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- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1909-12-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19091219014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1909121901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1909121901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-12
- Tag 1909-12-19
-
Monat
1909-12
-
Jahr
1909
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Dresdner Nachrichten. Mr. »81. SettcL. »M Sonntag. Iv. Dezember LVVV Wien Nachdem die Aba« Kiek und Kewnarcz Li« Dring lichkeit des Antrages begründet Latten, wonach u. a. zur ^ " ' " " Haltung jeder -Störung und jeden Mißbrauchs der Geschäfts ardnung der Präsident ermächtigt sein soll, d« Mitteilung und Verlosung de, Einlaufs, sowie di« Leiwandlung von Dringlich teitsantragen im Verlaus oder am Schluß der Sitzung vor nehmen und über die zur formalen Gojchäftaordnuna emgebrach- «en Anträge nur mittels einfacher Abstimmung aosttmmen, zu lassen, erklärte Ministerpräsident Frhr. v. Bienerth, es fei sehr evsveulich. Latz die Reform der Eeschästsotdnuna au» der Initiativ« des Hauses selcht hervorgegangen sei. Die Re gierung werde ein rasche» Zustandekommen der Reioren tunlichst »ordern und Hofs«. dag sie den Ausgangspunkt einer reichen, »ruchtbaren Tätigkeit de» Hause» bilden werde. (Beifall.) Hierauf ergriff der Abg. Redlich das Wort. Die ungarische Minister»»«-. P e st. Die heutigen Audieuzcn des Grafen K ii i, n - Hcdjeroaru ünd v. Lukacs beim König baden keine endgültige E » t f ch e i d n n«, gebracht. Beide Staats männer sind »ach Budapest znrnck.ickchit. um mit den Parteiführer» über eine Lösung der Krise zu verhandeln. Zum Tode König Leopolds. Brüssel. lPriv.-TM Die Prinzessin Luis« nimmt im Schlosse Belverede bei Zacken Wohnung. Es beißt, sie ivirü jedenfalls darnin dort einige T>ve veriveile», weil die Familie den dringende» Wunsch babe. ihre Ver- hältniiie zu regeln und sie von ihrer Umgebung zu be freien. Paris. (Priv.-Tel.) Baron in Bau gl» an ver- lietz. einer Brüsseler Meldung zufolge, heute früh 8 Uhr Brüssel und trifft gegen mittag in Paris ein. Der bel gische Ministerrat. so erfährt «in Korrespondent, hatte gelier» die Ausweisung der Baronin Bang Han be schlossen. Es »vurde ihr jedoch nahegelegt, Brüssel freiwillig zu oerlasse», nur den Unannehmlichkeiten einer Aus weis nng zu entgehen. Hier will man ivijfen, König Leo» pold habe der Baronin Ltaughan, fei es durch Schenkung, iei es durch norarielle Stiftung, ein Bermögen von lä Mil lionen geictmno« und ieder der voidcn Söhne habe außerdem je 15 Millionen erhalten. Das Programm des neue« italienisch«« Kabinett-. Rom. Deputiertenkammer. Saal und Tri bunen sind stark beiegt. Es sind etwa -lgll Abaevrdnete zu gegen. Ministerpräsident Svnnino erklärte, die Rcgie- > nng werde demnächst mit bestimmten Ge segesvor sch lägen l>er- oorireten. Für heute gedenke er, die Absichten der Regierung ,n den ivichrignen Punkten und in den Fragen der allge meinen politischeil Richtung darznlegen. Er bitte die Kam mer. die Erörterung über die Postdampserlinien für furze Zeit zu unterbrechen, um der Regierung Zeit zum Studium der Frage zu laslen. die beabsichtige, einen dringenden Ge ietzentwurs vorznlegen, der die jetzt ans verschiedenen Mi nislericn verteilten Angelegenheiten der Handelsmarine und der dazu gehörigen Industrien im Marineministerium