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- Erscheinungsdatum
- 1909-10-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190910047
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19091004
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19091004
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-10
- Tag 1909-10-04
-
Monat
1909-10
-
Jahr
1909
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Nr. »75. Seite ». M» .Montag. 4. Oktober »»Ott eine ganze An,abl Ehrengäste eilchtenen. so die Heuen Amtsbaupt- mann Dr. Streit, Kvmmerzlrnrat Hienert. die Herren de-Kuchen« Vorstandes u. a. in I» seiner EimveisinigSrede gedachte Herr Oderkvnsistvrialrot Superintendent D. Dr. D l b e li uS mit warmer Anerkennung der Verdienste des emeritierten Pfarrer- Liede, dankte ihm für seine Arbeit und wünichte ihm einen sreundiiche» und friedlichen Leben-abend. Der neue Pfarrer. Herr Diakon»- Stein- bach. der seit 1890 in der Kirche amtiere. lei durch das Vertrauen de- Patron- und de- Kirchenvorstandr- in sein neues Amt derusen worden. Dann überreichte Stadtrat DrKrumbiegel niit einer Ansprache, in der er die Hoffnung und den Wunsch ,um Ausdruck brachte, daß die Kirche und die Gemeinde auch in Zukunft sest zu- iammenstänven. Herrn Pfarrer Steindack die Bocation. Herr Oberkonsistorialral Superintendent D. Dr. Dibeiiu- wie- ihn daun in sein Amr ein, wobei er seiner Einweisungsrede den Text Matthäus 13.53 ,u Grunde legte. Nach dem Gciang de- Kirchen- chores (Motette: „Ich hebe meine Augen auf») und der Einsegnung hielt Herr Pfarrer Steinbach seine Predigt auf Grund der De,t- ,teste Philtvper 3. 13-18. — Ueder das Irrenwese« im Königreiche Lachsen gibt ein soeben erschienener Bericht über die sächsische Irren anstalten erschöpfend Auskunft. Hiernach n-iren in den sechs La n d e Sa n sta l t e n für die Pflege und Heilung von lseisieskranken im Jahre 1008 4238 Bette» (4204 i. V.i aufgestellt. ES wurden 2228 männliche, sowie 2854 eveib- uche Personen verpflegt. Im Jahre 1007 belief sich der Be- sland ans 2227 männliche und 2850 weibliche Personen. Unter diesen Kranken befanden sich neben den eigentlichen Geisteskranken noch lö Alkoholiker, sowie 12 Nervenkrank.'. Bei den Ziigegangenen wurde 310 Erblichkeit und bei 3l Alkoholmibvrauch nachgewiesen. 27 standen in dem iugendlicheii Alter unter 18 Jahren. Die einzelnen An stalten umren wie folgt belegt: Grobschweidnih 240 männ liche, 33l weibliche, Sonneiistein 387 männliche, 351 weib- Ilche, Evldih 325 männliche, 3ll weibliche, Hubertnsburg olti männliche, 1008 weibliche, Zschadraß 354 männliche, 328 weibliche, lliitergöltzsch 287 männliche, 327 weibliche Kranke Bon allen 4882 Verpflegten starben 288, und zwar 137 Män ner und 120 grauen. Neben den obengenannten Anstalten waren noch Kranke uniergebracht in der Heil- und Psleg- anstalt für Epileptiker zu Hochweitzschen 855. in der Landcs- er.iehungSansrali in Ehcmnitz-Allendors 82l, in der Ab leitung für Geisteskranke in der Landesanstalt Waldheim 285, im Martinstift in Sohlaud am Not st ein 84, in der städt. Nervenheilanstalt in Chemnitz 318, in der Heilanstalt der städtischen Heil- und Pslegeanstalt zu Dresden 760. in der Pslegabteilnng derselben