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- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1909-08-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19090826017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1909082601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1909082601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-08
- Tag 1909-08-26
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Monat
1909-08
-
Jahr
1909
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Dresdner Nachrichten. Air. 28<i. Leite 2. Donnerstag 2ti. Llugust lUOtt landet. Die Simlernn-gen am „Zeppelin III". insbesondere der veränderte Antrieb der Propeller, habe» sich ausge zeichnet bewätirt. Berlin. «Priv.-Tel.s Bo» der städtischen Schul» deputatlvn ist beute den Rektoren der 2W Berliner Ge- uieindeschulen die Instruktion über die Zulassung der Schulen aus die Kaiernenhöse.zugesandt worden. Da nach ist der Zutritt zu den Höfen den Kinder» nur aus «»rund einer Karte gestattet. Die Karten sind den Ange- 1,origen zu »vergeben und nur in deren Begleitung wer den die Kleinen zugelaise». An den Eingängen zu den KaseruenHöse» werden Lehrer postiert sein, um die Kontrolle anszuübe». Der Schülerftrcik in Aue. Aue. Zufolge der Erklärung des Kuratoriums Und des Vorstandes der B l e ch a r b e i t e r»Ka ch s ch u l e an die Schüler sind heute N von ihnen aus der Schule aus getreten, die anderen werden jedenfalls morgen folge». Konferenz der Lpiritnsindustriellen. Berlin. <Prio,-Tel,j Im SHungssaale des Reichsschatz amtes findet morgen eine vom Staatssekretär Mermuth einbe- rusene Konferenz von Fachleuten der Spiritus-In dustrie statt. Die Konferenz soll über die Wünsche der In dustrie sich äußern im Einblick aus die bevorstehende Beschluß- iassung des Bundesrats Uber die Ausführungsbestimmungen zum Branntweinsteuergesetz, Ans der Türkei. Saloniki. Bon Leroivitsch in der Nähe von Mvnastir in ein Bataillon Militär »ach Mitrowitza be ordert worden. Ferner ivnröen hier Vorkehrungen ge troffen, um weitere Bersiärknnge». auch Artillerie, nach Operalbauieil zu senden. Bei Rc-gvwo hat ein blutiger Z » s a m m e ii stv ß zwi'chen türkischen Truppen und Alba nesen slattgefiliiöcn, wobei erfiere angeblich einige Geschütze verloren haben sollen. Köln, Deni Konslantinopeler Berichterstatter der „Köln, '.lg," erklärte der Finanzminister. die Regierung werde etwa in ,ehn Tagen Verhandlungen mit den Mächten einleiten über die Erhöhung des türkischen Einfuhrzolles von ll auf ll Prozent, Der Ertrag hieraus wird aus etwa eine Mil- lien türkische Pfund geschützt, woraus später eine Anleihe von zwei Millionen türkischen Pfund ausgenommen werden soll, Marokko T a n g e r, Bnchta den Bagdad! lief; heute früh «>>eböao melden, da» er den R v g l> i in Zania im (Gebiet der Beni tllsar g e s a n g e n g e n v in in e n habe, 24 Mann ieines Gefolges wurden getötet. Zur Feier der Gesungen- nähme iverden Feile veranstaltet, Paris. iPriv, Tel.f Der Minister deS Aeuüeren P schon. der dem französischen Konsul in Tanger bereits den Auftrag erteilt hatte, dem Sultan ernstlich nahe zu lege', ,i möge die Verstümmelung der gefangenen Anhänger deS Regln verbiete», hat dem sranzösinh.ii Gesandten Rcg- iiault telegraphiert, er solle sich dem vom diplomatischen norvs geplanten Kollektivschrilt anschlietzeii, durch den dem Sultan die Mißbilligung über die begangenen öl rau sam tenen ausge'prochen werden soll. Tschcchenhaß. T e l s ch e u, sPriv.