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- Erscheinungsdatum
- 1909-09-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190909212
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19090921
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19090921
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-09
- Tag 1909-09-21
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Monat
1909-09
-
Jahr
1909
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Lotste Le» Lrindes Vertüel-dvrs erreichten, die 82. Insan- terie-Dtvision «in Einvücken ve« rechten Flügel» der Armee, dessen Reserven verbraucht sind, unbedingt zu verhindern kiabe. Rot befahl daraushin den Bormarsch in 2 Kolonnen auf Randeck und Helbigsdorf, mm den Feind unverzüglich anzugreifen. E« gelang ihm noch vor dem Gvancr, die Höhen nördlich Randeck und Helbigsdorf in Linie -er Knochen und den Alpstein in Besitz z» nehmen und die rechte Seitendekkung von Bla» aus Müdisdorf znrückzu- merfe». Blau, welches uni den Hanptträstcn von Weig- mannSdorf «»ns zum Angriff gegen den Knoche» »»»ging, tonnte seine Kräfte in dem engen Raum zwischen Höhe 503 und der Mulde nur schwer völlig zur Entwicklung bringe». Sein Angriff wurde auch von dem rechten Muldenuser nördlich Muldg von Rot flankiert, welches dorthin ein Bataillon und ü Batterien entsandt hatte. Wenn letzter.' auch in offener Feuerstellung stark unter dem Feuer der vereinigten blauen Artillerie zu leiden lwtte», so ge lang es R o t doch, sich auf den Hölien nördlich Randeck und Helbigsdorf zu behaupten. Mit Rücksicht daraus, daß den Truppen für den Marsch in die Unterkunftsorte zum Teil noch starke Märsche beporstanden, wurde das Manöver bereit» vor 10 llhr vormittag» abgebrochen. — Herr Stadtrat Dr. Dehne ist vom Rat in den gemischten Ausschuß zur Vorbereitung der Maßnahme» iür die in Wegsall kommenden indirekten Stenern a» Stelle des durch seine Ernennung zum Oberregicrungsrat ausgeschiedenen früheren Stadtrats Tr. Koch gewählt worden. — Zur Ausbesserung der Löhne der Hilfs arbeiter im Fahrdienst der Städtischen Straßenbahn ist der Rat dem Beschlüsse der Stadt verordneten bcigetreten, wonach die erforderliche» Mittel in Höhe von 58 888 Mk. zu Lasten der Position 50 des Haushaltplancs bewilligt w.crden. — Zonenmerkmale der Straßenbahn. Zur Kenntlich machung der einzelnen Fahrpreiüzvncn werde» durch das Ltraßenbahnamt zurzeit Merkmale angebracht. Hierzu verwendet man die Ständer der Haltestellcntascln. In etwa Kopfhöhc werden kleine EmaiUejchilder befestigt, ans denen in römischen .sahlen die Zonen ausgeschrieben sind. Zn Frage kommen für diesen Ziveck nur dir Teilstrcckcn- bezeichnuugen. An den Haltestellcnschildern innerhalb der Teilstrecken erhalten die Ständer weiße Farbenringe je nach der Anzahl der vom Stadtinnern aus (neutrale Zonej in Berechnung kommenden Teilstrecken. Durch diese Maß nahmen dürfte es den Fahrgästen leicht werden, sich Uber die befahrenen Zonen zu unterrichten. — Z« der Wahl der Saufmauusgerichtsbcisitzer hat der Rat für die wahlberechtigten Handlungsgehilse» Beschäf- tigungSausweisc in Druck Herstellen lasse», die bei allen Ltadtbezirksinspektione», sowie im Wahl- und Listenamt Lchießgasse 7 zu haben sind. — Die Bureaus des 18. Sicherheitspolizeibezirkcs werden nebst Meldestelle am 20. d. Ai. von Güterbalnihos- straßc 