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- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1909-12-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19091210012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1909121001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1909121001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-12
- Tag 1909-12-10
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Monat
1909-12
-
Jahr
1909
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Dresdner Nachrichten. Str. »12. LettcL. «M» Freitag. »«. Dezember »VEV Neuerte vraktmelüungen vom 9 Dezember. Deutscher Reichst«,, kyortsetzung au» dem Adeudblatte! Berlin. sPriv. T«l.s Fonsevuna der Etstdeßgit« Rach der Etarrede des Staatssekretärs Wermuth spricht als okter Redner »in« dem -Haufe Abg. v.Hertling sZentr.s: Mein« ,Vreui,^ meinen, dun der vvrqelegte <5tut im imuzen eine» giinitigen Eindruck macht. Was die Anietznng der neuen Steuern anlangt. so lmt der Schatzsekvetär wobl ge- in» mit seinen vorsichtigen Schätzungen. Ed ivar ganz nn- richtig., wenn nuch Bekaunrmrr-«» des neuen Etats ein- zeine Zeiinngen sofort schriebe», der Etat bekunde ein völlige» Fi-rsko der neuen Leen er», sBeifall im Zentrum und rech re.» Es «»er nein sich ganz von selbsi. daß schon wegen der Vvreinfubr i» dem Uebergangsjahre noch nicht «ms den vollen Lteuererrrag der neuen Einnalimeguellen zu rechnen ist. N eue Steuerlast e n dürs e n in ab ieliliarer Zeit dem dcinschen Bolle n i ch t a n > e r l e g t wer de». «Beifall rechis »nd im Zentrum.j Die Ans»tgben müssen fortan sorgfältig den Einnahmen angepiiüt werde»' «Sehr richtig!! Redner gebt dann an? aiidivärtiae Politik, nnuchsl Marokko, ein. Aus keinen Fall dürste der Eindruck eiwectl werden, als ob Deutschland die Schntzmacht des Zs !am sei. Zn nmercr -Honnuna ans eine friedliche Entwick lung kann »ns auch der vielbeivrochene Besuch in Raeev- nrgi »ich! beunruliige». Wir wiiknen nicht, was er für »ns BedroNlicheS enthalten konnte. KeineSsalls darf sich Deutschland in der belgischen Frag« ins Schlepptau Eng- laitds nehme» lassen, wie dies eine gewisse englische Presse wiin'cht. Wenn im Kongogebicte nicht alles w ist, wie es icin sollte, so bin ich überzeugt, da» nicht die belgische Regie- rnng daran schuld in. sonder» andere Verhältnisse. Eng 'and macht jetzt eine gewaltige Kriiis durch. Bedeutend-' Bers-ussiliigsäiiderunge» sind dort möglich. Möglich auch ein Nebergaug des klassischen Landes des Freihandels zum Schutzzoll. DaS wäre ein srapreinieS Gegenstück zu ac- ivissen Bestrebungen bei uns. iSebr richtig! rechts! Wir naben eine unglaubliche Stenerhetzc bei uns hinter uns! Mit io viel Ilmvahrlieit. absichtliche Zrresühriing. iLeb-! l:ane Beifallsrufe rechts und im Zentrum ! Zn diesem Kainvse Sen Schutz der Regierung anzlirnfen, daran haben nnr nie gedacht. Aber eine wirkungsvollere Aufklärungs arbeit der Regierung wäre doch wohl wünschenswert ge ! wesen. iErii-.'ukc leblui'te ,'lnnimwnng rechts und Zenlr.i riese Aniregilna ivirö 'ich lwifenilich bald legen. Aber! auch -oilst gibl es viel Siois zur Bei-nrnhsgiing. 'Aufgabe! der Regiernng wird es sein, ans wirtschaftlichem Gebiete I ane zugleichen und die mittlere Linie fenziihaltcn. Wir iverden sie darin unterstützen: denn das Zentrum ist nickt! einieitig agrarisch, sondern unterstützt auch -Handel, ,!n- dünne und (bewerbe i» ihren Zntcrcsscu. Redner er- örtert dann die Nationalitäleiitämosc und tadelt. d«,ß ^ Zeamte in Oderschlesten ivegen uirer Stimmabgabe bet! 