-Tel.s Das tschechische Bürgermeister amt in Trebnitz untersagte die Wiederanbringung des preiißischen Adlers an dem neuen Denkmal der >866 in Trebnitz verstorbenen Soldaten, Das alte Denkmal war im vorigen Jahre durch fanatisierte Tschechen zerstört worden. Aliiiinniiimmüii,en in Frankreich? P a r i s, Der Finanzniinister itzevrges C o ch ö r v hat soeben eine ans ötelelirten, namentlich Ehemikern znsam- inengeiehie Kommission ernannt, die die Frage der Er- s e h n n g S e r s r a nzösis cl> e n B r v n z e in ü n z c n d n r ch 2l I u m i n i u m m n n z e » studieren soll. Es soll vor allem untersucht werde», ob Münzen aus reinem Alu minium oder aus einer Legierung dieses Metalls vorteil hafter isiid. Die neuen Geldstücke sollen lä- und 27>-Ccntime- scücke sein: die Prägung ist von Henri D u b o j S bereits graviert rvordeu, Erdbeben. R o m. Das Erdbeben in der Provinz Siena, das auch in Florenz, Perugia und Grossete verspürt wurde, hat keinen so bedeutenden Schaden angerichtet, wie anfänglich be fürchtet wurde, Militär ist nach Buonconvento zur Hilfeleistung abgegangen. Zwei Perletzte wurden ins Spital von Siena gebracht. Die Schissskatastrophe vor Montevideo. London, iPliv-Tels Aus Montevideo wird gemeldet: Die Zahl der beim Untergange der „Columbia" ums Leben Gekommenen wird jetzt auf 8 6 geschätzt, B r e m c u. Der d e n t s ch e T a m p s e r „S chlesie n", der mit dem argentiniich-'n Tamp'er „Cvlninbig" in der .Haieneinsalirt von Montevideo zii'ammengeitosteii war, ist nach Montevideo zurnelgekehrt. Das Schiss hat außer zwei Piattcnbrnchen keine Be'chädigung erlitten. Der Dampfer „Eoliimbia" von etwa AM Tonnen brutto war !><«>» gebaui, Berlin, lPriv, Tels Der K a i s e r wird beim Schluß der Flattenüdungen, die in diesem Jahre im westlichen Teile der Ostsee abgehallen werden, wie man aus Kiel meldet, nicht zugegen sein, da er den österreichischen Manövern vom 8, bis ll, September beiwohnen wird. Dagegen verlautet, daß der Kaiser die Uebungcn in der Kieler Bucht vom 2, bis 6, Sep tember beobachten wird, Berlin. iPriv, Tel ! Der ehemalige Leiter der Forslveiwaltnng des Schutzgebietes Deutsch Ostgsrikg, Fvrsrrat a, D. Eckert zu Auerbach in Sachsen und Piarrer Zohaniics V a n g c m a n n zu Leipzig-Gautzsch erhielten den preußischen Roten Adlervrden I. Klasse. Berlin, iPriv,-Tel,i Der durch das Gesetz vom März 1664 vorgesehene Schuh von Erfindungen. M n ii c r n und Warenzeichen tritt, wie amtlich be- lanlikgegebcii wird, für die in diesem Jahre in München siaitsinöcii'de deutsche B r a u e r c i - ?l n s st c l l u n g ein. F ranksurt a, Pf, iPriv. Tel s Zn der Rahe von Obcrrad lvurde auf einen Straßenbahnwagen g c i ch o s s e n, Leutnant Klopp ans Osscnbach wurde dabei durch Glassplittcr am Kopfe erheblich verlebt, ,K v ve II Hag e n. Der Fvlkcthing li-at heute die Be- lainng der La n d e S v« it e i d i g u ng s v v r lag