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- Erscheinungsdatum
- 1909-12-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190912130
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19091213
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19091213
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-12
- Tag 1909-12-13
-
Monat
1909-12
-
Jahr
1909
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Blas»'. Volizciprä und Ltadtrat Haeb- o» s . 2 BM r> n L -» r. -7 ch» L L L r» .,- >«« rs Li Iiauptmaun v Oppe», Geh. Reg.-Rat »> siöent Kvcltig. Stadt'ckulrat Dr. Lyon i ler. Gesi. Rat Dr. 'Victor Böftmekt erüssnete mit be grüßenden Worte» die Lftrsammlung woraus Prosrsivr B r u » n er - Pforzheim. der bek.rnme Fach»»«,»,, und kampier gegen den Schinutz in Wort u«d -Schrift, seinen 2<orrrag über: »Die B e k ä -ur p i u na d e r -Schund« lrteratur" vielt. Er leitet« seine«! Vortrag mit »wei Aussprüchen des betairnten Rcchl-Iehrers Kranz v. Holtzen- sorff urtt> Herders ein. da» die meisten Menschen zum Scha- den der Geiellichait lesen und Satz ein Buch oft auf Lebens zeit einen Menschen gebildet oder verdorben hat. Daß man «ich in alle» Kreise» de- Volke- der Gefahr, die von der Schundliteratur an-gedt. bewußt ist. beiveist am beste» das Auftreten eines einfachen Arbeiter- vor zwölf Tagen- in einer Versammlung in Straßburg, der feiner Empörung über die Vergiftung durch derartige Lektüre Ausdruck gab. Sr forderte alle Kreise auf, energisch die Befreiung der iulirerlvfen Missen von diesem .Krebsschaden in die Hand zu nehmen. Dresden kann leider den traurigen Rubin inr sich in Anspruch nehmen, eine Menge Berlagsanstalten für Schundliteratur zu besitzen. Der Redner führte eine große Anzahl der Kvlpvrtageheste namentlich an. die ge eignet sind, die Bestie im Menschen zu wecken und zu näh ren. Die Berbreitung der S e n sa t i v n s sch r i f t e u ist in Deutschland eine ganz ungeheuere: man hat be rechnet, Sag jährlich allein 2 0 M i l. i o n e n Mark dafür »nsgegebeu wer'den. Reuerding» erscheint auch eine Aus gabe für gebildete Kreise, die sich mir durch den vorneh meren Siulxinö von den gewvlinlicheu Exemplaren unter scheidet, während der Inhalt der gleiche und nur aus die n'.edrigilen Ziiftiiitte berechnet ist. Da» Ausland wird säst nur von Deutschland «nit Schmutzliteratur versorgt. Glück licherweise hat der gute deutsche Buchhandel energisch Stel lung gegen den Schund genominen. Leider sind die Win- teibuchhändlcr aber schwer zu belange». Die unheilvollen Wirkungen erstrecken sich aus das ganze Seelenleben der .lugend, führen zum Verbrechen, Watinsittii und Selbst mord. Biel wird auch durch die praktische Borsührung des Berbrechen» im K i n e m a t o g r a p h e n gesündigt. Bor allem ist e» die äußerst geringe Wertung des eigenen und ,remden Menschenleben», welche die ganze langjährige Er- .iehung der Schule und des Elternbonses zu Nichte macht. Durch das schleichende Gift dieser Lektüre wird auch die .lugend unempfänglich gemacht für alles Schone und Gute. Der Kamps gegen die Schundliteratur ist eine zwingende Notwendigkeit, soll nicht unsere ganze BolksbildungSarbeit vergeblich sein. Kür