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S4. Jahrgang, ^r 27S. Montag, 4. vttover 1909. vei»»««»bittr »lilellildkl. tllr Lre«- d«„ Ixt »glich ,,»«>- dinch -u«worii,»/l»m- mNlwnjlr» S.lÄ Mk. ll»«t einmaliger Hu- lleLmig durch d>« Post SMlohn« Bestellgeld», rle de» Leier» oo» Lredde» u. Umgetun, am lag» »orher >u- g-jiellteu «bend>»u»- gdv-nerdaltendleau»- wilriiaen Be,jeder mit der M«rg«»-il»»g»d» »stammen zuaestelll. Nachdruck nur mit deut- ltcher Quellenangad« l.Dreid. Nach».-) ,u- ialstg. — lln»erlangte Nlamilkrtple werden nicht iustdewahrt. Druck und Verlag von Liepsch öc Reichardt in Dresden. Telegramm-Adresse: Nachrichten Dresden. Fernsprecher: tt » 2VW » 3KOl. Lodvek L vo. Lokliskeranten 8r. LI uz. ck. Lönigs v Laokssn. varola-vdovolaSe. Livrelvorkauk: vrwll«», Utw»rlck2. Anzeigen-Tarif Annahme von »nküil- htaungen bis nachm. 3 Ubr, Sonntag« n„r Manenjtiaße 88 von N bis »/,1 Uhr Lte einIpaUige «rundteile ica. 8 LUben) 8b P,.. 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Kösoliätten. best« Llurlco, von llinäsrn nnä Rrvmeksensn gern genommen. i>'Is8obo 50 ?tg., l zitc., j Ülc. 75 Ltg. unä 3 Ülc. M Ltg. ff«M. 8ekutrms.rlce „Llutter ^NNL". Or088S I''ls8vbe 2 Llsrlc. eE" Voi^anll oaeb lu>8Mürt8. liönigl. Nossiiollieke I»I1l til»! !> r., . ALrv erNge Lese^. Mutmaßliche Witterung: Warm, heiter. Gestern fand in Altranstädt die Beisetzung des Staats- Ministers a. D. Grasen von Hohenthal und Bergen statt. Der Deutsche Techniker-Verband feierte hier sein 25jiihriges Bestehen. Die Internationale Berliner Flugwoche fand gestern ihren Abschluß. Euignard siegte gestern in Berlin-Steglitz im 100 Kilo meter-Rennen um die Meisterschaft von Europa. Spanien gedenkt das Rifgebiet dauernd zu besetzen. Neuerte vrahtmelüungen vom 3 Oktober. Internationale Berliner Flugwochc. Berlin. lPriv.-Lel.i Ter achte und letzte Flugtag war von wundervollem Wetter begünstigt. Ein leichter Wind von tauin zwei -Lekundenmetern Stärke, das Ideal der Flieger, sorgte für die nötige Abkühlung an diesem beinahe sommerlich anmutcnden Tage. In den Flicgerschuppen herrschte schon friihzeiiig reges Leben, da es dkrauf ankam, bei der fallenden E n t s ch e i d u n g s- konkurrenz die Aeroplane in möglichst gutem Zustande zu präsentieren. Latham, der die Reparatur seines Fliegers bereits Sonnabend abend beendet hatte, kam vor mittags gegen sHlO Uhr aus seinem Schuppen heraus, um eine» Flugversuch zu iiutcruehiucn, der jedoch infolge MvtordefektS mißlang. Ein zweiter Versuch zeitigte das selbe Resultat. Infolge der Berösfentlichung, daß der Ueberlandflieger am gestrigen Sonntag einen Hühenrekord aufzuslellcn beabsichtigte, halte sich hcreits in den Morgen stunden ein zahlreiches Publilum eingefunden. Schon vor 10 Uhr vormittags waren die nach Johannisthal fah rende» Züge stark überfüllt und von der Mittagszeit ab rollte Train auf Train in den Bahnhof ein, von dem sich ein ununterbrochener Mcitschciistrom nach dem Flugfelde ergoß, der die Tribünen und die Stehplätze schnell füllte. Biele Zehntaiisendc vo» Ausflügler» hielten die Felder und Chausseen in der Umgebung des Flugplatzes besetzt, um von hier aus den sportlichen Ereignissen ohne Entgelt folge» zu können. Voni Hose waren Prinz A n g u st Wilhelm mit Gemahlin und Prinz Oskav erschiej- nen. Der Apparat des deutschen Aviatikers Schubert tyar am Soniiabeiid auf dein Flugplatz eingetrofsen ii"d bereits