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- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1909-10-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19091006020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1909100602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1909100602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-10
- Tag 1909-10-06
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Monat
1909-10
-
Jahr
1909
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L H--: -8-Z »r kr- L ^ » s» s ^ .2 r» Z 5- Mitglied der «veilen Duma. Kuttler lKadettj gewählt worden. 'Reivyork. Grokcidmiral v. Küster veranstaltete zu Ehre» der Kommission kür die HudsvnsZulton-cZeier und der auierikaiitütxen Flotte rin Festmahl an Bord der „'Viktoria V»sie", in -cssen Vevlause er der Kommission aus ö>is Herzlichste für ihre Gaitfreundsctxrst und der ameri kanischen Flotte sür die den deutsche» Seeleuten bewiesene Kameradjclmft d-nikte. Er werde dem Deutschen Kaiser und dem deutsche» Bolke von dem großartigen Empiange verichien, der in dem HftdächtniS der Deutsche» immer fort leben werde Tre türosgrdmiral brachte sodcrnn ein Hoch aus aus de» Präsidenten Last, de» Deutsche» Kaiser und die Liaatsoberbaitt'ter der bei der I-eier rx-rtretenen Län- öer. Die städtischen Behörden RoivnorkS und die Per treier der fremde» Flotte» nxiren bei dem Baiicketc ,zu- liegen. La ntiaao de E l> i l t. Der Finanz mini st er lxu dem Parlament den Finanzbericht vorgc'Iegt. Danach ivird das Budget für l'»i>!> mit einem Fehlbeträge von tü Millionen Pesos abschließen. -Für lUlll werden narb 'Ansicht des Ptinisters die Ein na innen, die aus .'IN Pi i i ltoneu PesoS oerausthlagten Ausgabe» decken. Eise»- valiueu, Poü und Telegraphie ergal>en wegen der dem Publikum ,»>» Pachteile des Fiskus gemachten Zu- zestäudiiisse einen Miuderertrag. Zur .Herstellung des Biidgetgleich-ieivicbtes sollen neue Steuern eingeführt wer -eit ans Brauutiveiu, Tabak und Erbschaften. «Verlier sollen R,'aßregeln getrossen werden, damit Ei>eni»alNle», Post und Tclegrarchen Sie Betriebskosten decken. vertlicbe; uncl Zäcbrlrcber. TrrSdeu. 5. Oktober. —* Se. Piajeslat der König wohnt am !1. d. MtS.. abends K illir, dem Kvinnierse des Berbandes Alter Herren des Weimarer <'. im Bereiushauie bei. Herr «Seheiuier Pusiizral Prosessor Zeiir Dahn aus Breslau, der mit Gemahlin gestern hier angekommen und im Hotel Bellevue aiiiesliegen imir, ist heute ivieder abgereisi. Blählerversamitilunge». Zn der Wahlerveriannn- lutig, die der 2Lai>lausschuß sür die uativnalliberale Kandi danir im 2. Dresdner 2bal>ltreue heule abend llhr iin „Ztirneiihos", Striesener Strafte :!2, veranstaltet, spricht Herr V a n d g e r i ch t s d , r e k t v r He ttue r über: „Vas in nationale Politit?" — Der im U>. Iandli ch e n Big li ! >reis l Dresden links der El bei ausgestellte Van Scans lau didai e'err Kausmaun und Handelsrichter 'Veriiiiard Beh rens ivird sich seinen Wähler» Piitlivoch, abendö ^-9 llhr, iin G a st h o s Piedersedli tz vvrstellen. Der nationalliberale Deutsche RcichSverein ver- ni,,,altet am 19. Oktober in Dresden eine Bersammlung, in welcher die :iieichs>agsabacordnete» B a j s e r m a n » und Dr. St r e s e in a n n über: „Die politi'che Vage" sprechen iverden. —* Die Slorschläge des Sächsischen Lehreroercins für einen gesetzlichen Lehrplan sür den evangelischen Religionsunterricht sind nunmehr seitens der