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- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1909-11-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19091124021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1909112402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1909112402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-11
- Tag 1909-11-24
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Monat
1909-11
-
Jahr
1909
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^ s te L 5» 8 .'UI diesen Äugrin teilte Antwort. Tie weiter« Debatte, au der sich noch die Abgg. M e h i e r t. D r. Schanz, llhlig. Hey mann und Kultusminister Tr. Beck be- leUigren. verlor sich in Einzelfragen. Erwähnenswert n«r hochnens eine Auslassung des Abg. Dr. L p i e ß. der o«i der Rede deS ZinanzministerS gcsgllene Beifallsrufe .»ui der rechken Seite nicht als »sratuonellcS Bravo"' aus« oesas« wissen ivollte. — Bei dem nächsten Gegenstand der Tagesordnung, die Aushebung üeü tz. Januar als E p i p h a n » a s i e st ivies der Antragsteller, Abg. Dr. «kiel Hamm er. daraus hin. daß weiten Vvliskreisen di« Bedeutung dieses Zesics ganz unbekannt sei, dessen Auf hebung von Handel und Gewerbe seit fahren dringend gefordert wird. Gerade um die Weihnachtszeit gäbe es ,o viel Feiertage, dah dem Rnhebedürsnis vollauf Genüge geleistet werden könne. Smatsinnnster Grus Bitz» ihum v. Eckstadl bellte üch aus den Ltaiidvnnkt seines Borganger» Grasen Hahcntbal, dah die Negierung, mit Ausnahme von Dispensationen, nichts tun. sondern an der Erhaltung des .erstes fest halten wolle, wahrend Abg. Tr S v »cg die .Znüimmnng der konservativen zu dem An- iiage ansivrach. .interessant war die Erklärung des sozial- demokratischen Abg. Nichte», dag seine Partei das Eprohaniassest alv> Ruhetag betrachte und gegen senie Aushebung stimme, worauf ihm durch den Abg. D ii r r naclmeiviesen wurde, da ft im trüberen Handtage der Abg. "Kildstein den gegenteiligen Standvnnt. eingenommen habe. Andauernde Hettertrik erregte eine ziemlich lebba'ic Aus- eüiaitderietzung des Abg. Mertel mit der Sozialdemo träne, der der äußersten Linsen zniief, sie wolle Sachsen ivobl katholisch machen, weil sic immer aus Bauern hin-- .veile, wo man noch mehr Z-eiertage als in Sachsen habe, und schliesslich kam es »och zu einem hestigen Angriff des '.'log. Sr» derma» u gegen die Nattonalliberalen- — H Der Rat beschloß. von Ostern lolü ab die Stellen des Direktors und öeS Stellvertreters des Direktors bei der O b e r r c a l i ch u l e und Realschule Zohann- ft a d t in Stellen eines Rektors und eines Konrektors umzuwandeln uns non Ostern loii ab die Schulgeld- faye bet der Oberrealichule und bei den Realschulen alcich. wanig »ür alle Schüler von l"? st'kt. aus l.'zd Mt. zu erhöhe». —* Zur die Erricb'iing des 4. städtijckeu Wasserwerkes s» Hosterwiß. Saslerhauvlrohrlegung in den einverleitüeii Borortcii, die lleberpumpaniage in Rackniu und für Behrverlucke haben die städtücken Körpcr'chaitrn rund z 200 000 Mt. aus der Anleihe vom »fahre lOnO bewilligt. Der Rar beschloft, diesen Betrag vom .labre