montiert. Schubert unternahm jedoch leinen Ausstieg, wird vielmehr erst nach Neciidigniig der Wcttilüge in der nächsten Woche einige Flugversuche vornehmen. Als Erster erschien Baron de Eaters, der unermüdliche, leider aber stets vom Mißgeschick verfolgte Aviatiker, zum Start. Um l Uhr 55 Min. schon gab der Belgier das Zeichen zur Abfahrt. Nach kurzem Fluge kam aber sein Apparat dem Erdboden zu nahe und stieß ans. Um 2 Uhr 14 Min. star tete F a r m a n um den Entsernniigs- und Dauerpreis und um den Höhenpreis. Er sieg wie gewöhnlich znliüchst ziemlich niedrig über dem Boden dahin und beabsichtigte zum Schluß, einen Höhenslng zu unternehmen. Bei seinem sehr geschickten Fluge wurde er wiederholt von Baron de Eaters gehört, der inzwischen wiederum Startversuche unternommen hatte und nach kurzem Kluge aus dem Felde liegen geblieben mar. Um ihm auszuweichen, mußte Kar man innerhalb der Pylone kreuzen und zwei Runden a»f- aebe». Um 4 Uhr 40 Min. stieg R c 11 g i e r zur »rvlikiir- renz um den Höhenpreis auf und erreichte in der dritten Runde eine Höhe von 158 Metern, womit er seinen Rekord vom Mittwoch um 04 Meter schlug. Ter deutsche Aviatiker D 0 r il c r wagte sich dann wieder auf die Bahn, doch ge lang cs ihm nicht, vom Boden lvsziilommcn. Inzwischen meldete sich Rougier zum Wettbewerb um de» Bclastungs- prets und stieg mit einem Passagier, als welcher der Ver leger der Pariser Zeitung „Les Sports" M. Präge in dem Acroplan Platz nahm. Rougier machte neun Runden und ging bei seinem Schuppen nieder. Bei der Landung aui dem Startplatz wurde der französische Lustschifser von dem dort versammelten Publikum stürmisch begrüßt, aus dem Apparat gehoben und nach seinem Hangar getragen, wobei die Mechaniker die französische Fahne schwenkten. Latham hatte ebenfalls die Absicht, »m den Höhenprcis zu starten. Bedauerlicherweise hielt aber sein Mißgeschick an und es gelang ihm nur ein kurzer Flug. Das Mißgeschick des Ucberlandflicgcrs zeigte sich besonders dadurch, daß er bei einem nach Schluß der Konkurrenz auSgesithrtcn Fluge eine Höhe erreichte, die diejenige Rougiers bedeu tend überstieg und mindestens >78 Meter erreichte. Als Latham nach diesem kolossalen Höhciisluge um 0 Uhr lan dete. wurde er mit stürmischem Jubel der nach Hundert tausenden zählenden Zuschaucrmeiige empfange». Das Publikum ließ sich nicht mehr ziirUclhaltcn, lick auf das Feld, hob den inngen Franzosen aus seinem Acroplan heraus aus die Schultern und trug ihn unter fortgesetzten brausenden Ovationen und dem Tusch der Militärkapellen nach dem Fliegerschuppen. Karman versuchte, Rougier den Belastungspreis streitig zu machen, doch versagte beim erst-" Start der Motor. Erfolgreicher war der zweite Ausstieg, bei d«m er eine» Passagier milnahm und mit dem er zwei Runden zurücklcgte. Dorner, Latham und de Eaters machten wiederholt Flugversuche außer Konkurrenz. Offizielles Resultat der Flug-Konkur renzen. F. G e s ch m i » d ig k e i t s p r e i s l20 Kilometer, 10 000 Mark und Ehrenpreis in Höhe von 5000 Markj. 1. Hubert Latham mit 18 Mi». 40»/-; Sek., 2. Henry Karman mit 22 Min. 2 Sek., 3. Baron de Eaters mit 22 Mi». 47 Sek. ll. Hühenpreis <15 000 Mark und Ehrenpreis des Kaiserlichen Aeroklubsj. 1. Henry Rougier mit 158 Metern, 2. Hubert Latham mit 85 Metern. Ta aber die geringste Leistung nicht bewertet wird, fällt Latham aus. 6. Ent fern 11 n g S - und Dauerpreis lPvkal von Berlin, 00 000 Mark bezw. Extrapreis von 10 000 Marks. 