'lvmmnnalivalrlen zugunsten der Polen gemakrcgclt wür den. Er oeriniül da das Programm c ines iveii ans'chanen-! I den Staatsmannes. Für die Kari>c-Iikcir sei leider die naatsbiirgerliche Gleichlieit noch nicht erreicht. An irgend- j einer bedeutenden Stelle must vffcnoar die Piarinie Herr - iche». daß »atholiken in Iiervorragei'de Staatsstellen nicht- hineindürsen. tLachen links. Veltall im Zentrum.! Wir sind keine kvnsenivnelle Partei lt»>rohe Heiterkeit und! Beiiail.! Freilich sind wir stets bereit, für die bedrohten s Znicreffen der Katholiken einzniretcn. ivährend für die nicht bedrohten Ziiteressen anderer Konieistonen einzn- ireicn keui Anlast vorlie-'t. -Helfen Sie uns. unsere Doleranzanträge durchzuietzen: dann fällt ein großer Teil > nn-eier Beschwerden iveg. Denrichland ist der einzige Großilaal. in dem solche Beschwerden noch bestehen. iLachen ! linkS > Wenn der in 'Baden, diesem Mnstcrstaate. be ! stehende (äroüblock sich da noch weiter ansgeslgliei, sollte.! dann müstie auch für das Zentrum e.ne Kvn.zentrailvn nach, rechts eiiilrete». lSrürmiiche Heiterkeit links.! Wir lasse» uns »edeusalls nicht ansickalicn. Wir werden sachlich Mit arbeiten. «Lebhafter Beifall im Zentrum.i - Abg. von Rlchthvicn itonii: Auch meine Freunde find bereit, mit dem Reichstage positiv zu arbeite», ieirett uns das irgend- möglich nt. Auf den Erat übergehend, erklärt Redner, daß iür die Ausdehnung unseres tole"u«.len Eisenbahnnetzes aui die Kvincrvattven zu rechnen iei. Erireulich sei, daß in der Hetze ivegen -er neuen Stenern eine gewisse Ab- -chwächnng zu beincrkeii sei. Er bernsc sich da n a. auf die ..Rhein Weit'. Ztg.". iLachen links ! Wenn sich er» die neuen Steuern emgelebi haben, wird auch Bernhignng Platz greifen. Etwas mehr zur Anftlärung hätte die Re gierung allerdings tun können. Hat doch das Zustande- ioiiimcn der Finanzrefvrm gerade auch die Regierung nach außen l»n gokraitigt uii Zinerebc des Friedens nlid Ser Würde des Reiches. Auf die auswärtige Politik über gehend, meint Redner, daß unsere wirtschastlichen Znter eiicii nicht ganz ausreichend geivaar: zu werden schienen. Zn der Wirischattsvolikil müßten die GrnnS'ätzc des Zoll- tarne» von tstst. festgehaiten iverden. Z» dem, ivas der Borredner gesagt hat, erkläre ich noch: Unsere Partei steht icibsländig da: wir kümmern uns um andere Parteien nicht. Wir gehen unseren eigenen Weg. und unser Ziel in das Ziilerene der Allgemeinheit, das Wohl des Bnter ioudes! iBcisall rechts.! — Abg. T r B a s s e r ni a ir » Iiitl.! konstatiert znnächst, daß eine starke Belbitteruiig in Deutsch land bestelle. Borwürie von rechts und vom Zentrum 'eien gerade ans die Raiivnailibcralcii hageldicht nieder- gegangcn. Wenn da auch von uns, sährt Redner iort, einige hesiigc Hiebe ge'ührt worden sind, »nn so heißt es evcn: ä In U'i- rre v»mwo ä In guirro! Weshalb sollten wir f Z. uiii der Rlchrheit übertretet', in» für ihre Z-jiignz- resorm eine noch größere Mehrheit zu schasse». Wir haben nichts getan, als eine Ziiiaiizrekorni abqclchnt. die wir nir schädlich hielten. Mit der Regiernng haben wir nicht getagt: Ohne eine allgemeine Beiitzstener keine Zinanz. tewrm! iDehr richtig!! Darin, daß die Ausschaltung einer io großen Partei wie des Zentrums an' die Dauer nicht möglich iei. liege