die kti bis -'0 Mark, die ein solcher Kolportagervinan zum Schlüsse kostet, soll man sich Werke der guten Literatur kaufen. Mau kann sich auch das Ge- -ev des Kantons Basel aueignen, das de» Verkauf von Seniativirslektnre an Personen unter 18 Jahren verbietet. Dauktnir zu begrüßen wird eine einheitliche Praxis der Rechtsprechung -ein über die Schundliteratur. Auch den Berivaltungsln'hvrde» bieiel sich ein dankbares Feld zu wirkungsvoller Betätigung. Der Bovkvtt der Winkelbuch- lmudler ist dann nicht verwerflich, wenn er von sittlichen Motive» ausgelit. Das Elternhaus muß enge Kühlung mir der Lestrenchaft nehmen: auch die Presse und die Vvlks- bibliotheken könne» hier segcnsreicu wirken. Dann wird Sie Dekadenz unserer .lugend in kürzester Zeit behoben werden. Lauter Beifall lohnte die von warmem Idealis mus getragenen Aussülirungen des Redners. Eine leb hafte Debatte gab wertvolle Anregungen für den Kampf gegen den Schmutz in Wort und Bild. Mit der Vernimm liiitg war eine von Oberlehrer Gehl arrangierte Aus stell ii n g e in v s e h lens w e rter bi« Stadtverordnete» i» Freibera beschlossen in Sitzung die Aufnahme einer neuen A » leihe imve- > 2>» Millionen Mark, die zum Teil zur Deckung — Mit der hier entdockten gehet«»» rnssilchen Verbindung hat sich ,etzt auch da- Reich-grricht beschäftigt. Da» Land- gericht Dresden halte am 10. Juni vier Mitglieder derielbeu, die -Studenten Ärlndlatt und Petkin. den Lausmonn Soboiefs und de» Ingenieur Sruplikoss zu Gefängnis von 3 Monate», bezw 4 Wochen verurteilt. Dt« Angeklagten gehörten dem russnch. ,ozi>rldrmokratifche» Arbeiterverein a». der w Deutschland eine Reih» von Ott-aruvve» hat. auch in Dresden. Leipzig und Mitt- weido. Zweck des Verein- ist die Unterstützung der soztaldemo« kratvche» Partei in Rußland. Da< Gericht ch>l angenommen, Hatz der Tatbestand de- 8 128. l auf diesen Beten, rammt. Die Revision der Angeklagten, vertreten durch Recht-auwatt Dr. Karl Liebknecht, wurde vom Reich-gericht verworfen. - Die geheimer trage von . . früherer Ausgaben ft. V. Schulnuibautr»), zum anderen Teil für neue Fvrderunaeu (Bau eüie- neuen Krankendause- rc.) verweudet werde,, soll Von der Anleihe soll zunächst nur eine Million begehen werden. —> Der Revolver-Attentäter i ur Reichsgericht Grosser nmrde vom Schwurgericht Leipzig am Sonnabend abend, wie einem Teile der Leier schon gemeldet werde» konnte, wegen eines vollendeten und siebensacdeii versuchten Totschlag- zu lt) Jahren Grsäng » is und 2 Jahren ElirenrechtSverlust verurteilt. Bon der Untersuchungshaft kommen 8 Monate in Anrechnung. Grosser blieb bet der Verkündung de- Urietls sehr ruhig — Die Ortschaften Oberlniigwib und Ger-dors bei Glauchau wurden im vorigen Jahre von vielen Schaden feuern beimgesucht. Jetzt bat ver aus Hermsdois gebürtige 32 Jahre alte Handarbeiter Alired Eifert der Behörde gegen über das Geständnis abgelegt, alle 8 Brände vorsätzlich angelegt zu haben. - Unter der Schuljugend von Klingenberg gibt es seit längerer Zeit viele Diphtherieerkrankungen. vereinzelt auch ^Maiern. Zwei Schulkinder slaide» schon an Diphtherie. Die Schule ist jedoch bis jetzt noch nicht geschlossen worden. ^ - Der Gau