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- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1909-10-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19091024011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1909102401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1909102401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-10
- Tag 1909-10-24
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Monat
1909-10
-
Jahr
1909
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-r « § I r» L -r L- «-» 'S F» «> r»§ S-" 8 zeigt. wie inkvlg« der bürgerlichen Uneinigkeit die Saat Ser sozialdemokratischen Verhetzung üppiger emporichteßt Sen» je. wie wieder eine Reichsverdrossenheit Platz zu greisen -rohr, die man schon überwunden alaubte. Daß dieser Zustand eine Blenderung erfährt ist dir Sehnsucht und Hoffnung aller Patrioten. Nicht rückichauender Kritik, sondern » i e lb c w u k> t e r Arbeit an den «roßen natio nalen Aufgaben muh künftig d«is Streben aller staatSerhal- lruden Parteien und des gesamten deutschen Bürgertums gewidmet sein. Der Vorstand d«S ReichSverbandes «egen die Sozialdemokratie richtet daher an alle seine Mitglieder und Organisationen den dringende» Ruf zur Versöhnung im Streite der Partei«», zur treuen Mithilfe an dem Werke der Verständigung Jeder wirke für seinen Teil zur Be ruhigung und Versöhnung.* Die Unterzeichner des Aus- rusrö gehören verschiedenen politischen Parteirichtungen an. CS sind darunter: Kouservative. Freikoiiservative, Nation.: Ui berate, der alldeutschen Richtung nahestehende Persönlichkeiten und national gesinnt« Männer ohne be stimmte Parteifarbe. S. Generalversammlung dcS Deutschen Verbandes für Frauenstimmrecht. München. iPriv.-Tel.) Der Deutsche Ver band sür Frauenstimmrecht trat beute hier unter mblrcicher Beteiligung unter dem Vorsitz von F-rl. Anita AiigSpnrg-Müncheii zu seiner dritten Generalversammlung zusammen. CS sind auch je eine Vertreterin der holländi schen und ungarischen LussragetteS anwesend, die damit die internationale Solidarität des J-raueurechtbundeS be- tunden wollen. Vor Eintritt in die Verhandlungen bitter Frl. Tr. Anita Augspnrg um Einschränkung des Rede flusses. Schriftführerin Frl. v. Welezek-Berlin erstattete den Geschäftsbericht, nach welchem jetzt 9 Landesveretne be stehen, außerdem eine Reihe OrtSvereine. Frau Löwinsvlni- Franksnrt a. M. begründet einen Antrag des Vorstandes, die im Lande auch unter den Frauen durch die Reichsstiianz- resorm hervorgcrusene Unzufriedenheit zu benutzen zu einer großen Propaganda sür daö Frauenstimmrecht. ES sollen Anschreibcn an die Frauen sämtlicher ErwcrbS- stände gerichtet werden, in denen aus die Schädigungen durch die Reichsfinanzrcform hingewiesen und die Notwen digkeit betont wird, daß die Frauen sich mehr für das poli tische Leben interessieren. Es dürfe der günstige Augen blick nicht verpaßt werden. Die Gründung des Haii'«- buudcs und des Deutschen Bauernbundes sei ebenfalls ein Ausdruck öirser Unzufriedenheit. Frau Nadel-Hamburg beantragte, an einem Tage und in ganz Deutschland Flug blätter zu verteilen und überall Versammlungen abzu- haltcn. Der Antrag wird angenommen. Die Aktion soll möglichst Ende November kurz vor dem Wicdcrzusammcn- tritt des Reichstags unternommen werden. Frau Lnda Gustava Heymann-München empfiehlt die Entsendung einer Frauendcputation zum