der .eiern der Wahrheit angesichts des Be stehens der sozialdemokratischen Partei, eilar zutage liege aber auch, wie für das Zentrum die Ablehnung der Erb- ansallnener nur das Mittel zum Zweck gewesen ist, den Block zu zerstückeln und damit auch den Zürslen Bülow ni beseitigen, und die .gvnlervalivcu haben die Bedingung des Zentrums, Berweeninq der Erbansallstener. akzeptiert. Das >keht iest, und die Zvlgc war ein neuer Reichs- ianzlcr. der vorher mit uns gegen das Zentrum das Bereins-gesctz und anderes gemacht hatte. Da in eS dock) wohl verständlich, daß es dem neue» Reichskanzler schwer in, hier ein Programm zu entwickeln. Ties bewegt haben wir heute die Ansiorderung z» sachlicher Arbeit gehört. Aber die sachlichen Arbeiten hier haben auch bisher nicht gelitten. Ter «»iedankcv unsere sachliche Mitarbeit ,n verirwigern, liegt uns »er». Redner berührt dann Zragcn der answäriigen Politik. Es acbe sicher viele Zragcii der überseeischen Pviilil, in denen mit England Ilebereiiiniuiuiniig zu erzielen wäre. Vielfach besiehe die Bcsnrchlitilg, daß in der Zkoiigvi'taalsrage deutsches Recht pieisgegebe» würde. Zweifelhaft sei. ob unsere wirtschaft liche Betätigung in Marokko auch wirklich hinreichend ge sichert iei. ,>ür nicht richtig halte er eine abfällige Ziritik der Alldeutschen, wie sie unser Pvtichasier in Washington geübt !>abc. Zedensalls seien die Alldeutschen auch gute deutsche Patrioten, wenn sie auch im Heberichwange der ivesühle einmal zu weit ginge». Tic Thronrede widmet der »olonialvolitit einen weiten Raum. Er lebe das als Zeichen dafür an. daß unsere Kvlunjalpolltik fevt an einem günstigen Wendevunltc angelangt sei. Dankenswert sei, daß es Herrn Staatssekretär Dernbnrg gelungen sei. be züglich der Diamantcnbctricbc das staatliche Recht zu sichern. Ebenso dankenswert sei die Zörderuna des Baum- ivollanba»es. Tie ParitätSklagen des Herrn v. -Hcriling seien unberechtigt, und dessen Behauptung, das« da» Zen trum keine konfessionelle Partet sei, sei wenig vertrauens würdig Die Mihsrtmmuuaim Sande Hab« tbren Luüdruck bet den Wahlen der letzte» Monate, dem Servordringen der Sozialdemokratie, gesunden. Wenn das Zentrum jotzt über den tSrvßblock in Baden klage, so habe «» io in Payern das Beispiel gegeben. Die «onlervgtiven hätten mehrsgch bei Hommunalivahle» im Kampf« gegen die Sozialdemo, traten «vewehr bet Znß gestanden. Kehre also jeder vor seiner Tür. Neben der Zinanzreform sei e» die preußische WahlreckrtSfraae. die das Land errege. Hür unerläßlich hielte» seine Zrennde vor allem dir (Veheimwgbl. schon als Schutz gegen svzialdrmvkratischen Terrorismus. KÄelächtrr bei den Svzialdenwkrate».! Die Konservativen tollten sich der nativnalen Aufgabe, die da zu erledigen sei. nicht ver schließen. ebensowenig dem Erfordernis der Deszendenten- sieuer im Reiche. Die Rgtivnalliberalen seien und blieben eine selbständige Partei, unbeschadet der taktische» Einig keit mit den Linksliberalen bei den Wahlen. Sic trieben eine Politik des Vertrauens g„ch in unserem Volke und eine Politik der <»)leichverechtigung. Dem svziale» Emo finden des Volkes muß Rechnung getragen werde». Eie- rechtigkeit müsse in unserer Steuerpolitik Platz greisen. Wenn das geschieht- dann wird es auch in unserem Vater lande wieder licht werde». jBeisall ! — Weitcrbcratung morgen l Uhr. Schluß.'»'2 Ubr. Berlin. lPriv.