Lausitz des Allgemeinen SchwcizrrbundeS tLitz Planen i. V.) vielt gestern in Bautzen eine Tagung ab. Der Einbernier, Herr Bittkopp-Braiina. ermahnte die Anwesenden zum Zusammenschluß. Sodann sprach der GeschästSleiier des Bundes. Pfeisler-Plane». über verschiedene Vereiiisangelegenheilkn, den frühere» Bundesleiter und das Bereinsorgan betreffend. Z» letzterem sprachen noch llllrrch-Kleinpruga und der Vorstand des Vereins Löbau. Oberschwester Schwarzler-Pommritz. Hinsichtlich des Bundesorgans kamen verschiedene Miß'iciirde zur Sprache. Klubeicherdk-Planen. der Bundesredaktenr, empfahl die Gründung eines Gaues Zittau mit Einschluß der Bezirke Kamen;, Löbau. Bautzen und Zittau. Durch Bersammlungsbeschliiß wurde der Nengründiing znaestimnit und zuin Vorstand dieses Gaues Bilt- kovv>Bra»iia gewählt- J»»gkanS-Scki»ochtift berichtete noch über die kürzlich in Leipzig staltgesundene B»ndesveftai»nllu»g. — Oesseutliche Versteigern«««» in auswärtige» Amtsgerichte» Dienstag. 14. Dezember. Radsburg: Alma Ihekla verw. Zei-ler acb. Küsseis Wohngobünde. Tischlerciwerksialigebmibe, Ltallqcdalrde. Hofraum unü irrten «4,7 Ar« daselbfi. an der inne re» Radeberger Strafte. l7 viiv M. Radeburg: Ssilermelstcr Emil Hickiltrs Grundstück: Wohngebäude, Scheune, Zcheveineilall, Hof raum, «Harten und Keld M.N Ar> in Modingen, an der Dorf strafte, M« M. DereinSkalender für deute: Gewerbeverein: Vortrag, Gewerbehaus, s^8 Uhr. Seidenmusfelin voK blusen au» holzsar" übereinstimmenden k _«n werde». Eine »dert setcher 0»«. en, mtl dem ebenfalls braunen Ltlaerork eidenmusselin . . ^ erscheint als ein Beispiel des Genres. Der holzdraun« Srldenmusselin. klar« Durchsichtigkeit noch durch »tue stark durchbreche, lisch« Stickerei in brauner Seide erhöht wird. lSs>t dt« Uirterblus« ^ !«N« »ter- ölch«tckn?Älem Beretn mit den ^.»aen und der Gutmpe. alle» au« Tüll oder an» einfarbiaem. an vem mir vorliegenden Modell avs Holz- braunem Seidenmusselln. zur eleganten Bluse umgeschoffen. Reben der erwähnten bolzdraunen Nuance, die den Modemarkt beherrscht, dominiert «in " das sogenannte Rabe anzüaen, wie dt« deichrb garniert, zu kurzen Promenadenkostilmen.'die man morgen, im Bois, coifsiert von einem breitrandigen tiefdunkelblaven Filz- Hut, oielsach sieht. Bezüglich der Promenadenkleider, die melst als „Irotteurs", alsomörtlich als „Traber" zum eifrigen Umherlause», bequem sußsrei auftreten, wird Samt wieder ungemein bevor zuat. Tuch, das man im Herbst viel trug, wirkt im Anblick zu frostig, um die rechte Winierdehaglichkeit auszulösen. Dagegen hüllt man sich in die weichen Wollenstofse, Zobel, Tivei, llheviotte und viele köperige Gewebe, zieht aber den Samt immer vor. Ein Kostüm ans schwarzem Samt. Mieder und Rock in einem Stück, nicht zu knapp, sondern mit dem Anschein einer gewissen Behaglichkeit gearbeitrt und mit Pelz, Chinchilla. Zobel oder Skunks garniert, dazu eine peizumnrndete. grotzfaltige, im Kopf wie nach rückwärts fallende große Toque, ein Rtrsenmusf und eine in der Größe nicht zurückstehende Krawatte, da« Rauch werk natürlich mit der Kleidrrgarnieruira übereinstimmend, stellt das diskret-eleganteste Nachimttagskostum der Jetztzeit für