Anstalt 1185, im Lnisen- liam'e in Dresden 180, in der Heilanstalt Klingenverg bei Dresden 15, in der Anstalt für Geisteskranke in Dösen >203, in der Irrenanstalt in Leipzig-Thonberg 81 und im HermannS-l-anS in Stötteritz 44 Geisteskrank«. In der Heilanstalt Lindenhof in EoSwig. im Kurhaus Sanitas in Tl>irandl, in der Heilanstalt zu Möckern, in der Heilanstalt zu Prödel und im Sanatorium Elsterberg wurden im Ighre 1008 253 Geisteskranke gezählt- Ansterdem wurden ue'ch in der Pinchiarrncheu und Dtervenklinik zu Leipzig 803 Geisteskranke behandelt. Hierzu kommt noch die groste >'«ihl der Alkoholiker und Nervenkranken. Fast in allen Anstalten weisen die Iregiienzzifserii der Geisteskranken eine geringe Erhöhung aus. — Tentschc Kvloiiialgescllschaft, Abteilung Tressen. Heute abend 8 llvr findet im Weiten Saale der ..Drei Raben" der erste Porlrmi dieses Winters statt. Lei Redner ist ein Dresdner, der »eine Studien au der Technischen Hochschule gemacht hat. Herr Dr-Jng. Hugcrshof spricht über deutsches und irauzvsiiches Kvlo- nialweien im West-Sudan. da-Z er aus eigener '.'linchauuug auf einer zweijährigen Aorichnugsreiie kennen gelernt hat — Der Deutsche Techniker-Verband feierte vorgestern und gestern in Dresden das Fest seines 25jährigen Be stehens. womit gleichzeitig die Bezirksverwallung Dresden des D. T.-B. ihren Herbstdezirkstag verbunden hatte. Der Sonnabend war geschäftlichen Verhandlungen gewidmet. Gestern vormittag sand der eigentliche Festalt im grasten Saale des Künstler Hauses statt, zu dem sich ungefähr 200 Personen einge sunden hatten. Der Rat zu Dresden hatte die Herren Stadtrat Schäm ichen und Stadtbauräte Fleck und Wahl entsandt, von den Stadtverordneten waren die Herren Eawehn und Thierselder erschienen. Bon der Technischen Hochschule waren Herr Geh. Hofrat Pros. Dr. Eurlitt und von der Generaldirektion der Staatsbahnen Herr Geh. Baurat Andrae und Finanz- und Baurat S ch e i b e'anwesend. Der Vorsitzende Herr Stadtverordneter Eawehn begrühte die Erschienenen, insbesondere die Vertreter der staatlichen und städtischen Behör den. sowie die befreundeten Korporationen: er schlug mit einem Hoch auf Kaiser und König. Hierauf hielt Herr Dr. Günther- München einen Dortrag über „Die Stellung des Tech nikers im heutrgen Wrrtschastslebe n." Der Redner kam nach einer Entwicklung der verschiedenen Wirt schaftssysteme zu dem Schlüsse, dast der Stand der Techniker sich endlich auf die Wahrung seiner Interessen besonnen habe. Der Derbandsvorsitzende Herr Fadrikdirektor Kräcker-Berlin gab einen Rückblick aus die Entwicklung des Deutschen Techniker eine elektrische Licht- und Kraftanlage- so bar an das Anstaltsgebäude sich anschl schastltche Versuchsfeld, welch letztere» owle da» unmtttel- ltetzende landwirt- die Ausgabe hat, tertäl für den Unterricht tm Pflanzenbau zu liefern und die Schüler mit den Bedingungen und der Ausführung von Anbau, und DüngungSversuchen. sowie mit den Methoden der Pflanzenzucht»»« vertraut zu machen. Die Zahl der Schüler ist von Jahr zu Jahr gewachsen; In diesem Schuljahre beträgt Ae in den drei Landwirtschaft», klaffen 128, in den Borklaffen etwa 00. also im ganzen 178. Da» Reifrzeugnt» berechtigt für den