neuen Reichskanzler, um ihm in erster Linie die Wünsche der Frauen zum Franeustimm- rechi, weiter zur Frage der Nushebnna der Reglementie rung und zu anderen Fragen darzulegen. Nach längerer Debatte wurde die Absendung der Deputation an den Reichskanzler beschlossen. Die Deputation soll dem Reichs kanzler eine Reihe Wünsche vortrageu. Auf Antrag von F-rl. Dr. Anita Augspnrg wurde prinzipiell beschlossen, daß hei jedem RcichSkanzlerwechsel eine Deputation ab gesandt werden soll. Angenommen wurde ein weiterer Antrag von Frau Wolss-Faffö-Mannhcim, an alle politischen Parteien mit dem Ersuchen heranzutreten, die Forderung des Frauenstimmrechts in daS Parteiprogramm aufzu- nchmen. Die Reise des Aaren »ach Italien. Racconigi. Der Kaiser von Rußland ist 3 Uhr 37 Min. hier eingctrofsen. Racconigi. Bei seiner Ankunft wurde Kaiser Nikolaus vom König Viktor E m a n u e l. der mit Giolit i und Ti'tvni aus dem Bahnhose erschienen war, be grüßt. Tie Monarchen umarmten und küßten sich. Nach dem sie die Front der Ehrcnkompagnie abgcschritten hatten, begrüßte der Bürgermeister von Racconigi den Kaiser namens der Stadt. Daraus wurde die Fahrt nach dem Schlosse angetreten. Ter Kaiser und der König fuhren in einem Wagen, während die italienischen Minister, Fswolski. der Ehrendienst und das Gefolge in sechs anderen Wagen folgten. Ter Zug wurde von Kürassieren eskortiert. Racconigi. Bei der Fahrt durch di« Straßen brachte die Bevölkerung den Monarchen lebhafte Ova tionen dar. Tie Spalier bildenden Truppen präsentier ten, die Musik spielte die russische und italienische 'National hymne. Fm Schlosspark erwies eine Schwadron des Kavalle rieregiments „Savoyen" die Ehrenbezeigungen. Auf der ^-chloßtreppc begrüßte die Kö nigin den hohen Gast, der ihr die Hand küßte: sodann erfolgte die Vorstellung der beider seitigen Gefolge. Hierauf begaben sich die Herrschaften ins Schloß. Berlin. iPriv.-Tcl.s Znm Zaren besuch in Italien schreibt die „K r e n z z tg.": „Berücksichtigt man die ofsenc Feindschaft, die FSwolski seit der letzten Zusam menkunft dem Minister Grasen Aehrenthal entgegcnbringt und die sogar ans die Route des Reisewcacs des Zaren bestimmend eingewirkt hat, und vergegenwärtigt man sich zugleich das starke Mißtrauen, mit dem völlig ungerecht fertigt weite Kreise des italienischen Volkes die öster reichische Politik betrachten, so würde ein Gefühl lebhafter Unruhe im Hinblick aus etwaige Resultate der Begegnung von Raeconigi für die beiden anderen Trcibundmächtc nicht unberechtigt sein, wenn mau irgendwelche Ursache hätte, an der Friedensliebe der beiden Monarchen und der Freund- ickxnt des Zaren zu Deutschland zu zweifeln. Dazu aber liegt nicht der geringste Anlaß vor, und baker darf man der getrosten Zuversicht leben, daß die Monarchen-Entrevne zu Racconigi keine Gefährdung, sonder» eine wettere Stärkung des europäischen Friedens bedeuten wird." Belsort. Ter russische Minister des Auswärtigen FSwolski teilte dein französischen Minister des Aus wärtigen Pichon mit, daß Kaiser Nikolaus sich freuen werde, ihn zu empfangen, wen» er bei seiner Rückkehr aus Ftalien wieder durch Frankreich reisen werde. Tie serbische Ministcrkrisc. Belgrad. Infolge der Unmöglichkeit, eine Verstän digung zwischen den beiden radikalen Parteien herbelzu- kühren, hat Pasitich dem König das Mandat zur Bil dung des neuen Kabinetts z urückgcgeben. Ter König bat den Präsidenten der Skupschtina, Nievlitsch, wieder zu sich berufen. Lustschissahrt. Wien. In Gegenwart des Kaisers, einiger Mit glieder des kaiserlichen Hauses, mehrerer Vertreter der Re gierung, der Spitzen der Behörden führte Blöriot heute einen glänzend gelungenen Flug aus. Ein nach -Hunderttausenden zahlendes Publikum bereitete dem Avia tiker lebhafte Ovationen. Ter Kaiser sprach Blöriot wieder holt seine Anerkennung aus. London. iPriv.