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- Erscheinungsdatum
- 1909-11-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190911082
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19091108
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19091108
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-11
- Tag 1909-11-08
-
Monat
1909-11
-
Jahr
1909
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Dresdner Nachrichten. Nr. «Gerte >r. « Montag. 8. November »i»«v Wolf-Leipzig und Rechtsanwalt Sachse--Lelpzig. Bon den Mitgliedern der Leipziger Ortsgruppe des Lustslotten- Vereins n>ar nutzer den beiden oben genannten Herren noch Fahrttpesitzer Korn anwesend. Als Vertreter des Sächsische,, Vereins für Lusrichisiahrt, mit dem die Orts gruppe Dresden des Lusrilotten-VelcinS im gegenseitigen iorpurarinen MitgliedsverlniUnis siebt, batte der erste Vor sitzende. Dr. med Weißwange. der Versammlung beige- lvst-nl. Gegen Mittag unrr die ««bring beendet, der am .'lbend vorher in demselben Raume ei» Vortrag dcS Gene ralleutnants v. N i e b e r Mannheim über „Modernes Luikverkehrswesen" vorausgegangen war. Der Saal er wies sich säst zu klein: viele prominente Persönlichkeiten, Vertreter der Dresdner Finanzwclt und der Generalität bemerkte man in der Versammlung. Nach einer Vegrittzung durch Herrn St. V. Dr. Hopf ergriff der Hauptredner des Abends das Wort, um in fesselnder Weise die Ziele der modernen Vusrschinahrt darzulegen. Die Ausführungen des glanzende» Redners, der früher bekanntlich Kvnrnian- deur des Lnrkschisser-VataiUons ivar. bedenteten eine ivill- lommene Ergänzung dessen, was einige Wochen vorher iin selben Saale Direktor Cvlsinai: vom Lnstschifsban Zeppelin gesagt batte. Das erste Ziel des Vereins sei die Errichtung einer Lustschisserschule in Friedrichshase» ge wesen, die zurzeit non acht Zöglingen besucht werde, von, denen sich -er Sarbse besonders auszeichne. Der Unterricht werde sich ans zwei Zn tue erstrecken, nach deren Ablauf dle junge» Leute ibrer Militärpflicht beim Lustschisler- Vaiaillon Nachkommen würden. Wenn dies geschehen sei, werde man an die Einrichtung vgn Lnststhisslinien heran treten können. Die Versammlung zeichnete den Redner inr sture einstiindigen Darleannge'i durch reichen Veiiall auS, den der rührige Vorsitzende der Dresdner Ortsgruppe des Vereins. Dr. Hops, in herzliche Worte kleidete. — Ein eigenartiger Zufall siiate eS. datz gestern vorniittaa wah rend der Verhandlungen über den Dentscken Luitslotten- Lstrein ei» Ballon der Dresdner Luftflotte über daö Stadt- liaus hinwcgschwebte. — Venne,, des Dresdner Reitvereins. Ans dem Renn platz in Vorstadt Seidnitz webten aesrern noch einmal die Zahnen. Sie guütztea zu einer Veranstaltung, die jedes Zahr nur einmal 'tattnndet. Der Reitverern hat seit eini ger Zeit seine von der Oessentlichkeii mit grotzeni Z it,'resse mrsoigtcm Nennen, die ursprünglich im Groszen Ostra- gehege, dann aber ans dem Heller, dem weite» Kavallerie- meerziervlap, staktsanden. nach der Rennbahn in Seidnitz verlegt. Dort halte sich gestern ein distinguiertes Publikum ^ eutgeuindLN. in dem die sachsi'che Ossiziersivelt überragte. Unter den Ehrengästen bemerkte man die Herren Ober stallmeister v. Haugk, kommandierender c'ckciieral v. Vrot- ,e:n. «üeneral z. D. v. Hveuniiig, tsteneralmibsches Gencral- '.tasor Frhr. v. Linde mau. Kammerherr