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- Erscheinungsdatum
- 1909-10-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190910126
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19091012
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19091012
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-10
- Tag 1909-10-12
-
Monat
1909-10
-
Jahr
1909
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"K" S«M 2 Lch - ^ c « k 4^» Lt I r. «» -, «p r. ^ Krieg zu verhindern. Ls wünscht Frieden. nicht Krieg mit Eng. lind Das Kriegsgerede in England wird durch professionell,: Politiker verursacht, Was in Deutschland gesagt wurde, sei nur die Folge jenes Geredes. Deshalb werde, falls oer Krieg komme, nicht Deutschland daran schuld sei». Wir wünschten dauernden Frieden. «Sin engtisch-sranzösischeo Abkommen. Rom. iPriv.-Tel.) ein der Nachricht über ein be- ivnöer e s A l> k o in in e n zioische» Engla » d u n d Frankreich bemer.'i Nleßoggerv, Sah ein svlcixs i» der Tat außer dem Mittelnieerab-kvmn^en zwischen Frankreich, England und Italien bestehe, und zwar für den Fall eines K vusIittes zwilchen d e m Dreibund und dem Zw eibu u d. Danach müsse Frankreich eine Flotte gegen das österreichische und italienische Geschivader konzentrie ren. wahrend England Frankreichs und Englands Küsten gegen die deutsche Flotte zu schützen habe. Die jüngsten Dislokationen der englischen und französischen Schisse seien die Folge dieses llebereinkonimenS. das im übrigen Italien nicht berühre, da dieses durch keine Klausel ge bunden sei, seine Miitelmeerinteresscn anders zu nähren, als es bereits in Algeeiras getan. Prozeß Ferrcr in Barcelona P a r i s. Nach Blättermeldungen ans Barcelona soll daS Kriegsgericht den wegen Hochverrats angeklagren Veiler der modernen Schulen Spaniens F er rer zum Tode verurteilt lrabeii. Berlin (Prio.-Tel.) Der Kaiser hat an Ludwig Knaus zu dessen 8V. Geburtstag sä. Oktober) das folgende Glückwunschtelegramm gerichtet: Als bewundernder Perehrer Ihrer Kunst sende ich Ihnen zur Feier Ihres 80. Ge burtstages meinen herzlichen Glückwunsch, Möge Ihnen noch ein langer heiterer Lebensabend beschieden sein und mögen Sir auch weiterhin als Vorbild für die schaffende Jugend schöpferische Tätigkeit entfalten Wilhelm li. Berlin, (Prio. Tel.) Zu Ehren Rudolf Lindaus, der seinen 80. Geburtstag auf Helgoland im engsten Kreise verbrachte, hatte die Insel Flaggenschmuck angelegt. Zahllose Telegramme liefen ein, so vom Fürsten Bülow. vom Aus wärtigen Amt. vom Staatssekretär v. Schoen, dem Botschafter Fürsten Radolin, o, Tschirschky, dem Gesandten v. Brandt, vom Grafen Hülsen Haeseler. Grafen Seedach, Grafen Hütten- (Zapski, sowie von zahlreichen Schriftstellern und Künstlern, B erli n, iPriv.-Tel.» Unter dem Vorsitz des StaatS- ininiüerS des Innern von Mollte trat heule im Ministe rium des Innern zur Beratung über eine vereinfachte i" e s chasi s o r d nnng de r :>! e g i e r n n g e n der erste Ausschuß der Zmmediat Kominissivn für die Vevwaltnngs- re'orm zusammen. Berlin, iPriv, Tel.) DaS neue Linienschiff ..Wenialen" Inn «eine Probefahrt glänzend bestanden. Es bat dabei Al Mi» Pferdekrüfte und eine Ge'chivindigkeit von Ai .Knote» entwickelt, obwohl durch den Bauvertr«rg mit der Schiffswerft „Weser" nur 20 000 Pferdeträfte und 10 Knoten verein Gut worden waren. B e r l i u, IPriv.