80 nach Poppitz Nr. 18 verlegt. — Der Verband der Norortshansbesikcrvereine hält am 31. Oktober seine Jahreshauptversammlung ab. Es sollen u. a. über die Eisenbahn- und Straßenbahn-Ber- kchrsverhältnisse zwischen Dresden und den Vororten Bcratultgen gepflogen werden. — Neuer Teilbcbauungsplan. Für das im Bauplan- gebiete Abteilung Altstadt-Dresden liegende, von der ver längerten Breite Straße, der Marienstraßc und dem Fohannesring (Ringstraße) begrenzte Areal ist ein neuer Teilbcbauungsplan ausgestellt worden. Der Planentwiirf liegt zur Kenntnisnahme für jedermann im Banoolizeiamte (Breite Straße 71 auf die Dauer von vier Wochen aus. — Als Gi'intzplak wird künftig das Areal zwischen Johann Georgcn-Allec und Bürgerwiesc, sowie Leinw and Albrcchtstraße bezeichnet. Damit kommt die Be nennung des jetzigen Güntzplatzes an der Ringstraße, der mittlerweile gänzlich bebaut wurde und somit der Ehrung eines der hervorragendsten Wohltäters unserer Stadt nicht mehr entspricht, in Wegfall. — Die Bormnsterung der Pferde ist für die links der Elbe liegende», die 'Aushcbungsbezirke Bremer Straße »nd Lennöstraßc bildenden Stadtteile auf die Zeit vom >8. bis mit 30. Oktober festgesetzt woNien. — Meißner Dombanlottcric. Bei der gestrigen vierten Ziehung entfiel der H a n p t g e w i n n v v n 2 5 0 0 0 M ark aIIs N r. 52 l 74; 5000 Mk. auf I I 508: :>00 Ml. Nils >4 300, 83 804. (00 0(2: 200 Mk. Nils 7340. 24 5(8, 27 502, 37 574, 75 552, (0 110: («0 Mk. auf 12 720, 20 057,22 878, 35 (50, 50 403, 03 024, (0,028. (10203. 122 880, 120 821. 135 02«, 130 020. (Ohne Gewähr.1 - Die endgültige Sprnchliste der Hauptgcschworcncn des Schwurgerichts für die 5. diesjährige Litznngsperivde enthält die 2,'amen »achbcnannter Herren: Professor Geh. Hofrat Dr. phil. Oskar Drude in Dresden: Ober!»genienr Ernst Schcrenderg in Dresden: Kaufmann, König!. Hof lieferant Friedrich Trangott Pachimann in Biascwitz: Renincr Wilhelm Reinhvid Seeger in Niederiößnitz: «Guts besitzer Mar Ang. Osw. Keller in Pistowitz: Fabritbesitzer Wilhelm Oswald Enierlein in Niedersedlitz: Privatns Paul Joachim Dolch in Meisten: Major a. D. Gottsried Karl Wilhelm Theodor non Gentil de Vaoaliade in Dres den: Kansmann Fiistus 2NadeInug in Dresden: Major T. .<»anü o. Schic»brnndt in Dresden: RegiernngSrat Liaatsarchioar Dr. phil. Woldcmar Lipperi in '.lliederiöß- »itz: Kansmann Mar Siäglich in Denbcn: Drogist »nd Fabrikant Adolf Thräncnreich Weber in Radcbenl: Hos- 'chornsteinfegeroberincistcr Franz Oito Müller in Dresden: Generalmajor z. D. Friedrich Pani in Dresden: Fabrik besitzer Ernst Johannes Nanndvrs in «srvßenhain: Dampf- iägewerksbesitzcr Heinrich Aiigust Hering in Königstcin; Kansmann Karl Moritz Hermann Markus in Großenhain; Oberstleutnant z. D. Otto von Tichirschtn und Bögendorss in Wachwitz: Privatns Earl Angnst Berger in Altenbcrg: Königl. Fvrstineistcr Theodor «Krvhmann in 2iickolsdorf: ,'.immermcistcr, «'Icmeindevvrstand und Friedensrichter Heinrich Lange in Weißig: (Keneralbeoollmächtigter nnd Friedensrichter Otto Paul Dittmann in Dresden: Kauf mann »nd Fabrikant Pani Friedrich Bruno Warmntli in Dresden: Fabritbesitzer Emil Ernst Robert Böhme in Blaiewitz: Kaufmann Friedrich Foi.s Leu in Oberlößnitz: Koinmerzienrai, Ledersabrikant Rndois 'Vierling in Dres den: Oberst z. D. Gras Arthur v. Holtzendvrss in Dresden: Kaufmann