Volltext Seite (XML)
bahi,rächende Frage hätte ein Mädchen geantwortet: Eid ist. wenn man die Wahrheit sagt, und Meineid, da muß man dir Wahrheit lasen Der Sachverständige schlickt, daß Li« Gerichte mit der EidcSabnahmc bei Personen, die aus solch geMgem Niveau ständen, etwas vorsichtiger sein soll ten.--»Verteidiger Rechtsanwalt D r. Ä ö n ig s b« rg: Will der Herr -Sachverständige evNärc», welches Bild er sich von den jetzigen SlnSiagc» der Mädchen macht- — Ter Sachverständige Lernst sich dafür auf seine gestrigen Sl-uSfiitzrungen. — Ein Geschworener: Die Mädchen sind in ihre» Bekundungen demnach nicht einwandfrei- — Sachverständiger: Ich nenne sie minderwertig, ob sie einwandfrei sl^d. -vermag ich nicht zu behaupten. — Tie .Zeugin. Frau Kruse, erklärt aus eine Frag« des Vor sitzenden, sie kenne den F-ürsorgezögling Ulbrich. Die Zeugin hat nicht den Eindruck, daß das Mädchen schlecht ge sinnt gegen Kolander war. und ist überzeugt, das, sie die Wahrheit gesagt habe. — Der Gerichtshn « beschlicht sodann, trotz des Widerspruchs des Verteidigers Rechts anwalts Königsberg die V c r l c 1 u ng des Urteils der zweiten Strafkammer gegen Kolander vom Juli d. I. — Zeuge Bol km euer hat die erkrankte Kruie im Kran- lkeli-hause von GlilcMadt besucht. Die Kruie habe ihm mit- gcteilt, dah sic von Kola »der arg misshandelt worden sei und dah sic sogar die Egge Aber den Acker ziehen muhte. — Vors.: Machte die K.ruse aus Sie einen glaubwürdigen Eindruck? — Zeuge: Durchaus. — Die Kruse ist bckannt- -lich später im Krankcnhauie gestorben.,— Der Angeklagte A o la n d« r bestätigt am Betrage», >dah im Asyl iatsächlich eine Egge vorhanden war, die aber aröhtcntcils aus Holz bestand. Mehrere Mädchen muhten sie zuiammen ziehen, was eine sehr leichte Arbeit darficllte. — Zeuge Seemann ist der Nachln»r der „Blvlimeichen Wildnis" und bat auch einmal in der An-stalt als Handwerker gearbeitet- Kvlanöer habe gir ihn« gesägt, er habe das Recht, die Mädchen in Arrest zu stecken und zu prügeln. Der Zeuge weih auch, dah sich Mädchen im Arrest befunden habe». Einmal habe er am Abend im Mnl Stvck.-chläge und Schreien gehört, ge> sehen habe er aber selbst nichts. ** Vermächtnis Der verstorbene Rentner Struck vermachte der Stadl Braunschwcig für wohltätige Zwecke 600 000 Mark. Unter anderem soll ein -Heim für uneheliche Kinder errichtet werden. ** Dir Trinkgelder in den Hotels. In einer Berliner Fremdenzeitung, die auf Beschluh des „Vereins der Berliner Hotelbesitzer" allen Kästen überreicht werden mutz, wird erklärt, dah jeder Fremde gut tue. sich die B e r l i n e r T r i n k g e l d e r- Eebräuche anzueignen. Es wird dem Fremden dann erzählt, datz er in Restaurants im allgemeinen 10 v. H. der Eesamt-- zeche dem bedienenden Kellner zu geben habe. In den Cafes, wo dieser Anteil dem Zählkellner ausgehändigt werde, sei es Sitte, dem zutragenden Kellner ein ..Extradouceur" zu gewäh ren. In Hotels gebe man bei einer Rechnung bis zu 30 Mark etwa 25 v. H. und über 