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- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1909-10-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19091031026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1909103102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1909103102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-10
- Tag 1909-10-31
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Monat
1909-10
-
Jahr
1909
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n Hoheit die Glückwünsche der Ta men und Herren »vm Tieiist entgegen, ,,„d 12 z>,,x «„ipsing sie den gejchaits. iudreiiden Borsitzeuden des Dtrettoriums des Albert. Vereins, Herrn Generalmatvr z. T- v. Wardenburg. nnd die Oberin des Earvtahauies. welche im Namen des Albert Vereins Ihrer .königlichen Hoheit Glückwüniche >U>er- hrachie». Mir fand bei Ihrer Königliäien Hoheit der es - 'ür -e- « '2 D» . 1, L, es -i ^ G ! 6 Prinzessin Mathilde in Hosterwitz Familientafel statt —* Le. Ntajesinl der .0 ö » ig Hai die Erlaubnis zur Anlegung nach,lebender OrdensauSzeichnunge» erteilt: des Großkomturkreuzes des Mecklenburgischen Greisen Ordens: dem diensttuenden General ü la suiko. Generalmajor von Eriegern: des Kvinlurkreuzes desselben Ordens: Ski» die»» tu enden Flügeladjutanten. Oberstleutnant Meister: des Ebrenkreuzes desselben OrdenS: dem dicnsttnendeu Flügeladjutanteii, Närjor Freiherr« v. Ä 0 enneri tz. —* Tas heutige »Dresdner Journal" enthält die seicr- siche Ansage desKönigl. H v s m a r s cka l l a m t e S zur Erösfnunq des Landtages am 11. November. —* Schenkungen au Truppenteile Den nachgenan». ien Truppenteilen sind ans Anlatz ihrer H n n d e r t j a l> r- > eiern folgende Schenkungen zngeivendet ivvrüen: dem S ck> ü tz e 11 - R e g i in e » l: 8M Ml von Herrn Kvmiuer ienrat E. Baumgartner in Lengeseld i. B.. deren Zinsen alljährlich bei Weihnachisbcnrlaubnugen an bcdnrslige orave Schlitze», möglichst oon der ll. Kompagnie. verteilt meiden sollen: 2ttO 8Nk. ovm Oberst a. T Freiherrn ovn dem Bus'che Ippenburg. deren .linsen alljährlich am 2, De ;ember >>>r ilnlervisiziere der 8. .goinpaanie Verwendung nnden sollen: dem 12. .1 a g e r I> a t a i l l 0 n: lOOO Ml als Ol>erj>igerStütin'g der Stadt Freilnrg i. S", deren Zuis ernagnisse ;ur Unierstiitzniig nnd AnSzeichnung von Mit- ,Niedern des OberjagertorpS und der nntercn Militär- teamten des Bataillons bestimmt sind: Mil Mt. von einem La um mann der Landwehrjäger a. T., der nicht genannt anu null, mir der Besiimmnng. die Zinsen zu Schietzpreisen iiir Oisi,ziere nnd Mannichasien des Bataillons ;n ver loenden: dem l 8. ,1 äger BaiailI v n: lilNli Pkt. vom s'anptmann dee Landivelujager a. T. Breiiing, deren .Iniien zur llniernnhnng von »nt'erichnldet in :>kot gerate nen Oberiagern, nnd zivar vorzugsweise solchen der hKvm- oagiile, Berwendung s,nden sollen. - * Am F reitag abend fand im hiesigen „Tivoli" eine nationaliideralc Wättlerverjainmluiig statt, in ivetcher Herr Siadiral Tr. Lotte de» 'Vorsitz sahne. Tie Be na mm ln ng :var ziemlich gni beinchi. :>,'<,ch Begilisunig des Vorsitzenden ergriis der nationallibeiale Kandidat Herr Rechtsanwalt Tr. Friedrich >! a 1 i e > das W»n nnd ivies znnäclsn Brrans