Robert Richard Schimmln in Großenhain und Rittergutsbesitzer Ludwig Wolf in Deila. - 8. Hanptvcrsamminna des Verbandes tond. Apothe ker. Der Dentiche 'Apvilieterlag setzte gestern oorniiitag ieine 'Verhau di i«n gen fort, denen »in 8 Uhr eine Tcle- gieriensitznng »orangegange» war. Außer de» bereits gestern erwähnten Ehrengästen imiren noch erschienen Korpssiabs<ipotl>eter Varges, der Vorsitzende der Vereini gung der Miliiärapothcler ini Oüiziersrang Dr. Rahm- hvrit und der Vorsitzende des Piiarmazcutisäien Krcisver eins Länialiel. Der erste Punkt behandelte „Soziale F n r > o r g c — Dir n st o e r h ä iinijs e". Badc»-2kvrd be antragt die allgemeine Durchführung ivechielivciscn stkacht dicnstes sowie eine Marimgl-Arbeiiszeii. Lchleswig-Hvl- stein fordert einen Beschluß über die Einrichtung in sani tärer Beziehung cimvandsrcicr 2iachtdie»slziliimer. West falen will eine zeitgemäße Reform der ApvthekenbetricbS- ordnilngen vorgenommen wisse», in welcher auch eine zeit gemäße Mindestruhczcit kür die Angestellte» oorzaisehen t-st. 'Nach einer iiinstingreicheii Debatte erklärte der Vor sitzende. daß der Vorstand bei de» einzelne» Bniidcsregie- rungen ans ein« Regelung des Apothekciilchlnsscs nach dem Muster Baucrnö hinwirkcn werde. Infolgedessen beschloß die Versammlung einstimmig, die vorliegenden drei An träge für erledigt anzn.schen. - Zum folgende» Punkt ,A r » fl c i m i tte l v e r k r h r" beantragt Bayern-Süd die und die Zahl der zurzeit 200, deren des V. D. E. in , niiticili. non der Esperanto Lehrbuch erhältlich sind. Es .fahl wird Anstellung beamteter Apotheker. Westfalen wünscht, daß aus dem Fach hervorgegangenc Revisoren im Hauptamte mit der Beaufsichtigung des gesamten Arzncimittelverkrhrs beauftragt werden. Beide Anträge fanden einstimmige Annahme. 8 15 der deutschen Arzneitaxc soll auf Antrag Düsseldorf folgende Fassung erhalte»: „Die Zurück nähme gebrauchter Arzneiqefäße in den Apotheke» ist »er boten." Dem Antrag wird in der ueränderte» Faisniig „nicht genügend gereinigter Arzneigcfäße" einstimmig bei getreten. Die B. Bg. Köln ersncht »in eine erneute Ein gabe an die Kriegsmuiistcrien zwecks Besserstellung der M i l i t ä ra p o t h e l c r. da das bisherige Vorgehen in dieser Angelegenheit bisher noch nicht den erwünschten Erfolg gehabt hat. — Die übrigen Punkte der Tagesord nung bel)a»delte» »nr interne Frage», wie Verbandsorgan, Statuten, Kassenangelegenheiten ». a. m. Als Ort der nächsten Versammlung wird Franksnrt a. M. gewählt. -- Abends versammelten sich die Kongreßtrilnehnicr zu einem Festessen im oberen Saale des Königlichen Belvedere. — Heute vormittag findet mittels Tonderdampsers ein Ausflug nach Wehlen mit Besteigung der Bastei und Mittagessen daselbst statt. Am Abend vereinigen sich die Apotheker im Ansstcllyngöpark zu einem Tchlußtrnnl. Morgen vormittag besichtigen die Verbandsiniigiieder die Internationale Photographische Ansstcllung. Nachmittags werden die neuen Anlagen der Ehern. Fabrik Gehe n. Eo. in Dresdvn-'N., Leipziger Straße, einer Besichtigung unter zogen. — Die Fortschritte des Esperanto waren in der ersten Hälfte dieses Jahres sehr bedeutend, so daß es jetzi bereits weit über >500 Espcranto^Bcreinc gibt. In über 100 deut schen Orten wurden Kurse begonnen Scntichen Esperanto-Vereine beträgt Adressen die Espcrauia-Auokiinststellen Leipzig, Ea r v l i n e n st r a ß c I 2 auch gegen Einsendung von 15 Psg. ein nnd ansklärende Schriften poriasrei gibt bereits 350 Esperantn-Anstnnstssicllen, und die der Schule», die die Eiperanto Weiliprache lehren, auf 1000 geschätzt. — Hirschbrunst. 