e wie der ansgenvinmen. Der 'Ministerpräsident Graf Hvlstein führte in einer einleitenden Rede ans, daß cS nvtwendig iei, zwischen den verteidignngssrcnnülichcn Gruppen des vvinies eine Uebcreinstinimnng zu erzielen. Ausgabe des Ministeriums sei cs, diese Bcreiubarungen durchzusührcii. Die Vorlage könnte mit zwei Wvrten charakterrstert wer den: Niederlegnng der Kopcirbagener Landesbcsestigung und Schaltung einer wirksamen Verteidigung der Rcntralität Dänemarks, die es dem Staate ermöqliclien würde, dem 'Auslände gegenüber lvnal seine Pflichten zu erfüllen, falls es zwilchen zwei anderen Mächte» im dänischen Fahrwasser oder an der dänischen Grenze z» einem Kampfe kommen sollte. Petersburg, lPrio-Tels An den großen russi schen Manövern in der Umgegend von Zarsko;e Sselo, die in Anwesenheit des Zaren stattfinden, wird außer dem englischen General Hamilton auch der Flügeladjutant des Deutschen .Kaisers, Kapitän zur Sec o, Hintze, teilnehmen. Lodz, IPriv.-Tel,s Heut« früh stürzte in der Franziskanergasse in einem nciigebauten Haus« die -Holz- vinde im dritten Stock z n sa m me n. Fünf Arbeiter sielen h,s in das Parterre hinunter. Alle haben schwere Rippen- nnü Schädelbrüche davvngetragcn. und wurden in üofs- »ungsloscm Zustande in das Spital gebracht. ««acht» etwa eingehende Depeschen stehe Sette Nr»ntNir « «. ,U»Iut.I »r^U «»,»« Li«°nto i»mo «r«4dn»r Lani Ibti LU Ltaai«d»h» li»»v t!,m»a»d«n »,7». «,u«^üu« N«7,i»i Un,,r. Goii —. . poriu,i«I,u , Ltirl».«« — . v«<au»l«t, «»»>» mach«. « Utzrl »»»u c»,l» z«»««,- »»,«> «t,u» o-rtuit«-« «ti,7», Spant« »«13 rcist,» luntsic »»« p»,l» lür«»aw>» I7I.I0 . »n>m»ar»«n III»,- 1)Uoman«»iU 7W. ld>r,,,im»pß, „an«, er°o«a>«,«ar», «««» «, «uaaft »« R»»amd«k.n«oru,r »-,70, I>«k» Ml»a, «, «Ull til.iü »»LW>u»r>ilpai »1^0. NS,». Spuum «ägu« 11. . z,»u-r.«»rU «!«. »K» piulp,,««»,,. aa«iU,»«ch,, «au»» Nil«. 3 z napoaar, «n,u«ch»r S>l»»n rud-z ad»r I>«tia, »»«U»nU<»«r »all »ächäNtl-i. » a »ad««. Lonau«« «a« lost «»»I>umnchk« ««», nchig »a a»,n«m «Uchtst, «nglpq« «ich« ad«, ftano, ^««I>« trag». H«i»r lchwach, d 1 »N»,ig«r, Vit llgl. 5Sc»r. „leichte Infsnterie". Sin geschichtlicher Rückblick von v. Werl Hof, Generalmajor z. D. U An dem Feldzüge in Schleswig 18<v nahm in der Brigade deS Generalmajors v. Hetntz das III. Schützen, bataiüvn. verstärkt durch die l. und 2. Kompagnie des ll. teil. Bei den Schützen erhielt Prinz Albert im Gesecht vv» Düppel, in welchem die Düppeler Höhen mit ihren Berichaiiziingen genommen wurden, am lll. April die Keuertaiise. Die andere Hälfte der Schützen von Leipzig nach Dresden zur Bekätnpsung des MaiausstanüeS zu fuh ren gelang der Energie des RiajorS v. R e t tz e n st e i n. Er marschierte, da bei Leipzig die Eisendahn von Ausrüh. rern unterbrochen mar, in der Nacht zum 4. Mai nach Bvrsdorf und erreichte von hier mittels Eifeuhahn am Nachmittag des l. Mai die Hauptstadt. Das Erscheinen der Schützen belebte den gesunkenen Mut der schwachen Truppen, Der gleichzeitig vom Küiiigstein zurückgekehrte Kriegsminister Raben Horst begann, nachdem in der folgenden Nacht auch daö Leib-Regiment eingetrosfen war, am Nachmittag deS 5. Mat den Angriff gegen die von den Znsurgenten