vereinige. Weiter sollen der Ackerbau, die Jörnen und Bergwerke von dem Ministerium für die Industrie und Gindel losgelöst werden, das sich künftig auch mit den Han delsverträge». dein Versicherungswesen »sw. zu beschäftigen haben wird. Dann soll ein besonderes Eiienbaiinministe- rium geslttanen werden, um die Verwaltung zu verein fachen und deren Verantwvrtlichkeit gegenüber der Regie rung zu stärken, ohne ihre unerläßliche Autonomie zu be einträchtigen. Der Finanzminister werde demnächst mit strenger Klarheit die Lage des Budgets entwickeln, dessen günstigen Ergebnissen das finanzielle Gleichgewicht bei den erörterten Veriralinngen entsprechen müsse. Im weiteren Verlaufe seiner Rede kündigte der Ministerpräsident an, datz die Regierung das Gesetz über den obligatorischen Unterricht, die sozialen Reformen, die allmähliche Wieder herstellung der Staatssorsten und eine ernsthafte Anwen dung der Gesetze zugunsten der südliche» Provinzen nach drücklich fördern werde, ebenso wie die Arbeit an der Beseitigung der Folgen der furchtbaren Erd beben-Katastrophen vv» Reggio und Messina. Ange sichts dieser niannigsaltigen und schwerwiegenden An- sordcrnngen sei der Augenblick sttc eine Steuererleichte rung wenig geeignet. Die Hauptaufgabe sei jetzt der Schutz von Arbeit und Kapital, der beiden ständigen Quel len des nationalen Wohlstandes. Das militärische Pro gramm werde zu Wasser und zu Lande weiter dnrchgesührt werden, mit Eifer und Vertrauen entsprechend dem Willen des Lairdes und den Anforderungen der nationale» Ver teidigung. Der Ministerpräsiüent lullt dann wörtlich fort: „In Lachen der auswärtigen Politik wäre viel leicht jede Erklärung überflüssig, men» man daran denkt, mit welä^r Konsequenz und mit welcher Einmütigkeit des Urteils das Parlament sich zu gunsten der bisherigen ein- gellallenen Richtung ausgesprochen har. Die Beziehun gen zu den verbündeten Mächten sind noch io vertrauens voll. wie in letzter Zeit. Der Dreibund bedeutet nach wie vor nicht allein einen mächriqeu Faktor im Dienste des Friedens. sondern auch eine Garantie unserer Inter eisen. Den schon lange Zeit bestehenden Freundschastsbe- ziehnnge» mit England und Frankreich schließt sich die aus der na Nein ich-russische» Annäherung hervorgegangen« an, die in der jüngsten Unterhaltung des Königs mit dem Kaiser von Rntzlanü ihren Ausdruck fand. Ter herzliche Mei nungsaustausch, den diese Freiliidschgftsbez'iehuiigen ge statten. während ne in keiner Weise mit den Bündnisver trägen in Widerspruch stehen, begünstigt deren Zwecke und stellt eine neue Friedensbürgschaft dar. Das ständige Ziel innerer Politil ist der Frieden, in dem gleichzeitig mit der Sicherung des Landes die hohen moralischen und wirtschaft lichen Interessen ihren Schutz finden. Wir sind überzeugt, datz wir dieics Ziel verfolgen, indem wir die Richtung unse rer auswanigen Politik unverändert beide halten." Das Programm der Regierung, so fuhr der Minister fort, bc- ,wecke eine wirksame Resormtätigkeitz mit dem Ziele des sozialen Friedens, indem es allem den ersten Platz «in räume, ums den Kliiturzjuskand des Landes'fördern könne. Die Regierung werde immer die Stagtssouveränität in den rechtlichen Beziehungen zu den Bürgern Hochhalten, auf wirtschaftlichem und zivilrechtlichem Gebiete, wie ans dem Gebiete des Familienrechls unter peinlicher Wahrung der ttsewiiseilsireibeit. des Gedankens, sobald dessen Aeutzerung lein fremdes