30 Mark etwa 20 v. H. Trinkgeld. Nun folgt ein Beispiel, das lehrreich ist nicht nur für Hotelgäste Bei einer Rechnung von 60 Mark beträgt danach das Trinkgeld 12 Mark. Davon haben zu erhalten (!!): der Hausdiener für Stiefclputzen 2.50 Mark und für das Tragen der Reisetasche zum Bahnhof 50 Pia., das Zimmermädchen 1,75 Mark, die Fahr stuhlbedienung 75 Pfg., der Page 50 Pfg., der Portier 3 Mark und der Zimmerkellner 3 Mark. — Recht erbaulich! Es fragt sich aber doch wohl zunächst, wie lange der Gast in dem Hotel gewohnt hat. und ferner, ob er überhaupt den Paaen oder den j Fahrstuhlwärter jemals bemüht, ob er vom Hausdiener sich ein Gepäckstück hat trogen lassen. Im übrigen pflegen Engländer und Amerikaner meistens gar keine oder sehr geringe Trinkgelder zu geben. Der Deutsche jreilich — der gibt oft unmützia hohe und wird dafür nicht selten schlechter bedient, als der Engländer. Was würde indessen geschehen, wenn nun einmal nach guten' Mustern auch ein deutscher East gar kein Trinkgeld geben würde? i Festhalten, pfänden könnte man ihn doch nicht. Würde die Verweigerung der Trinkgelder allgemein durchgesührt, so könn ten die Wirte ihre Preise erhöhen, mutzten aber aus ihrer Tasche das Personal angemessen besolden, während heutzutage die Kellner, Portiers usw. oft noch dem Jnhober einen wesentlichen Teil der Trinkgelder abgeben müssen. Jetzt soll es in ..aller vornehmsten" Hotelrestaurants Vorkommen, datz der Kellner 10 v. H. Trinkgeld schnöde ablebnt, auch wenn es 30 oder 50 Mark beträgt, und der Geschäftsführer ruhig erklärt: der Mann haLe 20 v. H. als Trinkgeld zu fordern!! ** Zuliette Dodu f. Aus Clärens in der Schweiz wird der Tod von Iuliette Dodu gemeldet, die wegen der Rolle, die sie im deutsch-französischen Kriege spielte, eine gewisse- Berühmtheit erlaßt hatte. Iultette Dodu war im Jahre 1850 S«S»Is Vsxsrs ralmatsllvr, König Jodan» Straße, Eingang Tchießgasse 1.11. Et. bei aewiffeichastrr Ausführung. Zähne in Kautschuk schon von 2 M. an unter Garantie auten Possens. Spezialität: (Kauze Gebisse mit Emaillczalinfteisch. <Snl«>stroo«n. Zähne ohne Gaumenplatte. Umarbeiten u. Reparaturen von mir nicht gefertigter Gebisse. Sorgsamste Behandlung. — Unbemittelte finden Berücksichtigung, ebrnio Teilzahlung gern gestattet. !! e-r in Saint Denis erlangt is sIle de la Rcunian s als Tochter eines Chirur gen der französischen Marine geboren. Im Jahre 1870 war sie Leiterin des telegraphischen Bureaus von Pithiviers sLoirct). Als die Armee des Prinzen Friedrich Karl infolge der Kapitula-- preutzischen sogleich des Telegraphenamtes. Fräulein Dodu versteckte Mutter ihre Apparate und brachte es Truppen in Pithiviers ein um zu ld bemächtigten istcckte fertig. die sich ^ mit Hilfe ihrer ... ^ im Laufe der Nacht Depeschen auszufangen und sie an den Ke neral dÄurelle de Paladines. den Kommandanten der Loire- Armee, zu übermitteln, die auf diese Weise vor der Einschlie ßung von den Deutschen bewahrt wurde. Da sie rechtzeitig ge warnt worden