Religionskommission zu Pirna abge schlossen und an die Bezirlsvereine des Sächsischen Vehrervereins verschickt worden. Der Vorstand des Sächsischen Vehrervereins hat die Bezirksvercine ersucht, diese Vorschläge einer eingehen den Besprechung zu unterziehen. Sie sind in der Zarin von Leitsätzen zusammengestelll und habe» folgenden Wortlaut. I. der evangelische :iiel:gioueilinerr>cht bat die AiUg.rbe. die Gesinnung Pesti in den Zündern lebendig zu machen, br soll im cseine der cvangeUichen .Kirclie ebne Bindung an den Buchstabe» der Betcnniiiiesoiinet» durch lebendige En> fniirnng in das Leben niid die Leine Vliriüi >>ii der Gcnd der Heiligeil Schrift erteilt iverdeii. Borbereiiel ivird er in den ersten beiden Sckuiftilnen durch sittiicEreUgiöie Beeinftnitnng der Kinder, so oft das Schiiiiebcn und der lluierriciir hierzu Gelegenheit bieten. 3. planm>in:ger lllettgionsunrerriäii ivird im 3. and i Schul iabre in wömcnliiöi 2. im Z. bis 3. S<t,„ii,>.i>re iii ivbciicntüch 3 Stnnöen erteil:. g. :cj Tas u. Säuiftglic bieie! eini.'lbe Gei'ckicinen ans dein Veben ,teilt, in >Zm r. Schiiliatcre siiiü in cbri-niicher Beienchtung Ercaiiinngeu des llllien renaments. ii> denen dcii Kindern reli- givies und nilüches Heben anschaulich cnlgegenirin, mir -Hcrvvr- iiebung des ui. tSebvies zn beimnüein. >n Ser .'iteiigionsunlerrichi des Z. und >i. Lchnijsbres gibc eine Beirackiung des Hebens und der Hclire ,tein »orznasibeiie »ach den ZnnvpUkern mit bemuderer Beriiancbiiguiig des Baieinniers und der S.eliung .kein zum De- ialeg. ,ii Seil S:v>> >n> das 7. und H SDniiabr bilden eine dein kindU-ben BernaiiSnis »icgeineneue reUnivsen lind sittiiMen iSed.rnIen der 'brvpbclen lind Pialine». die «geschichie der Aposiel all' Grund ansgcicähiter Silirislabschnitie. sowie an- kcbaniichc tsiiaraUelbilder aus Ser Kircheiiaeschichic. Besondere Beachcung verdieiicn Hebenebiider von ,Z»rdcrern rciigibser und iiillictier Kultur im deutsch«« Volke mit Berücksichtigung der Ren ge n. Äussübrüchc Betcach'.niig ersabren daber die ivichügsten Bcr. annoilungen zur Belaiignng der chrisiUchc» itiachsienlicbc. An . "k'vrechender Sielte in der Katechismus Hin-Hers als reiigions. ..cichichiiichc Urkunde inid BekennNliStchreii der evangelischen dcrche zu wnrd:ge>i. Gbcnso sind innerchaiv des geschichliichcn -Sanges die werrvo!inc-> Kirchenlieder ichiichc zu behandeln. >Z» beidcii SchiiUa-kreil ü> an- eine oertiene trrianung des Hebens und der Hehre Pein hinzu,'rbeiccn. 7>. Der geiam'.e Meiigionsuinerricht mun dem geistige» Ttand- onu-kte und dem religiösen Bcdürniine der Kinder angepabk lei». Au-f der Unterst»»'« kolte» die bi-biiiche« Geschichten in kindlicher Aussannng bebanöeit iverdeii. Auf der Obcrnuse hat der Hehrer dcii gesicherten brrgobninen der BZiiseiischan Rechnung zu irageii. Pi, allen Schuljahren sind die Erlebnisse der Kinder, die gegen wärtigen Kniinrverkaiknine und geeignete Erzeugnisse der Hitera- inr und Kumt für die religiöse und sittliche Erziehung der Kinder ,n verwerten. 6. Sine mastige A»aa-l »o» Bibellvrüche» und Liederstrapben iittd mit n>citged«»d«r «itcksichtnoidm« aus dt« schwächeren «indc-r mich und »ach einzuprdgen. Dem AuSivendiglerne» der dtchlischeu Geschichte» dal der Lohrer varizudeuae». 