Recht verletze, und die össeniltche Ordnung nicht höre. Der Minister sch Ion, indem er die Kammer am- sorderle, das Ministerium ieincrzeit nach seinen Leistungen zn beurteilen. Tann ersuchte der Ministerpräsident darum, den Geieventivtirf über die Reorganisation der Ministerien an die BudgetkonriiMion zu verweise». Die Kammer stimmte dein Vorschläge des Ministerpräsidenten, für den auch Giolitti cintrat, zu. Danach teilte der Vizepräsident mit. das» Präsident Marcora sein Amt inedcrzulegcn ge denke. Svnnino bot die Kammer, die Demission Mareoros nicht anzunehmcn, ein Ersuche», dem die Kammer entsprach. z von Bulgarien r hatte inkognito als Berlin. fPrio. T«l.) Der Koni ist gestern abend nach Wien abgereist. <! Gras Murani im ..Hotel Bristol" logiert. Berlin. iPriv.-Tel.) Die Ra t i v » a lgale r i c ist durch Königliche KaLinettsordcr vom 'Verbände der König lichen Museen und damit von deren Verwaltung abgetrennt und wieder unmittelbar dem Ministerium der geist lichen usw. Angelegenheiten unterstellt worden. Berlin. »PrG.-Del.) Deut Antrag« des preußischen Kultusministers, der Witwe Detlev von Lilien» crons di« von ihrem verstorbenen Gatt«» aus dem könig. sichen Dispositionsfonds bezogen« Dotation rveiter zu bewillig«», ist dem «Lokal-Anzeiger" zufolge der preußische Finanzminister ohne weiteres beigetreten. Damit erledi gen sich die Unterstellungen, als ob der preußische Finanz- minister an Unrechter Stell« fiskalischer vorgegangen sei, als der Kultusminister wünschte. Berlin. Unter dem Verdachte der Pvcken- erkrankung wurdk deutle nachmittag hie Ebesrqu des Bohrer» Geschkc au- der Dolztger Straße mit ihrem Kinde in das Rudolf - Birchow-Krankenhaus «ingelirsert. Es wurden alle Maßnahmen getroffen, um eine Ausbreitung der Krankheit zu verhindern. Weimar. Stach dem ErgeGntL der -estrige» Stich, »vahlen setzen sich di« 2S an- den allgemeinen Wählen her» vvrgeganaenen Abgeordneten wie folgt zusammen: 7 Recht-stehende, Konservative. Bund der Landwirt« und Antisemiten. » Liberale, zwei BertKier dex Kompromiß. Parteien, t Zentrum und t Sozialdemokraten. Paris.- iPriMzTel.) Im Zusammenhang mit den jüngsten Meldungen über de» ungünstigen Gesund heitszustand d«r Zarin verlautet, datz diese dem nächst zu längerem Aufenthalt in SanRemo «intrifft. Pari «. Zu El,re» der zurzeit hier weilenden chine» «ilchcn Marinekvmm'issio» unter Führung de» Prinzen Tsai Hsun gab Präsident Falltür«- heute ein Früh st Ur». Xonjtantinopcl. Di« Deputiertenkammer h«. sprach die Interpellation über di« Gründe der Nichtanwendung des von den fremden Regierungen beanstandeten Spiritus gesetzes und stimmt« den Erklärungen de» Finanzministers, wo- nach das Gesetz die Anwendung von Retorsion»-Matzr«geln her- vorgerusen häkle, unter d«r Bedingung einer baldigen Vorlage eines Abünderungsgesetzes zu. Athen. iPrip.-Tel.) Roch einem Telegramm anö Miitileüe lmlx» die türkische» Behörden oll« Mitglieder de» dortigen griechischen Turnverein« verhaftet. Dem Vorsitzenden allein gelang e». zu flüchten. Tokio. Die Tarifrevision nnd der Abschluß neuer Handelsverträge nehmen die Arbeitskräfte der Regierung zurzeit fast ausschlietzlich in Anspruch. Der Reichstag »vll in »einer nächsten Session eine Anzahl neuer Zollsätze bestimme», die von dem bisherigen Tarife wesent lich abweichen. Ter Uebergang Japans zur Aufstellung eines autonomen Zolltarifs, der übrigens einige Sätze der Vertragstarife beibehalten