-Tel.j Latham erhielt sür die gestern trotz heftiaen Sturmwindes ansgeiührte zweimalige Umkreisung der Blackvoolcr Rennbahn 366 Pfund Sterl. In Doncester fanden keine Luftfahrten statt. In Black- vool und Doncester wird die Flugwvche bis Dienstag aus gedehnt. Kopenhagen. lPriv.-Tel.) Ein bekannter Kopen- hagener kaufte einen Aeroplan vom Wright-Typus um damit von Hveen nach der schwedischen Küste zu fliegen Der bekannte Eriinder Ellehammer. der seine Ma schine diesen Sommer verbessert hat. wird in 14 Tagen von Amager nach Malmö fliegen und, ohne dort nieder zugehen. über den Sund zurückkehren. Berlin. iPriv.-Tell Für di« vereidig »ng der Marinerekruten der vstseestation, wozu der Kaiser nach Kiel zu kommen gedenkt, ist. wie verlautet, der SO. No« vember in Aussicht genommen. Berlin. lVriv.-Tel.l Der Staatssekretär des RelchS- iustizamtS Dr. Ntederdtng hat mit Rücksicht auf sein vorgerücktes Alter seinen Abschied aus dem RetchSdienit erbeten und bewilligt erhalten. Berlin. lPriv.-Tel.l Der Flügelabjutant de» Fürsten Reuß i L Oberst v. Grabmann erhielt das Komturkreuz 3. Klasse deS sächsischen AlbrcchtSordenS: brr Flügeladiutant deS Herzog» von Sachirn-Altenbur« Major v. PlUS kow das OfstzierSkreuz desselben OrbenS: d«r emer. Pfarrer Rndols Badow z» Klovsche-KvnlgSiyald bei Dresden, bisher in Schvneseld, den preußischen Noten Adlerorden -1. Klasse. Berlin. lPriv.-Tel.) Die Zentrale für F» g e n d s tt r so rg e hatte gestern abend eine Bersamm- lung tm ReichStagSgebäude zur Erörterung der Wege zur staatsbürgerliche,, Erziehung veranstaltet und dazu die Vertreter vieler Körperschaften und Vereine eingelaben. Der Besuch war sehr stark. Referenten waren der Mün- chener Stadtschulrat Obcrstiibienra: Dr. Kerschenstelner und RegieruugSrat Dr. Megenbvru-Ovpeln. Der Vor sitzende Staatsminister n. D. Heutig stellte fest, der Bcgrift der staatsbürgerliche» Erziehung ie, nicht bestritten. ES iet anerkannt, daß er mit Belehrung und Bildung nicht identisch sei. Es handele sich nicht um eine bloße Ber- standesiätigkeit, sondern um eine llebnng der sozialen Tuaeuden durch die Arbeitsgemeinschaft nicht bloß in der Schule, sondern auch in der Werkstatt, in den Genossen, 'chaiteu und vor allem auch in der Armee. -Hamburg. Heute mittag brach ein beim Bau der Untergrundbahn in der Stertchstraße benütztes Gerüst, auf dem eine Lokomotive und 18 Sandloris standen, zu sammen und stürzte die Böschung hinunter. Acht Ar beiter sind dabei teils schwer, teils leicht verletzt worden. Hallea. S lPriv.-Tel.l Fm Streik der Zucker- raffilierten Tauge rmün de, A.-G., zerschlüge» sich die Eintguugsverhandluugen. Der Betrieb ruht heut: völlig, da di« Zahl der Streikenden von 066 aus 1600 ge stiegen ist. Mannheim. lPriv.