hui. das; ans der Llimuienoerieiliiiig bei der r>anpnvahl z» entnehmen iei. das; die Sozial- demotratie ans einen Triumph nicht e.ninckblicken löni'e. Tas Ergebnis der Walii unter dem nenen Asalilgesen sei rctlich ähnlich ansgeiallen, ivie es zu erivarien geiveien ivare. wenn die Wahl niner dem von der Sozialdemokratie aeiorderten gleichen, allgemeinen, geheimen, direkten Wahl nbr iiattgeinnden liane. Tie nalivnalliberale Partei melde aber im Landtag snr eine Einführung die'es Wahl- -echtS nicht >n lmben sein. Anderieiis erklärte Hsrr Tr Raiter, das; er ovn dem nichts znruckgnnehmen habe, vas er >>> 'riUieren Reden liber die cionuervanven und die iteliiandsvcreinignng geiagl habe. Mit diesen Par teien wurden sich die Nalionaltiberalen im künftigen Land tag anseinonderui'even haben. Bon den Sozialdemokraten nnterichieden sich freilich die Nationailiberalen dadurch, das; sie den Mittelstand erhallen wollten, mährend die Ver- liichtnna des Mittelstandes nnd der kleine» selbständigen Ennienzen einen immer iviederkebrenden Pnnkt im Pro- :am,n der Sozialdemokratie bilde. Anderseits litten die hanonallibercilei, durchaus nicht an einer Ilnlertchapung de' Arbeiter nnd an einer lleberschahnng des deutschen Unternehmertums. Freilich lei man an« die'er Seite von Achtung vor der genügen Werkstatt der erbvrlierenden Ta inttanlen er'iillc. iZnrine von oiienoar 'ozialdemolratiicher Seile: „B 0 m v a n n s iv erk c!" tär>'s;e Heiterkeit.! In -einen weiteren Ansnihrniigen betonte Nedner. das; die A'attonaUiberalen von scher die Notwendigkeit einer -lanonateu Erziehung betont batten, und dies sei der Boden, ans dein sich alle nationalen Parteien zniammen- 'indcu könnten, um in der Stichwahl gemeinsam der Sozial demokratie entgegenzntreten. - In der sich anschliekend.en Tebakte trat ein Herr, der ijch ;nnäch-'l als nnvarkeii-ch ^zeichnet hatte, in längerer Rede kür den sozjgldemo- lraittchcil .Kandidaten l.ärüaers ein. Ihm begegnete in längere» Ausführung-'» Herr Abg. Tr Bvgel. indem er hervorhob. das; es bei der bevorstehenden Wahl jedem Wähler in crner Linie daraus ankommen müsse, den zn- innttigei, Landiaa wirklich arbeitsfähig zu gestalten, und dgh dgs Land in einer ruhigen, gesunden Entwicklung er- nalteu werde. Nach einer zweite» kurzen Ansprache des uationallibernlen Kandidaten forderte der Bvrsihcnde die Bersammelien auf, am Tage der Stichwahl gewiisenh.sst an der Wahlurne ,u erscheinen. Bei der letzten Ncichs- taa-'wahl l>abe Bebel nicht vermocht, de» Wahlkreis für die Tvzialdemvkratie zu geivinnen, und dies werde auch dies mal Herr Liebknecht nicht inislgnde sein. —Zur Leipziger „Tendenzproscijnr". Aus die Erklärung Pros Dr Bindings erwidert jetzt Herr Dr. Stresemann in einer an das „Leipz. Tcigebl." gerichteten Zuschrift folgendes' :. Lcrr Protcktor Tr 'Ainding ,'agi. das; die ttntcrichrist -neine.- aii de» hichsiichen >liiltnSiiiini'icr nerichictc» Brieses vom 0 Atcii inc>^ als ..Zniidikiis des Berbandcs -gibniclier Iiidu- uii-uier" de» te,xda»seii lial-elcgie, das; der Berband Lächlilcliei .-iiduliiicUer mit dicier A„gcIege„I>cit zu tuii gehabt hatte. Tein e.eg.