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- Erscheinungsdatum
- 1909-09-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190909069
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19090906
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19090906
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-09
- Tag 1909-09-06
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Monat
1909-09
-
Jahr
1909
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den sich die Alldeutschen durch einen recht zahlreichen Be- such in Letschen am Dienstag revanchieren. Nachdem sich der Jubel über die Ankunft der Deutsch-Böhmen gelegt batte, begründete LandgerichtSrat v. Psister folgenden Antrag der Ortsgruppe Da rmstadtr «Der Alldeutsche Verband hält es für eine berechtigt« Forderun« de- Na- tiooalgefnblS. die Orte unserer Kolonien nach Möglich keit mit deutschen Namen zu bezeichnen, und ersucht daher die Neich-regierung. Neugriindungcu nur deutsch zu be nennen und die Namen bestehender Orte allmählich »u verdeutschen." Der Antrag, den übrigen- auch die zu Psingsten in Dre-den zusammengetretenei Solvnialgesell- schast wenigstens für Südwestasrika angenommen hatte, saud bei den Alldeutschen einstimmige Annahme. — Hieraus erhielt Reich-rat»abgevrd»eter Iran» Iesser- Wien das Wort zu seinem Bortrag: »Der wirtschast- liche Kamps gegen das Tschechen» um", ein Thema, da- besonders auch in Dresden interessiert: «Die Ursachen des nationalen Kampfes sind in erster Linie in den soziale» Verhältnissen begründet. Die erhöhte Lebens- snhrung der Bevölkerung im Vereine mit der rvachsenden Nachfrage »ach Industriearbeitern führt dazu, daß die Kin der der Arbeiter wiederum der Industrie zugesührt wer den. um der elterlichen Wirtschaft Geld zuzuführen. Da durch werden nicht nur die phusivlvgischc» Mängel ge steigert — eS wird auch dem deutschen Gewerbe, der Haus- dienerschast. dem Diener- »nd niederen Beamtensrande der Nachwuchs entzogen. Der deutsche natürliche Nachwuchs ist für die derzeitige volle wirtschaftliche Ausnutzung de- deutschen Gebietes unzureichend, der tschechische Nachwuchs hingegen ist für die nicht volle Ausnutzung deS tschechischen Gebietes zu groß. Diese Spannung sührt zu einer aus- gleichenden Binnenwanderung der bedürfnisloseren tschechischen Massen in die deutschen Gegenden mit gttnsti- aeren Lebensbedingungen. Der wirtschaftliche Kampf gegen die Tscheche» muß sowohl ein Abwehr- als auch ein A n g r i s s S k a m p s sein, in beiden Fällen verbunden mit Reformen im eigenen Gebiete. Die in dieser Reform liegende Tendenz der Einschränkung der Binncnivande- rung als Ser eigentlichen Ursache der nationalen Not ist dadurch zu fördern, dag deutsches Kapital und deutsche Unternehmungslust die Industrialisierung des tschechischen Gebietes eingehender beginnen. alS bisher. Bo» größter sei. Sepp Mathe. Aufseher tm Franz Iofep-aStollrn bLi Teplisi. siaitete als Vertreter der österreichischen Arbeiter- schüft den Dank für bt« freundliche Aufnahme ab und ließ UL-Deutschland hochlohen. Nach dreifründcher Dauer fand das Festmahl, das den -«bannten, guten Ruf der Gendtg- scheu Küchenvermaltuna vor so viel fremde« Gästen glän- zenh dewäbrte. fein Ende. Stach Schluß der Lasel begaben sich die Teilnehmer an den Slbkat. um di« Illumination der Fvftftadt zu betrach- ten. Wir Meißen am Mittwoch anläßlich de» Bribadeiubl- läumS. so zeigte sich auch gestern Schandau tn einem Licht» gcwanö. wie eS «dir Perle der sächsischen Städte" noch nie angelegt hotte. Ganz Schandau war bt» spät in die Nacht hinein lebendig, um den MärHcnzaubcr dieser von Feuer durchstrahlten Nacht bis zum Verglimmen -er letzten Flammen zu genießen. Ll.