-Tel.l Das Schwuraericht ver urteilte den verheirateten Nealichullchrer Kiefer, der als Lehrer der Realschule in Tanbcrbischvfs- hctm u » e r l a u b t e V e z i e h u » g e n z u seinen Schü lerinnen unterhalten hatte und, wie dic*Untcrsnchnna ergab, auch schon in seiner früheren Tätigkeit in Sinsheim sich au Schülerinnen vergangen hatte, zu >0 Fahren Z u ch t h a u s und Verlust der bürgerlichen Elirenrechte auf 6 Fahre. Kieker batte sich an zehn Schülerinnen im Alter vvn 18 bis l3 Fahren vergangen. Kopenhagen. iPriv.-Tcl.s Bei Soanneke in Dänemark wurden zwei deutschsprechcudc, mit Galanterie waren brndelnde Juden verhaftet. Auf den einen paßte das Signalement der Raubmörder von Saß - u i tz, und da nach ihrer Angabe eine dritte Person sich von ihnen getrennt hat, hält sie Polizei es für möglich, den einen der beiden Raubmörder ergriffen zu haben. Das selbe glaubt die Polizei in SwenSborg vvn einem in Hessclagcr ungehaltenen, in Swcnsbvrg gesangcngcsetztcii Deutschen, der im Besitze mehrerer, auf verschiedene Namen lautender Pässe sich befand. Sofia. Dem Finanzminister Sallabaschew, der gestern ans Paris hierher znrnckkchrtc, ist es aelungen, mit dem französischen Erö-it mobilier die Bedingungen sür die bulgarische Anleihe von 160 Millionen Francs festznsctzcn. Dafür beträgt der Zinsfuß -U-s. Prozent, d:r UebcrnahmeknrS 86 Prozent. Weder ein be sonderes Pfand, noch ein Nntznicßniigsrecht, noch obliga- toriicher Rückkauf sind ansbediingcn worden. Tie bul garische Regierung erwartet, daß die französische Regierung ihre Zustimmung zur Znlaisnng der Anleihe zum Börsen- handel erteilen werde. Petersburg. Tie ReichSdnma ist heute nach mittag wieder zuiammengetreten. lNachtS etwa einaedenSc Depeschen Hebe Seite 4.1 Var § «nachm. ' Ukr> Aente ' 8 8". Italiener 'eue Vortnyie'en —. Lvanier V5,3 ». Tllrken lunissc ?lnl. S3,7n Türkenloie 137.7S. Ltaattbahn 7Is - . Lombarde»» . Lttomanbank 735,— ,^est. t<nrtS Produktenmarkr !venen per Oktober 28.1V, ner Januar-April 28.85. stetig Mdol per Oktober SV.—, per Januar-April 61,7k. ruhig. Lptruus ver Oktober 44..'8, per Mai-August 44,50, ruhig. vettllcde; unä ZScbNrclm. — Ihre Königl. Hoheiten der Kronprinz und die Prinzen Friedrich Christian und E r n st Heinrich begaben sich gestern mittag 13 Uhr in Begleitung ihrer Mitschüler unter Führung ihres Hauslehrers, Herrn Tr Kothe, und deS Herrn Leutnants v. Römer nach dem Terrasscn-llser, um den dort an der Landnngsbrnckc liegen den großen Schleppdampfer „K ron prinz Georg von Sachsen" der Neuen Deutsch-Böhmischen Elbcichisfahrt, Aktien-Gcsellsch-rit zu besichtigen. Die Prinzen und ihre Begleitung wurden ans der Laiidnngsbriickc von dem Aus- iichtsratsmitgliede der Gesellschaft, .Herrn Kommerzienrat Wilh. Tümling ans Schönebeck, und dem Leiter des Untrr- nelimens, Herrn Direktor Ernst Gleitz. Drcsvdii. begrüßt und an Bord cs beflaggten Schisses geleitet, woraus dieses eine Fahrt noch Blasewitz antrat. Während der Fahrt wurden die Einrichtungen des Damvsers, speziell die Maschinen- und Kesselanlagen. einer gründlichen Be sichtigung unterzogen. Tie nötigen Erklärungen gaben die vorgenannten Herren Tümling und Gleitz, sowie die Herren Schtifahrtsimvektor Gelsncr und Maschineninivck- tor Schultzc. Nach der Bcnchttaiing wurde ein an Bord dargebotcner klenier Fmbiß eingenommen. Punkt I Uhr legte der Tamvier in Blasewitz an. wo sich die Prinzen unter Worten des Tankes von den Herren der Gesellschaft verabschiedeten, um dann mit ihrer Begleitung im Auto mobil nach Pillnitz weiterzuighrcu. — Prinz Max weilt