Flanieren, Ladenbesucheir und freundschaftliche Live o'cloel:-, wie geschaffen dar. kleidet vorzüglich und ist. der erste Einkausc- preis einmal überwunden, dauerhaft und praktisch. Die Jacken der Schneiderkostüme verlieren gerade in diesen letzte» Tagen etwas von ihrer abnormen Länge. Solche ohne Pelzumrandung sind nicht mehr zeitgemäß, und mit einer breiten Pelzborte darf die Jacke nicht zu tief heradhängen; an ihre Stelle treten halb oder ganz anliegende Jacken, die bis über die Hüften reichen und beispielsweise aus weißem Fohlen- feil gern zu Röcken aller Farben getragen werden. Sie weise» eine hochorigiireUc Rote rn das Wintermodebild. Handelt es sich um Si ii i t e n k l e i d e r p»r exeellence, d. h. um solche, die man beispielsweise zu den Jours der Botschafterinnen und bei ähnlichen Anlassen braucht, jo kehrt man immer wieder zur Prinzeßrobe zurück und legt darüber einen langen, halbansckrlic- ßende» Mantel in der Farbe des Kleides, aber um einen To» dunkler, an, den die eigentümliche, die chinesischen oder japani schen Dekorationen solcher Art imitierende dichte Stickerei, auch immer in einer Farbe, ohne jede Schattierung säst völlig bedeckt. Ick sah einen solchen Mantel über einem tiefdunkelblauen Atlas kleid in derselben Nuance, in der Form zwischen Kimono unü Dalmatika, der als Typus für Visitenmäntel gilt. Die tief dunkle Rabenflügelnuance des Grundstoffes wird durch die er wähnte dicht eintönig blaue Reliefstickerei eigentümlich gehoben. Der schleppende Rand des Atlaskleides zeigt dieselbe Stickerei, und eine enorm große Chinchillapelerine mit dazu passendem Muss vervollständigt die hochelegante, von einem blauen Samt Rembrandt mit blauen Federn überschattete Visitentoilette, die das, was man hier mit berechtigtem Selbstgefühl (denn im Puirtte Chiffon, aber auch nur in diesem, ist Paris aus tausend und noch mehr Gründen noch immer unerreicht) „Parisianism?" nennt, in hohem und wohl unnachahmlichen Grade besitzt. Von Gesellschaststoiletten erwähne ich die all gemein beliebten Tüllkleider, die die verschiedenartigsten Arten reicher Stickerei aufweisen. Längliche, dünne farbige Klasröhr- chen schließen sich zu schillernden Blumenmustern zusammen; ebenso gern sieht man Tüllkleider mit erhabener Seidenschrrur- stickerei; vielfach bestickt man das leichte Gewebe mit loser Seide f--oie klneliej oder mit glänzender, seidig schimmernder Baum wolle. Eine anspruchsvolle Mode auf dem Gesellschaftsgebict ist durch verschiedene, jetzt in ihrem Heim Gäste empfangende Schloßherrinnen eingefiihrt. Sie kleiden sich selbst gern abends zu dein nach englischer Sitte immer eleganter und zeremonieller werdenden Diner und zu der diesem meist folgenden Abend gesellschaft in einem Stil, der der Architektur und dem Ameublement ihres Schlosses entspricht, verlangen dasselbe liebenswürdig überredend von ihren weiblichen Gasten und ge stalten so die Abende der Schloß-Saison zu kultur- und kostüm- historisch büchst anziehenden lebenden Bildern, deren Einfluß sich jedenfalls in der Mode im allgemeinen und besonders in der nächsten Karneval-Saison fühlbar machen wird, v. VV. soliden, aber seinen VäMst appliziert und im