soll, wird damit begründet, daß Japan beim Abschlüsse seiner Handelsverträae nicht im- stände gewesen sei, seine Interessen handelspolitisch und zvlltechittich entsprechend zu wahre». Das sei jetzt anders geworden. Es soll jedoch kein Hvchichntzzolltarif geschaffen, ftnider» ei» Mittelwea eingeschlagen werden, indem man Finanzzölle einftivrt. die aber doch zugleich geeignet sind, die Produktion des Landes zn schützen. lNachts etwa eingehende Depeschen siche Seite -I Pari« Michm. Udr> A«i»e S8t>» «allen«- — ->ie nor>na>e>e» es,',». s«amer V7,do. Türken cuniNk Am s> N5 lürkexlale 220,—. SlaaNdLhn j eombardcn —. Lnomanban! 7S». . ütuhig Pari». vroxnNrmnarn ««,«>> ,< reiemdrr A.«ä -er Marz-.zuni Lt so ,„at>. -Udo- nrr kezrinbrr üv 25 v«r Mai Augusi 52.7». ruhig, -»intu» rer te-rmdkr cs.til, »« Mai-SIuaun <7, , matt. vaumwoUmarkt. tz, v erp o o l. iS. D«br Konttakt« Deg.-Jan S.oa. LLlus, Limrpool lehtdekannler Kur» tn Newnork silr Dtjdr. ls.28 üan. —, Febr. —. — B remen. t8. Dezbr. Baumwolle 75. Sü tttig«. Oertllcbe; unct Zäclttircder. - Ihre Königl. Hoheit Prinzessin Mathilde wohnte vorgestern obend in Begleitung des Hossräuleins v. Schönberg-Rothschöiiberg der Weihnachtsbescherung im Elisabeth-Verein, Käiiierstrabe >. bei. Daran anschliefiend beftichte die Prinzessin das Sinfonie Konzert im Opern- llause. Eiesterik nachmittag wohnte sie in Begleitung der Hofdame Ireiin v. Gaertner der Ehrislbescherung in der Kinderbewahranstalt, Löhnitzstraste 2, bei. — Ihre Königliche» Hoheiten der Kronprinz nnd der Prinz Friedrich Ebristian besuchten gestern mittag in Begleitung des Herrn Majors Fieiderrn O Byr» mit einigen Mit schülern wiederuni das Kunstgewerbemuseum. Diesmal wurden vor allem die Gewebesamminiig. die Elsenbeinarbeileii, Holz schnitzereien und Möbel eingehend besichtigt. - Dem Lchlostporticr Pitschmonn in Dresden ist das Albrechtskrriiz verliehen morden — Die Oberlehrer Dr. Lorenz und Dr. Irmcr an der städtischen Oberreatschule zn Ehemnitz sind zu Pro fessoren ernannt worden mit dem Titel und Rang in der vierten Klasse der Hvsrangorünuirg. — Der König hat genehmigt, hast der Tiefbanunter- nehmer W ü st n e r in Leipzig das ihm vom Herzog von Sachsen-Altenburg verliehene silöerue Berdienstkreuz des Herzog!. Sachsen-Ernestinischen Hansvvdens annehme und trage. — Am 16. d- M. ist nach kurzem Krankenlager der König!. Forstmeister Alban Arthur Bruhm tm «5. Lebensjahre in Frankenderg gestorben, wo heute nach mittag die Beerdigung erfolgt. — Fremd« i« Dresden. Im Hotel Europäischer Hof: Ermetn Gras Nostiz - Nicnek unv Fancäi«, Schloß Msec, Frau Gräfin Wydenbrua geb. Grasia Fugger, -varon von Waltdorf. Störenibal, LeganonS- sekrcläc von ToniaSjewSky Aras und Gräfin Eulendurg und Komtesse Eutendurg-SeehauS, Gras unv Gräfin P ilari-Hameln. — Zu« Besten des HauspslegerBereius in Dresden fand gestern nachmittag im groben Saale des Vereins- Hanfes ein R a ch m i t ta g s - T e c statt Der Besuch war cin reckt guter und dürste dem eifrigen Verein, der ja die Earllas ans einem leider noch viel zu wenig gewürdig ten Gcl>ft-te wirksam nnterstützt, ei» hübjchcs Sümmchen eingebracht haben. Ratnrgemäst war die Damenivelt in überwältigender Mehrzahl erschienen Im Auftrag« der Frau Prinzeftin Johann Georg wac Frau Obcrhosmeiste- rin Baronin v. F-inck anwesend: serner erblickte man Frau Illlttzminisler v. Otto, Frau ObernaUmeister v. Haugk, ,vrau Präsident