Glu ab bis aus weiteres mit jährlich 2 Prozent des Schuldbetrages unter Zuwachs der ersparte» /innen zu Laben des Er iveiiernngssvndS der Wanerwerke zu tilgen. - * »lu de» Stadtvcrordnetenwahlen. Wie wir höre», bat üch für d.e Ltadtverordrietenivahleii in Gruppe i> ein un a b h ängiger Wahl» » s ! ch n ft gebildet, denen Vornt-ender Herr Zleischermeister Paul Richter, bell o. > tretender Obermeister der Zllettelier .Innung, iveite» Klecken der Bürgerschatt durch seine Kaudidarnr im 7 Dresdner Landiagswablkreise betannt gewvrd'N ib. Dieier 2lusicknß iil an denjenigen Wasll.insichirft iiir die >',ruvpe k>. d-'b'en BorüNender Herr Buchbinderobermeister Unrasch in. niii dem Ersuchen herangetreren, ihm »on den zu wählenden neuen Kandidaten drei zu überlassen. Das Ern.chen ib aber abgeschlagen worden- Deshalb Hai der unabhängig« W„hla»s>ckilß eine eigene Liste für die Gruooe n ailsgebelli. Die Libe »oll den Wühlern in den p. achbcn Dagen bekannt gegeben werden. ^ Diözesanverjammlunq der Evhoric Dresden l. «ücsr.uli abend fanden sich im groften Saale des Vereins- hanses die K irchenvorsteher der Diözese .zusammen. Als Ehrengabe wohnten der gutbesuchten Ver'ammlnna n. a. bei die Herren Kreishouptmann v. Dopen, Dberbüraerineiber Dr. Beurler, Präsident v. Kirchbach, Landtagspräsident Dr. Voq>-t, >v eil. «üeh. Rat I>. Grcn Bitzthnm v. Eck'lädt, «'leb. Regiernngsrat Zror. o. Deubern, Bezirksickiil inipektor Divrichnlrat Dr. Prietzel, Lladkschnliat Pros. Du. '.'non. Srgöträte Hobler. Reichardt und Dr. Krnni biegei. Eröffnet wurde die Bersainmlung niil Gesgng und >ge!>e:. Dann hielt Dbertvnsisioriairat Superintendent !>. Ditieiiiis eine Ansprache, in der er n. a. anssührie: Das grok-e Wachstum der Städte zeigt sich erb im ni. Zaln' liunderr. Es liot zur Blüie von Handel und Zudustrie ge-üi.-rt. au- der anderen Seite aber auch zu Massenelend nud Masseneii'zrning. Die Kirche behi gegenwärtig vor ganz anderen Ausgaben als früher. Darum den Blick ans die Massen gerichtet, die sich i» der Groftbaüt angcsaminell haben! lim ihretwillen dürren wir vor groften Ausgaben nicht zu» iick'chrecken, um ihretwillen wollen wir aber auch unicre «irchoneinrichiungen volkstümlich gestatten. Zu den großen Ausgaben gehört der Bau von Gotteshäusern. Die Z r i e d e n s k i r ch e » - P a r o ch i e in L ö b t a u zählt jetzt 04Seelen, sie bedarf dringend einer Teilung. Der Bororr Trachenberge mit 880» Evangelischen hat über haupt noch keine Kirche. Weder Löbtau noch Pieschen können üch -elbst Helsen. Hier muß ein Weg gemeinsamer -Hilfe ge sunden werden. Die 10MO Mt., die bis jetzt jährlich »ür das Evangelische Bereinshaus qesammelt wurden und die GlO in Wegfall kommen, weil das Bereinshaus auf eigenen Züften behen kann, könnten weiter gesammelt werden, um dadurch den kirchlichen Röten in unserer Stadt nb- zuhelscn. Weiter bitte sch wiederholt um das Offen, halten n n > e r e r K i r ch e n auch an Wochen und Werk tagen. wen» kerne gottesdienstlichen Handlungen abge- halren iverden. Es ib beobachtet worden, üaft Richtgeibiichc die Dessnung unserer xlirchen ersehnen, Geistliche