besetzten Teile der Altstadt. Bier Schützen- kviiipagnien und das III. Bataillon des Leib- Regiments stellte» das Zeughaus sicher und dran gen von der Brühlschen Terrasse auS vor. Eine Zägerabteiliiiig beschoß vom Brithlicheii PalaiS und der Bildergalerie sieht Zohanneiims ans die Hotels de Laxe und Stadt Rvm, während vom Gevrgentvre ans ein Geschütz die Schloßstrabe bestrich und das I. Linien- Ziifaiiteric-Regimeiit sich aus dem Ziviiigcrivnlle behaup tete. Am n. griff das Füsilier-Bataillon des preußischen RegimciitS Alexander, am 7. das I. Bataillon dieses Re giments in den Kamps ein. Am ll. wurde nach helden mütigem Häuser- und Barrikadenkampf«, bei welchem man vvn beiden Flügeln vordrang und allmählich den Kern der numerisch doppelt überlegenen feindlichen Macht um faßte, der Aufstand niedergeschlagen, aber schon tags zuvor fühlte man sich stark genug, dem Erfordern einer Deputa tion ans Leipzig ent'prechend, die 3. und 4. Kompagnie deS II. SchützeiibatailloiiS zur Unterdrückung eines befürchte ten AnsrnhrS abziisciidcn. Das Erscheinen der Truppen genügte zur Ansrechterhaltnng der Ordnung. Der Ver doppelung des sächsischen Heeres zufolge wurde im Zuni die leichte Znsantcrie um ein Bataillon vermehrt, und aus den vier Bataillonen, die nach Bewaffnung mit gezogenen Gewehren «eit 187,:; Zager genannt wurden, eine Brigade gebildet. Die Waldhornisten-Ehvre wurden abgeichafft, jedes Bataillvn hatte nur noch einen BataillvnS-Lig- naUiten und 2t> Signalisteii. Die Einführung des Wassen- rvckeS änderte nichts an der FarbciiziisammcnneUung. An der B u ii d e S e x e k u t i o n i» Holstein 1868,84 nahmen daS l. und 4, Zägerbataillvii teil. Die Kriegs- glicdernng für den Feldzug 4 866 teilte die Zügcr- bakaillviic der Znfanterie-Brigaden den entsprechenden Nummern zu. Bei G i t s ch i n s2ll. Zinns kam die 2. In fanterie-Division ».Stieglitz sl. und 4. Znsanterie- Brtgades ins Gesecht. DaS 1. Zägerbataillon hatte, aus dem rechten Flügel seiner Brigade stehend, mit außerordent licher Tapferkeit und Zähigkeit die Angriisc vvn Teilen der preußischen Division v. Tümpling ansgehalten, bis das Tors Dilctz besvhlenermaßen am Abend geräumt wurde. Tie 4. Leib-sBrigade hatte in der Absicht, Gitschin zu besetzen, hier ein verlustreiches Rachtgefecht gegen die eindriiigendeii Preußen zu führen. Die 1. Kompagnie des 4, Zagerbataillons war die letzte Truppe, welche, durch Umgehung bedroht, die Stadt verließ. Zn der Schlacht von Küniggrätz 18. Julis hatten sämtliche Iägcr- bataillvnc Gelegenheit, sich ansznzeichnen: das 4. auf dem linken Flügel bei der Verteidigung des Schlosses von Nie- dcr-Prichim. das 2., welches den Rückzug seiner Brigade ans Rieder-Prschim in einer Flankeiistellung gegen Qbcr- Prschim durch Salvcnfeucr deckte, daS 8., welches bei der Verteidigung von Prvbluz ll Offiziere und 126 Mann ver lor, darunter seinen Kommandanten, Oberstleutnant von der Mosel, daS l. bei der Verteidigung des Brisaer Wal des. Der Kronprinz schloß sich dieser letzten sächsischen Truppe, welche das Schlachtfeld verließ, unter ihrem Hurra an. Ta Sachsen nach dem Berliner Frieden i'21. Oktobers dem Norddeutschen Bunde bcitrat und sein Heer unter