Gras Rer-Zehista. tzelize«Präsidenk Kvetüg, Kommerzienrat Herrmann u. a. Da bei diesem Rennen der Totalisator stets autzer Botri'si ut, >o konzentrierte sich das Znteresse der Venrcher lediglich aus die Reitkunst und dre Pferdezucht. Die Witterung war kühl und rrwcten. Mit regem Znteresse wurden die vor een Trtvüiieui ausgestellten wertvollen Ehrenpreis« beiich- tigt. AlS Richter sungierte Herr Gcneralmawr Krug von tilidda, an der 'Wage ivalteren Herr Zrbr. v. Kap-Herr-Lock- witz und ani Start Herr Oberleutnant Fr»r. v. Stralen- beim ihres Amtes- Das Programm »miaute vier Rein-en, in deren Pansen die Zlardcrciter-Kavelle unter Leitung «hreS Ltabstrompeters ObcrnnrsikmeisierS Stock ttcisug tcn.zertierte. Sämtliche Rennen verliefen ohne Nnfgss. wennschon sich gleich im ersten Rennen zwei Reiter von ihren Pferden trennten. Beide Tiere gingen ohne Reiter mir durchs Ziel. — Die Reinttare der einzelnen Rennen und folgende: 1. R e i t p > e r d e - Iä g d r c n n e n. Offen für Pferde jeden Alters. Vollblüter und Pferde, die auf össentlieher Bahn gebartet lind, ausgeschlossen, ebenso solche, die bereits ein nichtöffentliches Nenne» gewonnen baden. Ehrenpreise den drei erste» Pferden. Enlsernnng etwa 25öa Meter. Tsiests Ne»ne» bot das zahlreichste Feld. Von de» :!I Nennungen waren iedoch nnr 13 am Start erschienen, Leutnant Martins vom 28 F.-A.-N. übeniahm sofort mit seinem F.W. „Escarpin" die Führung. Durchs Ziel gingen als I. Leutnant A. 'Nette vom >2. Sr.-A.eN. «dr. W. „Piccolo",. 2. Leutnant Marlins, 2. Oberleutnant Weste vom 28. F.-A.-R. tF.-W. „osidranZ. 2. November-Jagdrennen. Ossen für Pferde, die noch nie aus öffentlicher Bahn gebartet sind. Ehrenpreise den drei erben Pferden. Entfernung etwa Svtzv Meter. I. Oberleut nant Martini vom 18, M.R. «hellbr. St. „Eorntchett, Leutnant v. Lüicken vom 17. Ul.-N. «F.-W. .Wozu-'«, 3. Leutnant Sv langer vom ü8. F.-A.-N. >br. Sr. „Matthä"«. Wiederkehr seines Geburtstages, den lv. November, ist eine Neu- ausaabe vo» der Schrtst erichtene», die sich ganz besonders zur Verbreitung in den Schulen, Vereinen und ionüige» AniiaUen eignet. Die Schrift ist frisch und voUStlimltch getchricde» uud mit 1) Bildern geschmückt und kostet nur lv Pjg.. tn Partie» ist ste noch billiger. Verlag von Kranz Oturm u. t!o„ Blumcnstrabe 12. — Äusdesseriuneu. Oft hört »non die Klage, datz eS schwer sei. tüchtige Ausbesserin««» zu finden, besonders für feinere Nasche. Nicht nur Hausfrauen, auch einzelstthrnde Herren oder weibliche Personen, die einen Beruk haben, ferner Hotels. Pensionate, Sanatorien. Wäschereien und andere gröbere Betriebe empfinden diesen Mangel. Daher hat derGewerkvcrel» der Heimarbeiterin- ne» in Dresden eS unternommen, in eigens dazu veran- lialieten Lehrkurlen Mitglieder für dieses Zach auSznbtl. den und garantier^ für prompte und tüchtige AnSfiihrnng der diese» übergebenen Wäschereparaturen. Die Ansbesse- rinnen gehen ins HanS oder arbeite» bei sich, je „ach Wunsch. Dir Vermittlung der Arbeit an dieselben über nimmt die Firma Schmelzer, Nähmaichinengeichäft. An der Franenfirci-e 6, wohin auch diesbezügliche Anfrage» zu richten sind. — Z»m Projekte des neuen Parkhotels Weiber Hirsch sendet uns das Konsortium Parkhotel-Gesell jcliait Berlin eine Zuschrift, der wir folgendes entnehmen: Das Komor- j tinm, das -ie Bearbeitung des Projektes Neubau Weiber Hcricli 