gegenwärtig in Konitantinov'l. Bon ieinem dortigen Auscntlxrlt erzählt der „Osmanische Llond" n. g.: Ter Professor des kanonischen Rechts an der Universität Freibnra in der Schweiz. Prinz Mar von Sach sen, der zurzeit in Kviistantinopel weilt, begab sich am Sonntag morgen in die iiniert-griechische Kirche der Haiia- Trias in Peru und assistierte bei der Zclebrierunq der griechischen Messe. Als ausgezeichneter Kenner der griechi schen Kirchenmusik sang der deutsche Prinz im Priesterrock die griechische Liturgie mit. 'Nach dem Evangelium betrat er den Ambon und hielt, deü Zengniisen aricchiicher Blätter zufolge, in ausgezeichnetem Griechisch eine Predigt über einen Text ans dem s'-ialaterbrici. 'Nach dein Gottesdienst empfing er die griechische Geistlichkeit und verschiedene an gesehene Griechen, unter ihnen den Deputierten iür Mnti- lene Tr. Michael Saltas, denen er seine Freude darüber ansürücktc. in der Sprache des Gregvrius und Ehrnsostv- mus zu einer griechiichen Gemeinde sprechen zu können Um 2 Uhr nachmittags vollzog der Prinz mit Erlaubnis des Erzbischofs Sardt die Taufe eines syrischen Kindes, worauf er sich nach Stambnl begab, »m einige byzantinische Bauwerke in A»gemchein zu nclimeu. Ter Prinz hat im ökumenischen Patriarchate dem Patriarchen einen Besuch abaestattct: die Unterredung dauerte etwa eine halbe Stunde und wurde in griechischer und deutscher Sprache ge- iüyrt. Erörtert wurden verschiedene theologische Fragen — Tcm seitherigen Verwalter des Reiistädter Reviers Forstmeister H e i i m a n n ist ans Anlaß seineö Ueber- iritts in den Ruhestand die Krone zum Ritterkreuz 1. Kl. des AlbrechtSordens verliehen worden. — Dem Pfarrer an der MichaeliSkirche in Ehemnltz- Altchemnitz O e I s ch l e g e l ist beim Ucbertritt in den Ruhe stand das Ritterkreuz 1. Klasse vom Albrechtsordcn ver liehen worden. — Dem Stat>tver»rd»»t«nü8orstetz»r Gerftenbera in Lommatzsch wurde in setn-r Eigrnschast al» Bor. sitzender de» Sängerbundes vom Meißner Land ber Preuß. Kronenorben 4. Klasse verlieben. — Der Architekt Dvbwa» in L«iv»ta erhielt den Eharakter als Baurat. , Am Reichsgericht tritt gletchzrtttg mit de« Straf. senatSpräsidenten Dr. Freiherr» v. vvlvw am t. Novem. ber der RetchSgerichtSrot Dr. Schütt, der dem v. Ztvtl. lenat anaebvrt. in den Ruhestand. — Yr««d, «> Drei»»». Hotel Vellevuei Der vortnat». ßlch» «taatSmtntsier I. «rrooo: Prinz und Prinzessin von Äsen» bürg, sowie Herzogin Melanie von veautort wieder obgeretit. — AbschiedSinahl für Pros. Schumacher Das Pro- sessorenkollegium der Technischen Hochschule gab Freitag abend im Festsaal des Hotel« Bristol seinem nach Hamburg berufenen Kollegen Fritz Schumacher ein Abschiedsinahl, zu dem Einladungen auch an weitere Kreise ergangen waren. Der Ehrendoktor der Hochschule. Wirkt. Geb. Rat Dr. jur. Waentlg. war mit Herrn Geh. Re- gierungsrat Dr. Schmaltz vom Kultusministerium erschie nen. weiter die Herren AmtShauptmann v. Nostttz, die Geh. Hoiräte Dr. Wverinaiin. Diez. Oberbaurat Schmidt, Stadtbaiirnt Erlwei». Sladtrat Dr. jur. Krnmbicgcl, Hos- rat Dr. Zeih, Hosschauspieler Wtecke — später auch Graf Leebach —. Prosessvr Dr. Schumann, Pros. Seyfsert und andere Vertreter vvn Kunst und Wissenschaft. Den Dank der Hochschule brachte dem Scheidenden innig Se. Magni fizenz Professor H a r t u n g : den Dank der Hochbau- Abteilung Ihr Vertreter Herr Geheimer