-ll. üertlicder unO ZScbrtrcder. — 2e. liünigl. Hoheit Prinz Johann Georg ist vorgestern abend zu den Kafsertage» i» Stuttgart cinge- trvsfen und vom Bahnhvs von den Hcrzögen Albrecht. Robert »nd Gemahlin sowie Ulrich vv» Württemberg nach dem KrvnprinzenpalaiS geleitet worden. — In bem Besinden des srüberrn Herrn Minister- Grasen von Hohenthal und Bergen, der sich noch wie vor unter der hin- gebeiiden Pflege seiner Gemahlin in der hiesigen Wohnung lLinde»- qasse> in ärztlicher Behandlung befindet, in leider eine wesentliche Besserung »och nicht eingetreten. Im allgemeinen ist da» Befinden sehr wechselnd. Der Kranke nimmt jedoch a» allen Vorgänge», namentlich auch durch Zettiingslcktüre. rege» Anteil, bedarf aber jedenfalls größter Schonung und kann nur die allernotweildigsteii Besuche eiiwsanaeii. — Aus Anlaß de- Geburtstages des Herzogs Ernst II. von Sachsen-Menbnrg. der Ches der Frriberaer Jager ist, war die Kapelle des Oschatzer Ulaiicnregiiiieiits »ach Alienburg besohlen worden und konzertierte daselbst während der Tafel. Dem Ober- mnsikmeistec Linke wurde vom Herzog bei dieser Gelegenheit daS Aitenbu ratsche Verdien st kreuz überreicht — Radrennen zu Dresden — Walthour gewinnt den Preis der Stadt Dresden. Mit einem Programm, wie es interessanter sin Dresden kaum geboten worden ist. nahm gestern der Verein Bedeutung isi die ^^9,^ ^^rschiiiict des Arbc ^ ür Radw e t l fahren zu Dresden von seiner alten ,ur Regelnngöer Einivandernng. weil sie nnS die Mittelam Birkenwäldchen für immer Abschied. In einem in die Hand gibt, in manchen Fällen eine allzu große An-^ ^ ^inle Nioiorsübruna um den Breis der mininlung tschechischer Einwanderer hiiitanzuhaltcn." § ^ ^ ^ Dresden sowie einer Reihe Fliegerrennen zeigten " „Ii sich auf der dem Untergänge geweihten Bahn nochmals die besten »pende rühmte die Verdienste der deutschen Brüdc-r in Vertreter der Steherklasse sowie hervorragende Flieger (Berufs fahrer und Amateure). Im Hinblick auf die jüngsten Unglüas- fälle aus einer Berliner und Chemnitzer Radrennbahn war die Zementbahn nach den äußeren Zuschauerplätzen sowohl, wie nach dem Jnnenraum durch eine zweite Barriere abgegrenzt, um ein eventuelles Ueberspringen der großen Schrittmacher- Maschinen in das Publikum zu verhindern. Außerdem war behördlicherseits die Bestimmung getroffen worden, daß die Rennen mit Motorschrittmachern nur hinter Maschinen mit der 20 Zentimeter-Rolle, die einen gewissen Abstand zwischen Motor und Rennfahrer bedingt, ausgefahren werden dursten. — Trotz des recht unsicheren Wetters war das Meeting sehr gut besucht, es dürsten etwa 6000 Personen anwesend gewesen sein. Punkt 0-4 Uhr nahmen die Rennen ihren Anfang, und zwar gelangten als erstes Fahren drei Vorläufe zu dem Hauptsahren über 2000 Meter zum Austrag, aus denen sich Zschernig-Leipzig. Tadewald-Bcrlin und Stabe-Berlin für den Endlauf qualifi zierten. Ein g^en 4 Uhr einsetzender Regen brachte leider eine ziemlich laiige Pause, die indes die fleißige Kardereiter-Kapelle unter der Leitung des Obennusikmeisters Stock durch lustige Weisen angenehm überwinden half. Weniger erfreulich war dagegen das Verhalten einer großen Anzahl Zuschauer auf den Kurocnplätzen. die durch ohrenbetäubendes Pseifen und Johlen den Wiederbeginn der Rennen trotz der gefahrvollen nassen Bahn erzwingen wollten. Ausgenommen wurden die Rennen nach etwa einer Stunde durch den Entscheidungskampf