'tstirkhotcl übernommen lia«, ist intensiv d-imit be- schästigt, die Genehmigung iänitlscher in Betracht kommen de» Behörden zu erlangen. Nach zweimaliger Vorlage liat die Gemeinde Weitzer -Hirsch auch einstimmig beschlossen, inner Gesuch befürwortend an die Anitshanvtnmnnscliatt weiter zu geben, und eS und fetzt nur noch baupolizeiliche Schwierigkeit-« zu überwinde». KeineS'allü befinden wir uns in finanziellen Schwierigkeiten, wie mg» ausstrent. oder haben gar das Projekt fallen gelassen. Im Gegenteil, wir haben nicht nur die Absicht, unsere Pläne in jeder Weise zu verwirklichen, sondern wir werden auch die gegen nnier Projekt noch schwebenden Einsprüche mit allen uns zu «Gebote stehenden Mitteln widerlegen. Solmld die letzt instanzliche Genehmigung erteilt, wird der erste Spaten stich zum Ban des Hotels gemacht werden. Da- alte Park- hetel soll bis aus weiteres in vollem Betrieb bleibe», und wird nicht, wie gerüchtweise veriauiet, bereits abgerissen. — Chemnitz- Anlätzlich des heute, am 8. November, slattsindenden lüü. Zahrestages der Geburt von Richard Hart mann, des Begründers der iveltbekgnuten Sächsi sche» Maichlueiisgbrik, ist in der ortsgcichichllichcn Ab- ! teilnng des König Albert-Museums eine Ausstellung von s Erinnerungen an Hartmgnn veranstaltet worden, zu denen Herr Dr.-Zng. Gustav .Hartman» in Dresden eine grobe Zahl von Gedenkstiicke» zur Verfügung gestellt hat. — Am Sonnabend ertrank das B Jährige Töchtcr- chen der Gastwirt Lteberwirthscheil Eheleute in H o Hen ne t »-E r n st t lia l. Das Kind war in einen nahe dem Hauie befindlichen Teich gefallen. — Leipzig. 7. November. Auf dem Leipziger Sport plätze fand heute nachmittag die Taufe öeS vom Leipziger Verein für Lnftichiffghrt angcschasfte» Ballons „Leip zig" statt. Der Taufe wohnten n. a. der kommandierende General v. Ktrchbach und viele tausend Zuschauer bei. Zur Zcier waren noch andere Ballons erschienen, darunter der Ballon „Zepr»elin" vom Dresdner Luftschlffervcrein. Alle Ballons flogen in südwestlicher Richtung davon. — Einem S ch w i n d l e r sielen mehrere in Leipzig- Gohlis wohnliafte Zamilien zum Opfer. Sie sind in einen Erbschausprozetz verwickelt, und es fand sich bei ihnen ein Unbekannter ein. der sich als Gerichtsvollzieher vorstellte. Er forderte Prozess kosten und erklärte, pfänden zu müfseii. wenn diese nickt bezahlt würden. Da der Mann eine» anscheinend amtlich ausgestellten Kostenfcstfetzii"gs- bclchlnss vorlegte, io wurde ihm geglaubt, und er erlangte Beträge von IG, 7t und NO Mark. Nachmals stellte sich die Sache als Schwindel heraus. — In der letzten Sitzung des Stadtverordneten- Kolleginms zu Annaberg kam es ;» wilde» Lärm- szenen aniaklich der Beratung des Sekmatal-StiasseiwroiekteS. iür das nach cmem neue» Plan eine viel höhere Summe, als gierst gefordert wurde, veilangt wird. Tie Szenen wurden immer erregker. Dem Abgeordneten Roch wurden wiederholt Ordnungs rufe erteilt, und Rufe, wie „Unverschämtheit, Gemeinheit" n. s. w 'cknvirrien durch den Saal. Einem Stadwerordnelen, der Lehrer irt, wurde zugerusen: „Sie haben vier keine Schüler vor sich!" LcdUeijiich artete der Tumult derart aus, daß dem Vorsitzende» nichts anderes übrig blieb, als die Sitzung «u schließen. Im Vor zimmer letzten sich dann die «zenen weiter fort. —* Obarkriegsgericht. Wegen tätlichen Angriffs au! Molden Jagdrennen. Offen für PrerLc, die noch eine» Vorgesetzten hatte sich vor einiger Zeit der jetzige k-in ösienrlickes Girdernic-rennen gewonnen baden. Ehrenpreise^raufu,an» und ehemalige Sanitätsgcfrette Mentzel vor Pferd Meier. Bei -cm Kriegsgericht zu verantworten. Mentzel kam in einer Batirdl vom Martini Zlut ironi'cher Bemerkungen empfangen: „Du hart ja mit vom l8. Ul.