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- Ilig - - 1117 - Arend ergriff die ihm dargebotene Hand. er Nihte sie nicht, sondern vinetgte sich nur und sagte: ..Ach danke Ahnen, gnädiges Fräulein.' Es sitzt gar nicht so tief bei ihr. dachte er förmlich erleichtert und fing beinahe an. sich einen eingebildeten Narren zu schelten. „Nun wollen wir ins Zelt zurückkehren." sagte Rita. Sie wurde sofort von Tänzern umringt, sobald sie den Ballsaal auf dem Rasen betreten hatte. ..Sie ist nickt nur bildhübsch, sondern auch schlagfertig Einfach grasartig — diese Manier, einen absallen zu lassen." sagte der lange Lengwitz nach einer Mazurka, die er mit Rita getanzt hatte. „Schade — sie i>t kokett." dachte Frau von Lissau. und in Frau von Wesseln «liegen als sie bemerkte, mit welch sichtlichem Vergnügen sich Rita den Hof machen lieg, allerhand Zweifel auf. ob sie sich auch zur Lebensgefährtin eines Pastors eigne. Allein sie gab trotzalledcm ihren neuesten Plan nicht auf. „Der Pastor wird sich seine Fra., schon erziehen." damit tröstete sie sich. Vera Alerandrownn freute sich über Ritas Triumphe als Ballkönigin. An der Monslerguadriilc, die mit Kotillonlouren getanzt wurde, bemerkte Rita plötzlich, dag Wadim Drissen »nt einigen älteren Herren am Eingang des Zeltes stand und Sem Tanz zuschaute. Sie hatte sich rn eine ganz natürliche Fröhlichkeit hineingedacht und hineinPetanzt. ne wollte eigentlich an gar nichts denken, nur immerzu tanzen und lachen. Sie ver mied cs. Arend auzusehen. und er forderte sie zu keiner Tour auf. Jenes Adieu im Karten vorhin, das waren die Worte, mit denen sic einen Augenütraum begraben hatte . . . Sie kam sich plötzlich sehr gereift vor. diese kindliche Achtzehnjährige, diese echte Evastochter, die mit ihrem Lächeln und ihren schönen Augen allen ihren Tänzern den Kopf warm machte. Jetzt rrasen sich zufällig ihre und Drissens Augen und. einem plötzlichen Ein» sall folgend, ergriff sie einen der blitzenden kleinen Ordenssternchen, welche an die Herren zur Verleitung gelangten in der Schlutzlour, und brachte ihn Drissen. Dieser, der seit Andren nicht mehr getanzt Ifatte. legte zum Erstaunen der Umstehenden seinen Arm um Ritas biegsame Taille und trat »nt ihr zum Walzer an. Er ran le vorzüglich. Das schöne Paar erregte förmlich Aufsehen. ..Wadin, Drissen tanzt." — so ging es von Mund zu Mund. Das war ja noch gar nicht dagewesen . . . Run wellten alle übrigen jungen Damen mit Wadim Drissen tanzen, aber er war aus dem Zelt verschwunden, und Rita blieb die einzige, die den Vorzug ge nossen hatte . . . Es gab unter den anwesenden jungen und älteren Mädchen so manche, welche trotz des blauesten Blutes ohne weiteres Herrin auf Lindenbruch geworden wäre Drissen- Millionen und seine stattliche Persönlichkeit ersetzten reichlich die Ahnenreihe! die ihm fehlte Außerdem war seine Mutter ..adelig", was man in der Gesellschaft in der er mit os,enen Annen aufgenommen war. gern betonte. Wie wenig er sich um besagte Geseilühafr kümmerte, davon hatte er mehr als einmal den Beweis geliefert Rita sagte den Walzer, den sie selber mit Drissen getanzt hatte, durchaus nicht als ei» ..Ereignis aus. Stiper ging, war Pastor Gilducr nicht zu finden und Frau NtM Lvesseln bat ärgerlich den langen ^engwih. dem sie damit übrigens einen