-Tel.! Die Polen habe» rin Reichs-- tage 1 l Z n i t i a t i va n t r üg e cingebrach». U. a. verlan gen sie die Einfügung einer Bestimmung in die Reichs, versassnng, daß die Berufung des Reichstages erfolgen muß. sobald sie von einem Drittel orr Mitglieder verlangt wird. Z-erner fordern sie tm Reichsvereinsgcsetz die Aus hebung de» Sprachenparagravhen und des Verbots der Mltgliedschgkt von Zngendltchen in politischen Vereinen. Zm Strafgeietzbuchc sollen insbesondere Wahlbeeinflussnn- gen unter Strafe gestellt werden, die unter Mißbrauch des Ansehens der Gewalt und der Dienststellung erfolgen. Berlin. lPriv.-Tel ! Zn der Wandelhalle des Reichstags war heute ei» Originalgemäldc Bismarcks von Zranz v. Lenbach ausgestellt, dessen Ankaus von der Aus- schmückung-kommission des Reichstags beabsichtigt ist. Preßftimmcn zur Antrittsrede des Reichskanzlers. Berlin. «Priv. Tel ! Zur Rede des Reichskanzlers in der heutigen Reichslagssitznng schrciht die ..K rcuz- zeitiirig": „Die Rede ha» die Erivartuna derer bestätigt, die von Herrn v. Bell>manit-.HoUweg die größte Zu- r ü ck h a i t n n g g e g e n ii b c r den Partcie » erhofften. Es lüiigt sehr verheißungsvoll, wenn der neue Reichskanz ler erklär», in Deutschland könne niemals eine Regierung Parieiregieruiia icin. daß er auch nicht ängstlich sorgt um die Dchassnna einer momentanen parlamentarischen Mafv- ritat und daß er dem Zwang zum Schassen vertrant, der über die aegenwartigen Zrrniigcn und Wirrnnaen hinaus- heticn wird. Ans der ganzen Rede ersieht man den seiten Entschluß des Kanzlers, seine Stellung wirklich und tat sächlich über den Parteien zu nehmen. Da,n kann das Reich sich selber und den Kanzler nur beglückwünschen Zn der ganzen Rede ivar nichts, was einer einzelnen Partei zuliebe oder zuleide aesagt ivar. Es klang durch alles die An'fvröernna an alle Parteien zu ernster, sach licher Arbeit hindurch. Die jüngste Vergangenheit streifte der Reichskanzler nur kurz. Man konnte selbstverständlich nicht erwarten, daß er die abfälligen Urteile seines Amts- vorgüngers über die ReichSfinanzresvrm widerrief. E> wiederholte aber die Versicherung vom Zuli dieses Zahres daß nur durch die Zustimmung der verbündeten Regie rungen zu den Beschlüssen der Reichetagsmchrbeit eine all mähliche Geiiindiina der ReichSfinanzen anzubahnen war. Mit dieser Erklärung erklärte sich die Rechte einverstanden. Eine andere Zrage in es, ob nicht die Regieruna während des -Herbstes durch ihre Presse hätte beruhigend ans die Stimmung im Lande einwirken können. Diele Zragc ver neinte der Kanzler, und da man wohl beobachtet hat, daß er überhaupt kein Zreund der Pressebecinflussung ist, so wird man in Erinnerung des Treibens der amtlich beein flußte» Presse unter Bnlow gern bereit lein, abzuivarten, wie sich dieses neue Snnem bewährt, dem wir feine großen Vorzüge nicht abivrechen wollen. Aus die Bedeutung dieser ersten Kanzlerrede wird im übrigen noch öfter einzugehcn icin." — Tic „Deutsche Tageszeitung" sogt: „Zm wesentlichen war es eine Z r > c d c n s r e ü e. eine Er mahnung an die bürgerlichen Parteien, die tick insonder heit an die Linke richtete, keine Vcrärgerungsvolitik zu treiben, die der Wohlsahri des Vaterlandes nichts weniger als dienlich sei." - Die „T äg l i ch e R u n ü > ch a n" schreibt: „Das Leitmotiv der fein abgewogenen Rede, der auch die philo-ovliische Grnndnvte nicht schlle, ist: Zusammen- fa > snna aller z 11 gemeinsamer Arbci t. Laßt, was vergangen ist. dahinten und seht fest in die Zukunst!" — Die „V 0 > i i! ch e Zeitung", die den neue» Kanzler nicht leiden lan», äußert: „Das große Ereignis ist vor über lind hak alte Welt enttäuscht. Der neue Reichskanzler v. Vethniann-Hi'llwcg Hai gesprochen, aber nichts ge sagt. Seine Ausführungen entsprechen vollkommen der nüchternen, kahlen, durstigen Thronrede. Sein Programm in, kein Programm zu entwickeln, vielleicht auch keins zu haben." Das Ncvolocrattcntat im Reichsgericht. Leipzig. iPriv.