'Nachdem nnnmehr die liebliche Erika dem Berbiühcn nahe ist n»d mii ihr die letzten Wald bliimc» scheiden, ist die sommerliche Pracht einer herbst lichen Ruhe in unserer schöne» Dresdner Heide gewichen. 'Noch einmal, ehe der Winter seinen Einzug in Wald und Flur hält, kommt der Herbst, der Maler der 'Natur, mit seiner Farbenpracht, und lockt »ns hinaus, all' die Wun der zu schauen. Jeden Naiursreund wird eö interessieren, wenn er erfährt, daß jetzt der König oes deutsche» WaldcS, der Hirsch, nächtlich sein mächtiges Organ ertönen läßt nnd dadurch dem Walde ein urgewaltiges Gepräge verleiht. Bel einem Spaziergänge durch die Heide von nahezu drei Stunden kann man daS Röhren bequem vernehmen. Eö sei hier für den weniger Eingeweihten aus zwei Wege hingcwiescn: Man geht die Radeberger Landstraße bis über de» Steinbrnch hinaus, dann links die ansgebailte vdcr krumme Sieben »ach dem Kvnigsplatz, Sandschlncht- wcg nach Klotzsche, oder man wandert die Radeberger Landstraße bis zur Heideniühle und über die Hosewiese nach Langebrück. — Neue Bilder vom Tage stellte die Photographische Handlung von Oskar Bohr, neben Easö König, in unse ren 2i e d a k t i v » s - T ch a n k ä st e n ans, und zwar: von dem am Sonntag stattgchabten Fiitzball-Stüdtc-Wettkamps Breslau gegen Dresden des Verbandes mitteldeutscher Vallspiclvereinc. sowie von dem Bau der Kaimauer der Elbe ans Altstädter Seite der neuen Augustusbrückc. — Der Goethcgarten am Schillerplatz in Blascivitz langt am 3. November zur Zwangsversteigerung. — Verhaftet wurde in Leipzig der 32 Jahre alte Kansmann Artur Vöckcl aus Erfurt, der von dem Un tersuchungsrichter in der wider Dr. Lictz und Genossen anhängigen Sache und von der Staatsanwalischast zu Dresden wegen Betrug? verfolgt wird. — Nach den Mitteilungen des Abgeordneten für Falkcnstein i. S. wird dem nächste» Land tag auch eine Vorlage über den Neubau des Bahnhofs in Falkcnstein zngehen. Der Ban wird eine Million Mark kosten und wahrscheinlich im Frühjahr >010 in Angriff genommen, unter 'Vorans- setznng der Bewilligung der staatlichen Fvrderullgcn seitens des Landtags. Die Pläne für de» Bahnhossbau sind bereits i» der Hauptsache fertiggestcllt, wobei den Wünschen der Stadl Falkrnsteiii nach Möglichkeit Entgegenkommen ge zeigt wurde. Die E x e t u t i v b c a m t c n iPolizciinspektorcn, Wachtmeister) der K rcishanpt m annjchast e n E h c m » i tz und Zwickau hielten am Sonnabend in Annaberg eine Versammlung ab, i» der verschiedene polizeiliche nnd kriminelle Angelegenheiten, sowie Stan dessragen besprochen wurden. — Die goldene Hochzeit feierte in Zwickau der Vergiiitmlid Gustav Bauer mit seiner Gattin. — Ein Bezirkstag des E r z g c b i r g i s ch e n Sängerbundes, zu dein auch Gesangvereine benach barter Orte erschienen waren, fand vorgestern in der großen Frstlialle in An» aber» statt. Das Programm enthielt »erschicdene Vereins- nnd Masscngeiänge. Durch Ansprache» wurde das deutsche Lied gefriert. - Ans dem Bahnhose 'Weida vcrnngiückte am Sonn tag vormittags gegen 10 Uhr der Wagcnrückc, Ludwig dadurch schwer, daß