-li-.iber betone ich nochmals, das; der Perband Sächsischer In. : - iriclicr von den gesöhric» Perhandkungen überhaupt keine ueiiiu»:.' gehabt Hai. Venn dieses erbe Schreiben von mir ml! meinem Peru'stiiel nnlerzeichnct wurde, iv geschah dies deshalb. weil e.> nickt, wie Herr Prvieijor Btutttng sagt, „eine Eingabe an das sächsische clnttUSministerium", «ander», ein persünttcher vrtes a» deu iächiischen itullusminifter war u»rd w«il ich ae,voh»ch«Ud- gcmüli meine Briese in der gedachte» Art zu unterzeichnen pflege. Ter Herr Kultusminister ha» mir. als er von der beabsichtigte» Erklärung des Herrn Pros. Bindtng horte» aus eigener Initiativ« da. von Kenntnis gegeben, daß er t» einem t» de» lehten Wochen an Herrn Professor vtndina gerichteten Schreiben dieien bereits daraus aufmerksam zemachl hätte, dos; der erste Pries vom «««. Mai »W, i» dem ich den Herrn Minister um ein« Audienz bat, zwar die Uitterichrtst LnndikuS des BerbandeS Sächsischer Industrieller lrage, dost aber Verhandlungen von mir io dieser Etgenichail nicht gepslvaen worden waren. — 3. Der Satz, datz ich den Herr» KulluSmtnlster »aus Wunsch sächsischer und auster. sächsischer industrieller Kretie" von den Bestrebungen für Prolellor Ehienderg tu Kenntnis sevte. ts» daraus entstanden, datz di« »n. reguiig zu meinem Schreiven an den Herrn Sultusminiftcr vv» Herr» Professor Pudde t» Berlin, dem Generaldtrektor der Oie« menä.Werke, audging und ich von dessen Wunsch »m eine versdu» sich« Aiislvracke mit mir zuerst von einem Dresdner Aabrik. direktor ersulir. Im Urige» gibt Herr Prvsessor Binding nicht be. kannl, da» in demlelben Lchretbcn, aus dem er einige Lätze zitiert, sich der -ah befindet: Zu diesem Iweck ist bereits ei» AuSschust zur IvlScruiig der Bestrebungen des IbUnenarchivs gebildet wor den, den, diese Mittel zur Pcrsngung stehen." Dies« Bereinigung Hai spater dcu Namen ..Bereinigung slir epakte WtrischaitS. ivrichnng" aiigeilvnimen. Ihr gehört, wie ich auch au dieser Stelle ivinnttiere, lei» einziger sächsischer Iiidnstrieller a». Ebensoivenig ist sie jemäls mit dem Bciband Sächsischer Iiidnstrieller tu Pcrdiu. düng geirete». Im nbrigcn besteht diele Bereinigung, wie aus der in der „Trank, Ztg " letlwcile veroisriitllchten Mitglieörrli»« her- vvigcli,, ans Angehörigen der »crlchiedrnste» Pcriisc, darunter Hvchichnlvrvieisvreu von ancrkaiiitteiiei» Nuie. — :>. Herr Prv- icoor'Bindtng sieht in dem genannten Schreibe» den Beweis für eine Tendenzvroiciiur, die von einer Interessenvertretung gewünscht wird Herr Kultusminiltcr Beck, der aus de» itallgehablen Per» hanötunge» »in besten über die Ziele der Bereinigung für exakte WirtichaÜsivrtchung unterrichte, sein dürste, da ihm das gesamie Material über diese Bereinigung Vorgelege» hat und deste» Hal tung in dieser Trage Herr Professor Bindtng i» einer össenUichen brlt-irnng volle Anerkennung zollte, hat tn einem Schreibe» vom ä. Juli MV6 gebeten, der Bereinigung sur exakte Wtrlschasts. tvrschung den Tank für das der Laiidcsttntversitat cntgcgengcbrachte warme Interesse anSzuivrcchen und persönlich seiner Treudc tur das iv opicrwttlig betätigte Intereile a» der Pflege des Volke- wirttchatilichen Stiidiums tt, der Leipziger Universität ausge- sprvche». In dcmielben Briese, in dem der Herr Kultusminister von dem ablehnenden Bescheid der vk>ilo>ophilchcn Takultät