-Dcl-! Dem Anträge aus Aus schluß der O e f s c n t l i ch k c i t wurde vom Gerichts höfe nach einer mehr als einstündigcn Beratung statt- gegeben und wie folgt begründet: Bei der ferneren Ver nehmung des Angeklagten steht, soweit er aus seine frühe ren Prozesse eingehen wird, zu erwarten, daß seine aus- reizenden und beunruhigenden Acußerungen sich weiter steigern werden und dadurch die öffentliche Ordnung ge fährdet wird. Damit die Sachverständigen aber einen tieferen Einblick in das Znncnlcben des Anacklagtcn neh men können, ist es unbedingt notwendig, ihm eine völlig freie Aussprache zu gestatten. Daraus mußte der Saal ge räumt werden, und nach mehrstündiger Verhandlung unter Ausschluß der Ocssentlichkeit wurden I» össentlicker Sitzung einig« ganz unwesentliche Eingaben des Großer, die er in leinen Prozessen an das Reichsgericht gemacht batte, ver lesen. Darauf wurde die Verhandlung guf morgen vor mittag 9 Uhr vertagt. Die Affäre Hofrichter. Wien. Den Blättern zufolge wurde heute dem Rechts anwalt der Z-amilie -Hvfrichter ans seine Bitte, als Ver teidiger im Prozeß des Oberleutnants -Hosrichtcr zuge lassen zu iverden, im Kriegsnilnistcrinin der Bescheid, daß der Kaiser die Anwendung der neue» Militäritrasvrozcß-- ordnung und Sie Zulassung eines Zivilvcrteidlgers abge- lehnt, sich aber weitere Entschließung nach Abschluß der Bvriintcrsnchnng Vorbehalten habe. Lustschiffahrt. Berlin. lPriv.-Tel.» Bei Llond in London ist eine Versicherung für zwei Z e p p c l i n - L » s t s ch i s s e al-qeschloß«» worbe», die d«n Austraq lmben. einen regel mäßigen Luftichiffdieiist am Rhein z» versehe». Die beiden Lnstichiss« sind mit OU»!Om Mart versichert. Die Police gilt für ein Zahl- Geldschrankknacker Gleiwttz. lPriv.-Tel.! Durch Ausschmelzen des Gcldichranke» entwendeten in letzter Nacht unbekannte Einbrecher aus der Gemeindekafii. von Bismarckhütte 2 1 l> 1) 1) Mark Bargeld, ein Sparkassenbuch von 13 WO Mark und 420 000 Mk. Coupons. Ter Schaden ist durch Versicherung gedeckt. London. In der vergangenen Nacht wurde das Postamt in der Roswell-Ltrcet von Einbrechern heimgesucht, di« den Gelbschrank, -er Geld- und Post- auftrüg« km Werte von 1830 Pfund Sterltng enthielt, uckt sich forMhrten. Di« Polizei versolate die Spmven der Ein brecher bi» zu einem Hanse ber Klng»X!roß«Street. wo sic den Gelbstbrank un«rüffnet vorsaud und 7 Personen ver haftet«. Z«« a»ftr«Ul«e» «ergarbetterftreik. Gib ne«. Minister Lee macht bekannt, daß die Re glern«« auswärts soooo Tonnen Kol»l«n bestellt Hab« und weitere üÜOOO Tonnen folgen lassen würde, falls der Streik noch IO Tage anhalt. Kon mehreren Schiss» Maklern sind Angebote aus Lieferung von anslä»bischer Kohle etngegangen. Berlin. lPriv.-Tel ! Im November haben die ersten Prägungen der neuen 2k>-Psennigstiicke begonnen. Es wurden >m aanzen 270 45,1 neue 25-Psennigstiicke geprägt, davon für 12.'