aber sic aus dogmatischen Gründen ablchnen. Als katholisch wird das Ossenhabt«» bezeichnet. Tausend« in unseren Gruft« stäüten haben keinen Raum, wo sie einmal mit sich und ihrem Gott allein sein können: ihnen must die Kirche jederzeit vsseubehen. Man schütze nicht allerlei Bedenken vor. Bor Diebstählen ist die Kirche sicherer, wenn sic jeden Augenblick betraten werden tann. Und wenn man erst tu ollen Kirchen dir kehr rückständig« Art ausgibt, die Kollekte», hüchsen monatlich oder vierteljährlich zu leeren, jo wird die Tatsachc. datz in den Kirchen nichts zu holen ist. das best« Abschreckungsmittel für Diebe sein. Bor Roheiten rb man jetzt auch nicht sicher, und man soll unseren evange lischen Klrchenbeiucher» nicht Schlimmeres zntrauen, alS die Katholiken den ihre». Den Aliarplatz könnte «an absperrcn. Sine etwaige Anssicht in der Kirche darf in keiner Weise stöiend sein. Kleine Gottesdienste wochentags ab.znhalten ist nicht nötig, es muft nicht jedesmal ern Pmester dabei sein, wen» jemand sich erbauen will. Eine andere wichtige Rener»»g bestellt t» der Schaffung von G e m e i n d e sälen . in denen kleinere Kreise zu sammeln lind, liniere Gottesdienste müssen einen gesunden ,Fort schritt ausiveisen. sf-remdivorte sind anszilmerzen, Drgel- spiel nnd Gesang zu beleben, auch die Liturgie muft volks tümlicher iverden. Redner aab wichtige Hinweise für seine «vorder»»ge». Rach seinen beifällig anigenvmmcne» Wor ten sprach der stellvertretende Bvrsitzende des Kirchenvor srandcs der Matthauspa»ochie, Herr Dr. med. Lch we n d lcr. über „D ie Stellung de r K i r ck» e zur Anti- altohvlbe w e g u n g ": Zwei Laster sind es besonders, die un'er Bolt entnernen und als snrchtbare Geiftcl» aus sab alle» Böllern laben: die Unzucht und die Trunksucht. Gegen die Unzucht ist die Kirche schon immer vvrgegangc», iie darf aber auch der Trunksucht nicht untätig gegenüber beben. Der grösste und schlimmste Kuppler ib der Alkohol. Ein großer Zakkor zur Hinderung der Trunksucht ist die Wohnuugsuoi. Redner bat. auch bei den AbeAniiahis handluiigkn den alkoholhaltigen Wein durch alkonvUreien zu erieven, >v>>l erwieienermafteu jemand dadurch in Truuk'ucht zurücksaUeu könne. Schlieftlich bellte Redner folgende Leitsätze aus. die von der Beriammluug ein- stiuimia und ohne Debatte angenommen wurden: „Die Kirche erkennt die ichwcren Lchäöeu au, di-c der über- mäftige Altoholgciiuft in geiundheitlichcr. körperlicher wie ieeliicher und vor allem in moralischer Beziehung bringt. Sic hat ihrerseits bei der Bekämpfung des Alkvholmift brauches mirzunnrle» durch gutes Vorbild, durch vorsich tige und taktvolle Warnungen und Ermahnungen in Pre digt und Leeliorge, durch Aufklärung im Konfirmanden nnterrichr. bei der Besprechung mit der konfirmierten Zugend, in den Züuglings- nnd .fniigfraiicnvereinen „„d in den ihr >vnb nahebehenden Vereinen und Kreisen, durch Beteiligung an Trinkerretlung und Trinkersüriorge, durch ivleranre Berücksichtigung der Wünsche von Abstinenten und geheilten Tritikern und eventuell durch korporative» Beitritt der Kirchenvorbande zu einem Mänigkeilsverein." Herr