Zugrundelegung der allgemeinen Wehrpflicht und einprvzentiger Friedensstärke nach preußischem Muster zu organisieren hatte, bis zur Durchführung gbcr preußische Truppen im Lande blieben, erhielt die Iägerbrigade vor läufig Unterkunft in Zmickgn lStab, l. und II. Bataillons, Nossen llll.s, Schnceberg llV.s. Sie bildete am 1. April 1867 ein fünftes Bataillon. Ans dem I. und III. wurden das I. Zägcrbataillon Kronprinz Nr. 12 iFreibergs und das 2, Zägcrbataillon Nr. 18 iNosscn, später Meißens, aus den übrigen das Schiltzcn-lFüsilier-sRcgiment Nr. 168 lStab und I. Werdau, II. Crimmitschau, III. Ncichenbach, demnächst Plagwitz, Lindenaii, Kleinzschocher, Schleuß»;:! im Oktober 1867 erhielt das III. Bataillvn Wurzen als! Standort, während Stab, I. und II. Anfang 1868 nach Lcip-, zig kamen. Ter Oktober des folgenden Jahres sah das j ganze Regiment in Dresden, dafür kam das Znianterie-Re-! gimeiit 107 nach Leipzig und Wurzen.) Die Unterscheidung! der Zagerlxitaillone wurde durch weiße Knöpfe und silberne! Gradabzeichcn bewirkt. Die Tschakos der Jäger und ^ Schützen wurden mit schwarzen, seitlich angcknöpftcn Haar büschel, versehen. Das Regiment 168 erhielt das preußi sche Füsilicr-Gewchr «verkürztes Zündnadelgcwehrs, die! Zägerbataillone wurden mit der Zündnadctbüchse be waffnet. Der Ausbruch des Krieges gegen Frankreich lZnli 1870s sah daö Schtttzcnregimciit unter dem Oberst Freiherr« v. Hausen mit den beiden Grenadter-Re- gimentern im Verbände der l. Znsanterie-Brigade Rr. 4ö, die beiden Zügerbataillone unter den Majoren Gras H o l tz e ii d o r s f und v. G ö tz bei der 47. bezm. 48, Brigade. Gelegentlich der ersten Berührung mit dem Feinde in der Schlacht von St. Privat l18. Augusts ge hörte das Regiment 108 der Avantgarde an. Das II. und III. Bataillon erüssiictcn das Fcnergcsecht gegen die Be satzung des französischen vorgeschobenen Postens Sainte Marie, das III. nahm ans dem äußersten linken Flügel am Angriff gegen dieses Tors teil, welches von Westen her durch die 47. Insantcrie-Brigade, mit den l2. Jägern im Vvrtresscn, von Süden und Sübwesten durch die 1. Gardc- Znsantcric-Tivtsivn in der 4. RachmittagSstniidc gestürmt wurde. Das Regiment säuberte dann die Gehölze zwischen Aubouö und Roncourt. Nunmehr konnten — c» war um 6 Uhr — 12 sächsische Batterien, in der linken Flanke ge sichert, bis an den Weg Sie. Marie—Hautmscourt vorgc- zoge» werben. DaS war die Zeit deS ergebnislosen bluti- gen Vordringens der preußischen Garden gegen St. Privat. Das Hcriimgretsen der 45. und 48. Brigade, gefolgt von der 46., auf Rancourt und der gemeinschaftliche Sturm der sächsischen Grenadiere, des I. und II. Bataillons deS 167. Regiment-, und der Garde, wohl vorbereitet Lurch 24 Batterien, gegen Dt. Privat brachten die Entscheidung de» Tages. DaS Regiment 103 hatte aus dem linke» Flügel seiner Brigade keine Gelegjen« heit mehr zum Eingretsen gesunden. Auch das 18. Jäger- batatüv» kvnnte nur das Errungene sichern Helsen, es trat zu den Borpvsten. Das III. Bataillvn des lü8. Regiments Nltd das 12. Iäaeribatatllvn hatte» erhebliche Verluste zu verzeichnen. - Am nächsten Lage ersvlgte die Bildung d rr Maasarmee unter den, Kronprinzen Albert