zum Hauptfahren, aus dem nach 4 Min 6 Ser. Stave-Berlin mit zwei Radlängen vor Tadewald und Zscheriiig als Sieger her- oorging. Das Vorgabefahren über 2000 Meter, in dem sich II! Fahrer dem Starter stellten, gewann Alfred Röthig- Dresdcn (120 Meter Vorgabe! vor seinem Bruder W. Röthrg slöO Meter Vorgabe! und Ullmann-Leipzig (140 Meter Vor gabe!. Im Tandemsahren über 2000 Meter, das von fünf Paaren bestritten wurde, sicherte sich das Brüderpaar W. und A Röthig vor Fuchs-Zschernig und Genz-Hitzler gleichfalls den ersten Platz. Leider kam das Siegerpaar nach Passierung des Zieles in der Auslauskurve zum Sturz, wobei sich A. Röthig eine» linksseitigen Schlüsselbeinbruch zuzog. Der Clou der Ver anstaltung. das Stundenrennen mit Motorführung um den Preis der Stadt Dresden (4 Preise: 2000, 1006, 1200 und 1000 Mark! kam als letzte Nummer zum Aus trag. (Das im Programm vorgesehene 25 Kilometer-Rennen mit Motorführung mußte infolge des Regens ausfallen.s Rach einem vergebliche» Start ging kurz vor 0 Uhr das Quartett Günther-Köln, S a I z ni a n n - Heidelberg, Scheuer mann - Breslau und W a l t h o u r - Atlanta aus die Reise. Scheuermann erreichte zuerst Anschluß an seine Führung, ihm folgte Günther und gleichzeitig Salzmann, während Walthour als letzter von seinem Schrittmacher ausgenommen wurde. Scheucrmann legte sofort ein äußerst flottes Tempo vor, so daß er bereits in der fünften Runde eine Runde vor Salzman» und Walthour und eine halbe Runde vor Günther lag. Aber schon in der 10, Runde erlitt der Breslauer einen Raddefekt, der ihn an die letzte Stelle und Günther an die Spitze brachte. In zwischen war aber auch Walthour in Schwung ge kommen. Bon Lawson brillant geführt, unternahm er in der 07. Runde einen überraschenden Vorstoß gegen den führenden Günther und sicherte sich dadurch die Führung. Hierdurch scheinbar irritiert, verlor Günther nach kurzem Kamvfe auch den zweiten Platz an Salzmann und mußte sich schließlich auch vor Scheuermann beugen, der fhn in der 52. Runde aus den letzten Platz verwies. Walthour, in hervorragender Dis position. nahm seinen Gegnern, selbst dem ausgezeichnet fahren den Salzmann, eine Runde nach der anderen ab und ging nach 1 Stund« mit 105 >4 Runde» oder 78 Kilometer 500 Meter als Sieger über das Band. Salzanann als Zweiter hatte 77 Kilometer 200 Meter, Schvuermamn als Dritter 72 Kilometer 400 Meter und Günther 7l Kilometer 105 Meter furückgelegt. Namens der Stadt überreicht« Herr Stadtverordneter Krum bein dem glücklichen Sieger unter ehrenden Worten der An erkennung den Preis, sowie einen mächtigen Lorbecrkranz, mit dem Walthour zum Schluß seine Ehrenrunde fuhr. — Aktienfälscher Stöckli« vor dem Chemnitzer Schwur gericht. Aus der Vernehmung des Angeklagten ist noch folgen des zu erwähnen: Angekl. : Er sei am t. September 1004 nach Chemnitz gekommen. Am t. Oktober 1005 trat er die Stellung als Direktor der Sächsischen Maschinenfabrik an und hatte diese bi« zum 1. Oktober 100» innr. Er hat den Namen v. Ecklin geführt und sich durch einen falschen Trauschein legitimiert. Als ich nach Verübung der Unterschlagungen flüchtig wurde, begab ich mich zunächst nach Berlin, dann wandte ich mich nach Rußland, wo ich eine Stellung als Direk tor erhielt. Es kamen aber fortwährend anonyme Briefe an, so daß ich die Stelle nach vier Wochen wieder aufgeben mußte. In Rußland war mir ein Gehalt von 40 000 Mark pro Jahr zugesagt. Ich ging dann nach Berlin zurück und zog nach Groß- Lichterfelde, wo ich etwa ein Jahr wohnte. In dieser Zeit habe ich spekuliert, teils