Pastor Dr. phil. Heber, der Kirchcnvvrbeher der K reu zparockie, sprach über: „W ider die S ch nnd- ü n d S ch m u tz l i t e r a t u r." Es gibt. !o meinte er. noch Ucbelüände in unserem Volke, an deren Bekämpfung noch nicht mit dem reckten Ernste herangegangen worden ist. den be erfordern, dazu gehört die Schundliteratur. Redner schilderte zunächst an drastischen Beispielen, was unter Schundliteratur zu verstehen iei. Zhre Verbreitung ist eine ungeheuere. äi> Millionen Mark gibt das deutsche Volk jährlich für üieien Leiestoks aus. Der Schaden, den diese Literatur anrichtet, ist nnbcrechciil'ar. Ein einziges Bild oder Buch kann mit einem Schlag vernichten, was Kirche. Säinle und Elt er,Gans in jahrelanger Arbeit aiifgerichtek lmben. Der Kamp' dagegen ninft Volksiache iverden. Rnr wen» alle, die un'er Bolt nnd »liiere Zugend lieb liabc», mithelse». dürfen wir aus Erfolg hosien. Redner fasste seine ernsten Ausführungen schlieftlich in folgende Leitsätze zu- fgnnnen. die einstimmige Ausnahme fanden: „Die Kirchen Vorstände wollen in der ihnen geeignet erscheinenden Weise ez. B. in ihren gedruckten Zaliresberichtens «iie Väter und Mütter in unterer Stadt dringend bitten, ans den Lesestoff ihrer Kinder genau zu achten, »in sie vor dem .zehrenden Gilt der Schund und Lchmutzlilcratur zu bewahren. Wir wollen aber auch den Rai unserer Stadt ersticken, durch ge eignete Ber'ngungeu nach dem Beispiele anderer Groftnüdtv energisch gegen die Verbreitung der Schund^ und Schmutz lileratiir porzugeheu." Zn dieser Resolution ertlärie Db-erbürgermeister Geh. Rai Dr. Beutle r: Sie fordern in der weben angenommenen Resolution auch den Rat der Stadt ans. gegen die Verbreitung der Schlindliterarnr Maft- nahmcn zu treffen. Der Rat ist hierin aber nicht allein zu- ständig, lonüeru die Sittenpolizei, die unter der Polizei- direkiion steht. Das wird uns aber nicht al'hatten. der An gelegenheit. die ich für eine »ehr ernste kalte, die größte Auf merksamkeit zu widmen. Zch erkläre schon hciirc, daß ich die Z-rage der Vclämostivg der Schundliteratur in einer der nächsten Sitzungen unserem sozialen Ausschuß un terbreiten iverde. Zch glaube, daß wir aus die Kreise, um die es sich hier in der Haupttache handelt, um so besser einwirken, wenn auch die ü h r e r d c r A r b e i t e r- schalt für dielen Kamps gewannen werden. Zch lann mit irrenden konstatieren, daß wir bei unicre» Maß nahmen. iveite Voltskreüe mit guter Lektüre zu versorgen, die größte Unterstützung bei den Leitungen der Gewerk schaften nnd. sagen wir es nur gerade heraus, der Sozial- s emokrakie, gesunden haben. Wenn wir diese Herren ans die Eksahren ainmerklani machen iverden. die ihren Kindern drohen, werden wir sie als Mitkämv'er gewinnen. Daraufhin werde ich mein Bestreben aanz besonders rich ten. -— De» letzten Vortrag hielt Herr Auttsaerichtsprän- üent Dr. Inr. Becker üLer „D le M tthi lse Ler NrA - lichen Organe bei der üssentliche» Jugend- sü »sorge*. Dein Htmvetö aus öte Bedeutung der sich anbahneirden Entwicklung, die durch Uobcrnahme der Er ziehungspslicht gegenüber vntavteter Zuaend aus Ein