Kennt ins gibt, schreibt er ferner wörtlich: „Vielleicht Neste sich aber der Wunsch der Trcnndc des tNcnaiinle», ihm eine» Wirkungskreis in einer grollen Handels- und Industriestadt und insbesondere in Leipzig ;n verichasicu, durch eine evenl. Angliedcrung des zu diesem eiwccke ins Leben z» rnienden volkswirlichaillichen Semi nars an die i» Leipzig bestehende Handelshochichnlc vcrivirklichen, «alls dies dortseils für iviinscheusiverl erachtet werde» sollte." Tie Bereinigung h»l diese Anregung des Herrn Knitusmiiiisicrs nicht weiter vcrivigt, icdcnsalls batte aber der Herr Knltnsminisier ine svlchc Anregung niemals gegeben, wenn er der Meinung ge wesen wäre, dost cs sich »in eine ..!endenzprviellur" nnd nur eine dann: eintretende Inlercsseiivereiittgung handle. Im iibrige» be ziehe ich mich »nf meine Erklärung in der Nationailiberalen Korre- tpvndenz". in der ich insbesondere bewitt habe, aus welchen Eirnn de» ich »ilch sür die Wirkiamkett des Herr» ProieiiorS Elircnberg inter-ssterte und in welcher Weise überhaupt das Angrbvl des Herrn Prosessors Budde ivcgcn einer Beihilfe zu dem zu begrün denden Seminar enlstanden ist. Dresden, 2!l. Tktober llllilt. Tr. Slresemann." ' Prrionaloeräudcrnngcn in der Armee. Im aktiven Heere >4- v. Arnim, Nittmstr. und Eskadr. Ehcs i»; Karab.- lliegt.. zur Bcrireiung des erkiankicii NittmstrS. Müller, veaus- tragi uni Wahrnehmung der Geschäfte des Konmniandeurs der Milttar-Ncttünüalt, »ach Dresden kommandier». >4« Weine, Ltttt. nn I7d. In« -lllegi., ooni l. November ab zur Tienstleiittnig beim Teüungsgc ungnis kommandiert. Tic Tähnriche: »4» Iimiiicrmann im 177. Ins.-Negt., mtt einem Patente vom Ai. August 1007, »4« Hcrlel nnd »4» Sv,cngenberg im >2. Pionier Bat., mit einem Patente vom 2". Tkwbcr >007, »4> v. Genlit de Lavoiladc im 177. Ins.-Negt mit einem Patente vom lO. Lliignst lOOO, »4> Scheller im Illt». I,n-:>!cgt , »4> Wilkc im >78. Ins Ncgt., zu Ltnts. be fördert. - Im B e n r l a u b t e » st a n ü c. »4« 2?eiste, Ltnt. der Landw.-Eiscnbahittritt'veii I. 2liiigcbolS des LandivehrbezirkS 'Banvcn. zum Tberllnt. befördert. »4« Obmann, Lazarett-Ber- luattungsdikellvr uni Probe in Leipzig, unterm l. November d. I. zum Lazarett-Bcrivallniigs-Tirclior eriiaiint. »4« Weck, Lazarettinipcklar in Icithgin, in der Stelle als Kasieuvorsiand be stätigt. —* Anlässlich des Besuches der englischen B il ch d r n >1 e r e i b e s i V e r in Dresden und der InlerncUionulen Photvaraphische» Ausstellung, bei welcher Herr Neinhvld Lchulze. Mitinhaber der I-irma „Lehmaiulsche Bnchdruckerei und Berlagsbuchhaudlung" in Dresden die I-ührnng übernvmmen hatte, wurde dieser zum Ehrenmitglied der Bereinigung von Buch- drnekcreibesiveril und vcrwandlcr Gewerbe des britischen bleiches ernannt. —* Eine Neuerung im Ltratzenbahnbetrieb, und zwar eine e l e k t r i s ch e L t r a s; e ri b a h n w c i ch c. ist seit heute vormittag Ili Ilhr auf dem Pirnaische» Platze, am Eingänge zur Amalienstraße, in Tätigkeit. Diese Weiche, die erste in ihrer Art hier in Dresden, bezweckt, datz die Wagen vvm Piruaischen Plapc aus landwärts die Sireu- zilng der Amalicnsiratze übcrsahrcn können, ohne dabei die bisher aus mechanischem Wege bewerkstelligte Weichenitel- liing