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„Das mag lein. Ich für meine Person denk« anders. Ich würde schließlich auch ein Bauernmädel heiraten, wenn es den Anforderungen genügte, die ich an vle zukünftige Frau Blankenburg stell«. Allerdings würde auch einer Prinzessin ihr Titel nicht hinderlich im Wege stehen." „Das ist aber wirklich nett von Ihnen! Sie haben mich ja übrigens noch gar nicht gefragt, wie ich eigentlich auf den verrückten Gedanken gekommen bin, Sie hier in Ihrer Klause aufzusuchen." „Tat ich das noch nicht? Nun, so wird es wohl auch nicht mehr geschehen. Nehmen Sie an. daß mir Ihre Gegenwart genügt, das Wie und Woher und Warum mir aber nebensächlich ist." „Ich bedanke mich schön, llebrigens mutz ich jetzt gestehen, daß ich gar nicht böse darüber sein würde, wenn das Speisezimmer hier in der Nähe wäre." Eine Minute später betrat sie den behaglichen Raum, der als kleines Speise zimmer diente. Mit kritischen Blicken betrachtete sie das Ganze und ließ es auf sich wirken. Fräulein Ada gab viel auf «in« gute Aufmachung; «ine schlechte Verpackung in einem Geschäft war ihr ebenso zuwider, wie eine unschön dekorierte Tafel. Hier aber war nichts zu tadeln, die Ausmachung war vorzüglich. Der kleine Tisch mit den zwei Gedecken war mit wenigen, dafür aber um so schöneren Rosen geschmückt, herrliches Meißner Porzellan, schönes Kristallglas, pracht volles, wenn auch noch etwas neues Silber, feines Linnen gaben ein gutes Bilo; der gut geschulte Diener waltete völlig geräuschlos seines Amtes. Die kulinarischen Genüsse waren ebenfalls vorzüglich, rurd als dann di« beiden Menschen einander bei einer Tasse Kaffee gegenübersaßen, da hatten sie das Gefühl, als ob sie sich schon lange kannten, sich aber gerade deshalb besonders voreinander in acht nehmen mühten. Ada rauchte nicht, gestattete Blankenburg aber gern, sich eine gute, aber auch nur „eine" gute Zigarre anzuzünden. Nun sahen sie sich schweigend gegenüber. Ada wollte dem Mann nichts merken lassen von den Absichten, die sie herführten, er wiederum wollte die junge Dame in dem Glauben lassen, als habe er sie durch aus nicht durchschaut. Dah in dem Briefe von Frau Emmi mehr gestanden hatte, als nur die Er wähnung seines Namens und der abgelehnten Einladung zu dem neulichen Feste, das war ihm schon bei Empfang der Depesche klar. Die beiden Schwestern schrieben sich nur die nötigsten Briefe, also muhte der Brief Emmis an Ada ein sehr nötiger gewesen sein, lind dieser Brief hatte Ada hergesührt. Nur als Kundschafterin. um zu erfahren, ob es sich für Frau Emmi wirklich lohnte, ihn glücklich zu machen. Der Löffel in Adas Tasse klirrte leise. Blankenburg sah sie an. „Ohne Ihnen schmeicheln zu wollen, Herr Blankenburg, es ist sehr hübsch bei Ihnen hier oben. — So hübsch ist es, dah ich bedauere, dah Fritz Eberhard nicht von der Partie sein wollte." „Fritz Eberhard? Wer ist der Herr?" „Sie kennen Fritz Eberhard von Lutz nicht, unseren bedeutendsten Herrenreiter?" „Nein, als solä>en kenne ich ihn nicht. Sie dürfen mir das nicht übel nehmen, gnädiges Fräulein, aber Europa ist derjenige Erdteil, in dem ich mich in den letzten fahren nur wenig ausgehalten habe. Sie meinen aber jedenfalls Herrn von Luk. den Schwager Ihrer Frau Schwester." „Na. gewiß." „Den lernte ich flüchtig in Baden-Baden kennen. And er wollte mir nicht die Ehre geben?" „Nein. Als ich ihm keine Auskunft darüber erteilen konnte, ob hier oben Pferde wären und ob Sie welche laufen liehen, da kehrte er mir den Rücken und fuhr nach Baden-Baden." Also doch Emmi und Baden-Baden! „Da Sie soviel auf Reisen waren, haben Sie wohl überhaupt für anderen Sport wenig übrig?" fragte Ada nach einer kleinen Pause. „Das will ich nicht sagen, aber er vermag meine Gedanken nicht auf die Dauer zu fesseln. Es tut mir aber wirklich leid. Herrn von Lutz nicht begrühen zu können. Eine andere Gelegenheit wird sich kaum so schnell finden, denn nach Baden-Baden kehre ich wahrscheinlich nicht zurück. And Ihre Frau Schwester sprach von Herrn Fritz Eberhard immer mit — ja. wie soll ich sagen — mit solcher Wärme —" Bei diesem Worte zuckte Ada ein wenig zusammen. Nur sehr wenig, aber Blankenburg bemerkte es doch. Im ^nächsten Augenblick aber sagte sie völlig unbefangen, die beiden ständen sich schon von Jugend