7. Als Lehrmittel sür die Hand der Schüler sind »»« 4. Schul« jadre a» ein bivkische« Lessduch. de« «tue Anzahl kirche,'geschicht licher Ouellenisiüike detzusüge» tis», n»d eine Sammlung religiöser Lern-stosse zu benutze», daneben aus der Oderstuse daö Landes- gcsangbuch uud der klein« KatechismtrS Lütcherd, Der Elobrauch von biblischen Bildern uud Karle» bst auis allen Stuten zu c nco fehlen. —* Ueöer Lrntsche» nu- srangitfischet» im -Pest, Sudan sprach gestkrn abend i» der Adteilung Dresden derDeutschen K o l v n ia lg es c l ls cha s t Herr Dr.-Png. Hugersdvff vor einer .zahlreichen Zu hörerschaft. Die Bersammlung wurde von Herrn Prof. Dr. Gräuel ins mit begrüftenden Wvrten eröffnet, worauf der BvlMeude aus das reichl>alt>sgc Programm des hovpr- stvlienden Winters soivie das am -'l>. Rovember stattfindende 2 üjäl, ri g e u b i l ä n in der Abteilung Dresden hinmies. Dann ergriff der Bvrtragende S«iS Wort, um zu nächst tieivorzlrheben, daft der eigentliche West-Sudan, fer ner das Gebiet der Quelle» deS Senegal »nd des Riger, sowie die Vänder südlich des sc»g. Grüften Kniees seit der grofte» Reise Barths im Pali re lüd:l von keinem de»tsche» ,Vorscher bereist worden -seien. Er selbst habe sich einer Ex pedition des Herr» ZrobeniuS-Berlin als Kartograph an- geschlvsse». Er bot eine anictniuliclx' Reiseschilderung vom Lenegal, vom oberen Riger bis hinab »ach Bamako. .Ver tier schilderte er das Ouellengebiet dieser beiden Ströme, las Hinterland der Eläenbeiiiküsie, SaS ,Vl»ftgebiet des KiisiensiromeS Kvmve und seiner Wasserscheide, das Bolta- >1 ein et. Weiter bereiste er die Vänder zwischen der weihe», schnmrzen und roten Bolta sowie znm Teiil auch deutsches Gebiet. Rach einem historische» Rückblick aus die Kvlvnisa- liviisbestrebungen früherer Zeit wies er d«irauf hin. daft der sranzvsische Kolonialbeiih in Westasrika den Beweis geliefert habe, wie sehr eS bei der Hebung einer Kolonie ans deren umsichtige und geschickte Leitung ankomme. Be sen ^ers interessant geslaltete sich die Lchilderung der Reise des Zürichers durch Senegambien und seine Ankunst '» Bamako am User des Riger, wo Dr. Hngershvst einem ,Veste des Rainadhan beiivolmte. Er schilderte die Stellung der sranzösischen Regierung zur Einsührn»a der RU Mo» und erklärte, dgft dgs ftteise» im Sudan dadurch grofte Lchivie- rigkeite» biete, weil man oft viel Zluft- und Bachbelteu trenzen müsse, »nd man der glühenden Tropensoune sehr stark ansge-eht sei. Weiter folgte eine Schilderung der Reite durch Liberia mit seiner reichen Begetativn und seinen Trümmerit ehemaliger Ansiedlnngen. Sie aus ein' tiuierzegangene Kultur Hinweisen. Pu Zentral-Guinea habe die Kauri Muschelwähruiig oft grofte Schwierigkeiten bereitet und hier sei die Reisege,cllichait auch von einem Tornado überfallen worden. Der Redner schilderte ferner das eigenartige Begräbnis eines Häuptlings und das Leben und Treiiie» der dortigen interessanten Bolküstämmc. Rach einer Schilderung seiner An kr, »sc an der Goldküste und im dciuiche» Gebiete wies der Redner auf den leb- heite» Handel von Togo hin und sprach den Wunsch auS, oaft die geplante Südnord-Bahn zur Er'chlicftuiig der dor tigen Gebiete recht lmid weiter gebaut werden möchte. Herr Pros. Dr. Graveluis sprach dem Züricher für seinen an regenden und hochinteressanten Bvrtrag den Dank der Ver sammlung ans, die noch längere Zeit in lehrreicher Unter- hglning beisammen blieb. —* Die Dresdner Böttcher sind in eine Lohn bewegung getreten und bereits bei verschiedenen Zir me» wegen Ausbesserung ihrer Löhne vorstellig geworden. Eine Anzahl Zirmen haben die Zordertingen der Arbeiter