vvrnehmen zu müssen. Um die elektrische Weiche in Gang zu bringen, müssen die Wagenführer kurz vor der genannten Ltelle mit Strom fahren, dadurch wird ein un gefähr 10 Meter von der Weichcnstelle neben der Ober leitung laufender Bcidraht in Tätigkeit gesetzt, der die Weiche aus die richtige Kurve einstellt. Sobald der Wagen- >iig die Weiche passiert hat. tritt ne wieder in ihre alte -tellnng zurück. Zur die Wagenführer, welche vom Pir- laiichen Platze aus die Amalienstratze passieren wollen, gilt ne Bvrichrist, datz sic die vbengenanitte Stelle ohne Strom, ;lso nur nrit Schwung, passieren müssen. Dadurch wird die Zuleitung der elektrischen Weiche nicht berührt und äemgemäs; auch die Weiche selbst nicht in Mitleidenschast ge zogen. Man ersieht daraus, datz das System jedenfalls eine sehr siunreiche Konstruktion dcirslelll. die sich hoffentlich auch in der Praxis bewähren wird. Im letztgenannten Iallc dürften noch mehrere jolcher Weichen angebracht wer. den. Eine zahlreiche Menichenmenge. die den Platz der elektrischen Wcichenslellung heute beständig umstand, brachte dieser Neuerung im Ltrabeiibahnbetrlebe ein reges Jnkar» esse etttgege». —^ Ei« Slutomobilunsall mtt ernsten Folgen ereignete sich gestern abend gegen V Uhr aus der Ehemnitzer Straße, Ecke Nossener Straße, vor dem Grundstück der Grotzmannschen Nähniaschinensabrik. Der Kraftwagen der Iirma Püschman» u. Co. war mit einem Chauffeur und einem Ptonteur aus einer Probefahrt begriffen. Ta- Ge fährt wollte vermutlich schnell in die Nossener Straße etnbtegen. um eine Kollision mtt einem entgegen kommende» Wagen der Stratzenbahn zu vermeiden. Hierbei fuhr es mit solcher Gewalt gegen die Bordkante, daß das linke Vorderrad des Kraftwagens tn Trümmer ging und die Insassen aus dem Wagen herauSgeschleubert wurden. Während der Chansseur mit dem Schrecke» davoukam, erlitt der Monteur schwere Verletzun gen am HiiAerkopsc. Mittelst Tragbahre beförderte man den Bewiitzllvse» »ach der Kinderheilanstalt, wo ihm die erste ärztliche Hilfeleistung zuteil wurde. Noch am Abend ersolgte seine Uebersührung luich dem Frtedrichstädter Krankenhaus»', wo der Verunglückte an einer schweren Ge hirnerschütterung darniederliegt. —* Polizcibericht. HO. Oktober. Augeblich wegen Ltelleulosigkeit versuchte in der vergangene» Nacht ui der Leipziger Vorstadt ein -5 Jahre alter Kaufmann sich zu erhängen. Ei» Frühstück auStragendcs Mädchen, das de» Manu an der Tür zur Wohuung der Mutter seiner Geliebten hangend voisand. benachrichtigte imtleich zwei patrouillierende Gendarmen, die den Lebensmüden aus der Schlinge befreite» und ih» durch sogleich angestellte Wie derbelebungsversuche alsbald wieder zum Bcmutztsein lunchte». Er wurde i» die Heil, und Pileganstalt über- führt. - Vor einigen Tagen ist hie'' der M Jahre alte Keiselschuned Otto Ernst Schiller sestgeilommen worden, der bei einer Ossizterswitwe unter der unwahren Ai»gabe, datz er bei ihrem verstorbenen Ehemann früher Bursche gewesen sei, 2 0 Marl e r k ch w i n ü e l t hat: er nannte sich hierbei Fritz Winkler Da er bereits früher ähnliche Schwindelmanöver ausgeiührt hat. >v steht zu vermuten, datz nach mehr derartige Fälle vvrliegcu. Geschädigte wer den erincht, ttiiverzüglich