mit Erfoig. teils ohne Erfolg. Don Groß-Lichterselde ging ich dann nach der Schweiz und später nach Aegypten, da ich fürchten mußte, entdeckt zu werden. Ich hatte gehofft, die Unterschlagungen decken und die bei einer Berliner Bank hinterlegten gefälschten Aktien wieder einlösen zu können. Das ist mir aber nicht gelungen. Vors.: Was haben Sie denn in Aegypten angefangen? Angekl.: Ich wollte ein Geschäft gründen und dadurch mein Fortkommen suchen. Ich nahm den Namen Bock an. Weihnachten 1008 wurde ich verhaftet. Vors.: Wieviel Geld hatten Sie damals bei sich? Angekl.: Etwa 0000 bis 10 000 Mark, das Geld ist mir abgenommen worden. Dorf.: Sie sind dann in Genua vom Schiff geflohen? Angekl.: Ja. ich fuhr dann nach Nizza, dort Oesterreich, die dem Deutschen Reiche ein Schutzwall seien gegen die drohende Slawificrung. So batte nach sieben- nündiger Beratung der Alldeutsche Verbandstag in der 0. Stunde sei» Midc erreicht. Der Jahresbericht lag i» den „Alldeutschen Blättern" gedruckt vor. Der Ort der nächsten Tagung soll einer späteren Beschlußfassung Vor behalten bleiben. Die Absicht besteht, die Tagung in Ge meinschaft mit einem anderen großen völkischen Verbände abzuhalteii. Mit einem donnernden dreifachen Heil aus daS deutsch« Volk und dem begeisterten Geiang der „Wacht am Rhein", die die Deutichböhmen anstimmtc», ging die viel- hunderlköpfige Versammlung auseinander. Da» Festmahl bei Sendigs. Der entzückende Speiseiaal der König-Villa Rudolf Sendigs, der an die Anmut der Belvedere-Säle erinnert, wies eine vornehm geschmackvolle Zier von Schleifen in den Reichsfarben ans, die von den LüstreS an der Wand, von den prächtigen roten Rosensträußen in hohen Krifrall- imfen herniederfielen. Eine glänzende Tafelrunde fand sich um 0 Uhr im Bestib-ül des effektvoll dekorierten Hotels ein. Generaldirektor Scndig hatte in seinem groben Park hohe BegrUßnngsichilder errichten lassen, deren eins die Aufschrift trug: „Nach Oesterreich — hinüber schall' es: All- Deutschland, Deutschland über alles!" Bon der höchsten Spitze des bengalisch erleuchteten elektrischen Auszugs zur Villenkolvnie Neuscliandau grüßten mächtige Flagge» ins Elbrol herab. Und die reizenden Billen selbst trugen reichen Gjrlaiidenfchmuck. Auch die zahlreichen Sommer- Mtc bei Sendigs nahmen an der Feier der Stadt An teil. io lmtien die kleine» Jungen und Mädchen Fähnchen in den Reichs- oder Lande »färben an die Brust oder an den Hut gesteckt. Das Festmahl, an dem viele Damen der stongreßgäste in großer Toilette teilnahmcn, entrollte ein überaus glänzendes Bild. Den Reigen der Trink'prüche eröffnet« Bürgermeister D r, Voigt- Sänindau. ES icien schwere Stunden der Arbeit gewesen: „doch nach der Ar beit ist nicht nur gut ruhen, sondern nach der Arbeit ißt man auch gut". Deshalb wünsche er allen Teilnehmern fröhliche Stunden beim seitlichen Mahle. Danach erhob sich Großfarmer Zieh aus Nordamerika. Er sei nach der Heimat gekommen, um sich an der deutschen Natur wieder zu ergötzen: er j.ci dankbar für die Freude, daß er an manchen Sitzungen des Verbandes habe tcilnehmen können. ES sei ihm ausgefallen, daß die Deutschen viel ,'^eit aus Sophisterei verwendeten, die znxir irhr interei!am seien, »her nicht» Positives zu Wege brächte». Und dann werde hier so wenig das Opfer geschätzt, das die Teilnehmer von Kongressen an Zeit und Gut brächten. Er rühmte die Ver dienste des Vorstandes, der die Geschäfte im Sinne des Gründer» Hasse weiiersiühre. Nach amerikanischer Sitte brachte er keim Hoch ans. Generalvertreter Focke-Dres den widmetc.