schaft bewilligt, während hei einigen Differenzen anSge- brvchen sind. * Der Ballon „Dresden" deS Sächsische» Vereins für Lustschissahrt, der. wie von uns schon berichtet, am Lonm- tag vormittag M Uhr von Reick aus aufgestiegen ivar, ist am Sonntag abend bei Ruhland an der Spree zum Zwecke einer Zwischenlandung »iedergrgangen. Rachdein einer der drei Pnsassen de» Ballvnkorb ver lassen lunie. erhob sich der „Dresden" ivieder und landete , nach einer Rachtsahrt am Mvntag früh 8 Uhr 8 Min. bei Sch v n l a n k e in Posen. Der Ballon, der über Dresden nach Westen abgetrieben wurde, ist mittags in eine Süd- strvmuiig geraten, die in der Rächt sogar in eine westsüd- ivestliche nmschlng. —* Winter-Tnmians Humoristen »ud Länger gaben vorgestern und gestern im „Westendschlöftchen" in Vorstadt Plauen ein kurzes Gastspiel. Das Programm war ein üiifterst reichhaltiges, so daft SaS zahlreich erschienene Publikum auch voll aus seine Rechnung kam. Chöre und Soli wechselten mit hu.mvi istischeu Vorträgen ab. Ein vorzüglicher Damciidarsteller ist Z r i tz Snlvare. In zwei Schwänken, „Schauspielers Zreud' und Leid" und „Ein Regimentstag", versaßt vom Dir. Emil Wintcr- Tnmian, bewies die Truppe ausS neue ihr schauspielerisches Können. Die beiden Stücke sind reich an komischen Situa tionen und humoristischem Beiwerk und fanden lebhaften Benall. —* Mieter-Pubiläum. Der Bahnarbciter Hermann K r ü g e l. wohnhaft Zranklinstraftc 6. 4. Etage, feierte ebenfalls am l. Oktober sein RjährigcS WohnungSjnbiläum. — Tierschntzmahnnng. Durch mehrfache unliebsame Vorfälle veraulaftt, ist es dringend geboten, über die speziell zum Schlachten verlausten Pferde eine Kontrolle dahin gehend auszuübeu, daft die Besitzer der betreffenden Pferde sich entweder persönlich von der Schlachtung überzeugen oder den Alten Tierlchutzverein in Dresden. AugustuS- strabe «. mit der Beaufsichtigung beauftrage», der sich ihr jederzeit gern und kostenlos unterzieht. —* Polt-eibertcht. S. Oktober. Am Sonnabend brachte sich in Vorstadt Striesen ein infolge eines «ervenletdenS t» Schwermut vcrsallener älterer Maurer mit einem Rasiermesser in selbstmörderischer Absicht einige Schnitt- wund e n a m H a l s e bei. Er wurde nach Anbeauug eines Rotverbandes mit dem Unsallnragen in d«S Iobannstädter Krankenhaus überführt. — Am Sonnabend wurde aus der Prager Strafte ein radfahrender Lapezierer non einem Straftenbcihnwageu. dessen Rahen er nicht bemerkt hatte, umgc risse» und geriet samt seinem kNabe unter den Borderstandplatz. Dem Umstande, daft der Wagenführer scigleich die Zangoorrichtung i» Tätigkeit setzte und de» Wagen durch kräfligeS Bremsen zum Stehen brachte, hat der Radfahrer es zn danke», daß er unverletzt blieb - P» einem Ahorte des am Sonnabend, abends gegen 7 Uhr. ans dem hiesige» Hgupti>at»lhose von Leipzig eingetrossene» Schnellzuges wurde ein in den mittleren Jahre» stehender ehemaliger Unterbeamter erhängt ausgesnndcn un- polizeilich aufgehoben. ES liegt Selbstmord vor. begangen ans Schwerin»!. — Gesten, nachmittag gegen 4 Uhr brach ans dem Zuftivege der Evschützer Strafte die 5,9 Jahre alte Ehefrau eines Berginvalideil zusammen nnd verschied Rach dem Ergebnis der polizeilichen Leichenschau ist der Tod infolge innerer KraiikheitSnrsache» eingetrete». —* Z»r Zeier des 5l> j äh r ig e „ Dk e ii st j ii bi l ü >l m S des L ta b s t r v »> po t e r s des 38. Zetdartillerie Regiments Obermiisikmrtsterü Philipp in