Hvfrat Dr. Gnrlttt, zugleich damit die Hrssnung einend, es werde auch in dem neuen Wtrkungokretse von Fritz Schumacher der Geist seiner Dresdner Bauwerke zutage treten. Die Rebe de» Gefeierten gipfelte in einem dreifachen Tank an Ge. Exzellenz Dr. Waeiitig, an die Stadl Dresden und an die Leitung der Königl. Theater, die alle ihn mit Herz und Hand geför dert hätten. Sein Hoch galt der Dresdner Kunst. Nach einer scherzenden Rede des Herrn Geh. Hvsrats D r. Treu ans deS Scheidenden zukünftige Gattin, lud Herr Geh. Hosrat Dr. Woermann seine Landsleute zu einem Hoch auf Hamburg ein, der zweiten Heimat deS Gefeierten. Eine besondere Weihe erhielt die Feier durch die ver ehrende Anerkennung, die dem Ehrendoktor der Hoch- ichnle, Exzellenz Wacntig, der bekanntlich am 1. Novem- ber von seinem hohen Amte zurücktritt, nicht nur von dem Scheidenden, sondern auch vvn den Geh. Hosräten Dr. Hcmpcl und Dr. Gurlitt wurde. Herzliche Freude «1:- weckle es, als Se. Exzellenz betonte, er bleibe allezeit der Technischen Hochschule in Freundschaft verbunden. — Die Beerdigung des am 22. d. Mts. verstorbenen Herrn FustizratS D r. Richard Poetzsch findet am 25. d. Mts., nachmittags 2 Uhr. von der Parentations- hallc des Loschwitzer Friedhofes ans statt. — Nationale Arbeiter beim Minister des Innern Grafen Vitzthum von Eikstiivt. Die Vorsitzenden der Arbeitsausschüsse der nationalen Arbeiter- und Gehilsciiorgant Igtione» der drei sächsischen Großstädte Dresden, Leipzig »nd Chemnitz leisteten gestern Sonnabend einer Einladung des Herrn S t a ä iS m i n i st e rS Grafen Vitzthum von Eckslädt Folge, um dem Herrn StaatSmiinster die Wünsche der » a t t o n n l e» A r b e i t e r - u n v G e h i l f e n o r g a n i s a t i o n vorzntragen. An der Audienz nahm von Leipzig Heir Sekretär und Stadtverordneter Bnnzel. von Dresden Herr Vnchdruckerei- faktor H. Golds, von Chemnitz Herr Sekretär Krvncr teil. Herr Bnnzel bat Herrn Stgatsminlster. in der Regierung dahin wirken zu wolle», daß der Schulunterricht und die Lehrmittel unentgeltlich «eien und die Regierung Mittel zur Verfügung steile, um begabten Kindern unbemittelter Elter» den Besuch höherer Lehranstalten zn ermöglichen. Tie Versuche der Regierung, paritätische Arbeits nachweise einznrichten, bat die Deputation nicht anszugeben, son dern tatkräftig weiter zu verfolgen. In der Wohnungsfrage, bat der Redner, solle die Regierung die Gemeinden veranlassen, tür ihre nationalen Beamten und Arbeiter ante, gesunde und billige Woh nungen zu schasse», um so der in Sach'en allgemein herrschenden Woh nungsnot tatkräftig zu begegnen. Weiter wurden Wünsche sür die Bnrcaiibeanileii ausgesprochen. Herr Wolbs-DreSden wieS den Herrn Staatsminister darauf bin. daß cs im Interesse der natio nalen Arbeiterbewegung sehr erwünscht wäre, daß zu allen natio nalen Vertretungen das Verhältnis-Wahlrecht eingeftihrt werde, um so auch der nationalen Arbeiterschaft eine selbftändigc Vertretung zu ermöglichen. Herr Sekretär Kröner brachte die Wünsche der Handlungsgehilfen und Privatbeamten vor und bat, bei der Ver gebung von staatliche» Arbeiten nur Unternehmer zu berücksichtigen, die ihren Arbeitern und Angestellten daS Koalitwnsrechl sichern und die für ihre Beamten keine Koiikiirrenzklausel eingeiührt traben. Tie Heranziehung von Arbeitern und Handiiiiiasgcbilfcn zum Amt eines Schößen und Geschworenen und die