schränkung krimineller Strafe htuarbestet. folgte «lue kurze Darstellung der Voraussetzungen und der Ziele deS n«uen Eursorgeerziehlings-zesetzes. Bei dem Umfange und der Art der hier ins Auge gefaßten sozialen Wohlfahrtspflege ist deren Durchführung ohne dle .Mitwirkung srelwtlllaer SiebeStätigteit schlechterdings audgrschlossetz. Mrd zwar io- wohl da, wo es sich darum handelt, vhne EirkferruriV <>«« Minderjährigen aus seiner bisherigen Umgebung di« Schutz Blicht und Aürforge auszuüben, wie -ei der z«eststellung ü«r Vorausietznitgen und des Maßes des .Vürsorgebedltrfnifieo. Wirksam kann aber dir freiwillige Lteveslätigkeit nur bei ihrer Organisation werden, wir sie für Dresden im Ber bandc für Zugendhilfc zur Durchsichruna gelang«. Zn diesem Zusammenhang« kommt aber der Kirche und den kirchliche» Organen ein« besondere Bedeutuna z». Durch das Gesetz wird da» Gehör des Geistlichen vor Zassuiig des Zürsvrgkcrziehungsbeschlusscs obligatorisch gc macht- Damit wird eine Erweiterung des Arbeitsgebietes der Kirche gesetzlich sanktioniert. Tic Möglichkeit gutacht licher Aussprache ist nur denbbar, wenn die Kirche sich in ständiger Berührung mit den einschlägigen Verhältnisse» zu halten sucht. Das schöne Bild Haendlers vom an klopfenden Eliristus wird hier zur lebendigen Wahr!»',,. Und zwar hoch wohl dghin, d,»ß dem Klopse »den gern aus getan wird. Zst doch der Eintritt Begehrende zugleich der jenige. der Entartung und drohendes Verderben vom Haust abwende» will. Zur Linnc deS Gedankens der Thronrede des Königs bei Eröffnung des Landtages, daß Zucht nnd Litte und kirchlicher Lin» der schule uns dem -Haufe er halte» bleiben müssen, bietet das Gesetz hierzu neue Wege und ,vvrmen. Lo sei denn au!.S wärmste zu hoffen, daß der Appell zum Anschluß au den Verband für Zugcnühilsc auch an dieser Ltellc nicht ungchört verhallen werde. - Zmn Lchinsse dankte Herr l». Dibelius allen Rednern für ihre beherzigenswerte» Austtihrungen. An die Versammlung schloß sich ein geselliges Beisammensein. Das Direktorium des Lächsischeu Espcrauto.Zußi- tuto hielt au» 2onnäbend, den Rovember. im Litzungs saalc des Vauthan'es Gebt. Arnhold seine erste Litzung ab- Außer der Leitung des Znstttltts hatten sich die Herren Kommerzienrat 'Arin,old, Kommerzienrat Zörstcr, Kommet zienvat Rüger, Direktor ,Mischer, Geh. Rat Dr. Haberkorv. Zustizrat Doeplitz, Oberstiidtenrat Bernhard ctnqesunde» Ans dem vvrgelegte» Bericht über das -fahr 1008/00 ging hervor, welch rege Tätigkeit das Lüchsische Esperanto .lnstittlt im ersten Zahre seines Bestehens entfaltet hat. Es wurden in der Berichtsperiode 1707 Personen in den non, Znstittlt veranstaltete» 4,st Kursen unterrichtet: auch winden neben den Eleineniar-Kiirien »och Z-ortbildnugs Kurse eingerichtet. Daneben veranstaltete das Znklitut bc sondere iz-erie»kur>c für Lehrer, die viel Anklanq fairdcn und daruin in den kommenden Zerien fortgesetzt werdeu sollen. Der vom Zniiititt eingerichteten Levrerprüsnug unterzogen üch seit deren Einrichtung im Zuli dieses ZähreK bis jetzt 7 Personen, von denen st mit Ersolg,die Prüfung bestanden. Die Bibliothek des