1. Ran gier 120 Kilometer, 2. Hubert Latham 8214 Kilometer, Henry Karman 80,00 Kilometer, v. M > ch c l i n p r e i s. Dieser Preis konnte aus der jetzigen Konkurrenz nicht aus- gefahren werden, weil der von Farman in Reims aufge stellte Rekord nicht übertrofsen worden ist- Be last u n g s p r e i s <15000 Mark und Ehrenpreis des Kai serlichen Automobilklubsj. 1. Henrn Rougier mit 1 Passa gier 0 Runden. Nongier wird jedoch nicht als Sieger er klärt. da Farman, der ebenfalls an dieser Konkurrenz sich beteiligte, nicht die Mindestleistung von 4 Runden voll brachte. kl T r 0 stp r e i s. 1. Baron de Eaters 2000 Mark, der den Preis erhielt, weil er sich an den Wettflügen sehr regelmäßig beteiligte. Bei dem Geschwindigkeitspreis, sowie dem EntsernungS- und Dauerpreis fallen die 3. Sieger bei der Prämiierung aus, weil die geringste Leistung nicht preisgekrönt wird. Zugentgleismig. Heidelberg. Heute vormittag 0 Uhr entgleisten bei der Einfahrt in die Station Zuzenhausen ein Güter- »nd zwei Personenwagen eines P-rsonenzuges infolge vorzeitiger Umstellung einer Weiche. Sieben Personen wurden ver letzt, darunter der Kassierer Eckart aus Mannheim schwer. Aus Rußland. Simferopo,. Gestern abend drangen zwei bewaffnen: Männer in den städtischen Schlochthof ein und raubten die Kaffe, die 300 Rubel enthielt. Während der Verfolgung schleu derte einer eine Bombe, durch deren Explosion ein Mäd chen verwundte wurde. Der andere leistete bei seiner Verhaf tung Widerstand und wurde erschossen. Heute explodierte dei der Besichtigung der Stelle des Ueberfälles eine von den Räubern zurückgelaffenc Bombe, wodurch ein Polizeioffizier ge tötet, zwei Poli.zeibeamte und zwei Soldaten schwer, sowie drei Arbeiter leicht r-rletzt wurden. Marnkkn. Madrid. Auf Ersuchen des Generals Marina, ihm, wenn möglich, infolge der Ausdehnung des Feldzuges notwendig ge wordene Perstärkungen zu senden, hat der Ministerrat die Ent scheidung getroffen, unverzüglich noch eine Division nach Marokko zu schicken. Wie Ministerpräsident Maura erklärte, beabsichtigt der Ministerrat hiermit aber keineswegs, den ur sprünglich festgelegten Feldzugsplan zu erweitern. Bielitz (Oesterr.-Schl.). Das hiesige Stadttheater war gestern abend der Schauplatz einer Panik. Der Stuck der Decke hatte sich gelockert und stürzte plötzlich, kurz vor Schluß der Vorstellung, in das dichtbesetztc Parkett hinab. Verletzt wurden hierbei über 20 Personen, damnter einige schwer. Newy 0 rk. Gütern abend hat hier aus Anlaß der Hud - son-Fulton-Feier ein großer Karneval stattgefunden. Die Feststraßen waren feenhaft illuminiert. Auch Großadmiral von Koester nahm in Begleitung zahlreicher deutscher Offiziere an dem Feste teil. vttiaiiiing litt ZiaairminlKen s. v. Kraken v. fiodenlbsl «ncl Sergen. Mit dem Zuge, der vorgestern den Sarg mit der sterblichen Hülle des Staatsministers a. D. Grafen von Hohenthal und Bergen auf der Thüringer Dahn nach Knauthain führte, trafen zugleich die Verwandten, die zwei Söhne und der Vertreter des Kaisers Oberstallmeister von Reischach ein. Am Bahnhof Knauthain hatten vorher die Korporationen des Ortes, de: Kriegerverein, der Königs. Sächs. Militär-Veteranen-Verein zu Knauthain und Umgegend, die Feuerwehr, der Turnverein, sowie Korporationen aus Oetzsch und Büsdorf Aufstellung ge nommen und Spalier gebildet. Es schritt mit