cinjährtg.fretwilltgen Militärdienst. Da» Schuljahr beginnt «Ostern. doch «er. den auch Michaeli» Schüler in die Borklassrn und t» die dritte und zweite Klaffe ausgenommen. Anmeldungen find bet der Direktion zu bewirken. — Der Verein für Geschichte Dresden, versendet soeben lein diesjährig«, Winterprogramm. Dl« Versammlungen finden etwa aller 4 Wochen Mittwochs tm Saal« des Stadt, museums, Johannesstrahe, 1. Etage, abends 8 Uhr, statt. Die Gegenständ« de» Dortraas werden stets am Sonntag vorher in den „Dresdner Nachriwten" und am Versammlungstag« im „Dresdner Anzeiger" bekannt gemacht. Nach der Versammlung findet ein« gesellige Vereinigung im ..Amaltenhof" statt. Allen Einwohnern Dresdens kann nicht dringend genug empfohlen werden, ihr Interesse dem Verein zuzuwenden, der eine unend liche Menge wertvoller Anregungen bietet und ansterdem noch seinen Mitgliedern Bereinsveröffentlichungcn zu billigen Preisen zur Verfügung stellt, die inhaltlich und infolge ihrer vorzüg lichen Ausstattung für alle Zeiten äusterst schätzbare Bestände jeder Dresdner Familtenbibllothek bilden. Anmeldungen zur Mitgliedschaft nimmt Herr Ratsarchivar Prof. Dr. Richter, Am See 8, 2. Etage, entgegen. — Beim Beginn der Kvnzcrtsaiso» sei erneut vor u n - rollen Verkäufern von Karten zu Konzerten, die angeblich von blinden Pianisten usiv. ver- anstaltet werden, gewarnt. Jeder Käufer derartiger Karten möge darauf achten, daß Art und Zeit der Konzerte be reits festgelegt sind und sich die anbietenden Personen über deren ordnungsgemäß erfolgte polizeiliche Anmel dung gehörig auSweisen können. Die fraglichen Konzerte werden nämlich Gelsach keineswegs im Interesse der Blin den veranstaltet. Diesen wird sehr oft außer freier Hin- und Rückfahrt nur ei» geringes Honorar bewilligt, wäh rend die meist sehr ansehnlichen Erträgnisse aus den Kvn- zerien, wie ein erst kürzlich beim hiesigen Schöffengericht verhandelter Fall, der zur Strafhaft führte, bewies, in die Taschen der Unternehmer stießen. — Ernennungen, Versetzungen «sw. im Geschäftsbereich« des Justizministeriums. Reamlen-Ctat. Aus Ansuchen entlassen: tcr GcrlchtSasscssor beim AG. Mügeln Schlich. Ji» Slciaisdicnst an- gc-stellt: die Gcrilblsasicstorc» bei der Slaatsanwallichaft de» LG. C lemnitz Dr. L<t»ufust, bei der Staatsanwaltschaft des LG. Dres den rrcplin. bei dem MS. Markranstädt Dr. Lange. Berietst: die Gerichisast'cssoren beim LG. Bautzen Dr. -Sols zum AG. Döbeln, beim LG. Leipzig Feldweg zum AG. Leipzig, beim AG. DipvoldiS- waldc Dr. Boden zum AG. Nossen, beim AG. Döhlen v. Licbcnau ,iim AG. Chemnitz, beim AG. Geithain Tr. Hentzschel zum AG. Schcibcnbcrg. beim AG. Königstein Weber zum LG. Dresden, beim AG. >4vha»ngeorgen>stadt Dr. Moelter zum AG. Meide», beim AG. Lcngescld Dr. Ke sch zum AG. Pirna, beim AG. Lim- bach Dr. Giinzel zum AG. Geilhain, beim AG. Nossen Richter zum AG. Treue», beim ?