ö». ,-,jx einer Schulbank gesessen und bist ebenso dumm jch--- — „Denkst wohl, weil Du Unteroffizier bist, lannste cs mit mir machen!" Als dann der Unteroffizier dem Gefreiten das Seitengewehr megnehmen wollte, erhielt S i e c o l --E l, a! e. Oncn für dreijätzrigr xx ihm einen Ttoss vor die Brust, dass er zurttck- Ehrenprelsc den drei erbe» Pferde». Ent-taumelte. Nun legten sich andere un Lokal anwesende Me,er. Von acht Nennungen cri-tnenen nur Z,n,e,.Offiziere ins Mittel und stellten Mentzel wegen seines r.bcrlculiiaiit Bakjrdi vom '2>. Ul.-R. cbr. St. -„x Rede. Ter Soldat war nun auch ganz ver- n nehmen, l. Oberleuinani Vonbon'i. '2. Oberleutnant „Waberdichtch, 3. Oderieulnant v. Ltralenheim vom Garüereiter-i «cgtment mit Leutnant v. Stummer» br. W. „Germane I". Starter! ' ivar in dielein Nennen Rittmeister Zr.hr. v. See dach. I. Dresdner und ältere Pserdc. »ernuiig erira taan Mci orei am Ltari. t ..zalbala",. 2^ Oberleutnant Merz vom 28. y.-A-R. ,Z.-H. »Pa-1 „ü„ftiq und versuchte, stramm zu stehen. Man könnte ihn ..öl'»-,. 3. Leutnant A. N-It- vom 12. Z.-A.-N, sgomm.-Rats^,.^,, dass er Widerstand geleistet hatte, nach Hause .-.zoesch» br. „Miczi'j. befördern. Während der Verhandlung vor dem Kriegs- - Der Milrtärverei n „S ächsische Grena -1pcricht gab der Sanitäts-Unteroffizier an. datz er die Sache ö ! er c" feiert morgen abend im Gewerbehause sein M. Stis-! so tragisch ausgefatzt hätte: iciuer Ansicht nach sei '.ingssen. benchcnd in Konzert von der Kapelle des Grcna-1 Mentzel sinnlos betrunken gewe,eit. Daraush n tprach das öicr.Regimcnls Nr. ll» lDir. Schröders unter Mitwirkung Gericht den Angeklagten frei. Der Gcrichtsherr forderte des Konzertiängers Herrn Albin Nüttag. iedoch die Bettrafung Mentzels der Anklage gemah. Nach ! nochmaliger eingehender Prüfung des Sachverhalts in um- öerkriegsgericht betrunken ge- Saiion «na Mslstraa. Der v^au Sachsen der Deutjcheu Motorka-rer- Vereinigung lE. B > veranstaltete geilern gemeinlarn mit dem Lüchsiichcn Verein für Lusklchissahrt ein« Ballonverjolgung mit Mo «orräder». An dem Startplatz, der Reicker (tzasansialt. hatten sich gegen 10 Uhr etwa 5V Kraftfahrer «ingesunden, kriegsuiätzig ausgerüstet mit Zeldstechor und den nötigen Reservetriien. um für alle Fälle vovdereitet zu lein. «Der rührige Vorsitzende des Gaues. Dr. Krüger, Dresden, erteilte de» Fahrern di: notwendigen Jnstrüktivnen. Dem Führer des Ballons waren folgende Aufgaben gestellt: Ersten» autzerhalb eines Umkreises von 25 Kilo metern vom AnsistiegSort. aber nicht über lOO Kilometer entfernt innerhalb der Reichsgrenze ei» bi» dahin ver schlossenes Telegramm an de» Äairvvrsitzenden in Dres den anfgeben zu lassen, und zweitens, wenn möglich, feinen Ballon in Sichcr-l-eit zu bringen. Der Ballon muhte späte stens bis >Z-k Uhr iliedergegaiige» lein. Würde der Kvrv iinierlialb Isi Minute» »ach der Landung von einem Motvr- sahrer ergriffe», io hatte der Verfolger gesiegt. Ui» >Z->I Uhr ging der Ballon .