ihm beim Verschubdienstc der linke Oberschenkel und der linke Oberarm abgefah ren wnrden. Der Verletzte verstarb am Abend desselben Tages. — In Kleindchsa bei Lvban brannte in der Nacht znm 20. d. Mts- die Wirtschaft von Gustav Manitz mit sän^Iichcn Erntcvorräte» nieder. ge- csgrrgercdicdte. Nachklängc znm Kaiscrmauöver. Am Schlüsse der alljährlichen großen Herbstübuiigen hält der Kaiser, wie bekannt, eine eingehende Schluß- bciprcchilng ab, die meistens eine Stunde in Anspruch nimmt und in der jede Phase des drei- bis fünftägigen Kampfes erwähnt und beurteilt wird. Wie die „Allg. Armec-Korr." mittcilt, hat sich der Monarch in diesem Fahre, als er am 17. September in Gegenwart mehrerer Biindessnrstcn und vieler ausländischer Persönlichkeiten die großen Herbstübnngen besprach, sehr inrz gefaßt und mehr eine Darstellung des Verlaufs des fünftägigen sriedlichen Feldzugs an der Donber gegeben als eine kriii- >che Bctrachinng. Er erwähnte dabei lobend die Marsch leistungen der Infanterie und deren Haltung und be sonders die ausgezeichnete Verfass»»» des I. bäurischen Armeekorps. Außerdem erkannte er die Führung svwvhl des Prinzen Leopold von Vancrn wie des General obersten v. Bock und Polarst an nnd stimmte den wäh rend der Manövcrtage getrosienen strategischen und tak tischen Maßnahmen beider Führer ausdrücklich zu. Ein höherer englischer Militär, der in nicht- vsfizieller Eigenschaft den Märschen und Kämpfen im Kocher- und Tanbertalc vom 13 bis 17. September gefolgt ist, hat sich nach der „Milit. Polii. Kvrrcsp." über seine Wahrnehmungen während des Kaisermanöoers wie folgt aiiSgclassc»: habe niemals i» meinem lange» Sol- datenlcben eine schönere Feidirnppc (» tiner Ix»lz- oi' mc-iij gesehen, als die Insantcrie des I. bäuri schen Armeekorps, als sie nach langem, anstrengende»! Marsche südlich von Mergentheim am Kaiser vvrübcrge zogen ist. Die Leute sahen alle beinahe wie Brüder ans, so gleichmäßig waren sic in der Haitung, im Gewicht, in der Größe, ja auch im Gcsichtsichiiiti. Durchschnittlich 5 Fuß 8 Zoll groß, müssen sic jeder eiwa ll Stvnc 1154 Psundi gewogen haben und befanden sich in io vorzüg- lichem, athletischem Training, daß ich für immer dem jnn gen Deutschen von heute die Mnthc des Bierbauchs ab bitten will. Jeder einzelne Mann i» 'Reih und Glied er schien wie das sein abgestimmte Rädchen einer großen Maschine, aber einer Maschine, die bis in ihre ninnmal sie» Werkteile mit dem Ganzen dentl und handeil. .1» differente Gesichter habe ich nnier den Tauicnden dieses prächtige» Korps überhaupt nicht zu entdecken »erniochl: dabei inarschierle jeder einzelne Insanierisi, als ob er am Lprnngfedern ginge. Solche Leistungen der niilitürnchen Fugend sind eben nur möglich durch die j v l d a t i , ch e Erzieh u n g v v n '.vi e n i ch e »aller n und das Bei spiel, das dem genieinen Man» von seinen Offizieren dauernd gegeben wird. Bewundernswert ist auch für »ns Engländer die Hingabe, mit der Geschäftsleute in eiiisinß reichen nnd verantwortliche» Stellungen, die eigentlich nn. schwer abkömmlich sein sollten, ihre Dienste dem Heeres a n t o r» o b i l d i e n st widmen. Tic Führer der Wage» des Deutsche» Freiwilligen Antomobilkorps verkörpern ,» der Vvllendnng den Gegensatz zwischen deutschem nnd eng iischem militärischen Voikseuipsinden: Fn Engloud wird selbst bei den