(G. Plauen Dr. Michael zum AG. Döble», beim AG. Zcheibenberg Tr. Reichel zum AG. Dresden, beim AG. Treuen Dr. Neinhardt zum AG. Leipzig, beim AG. Werdau Dr. Wolf zum AG. Zwickau. — Zweite iurbstikbe StaatS- prstsung: :i bestanden, 1 zurückgewiejcn in -er Zeit vom 35. Juli bis 18. September. — Jubiläen. Am 1. Oktober erfüllten sich 50 Jahre, daß im Hause Obergraben 3 das in Fachkreisen und bei seiner weitverzweiglsn Kundschaft sich eines guten Rufes erfreuende Bürsten-, Pinsel- und Kammwaren-Spezialgeschäft von I Räppel in bescheidener Weise von dem Vater des jetzigen Inhabers in demselben Grundstück gegründet wurde. — Ferner feierte in demselben Grundstück Frau Clara verw. Nowak das 40jährige Mieterjubiläum. — Am 1. Oktober waren es 30 Jahre, daß Frau Amts-Wachtmeister Witwe E. Töpel im Hause Kamelienstraste 14. 3., und der Buchdrucker Oswald Schubert, Pirnaische Straße 10, wohnen. — Auf eine 25jährige Dienstzeit bei der Firma E. Klinge. Leder- und Treibriemenfabrik, Dresden-A., Jagdweg 14—16, können der Werkmeister Hermann Schuberth und der Sattler Wil helm Slave zurückblicken. Sie wurden an ihrem Jubiläums- tage van den Firmen-Inhabern und Angestellten unter Hebers reichung von Geschenken beglückwünscht. — Nun haben auch di« Künftlerabrnde aus dem Königlichen Belvedere wieder begonnen. Am Sonnabend zeigt« sich das heitere Künstleroölkchen zum ersten Male, fast lauter fremde Gesichter, die überhaupt noch auf keinem Dresdner Breitst oder, llcberbrett'l gesehen wurden. Die einstigen ..Sterne" vom Belvedere fehlten. Frau Luci« Berber und Frl. Elair« Cola. So sein und individuell ihre Kunst aber auch war, man freute sich doch darüber, einmal neuen Künstlern zu begegnen. Und gerade diese Radikal-Erneuerung des Ensembles kann und wird einem solchen Unternehmen nur zum Vorteil gereichen. Dazu Verbandes, der heute mit seinen mehr als 27 000 Mitgliedern > kommt, daß die Direktion Schwarz ihre Kiinstlerschar gegen unter den großen technischen und kaufmännischen Korporationen früher vergrößert hat: so begrüßen uns vier weibliche und drei eine angesehene Stellung einnimmt. Der Verband ist am ^ männliche Jünger der heiteren Muse auf der mit Geschmack L.... vielversprechende, der der Charme der Cola chwarz, das frühere ent- „Gretchen" aus dem Lentral-Theater, di« anmutige, Grete Maqhos. die sich in einem Apachentanz mit Tänzerin pur exccllcncv 3. August 1884 in Leipzig von den Vereinigungen Leipzig. Halle gänzlich neu ausgestatteten Bühr »nd Berlin gegründet worden. Daß der Verband das Wirtschaft- temperamentvolle Ellen Dalossy, liehe Borwärtskommen seiner Berufsgenoüen im Auge habe,! zu eigen ist, die pikante Riela 6ö Erf Berufsgenossen beweise am besten der Erfolg, den er durch die Regelung de Kündigungsverhällnisses nach 17jähriger Arbeit endlich im Jahre 1002 im Reichstage erreicht habe. Bon der Erkenntnis flicke dem vielseitigen Georg Kaiser als geleitet, dast die wissenschaftliche Ausbildung mit den Fort- > zeigte und sich neben dem interessanten Pierrot Theo Körner schritten der Technik gleichen Schritt halten müsse, habe der den reichsten Applaus des Abends holte: ferner die schlanke Verband durch oer Fachschulen sei die Erlangung ... , , „ Von Wohifahrtseinrichlungen seien vorhanden eine Darlehns-, ^ am besten, wo Unterstützungs- und Sterbekasse: ferner bestehe eine Stellenlosen-^""'"'"'—'^" Unterstützung, eine Pensionskasse und ein Erholungsheim in Sondershaufen. Der Redner schloß mit dem Wunsche, dast der Technikcr-Lerband weiter zum Wohle des Ganzen segensreich wirken möge. Herr