Pirna fand am >. d. M. eine Ausstellung der Offiziere, Beamte» und Unteroffiziere des Regiments statt. Der Kommandeur, Oberstleutnant Zincke, sprach dem Oberinwsiknieister Philipe vor der Zront die Glückwünsche, idie Anerkennung und t><» Dank des Regiments für seine treuen Dienste aus und überreichte ihm, wie bereits kurz gemeldet, im A-uslragc -es Königs dessen Bild mit eigener 'Unterschrift i» filheriiem Rahmen. Zür den Rachmittag hatte das OssizierkvrpS Obermufikmeister Philipp als seinen Gast j„ das Ossizicrs kasino geladen. An diesem Essen »ahmen der Brigade-Kmn- mandenr General v. Wilucki und auch frühere Komma» -eure und Angehörige des Regiments teil, an ihrer Spitze der die Uniform des Regiments tragende General der Ar tillerie v. Rabciihvrst, sowie Generalmajor v- Wolf und Generalmaivr Meisiner. Rachdem Exzellenz -v. fttabenhvrü ein dreisaches -Hoch ans de» König ansgebracht hatte, sprach Oberstleutnant Zincke dem Jubilar nochmals die besonde ren Glückwünsche des OisizierskorpS auS: das letztere habe es sich nicht versagen können, seinen verdiente» Stabs- trvmpeter, welcher so oft bei scRlicix» und fröhlichen Ge legenheiten im Kasino gewirkt habe, an feinem Ehrentage selbst zu einige» fröhlichen nnd festlichen Stunden zu lade» und ihm als Zeichen seines Dankes eine goldene Uhr zu widmen mit dem Wunsche, daft sie ihm noch recht viele un glückliche Stunden zeige» möge. -* Tie diesjährige erste Rcitsagd des Par so ree Iagdvereins in Großenhain begann gestern um 1 llhr dicht nördlich Z-olberu, führte bei Adelsdvrf vorbei und endete nordwestlich Skaup. ES nahmen 48 Herren daran teil. Rach einem Galopp von 4!M> Meter stellte die Meute einen Keiler, welchen Herr Stabsarzt Dr. Buscher anshvb. —* Das am I. Oktober verstorbene Z-rl. Mende- Milker in O schätz hat der Stadt Oschatz eine größere An zahl von Zuwendungen in Höhe von über iillttOü Ml. zn verschiedenen gemeinnützigen Zwecken, insbesondere zur Zürsvrge für Arme, gemacht. —* Vom 3. bis 4. Oktober fand in Chemnitz dcr 12. Bundestag dcr Rational-Stcnographie statt. Pn dcr öffentlichen Zestsitzung hielt Herr Dr. v. Kunow Ski einen Vortrag über de» Weg zur Reichsstcnographir. Pu dem öffentlichen Wettschreihen bestand ein Istjähriger Gym nasiast eine Praktikcrprüfung in der Geschwindigkeit von 290 Silben eine Viertelstunde lang. Am Svnntaq abend brach in Ne ne »salz bei Planen i. V. in einer Scheune des großen Gutsgehöftes des Geineiiidevvrstands Hermann Zuchs Zeuer aus, das sich durch Zlugfeuer schnell über das ganze Gehöft vcr- hreitete. Bald standen daö Wohnhaus, die Scheune, zwei Stallgebände und Wagenschuppen in Hellen Z-lamme», und das Gut glich einem gewaltigen Zenermeer. Aufter dem sämtlichen Getreide im Werte von etwa lOOOll Mt. ist dem Zeucr fast alles tote Inventar, darunter einige neue Wagen, Kutschwagen, Ackergeräte, Mähmaschine, die Dresch maschine nsw. znm Opfer gefallen. Das Großvieh konnte gerettet werden, dagegen ist viel Geflügel »nd sonstiges Kleinvieh, Tauben nsw., 22 Gänse und 3 .Hunde mit ver brannt. Infolge des schnellen UmsichgreiseiiS des Zeners sind auch einige lkngluckSsälle vorgekvmmen. Mehrere Bc wohner drangen, wie der „Vogtl. A»z." nritteilt, in das Wohnhaus ei», um dort an das NcttungSwerk zn gehen. Bald aber stand das Haus durch das Zlugfeuer über und über in Zlammen, und die Leute mußten sich mit Hilft von angelegten Leitern durch die Zensier in Sicherheit bringen. Dabei