Bestrebungen eines Lord Roberts iiir o, gllgcmcine Dicnstpslicht gesrggt: Aus weichen — seih» süchtigen — Beweggründen mag „Bobs" das tun'?, wahrend der Deutsche jede Opferwilliglcit für die Armee als etwas Selbstverständliches betrachtet. Das ist ein Vorsprung, den keine Haldancichen Reformen und leine Propaganda der alten Offiziere jemals einhoicn wird!" Moltkc in der Walhalla. Der Entschluß des bäurischen Prinz-Regenten, in der Walhalla bei Regensbnra die Büste des „großen Lein- Meisters der deutsche» Armee" anszustellen. wird bei alle» Tcntschen begeisterte Zustimmung finden. Er zeig, man nur, daß Prinz Luitpold die Mehrung der Walhalla genossen im Linne jeines Vaters iortsnhri, er ist vielmehr auch ein neuer Beweis der t r e n d e n t > ch e » G e i i n n n ng d e s l> a » ri i ch e n L a n d e s s n r st e n. Daß die Betannimachnng dieier sreudigen Voiichast gerade am Sonnabend erialgie, hatte, wie die „Miiiichn. 2k. N." ichrei ben, aus zwei «gründen eine hohe Bedeutung. Einmal darf darin die Anerkenn»»» des Regenten für die jung steil Leistungen deutscher Truppenteile ans dein Manöver seldc erblickt werden, dann aber auch ein sinniger Will kvinmgruß, den Prinz Luitpold dem Kaiser zu seinem Ve suche in Banerns Hauptstadt entbot. Mit Mvltke ziel» der ziveite große Paladin Kaiser Wilhelms l. in die Wal halla ein. Er erhält den Ehrenplatz an der Tafelrunde der Unsterblichen neben seinem kaiserlichen Herrn. Tie drei Männer, deren Bild im Herzen des deutschen Volke» immer gegenwärtig sein wird, sind dann auch in König Ludwigs Marmorteinpel an der Donau für immer oer eint: Wilhelm I., das Vorbild fürstlicher Gesinnung, Vis marck, dcis Vorbild deutscher Kreist und «grüße, Moirke, das Vorbild „höchsten kriegerischen Könnens u n d selbstlose r P f l i ch t e r s ii l l n n g". So ver gegenwärtigen sie uns die Zeit des deutschen Einigungs wertes nnd der Reichsgründnng, der großen Berggngcnhcii znm dancrndcn Ruhme, tvinmcnden Geschlechtern zum Ansporn für die Mehrung deutschen Sinnes und die Er hgltiing dessen, was unsere Väter uns in heißen Kämpfen errungen haben. Die Tiintenhausener Herbsiparadc. Die diesjährige Generalversaininliing des bayri schen V g n e r ii b n n d e s. die in Tnntenhalisen unter freiem Himmel abgehglte» wurde, har der Reichstags- abgeardnetc Schüdler benutzt, uin das Verhältnis des Zcntrnins zu dem n e n e » Reichskanzler genau sestznstelleii. Herr Lchädler, der bekanntlich zweiter Vor sitzender der Zentrilinssraktio» im Reichstage ist, hat in längerer Rede, nachdem er die Zentrilinspolitik zu der Stenergesetzgebuiig verteidigt hatte, erklärt, daß zwischen Z e n t r n m und K v n s c r va t i v e n kei n K v in p r o - miß bestand, noch besteh«. Dem verflossenen Block glaubte er die „bessere patriotische »nd nationale Gesinnung der Polen" Vorhalten zu müssen. Biilvws Zeit sei für jeden politisch Denkenden gekommen gewesen. Lein Sturz aber sei die dauernde 'Ausgabe von 500 Millionen nicht wert gewesen. Seit Dezember (000 habe Vnlviv für das Zen trum gesellschaftlich überhaupt nicht mehr cristicrt. Das den jetzigen Reichskanzler betresst, so sei er der eigentliche B l v ck st a a t s s c t r c t ä r gewesen. „Treu er geben", fuhr Herr Schüdler wörtlich sort, „ist er in inniger, herzlicher Verehrung dein Kaiser, nicht bloß ans politischer Berechnung. Ob