waren, sprengten die Franzosen die Brücke von Kien in die Luft und traten den Rückzug an, noch ehe es den Deutschen gelungen war. die Loire zu passieren. Fräulein Dodu wurde von ihrer eigenen Dienerin den preutzischen Militärbehör- den denunziert und vor ein Kriegsgericht gebracht, das sie zum Tode verurteilte. Prinz Friedrich Karl begnadigte aber das heldenhafte Mädchen und zollte seinem Mut lebhafte Anerkennung. Im Dezember 1870, also kurz nach ihrer mutigen Tat, erhielt sie von Ecrmbeita ein Glückwunschschreiben uird von der Leitung der nationalen Verteidigung eine „ehrenvolle Er wähnung". Späterhin wurde sie mit der Militärmedaille aus- czeichnet und im Jahre 1873 mit dem Kreuz der Ehrenlegion. Zm Jahre 1880 wurde sie zur Eeneraldelegierten für die In- pektion der Asyle ernannt. Erst vor wenigen Jahren hat sie sich völlig von der Oeffentlichkeit zurückgezogen. ** Der Tennis-Klub der Pariser Ammcu. Es mag nicht alle Lage Vorkommen, daß ein Tennis-Klub, der als weiblich« Mitglieder nur Aminen .zählt, ins Leben gerufen wird. Es verlohnt also schon der Mühe, diese Pariser Ncu- grünüung zu verzeichnen. Eine Anzahl Ammen, welche ihre Schützlinge in dem Pariser Tuilerie-Gartcn alltäglich spazieren fahren, sind übcreingekomwen, ihre freie Zeit nützlich und angenehm durch Tennisspielen auszusnllen. Männliche Partner, in Gestalt von Soldaten aller Trup pengattungen, haben sich in Hülle und Fülle bereit erklärt, Lew Klub beizutreten, und die Herrschaften, bei denen die kokett gekleideten Pariser Ammen bedienstct sind, wollen für die ersten Anschaffungen gerne aufkommen: unter der Bedingung allerdings, daß die Ammen auch wirklich nur ihre freie Zeit dem TenniSspiel widmen, nicht aber ihre schreienden Pflegebefohlenen über Netz und Racket ver- «essen. ** Sin Ballo«, der während deS Sturmes über die Nordsee getrieben war, verwickelte sich bet London in den TelegraphendräHten. In dem Korbe befanden sich ein Fräulein Mavwin und ein Herr Garnier. Die Dame -sprang aus dem Ballon, der sich in demselben Augenblick aus den Drähte» entwirrte und mit Garnier pfeilschnell in die Höh« schoß. Garnier wurde in dem Ballon zwei Meilen weiter an Land getrieben unL entstieg dem Ballon unversehrt. * «lteuglische Steuer«. Auch der Staatsschatz L«S reichen Englands hat Zeiten der Not und Sorge gekannt, und tn den Köpfen der Schatzkanzlec entstanden wunder liche Steuerpläne, mit Lenen di« britischen Staatsbürger wenig einverstanden waren. Eine der seltsamsten und meist ««haßten Steuern, so erzählt eine englische Zeit- F»rtsetzv»g steh« Seite 11. »LiMliiW-frdi'ii! z. I. «aller, Großes Lager hervorragend schöner Harmoniums in alle» Gcöneii — Billige Preise. - Reparaturen. — l. - Illustli " Stimmungen. siliertes Preisbuch fcei. Lerreastokke) vsmealuelie s dillix! Sie kaufen bei mir genau so billig. wie.aus der Fabrik. Und wenn Sie wirklich was Gnies uuü Ge dicgenes habe» wollen, so bitte, besichtigen Sie mein euocni großes Lager. Sie finden bei mir nur bessere Ware» dcniicher u. englischer cislklnsiiger Fabrikate. Neueste Muster in alle» farbige» Slvsseu sowie alle schwarzen Tuche und Kammgarne. Ferner ff. Tnmeniuche i» allen Farben. luedlsesr Mrsä Lrü§er, Sr«tte-8tros8e 7. K Lroulvuvdlvr für On8 und vlskti Kelle« Idelit. 