Stadtverordneter Gawehn machte in seinem Schlußwort die Mitteilung, dast die Ministerialdirektoren Geh. Räte o. Seydewitz und Dr. Roscher am Erscheinen verhindert wären und schriftlich ihre Glückwünsche ausgesprochen hätten. An den Festakt schloß sich eine zwanglose gemeinschaftliche Miltagstafel im Künstlerkeller. Der Nachmittag war einem Rundgang durch die Internationale Photographische Ausstellung gewidmet. Am Abend fand im Etablissement „Zoologischer Garten" ein Kommers statt, der durch Darbietungen der Leib-Grenadier-Kapelle, des Soloquartetts des Sächsischen Eisen- bahnbeamten-Gesangoereins und eines Humoristen ein beson- vcres Gepräge erhielt — Königl. Lachs. Höhere Landwirtschaftoschulc in Döbeln. Die im Jahre 1880 gegründete und mit dem König!. Realgymnasium verbundene Anstalt hat die Aus gabe, junge Leute, die sich der Landwirtschaft widmen wollen, mit derjenigen allgemeinen und sachlichen Aus bildung auszustatteil, die erforderlich ist, um die selbständige Verwaltung eines Landgutes mit gutem wirtschaftlichem Erfolge zu leiten, und die nötig ist, um den hohen An sprüchen zu genüge», die in sozialer Beziehung von Staat und Gemeinde heutzutage an den Landwirt gestellt werden. Tie Landmirtschaftsschule hat drei Klasse» mit einjährigen Kursen, von denen jede in zwei Parallelklassen unterrichtet wird, io daß in einer Klane nicht mehr als 20 bis 24 Schüler sind, was dem landwirtschaftlichen und naturwissenschaft lichen Unterricht mit Demonstrationen in hohem Maße dien lich ist. Da die Schüler bei ihrem Eintritt in die unterste ^ „ oder dritte Klaffe die Reife für die Untertertia Nachweisen muffen, so sind drei Borklaffen mit dem Lehrplane der rl. Dalossy und Herr Körner überraschende, schauspielerische Routine bewiesen. Ein abschließendes Urteil kann nach dem ersten Debüt am Premierenabend, über dein wohl wegen der Kür,ze der Vorbereitungen kein günstiger Stern waltete, noch nicht gefällt werden. Doch wird die rührige Direktion Schwarz, die immer bemüht war, den Dresdnern Besonderes zu bieten, mit diesem Ensemble ihr« Kunststätte sicher auf der alten Höhe erhalten. — Der Ballon „Dresden" des Sächsischen Vereins für Luftschisfahrt schwebte gestern vormittag in der 11. Stunde säst unbewegt etwa 30 Minuten lang in einer Höhe von 800 Metern über dem Zentrum der Stadt. Wirkungsvoll hob sich die gelbe Kugel vom azurblauen Himmel ab: man konnte mit dem Fernglas deutlich die Schrift und die Farbe der beiden Flaggen erkennen. Auf der Straße hörte man die kühne Vermutung aussprcchcn, daß der Ballon ein Teilnehmer der Züricher Gordon-Bennett-Weitsghrt sei: doch herrichte ein ganz leichter Ostwind, der das Luft schiff in der Richtung nach der Löbnitz davontriig, wo es in einer Dnnstschicht gegen 1l Mir de» Blicken entschwand. — Internationale Photographische Ausstellung Dresden 1»v». He»tc findet eine Führung durch die wissenschaftliche Abteilung der Ausstellung statt. Führender: Herr Fabrikbesitzer Richard Jahr-Dresden. Treffpunkt 4 Uhr Kuppelhalle. Das Konzert wird von 4—10 Uhr durch die Kapelle des Leib- Garde-Husaren-Regiments aus Potsdam ausgeführt. Mitt woch findet ein zweiter Ballonaufstieg in der Aus stellung statt. — Tcr höckerige Turm am