>00 Mark in Muldenhütten. Hannover. -Heute mittag fand hier bte Ein weihung des Chemischen Institut» der Techni scheu Hochschule in Anwesenheit der Spitzen der Behörden und Vertreter auswärtiger -Hochschulen statt. Im Austrage des Kultusministers war Obcrpräsidcnt Dr. v. Wenzel er schienen. München. Der Prinzregent hat der freien Ha»Ia stadt Hamburg anläßlich des Brandunglücks in den Gaswerk-,i sein Brilet 0 ausdrücken lasse». Paris. Aus Marseille wird berichtet, baß das Bag gerschifs „A r lss", das am 21. November von Marseille »ach Daeea abgegangen und seither verschollen ist. als ver loren betrachtet ivird. Das Schiss, da» vom Sohne des Erbauers Leschligt wurde und eine Mannschaft vv» 21 Köpfen an Bvrd hatte, sollte Gibraltar und Las Palmas anlausen, ist aber bisher nirgends signalisiert worden. Zn Marinekreis«,, wird erklärt, daß es sehr nnvorstchtig ge wesen sei, ein so schweres Schiss ohne Schlevver und ohne Begleitfchiss eine solche weite Reise antreten zu lassen. London. Wie aus Schanghai gemeldet wird, ist der deutsche Dampfer .Zstrisgavia" wieder flott ge macht und wohlbehalten in den Hasen etngebracht worden Melilla. Der Führer der Harka hat den Spaniern seine Unterwe rsung angeboten. lNachts etwa eingehende Depeschen siehe Seite 4.! Berti», >1. Dez. tPrio. Tel.» Der heute vcrösfenUichte Sta tus der Reichs bank vom 7. k>. M. zeig« Lie in diesem Ter min übltche Teildeiiz. eine Minderung der Wechsel uird Lombard sordcrungen, sowie der Depositengelder einerseits und eine Ab nahme des Metaltbcsiandes neben einer Cinichräntung des Aaren umlauss andcricits. Eine Ermäkigung des Diskonts wird de« „Berliner Börsenzcitnng" zufolge nicht erbotst iverden können, auch nicht nach der heutige» Diskontermaßigung der Bank von Eng lauü: denn der hiesige Privatdiskont hat in lenicr Zeit steigende Tendenz gezeigt, und die Tendenz, dast die Bank sich angestchiS der Aniorderuugeii am Zahresschluk in der Sicuerpflicht bcsindci, spricht ebenfalls gegen die Opportunität einer solchen Mastnahm.. Zu der überraschend gekommenen Dlekontcrmüktgniig der Bank von England schreibt das genannte Blatt: Die Direktoren der Bank habe» in zweifacher >tK„sicht einen bedeutungsvollen Schrill getan. Sie habe» einerseits der Lage des offenen Geldmarktes Rechnung getragen, der allerdings mit dem geller» notierte» Prtvatdiskvnt von NH,« tu aiifiallendem Gegensatz zu der k Atgcn offiziellen Rate stand und den tomuierziellcu .greisen keinen guten Dienst erwiesen, anderseits auch die Ansicht zum Ausdruck ge bracht, dast cs verkehrt ist, aus den parlamentarischen Differenzen ungünstige Schlüsse aus die allgemeine Wohlfahrt des Landes und die Wcücrciiiwickluug des Geldmarktes zu ziehen. Moskau, ». Dez. ,Priv.-Tcl.> Die diesjährige russische Baumwollernte wird aus 8 bis ll> Millionen Pud geschäht. Urank^urt a. Äk. Schluß abends.. Kreorr 'Nv.üü Orstonro 136 7S T)re4vner am 1 Ul.7s -»aarlbad" 158 8 » Lombarden '8 60. LaurahtUre 1V7,2S Ungar. Wojtz —. . Portuaielen —Lurkenio'c —. Hrsi. Paris <nachm. .1 llbn Mente 99.17'/,. ^lattener 19k 65 'teue vortuqie'en 62.—. -panier!'7,3» Türken lunisk 21n> 94.75 Türtenloi» 218,75. SraatSbahn 802 Lombarden 128 - Ottomanbanl 738, . Fest. Parts. Urokukken'narcl Heue»' Dezember 23.65. oer März^Junt 24 40. stetig. ?rÜdS' ver Deiemder -7 75 per Mai.August 59,50. inatt. Lpinms per Lezembn.