6ro-,8vs 1-agxor von IVeolielteo. 4oi,1ülnun« von 8a«-, etvUtr. L-iedt- «m«I lstiravontas«». Sermaim L.iedoLü, küditk: 8—Z Telephon >'r, gZ37 nnä 3377. äurcii ^.UII^DA-6138 zogen die scNsdllckie Mmvirkung der onslclitbske.i. uKiaviolettcn l-ic!itstka1i!en nsmenllicki des elclarlscken, üLSglukllckUos und petnoleumlickNes. ttorgesIeM sul ürund sugenLrrlllckier Lrlsdrungen und unter Kontrolle des Uoborotoriums !ur kvgleniscdc NoleockNung, Dresden. dlan vercvencke ckeslialb im Interesse seiner äugen nurnock gratt» . kroalvo rugsssvävt. V Ke!euc!!Lun§8-0!ä8el- (TamponsNer Krten, QlütrlampLN usw.), verlange sie in allen einscb!äg>Len Qescllallen äer OIss- unä llelcuclltuiigskrcmctie unck Llngetr. Scktutrmsrge Sekte suk nedenstekencie 8ckutrmsrüe Lerugsquellen weiicu suck nsck: 6ebr. putSler.o w.d.n. tüssküttenwerke, 1. Scvvl. slleiniee ksdrücsnten cker Tuplros - lleleacktltnxsLlllsrr > vi« ewrieo d^xisniscli volllroiumen«, Ul XnUrge voll Letrieb dllllgrtv' si L istä!everkesssrte2vntrLl-l-r>Nksir.in>°. luselles,LeckLUeNrusleiebl A »inrukLuen. krospsl^to grstis unck trsnuo ckurod H-.8csnviti-rk2Ut>i Soiaeßse L Lo. ttaeks.. ü.w. b. tl., frLnkkurt a. «.r üsiA»igsiirl!s8kiiifsiilil!kiilisl!8 Klldkl't Kaill8lll(L. llürsekner, I»raL«r 81ra«»s 46, k^railvi»»1r»i>>«k 2. Herren- «Kl Val»«»-pelre. S, Soeben eingetrosfen: Srssss kostSL IllLolSMil ovo« bedien. Alockorui« Rosten. 200 cm breit, Jillaid, jetzt für 4» 3V. S,vv u. S.8V 200 cm breit. Granit, jetzt für -4 4»vv» 4,SS u. 4»8S 200 ew breit, Druck, jetzt für .4 L,8V, S,vtt u. 3,23 LtIir«Iv»n>-VvppLvIiV. ,0V. 200/250 jetzt-4 IS. 150/200 jetzt.41V.V« u. rS.VV. 2K/2Z0 jetzt 1S.VV u SV.VV, 200 300 jetzt ^ 20,00 u 27,0«. 67 em anstatt >ll.<0 jetzt l.VV. SO cm anstatt^ ILO jetzt .4 1,40 da» Meter. 1. jsäsn krei». Kr»8tkirt8rk.!8«ritr8tr.l7.> kliue k»lllcllkkellrl»8e Mertel Dis grosse KIM- Vießeü k^alstots und Illatei- in höchster Vollendung aus- geführt. all? modernen Stoffe und Formen, jede Größe, auch für sehr starke Herren enorme Auswahl. »MM«: Mg!.«»: MM« . 6 12—48. 10—28. . ^ 35a—16. Tiefes Ausnahme-Angebot findet alljähr lich bei Beginn der Saison statt, daher eine willkommene billige Kaufgelegeuheit für Jedermann. Es gelangen nur Stülke dieser Saison zum Verkauf! Or»tL8-LnKL»dvn r 1Ierreo-1*a>«tot: 8ot«>« ««»tteltto» Itlanverawro maeti V^atil. Hoadeo-I^aletoti L elee- lstlütr«. Die große Spezialität des Hauses: Mlllvr-^oppvii in allen erdenklichen Stoffen, Farben. Fassons u. Großen. -- Voor enorm titllj^ t -- /lll' iiltttltO l-oI,äo <L Lvmp. TS TS gegenüber der Kirche, 3 Miu. v. Poftplatz. ' Straßenbahn bis ans Haus: Linien 7, 15, 23." Fahrt-Vergütung! SelES 11 ..Dresdner Nachrichten" Eeltö 11 greitag. 2». Oktober 1»0» Rr. 30V