ü'eineii Trinkspruch dem verdienstvollen Reichs- la'tsabHcordnete» Je »er-Wien, der wie keiner in Oester reich iiir die Sache der Alldeutsche» kämpfe. Kirchenra! Stadtviarrcr H ä ss e l ba r Ih- Schandau feierte die deutsch' Begeisterung, die noch immer entflammt sei. wenn cs ge golten habe, das Vaterland zum Ruhm zu führen. Die Alldeutschen hätten sich an den Staatsivagen gespannt, um das Reich vorwärts zu bringen. Was ivüre der Reichs tag ohne den Alldeutschen Verband? Er würde »och mehr Versehen machen, als er bisher schon verschuldet habe. Er. Redner, sei von dem naiven Glauben früherer Lebens jahre geheilt, daß di« Männer, die in den Reichstag „ge treten" würde», nur das Wohl des Vaterlandes im Auge hätten. Der Redner verlas sodann einen Brief Roseggers, in dem dieser sein Bedauern ansdrückt, daß er mit Rücksicht auf seine Geiundheit nicht an den Schandauer Festtagen t.iliiehmcii könne. Er wünsche aber reichsten Erfolg und eihvise von den Alldeutschen Hilic zur österreichischen Zwei- millivneiiipeiide zur Stärkung des Deutschtums in Oester reich. Jubelnden Beifall löste dieses Schreiben aus. Der Tiink'pruch de» Redners galt der Wohlfahrt de» Deutschen Reiches Wiederum stimmte die 'Verrammlung, wie schon io osr, bei dieser Tagung, spontan die deutsche National hymne an. Stadirat D r. L o i e n z - Dübeln weihte sein Glas dem wackere» Vorsitzenden Rechtsanwalt Elaß. Den nächsten Trinfsprnch hielt D r. Hovr-Drcsden aus die deutsche Frau, eine der tüchtigsten Mitkämpferinnen der All deutsche». Herr W e tz e l - Pritzwalk wies daraus hin, daß auch ein Vertreter der österreichischen Arbeiter anwesend rer. Diese Tatsache sei mit ganz besonderer Freude zu be grüßen. Er forderte die Aiuwesenden aus, der nationalen Arbeiter'ltrast ein Hoch anSzubringe». -Herr Maschkc- Olmüv irrig ein patriotisches Gedicht des treudcutscheii iathvlEche» Pfarrers Kernitock vor, des bekannten Mit arbeiters der «Fliegenden Blätter", der in Steiermark die deiitiche r'tzacht hält. Bürgermeister L u f t - Teilchen von der Denlrctiradikatcn Partei rühmte de» Charakter Schan daus als einer treudentschcn Stadt. Er lud die Alldeutsche» z» einem techt zahlreichen Besuch in Tetichen ein »nd brachte ein Hoch aus Bürgermeister Dr. Voigt und den verdienstvollen Vorsitzenden der Ortsgruppe Schandau, Privatns Müller ans. der etne gewaltige Arbeit mit Lust und Geschick bewältigt trabe. Privatns Müller-Schau- da» erklärte, daß cs ihm eine Freude gewesen sei, die Tagung der Alldcnirck)«» in Schandau vorzubereiien. Bür germeister D r. Voigt qab bekannt, daß Einladung zum nächsten Verband-tag von Düsseldorf und Rostock ergangen hatte lch einen Bekannt«,, der mich bei sich aufnahm. Da mir Detektivs folgten, fuhr ich von Nizza nach München Hier er- kündigt« ich mich bet einem Rechtsanwalt und erfuhr, dag meine Tat sich als qualifiziert« Urkundenfätschung charakterisier«. Ich Wollte deshalb mit Hilfe meiner Freund« nach dem Aus land flüchten. In München verfucht« ich als Sprachlehrer mein Brot zu verdienen, ich erhielt auch von meiner Mutter Unter stützung. Vors.: Unter welchem Namen hielten Ei« sich in München auf? Angekl.: Unter dem Namen vttterlin. — veneraldirektok der Sächsischen Maschinenfabrik Schier- sand sagt aus: Lusschlaggebend für die Annahme StÄcklin, waren die Zeugnisse, die sich später als aesälscht erwiesen. Schon vor Ablauf der Probezslt wurde Stöckttn als stellver tretender Direktor angestellt. Er hat sich schon vor seiner sesten Anstellung um eine ander« Stelle uingesehen. weil er unter