Anzeige bei der Kriminal- al'tcilung zu erstatten. Der hier wegen Einmieter- d i e b st ahlS se st g e n 0 m m e » gewesene Schuhmacher Emil Werner führte zwei Schlüssel bei sich, deren Eigen tümer nicht zii ermitteln waren. Er gibt an. er lxrbe sie in der Zahusgasse vder in den anliegende» Stratzeir von einem Vermieter erhalle». Der Eigentümer wolle sich bei der Kriminnlabteilnlig hier melden, wo die Schlüssel zur Ansicht ausliege». — Insvlge eines K r a m p sa » fa l l s stürzte gestern, nachts gegen 2 Uhr. ans der Johann Georgen Allee cm älterer Arbeiter z» Bode» und blieb, im Gesicht verletzt, besinnungslos liegen. Man brachte ihn im Uiisallivagen »ach dem Frieürlchsiüd'er Krankenhause. * Die Vergschwebcbahli in Loschwitz wird seit dem heutigen Tage nur noch elektrisch betrieben, nachdem in den letzten Monaten die Arbeiten zur llmivandlung des Tamoibeiriebes in elektrischen Betrieb vvrgcnommen mor den sind und die behördliche Prüfung stcrttgesunden har. Ten Strom bezieht die Schwebebahn ans dem Elektrizitäts werk der Drahtseilbahn in Oberlvschwitz. —* Der Ballon „Leipzig" stieg gestern vormittag ^9 Uhr bei Südwind unter Führung des HauptmannS Hart el vom Leipziger Train Bataillon zu seiner zweiten Probe fahrt vvm MetzplalZ am. Mittahrende waren der Schatz- mcisler des Leipziger Vereins sür Lustschisfahrt, Bank- direklvr Hans Hvsf, Ingenieur E. Wölcke und Stabsarzt Tr. Landluhl. Mil der Füllung hatte man diesmal bereits vor Mitternacht begonnen. Nach prachivvller, aussichts reicher Fahrt über Brandenburg, Fchrbellin und Neu ruppin ist der Ballon um llhr nachmittags bei Neu strelitz sehr glatt gelandet. —* Landgericht, Prozetz gegen Bergmann in Sache» der Bombastuowerkc. ll. Tag.j Die Beweisaufnahme hat sich nur noch aus das dem Angeklagten Bergmann zur Last gelegte K 0 n k n r s v e r a e h e n zu erstrecken, betreffend die ungeordnete Buchsühruna und die nicht rechtzeitig erfolgte Bilaiizausstcllung: dazu sind noch 7 Zeugen geladen, dar unter der Konkursverwalter der Bombastuswerke, Rechtsanwalt und Notar D r. Euckc n in Teuben. Zu nächst stellt der Vorsitzende Tr. Dürbig an den Angeklagten die Frage, ob er — B- — kaufmännische Kenntnisse be sitze. B. erwidert, datz er wohl einigcrvlatze» kaufmännisch gebildet sei, die Buchführung aber vertrauensvoll Sem Buchhalter Iser überlasse» habe. Bergmann sagt weiter, datz er von der Gesellschaft nur 250 Mark Monatsgehalt bezogen, alle sonstige» Aufwendungen aber auf ausdrück lichen Wunsch der Geldgeber der Bombastusmerke gemacht habe. Der Vorsitzende stellt dann fest, datz Bilanzen vvm I. März 1001 bis 81. Dezember 1007 gezogen worden sind, die letzte allerdings. nur provisorisch. Alle diese Auf stellungen weisen llnterbilanze» auf. ausgehend von 62 000 Mark und endend mit 25l 000 Mark. — lieber den Stand des Konkurses der Bombastuswerke wird Rechtsanwalt Dr. Euckcn vernommen. Soweit sich aus den mangelhaft geführten Büchern ersehen lätzi, betrage der Schätzungs wert der Fabrik mit tzSarcnvvrrütcn etwa 300 000 Mark. Die von der Brandkanc aus 78 000 Mark geschätzte Billa Bergmanns habe einen angenommenen Wert von 85 000 Mark. Das Mobiliar der Billa wird auf 8000 Mark ge schätzt. Allerdings sei von dem Mobiliar vieles