Znstttltts umfaßt beinahe die vollständige Esperanto-Literatur und wurde äußerst rege benutzt. Zn der Berichtsperiode wurde» 1272 Bände vcr liehen, von denen 4M nach ansivärts leihweise versandt wurde». Auch literarisch wurde seitens deS Znstituts eine lebhafte Tätigkeit entfaltet. Zn hervorragendem Maße ivandlc das .Institut auch seine Aufmerksamkeit der säch fischen .Industrie zu. insbesondere durch Uebersetzung und Verbreitung von Geschästskalalogen und Prospekten, durch Neverfetzung von Ge'chästsbriese». wofür im neuen Zahre eine besondere Ueberjetzililgsstelle seitens deS Znstituts ein gerichtet werden soll, durch Veranstaltiina besonderer kauf männischer Kurse nnd Prüfungen sur Kauslcute. Reben der tlnteriichtsertc'iluna und der Zördernnq der sächsischen Znönstiie hat sich aber das Znstitiit von Ansan« an ange legen iei» lasse», Esperanto in Lachsen mE'lilln'r auszn- breiteii. Viele lächstsche Vereine und vor allein der jetzt märhiia aiiivachseiide Lächsitcke Landesverband Esperanto verdauten ihre Entstehung vor Znitiative des ZnsiitntS. Vorträge wiirden seitens der ZiistitiltSinitgliedcr im ganzen 72 gelmlieu, während an Orte, in welche keine Redner ge sandt iverden konnten, das reichhaltige AnSstellunasmatc- rial des Zniiitiits versandt wurde. Der Kassenbericht des Ziistitnis weis» einen Ueberschuß von 200.12 Mark aus. — Lettens des Direktoriums wurde die außerordentlich rege Tätigkeit der Ziisrituts-Leitnng mit lebhaftem Danke an erkannt und weiteste Unterstützung im kommenden Zahre zugcnchert. .Insbesondere wurde auch beschlossen, eine Ber einigung derjenigen sächsische» Zirmen, öt« sich für Elperanto inker Ksjeren. zu gründen, für die «in Jahres beitrag von 10 Mars festgesetzt wurde. Nähere Auskunft gibt das Lächilschc Ewerair'o-Zilstiti't, Dresden 20. Zwecks Grüudnug eines Zcutralausschusses für den deutschen Mittelstand hatte die MittelstandS-vereiuigung für das Königreich Lachsen gestern, wie bereits er wähnt, eine außerordentliche Delegiertenversammlung cinberuien. die im Kiinstlcrhause in Leipzig tagte und sehr zahlreich non Vertretern -des Mit telstandes ans ganz Deutschland betuchl war. Zngenieut Th. Zri tzsch-Leipzig begrüßte, wie die „L. R. R." mit- icilen, die Erschienenen und sprach die Hoffnung anS, daß die 'Verftinniilung da.z n heit ragen möge, die .Hauptrichtlinieu der Vestrebnnae» der Mittelstandsvercinigung auss neue sestzulcgc». Architekt H v h n e - Leipzig hielt einen Vor trag über „Mittelstand und Han sab und". Die Lprache bingebenüer Liebe und Lorajalt, überall auch die des icharicn und gerechten Urteils, die Zeugnis gegen von dem vornehmen Zrauengesühl uns dem souveränen Vlick dieser Ziir'tin Welch einen ionnigen. Hellen Blick in die Leele dreier Murrer Zoiephs ll. mer-en die an diesen ge lichteten Briese. Ucberall leuchtet die fröhliche Wärm ster zigkeit, der durchdringende Vernand, manchinal der Iöstlichste Humor der groften Kaisern, hervor. Auch die Brieie, die Maria Theresia an andere ihrer Kinder, an Verwandte und Zrcun.de richtete, enthalten viele mcmchlich l-uaemei» schöne nnd reizvolle L-tellen „Alles. !v>rs der Zeitge'chichte ai-gehört." bemerlk der verdienstvolle Herausgeber Dr. Otto Krack in seiner Vor rede. „alles, was Lraat und nleiellichast. Krieg und Zrieüe» detri'ft, ist möglichst vermieden worden." Nichtsdestoweni ger fehlt es beispielsweise in de» Briefen a» Königin Maria Antoinette von Zrantreicli »im» au interessanten poli «ischcriLtreiflichkern. Es find ünrchan, nicht immer ansichließ- liche Knitdgebiinq-.'i! mütterlicher Zärilillikeit. die von Lchöir- strunn nach Veriailtes gehen. Niaocöiiral jetzt es auch mehr -wer weniger eittichiedeiie Vormür'e nud ernste Pi'ghünn- aen. Lo schrciüt die Kaiserin untcrrn ü. >1.>lär> I77ö an ihre Tochter: „Zeh muft airch einen Puo.ti berühren, den mir viele Zeitungen so oft wiederholen, das ist der Kopfputz, den Du trägst: er ioll von der Haaiwupzel ab llti Zoll hoch >etn und mit so viel Blumen und Bändern dazwischen! Du weißt, daß ich immc- der Anirch: war. man muß der Mmde maßvoll folgen, ober sie nie übertreiben. Eine jnnge. hübsche und gewinnende Königin har diese Torheiten nicht nötig: im Gegenteil, die Einfachheit des LchmuckeS hebt die Erscheinung und paßt besser zu dem Rang einer Köni gin. Lie »oll den Don angebed, und alle Welt wird sich gern beeilen, sogar ihre Verkehrtheiten nachzumachen: aber ick liebe meine kleine Königin und folge ihr aus jedem Lckritt. und darum muß ich sic warnen vor solcher kleinen EitelLeii. Hab' ick sonst auch allen Grund, zufrieden, ja stolz au» Derne "'andlungsweise zu sein. . . ." Auch der lebhafte Verkehr der Königin Maria Antotnette mit dem Graten von Artois ist de, Kauerir, nicht recht „Lu mußt bester wisse» als ich, Laß dieser Prinz l.sinesw-'gs geachtet ist, und daß ?n demnach keine Verstehrtheiteil teilst. Er ist so jung, jo unbesonnen, und !das mag einen Prinzen cittirhuldigen: aber dieser Unfug wird recht groß bei einer Königin, die älter ist und von der mau eine andere Meinung hatte Verliere nicht dies ^nvichätzbare Gut. das Dil so vollkommen besaßest. Eine Prinzessin muß ftch auch bei den geringsten Handlungen !die Achtung bewahren und darr nicn: das kleine Dämchen ^vielen, weder in ihrem Putz noch in ihren Belustignu- !gcn. . . ." Da Kaiser Zelle oh icine Lchwcstcr in Paris be sucht, ist Maria Theresia ein wenig besorgt, welchen Ein druck ihr Lohn in der sranzösiichen Hanvtstadt Hervorrufen iverde. Tann schreibt sie unterm 2->. Znli >777 srende- strahlend: „Wie schmeichelhaft und trostreich >>ir mich ist doch der allgemeine Beifall, den in stn lieber Lohn sich er warb. Zch war etwas in Lorgc. icine starre Philosophie Zind Einfachheit würden nicht gefallen, und auch er werde j diese Ration nickt nach seinem Gc-chinael finden, aber ich 'genieße den Trost, das Gegenicil zu sehen. Das ist alles, 'was ich nur immer wünschen tonnte, und ich bin daher zu frieden: was aber meine Z rciicie auss höchste steigert, ist das, was Tu mir über die Zrenndschan und das gegen seitige Vertrauen der beiden Lchwäger mitteilst. Gebe Gott, daß es für ihre ganze Regierungszeit so bleibi." Mit großer Lnannung und Teilnahme vcriolgt Maria Theresia die Rachrichten, die