nwtner harten Hand nicht arbeiten wollt«, und well ich ihm mein Mißfallen über sein aeschästliche» urrtd private» Leben ausgesprochen hatte. Tr hat« kostspielige Passionen, und als ihm dies vorgehalten wurde, motivier« er ivinen Aufwand damit, daß er einen sehr vermögenden Schwiegervater habe. Er leg« dem Aufsichtsrat auch Bücher vor. nach denen lein Vermögen 200 »00 Mark betrug. Gerüchtweise verlautet, daß seine sahrlicheu AuMiben t>G-80 00N Mark betragen haben. Als kaufmännischer Direktor lag ihm auch di« Aufbewahrung der Effekten ob. Als zweiter Zeuge wird Direktor Jung ver nommen. Vors.: Sie wollen über die Glaubwürdigkeit des Angeklagten vernommen werden. Auf den VV vorliegenden Aktlenblanketten sollen die Unterschvisten tn Faksimile vor handen sein? Zru«: Das holte ich nicht für möglich, da di« Unterschriften handschriftlich angebracht werden mußten. Vors.: Was wiss-n Sie von der Vergangenheit Stöcklins? Zeuge: Er rnachte aus mich der, Eindruck eines sehr fleißigen und tüch tigen Menschen. Er wollte aber mehr scheinen, als er vorstellte. In der Schweiz habe ich sestgrstellt, daß er dafür schon als Schulknabe und als junger Mann bekannt war. Als er von Bafel wegen Nankerotts fortging, hatte er schon viel auf dem Kerbholz. In Königsberg hatte er einen Schwindel mit Ge treide in Szene gesetzt und auch mit Zeichnungsscheinen auf französische Obligationen Manipulationen vorgenommen, die einem Zustizrat viel Geld kosteten. Oberstaatsanwalt: Don den 109 Aktien hat di« Nationalbank in Berlin 104 verkauft und hat diese Aktien dann später einlösen müssen. Me hoch ist das Objekt? Zeuge: Das weiß ich nicht. Di« Nationalbank hat zunächst 00 000 Mark gegen die Sächsische Maschinenfabrik eingeklagt. Das ist aber nur ein Teilbetrag. Die National bank hat einen Kurs von 151 bis 160 der Klage zu Grunde gelegt. Das ist der Kurs, zu dem st« die gefälschte» Akbien hat zurückkaufen müssen. Ich taxiere nach der Kursentwicklung, daß sich der Betrag ans rund 200 000 bis 220 000 Mark belaufen wird. Oberstaatsanwalt: Für diesen Betrag ist entweder die Nationalbank oder die Sächsische Maschinenfabrik geschädigt worden. — Zur Au-dtltzung im Schwimmen war dem Echwimmklub „Germania" auch im laufenden Iabre eine größere Anzahl Knaben des Pestaloz,isllttrs überwiesen worden, deren Prüfung morgen abend 6 llbr im „Geriiianiahof". DreSden-N„ Louisenstraße 48, erfolgen soll, — Internationale Photographische Ausstellung Dresden 1SÜS. Heute findet eine Führung durch die wissenschaftliche Abteilung statt. Führender: Herr Professor vr. Robert Luther, Treffpunkt 4 Uhr Knppeiballe. Das Konzert wird dnrch die Kapelle des Iägerbaioillons Nr. 16. Dir. G. Hellriegel. ausgesnhrt und dauert von 4,'s bis 10»/, Uhr. Am Dienstag findet großes oberbavrüches Erntefest, sowie Doppelkonzert. Ballettnussiihrungen, Erritefestzug. Illumination und Erntetanz statt. — Falsche Zweimarkstücke. Auf dem Postamt lnDentsch - neudorf wurde ein falsches Zweimarkstück ungehalten, das das Bildnis des Königs Friedrich August, die Jahreszahl 1908 und das Müiizzeicheir Le. trägt. Das Gewicht beträgt 8'/, Gramm. ES wird vermutet, daß noch mehrere dieser Falsifikate in Umlauf gesetzt worden sind. — Die Feuerwehr wurde am Sonnabend abend nach Zah » sgasse 14 gerusen, wo ein Fußboden- und Balkenbrand entstanden war. Das Beseitigen der angebramiten Teile nahm längere Zeit in Anspruch. — In Kleinzschachwitz ia»d vorgestern mittag 1 Uhr die Tranerteier sür den am Mittwoch in Berlin verstorbenen Major a.D. Albert von Boddien statt. Im Aufträge