Akanschetten. dem Kragen und »er 8 tuscht, dominiert «in tlefdunkle». beinahe schwarz«, Blau, sogenannte Radenflligelvlau. das tn Liberty zu Blusen. gen. wie di« beschriebenen und in Jngdjamt mit Skunks Wetterlage in Europa am lS. Dezember Bon dem Marimum des -.»sldrucks über 77S Millimeter im Osten des hierzu sie schlechte Lektüre zeigte. — Der Verband der Feuerwehren von Dresden und Ilmgegend hielt gestern inr „Sclinslerliairje" in Eotra seine H aupr v e r «c> m m l n n g ah. die vor: sgsr sämtlichen Weh ren des Bezirks besucht war. Bon den t>l Wehren, die znm Dresdner Verbände gehören, fehlten nur vier Weh ren. deren Vertreter sich entschuldig: hatten. Im Aufträge der Amtslianotmairnictgrsr wohnte Herr Regierungsrar Dr. Bach der Tagung bei, die der Vorsitzende, Herr Brand Inspektor H e r r m a n n-Dresden, mir einem herzlichen Wrllkvmmengriiß an die Erschienenen und einem Hoch ans den Protektor der sächsischen Feuerwehren Le. Majestät den König ervnriete. Beim ersten Punkt der Tagcsord innig nahm Herr Brandinipektor Herrmann Veranlassung, der Gemeinde Oberlößniv und dem Leiter ihrer Wehr, Herrn Brandmeister Hcnrpl, zu danken für die treffliche Durchführung üeS im August nr der Loßnitz abgchaltenen Verbands rag es des Dresdner Bezirks. Darauf berichtete der Vorsitzende über den am 0. und lO Oktober in Rossen 'lallgesuirdenen Landes-Lamariter-Verbandstag. Infolge der Fusion der Fabrik photographischer i'lpparate von Wünsche in Reick hat sich die Feuerwehr dieser Fabrik aus- gelösr, dadurch hat der Verband eine der tüchtigsten Well,rep i-erloren, was allgemein bedauert wurde. Der Karlsbader Bezirksfeuerwchrvcrband regte in einem Schreiben den Beitritt zu einem noch zu gründenden Feucrwchrheim an und ersuchte um einen Beitrag von 2AX> Mark. Ter Vor- "anü verhielt sich hierzu ablehnend und überwies das Schreiben dem Landescrusschuß sächsischer Feuerwehren. Am Schlüsse der Mitteilungen führte Herr Brandinspektor Herrmann einige Bruchstücke der beim Brande der Dresd ner Vogelwiese explodierten Kohlciisäureflaschen vor und machte die Wehren mir dem ansgcarbetteteii Angriffsplan eines Großseuers aus der Vogelwiese bekannt, lieber Ab- -perrung bei Bränden und Uebnngen berichtete Herr Brandmeister Haupt-Oberlößnitz. Herr Brandinipektor Herrmann brachte ein Schreiben der Amtshauptmciniischast Dresden-Reustadt hierbei zum Vortrag und empfahl jedem Kameraden, um die Aufrechlerhaltun.z der Ordnung selbst besorgt zu sei». Herr Branddirektor Geißler-WilSdruff erachtcie es sür am zweckmäßigsten, die Absperrungen durch Mannschaften der Pilichtfenerwetu oo:nehmen zu lasse», weit unter die-er sich Kameraden besän-de», deren Ansehen »nr die Zurückzuiraltenden nicht ohne Einfluß sein oürite. Fm Schlußwort bar der Vorsitzende, -ac. Vorschriften über sie Abiperrmaßregeln mit den betreftende» Ortsbehörden >n vereinbare». Zu Leitern eines Fükrrerkursns wurde» a,e Kameraden Botrcher-Blasew>tz> Hölzel-Dobrft. und Frolrlrch-Deuberi in Aussicht qenvmmc». Die Genannten im bei, an dem in Ehemrftv stattgesu «pcocu Führer tu, ins leilgenvmmen. Tie auf dcftrr Hamburger Berussseuerwchr- tage gesammelten Erfahrungen b l.o'rdi lic Herr Herrmcrrin >n einem längere» Referat, wobei er tick aber das Fciier- löschwesen im Hamburger Hssen.zk.r-i, das Krarrtenbeiör- aerniigsTvesen als einer Tätigkeit der Feuerwehren »ftp. eingehend verbreitete. Mit der Verteilung der llebnngs- berrchtstornriilare sür >ül" und einer Ausivrache über in terne Angelegenheiten des Verbandes >ch!vß die Tagung. — Das städtische Leihamt zu Dresden gemährte in -einen beiden Geschäftsstellen inr November 1000 an Dar lehen: 222-M! Ml. ans 10 271 Piänder, im Vorjahre: 2ts>07:1 Mark aus io 7W Pfänder. Erloschene Darlehen H durch .Zurückzahlung: 827 212 Mk. ans ll002 Pfänder, im Vor jahre: 272 211 Mt- ans >0 112 Pfänder: t>> durch Versteige rung des Pfandes: 12 004 Mt. aus 1021 Pfänder, inr Vor jahre: 80W Mk. aus 810 Pfänder. — Die ll Hauptgewinne der XV. Sächsische» Pfcrdezncht- Letlerte entfielen in der Reihenfolge aus folgende Los-Nummern: N 091. 29880. M201, 11.TN :j9 t19. ,0105. 12108. 60 B2, 78811, 35 217. 29 063. Die Ziehungsliste eocheinr Dienstag abend. — Unglück»fel. Die Tcitzberg 7 wohnende Frau des Ge- schirrsührerS L. wurde vorgestern nachmittag plötzlich vo» Herz- krämvsen befallen, als sie mit ihrem 1V,jährigen Kinde am Fenster, stand. Tie Iran siel rückwärts in das Zimmer, während das Kinv ^ vom 1. Stock auf die Straße siel. Aeußere Verletzungen waren nicht zu sehen. — Trc Feuerwehr wurde gestern abend nach Wiener Straße 1 gerufen, wo ein Balkenbrand entstanden war. Z»n> Beseitigen der angedrannlen Teile war das Abtragen eines Ofens erforderlich. F N g e II dschris - i brl-trll» breitet sich Voder Truck noch Rordweftcn aus nnv trennt ote beiden eaen-'at, >»,«» Tevreisionen in, Borven (Bardo 7ig Millimeter) und Sud,» (Rom ' ^ 7L> Millimeter. Trirn Bora): auch über der Hiskayosce lagert ein Mininiuin liniere Wetterlage siebt unter dein Einstuft des Hoch M> unter 7.°>b Millimeter. dructgebieles, welches rndiges. am Morgen nebliges Wetter mit weing veränderter Temperatur dringt und weiterhin bedingt. Aussicht sür Montag den IS. Dezember I1»NK. Südostwind, heiter, kalt und trocken. Wasserstand der t»ive und Molda». BndweiS Prag -Pardubitz Melmk Leitmeritz RuGg Dresder ll Destk. — 10 — 10 -i- 2 -f- 2 25 -z, 4g — gs l2 Tr,dr. —8—10 üb — X» z- 41 — 9» parstet Mockebtiek. lTie Eiitivtckliiug Lcs Abendniantcts. Binse» »nd ihre neue Brr- tlcidnng. Stoffe für Pronienadenklcidcr. Tie Jacke» werben türzer. Lftsitenkleibcr. Große Hochzettcn. Historische Gesell- schastsklctber.» Paris, im Dezember 1909. Die 2tzeiterentwicklunb der aktuellen Wintermode bringt wieder einmal für das Liebliirgskind der Soiree-, Diner- und Theatertoiletle — letztere meist auf die posttheatralischen Soupers gestimmt — für den Abend mantel Aufschwung, Eleganz und große Originalität, Die Formen der noch immer sehr langen und weiten Mäntel, deren pelzverbrämter Stofs häufig unter vielfach metallisch schimmernden Stickereien verschwindet, schwanken zwischen der bekannten einfachen oder Doppelpelerine . Bonne Femme", den Togen und dem Burnus, alle ärmellos, und den Phantasieausgestaltungen, die aus einer eigentümlichen Zusammenstellung der langen, russischen Blusen mit Fassons, denen eine rege Einbildung