mtt der Bestimmung, im Verein mit der III. lKronprinz von Preußen» gegen den Marschall Mac Mahon vorzu- klicken. Der Handstreich des 12. KorpS gegen Berdun miß glückte. DaS I. Bataillon des 168. Regiment- ging in der nördlichen Borstadt auf 306 Meter an die Wälle heran und führte ein lebhaftes Feuergesecht mtt der Besatzutw. Die Nachricht, daß Mae Mahon über Rheims eine Bereini gung mit der in Metz etngeschlossenen Armee anstrebe, führte tn de» nächsten Tagen zur allgemeine» Rechts schwenkung, welche das 12. Korps mit den Kavallerie-Di visionen In die vorderste Linie brachte. Das Gesecht von Nvuart hielt das ki. französische Korps derart -fest, daß es am folgenden Tage bei Beanmont noch erreicht und ge schlagen iverden kvnnte. die Schlacht bei Sedan 11. Sep tembers besiegelte das Schicksal der Armee von CHLlons. Bei Beau inv» t hatte das Avantgardeii-Regimciit 168 Gelegenheit, sich a» dem Vertreiben des Feindes von Stel lung zu Stellung, bis er auf die Maas zurUckgeworsen wurde, zu beteiligen. Dem Abzüge ans Sedan taten die 28. Kavalleriebrigadc und das der Avantgarde des KorpS zngeteilte 13. Iägcrbntaillvn am 81. August bei Donzy Ab bruch. Am nächsten Tage bei Sedan siel dem Garde- und 12. Korps der Angriff gegen die Linie La Moncelle- Givviine zu. in welcher das l. und 12. französische Korps standen. Das 13. Zägerbataillvii wurde von Douzy auf Rubseourt zur Herstellung der Verbindung mit der Garde entsandt. Dem Verteidiguiigsgefecht des 167>. Regiments gegen die aus Datgnn vorbrcchende Division Lartigue konnte im kritischen Momente eintreteiiden Munitions- inangel» zuerst das Kroiiprinz-Iägerbatatllvn Hilfe brin gen. Der vierte Anlauf der Zuaven »nd Turkos — drei hatte daö 105. Regiment abgciviesen — scheiterte am Feuer der Züger. AIS auch sie sich verschossen hatten, nahten von Süden daö Regiment >64. von rechts die 18. Jäger, welche die Zuaven znrnckwarfeii und die srnuzösische Artillerie zum Abfuhren nötigte». Zwei Kanonen und eine Milratlleiise waren die Beute der Jäger. Im G i v v n n e- ta l e nahm Prcmierlentnaiit Basse mit Abteilungen des 167. Regiments und einem Halbzuge des Iäger- bataillvns 18 zwei noch feuernde Mitrailleuseu und jagte bei ihnen befindliche Turkos in die Flucht, llnter heftiger Gegenwehr bemächtigte sich die 2. Kompagnie des >8. Jäger bataillviis unter Premierleiitnaiit v. Treitschke der Givvnne-Vriicke und der an derselben gelegenen Mühle. AlS die 28. Division um 1 Uhr nachmittags im Givonne- lale den Recht»al»naric1> ans Zlli, antrat, erbeutete die 6. Kvinpagnie des Lchiitzenregiments, welche bereits nach La Ramvrie vvraiisgegangeii war, auf den westlich an stoßenden Hohen nach Vertreibung der Bedieniingsman»- 'chaft zwei Geschütze, die heute noch vor der Lchühenkaserne stehe». Die 7. Kompagnie und das III. Bataillon des Schützenregiments unterstützte» den Angriss der Garde aus das Bois de la Garcnne, das I. ging durch Fond de Givvnne vor und nistete sich ganz nahe der Festung am Wege Ledan-Zllii ein. Das Regiment machte viele Ge fangene. Das III. Bataillon gab die Infanterie der Vor posten der Division. Seitlicher unci Zäckrircker. — Se. König!. Hvheit P r i n z I v Hann Gcor g be