- 46.oü. per MauLuguft 48,25» matt. veniitder «na ZScbrkcber. — Zu Königlichen Komminar«» für die Schiiiamis kandidaten-Prüsungen «ui den Seminaren in Rochlitz, Pirna und Borna sind die derzeitigen Direktoren dieser Anstalten Professor Dr. Gchmlich. Professor Dr. Klahr und Preil ernannt worden. — Der Kaufmann -Hesster in Leipzig ist zum stell vertretenden Handelsrichter bei den Kammern sür Han delssachen im Landgericht Leipzig bis Ende September 101-' ernannt worden. — Herr Pfarrer Dr. phil. K vltzi ch ans E- hcmuitz. dessen Wahl an Stelle des verstorbenen Herrn Pfarrers Schmidt an der Treikünigskirch« «rsolgt ist, wird fein Anu hier zu Ostern antrctc». Die feierliche Einweisung sindci voraussichtlich am Osterfeste statt. — Pcrsonalveräudernngkn im SsseuUichen Dieufte. Der Burcoiinisisteiit Huhne seid wiiröc zum Lctretär beim Zinan.z- minillcuum ernaniii, der Bnrcaiilissisieiii Ei ding von der Bc- zirkssiciicrciiiiioiimc in Zittau znm üinaiizmiiiistcrium versetz«. - Der Eiienbalin-Oberassisteiit A c u h ä u s c r in Döbcln-Ost wurde zum Bahnhofsvorsteher daselbst ernannt. — Der Postasststen» Hee - gcr, seiihcr iu Deutsch-Siidivesiasrika, wurde zum Postasfistciitci! im OberpostdircktionSbezirkc Dresden ernannt. — Bei der Zweite« Kammer ist folgender Antrag D r. Ruth cingcgange»: Die Kammer wolle beschließen: 1. die Königl. Staatsregicrung zu «rsucheii. noch in der gegenwärtigen Lesstvn einen Gesetzentwurf vvrzu- lege». in welchem an Stelle der jetzt geltenden gesetzlichen Bestimmungen über die Zivilstaatsdicner eine einheitliche, den veränberten Zeitvcrhältnissen entsprechende Neu regelung dcsgcsamten Beamtcnrcckts herbci geführt wird: 2. die Erste Kammer zuin Beitritt zu diesem Beschlüsse cinzuladen. — Ein« Festlichkeit, die ihren Anlaß in der jüngst er- folgten Schließung des letzten Bogens der neue» A u g it st u S b r ü ck c hatte, fand am Mittwoch abelrd im „Eldorado" tDteinstraßcj statt Zn Verbindung mit dem städtischen Tiesbanamt hatten die bauausführenden Firmen Philipp Holzmann u. Ci«, und Dnckcrhosf u. Widmann die am Brückenbau beschäftigten Beamten und Arbeiter dazu Znqelaben. Die beiden Säle waren mit Girlanden und „Hebcbäumen" festlich geschmückt. Zm kleineren hatten die Herren der Brüctcnbauloitniig. die Ftrmcnucrlrctcr. An gehörige des Ticfbauamtes und sonstige Angestellte Platz genommen. Au fünf langen Tafeln, die lm großen Saale ausgestellt waren, saßen die Arbeite, der genannten Fir men. etwa 180 an der Zahl. Herr Stadtbaurat Fleck be merkte in seiner Begrüßungsansprache, daß er im allge meinen nicht für Fesrsetern eingenommen sei. solange paS ganze Werk nicht six und fertig dastche. Er müsse aber zu- gcben, daß der Schluß des letzten Bogens der neue» Brücke einen höchst bedeutsamen Abschnitt in der Ausführung des Werkes darst«llc »nd daher ein festliches Begehen dieses Aktes durchaus rechtfertige. Die Rede gipfelte in einem Hoch auf die beteiligten Firmen. Tann svlgte eine An sprache des Herrn Direktors M o el e r von der Firma Tyckerhoff u. Widmann an die Arbeiter, worin er diesen den Dank für ihre treue und hingebungsvolle Mitarbeit zum Ausdruck brachte. Der Vertreter der Firma Philipp Holzmann n. Cie., Herr Diplom-Ingentcur Hauschtld. widmete seinen Trinkspruch den leitenden Herren des Ties- bauamts. Er dankte ihnen sür das während der Bauaus führung gezeigte bereitwillige Entgegenkommen und schloß mit einem dreifache» Hoch ans dt« Bauhrrrtn. die Stadt
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