Fackeln di« Frei willige Feuerwehr neben dom Sarg und gab die Hauptstraße entlang dem Entschlafenen bis zur Kirche Geleit. Den Sarg trugen Mitglieder des Kriegervereins Knauthain. Ihm schrit ten Beamte der Eräfl. Hohenthal und Bergenschen Eiiterver- waltung mit den Orden des Perewigten voraus, gefolgt von den Vertretern der Försterei, der Gartenverwaltung und der Geschäftsbureaus. Dann folgten hinter dem Sarge in langer Reihe die Beamten und Arbeiter des Gutes, den reichen mit- geführten Blumenschmuck zur Kirche tragend. Eine kurze An dacht, von Herrn Pfarrer Niedner am palmenbedeckten Sarkophage gehalten und von Gebet und Segen begleitet, bil dete den Inhalt der TrauerAier im Gotteshaus«. Mitglieder des Militärvereins und der Feuerwehr blieben als Totenwacht in dem stillen, düster» Raum zurück. . An der gestrigen Beisetzung in Altranstädt nahm nicht nur die Bevölkerung Knauthains vollzählig teil, auch aus der Nachbarschaft waren Deputationen von Vereinen er schienen, »m dem Dahingeschiedenen das letzte Geleite zu geben. Eine dichte Menschenmenge hatte in den Straßen Knauthains, besonders aber vor der Ortslirche, Ausstellung genommen. Die Kirche selbst, vor deren Altar der Sarg unter Blumen und Kränzen Ausstellung gefunden und an dem Gendarmen und Feuerwehrleute die Ehrenwache hielten, war schon lange vor dem Beginn der Trauerfeier bis auf den letzten Platz besetzt. Vor dem Altar hatten die Mitglieder der Familie des Verstor denen und die übrigen Verwandten, der Vertreter des Kaisers, Oberstallmeister v. Reischach, der Vertreter des Königs, Staots minister v. Metzsch-Reichenbach, Bertreter der Ministerien, dar unter Geh. Rat Heink. der Generalität, darunter Exzellenz Frei Herr v. Seckendorfs, Vertreter der Ständekammern, der Kreis Hauptmann Freiherr von Welck, der Oberbürgermeister von Leip zig Dr. Dittrich Platz genommen. Erschienen waren ferner Deputationen der Krkegcrvereine von Leipzig, Markranstädt. Markkleeberg usw. Mit einem stillen Gebet und dem Choral „Jesus meine Zuversicht" wurde die Feier eröffnet. Als Text lag ihr zugrunde 1. Petri, V. 3—0. Der Kirchenchor sang Selig sind des Himmels Erben". Die Gedächtnisrede hielt der Ortspfarrer Dr. Calibäus: „Es gilt Abschied zu nehmen von einem teuren Toten, der hochgeschätzt war bei allen, die ihm im Leben nahetreten durften. Dre Gemeinde verliert in ihm einen treuen Herrn, einen Freund der Armen, Witwen und Waisen. Drei Dings waren cs, die den Nerstorbenen auszeichnet-m seine Pflichttreue, seine Herzensgute und seine Gottesfurcht. Pflicht treue war es, als er dem Rufe des Königs folgte, der ihn aus den ihm licbgewordenen Verhältnissen der Reichshauptstadt riß. Gewissenhaft war er in allen Dingen. Was er versprochen, hrelt er dem vornehmen und geringen Manne gegenüber. Der erste Eindruck, den dieser Mann auf den Fremden machen mußte, war der der Liebenswürdigkeit und Leutselig keit. Offene Hand zeigte er überall, wo es nötig war. Wenn es galt, seinen Gottesglauben vor aller Welt zu be kennen und nach christlichen Geboten zu handeln, so wirkte er auch hier als ein Vorbild. Kurz vor 2 Uhr setzte sich dann der Leichenkondukt durch die Hauptstraße des Ortes nach Altran städt zu in Bewegung. Voran schritten die Abordnungen der Vereine mit ihren Fahnen, dann Kutsbeamte mit den 35 Orden des Verblichenen. Es folgte der von 6 Pferden gezogene Leichen wagen, auf dem der Sarg, unter