-Del,1 Der M i l i t ä r - S ch ri s t - n eile r e u e raIl e u t n a u t z, D, Ei e r h a r d v v n P elel ')> arbv n n e ist heute nacht in Eliarlvttenburg im 7«>, Lebensjahre gestorben, Seine „Geschichte der bran- deuburgisch preußischen Reiterei" hat in fachmännischen Kreisen berechtigtes Aufsehen hervorgerusen, Berlin, iPriv Tel,) Die Reichstags Ersaß w a h ! i n H a ! l e a d, S a a l e ist auf den 20, November an gesetzt, Berlin, iPriv Tel.) Eine gestern in Iohannis.- burg siattgefundene Wühlerrvrjammlung Hut an den Reichs tags Präsidenten Grafen Stolderg. den Abgeordneten für den Wahlkreis Lück Iohannisburg, das Ansinnen gerichtet, wegen feiner Abstimmung gegen die Erbschaftssteuer sein Mandat n i e d e r z u l e g e n, Berlin, IPriv,-Del.! Hier trifft demnächst eine c!> i n e f i f ch e Kommission ein. die die Aufgabe hat, die Fortschritte auf dem Gebiete der Marine in den euro päische» Ländern zu studiere». An der Spitze der Kom mission sieln der "Bruder des chinesischen Regenten Prinz Zei-Snn. Die Kommission kommt «inS Petersburg und leincbt iväler »rantreich, England, Italien und Oester reich-Ungarn, Berlin, iPriv,-Tel.I 2km gestrigen Sonntag fand hier unter dem Vorsitz des Kammerherrn und HosmarschalkS v, Trützschler aus Dresden im Hotel de Rome eine F a m i - 11 e n r a t s > i tz n n g des Geschlechtes derer v o n Trutz s ch- l e r natt. an die sich nachmittag ein gemeinschaftliches Diner schloß Berlin, (Priv.-Tel.) Prinz Max von Sachsen sst nach kurzem Aufenthalt von Athen nach Smyrna abgereist, um sich von dort nach der Insel Papmos zu begeben und die berühmte Bibliothek des Ioyairnisklosters mit ihren kost baren Handschriften zu besuchen, Berlin, iPriv,-Tel,) Ter Verteidiger des Angeklag- cen Dali sei, Rechtsanwalt Tr. Puppe, bat beim Ge richt ichriflüch den Antrag gestellt, seinen Mandanten even tuell gegen Sicherheitsleistung aus der Haft zu cnt- ! a > s e n. Zn die>em Zweck seien ihm von einem Ver wandten des Dalpcl OOiioo Mark zur "Verfügung gestellt, die bei einem hiesigen Vankhanie hinterlegt iväreu. Berlin. «Priv. Tel.» ^)m tplobsvwcrivald bei Reins berg hat der F-orstausioher Seidewitz gelegentlich eines AnsslngS die Tochter des LtadtförsterS Ruppe durch einen Schuß schwer verletzt und sich dann selb n ge tötet. Die Beweggründe bedürfen noch der Aufklärung. Berlin. IPriv.-Tel! Z-m angrenzenden Wilmers dorf -stürzte heute mittag ein Baugerüst ein, wobei >on Steiiitrag-er getötet und drei Arbeiter schwer verletzt wurden. Leipzig. Bei Bitterfelö verunglückte heute nach mittag gegen k Uhr ein von Leipzig kommendes Auto mobil mit der Nummer I.V 000:! auS Großlichtcrselde. Der Wagen stürzte in den Ehansseegraben und über sch l nq > i cki. Von den Insassen Mrden ein Herr »nd eine Dame schwer verletzt und in bewußtlosem Zustande fort- getragen, während der dritte Insasse nur eine geringere Armverletznng davontrug. ' Planen. iPriv.-Tel.) In der v o g t l ä n d i sch e n Stickerei-Industrie ist eine große Lohn bewegung gusgebrochen. Zahlreichen Stickern ist ge- tunüigl worden: die Fabrikanten verweigern die ^Zahlung des geforderten Tarifs. Halle a. S. iPriv. Tel.) Die Vertranensmanner- »ersammlnng des Bundes d e r Ha n d w e r k c r beschloß, gegen den von allen Parteien als Kandidaten für die Reichstags-Ersatzwahl angenommenen freisinnigen Volks- parteiler Reimann-Berlin einen Gegenkandidaten in der Person des Halleschen Klempner-Obermeisters Grecke aufzustellen, da Reimann die Forderungen des Bundes ab gelehnt habe. Halle a. S. IPriv.