an ausgezeichnet, und das freute sie besonders für Emmi, denn Frig »Sre ja nun der Majorat-Herr. Freilich iriickzuzn dächte er gar nicht daran, in die Einsamkeit seiner Besitzung zurückzuziehen, und sie könnte ihm da» n LA! schon oerargen. „So lieben auch Ei« da, Leben auf dem Land« nicht, Fräulein von Ham merschlag?" „E, kommt ganz darauf an! weshalb nicht?" Wenn ich alle, ander« daneben auch haben kann. Layreu .jawohl, so ein stille» Pari», fünfzehnhundert Meter hoch mit Seebädern w»d uther Festspie' " in." auf istspielen!" Sie lachte «in wenig gezwungen. Er bracht« da» Gespräch gar zu sehr auf ihr persönliche« Gebiet. „Ick bin nicht ganz so." „Ich sollt« meinen, das Landleben müht« für «ine Frau besonders anziehend „Gott, ja, aber ich fühle vorläufig noch gar kein Bedürfnis in mir, mb unserem Stammgut bei meinem Bruder oder airverswo zu vergraben." „Wenn „er" aber nun kommen wird, Sie mttzunehmen?^ Fräulein Ada richtete sich steif in die Höhe. Was iiel dein Menschen ein? Er sah die Bewegung und betrachtete da» Mädchen, nicht ohne daß sich ein ge wisses Wohlgefallen in seinen Augen spiegelte. „Nur ganz im allgemeinen gesprochen, gnädiges Fräulein. Heiraten ist doch nun einmal der Beruf jeder Frau, ein „er" wird also auch einmal vor Sie treten. Oder sind Sie so anspruchsvoll, gnädiges Fräulein, daß kein Sterblicher Ihnen genügt?" Ire die Achseln. Aber bann wollte sie wissen, worauf er y' hinaus wollte. st« „Wenn ein Mädchen heutzutage Vernunft hat, so ist es vorurteilsfrei: ich ver- nur, dah ich auch rn Zukunft ein Leben führen kann, wie es sich für den Spröh- iner alten Familie gebührt. Ich ' " ' ' " ^ " -- lange ling einer einer armen Frau." gebührt. Ich spüre in mir durchaus nichts von dem Berus „Vorurteilsfrei ist ein schönes Wort, gnädiges Fräulein. Ihre männlichen Etan- desgenossen sind es jedenfalls, das beweisen ihre Heiraten. Ich Hab« mir aber sagen lassen, dah die Damen aus Ihren Kreise» nicht so denken. Stimmt, ober ich gehöre nicht zu denen." Das war deutlich. Blankenburg aber machte es Vergnügen, nun alles au» seinem Gegenüber herauszulocken. And so fragte er denn in ganz unbefangenem Tone, ob sie nicht meine, datz es in ihren Kreisen als ein Hindernis angesehen würde, wenn der „er" bürgerlicher Herkunft wäre. Fräulein Ada lachte leise. Der klopfte scharf auf den Busch! Aber das paßte ganz gut in ihre Absichten So sagte sie oenn, immer noch lächelnd, das wäre eine Eewissensfrage, und sie könnte natürlich nicht auch für ihre Mitschwestern, sondern nur für sich reden. Aber die Hammerscklags besähen wirklich keine Vorurteile, das bewiesen verschiedene Fälle in der Familie. Ada hatte sich längst gesagt, dah sie, da sie schon über zwanzig alt war energisch für die Zukunft sorgen muhte, wenn nicht ihre beste Zeit verstreichen sollte. Also mußte mit Fritz Eberhard Ernst gemacht werden. Emmi bildete sich immer ein, alle Männer seien in sie verschossen und sie brauche Fritz Eberhard nur ein Wort zu sagen, so würde sie wieder Herrin rn Dannenwalde werben töortfetzuu» sotgt.) Der Geldbriefträger. Skizzen von Georg Müller-Heim. In banger Erwartung Hutten sie die Nacht zugebracht. Wird der Sonntag Morgen endlich die heihersehnie Hilse bringen? Sie war ja so dringend nötig! Wenn der Mann, der sich die Stunden der Nacht ruhelos auf seinem ärmlichen Lager hin- und hcrgeworsen hatte, an die nächste Zukunft dachte, da wallte es ihm angstheih zum Herzen, und ein tiefer Seufzer drang wieder durch dos ärmliche Gemach. And die Frau preßte den Kopf dicht in das Kissen, dah der 'Mann ihr leises Weinen nicht hören sollte. Sie hätte sonst ihm. der gern allein die Schwere des Schick sals trug, sein Herz noch schwerer gemacht. And das durste nicht sein, wenn sie ihn nicht zur Verzweiflung treiben wollte. Aber auch mit ihrer Kraft war's bald zu Ende: sie hatte sich wacker gewehrt gegen die Keulenschläge des Geschickes, hatte ihrem Manne immer wieder Mut zugesprochcn, wenn er verzagt von erfolglosen Gängen heimkam. Voriges Jahr um diese Zeit, welches Glück war da im Haufe gewesen! Ein «der, kleiner Junge hatte mit seinem lachenden Eejichtchen Sonnenschein in die nied- Schiine mod Plüschgarniture» Solideste Polsterung. in ganz bedeutender Auswahl. Fod. 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