Tom in Meißen ist vollendet. Eine vom Gerüst hem blochende Fnkne zeigte es vorgestern an Mittags 12 Uhr wurde der Schlußstein aufgesetzt. Nur eines i halben Jahres hat es zu dem Werke bedurft, einschließlich des Abbruches des alten Turmes, mit dem im zeitigen Frühjahr be- Das Aufbringen des Schlußsteines wurde, wie das „Meißner Tageblatt" mitkeilt, von einer schlichten Feierlichkeit Real'chulen eingerichtet, in denen als Fremdsprache Fran-^ begleitet. Zn dieser hatten sich ans der vorletzten Bühne des Ge -- h . . Misch gelehrt wird, dos in den drei Landwirti'chaftsklaffen seine Fortsetzung findet. Daneben wird Englisch fakulta tiv unterrichtet. Zur Unterstützung des naturwissenschaft lichen und landwirtschaftlichen Unterrichs dienen reich haltige Sammlungen, vorzüglich auLgestatteie Laboratorien fÜL Physik, Chemie, Naturkunde und ProduMonslehre, nistrs, zu der man auf reichlich 300 Stufe» hinansteigt. 40 Bau leute. Bildhauer. Steinmetzen und Maurer mit ihre» Poliere», der Vorsitzende des BanauSschusses Geheimrat Peter, der Dombau- sichrer Architekt Schäffler. Baumeister Schlosser als Vertreter der ausftchrcnden Firma. Architekt Schwarz. Bildhauer Reiche, der Verfertige! der Bildhauerardeiien, rc. eingesunbrn. Herrliche klare Luft gestattete »inen westen Blick von der Höhe, die a»zßnabm»« weile leine .luftige" war. Nachdem der Domdauführer gemeldet, daß daS Werk vollendet, hielt Geheimrat Peter eine Ansprache, die mit einem Hoch auf Se. Majestät de» König schloß. — In der Scheune de» Rittergutes des Herrn Löffel in Naundorf bei Freiberg brach vorgestern Feuer au», das sich bald auf dir übrige» Gebäude des mittelgutes und des benach barten Betautes ausdebnte. Drei große Gebäude de» Ritterguics und die drei Gebäude des Beigute« wurden vollständig etngeäschert. Vom Rittergut wurde daS Wohnhaus unbeschädigt und die Brennerei stark beschädigt erhalle». Das Vieh konnte gerettet werden. Im Beigut wohnten sechs Familien, deren Habe zu», größten Teil verbrannt ist. Schwer betroffen wurde n. a. eine arme Frau, die, während sie ihr todkrankes Kind in Sicherheit brachte, um alles gekommen ist. — Zu dem aus Leipzig-Gohlis gemeldeten Ver, gistuna-sall teilen die dortige» .Neuesten Nachrichten" noch folgende Einzelheiten mit: Der Kaufmann Fritze hatte Gestellt»,gs. order zu einer militärischen Hebung erhalte» und sich in dem G»h- liser Etablissement, wo Treffpunkt für die Uebungsmannlchailen war. eiliges,niden. Die UeduiigSmainüchaste». Artilleristen, sollten nach dem Schießplatz Wad» bei Metz transportiert werden. Frine wurde jedoch aus irgendeinem Grunde von der Hebung besten. Mit noch anderen Kameraden trank er daraus in dem Etablisse ment noch einige Glas Bier, bis er aus rälsclbaste Weile ennchstes. Wie die Recherche» ergebe» habe», hatte Fritze von einem Be kannten eine Dosis, wie man sagt, Morphium oder Aetker erhallen. Wahrscheinlich war die Dosts zu stark. Durch de» starken Aelher- geruch, den der Schlafende von sich gab, wurden die Kameraden ängstlich und erstattete» der Sanitätswache Mitteilung. Auch ein Arzt war alsbald zur Stelle. Dieter ordnete sofort die Ueber- sührung „ach dem Krankenliause a». I» der Nacht zum Sonn abend ist Fritze da»», ohne