-Tel ! Ans dem K al! schacht c in Roßleben betraten zwei Bergleute Rudolph und Brcit- machcr einen alten, nicht mehr im Betrieb befindlichen Stol len. Es erfolgte eine Gasexplosion, Rudolph wurde als Leiche aiUgesunden, Brcitmachcr ist tödlich verletzt. Potsdam. Ter 20jährige Schriftsetzer Max Hackradt aus Potsdam, der am 27. August d. I. in Bornim bei Potsdam die verwitwete Frau Thcatcrdircktvr Rudolphie ermordete, wurde heute vom Potsdamer Schwurgericht wegen Ermordung und versuchten Raubes zum Tode verurteilt, Elbing IPriv,-Tel) Der Mörder des Arztes Dr Krauseist in der Person des 2 d jährigen früheren Lebrers Karl Hermann Stolze, der seit dem März dieses Jahres tn ElLtng unter dem Namen Karl Zander wohnte, er mittelt worden. Bevor er nach Danzig kam, hielt er sich in Döringshasen i» Pommern aus, und dir Staaisanwaltschast in Stargard in Pv,»mein erließ eine» Steckbrief wegen Betrugs hinter ihm. K-tolze uli-uc Zander machte sich tn Elbing durch seine großen Geldausgaben auffällig, er verbrauchte nahezu aller 1k Tage einen Tausendmarkfchein. In der letzten Zeit schienen ihm die Geldmittel ausgegangen zu fein und er mutzte oerschie- dene Anleihen machen. Seit drei Tagen ging er jeden Morgen mit geladenem Revolver im Vvgellanger Stadtwalde umher. Nach dem Mvrde an dem Arzte — vieler geschah etwa ku8 Uhr — erschien Stolze gegen lO Uhr ganz ruhig wieder tn Eiving, borgt« sich dort ein Fahrrad, für das er seinen blutbApritzten Mantel als Pfand hinterlieb, und fuhr damit nach Osterode. Dort verkaufte er das Rad und seitdem ist jede Spur von ihm verloren. Gerüchtweise verlautet, er sei in der Gegend von PreußijchiHolland verhaftet worden. Kassel. (Priv.-Tei.) Erster» wurde hier die 1 l. H a n piversam m l u na des Vereins zur Fürder u n g des late in losen höhere» Schulwesens unter sehr zahlreicher Beteiligung von Direktoren nutz Lehrer» von Realgymnasien. Ober real- und Realschulen au» alle» Teilen DenlschlandS, besonders auch and den nichtvreußt- slken und süddeutschen LandeStcile» unter Vor sitz des LandtaaSalkgevrdneten OberrealschuldirektvrS Dr. Hintzmanu-Elberseld abgehalten. An den Verhandlungen sei erwähnt, daß der Anregung, Bürgerkunst, Biologie und Kuustuiiterricht a» den Höheren lateiulvieu -schulen zu treiben, zurzeit nicht Folge gegeben werde, weil dafür kein Raum geschaffen wei de» könne und die Schüler bereits heute bis zur Grenze der Leisruiigsmöglichkeit angespanm seien- Außerdem müsse die Lehrerausbildung von vornherein mehr diesen Aniordelungen angepaßt werden. Tesla ». iPriv.-Tel.) In Güsten erschoß der vvn seiner Gattin getrennt lebende Zeichner Bruesche seinen vierjährigen L o li n un d i ich selb st, nachdem Kone Fra» seine Versöhuittigsversuche zurückaeiviesen hatte. Prag. Heute begann vor dem Geschworenengericht die Verhandlung gegen den Zentraldirektor der Prager E i > e n i n ü u st ri e g e i e l l i cha s t und Führer des ö)ter- recchischen'Eisenkartells Wilhelm Kestranek, gegen den der Abgeordnete Vrdlik eine E h r e n b e l e i d ig u n g S - klage angestrengt hat. Kestranek hatte gegen den Abge ordneten