^Dresden" mit de» Herren Hailpimaiin Mohr, Leutnant PechivclI. der mit der Fahrt seine Prüfuna als Führer absolvierte, In genieur r » h l als Unparteiische» und Stadtrat Ah l Helm als Znsassen hoch und sofort flitzten di« heütnatier» den Motorräder lvS, denen sich etiva 10 brummende Kraft ivagen des Dresdner A u t o in ob i I«6 l n bs an- schloiscn. Doch schon am Grvtzen «Karten fab man ein, daß die Geschwindigkeit eines rüstige» Futzgängcrs völlig ge nügte, um mit der gelben Riesenkugel in den Lüsten gleichen Schritt zu halten, so wenig Tritt herrschte da oben. Durch Kompass und Karte liattcn die 'Verfolger festgestellt, dass der „Dresden" voraussichtlich weiter die Wesi-Nord West-Richtung beibehaOen wurde. Die Luftschisser gaben vu». um eine stärkere Windzone zu erreichen, mehrere Lack Ballast ans und entschwanden so in wenigen Srknn den in dem dichten Nebelschleier. Nu» saust« auch der Feind lvü in der Richtung Kivtzsche-Künigsivakd. Ti: meisten der Fahrer harrten an -der Eis««bahnbrück« hinter dem Arsenal des „Dresden", den man denn auch nach etwa einstündigem Warten noch über der Stadt sichten konnte. Alsa kehrt marsch und zurück aus die Heerstrahe. Hier schwebte der Ballon gerade über der Grenadierkaserne, als eine Karte mit Grüsscn von oben herniederslattertc und auch von einer Birke glücklich herabgcholt wurde. Wie schwach die Luftströmung war, ging daraus hervor, dah der „Dresden" von Reick bis zur G r e u a d i e r ka sc r n e volle 1'Z Stunden benötigte. Nun stieg er wieder hoch und entschwand den Blicken. Zurück gings also wieder gen Klotzsche. An dem Strassengasthof Schönkhübel, der ziemlich hoch und frei liegt, machte das Grvs Halt. Mehrere Herren suchten mit Prismenglas den Horizont ab. während die anderen in aller Eile ihr Mittagsmahl zu sich nehmen woll ten. Kaum standen aber die leckeren Brathühnderl aus dem Tisch, als von -rauhen der mehrstimmige Ruf er tönte: „Er kommt!" Also aufgesesscn und weiter. Doch nach kaum 200 Metern erlebte man eine Uebcrraschung. denn ans einem Hügel in dem Wipfel einer Kiefer hing die gelbe Kugel, die sich mit dem Schleppseil verfangen l«tte. Im Nn glich die Anhöhe einem Ameisenhaufen: überall wimmelte cs von Kraftfahrern und Zuschauern. Nach einer Viertelstunde war der Ballon wieder frei und ging hoch. Er ichlug jetzt die Richtung nach Moritz burg ein und verschwand l»ald im Nebel, aus dem er für die Verfolger nicht mehr austauchen sollte. Da der Wind seine Richtung wechselte, zerstreuten sich die Motvrsahrcr nach allen Seiten. Und nun begann ein« Kreuzfahrt ohne gleichen. Je nachdem die kleinen Klubsähnche» fläktcrten, wurde der Weg genommen: ein jeder hofft«, den Ballon irgendwo zu sichten- Man bildete sich ordentlich zum Wende hals aus. Das ganze Segment zwischen Dresden—Königs- brück und Meissen wurde durchquert. Der Ballan blieb verschwunden. So ivar cs unterdessen h->4 Uhr geworden und da gab man die Jagd aus. Als man auf der Rückkehr von Moritz bürg noch einen kleinen Aufenthalt in der Baumwiefe nahm, erfuhr man einegrossc Ucberraschung. Der „Dresden" war um .8,07 Uhr nördlich der Grotzcnhainer Strasse auf dem Grundstücke der Tüngerexport-Geiellschafi in Trackau — .Hechtstrasse — gelandet. Herrn Bau meist ec Alfred D e m m l e r - Mügeln glückte es, 4 Minuten nach der Landung den Korb zu fassen und sich dadurch einen Er- innerungsbecher zu erringen. Der Ballon hatte eine 8-för- inige Schleife