stürzte Herr Robert Säckel aus dcr Höhe oom zweiten Stock ab auf den unten stehenden Maurer Herrn Marti» Hertwig. Beide trugen Verletzungen am Kopfe davon. Das Zeuer dürste durch Explosion einer Lampe entstanden sein, die dcr löjährige Sohn des Herrn ZnchS zum Zuller» benutzte nnd die umgesallcn ist. —* Bei A s ch an der sächsisch-böhmischen Grenze wurde dcr Zleischergehilfe Otto Zischer aiiS Licinhos bei Zalkenan aus dcr Straße ermordet anfgesunden. Zischer ist wahr- zatharina Zrau von Schönburg. H Hans Wolf, der ältere Herr von Schonburg und Herr Vergilius Jacob, Amtsschlösser da leibst, aus der Taufe hoben, wobei der nachmals berühmt ge wordene Weltbürger den Namen Paul erhielt. Sein Vaier, eer später das Diakonat zu Hartenstein erhielt, war nicht un bemittelt und widmete sich mit allem Zleifte der liebevollen zweckmäßigen Erziehung des sinnreichen Knaben, dessen bald zu tage tretenden Talente den Besuch höherer Lehranstalten wünschenswert erscheinen lassen mochten. Der 'Wohlstand Flem- mings verbürgte solclg- Wünsche. Er empfing seine Bildung in Leipzig, wo ec zunächst die Thomasschule und später die Uni ocrsität besuchte. (Rach verschiedenen Aufzeichnungen soll er. bevor er nach Leipzig ging, eine Schule in Mittweida besucht baben.I 'Aus der Universität Leipzig widmete er sich der Mc cizin, die er mit allem Eiser studierte. Schon frühzeitig beschäf tigte sich der junge Fftmming mit Poesie, die er mit ebensolchem Eifer pflegte, wie sein Zachstudium. Bereits in den Zähren Ii>3v—31 gab er in deutscher und lateinischer Sprache Gedichte heraus, die bald solchen Bestall fanden, daß er noch als Stu- oent die Würde eines Kaiserlichen gekrönten Poeten erhielt. Der 'Ausenthalt in seinem Vaterlands wurde dem jungen Dich ter jedoch verleitet durch die blutigen Wirren jenes unseligen Krieges, der damals unser Vaterland zerrüttete. Zn seinem Misensdurst und bewegt von dem Zugendtrieb, die Welt sehen und kennen zu lernen, bewarb er sich um eine Stelle bei jener Gesandtschaft, die der Herzog von Schleswig Holstein nach Per sien zu entsenden beabsichtigte. Durch die sofortige Ausnahme in diese Gesandtschaft widerfuhr ihm die entscheidende Wendung seines ganzen Lebens. Von Hamburg schiffte sich die Gesandt schaft im November 1633 ein und kehrte erst 163l> nach wechsel- vollem Geschick zurück. Paul Flemming, obgleich in untergeord neter Stellung als Hosjunker der Gesandtschaft bcigegeben, ge wann durch sein Talent und seinen liebenswürdigen Tharak- ter die Achtung und Lieb« der meisten seiner Reisegefährten. Aus der Rückreise verweilt« die Gesandtschaft längere. Zeit in Reval, wo Jlemming sein Herz an eine Tochter des angesehenen Kaufmanns Niehusen verlor und sich mit ihr vetlobte. Das" Verhältnis wurde jedoch wieder gelöst und Zlcmming verlobte sich nun mit dcr Schwester seiner erste» Braut, mit der er sich! auch verheiraten wollte. Er starb jedoch zwei Tage vor seiner! Hochzeit am 2. Juli 1640 in Hamburg. Paul Zlemmiiig ist nicht nur ein hervorragender Dichter geistlicher Lieder gewesen, sondern er war auch unstreitbar der größte Lyriker des >7. Zahrhunderts. Vaterland, Freundschait, Liebe und Natur sind die Stoffe, di« der große Sohn des sächsi- scben Erzgebirges vorzugsweise besingt, und der unerschöpsliche Reichtum an Eiedanken und Empsinoungen, daß er diese Ver hältnisse immer wieder von anderen Standpunkten aufsaßt, so wie die Fülle des Znhalts, als die Vollendung der