Vrdlik de» Vorwurf erhoben, er habe aus mate rielle» Gründen sein Mandat benützt, um einer neu zu gründenden tschechischen Schranbenfabrik in BndiveiS die Znbilligniia vvn Vorzugspreisen seitens deS Eiienkartclls mit Hilie des Handelsministeriums zu erwirken. Unter den eien ge,, befindet sich auch der frühere Handelsminister Tr. Fiedler. R o in. >Priv,-Tel ) Die „Agencia Politica" teilt mit, daß Pater Au racher mit Genehmigung des Ordensgenerals seine Säkularisation gefordert habe, P a r i s. Wie die „Agenee Harms" meldet, ist die Operation der P o lizeit r upp e im Ad ra rg ebiete iFranzösisch-Westasrika) beendet. Tie Abteilung des Obersten «Konraiid ist am 20. September nach dem Süden marschiert. London. iPriv.-Tel.) Aus Newport wird gemeldet: Admiral ^ e y mour erklärte in einen» Interview, er be dauere aufs tiefste, daß die Erregung von Kriegspanik in den letzten Jahren eine so hervorragende Rolle in der Preise gespielt habe. Wen» die Leiter der großen Blätter nur an den ungeheuren Einfluß dächten, den sie aus das Gemüt d-K Massen ausübte», so würden sie diese bedauerlichen Anreizungen zum Iingotum und zur Panik nichl mehr zulassen, Stockholm, Gleichzeitig mit dem Bombenattentat gegen den Direktor des schwedischen Exportvereins John Hammar in Stockholm erhielt der F a b r i k d i r e k t o r Sjöhölin in Göte borg ein ähnliches Postpaket, das aber von dessen Sohn ent- gegenaenommen wurde. Dieser schöpfte Verdacht und wollte das Paket zur Polizei bringen. Es kam ihni aber auf dem "Wege dorthin abhanden. Wahrscheinlich wurde es ihm gestohlen. In Verbindung mit den Attentaten erhielten mehrere Zeitun gen "Briefe, die die Unterschrift trugen „Exekutivkomitee des sozialdemokratischen Gerichts", In den Briefe» waren die Gründe zu Len "Attentaten dargelegt. Eine polizeiliche Unter suchung ist eingeleilct Petersburg, Infolge der in der letzten Zeit einge tretenen verhältnismäßig großen Beruhigung in Täbris hat die russische Regierung beschlossen, einen Teil ihrer Truppen von dort adzuberusen, und zwar k Kom pagnien Infanterie, eine halbe Kompagnie Sappeure und eine Feldbatterie, Zurückbleiben werden einstweilen noch zwei Kom pagnien Infanterie, eine Bergbatterie und eine halbe Kom pagnie Sappeure, Petersburg. Telegramme aus K e r t s ch in der Krim melden scheußliche Mißhandlungen politi- i ch e r G e f a n geue r. Ihnen wurden Nadeln unter die .Haut getrieben und die Fußsohlen mit glühendem Eisen gebrannt. Tie Gefangenen wurden von dem Gericht in Freiheit gesetzt. K o n st a n t i n o pe l. (Priv.-Tel.) Der Zar hat den Oiedanken an einen Besuch Konstantinopels oder des Sul tans aus verschiedenen Gründen auf gegeben, bei denen auch religiöse Rücksichten mitsprechen Die Fahrt zum Besuch des Königs von Italien wird daher jedenfalls auf dem Land weg unternommen. In keinem Falle sollen Dardanellen oder Bosporus berührt werden. Havanna. Durch einen mehrere Stunde» anhalten den heftigen Orkan sind die telegraphischen Verbindun gen unterbrochen. .Zahlreiche kleinere Fahrzeuge sind ge sunken. Unaufhörliche Regengüsse haben alle Straßen überschwemmt und großen Schaden angerichtet. lNachtS etwa ciunchende Depeschen siebe Leite l.t Uranfsurr i M. (Schluß.) Kredit 2V8 80 Ti4konto 198 60. Dresdner Bank 180.60 LtacUSbahn 160.90 Lombarden -4.KO. Laurahütte 196,50 Ungar. Gold —. . Portugiesen . . Türkenloje . Fest. Parr§ fnachm. 