etwas Mittelalterliches oder Byzan tinisches zusprickt, resultieren. Letztere Mäntel haben nahtlose Schulternstücke, die «in Teil der weiten Aermel, aus sehr tiefen und lausten Armlöchern hervorfalle,rd. sind. Die groge Rücken- weite wird gekraust und unter einem am normalen Taillenschluß angebrachten Stickereimotiv, ein Hufeisen, ein Dreieck, auch einen Halbkreis aus oxydierten Metall- oder aus Stossrollen darstellend, festgehalten. Stets geht eine vorn geknotete dicke Schnur von dem Rückenmotiv aus, das sich vielfach in seiner reichen Passementerie unter den Armen bis zum Armloch dehnt und die Hüften umspannt: immer aber ist das Passementerie- motio so gestaltet und angebracht, daß es einem eingekrausten rockartigen unteren Teil des Mantels zum Ausgangspunkt dient. Das erwähnte Mittelalterliche solcher steif und in einer gewissen Grandezza sich entfaltenden Mäntel wird durch das für sie ver wendete Material, Brokat, damassierter Atlas und Samt, noch unterstrichen. Originell sind lange Mäntel aus mit Daunen ge füttertem Seidenmusselin, deren rückseitige Mittelbahn durch weg gekraust ist und deren glattes, viereckiges Hals- und Schulterstück, mit Pelz bedeckt, dem Abendmantel die Allüren einer Kurschleppe verleiht Ein umfangreicher Mantel aus zeriselotei» Serbenmusselin ist aus vrei breiten Volants, jeder mit einem Chinchillasau,», an einem breiten runden, fein plissierten Halsstück angesetzt. Der obere Volant kann durch ein Schnur- arrangement in eine graziöse, pelzumrandete Kapotte verwan delt werden und den Vorderschluß des Ganzen bilden zwei silbcreichelbeschwerte ineinander geschlungene Seidenmusfelin bahnen. Für den Besuch der kleineren Theater, deren Aus- gangsaedränge den empfindlichen Brokat- und Seidenmusselin- mäntrln schädlich wird, ist die dem hiesigen Modebild einver- lcibte echte spanische Capa aus Atlastuch ccker Panne mit Zobel- kragcn und Hellem grellen Seidenfutter zu empfehlen. Wie zu jeder Saisoneröffnung hat man auch diesmal wieder der stets geschmähten, dabei beinahe unentbehrlich erfundenen und trotz zahlreicher Nekrologe unsterblichen Bluse bereits den üblichen Nachruf gewidmet, den die neuesten Erscheinungen im Theater und selbst in eleganten Souper-Restaurants auch, wie üblich, Lügen strafen. Man tröstet sich damit, daß man be» sonders zur Gesellfchaftstoilette nicht eigentlich simple Blusen, sondern oas trägt, was man hier jetzt „cierE cke blou,<»!" Oberblusen nennt. Sie dienen in hubscher und praktischer Art zur Auffrischung schon getragener Kleider, von denen der elegante Rock sich meist besser konserviert als das Mieder, und so ver- »ollständigt man ihn. den Rock, durch eine mit Spitzen oder Stickerei geziert« Bluse, deren eigentlichen Charakter man durch einen ausgeschnittenen, meist kurzärmeligen oder ärmellosen ,,'leberziia" aus soutachicrtem oder gesticktem Seidenmusielin ,n der Rockfarbc maskiert. Dieselbe Anordnung kann auh i durch ärmellose, nur Brust und Rücken bedeckende Plastrons aus cagezgerckicdle. Badische Handelskammern gegen die Schiffahrtsadgabe». Im badischen Ministerium des Innern fanden am Freitag Besprechungen gegen die Schiffahrtsobgaben der in erster Linie