beschrieben, war aber über die 23 Kilometer Mindestentfernung nicht hinausgelangt. Infolgedessen wurde auch dem Führer, Herrn Leutnant Pech well, ein Eri""ernngsbccher zuteil. Tie Hauptpreis« werden daher im Friiliiahrc nochmals zum AuStrag gelangen. Der 'Abend vcriammclte die Herren der beiden Vereine mit ihren Dame» in den Klnbräumen des Dresdner Automobil-Clubs im Künstlerhause. Das Pestalozzistift veranstaltet, wie bereits mitge- tettr. am io. November einen Baior. Das Pestalozzi gemacht Willcnsbestim- mung sei zweifellos vorhanden gewesen. — Ocsfcntliiüc Versteinerungen In gnowärtigen Amtsgerichte». siitt «oll der Verwahrlosung unter der Jugend steuern Hel- T i c n ö t n g . ü. November. 'Meissen: Minna Mo «bilde oerw ten, nicht als Besserlings-, sondern als C-rziehunasanstalt, j v. Ludwigcc geb. Wiistiiers Grundstöcke in Obcran, Niederau und " -- - „nb meiit bracb liegendes Feld iss Hektar braches Feld lS2N Ar,. 4M M.: ss. Wohnhaus Pavillon. Hol und Garten l'-»,«! Ar«, mit :!u- Gartc» li«i.a Ar». lNM M.« ä. Feld ,21-i Ar,, ma M.: 6. Feld und Witte ,1 .Hektar 47,4 An. -2c>M M.; 7. Feld >15.4 AN. öM M. Tie sämtlichen Felder, Wiesen und Gärte» eignen sich zur Bebauung. und es har dieie» Zweck in den mehr als 00 Jahren seines ! ^''«»böhl-n l. Wvhn Bestehens glücklich dnrchgcsiihrl, obgleich die im Lause der ' Zeit veränderten Lebensverhältniss: immer grössere An- u-o M - 1 'orderungen an Crziehiuia und Unterricht stellten. Wie Pestalozzi in Neuhvt, so sammelte und sammelte der Päda gogin!,c Verein, jetziger D resdner Lchrervcrein, im Pesta- lozzisiistc Scharen armer Knaben, deren Väter gestorben sind oder ihre Familien in iiüvcraittworllicher Weise ver lassen haben, und bewahrt sie vor leiblicher und sittlicher Rück'ländigteit. Noch immer haben sich Freunde und Gönner gesunden, die diese Bestrebungen durch Darbie tung der nötigen Geldmittel unterstützen, und es ist zu wstnichen und zu hoffen, dass die Vereinigung edler Damen, die den Basar veranstaltet, nicht >-in sonst an die Herzen wohltätiger Mitbürger klopft, damtt der Basar sich recht e r i ra g s r e i ch gestalte. — Schiller-Feier. Die Fachschule der Innung D rcsdn e r B u ch d r n ck e r e i b e s i tz e r veranstaltet morgen. Dienstag, abends 7 Uhr, in der Turnhalle der 10. Bezirlsschulc, Marschallstrasse 21, eine Vorieicr des i.'.oiählige» ssseburts'ages Friedrich v. Schillers. Die Feier besieht in musikalischen Vvrträacn, Fesian-vrache des Herrn Lehrers Zeit und Deklamation Schillerichcr Dich tungen durch Schüler der Anstalt. — Flir Lchitlc»seier. Der „Sachs. G»s>av Adols-Bvte" hatte zur IMjährige» Wiederlelir von Schillers Töücotag den l>. Mai iWh eine G c d <: n l s ch r i s t berausgegeben, die in vielen Tauscn- ben vvn Ercmplarcn verbreitet wurde. Anlässlich der ldäjährigen Bcreinskalrnder klir heute: Barb.- n. Jrks.-Fnnvng: 2ttrs.. „Vörger-Casino". 