das Bewußtiei» wiedcreriangt zu habe», verstorben. Dix Leiche ist von der Siaatsanwaltschast beschlag nahmt worden. Das Ergebnis der Sektion bietbt abzuwarien. Sie wird auch genaueren Anstchliiß gebe». vb dem Fntzc von einen. Bekannten eine zu starke Dosis Aether »sw. verabreicht worden ist. Die Uhr und das Porleinonnaie des Verstorbene» waren bei einer Durchsuchung nicht mehr vorhanden, trotzdem man beide Gegen stände vorher gesehen halte. -- In Leipzig hat vorgestern die dritte sächsische Tuberkuloseversammlung mit einer vertraulichen Lordesprechung begonnen. — Aus Karlsbad witd berichtet: Die letzte Kurliste vom 30. September weist eine Frequenzziffer von 84 00l Kurgästen auf. was einem Plus von 2053 Kurgästen gegen das Vorjahr entspricht. — Militärgericht. Gelegentlich eines Konzerts ini Garten des Ofsizierskasinos des 84. Feldartillerie-Rcgi- mentS zu Pirna am 25. Juni d. I. ba, der Musiker-Serge ant Karl Behnke den Musikmeister Nagel gegen 0 llhr abends um Urlaub wegen Krankheit seiner Fra». Naä>- dem er abschlägig beschiede» worden war, wiederholte er seine Bille in der 12. Stunde noch einmal. Ta er nötig gebraucht wurde, ließ ihn der Musikmeister auch jetzt noch nicht gehen. Behnke bat nun, zum Oberstleutnant schicken zu dürfen und erhielt abermals einen ablehnenden Be scheid. Darauf erwiderte er: „Darüber könnte ich mich be schweren!" AIS Nagel den Musiker daraus ausmerksam machte, daß dies eine Drohung sei, antwortete Behntc: „Das soll keine Drohung sein!" Der Musikmeister wollte nun Weggehen und hatte sich bereits hernmgedreht: in diesem Augenblicke soll Behnke laut ausgelacht haben. Aus Grund des eingereichten Tatberichts verurteilte das Stand gericht in Pirna den Angeklagten wegen Achtungsverletzung in Verbindung mit einer Drohung zu 14 Tagen Miite!- arrest. Die Strafhöhe focht Behnke vor dem Kriegsgericht zu Dresden an. Als er während der ersten Verhandlung daraus aufmerksam gemacht wurde, daß ex bereits die Min- dcststrafe erhalten habe und eine Berufung zwecklos sei, erklärte der Angeklagte, er habe das Urteil in vollem Um fange ansechtcn wollen und sei über sein Verhalten nicht genügend ansgeklärt worden. Die Verhandlung wurde darauf zwecks Ladung weiterer Zeugen vertagt. Nach Er öffnung der zweiten Verlnindlung beschloß bas Gericht, noch einmal in die Beweisaufnahme etnzutrctcn, da der Angeklagte jedenfalls die Absicht gehabt habe, das Urteil im vollen Umfange anzufechten. Der Angeklagte bestreitet, laut gelacht zu haben und erklärt, daß andere Trvmpctcr gelacht Hütten. Die Absicht einer Drohung habe ihm eben falls ferugelegen. Trotz der für de» Angeklagten gün stigen Beweisaufnahme kommt das Gericht zu keiner Ver minderung der Strafe. Das Urteil der ersten Instanz wird aufgehoben und nur wegen Achtungsverletzuiig vor versammelter Mannschaft auf 14 Tage Mittelarrest erkannt. — Amtsgericht. Das zwanzigjährige Dienstmädchen Marth«r Marie Elisabeth Wengler gen. Poigtländer ivar von seinem Geliebten verlaßen .worden und sah der Nieder kunft entgegen. Das Mädchen bestahl seine Herrschaft um Spitzen im Werte von 120 Mark, um aus ihnen Geld zu losen. Die Angeklagte meint, sic .wäre in ihrer schlim men Lage kopflos geworden. Es wird