grobe»* «M-ialle» erwies. Rita zu Tstch zu führen. Der Sekt lies; die Wangen des unaen Radänns erglühen, ^hr gegenüber sag Arend. aber sie vermied'es ihn anzu- olicken. ^ " ^ as Kapitel in ihrem jungen Leben, weiches die Ileberschrift .Arend von Donar" nug, war beendet " Ter -ckr durchrieselte Ritas Adern wie ein Feuerstrom, sie war so lebhaft und reizend, dag ein halbes - utzend minder schöner Baronessen neben ihr noch farbloser aussahen, als wie dies gewöhnlich der Fall war ^ Dos Fest nahm erst ein Ende, als der Morgen zu graue,, begann ^ -Morgenwind nnch in die Feniler des Loup.s in dem Rita beim. ,uhr. Vera Alexandrowiia sprach lebhaft über Las gelungene Fest und ibc -ob» der den beiden Damen gegenüber sag. antwortete ab und zu ^^ohn. ihre Augen Aloss/n"^" ^'^ch halb über ihr Gesicht gezogen und hielt Die Pferde schnaubten und griffen schnell aus. Aus dem gleichmäßigen Trab klang es Rita wie e>» Rhnkhmus entgegen — vorbei — n>,ru.,i ^ ^ " nur die einiönigen beiden Silben. Und Plötzlich entjann i,e sch eines Liedes d'as'si- einmal in einem Konzert halte lingen Horen Der müssen. eine andere wirst du küsien." ^ werde sterben Die beiden Strophen verfolgten sie förmlich sie mo>- b. , ichlafen. es srösteitc sic und sie fühlte, das; sie blas; wurde und ihr Kopf schw!:.""^ Endlich fuhr der Wagen in den Lindenbruchschen Hof. Drissen bemerkte sofort, bah eine fremde Equipage vor dem Fahrstall hielt. Die Pferde wurden soeben abgeschirrt. „Der Doktor," sagte er, und eine Sorgensalte erschien aus feiner Stirn. Das Eoup« hielt einige Augenblicke nachher unter der Vorfahrt. I" der Halle trat die schweigsame Kammerfrau den Ankommende» entgegen und erwiderte auf Drissens schnelle Frage: „Es ist nichts Besonderes vorgefallen. Verasch!» hatte einen Anfall; der Stall knecht ritt nach dem Arzt. Nun geht es schon besser. Wir wollten die Herrschaft nichr beunruhigen " Die Schweigsame hatte russisch gesprochen. Rita beherrschte diese Sprache gni. wutzte also, worum es sich handelte, aber sie empfaird keine Teilnahme sür das leidende Kind. Es war augenscheinlich nichts Neues, daß Vera Krämpfe hatte. Rita hatte viel mehr Mitleid >»it sich selber als wie mit der Kranken, welche ihr Vater, ohne weiter ein Wort zu verlieren, eilig aufsuchte. Rita kühle Vera Alexandrowna die Hand. „Wie bläh Sie sind, »rein Herzchen. Sie dürfen sich Veras wegen nicht ängstigen. Wir sind leider daran gewöhnt, unseren Liebling leiden zu sehen und müssen sogar immer aus das Schlimmste gesicht sein. Gute Nacht, und träumen Sie sich, Sie kleine Lallfee." Rita entfernte sich schweigend. Ein höhnisches, zorniges Lächeln verzerrte ihr.» hübsche» Mund. Was ging sie dieses fremde Kind an? Sie dachte ja mit keinem «bedanken an die kleine Vera, sie war bläh, weil sie litt. Und am tiefsten litt jetzt ihr Stolz. Wie lratte sie nur an Arends Liebe glauben können! In ihrem Zimmer stich sie die Fenster auf — die ersten Sonnenstrahlen drangen herein, aber Rita tat das Licht weh . . . Der weihe Jasmin duftete im Garten und die Spatzen begannen ihr Morgenlied. Rita prehte die Handflächen'gegen ihre Schläfen — sie wollte nichts sehe» und nichts hören — nur nach Sthlaf, nach Vergessen verlangte es sie. Hastig verdunkelte sie ihr Zimmer, entkleidete sich und warf sich mit gelöstem Haar in die Kissen ihres Lagers. Da kam die gesunde Äugend wieder zu ihrem Recht: Rita dehnte wohlig ihre müden Glieder, und weder Liebesgram. nach gekränkter Stolz konnten den festen Schlas, der sich auf ihre Augenlider senkte, verscheuchen. 