8 Nhr, Gcwerbeverein: ssivrtraa, 'H8 Uhr. Kasino Ncnvstra: KirmeS, 7 Uhr. Li». Gesellschaft: Vortrag. Könstlcrhaus, 8 Uhr. 2VaOe,"anv der Give »un öi/vipa». DudwetS Modran Pardubitz Melnik Leitmrritz Aussig Dretdev v Novbr. — 14 — 11 — 74 -I- 28 — »7 — 31 — 170 7. Novdr. - 1» — 11 — 82 -t- 2i — S8 — 38 — 178 Wetterlage in Europa am 7. November N>NS. Eia Trilboch lagert über den Provinzen Posen und Schlesien. Ein zweites Marin»»» b>finde! sich über Großbritannien. Dieser Druck breite« sich im äuhe>si-n Norden unv im Süden de« t'rdte'IS and Sachsen siebt »niee dem Einflüsse ves genannten Deilboch« nn» bat schwache östlich« bi» südöstlich« Winde. Gegenwärtt, herrscht noch Nebel. Aller WablsLeinlich- k,«t nach tritt später zeitweise Au-beiterang ein Für morgen ist eine erheblich« Aenderung de» Wetters nicht zu erwarten AuSsickzt kür Montag den 8. November IttNk». Schwache Ll«stdewegung: teils heiter, teils neblig: kühl, vorwiegend trocken. cage;ge;cl>icl>ie. Tcntschlanv »nd tzcngland. Im „Tag" macht der vreussische Lnndtngsabgrordnete Legativns- rat a. D vom Rath solgeude Entbüllöng: „Wir lebe» in einer ernsten Zeit, unsere internationale Stellung wstd täaiich schwieriger: darüber dürfen wir uns nicht tauschen lassen durch die Ruhe, die beute aiischeineud herrscht. Aus welche Uederraichungen wir stiind- sich gefasst sein müssen, lehrt ein Vorgang, der mei. er Wissens bisher in Deutschland unbekannt war. Bei Geleaeiibeit der D o gg e rba n k-A f sä re war mn» in England ans einen Zn- saiimttmsloss mit Russland gefasst. J«n Hasen von Vigo lagen eng lische Schicke gesecbtrbeieit und erwarteten die Ankunft der russischen Flotte, sowie der, Bestick -um Angriff. In Downrnastrect rechnete man mit der Möglichkeit, wen» nicht Wabnchkiittickckelt, dass Deutschland sich ans die Seite des Gegners ictckagen würde. Für diesen Fall waren Massnahmen getroffen Sechs Unter seeboote wurden in grösster Stille in der Nähe von Helgoland stationiert. Tic Kommandanten dieser Boote hatten die Order, jedes in der kritische» Zeit a » slaufe» de d e u ts che K ri e g s s ch i f i i n di e L » s t zu sprenge». So lautete wörtlich der Bestick- Ein glücklicher Zufall bewahrte die dcnische» Schisse davor. Opfer einer britischen Gewalttätigkeiten werden, die das japanische Vorgehen bei Port Arthur in den schatten gestellt haben würde." Die Geicbichte wird nicht versehlcn. einiges Aussehen zu er regen und jedenfalls auch amtliche Erklärungen zeitigen. Ein englisches Blatt meldet, dass demnächst Kaiser Wilhelm und die K a i t e r i n, sowie walwcheinlich auch die P rnizeski» VlktoriaLniie dem englischen Königspaar einen weiteren Besuch abstatte» werden ES wird sogar behauptet, dass nach Beendigung der okstziellen Visite in Windsor, die eine Woche in Anspruch nehmen wird, das Kaiiervaar ans vierzehn Tage mit der königlichen Familie »ach Sandringham zu gehen gedenkt, ja es wird hiiiz»- gcsiigt, daß. wenn irgend möglich, der Aufenthalt dort noch etwas verlängert werde» wird Von einem Besuche des Kronprinze» in England, der bekanntlich vom König Eduard persönlich bei dessen letztem Besuche in Berlin cingcladen sein sollte, verlautet nichts mehr. Zur parteipolitischen Lage. Herr Generalmajor ,z. D. v. Locbell erläßt im „Rcichsb." folgende Erklärung: „Ganz gegen meine Nei gung bin ich im Lause -cs Sommers politisch in den Kampf gezogen worden. Um einen Abfall von der deutsch-konser vativen Partei nach Möglichkeit zu verhindern, hielt ich cs mit zghlretche,, Gesinnungsgenossen für notwendig, zu erklären, dass weite konservative Kreise mit der Haltung und dem Erfolge der konservativen Rcichstagssraktion in Dachen der R e i ch ö f I u a n z r e f v r m nicht einverstan den seien. Meine konservativen Grundsätze, die ich von Jugend auf betätigt habe, nötigen mich, offen meiner
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