Bezahlung derselben, die Heranziehung von Arbeitern als Gebilsen nir die Gewerbe- »nd von Handlungsgekilsen für die Handelsinwektoren wurde erbeten. Der Herr Staatsminifter brachte den Vertretern der nationalen Arbeiter das größte Wohlwollen entgegen, gleich wie eS sein Herr Vorgänger Graf von Hobenthal und Beigen getan bat, und ver- ipiach die weitgehendste Berücksichtigung der vorgebrachten Wünsche. — Während der Wahlhandlung am Donnerstag sind, wie das immer ist, wieder einige „Kuriosa" zu ver zeichnen gewesen, die manchmal komischer, oft aber auch recht ernster Art waren. Mehrfach ist vorgckommen, daß der Wähler die Einladungskarte zur Wahl in das Kuvert steckte, statt des Stimmzettels. Daß ein Wähler so viel Stimmzettel in den Umschlag steckte, als er Stimmen hatte, ist auch vorgekvmmen. — Fn einigen Wahllokalen kam es zu Auseinandersetzungen zwischen den Wahlvor- sichern und einigen Wählern, deren Namen in den Wahl listen Nicht zn finden waren. Andere behaupteten, zwei statt einer und drei statt zwei Stimmen zu besitzen, konn ten aber zur Wahl nicht zngelassen werden. Sie hatten versäumt, sich vorher die Wahllisten anzusehen. Mehrfach kritisiert wurde die Verwendung der rerlchiedensar- b i g c ii Wahlknverts. Sic lallen Schlüsse auf die Etn- kvmmenSncrbältnille der Wähler zil. — Der Nationallibcrale Verein für Meißen und Um- gegend hat bereits vorgestern an seine Parteiangehörigen folgende Anssvrdcrnng erlassen: „Die nätlonalliberale Partei emmindct eü als selbstverständliche Pflicht, nun mehr für die Wahl des Herrn Johannes Hotmanu als Kandidat der Ordi'iinqsparteieir einzutreten und fordert deshalb ihre Parteifreunde auf, bei der Stichwahl ihre Stimme Herrn Höf mann zn geben." — Uebcr die Auszahlung der Untcrstützungsgeldcr an Tabakarbcitcr brachten wir gestern (Nr. 264l eine Notiz, zu der nun von maßgebender Seite folgendes mitgsteilt wird: „Allerdings hat die Bearbeitung der in außerordent licher Zahl eingegangenen Untcrstützungsgeinche — bis ziim heutigen Tage sind es etwa 4660 — erhebliche Schwierig keiten bereitet, und es kann niemand, der mit den rin« schlagenden BcsttmNiigcn auch nur oberflächlich vertraut ist, verwundern, daß sie mit einem gewissen Zeitaufwand verbunden gewesen ist: immerhin ist cs möglich, gewesen, sic in der Hauptsache znm Abschluß zu bringen. Die ersten Unterstützungen sind schon im August gewährt worden, ünd allein in den HanptzoNamtsbezirkcn Dresden I Und Grimma sj.id bis zum 15 Oktober insgesamt 16 678.78 Mark anSgezcrhlt worden. Fm übrigen könnte der Satz, daß allen Gcsnchstellcrn Uiiterstütziingsgelder bewilltat worden seien, zu irriger Auffassung und zn falschen Hoffnungen führen. Für die Gewährung von Unterstützungen auf Grund von Artikel II a des Gesetzes vom 16. Füll d. F. wegen Acnderung des TabakstcucrgcsetzeS sind zunächst lediglich die vorläufigen AiiSflihriingSveNImmungcn zu diesem Artikel maßgebend, und nur diejenigen Gesuche können berücksichtigt werden, die den dort ausgestellten Vor aussetzungen cnKvrechen." — Rentabilttüt der städtischen Straßenbahnen. Bekannt lich ist seinerzeit zum Ankauf der Straßenbahnen seitens der Stadt eine Anleihe von 36 Millionen Mark ausgenommen wot- dcn. die mit 3l4 Prozent verzinst wird. Di« Erwerbung der Straßenbahnen ist ganz gewiß nicht zuletzt au« dem Grunde er-
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