ihr w-ihrend der Lchwangerichas» ihrer Tochter aus Paris zugehen. Immer auis neue beschwört. Zie iie., ihre Gesundheit zu ickoneu- „Deine Gesundheit ge- ttiört nicht Dir allein, Du mußt sie »chone.n für uns und den j Ltaat." Ilnd als dir Tochter Ludwigs XVI. zur Welt ^ kommt, da jubelt ne und ichreibt, sie habe keine liebere Be- Zckäirigung. als sich fiir ihr« Kinder zu lorgen. Ein Zahr später: „Deine Tochter wird bald ein Zahr. ste brauchte j einen kleinen Gesellschafter, den wir alle herbeiwnnlchen." Und dann wieder: „Wir müssen einen Dauphin haben. iRio letzt mar ich zurückhaltend, aber mit der Zeit werde sich zudringlich werde». Es wäre ein Mord, nicht mehr Kinder von diesem schlage zur Welt zu bringe», den» man ivrichc von Deiner lieben Kleinen als einem Wunder von Gesundheit und Reiz. . . Auch die Briefe Maria Theresias an andere ihrer i.Kinder enthalten viele menschlich ungemein schöne nud reizvolle Ltellen. Besonders lesenswert sind die „Tritt ichristen". die Maria Theresia ihren Töchtern, die i» die Zremde heirateten, mit in die neue Heimat gab. Beinahe vollständig ist der Briefwechsel erhalten, den Maria Theresia »in ihrem Lohn Erzherzog Ferdinand. Gouver neur von Mailand, pflog. Einmal rerargt sie ihm. daß er ein Palei, das rüi seine Z-rau, die Erzherzogin Marie Vealrir, von der Kaiserin bestimmt war. eigenmächtig ge öffnet habe: „Tu mußt Dick hüten, jemals ein Paket zu ösfucn, das für einen anderen benimmt ist, und sei es selbst für einen Kammerdiencr. Das muß heilig sein, mir bähen kein Recht über die Geheimnisse eines andere». Kaum in Liaatöiachen ist das erlaubt" Dann verargt sie ihm wieder seine Leidemchast für Theater und Theater leute. Höre ans, Dich mit de» Leuten vom Theater z» beschäftigen: man muß ihre Ramen außerhalb de» Theaters gar nicht ansivreche», viel weniger seine Haupt beschäilignng daraus machen Zch tage das nicht umsonst: mit fünfzig Zahre» bat man Erfahrung. Zch liebe Tick zu «ehr, um mitansehen zu können, wie Du Tick diese» Richtigkeiten und Zadhcitc» hingibst und mit Theatcr- inrrigen beschäftigst. Wen» sie gut spiele», zeige Dich frei gebig ihnen gegenüber: im übrigen mußt Du Dich um ihre Raine» und ihren Klatsch nicht klturmern. Das ist die Z-rucht des fleißigen Thcalarbeiirchcs und der halb lauten Gespräche, dieser Verttaulichkette» ulch Bewerkun gen. Welche Zeitnerlchwenduirg! Wenn man sich den Koi" mit diese» ÄTciniqkciten vollstopki. ist jede« andere »er nünttigc Gespräch »erkannt." Dieses Buch, als geschlossenes Ganze, verdient die Lumpathie. wie auch die Bewunderung jedes moderucn Meilichen. Oesterrcichische und deutsche Leser werden cs mit gleicher Bereichern na lesen. Ta» Buch ist mit 12 präch cigen Bildnissen geschmückt. Darunter befindet sich die Photographie des bekannte» schönen Pastellgemäldes der Kaiserin Maria Theresia, das sich im Besitze de- Erz- Herzogs Zrieörich befindet. Zerner zwei btöhcr noch nicht verüsieittlichte Porträts der Kaiser» »nd ihred Gemahls, und Bildnisse Zostpha IT. Maria Antotnetted u. a. Das Buch kostet gebunden 4 M?
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