8. Kapitel. Am folgende» Tage Halle es sich in vorgeschrittener Morgenstunde bewölkt. Als der Doktor mit der Versicherung, daß diesmal eine Gefahr für Vera glücklich ab gewandt sei, vom Hose gefahren war. begann es zu regnen. Trotz des schlechten Wetters li-h Drissen satteln, um seine Wirtschaft zu inspizieren. Er dachte unterwegs daran, dah seine Mutter ihm erzählt hatte, wie augen scheinlich schwer Rita die Erlrankung des Kindes genomme» habe. „Ganz bläh war die Kleine heute früh, ich halw verboten, ihre» Schlas zu störe». Sie hat sich köstlich amüsiert in Weiseln, nun wutde ihr die Nachsreude getrübt durch die Erkrankung unseres kleinen Lieblings. Ader cs war ja. Gottlob, gar nicht so schlimm." Da Rita nicht geweckt wurde, schlief sie bis in den Mittag hinein. Aus ihrem Fenster blickte sie mit trüben Augen aus ein recht trostloses Landschaftsbild — graue Wolken uird kein einziger Lichtpunkt am ganzen Himmel. Ihr war solch ein Wetter gerade recht . . . Sie dachte gar nicht daran, sich um Margot, die in ihrem Zimmer mit ihren Puppen spielte, zu kümmern, sondern lies; sich ein «blas Milch geben und eilte dann, in ihren Regenmantel gehüllt und eure kleine dunkelblaue Tuchinütze auf dem blonden Haar, in den Park. Sie bildete sich ein. totunglücklich zu sein, das ganze Leben war ihr ja nun verdorben, gestern batte sie sich gewaltsam über den großen Schmerz, den Arend ihr durch seine Worte bereitet, hinweggeläuscht. sich mit ihrem Stolz gepanzert und sich von drin gesellschaftlichen Triumph, de» sie geerniet, wie von einer Woge tragen lassen, aber heute war sie ganz fest davon überzeugt, dah sic vom Leben kein Glück mehr ;u erwarten habe. Nun mochte kommen, was da wollte — ihr war doch alles gleichgültig . . . Sie lief fast durch den Park bis zum Pavillon, auf dessen Stufen sie sich setzte. Sie lehrte dem Meer den Rücken, es dünkte ihr heute unheimlich, und sie wollte es nicht sehen. Es war eisengrau und ging in schweren, breiten Wellen, denn der Regen stob, vom 'Nordwest getrieben, schräg über die Wasser. Rita bedeckte ihr Gesicht mit beiden Händen und fing an zu weinen. Sie kämpfte ja schon seit gestern mit ihren Tränen, nun muhte sie ihr Herz end lich erleichtern tFortsetzung folgttt °ckee -AI ^rt?de?iai>bi,rr äie «nck o»^a1ttge° K«-NUU«toI>»Vt «II« vovLiiAltolivi» nl>8ein«-tn d«knnnt«n un«I Aiektsr'» Ii«ÄW-8U>M glatt und gerippt Muster nach auswärts bereitwilligst. Fabrikat. ansae,eichnet durch von v»,^u.D^^!!' §egen Truck und Nässe. > tviiiehiiicm Auswheii, empfiehlt in reicher Farbciianswahl ( »i l KirlinvMvr 8 Alturarkt 8. Wem liMU- l»t«I klim«-Hödel. Ü68!6l»ti8Ull? xorn 868taltot. — l'rvlrjllstv xrstls. OLLI*. Ssor§x1s.t215. «2«2. OntHxtuai-tpt«»!»«» Oetoa. P.axor in Hetnxmiiiin-ttekeii Vltenantli-ttstvn avvia verleb ioäansn anäarsn Labrikalm, jiMebvn ». ameii- lianiaekan Sziutvms. Krass«» I-ngor in Zvlwpnstoin.zufsLtrsn. ünlisrs Oa.<i-8pLrIioeb«r, 8IVM0N8-. l'ro- rrr^tksua-, länivi-iaal- ,unä öuiiiter ck liuk- 6»stzoctrsr. pe»t,li,t«o Ulme a«s»». 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