9 Uhr), diente 97.ö3>/,. .^taltener 104,15 'Iteue Portugie<en 63,60. Spanier 95.47« z. Türken iuniftc. Anl. 9ä,05 Turkentole 194,—. StaatSbahn—. Lombarden 13l.—. Lttoinanbanl 738,— Unregelmäßig. LarlS t rodttkrenmartt H eizen per Oktober 23,20, oer Januar' April 23,9',. stetig Aüböl per Oktober 60.— oer Ianuar-April d2,—, stetig. Spiritus per Oktober 44 25, per Hiai-August 45,— , fest. London. (MüUerinarlr .'iuSianriNMe, Weizen fest und etwa- teurer, englischer Weizen fest. Amerikanischer MaiS geschäft-los, Donauer Mais träge. NmenkanncheS Mehl fest, engltsches Mehl fest unb etwa- teurer. Gerste ruhig, 8>1 medrlger. Hafer fest. veitlicke; uml Zäcbrlrclm. — Gestern vormittag kam Sc. Majestät der König ins Residenzschlvß und nahm die Vorträge der Herren Ltaalsminislcr und des KabinettssekretürS entgegen. Nach mittags 2 Uhr t Minuten trat der Monarch vom Ncu- städter Bahnhöfe aus die Reise nach Altenburg an zum Besuche des herzoglichen Hofes. Tie Rückkehr erfolgt heute nachmittag t Uhr ck« Minuten ab Lucka und die Ankunft in Niedersedlitz ä Uhr. In der Begleitung befinden sich Generaladjntant Gencrallcutngnt v. Müller. Oberzerc- monicnmeister Gras WUding von KönigSbrück und Flügel- adjntant Major Freiherr v. Koenneritz. — Zur Feier des Empfanges des Königs lxitie die Stadt Altenburg Fcst- 'chmuck angelegt. In den Straße» wehten Fahnen, und j die Hänier waren teilweise mit Girlanden gcschmückl. Tie, rcgneriiche Witterung war prächtigem Sonnenschein ge wichen. Um ck^t Uhr lmtten sich zum großen Empfange aus dem Bahnhose vor dem Fürstenzimmer eingesunden: Ltaatsminister Tr. v. BorrieS. die Oberhos- unb Hos- clmrgen, die Flügelaöjutanten des Herzogs, der Regiments kommandeur Oberst v. Lcyscr, Kammerherr Frßr. Bachoff v. Echt, Oberbürgermeister Geh. RegierungSrat Dr. Lswald. Eine Ehrenlompagnie des 8. thüktnatschcn In fanterie-Regiments Nr. lüg hatte aus dem Bahnsteig Auf- slcllnng genommen, daneben der „Milltäroeretn König Alben". Um ck Uhr M Minuten traf der Sondcrzug des Königs, ein Nachdem der Monarch den Zua verlassen hatte, wurde er vom Herzoge auis lebhafteste begrüßt. Beide schritten die Front -er Shrenkourpagnte und »e» Militärvereins ab und nahmen dann den v»«L«imarsch entgegen. Nach der Borstellun« der beiderseitigen Gefolge im Fürstciiziminer wurde die Fahrt »ach dem Schlosse an getreten. Unterwegs wurde der Wage», tn de« sich der Herzog und sein Gast befanden, von einer zahlreichen Menschenmenge lebhaft begrüßt. Im Restbenzschlosse wurde der König von der Herzogin herzlich bewillkommnet. Abend» R/ä Uhr fand im «roßen Saale beö Schlosses Dala- tafel statt. Um 8H4 Uhr begann im herzoglichen Hvscheater eine tKalavorstellnng. Zur Aufsühruna gelangte »Renaissance" vvn Franz v. Gchönthan und Franz Koppel- Ellfeld. — An der Familientafel beim Könige nahm am Sonn- tag im Schlosse Pillnitz Prinz Waldemar von Preußen teil. — Ihre Königlichen Hoheiten Prinz und Prin zessin Johann Georg haben St. Germatn-en-Lai,e bei Paris, wo sie mehrere Wochen mit den Eltern der Frau Prinzessin verbracht lmben. am 7. d. Mts. wieder verlaßen. Sie haben von dort aus wiederholt Ausflüge unter nommen, u. a. besuchte der Prinz das Schlachtfeld vvn Villiers und Brie - sur - Marne. Aus der Rückreise beab sichtigt das