v. Kirckbach, Frau Oberbürgermeister GÄ Rat Beutler und Frau Bürgermeister Kretzschmar. Unter den wenigen Herren konnte man Präsident v. Kirchbach und General v. Reqher sehen. Das Podium war einiach, aber geschmackvoll nur mit duftendem grünen Tannenreisig geschmückt und z» beiden Seiten von zwei mächtigen, silber- behangeneiv Ehristbäiimen flankiert, die im Lichte vieler clcttri'chcr Lämpchen erstrahlten. Das Arrangement deS wvhlgetungenen Rachmittags-Tees lag in den Händen der Damen Frau v. Loebe», Frau Oberstleutnant Küstnex und Frau M. Fleischhauer, die in der Zusammenstellung der Vortragsoronung einen recht guten Geschmack bekunde ten. Die Reihe der künstlerischen Darbietungen wurde mit einem von Herrn Hofschanspieler Reumann ver sagten und gesprochenen Prolog erüssi et, der die Ziele -eS Vereins in pvetischcr Form zum Inhalt hatte. Die Äon- zertsängerin Frl. Marie Albcrti entzückte mit ihxem metallischen Alt die Zuhörer. Besonders in dem Rabl- schen „Ich wollt', ich war' des Sturmes Weib" kam der voluminöse Umsang ihrer wundervollen Stimme so recht zur Geltung. Vielleicht hätte man bei der Zusammenstel lung des Programms mehr ans das Ehristfcst Bezug neh men können. Rur das Presbersche „Äeihnachtslicd", das Herr Hosschauspieler Alexander Wierth in trefflicher Weise zum Bortrag brachte, liest dem Zuhörer merken, dast man sich tn der AdventSzcit befindet. Der beliebte Künst, ler rezitierte noch von demselben Autor „Wohin Dein Weg" und das ganz allerliebste „Aus der Dichtersuch«". Ein Genuß war es. den Violtnoorträge» von Frau Dr. Aulhorn-Baldamus zu lauschen, melche ihre an- sangliche Unsicherheit in den ersten Hakten des Prei-liede- aus den »Meistersingern" bald überwunden batte. Na mentlich kam die saubere Bvgenführung tn einem Bert- hovenschen Menuett zum AuSdrurk Und nun kam der Glanzpunkt d«S Programms, die Königl. Kammersängerin Frau Erika WcLekind, die sofort bei ihrem Erschei nen einen spontanen Beifallssturm hervoxrtef. Sie kam uns diesmal französisch und sang nn! Ihrer glockenrein«« Stimme BizetS Pastorale und »Vieille Chansons, sowie „Chanson Espagnol" von Delibeö. Zwei prächtig« Blumenspenden und lebhafter Applaüö bezeugtLü, rvie sehr Iran Weberind in der Gunst öeß Publikums klebt In der nun folgenden Teepaus« eklte alles an da- im Wandelgange ausgestellte Büfett, wo die zahlreichen litb- reigenden jugendlichen Helferinnen eifrig bemüht waren, jedermann mit Speise und Trank zu versehe». Ueberau entwickelte sich «in sröhlichr- Plaudern, «an begrübt« Pe- kannte uivd kaufte den klvtnen Bube» und Mädchen dir Briesverschlttßmarkv» de- Verein- ab. Rach der Pauis« er schien Prinzessin Mathilde tn vcglettm^ der Hof dam« Fr«itn v. Gaertner. Frau slvedrkind. di« schon vor her sich zu einer kleinen Zugabe «erstehen mutzt«, wieder holte NPchmal- «tn franztlsisches Ehanson. Graziö- und ge schmackvoll waren die beiden von Miß Fiint mit zwei Schülerinnen etnstudierte» Rokokatänz«. ein« Allemande lMiistk von Johnson. tS-v bi- IS2«) und eine Gavotte von Gastv» Lematre: »Vouv äen-x,/ blnraui»«", zu welcher Frau Wedekind die gesangltche Begleit»»« ül»er»u»nmen lmtte. Herr Kaimnrrmnsikut Wnndertich brilliert« mit einem l'irtuvs vvrgetragenen Flüteniolv aus „Earmen". Zmn Schlüsse rezitierte Herr Wierth ciniae Gedichte von Bor rie- v. Münchltausen, während Frl. Albert» »och einige Straustsche Lieder zum Beste» gab. Die Begleitung am Flügel wurde in oollendeter