von Frau Bergmann als Eigentum reklamiert worden, so datz etwa lich merl: man einen fremdländischen Akzent durch Und wie eie technischen Grundlagen des Sängers frei non jeder Untugend lind, jo sind auch die Ansätze der Borlragskunst sein künstlerische. Freilich, der Länger mutz säst seine ganze Aufmerksamkeit noch dem Technischen zuwenden, so datz seine klar erkennbaren Ab- iichien vielfach in den Anfängen stecken bleiben. Ob eie Kon erlretje des jugendlichen Längers nicht verfrüht war? FeSemcills könnte er bei leichterer Bewältigung des Technischen :;n Vortrag noch ganz anderes leisten, als gestern. Den Mühlen- Lchuler cKennt man auch im Vortrag. Nicht daß er seinen Meister schablonenhaft kopierte — alles, was Herr Chatham nacht, hat eine innere Berechtigung und wirkt durchaus über» .migeud und eindringlich. Er sang Lieder von Mendelssohn, Schubert und Schumann, sowie zum Schluh ein paar leichter gewogene französische und englische Stücklein, die allerdings in einem Londoner Recital mehr am Platze sind, als im deuttchen Konzertsaal. Die Klavierbegleitung des Herrn Karl Prctzsch war nur stellenweise genügend: was alles liege sich »us einer Begleitung, wie der zum Hidalgo herausholen! Das .rjchienene Publikum spendete dem begabten Sänger, der sicher ieinen Weg machen wird, freundlichsten, ausmunternden Bei fall. ll. O. Vertrauliche Theaterbriefe. Sicgwarr F r i e ö m a n n. dee mit allerlei icharsen Spitzen igege» Ludwig Barimi) namcntlichj gespickte „ver- tauliche Briefe" iBerlin bei F. Fontane u. Eo.j herausgc- -ebcn bar, gedenkt seines Lehrers, des bedeutende» Eha- > cikterspielcrs Bvgumil Da w i s 0 v. und alter T r e S d- ne r Tage mit be'vndcrer Wärme. Für Dresdner Leser mag dieser Passus besonderes Interesse haben. Es hcitzt da: „Nun ging cs gber stramm au die Arbeit, und der Meister war von heilsamer Strenge. Selbst sehr fleitzig. »erlangte er mit Recht, das; ich straks „an der Deichsel" bleibe, und als ich eines Morgens dem Schlafe zu lange huldigte, schotz er vor meiner Tür eine Pistole ab und schalt: .Wen» man etwas Tüchtiges leisten soll, muß man früh ausstehen, mein Lieber!" Ich vcrschlies seitdem nie wieder die Zeit. Soll ich »och etwas über die Unterrichtsmethode Dawisons erz-thlen? — Das entzieht sich jeder Beschreibung. Tenn man kann nicht wicücrgeben, mit welcher Weisheit und Intensität, mit welcher Strenge und zugleich Aner kennung. mit welcher suggestiven Macht der größte Dar steller seiner Zeit auf mich zu wirken verstand. Mit einem Worte, mit einer GeLäröe wnhte er Licht und Schatten an- -udeitten, das Wort, auf das cs in einem Satze, in einer längeren Rede ankam, die Pointe leicht hcrauszuhcben, eine Tirade einzuleiten, zn entwickeln, zu steigern und zum Schlüsse zu bringen. Das verstand der grotze Meister wie kein zweiter. Jedes hohle Pathos war ihm vcrhatzt, cs mutzte alles wahr und natürlich zum Ausdruck gebracht werden, ohne datz man der Schönheit der Dichtkunst und dem Bersinatz Gewalt antat. Die Prosa mutzte einfach von den Lippen slictzcn, aber beredt, eindrücklich und von nn- ichlbarer Deutlichkeit sein. Sein Grundsatz war: auch der Zuhörer auf dem schlechtesten Platze mutz Sie ohne An strengung verstehen können, ohne datz Sie zu