Sr. Maj. des Königs wohnte Herr Oberlivsniarschnll v. d. Bnsiche-Streithorst der Feier bei. In der Trauerversamiiilnng gewahrte man Ofsiziers- devntationeii der Grimmaer Husaren, Oschatzer Ulanen und zahl reiche Leidtragende an- dem großen Freundes- und Bekanntenkreise des Verstorbenen. Den Trost der Kirche spendete der OrlSaeistliche Herr Pastor Knhnel. Tic Beisetzung erfolgte auf dem Kirchhofe zu Lenden. — Der Kantoren- und Organistenverein der Kr e i s b a ii p t m a ii n s ch a s t e n Dresden und Bautzen lGruppc Radcberg) hält am Mittwoch in Klotzsche Versamm lung ab. Dieser geht eine geistliche Musilaussührimg in der neuen Kirche voraus. — Unter den Pferden des 19. H n s a r en - R eg i m en t s in Grimma herricht die Roilausiciiche. DaS Generalkommando hat deshalb verfügt, daß das Regiment nicht an deiiMaiiöverübiiiigen teilnimmt. Die 1. Schwadron, bei der die Krankheit während der Uebnugen in Zeithain zum Ausbruch kam. liegt noch znm größten Teil isoliert in Baracken außerhalb des Trnppeiiübuiigsplnhes. — Stuf Anregung -es Kaufmanns Jung in Plguen i. V. gehen die dortigen M i l i t ä r v e r e r n c mit -cm Plgn um, ein in der Nähe von Plguen liegendes Forfthans z» einem G e n e i ii n g s h e i m einzurichten bczuv, um- zutzguen. Für die Zwecke dieses Heims find bereits ver schiedene Beträge gestiitet worden. Um guck Mitgliedern der Neichenbgchcr Militärvereine Gelegenheit zu geben, sich die geplante Einrichtung zunutze zn machen, hat Ma- schinenbausabrikant Ferdinand Braun in Reiche»buch dem Stadtrat eine Summe vv» 2000 M. schenkiingsiveife über wiesen mit der Bestimmung, daß alljährlich zwei Militür- vereinömiiglic'dcr Ausnahme in dem Heim finden. VereinSkalcndee tsir heute: Neuer DreSd«. Tlersch.-Brr.: MonatSvers., BeretnSlokal, 8 Uhr. PensienLee: Vers., „Goldene Krone", Strebte», 8 Uhr. Wetterlage in Europa am 8. Sevtbr. 1NVV frttd 8 Uhr. DaS nordwestliche Minimum von 74» Millimetern bat sich nach dem Skagerrak herein verlegt, von ihm breit,! sich tiefer Druck in südlicher Rich- tung nach dem Kontinent herein aus »nd trennt die beiden Hochdruckgebiete im Westen und Osten des Erdteiles. Ta sich die Depression weiter nach Südoften erstrecken dürste, haben wir bei Nordwestwinden trübes, kühles Weiter mit Niederschlägen zu erwarten. Aussicht sür Montaa den k. September 1VVV. Norbwestwind, bedeckt, kälter, Niederschlag. Wasferstand der Elbe und Moldau. Budmeis Kriwenitz Pardubitz Melnik Leitmerttz Aullig Dresden 4. September 4-2—74 — 80 4-26 — öl —27—166 ö. September — K — 8» — 80 4- is — «8 — 2b — 17l cage;ge;cdicl>»e. Der Rechnungsabschluß der Ncichohauptkasic, Der bereits mitgctciltc Rechnungsabschluß der Rcichö- hauptkasse bringt keine lleberraschniiq, den» es war bereits belaniit, daß er mit einem F-ehlbetrag von rund 121 Millio nen «bschncidcn ,v>ürde. Die 11 n g n n st i g e wirtschaft liche Lage, die während des ganzen verflossenen IahreS anhiett, trügt daran natürlich die Hauptschuld, und es ist be zeichnend, daß dieHauptaussälle aus die Zo l l e i n n a h m e n und di« B e r k eh r Sa n sta l te n lPost und Eisenbahnen! zurückzusühren sind. Das ist vollauf erklärlich: es darf aber wohl »och besonders aus den starken Ausfall der Fahrkartcn- stcucr i5 Millionott hiiigcwicscn werden, aus der man er sehe» tan», daß diese unbeliebte „ud verkehrsfeindliche Steuer nicht einmal de» gewünschten sinänziellc» Betrag bringt. Beachtenswert scheint, daß den bedeutenden Min dereinnahme» auch verminderte Ausgaben in
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