Weise vvn Herr» Pretzsch au»-efnhrt. — Nachdem sich verschiedene andere Projekte zur Er richtung eines «assioen Zirkuogcbände» im Lauke der Jahre zerschlage» haben, dürft« ein solche» nunmehr, und »»vor in allernächster Zeit, verioirlticht werden. Der Zirkus wird auf dem ehemaligen milttärstskalischen Terrain hinter den Ministerien in T r e - d e n - R e u st a d t erstehen. Unter Führung des Herrn Oberbürgermeisters Beutler hat die Stadtgemeindc mit dein StaatsftskuS die diesbezüglichen BerhandlillPen aeführt. Hiernach lwt sich der Staatssiskne bereit erklärt, das Areal tn der Reustadt zu einen» Zirk»«- ban verhältnismästig billiq abzugeben, aber nur an die Stadtgemeinde und zu dem fraglichen Zweck. Zur Be dingung ist serner gemacht wvrden, dast für die Um gebnng dieses Platzes ein Bebauungsplan ausgr stellt wird, de» auf die Schaffung wirtschaftlich bebauter Flächen Rücksicht ntinint. Die Stadt ist ans diele Bedin gung«» eingegangen, und da auch die Stadtverordneten in einer der letzten gehetmen Sitzungen dem Projekt zn- gestftnmt haben, ist dessen Verwirklichung mir nvch «ine Frage kurzer Zeit, die endglUttge Erledigung der Bvr- bedingungen nur nvch eine formale Sachx. Die Stadt wird den Zirkus nicht selbst bauen, auch finanziell nur geringe Opfer zu tragen haben. Dir Zirkusdirektio» Slosch Sarrasani hat sich erbvten, den Banblvck zu kaufe», daran» einen massive» Zirkus zu errichten und ihn dauernd zn Zirknsdardietiingcn sowie zu grvstrii Versammlungen. Musikansführllngeil ». dergl. zur Versügnna zn stelle». Sarassani fordert dafür die Zusicherung, dast die Stadl gemeindc innerhalb -Al Jahren »ach liebenrabe des Landes städtische» Land zu Zirkuszwecken weder verkauft nach ver pachtet. Er hat sich an sein Angebot bi» zum l. März lbM gebunden und zur Sicherstellung seiner Verpflichtungen eine Bürgschaft über -.>»>0N>»1» Mark bei der Dresdner Bank hinterlegt. Die erfvröerlichc Genehmigung der Pvlizci- direktivn für den Betrieb ist gesichert. Auch an der nötigen Zustimmung des Landtagrs zum Verkauf de- Areal» dürste nicht zn zweifeln sein. - Hans Grade fliegt, so werden im Laufe dieser Wvckie mächtige Plakate an den Reklcnnesaulen in Dresden ver künden.' zivar wird er nicht über die Spitze des Schluß, turms hiiiivegschwirre», wie es ans dem Plakat zu sehen ist. svndern über den grünen Rasen >„ Reick, wo im Som mer die bunten Jockeis aus edlen Rossen über die Renn bahn „fliegen". Dresden, das so lange auf das lenkbare Lnftschiss vergeblich gewartet hat, wird nun wenigstens ein aviatisches Ereignis erleben, als erste Stadt in Sachsen. Dank hierfür gebührt dem hiesigen Sächsischen Verein für Lnftschifsahrt, de.-, nachdem sich die Unterhandlungen der Deutsche» Lnftschiffahrtsgescllschaft mi« dem Magdeburger Ingenieur Grade zerschlagen hatten, den einzigen, erfolg reichen deutschen Aviatiker, den Gewinner des Lanz- Preises. zu einigen Flüge,, ,,, Dresden engagierte. Hans Grade fliegt am Mittwoch, den 5. Ja n u a r und D v n- ncrstag, den 6. Januar sHvhneuiahrstag), nach mittags 2 Uhr, über den Rennplatz auf Seidnitzer F-lur. Sr wird mehrere Aufstiege unternehmen, die sich bis zum Einbruch der Dunkelheit erstrecken werden. Fall- der Be uch an diesen beiden Tagen den Erwartungen entspricht, io wird Ingenieur Grade auch noch am darauffolgenden Lonntaa, den l>. Januar. Flugvorführungen unter nehmen. Jedenfalls hat der Sächsische Verein für Lust- ichifsahrt