der Fülle der Kränze ver graben, stand. Dem Sarge folgten die beiden Söhne des Ver storbenen und die nächsten Anverwandten. In den Ortschaften, die unterwegs passiert wurden, ertönte Glockengeläute, in Mark ranstädt hatte die Stadtkapelle Ausstellung genommen, um den Kondukt unter den Klängen des Chopinschen Trauermarsches an sich voriiberziehen zu lassen. In Altranstädt, wo sich vor dem Ortseingang der Zug aufs neue ordnete, empfingen ihn Schüler und Schülerinnen der Volksschule, die ihn unter Ab singen von Chorälen zu dem neben der Kirche gelegenen Mausoleum geleiteten. An dessen Schwelle erwartete der Ortspfarrer Hildebrandt den toten Gutsherrn. Nach einem kurzen Gebet des Geistlichen schloß sich die Kruft über dem Sarg. Seitliches una Sächsisches. — Se. Majestät der König wohnte gestern vormittag dem Gottesdienst in der Schloßkapelle zu Pillnitz bei. lt-2 Uhr fand im dortigen Schlöffe Familientasel statt, an der Ihre König!. Hoheit Prinzessin Mathilde teilnahm. 147 Uhr abends begab sich der Monarch im Automobil nach Erillcnburg und übernachtete dort: heute früh unternahm er einen Pirschganq und begibt sich später nach Rehefcld, wo er bis zum 7. d. M. Aufenthalt zur Abhaltung von Jagden nimmt. — Ihre Königl. Hoheiten die Prinzessinnen Margarete, Alice und Anna trafen am Freitag nachmittag 3 Uhr 57 Minuten in Stolpen ein und wurden mittels Hofequipagc vom Bahnhof abgeholt. Nach Besichtigung der Burtz wurde im Schloßrestaurant Kaffee getrunken, darauf erfolgte die Rückfahrt zur Bahn und Abfahrt mit dem Zuge 5 Uhr 11 Minuten. — Die Landtags-Kandidaturen des sächsischen Mittelstandes. Die Mittelstands-Vereinigung im Königreich Sachsen ist an der Aufstellung von 51 Landtagslandidaten beteiligt, die sämtlich die Zusicherung gegeben haben, sich im Falle ihrer Wahl der von der Mittelstands-Vereinigung zu gründenden Wirtschaft lichen Vereinigung anzuschlicßen. 2l Kandidaten wollen keiner politischen Fraktion, sondern nur der Wirtschaftlichen Vereini gung beitrcten. 20 Kandidaten werden der Wirtschaftlichen Vereinigung und der konservativen Fraktion, und vier wer den der Wirtschaftlichen Vereinigung und der Reformpartci sich anschließen. — Zu den Landtagswahlen. Als nationalliberaler Kandidat für den 3 8. iändlichcn Wahlkreis (Glanchau- Landi wurde Herr Klasermeister Emil Jakob in Chemnitz, der Vorsitzende des sächsischen Glaserverbandes, ausgestellt. — Wählerversammlung. Der nationale Vürgerwahlaus- schuß für die Kandidatur des Herrn Buchbinder- Obermeisters Un rasch im 1. Dresdner Landtagswahl kreise hält morgen abend 14g Uhr in „Meinholds Sälen", Moritzstraße, seine erste öffentliche Wählerversammlung ab. Der gemeinsame Kandidat der Mittelstandsvereinigung, des Haus besitzeroereins und des Konservativen Vereins, Herr Ober meister Unrasch, wird über das Thema „Rechts oder Links" sprechen. — Die Königl. Generaldirektion der Hof theater hat gegen den Heizungsinspektor Krumbiegel, der im Zusammenhänge mit den Unregelmäßigkeiten in ver schiedenen Unterstützungskaffen genannt wurde, Strafantrag bei der Königl. Staatsanwaltschaft gestellt. — In Gegenwart einer festlich und zahlreich versammelten Gemeinde snnd gestern morgen die Einweisung des Herrn Psarrrr« Ltetnbach in der AuserftehungSkirche in Dresden - Planen statt. Außer einer Devutatlon des Rates, bestehend aus den Herren Stadkrälen Dr. Krumbiegel, (Landil und Reichardt, waren «och