Prinzenpaar, noch bei der Frau Fürstin-Mutter von Hohenzollern tn Sigmartngen kurzen Aufenthalt zn nehmen. Die Rückkehr ist für den lck. d. MtS. vormittags in Aussicht genommen. — Den Kammerherrndienst beim König hat vorgestern der Rammerherr v. Winckler übernommen. — Dem Lehrer Klaus in BrannSdors, dem Arbeiter Berger in Meißen und dem WirtsckiastSgrhilscn Hüntz- schel in Pratzschwitz wurde für die von ihnen mit Mn> und Entschlossenheit bewirkte Rettung je eines Knaben vom Tode des Ertrinkens tn -er Elbe lobende Anerkenn ung ausgesprochen. — Der König hat genehmigt, daß die Nachgenaunten die ihnen verliehenen OrdenSdekvrativnen annehmcn und tragen: das Großkreuz des Ordens der württembergischen Krone Oberstallmetstcr v. Ha ng k. das Ritterkreuz "2. Klasse des württembergischen Friedrichs-Ordens Kammerdiener Geheim-Kämmerierer Manisch und Bereiter l. Klasse N ä ß l e r, die silberne Verdienstmedaille König!. Neil- knecht Oe lick, läge! und der in Sachsen staatsangehörige Kaufmann O c h l m a n n in Reicht den persischen Löweii- u»d Svnnenorden ck. Klasse. — DaS König!. tLonscrvatorium veranstaltet morgen nachmittag ck llhr im Minister-Hotel, Seestraße, anläßlich des 80. Geburtstages Seiner Exzellenz des Herrn Grafen Otto Vitzthum p. Eckslädt, des langjährigen Vorsitzenden des Patrvnatvcreins, eine musikalische Feier. — Eine Reminiszenz an den Grafen von Hohenthal wird den „Hamb. Rachr." wie folgt mitgcteilt: Der kürzlich verstor bene sächsische Minister Graf von Hohenthal und Der gen war, wöe hinreichend bekannt ist, bis zum Frühjahr 1007 Vertreter des Königreichs Sachsens in Berlin. Er pflegte in dieser Zeit die besten und freundlichsten Beziehungen zum Fürsten Bismarck. Zu dem engen Anschluß an den großen Staatsmann bewog ihn nicht allein seine eigene, durch und durch nationale Halluag, sondern auch das nahe, säst freundschaftliche Verhältnis zwischen König Albert von Sachsen und dem ersten Reichskanzler. Wie eng und herzlich diese Beziehungen waren, dazu mögen die folgende» Zahlen einen Beitrag liefern, der auch für die Geschichte des Fürsten Bismarck nicht ohne Interesse ist: Bei der Beisetzung des Kaisers Wilhelm hatte König Albert zum Fürsten Bismarck geäußert: „Wenn Sie mich einmal brau chen können und glauben, daß ich Ihnen behilflich sein kann, so schreibe» Sie mir." Kurze Zeit darauf ersuchte Fürst Bis marck den Grafen Hohenthal, ihn zu besuche:» erinnerte ihn an die Worte des Königs und sagte: „Dieser Moment ist gekom men, die Kaiserin wünscht die Vermählung ihrer Tochter Vik toria mit dem Fürsten Alexander von Bulgarien durchzusetzen, der ich aus politischen Gründen widersprechen muß: ich bin aber mit meinem Latein zu Ende, vielleicht rann Ihr Köiiia mir Helsen." Graf Hohenthal erwiderte der König sei in Riva, erklärte aber auf das Drängen des Fürsten hin sich bereit, per sönlich dorthin zu reisen und dem König die Sache vorzutragen. An demselben Abend reiste Graf Hohenthal nach Riva ab. und es gelang ihm. den König zu bewegen, einen Brief an den Kaiser (Friedrich) in dem gewünschten Sinne zu schreiben. Nach wenigen Tagen war Graf Hohenthal wieder in Berlin, wurde am frühen Morgen vom Fürsten Bismarck empfangen und legte ihm den noch unversiegelten Brief des Königs an den Kaiser vor. Da ein Passus in dem Briefe den Wünschen des Fürsten nicht ganz