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- 1054 - Das Bodnlelcgraphenaint in Orange schaltete nun nach Franklinoille «tn und der Be amte rief an. In diesem Augenblick kam der Vorsteher vorüber ..Nun. Sir. Huven Sie immer noch nicht herausgesunden, ab die Leitung endlich in Ordnung ist?" ..Nein." war die kurze Antwort. ..Das ist ja recht helter. aber jetzt bitte gefälligst etwas plötzlich! Mit welcher Station sind Sie momentan in Verbuchung?" „Franklinville!" ..Und wie ist die Verständigung bis dahin.'" „Ich weis? nicht, ich habe bisher nur das Rufzeichen abgegeben!" ..Dann telegraphieren Sie einmal ein paar Worte nach Franklinville, damit wir sehen, ob zusammenhängender Text dort ankommt!" ..Was soll ich denn für Tert telegraphieren. Herr .'" Dem schon, sehr stark nervösen Vorsteher ritz jetzt die Geduld: ..Himmeldonnerwetter. Sie dreimal ivriiageltes Rindvieh, telegraphieren Sie. was Sie wollen, meinetwegen den Pankeedoodle oder etwas aus der Bibel oder die letzte Gardinenpredigt von des Deidels Grotzmutter!" Der junge Mann sah den Vorsteher starr vor Empörung an. Ein derartiger Ton war ihm im Lebe» noch nicht vorgekommen. Im Hause seiner methodistischen Eltern war alles Fluchen nnd Schimpfen auf das strengste verpönt. Daher kam ihm der Gedanke, datz der Vorsteher eine besondere Abneigung gegen ihn haben müsse. Eine Vibelstelle sollte er telegrapbieren. hatte der Grobian dort eben herausgebrüllt also nicht einmal das Wort Gottes war ihm heilig! Plötzlich zuckte ein verstohlenes Lächeln um die Lippen des jungen Mennes Eine Bi-belstelle, ja. wahrhaftig, das war das richtige, da konnte er dem rabiaten Menschen eine feine Rüge geben. Und nach kurzem Besinnen begann er zu telegraphieren. ..Nun. welchen Text haben Sie nach Franklinville abgegeben?" drängte der Vorsteher. ..Etwa--, an was ich in diesem Augenblick dachte, und was jetzt gerade hierher patzte." rnar die spitze Antwort. „So. Sie dachten an etwas Passendes? Ich habe bisher geglaubt, daß Sie überhaupt nicht denken können!" Der junqe Mann richtete sich jetzt hoch auf und rief: „Porsteher wenn ich iu diesem Augenblick nicht den Text des eben abgegangenen Telegramms im Kops hätte, so könnte mir vielleicht einfallen, das? ich erst wieder ain vorigen Sonittaa die goldene Medaille im Preisboren erhielt! Ich habe nach Frank- linvrlle telegraphiert: „Liebet Eure Feinde, segnet, die Euch fluchen. -- verstehen Sie. Herr Porsteher. segnet, die Euch fluchen, iur wohl denen, die Euch hoffen, bittet für die, so Euch be leidigen und verfolgen, Sie kennen das doch. Porsteher, nicht wahr? —, damit Ihr »Inder seid Eures Bakers im Himmel! So. das habe ich telegraphiert. Porsteher. und das bitte ich Sie in Zukunft zu beherzigen, sonst werde ich mich bei der Direktion über Ihr foindseliges Verbaiten und Ihr sündhaftes Fluchen beschweren!" Der Vorsteher sah den Spreiber grotz an und ging leise brummend hinaus. Der Beamte wartete am Apparat fünf Minuten auf Antwort, doch nichts regte sich Inzwischen war der zweite Beamte der Station Franklinoille in vergnügtester Whiskystimmung in das Stationsgebäude zurückgekehrt. Ueberrasckt blieb er in der Tür stehen Der neue Telegraphist