Forme» er ringen ihm die höchste Bewunderung. Die erste Ausgabe wurde »ach seinem Tode non dem Vater seiner Braut im Zahre 16l2 in Lübeck veranlaßt und erschien unter dem Titel: ,Deutsche Poemata." i Mit vollem Rechte bezeichnet man Zlomming als den Dich ter des schönsten deutschen Liebesliedes. Es ist dies das hohe Lied der Treu«: Ein aeirencs Hcr,e wisse». Hat des lidchiien Schatzes Pret» Der ist jeliit zu begruben. Ter ein solches Herze weift. Mir sti wohl beim höchste» Schmerz, Ten» ich weift ein treues Herz. Läuft das Glücke auch zuzeiten Auderse als mau will und meint Ein getreues Herz hilft streiten Wider alles, was ist Feind. Mir ist wohl beim höchste» Schmerz, Denn ich weift ein treues Herz. Wie einfach und innig preist Flemming hier die echte, treue Liebe. Gegolten hatte dieses Gedicht seiner ersten Braut, dcr schon erwähnten Elsabetb Niehusen, mit der er sich verlobte, die >edoch während seiner Abwesenheit ihm die Treu« brach und sich niit einem anderen verheiratet«. In Flemmings Liebesliedern kommt in entzückender Weis« die rein lyrische Stimmung zum Ausdruck. In einem Liede: „Liebste, die du's wahrlich bist" spricht er zur Geliebten: l Last uns blühe», wie wir blühen Eh' dcr Winter welker Jahre Dir die goid gcmeiiglc» Haare Wird mit Silber unterzieh'n, Eh' mir dieler Mund erblasset Der dann haßt und -wird gehasser. Von seinen geistlichen Lieder» ist das bekannteste das Iin November 1633 vor Antritt seiner großen Reise gedichtete: P» olle» »leinen Tate», Last ich den Höchsten rate», Dcr alles kann und hat: Er must zu allen Dingen, Soll s anders wohl gelinge», Selbst g-ben 'Rat und Tat. Wie es so viele» Poeten ergangen ist, hat Flemming mit seinen Liedern bei Lebzeiten wenig Ruhm geerntet. Cr selbst mar jedoch von seiner eigenen Bedeutung als Dichter überzeug!. Dies beweist seine letzte 'Arbeit, die er aus seinem Totenbette drei Tage vor seinem Absterben gedichtet l>aben soll und die ec zu seiner Grobschrist bestimmte: Pch wo, an Kunst und G»i »nd Stande groft und reich. Des Glücke» lieber Sohn. Von Elter» guter Ehre». Frei. Meine. Knnie mich aus Mitteln »ehren, Mel» Schall floh überwcit. Kein Landsman» sang mir gleich. — Mau wird mich »cinicn höre», Bis das die letzte Glut dies alles wird vcrstöreu. Ueber das Fliegen. Von Hans Thoma. Künstler und Spiritisten haben von jeher viel über das Fliegen durch den Raum nachgedacht. Die Aviatiker haben das Rätsel auf ihre Weise gelöst. Trotz aller scheinbaren Unterschiede handelt es sich bei allen um eine Ueberwinduna der Erden schwere. Die Propeller, die künstlerische Phantasie und die. Fernwirkungen der Fakire sind Resultate ein und derselben mystischen Sehnsucht, Befreiung von der Schwerkraft. In seiner launig stillen Art plaudert Hans Thoma m der soeben erschie nenen ersten Nummer des neuen Jahrgang« von „Ueber Land und Meer" lEhefredakteur Dr. Rudolf Presber, Stuttgart, Deutsche Vrrlagsanstalts über das Fliegen der Menschen im Traum und im Leben: ,,Den Traum vom Fliegen haben alle die schon gehabt, die ich darüber gesprochen habe, sie alle wissen, was und wie dao Fliegen ist. — Das Fliegen gehört zu den schönen Träumen, es kommt einem so natürlich vor, daß man denkt, warum habe ich es nicht schon lange probiert — es ist ja so leicht — man braucht nur beide Füße zugleich in die Höhe zu heben: — man kann so in einer fast sitzenden Stellung, die Beine nach
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