schreie» nötig haben dürfe». Tas gute Sprechen wird durch die Zunge, Zähne und Lippen erzeugt und mutz, laut oder flüsternd, gleichmatzig verständlich bleiben. Das erste nnd natürlichste Recht des Publikums ist: guk zu verstehen nnd zu sehen! Ich mützte ein ganzes Buch und nicht nur einen Plaudcr- bries schreiben, wenn ich vor Ihrem geistigen Auge diele Schätze von Wissen und reicher künstlerischer Meisterschaft aiisbreitc» wollte. Man mutz solche Stunden erlebt haben, um den Genutz, das Glück, die hohe künstlerische Befriedi gung Mitempfinden zu können, die ich nach diesen Unter richtsstunden empfand. Solchen Lehrer gibt es nicht mehr! Das pädagogische Talent im Verein mit dem künstlerischen macht erst den vollkommenen Lehrer in der Kunst anS! Und solche hat cS von jeher nur sehr wenige gegeben. Das Dresdner Hofthcatex stand damals i» voller Blüte. Tie Damen Bayer-Bttrck. die junge Pauline Ulrich, Wolfs, Allram, Langenhaue», Franziska Berg, Gutnanü und mehrere andere, sowie die Herren Dawtson, Emil Tcvrient, Deitmer, Franz Jauner, Porth, Gust. Räder, Winger, Ouantner, Kramer, Heese, Maximilian unh noch viele jüngere und altere Kräfte, deren 'Namen ich Ihnen aber nicht alle aufzählen brauche, da ich Ihre theatergeschicht- ltchen Kenntnisse nicht unnötig belasten möchte, sic alle ver einten sich zu einem Ensemble, das selbst sehr verwöhnten künstlerischen Ansprüchen reichlich entsprach. Ein abwcchs- lungsvollcs Repertoire aller Spielarten, in vorzüglicher Vollendung dargestellt, erweiterte noch meine Theater- erziehung, meine Studien, meinen ganzen Gesichtskreis. Damals wogte auch noch der heftige Kamps zwischen den beiden Richtungen der alten und der neuen Schule, deren zwei grötztc Repräsentanten, Emil Tcvrient und Bogumil Dawtson. die Klingen mit einander kreuzten. ES war ungemein belehrend, diesen Kämpfen beizuwohncn und die Matadore zu beobachten. Tcvrient, der sich nur am Hellen Wohlklang des Tones, an dem Glanz der äntzereu Schönheit der Erscheinung weidete, die ihm alles waren, und Dawtson, den Darsteller der cinsachen. aber doch poetischen Wahrheit, der scharfen Ein dringlichkeit der Rede, der überzeugenden Gebärde, der sortreitzciiden Leidenschaft. Für de» feinfühligen Teil des Publikums war diese Ungleichheit des Stils oft peinlich. Aus die Dauer war dieser Stand der Dinge unhaltbar, die Disharmonie muhte bald zur völligen Verstimmung Umschlägen. 'Neben der blutreichen, gesunden, ursprüng licheren und genialen Art Dawisons mochte Dcvrient wohl fühlen, datz seine oft bis zur Unnatürlichkeit der Darstel lung ausartendc Spielweise in ihrem äutzcrlichen Glanze zu verblasse» begann und erklärte er nach einer „Tasso"-Vvr- stellung, mit T-awison nicht mehr zusammen spielen zu wollen. Im Publikum und in den Zeitungen wurde» süi und wider demonstrativ Stimmen laut. Der Intendant Herr v. Könneriv. und Regisseur Ferdinand v. Strantz suchten zwischen den Nebenbuhlern zu vermitteln, aber schlietzlich. um nicht einen von den beiden Grohen, von denen jeder ein einzigartiger Künstler war. zu verlieren, vermied man es, sic zum Zusammenwirken zu zwingen. Sic haben auch nie wieder zugleich aus der Bühne ge. standen!"
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