interessierten Handelskammern Mannheim. Karls ruhe und Freiburg statt. Zunächst wurde der Regierung der Dank für die energisch« Stellungnahme durch die bekannte Denkschrift gegen die Schiffnbrtsabgaben ausgesprochen und darauf hrnaewresen. daß die sächsisch-badischen Denkschriften alle gegen die Schisfahrtsabgaben sprechenden Gründe darlegen. Sie sollen in weiteren Kreisen verbreitet werden. Die badische Regierung beabsichtigt außerdem in einer besonderen Aus arbeitung noch die sogenannte wirtschaftliche Begründung der preußischen Denkschrift für Schiffahrtsabgaben zu erörtern. Die Konservativen: »di« wahren Triariee Seine» Majestät". Bekanntlich waren die Triarier bei den alten Römern die Kerntruppen, die das dritte Treffen bildeten. Aus dem kon servativen Parteitage gab nun, wie bereits mitge teilt, Herr v. Monte ufsel dem Kaiferhoch etne besondere Nuance, indem er die Konservativen die wahren Triarier Seiner Majestät" nannte. Das Wort hat seine Geschichte: Der Kaiser liebt es. die Offiziere des Beurlaubtenstander, in deren Kasino er seit einigen Jahren ständig verkehrt, seine „Triarier" zu nennen. Als er vor ö Wochen das neue Heim des Landwehr- c-sfizierkasino einweihte und. den gespendeten Pokal in der Hand, vor einer Versammlung von 700 Reserve- und Landwehroffi- ziercn aller Waffengattungen und aller deutschen Kontingente stand, da nannte er das neue Heim das „Castrum der Triarier". Freiherr v. Mantcusfcl stand damals im blauen Husarenattila nicht weit vom Kaiser. Er hat sich das Wort gemerkt. lieber das Ergebnis des lonsrrvativen Parteitages schreibt die „Deutsche Tageszeitung", das Organ des Bundes der Landwirte: .Ter Allgemeine Delegierteirtag der deutschkonferoatlven Par tei kann mit Fug und Recht als ein voller glänzender Erfolg be zeichnet werden. Die Partei, die Parteileitung und die deutsch- konservative Fraktion des Reichstages dtznnen mit stolzer Freude auf die Versammlung zurückblicken. Wohl kaum jemals Ist eln lonscrvativer Dclcgierteutog so überaus zalrlreich besucht gewesen wie der gestrige. Die ,Teu!sche Tageszeitung- Ist kein kouser- uatlves Pakleiblatt. Sie freut sich aber, daß fetzt, wt« fast immer, die Beziehungen de» Bundes der Landwirte zur konservativen Partei erfreulich »nd ausgezeichnet sind. Deshalb lst auch sie von Sem Gange der gestrigen Verhandlungen ungemein befriedig!. Sie wünscht der konservativen Partoi ein« wettere gedeihliche und zukunftsreiche Endmicklung. Gie weift, -Soft di« konservative WellaNZchauung eine unbedingte Rotwendigkei« für unser Volk ist. und si« weift, das, diese konservativ« Weltanschauung utevral- oergessen kann, -wo die starken Wurzeln der Volk-kraft liegen. Die konservative Partei hat gezeigt, lraft si« Lebrn-kraft bat. Saft sie ttnmütlg und geschlossen ist. vleidt sie so, — und davon sind wir überzeugt, — bann iv-ird si« »Uch durch schwer, Zelten Hindurch zu Ichdnen Erfolgen und zun» Sieg« gelange«. Auch die „TSgl. Rundjch." konstatiert einen vollen Erfolg der Parteileitung: Wie in der Fraktion, io haben sich auch in der Delegierten« vcrsammiu»- die abweichende» Meinungen der Parteiparole —
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