aut 3 Monate Ge fängnis erkannt. — Der Bauarbeiter Heinrich Julius Lindner geriet in einer -Schankwirtschaft mit einem «Haste in Streit und schlug diesen mit einem Bierglas« heftig auf den Kops- Lindner behielt den Henkel in der Hand. Er muß seine Ausschreitung mit 2 Monaten Ge fängnis sühnen. — Die aus Böhmen gebürtige Dienst person Stefanie Scmia war erst vor wenigen Wochen nach Verbüßung einer dreiwöchigen Gefängnisstrafe aus der Strafanstalt entlassen worden: es aclang ihr, schnell wieder Stellung in einem Pensionat zu finden, wo sie lmlö in den alten Fehler zurürkfiel. Das Mädchen entwendete Geld und Schmucksachen, darunter einen Brillantring im Werte von über 100 Mark, den sie ihrem Geliebten zum Geschenk machte. Die Angeklagte erntet 10 Wochen Gefäng nis. — Ter Musiker Carl Hermann Geiseler suchte am 23. Juli seine von ihm getrennt lebende Ehefrau in deren Wohnung aus, hielt ihr eine Pistole entgegen und drohte ihr mit Erschießen. In der Verhandlung macht die Frau von dem ihr zustehendcn Recht der Zeugnisverweigeruug Gebrauch, wodurch die Bcdrohnna unerwiescn bleibt. G. wird nur wegen unbefugten Tragens von -Waffen zu 10 Mark Geldstrafe verurteilt. Dsc Pistole wird cinge- zogen. — Zu besetzende Lehrerstellen: Die Kirchschulsiclle in Klein olbersdorf: vom Kiklhendtcust SSN.tS M-, vom Schuldienst I5M M. tyrundqchalt, nebst freier Wohnung und Martcngciiust. IM M. für Verwaltung, 150 M. für Fortbildungsschuluntcrricht und 15 M. Lcgcitziiiscn, gegcbcnensallS der Frau des Lehrers 72 M. für Unter richt i» weiblichen Haudarbelte»: Bewerbungen bis 15. Oktober a» den BczirkSschullnspektor für Chemnitz II, Neefestraste 48, 1. — Ocsfeutlilbe Brrstelgeruugen in auöwlirtlgcu Amtsgerichten. Dienstg. 5. Oktober. Pirna: Friedrich .Wilhelm Kinds Fcld- arnndlstück ,21.6 Art in Mügeln. Dresdner Srraste, 6480 M. Pirna: Mar Müllers zum CtastwirtichaltSbctriche eingerichtetes Grund stück. genannt „Lindigtschcnkc" (11.2 Art in Zuschendorf, 17 420 M. cinichlieblich des Inventar» von 820 M. Meiste»: Sophie Martha Gründel» Wohn- und Seitengebäude neckst Slbcweinostallgcbäude, Obstgarten, Feld »nd Wcinbcra l27,l Art i» Obcrmcisa, 85M M. Bersteigerung zwecks Auffiobiing der Erbengcmeinlchast. Meisten: Mar Otto Bauchs Ackerland <8 Art in Cölln. 6M0 M. DaS Grund stück liegt jetzt brach und eignet sich zur Bebauung. AnS den amtlichen Bekanntmachungen Im Interesse der Förderung des Giroverkehrs hat das Steueramt K unter „Rat zu Dresden, Stadt st eucr- a m t K" selbständigen Giroanschluß bei der hiesigen Reichs- bankhauptstelle. Sächsischen Bank, Dresdner Bank, oanryaupizreue. »acytiilyen «anr. ^«resonei «anr, »Iliale der Deutschen Bank und der Allgemeinen Deutschen Credit-Anstalt, Abtheilung Dresden, ferner unter Kontonummer 5434 bei dem Postscheckamt Leipzig erhalten. Der dritte, am 15. September fällig gewesene Termin der Gemeinde-Einkommensteuer auf das Jahr 1009, ist bis spätestens morgen, am 5. Oktober, im Stadtsteueramte K zu bezahlen. Diejenigen Fuhrwerksbesiher, welche beabsichtigen, sich mit Fuhren an der Beseitigung des Schnees von den städti schen Straßen und Plätzen zu beteiligen, werden ausgefordert.
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