den Rennplatz vom Dresdner Renruieretn für diese drei Tag« abgemtetrt. Die Preis« der Plätze Le- -ragen 5 Mk. für Loge. 3 Mk. für 1. Platz. S V». für 2. Platz und t Mk. für 8. Platz: der Billettverkauf erfolgt tm Sekre tariat des Dresdner Rennvereins (Prager Straße S) .und an den Kassenstellen des Rennplatzes. Bei nur einiger maßen günstigem Wetter wird Dresden also ein sportliches Ereignis erleben, wie es hier in dieser Eigenart noch nicht in Szene ging. Zu wünschen bleibt nur, auch im Inter esse des pekuniären Erfolgs, daß sich die Leitung de» Unternehmens nvch entschließt, auch Magen und Automo bile gegen Entgelt aus dem Rennplatz zuzulassen: es wer den gewiß Hunderte sein, die dem Ausenthalt auf der Tri büne in dieser Winterzeit das Berblcibcn in ihren Ge fährten verziehen, wo sie sich bester vor der Kälte schützen könne». Hans Grades Acroplan ist ein Monoplan, ei» elegant gebauter Eindecker: er entstammt also dem sieggckrüiiten Tuv Blörivts, der im Sommer dieses Jah res über den Kanal flog. Die Gestalt der Gradcschen Flugmaschine erinnert im Gegensatz zu den Wrightfchcn, kompakte» Zweideckern, an einen großen Bogel mit aus- gebreiteten Flügeln. In der Mitte, etwa 1 Meter unter der breiten Tragfläche, sitzt der Führer vor dem Motor, unter ihm befinden sich die beiden PneumatikHaufräder. Ueber dem Steuermann strebt eine Alumtnlumstang« etwa 2 Meter wett vor, an deren Ende der Propeller angebracht ist. Ler also Zugkraft zu leisten hat, im Gegensatz zu den Propellern Zeppelin-. Parseva's oder Mrights, die Triebkraft besitzen. A» der etwa 6 Meter langen Fort setzung dieser Aluminiumstange nach hinten sitzt Pas drei teilia übereinander gelagerte Seitensteuer. Darin unter scheidet sich die Gradeiche Flugmaichinr von anderen Tnprn der Mvnoplane, daß dieses Steuer vhne Tragflächeuver- biilüung mit der vorderen Tragfläche ist, daß e- sich also frei an das Gestell angliedert. Dies« Bauart verleiht der Flugmaschine in der Luft etwas ungemein Zierliche-. Das nötige dritte Laufrad sitzt an einer Strepe, die vö» dieser Steuerstange nach unten führt. Hans Grade hat dt- jetzt in Magdeburg, seiner Heinmt, Berlin. BreSlau und Ham burg sehr erfolgreiche Flüge unternommen, die von keinem Unfall gestört wurde». Möge ihm daö Glück auch in Dres den treu bleiben. Vorsichtsmaßregeln werden tn ilmsaffen- der Weise getroffen werden. Grade wird «rft einige Run den über dem Geläufe der Rennbahn zurücklegen. Schlei fen und andere Manöver aussühren. um dann zu größe ren Höhen auszusteigen. Sehr interessant ist hi« Abfahrt vom Startplatz: daher kan« ein Besuch der Rennbahn an gelegentlich empfohlen werden. Natürlich werden auch die Zaungäste auf ihre Rechnung kommen, wie ja überhaupt bei aeronautischen Veranstaltung««. Hat doch «in Witzbold auf dem letzten Gordon-Benett-Rennc.« in Zürich nicht mit Unrecht behauptet, datz der Alte vom Bodensee feine große Volksbeliebtheit zum großen Teil de-halb erworven -ave, weil der „Zeppelin" stet» ohne Eintritt-gelb »u sehe« ist. Dafür aber hat man in Liesen teueren Zetten, wo alle- Geld kostet, einen ganz besonder» feinen Ginn. Die Staatsbahn und die städtische Straßenbahn werden Lurch Extrazüge und Sondenvagen Len zu erwartenden Masten, andrang zu bewältigen bestrebt sein. Nähere Lnkündigun. gey hierzu solaen noch. - ... v>. hiev am Freitag abend bet .Kneift" Herr Rechtsanwalt
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