lag kniend auf der Erde und sah unverwandt nach dem Apparat au? dem Tiiäi. während draußen der Pirginia-State-Erpretz hindurch- ffrauste. Ein langer Papierstreifen mit Morseschrift war aus dem Apparat heraus- getteten und über den Tisch gekrochen. Der angeheiterte Beamte trat näher, las und schüttelte den Kaps. „Berührt das Papier nicht." rief ihm jetzt der immer noch kniende Irländer mit dumpfer Stimme zu. „Es ist eine Botschaft des Himmels!" „Ihr !eid wohl nickt recht gescheut, Kollege! Ich will mir das Ding Loch gleich einmal näher besehen! Es ist " „Zurück. Frevler." schrie der Irläirder. „Wage nicht. Deine unreinen Hände nach dieser geweihten Kunde auszustrecken! Zurück, damit Dich nicht Fluch und Ver- nichtuiw treffe!" Der Beamte wich ängstlich zurück und ranure aus der Tür. Allerlei Erzählungen von plötzlich wachnsinnrg gewordenen Beamren einsamer Stationen kamen ihm ins Gedächtnis und schnell lief er nach dem Wirtshaus, in dem er noch einige späte Gäste antraf. O'Connor hatte inzwischen den Papierstreifen von der Rolle abgetrennt und sorgsam in seine Brieftasche gesteckt, dann zog ec seinen Mantel an und trat schnell - IMS - hinaus kn die Dunkelheit. Einig« Sterne leuchteten matt «m Firmament. Leis« murmelt« er im Vorroärtsschreiten: „Herr, wie danke ich Dir, datz Du meinem strauchelnden Futz den rechten Weg gewiesen! Zeichen uird Wunder hast Du geschehen lassen, um uns Irrenden zu zeiaen. datz auch eiire gerechte Sache entweiht und geschändet wird durch Mord und unschuldig Blut! Doch jetzt zurück nach Newyork!" Noch einmal drehte er sich uin und sah hinter sich die einsamen Lichter de« Stationsgebäudes als einziges Zeichen des Lebens inmitten der ruhenden Natur. Wie grüßend hob er die Hand und schritt weiter hinaus in das unendliche Schweigen der Nacht. — Nach einer Viertelstunde kehrte der zweite Beamte in Begleitung mehrerer Männer zurück. Vorsichtig betraten sie das Stationsgebäude, jeden Augenblick auf einen wutende» Angriff des wahnsinnigen Telegraphisten gefotzt. Doch nichts regte sich in dem kleinen Raum. Der Beamte trat an den Apparat, um seinen Begleitern de» Text des rätselhaften Telegramms vorzulesen, doch erschreckt sah er auf, das Tele gramm war verschwunden. Er blickte seine Begleiter verlegen a». Endlich sagte einer von ihnen: „Mir scheint, als ob unser Gastwirt doch wirklich noch mehr Wasser tn zernen Whisky tun sollte, denn das unoerfälschte Feuerwasser scheint allerlei Spukgestalten und Einbildungen herrorzu,zaubern. Gute Nacht, schlaft wohl, und wartet in Ruhe das Wiederkommen Eures Kollegen ab. der anscheinend seinen eigenen Rausch drauhen spazieren führt. Da steht ja sogar noch die entkorkte Schnapsflasche! Na, ich danke meinem Schöpfer, datz ich Eure gesegnete Bahn nicht öfters zu benutzen brauck)«: könnte sonst wohl ineine Knoche?? ?