er imstande sein wird, bei dieser treuen Hingebung jenes Erbe zu bewahren, von dem man gesagt hat, daß es Bülom »ach den Nvvembertagc» ans Potsdam znrückgebrachi, besonders dann, wenn Reden und Ansprachen des Kaisers in verschiedenen Aussprachen er scheinen'? Ich gehe dann noch einen Schritt weiter und frage, ob der neue Reichskanzler wohl iinsignde sein wird, anch den katholischen Bott steil in Deutschland in seinem Denken und in seinem heiligsten Fühlen zu oer stehen, nachdem er doch den größten Teil seiner Amtszeit in Biandenbnrg und den iiiiiliegenden Königreichen zu gebracht hat. Das Verbot einer Rede in polnischer Sprache an die katholischen Arbeiter ans der Kathvlikenvcriainin knng in Breslau, gewisse Telegramme an die Hnkatisteo bünde im Osten, die Versuche des beharrlichen Bleibens ans der betretenen Bah», diese Dinge zeigen genügiaw, daß man wenigstens den Polen gegenüber sortsahien will in der eriahrnngsgeinäß veriehrtesien Politik. Ter neue Herr Reichskanzler wird es begreifen, wenn wir am seine Taten warten, um ihn zu werten, ihm gcaen ü b c r st ehe» v Ii ne Liebe, v h n e H aß, kühl, stets ans der Hut. Wir erwarten und wollen keine Gunst bezeigung, wir betteln anch nicht uni Gunst, wir haben andere» Kanzlern schon gegenübcrgcstanden! Wir vcr traue» auf Gott, unser gutes Recht, ans unser sturm erprobtes treues katholisches Volk!" Die innere Krise in England, die sich ans dem heftigen Kampf »in die Fiiianzbill entwickelt Hai. spitzt sich immer mehr zu, so daß eine Auf lösung des Parlaments nnd Nenwahlc» wahrscheinlich sind. In Birmingham fand eine große Demonstration der Liberalen zugunsten des Budgets statt, bei der 70 Parlamentsmitglieder am Vvrstandstische saßen nnd Ai thnr Ehambcrlain den Borsitz führte. Pre in ic r in i n i st c r Asqnith erklärte, die Bersamniliing müsse eine gleichmäßige Verteilung des Reichtums verlangen. Die 'Vertreter des Voltes müßten das letzte Wort liabcn. Die Liberalen nähmen die Herailssordernng der Lords tampscs mutig an. Der W iderstg n d ld e r Lords sei die » n a c h c n e r l i ch st e 21 c o o I n t i o n der »euere n Z eii. Seine Folge» seien weit tiefer nnd weitreichender, als das bloße Recht, sich i» die Staatgnnanzcn z» mischen. Daß dem Ernst das Satnrspiel nicht fehle, haben die englischen Frauenrechtlerinnen auch bei dieser Versammlung eine» wüsten Skandal inszeniert. Es wird darüber gemeldet: «'fegen de» Schluß der Versammlung, worin Asqnith gegen Nvsebcrn sprach, imttrn ein paar Sussragctts das an die Versaniinlniigshglle anstoßende Dach erstiegen. Sie lüsten mit der Az.t die S ch i e s c rp l a t te n und Ziegel und warfen sie auf die nntenstehendcn Polizisten. Diese vcrtrielxui mit einem Spritzen >chl auch die Demonstrantinnen, die später vcrba'tet wurden. Zur Krisis iu Serbien. AuS Belgrad wird gemeldet: Vor zwei Tagen fand ii» Königspalast eine Tafel statt, der nur die intimsten Freunde des Königs beiwohnten. Der König äußerte dabei zu zwei Berichwörerossizieren. er könne die Intrigen und Ang risse der serbischen Presse nicht mehr ertragen und werde ans den Thron verzichten. Dasselbe soll der König auch dem ehemaligen russischen Gesandten in Bel grad. Sergeiaw. »litgetcilt haben. Er erwarte noch ein ?tr. 2<»2» Seite 8. Dienstag» 21. September Ittvv
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