entsprach, fragte er, ob der König es wohl übelnehmen würde, wenn er gebeten würde, diesen Passus zu ändern. Graf Hohenthal übernahm es wieder, einen Versuch in dieser Richtung chi machen und reiste nach einigen Tagen zu oem inzwischen von Riva zurückgekehrten König nach Villa Strehlen und erreichte es, daß der König den Brief unter Berücksichtigung der vom Fürsten Bismarck gewünschten Aenderungen noch einmal abschrieb. Das Schreiben gelangte wohl an demselben Tage in die Hände des Kaisers Friedrich. Der Erfolg ist bekannt: in der mehrstündi gen Unterredung, die die Kaiserin Friedrich am Nachmittag des 80. April mit dem Fürsten Bismarck im Schlosse Frredrichskron in Charlottenburg hatte, ließ sie den Heiratsplan fallen, der Widerspruch des Fürsten Bismarck hatte den Sieg davongetragen. — Znr Landtagswahlbcwcgung. Aus dem 5. städti schen Wahlkreise schreibt man nnS: Die National- liberalen hielten am Sonnabend in Rabenau, am Sonntag nachmittag in Gottleuba und am Sonntag abend in Dohna Versammlungen ab. In allen drei Versammlungen entwickelte der nattonalliberale Kandidat. Kommerzienrat L a n g c-Glashütte, sein Programm. Tr. B r tt ß-D r e s d c n hielt ausführliche politische Re ferate unter Berücksichtigung namentlich der Mittelstands- fragcn. In Rabenau und in Dohna beteiligten sich an der Debatte der bisherige konservative Abgeordnete des Kreises, Bürgermeister W i t t i g - Rabenau, außerdem nvch ein "Vertreter der Sozialdemokratie. — Wählervcrsammlungcn. Am 13. L. M. sprechen abends 8>Z> Uhr der nationalliherale Landtagskandidat Herr T r. P aul Vogel im Schweizerhäuschen und Herr Kauf mann H. Mach ring abends 8'/. Uhr in Hollacks Eta blissement- — Ncnc LandtagSkandidatur. Im 8 0. ländlichen Wahlkreise (Amtsgericht Crimmitschau und Werdau) wurde von nationalliheraler Seite Rittergutsbesitzer und Fabrikant Karl Wolf in Schwcinsbura als Kandidat aus gestellt. — Im 27. ländliche» L a n d t a g S wa h l- kreis iWaldheiiir-Roßwcin-Hainichen-Oedcran) ist als Nation «illiberaler Landtagskandidat nnn^ mehr der Gutsbesitzer Scheu nerr in Grnnberg bei Aligustnsburg ausgestellt worden. — Der Gcsamtvorstand der drei Dresdner Rationalen Ausschüsse versendet folgende Mitteilung: «Um Ver wechslungen und Irrtümern vorzubeugen, erklärt der Unterzeichnete Geiamtvvrsland, daß die Dresdner Natio nalen Ausschüße mit dem Nationalen Bürgerausschuß der LandiagSwahlen nichts zu tun haben. Die Nationalen Ausschüsse, welche gelegentlich der letzten ReichstagSwahlcn gegründet worden sind und Anhänger aller bürgerlichen Parteien umfassen, sind bei Ider LandtagSwahlbewegung unbeteiligt. Für den Gesamtvorstond der Dresdner Natio nalen Ausschüsse: Dr. med. Hopf, Vorsitzender." — Das Schulprogram« des Sächsische» Lehrernereins. Um die politischen Parteien mit den Forderungen der Lehrerschaft hinsichtlich eines neuen VolkSfchulgesehes bekannt zu machen, hatte der Dresdner Lehrerveretn sämtliche Dresdner Kandidaten für den Landtag zu seiner letzten Versammlung eingeladen. Wir erhalten über den Verlauf dieser Versammlung vom Dresdner Lehrcrvereln einen Bericht, dem wir folgendes entnehmen: Der Vorsitzende Herr Gletßberg bUrltßte die Erschienene» und führte tn seinen einleitenden Worten aus. daß cS von der Gestaltung des neuen BolkSschul-
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