>n Schnupftuch »ach Hause tragen, wenn sich die beiden Herren Bemmen von Franklinoille gleichzeitig einen Affen lausen! Gute Nacht, und paßt auf. bas; Euch die Karren nicht Zusammenstößen!" Die Männer wandten sich zum Fortgehen. „Nein. nein, bleibt," ries der Beamte ängstlich, „es ist. wie ich Euch sagte! Dort auf dem Fußboden kniete der Wahnsinnige und schrie mich mit furchtbarer Summe an. Er kommt sicher zurück und dreh! mir bas Genick um!" „Und wenn Ihr solch Hasenfuß seid, werde ich bei Euch bleiben! Es ist vielleicht besser so. denn wenn sich unsere beiden Stalionsgewaltigen im Dusel gegenseitig den Sckiädel einschlageil, gibt's womöglich noch einen Unglückssall draußen auf ver Strecke!" Die anderen verließen den Raum. Der Beamte horchte eine Weile hinaus, ob O'Connor etwa wiederkm». doch nichts ließ sich draußen vernehmen, als das abgerissene ferne Gebell eines Köters und der Schrei eines Käuzchens. Die Nacht verging ohne weiteren Zwischenfall. Beim Heraufdämmmern des Morgens hatte der Mann aus dem Orte das Stationsgebäude verlassen und der Be amte befand sich allein. Der geladene Revolver lag schußbereit neben ihm. (Fortsetzung folgt.) bine Tchretkensfahrt. M? t dem „Quirinus" im Sturm. <Lcbi»tz.> Ich hielt zusammen mit meinem Unteroffizier das Ventil weit ge öffnet, damit möglichst viel Gas herausgedrückt würde und der Ballon auf die Ewe käme. Zwei daraus folgenoe schwächere Aufschläge bewiesen uns, wie der Anker auch mehrmals zu saßen versuchte hatte, aber immer von neuem riß er aus. Schließlich üoerschlug er sich infolge des Federns des Taues beim Losreißen. vernestelte sich mit letzterem und hüpfte nun in großen Sätzen unserem Korbe nach. Wie sich später heraus stellte. war beim ersten Choc ein Ankerarm abgebrochen. Unterdessen hatte sich aber der Korb aus die Erde gelegt und sing nun an. querfeldein zu schleisen. Der Ballon vorn als mächtiges Segel, raschelten wir über die gefrorenen Sturzäcker dahin, eine famose Fortbewegung, die uns sicher mehr erfreut haben würde, wenn wir uns nicht in so eutsctzlich unbequemer und hilfloser Lage im Korbe hätten zusammenkauern umssen. um beim Passieren der vielen Hindernisse nicht hinausgeworfen zu werden. Anfangs waren die Hindernisse nur gewöhnliche Feldgrenzen, die uns gelinde Stütze versetzten, plötzlich aber tain eine Ueberraschung! Sehr holprig setzte der Korb über eine schiefe Ebene großer Findlinge hinweg, um uns kurz darauf durch ein tiefes Wasserloch durch zuziehen: bis an d i e B r u sl sanken wir in die recht kühle 'Nässe ein. Damit wir noch recht zum Genussc dieses Winterbades kamen, verlangsamte sich in dieser Kule auch unsere Geschwindigkeit uni ein Bedeutendes, und ich hegte schon die Hoffnung, -aß wir hier vielleicht das Ende unserer Schleiffahrt finden möchten. Aber „Der Mensch dentt und Gott lenkt"! Wir kamen zuin anderen Ufer und gingen wred-r über einen Findlings-Pflasterbcrg. und nun weiter vorwärts, im alten lebhaften Tempo! Nunmehr wurden die Hindernisse ungemütlicher, die Feldgrenzen waren mit k^silsA, 12. blovbr., Lonnabsnc!, 13. I>Iovbr. IX'rssIds umfasst: Kämtiivbs Ksidsnstokke, Lisidsr- und Lssstk-Laiuts, Kalbfell. dapou-Nodsn, sobvarxs LsidsntM-Iioben, seidene Ilnterröeke. 8priö I tu -Nt. Lena II m -Nt. 2-25 Lsris III ui -Nt. tvilHVvisv «Ras Voppvlt«) sinä folgende Serien: Lerie IV ui 225 Oj686r von meiner werten LumOekaft sein- beliebte nncl bekannte, im dakr nnr einmal stattünäencle Leiden-Lonüer-Verkaut' bietet anerkannt vorteilhafte OinkaufLAeie^euheit. Lein Unüauüeh. Leine Groben. Barverkauf.