suchte gestern die Große Aguarell-Aiisstellung Dresden 1666 ans der Brühlschen Terrasse und verweilte daselbst längere Zeit, um die Kunstwerke zu besichtigen. — Der Minister des Königlichen Hauses, Herr Staats- minister v. M e tzsch Reichen buch, -ist vom «Urlaub zurückgekchrt und hat die Geschäfte wieder übernommen. — Dem Prokuristen Büttner bei der Bankfirma Hammer u. Schmidt in Leipzig ist das Ritterkreuz 2. Klasse des Abrechtsvrdens verliehen wurden. . — Der seitherige Oder-Post lasse »-Buchhalter -F. W. Müller ist zum Ober-Postkassen-Kassierer ernannt worden. - Dem -Hausbesitzer I ahne in Riederoderwitz wurde für Errettung eines Knaben vom Tode des Ertrinkens eine Geldbclvhniiiig bewilligt. — Der König hat genehmigt, daß der Regicruiigsrat Pros. Tr. phil. H e h d e n r e i ch in Dresden das Fürstlich Schwarzburgische Ehrenkrenz 2. Klasse an net; me und trage. — Zur Landtagswahl. Im 7. städtischen Wahlkreise ILommatzsch, Meißen) wurde als nativiiallibcraler Kan didat Fabrikbesitzer Max Müller in Dresden, Besitzer der Nähmaschtneiisabrik Clemens Müller, ausgestellt. — In Chemnitz wird ein Zusammenschluß der liberalen Parteien vorbereitet. Auf Anregung von nativiiallibcraler Seite wurde ein Komitee gewühlt, daö die erforderlichen Verhandlungen aiifnehmen wird. Der Zusammenschluß soll sich ans die Chemnitzer und eine Reihe umliegender Wahlkreise erstrecken. — Eine rührende Huldigung brachten Hestern nachmittag im Heidepart mehr als 8606 Kinder des Vereins Volksmohl ihrem „Vater Böhmert", dem Geh. Regierunasrat Pros, Dr. Victor Böhinert, dar. der bekanntlich am Montag seinen 86. Ge burtstag feierte. Unter den Klängen fröhlicher Marschweisen zog die sommerlich gekleidete Kinderschar um 4 Uhr aus ihren Loielrevieren nach dem inmitten des Parks gelegenen von Tyümmelplat;, an dessen erhöhtem Rande der Eeseierte mit seiner Familie Platz genommen hatte. Ein liebliches Bild entrollte sich vor seinen Augen: rings um den tiefer gelegenen Platz stell ten sich die Kinder auf. Knaben und Mädchen in buntem Ge misch, mit Schärpen und Fähnchen, mit Kränzchen im Haar, mit Rosengirlanden und Blumenbögen in den Händen, mit origi nellen Kopfbedeckungen, wie Fliegenpilzen und Heidekraut krönen. Hier und da ragten über den Köpfen an hohem Stock angebrachte, aus Dahlien gewundene Iubiläumszahlen 86 empor. Auf ein gegebenes Zeichen jubelte aus tausend Kinder- keblen der Gesang vom guten Kameraden. Dann zeigte eine Avteilung Knaben ihre exakte Kunst in Freiübungen, blumen geschmückte Mädchen führten einen hübschen Girlcmdeii-Reigen auf, und der Vorstand des Heideparks, Handelsschuloberlehrer Heine, rühmte in kurzer, markiger Ansprache die Verdienste des Geheimrats Böhmert auf den verschiedensten Gebieten der Volkswohlsahrt. Run sprangen frische Bube» und Mädels mit Heidestrciußchen in den Händen heran, kletterten die Böschung ,mm Geburtstagskind herauf und überreichten Ihm unter artigen Sprüchlein die Blumen der Heide, Voller Rührung drückte der Gefeierte einem jeden Kinde die Hand, Dann scholl ein Heller Jubel über den von Tausenden gesäumten Platz, mit drei- tachcm Hoch huldigten die dankbaren Kleinen des „Bolkswohls" dem greisen, verehrungswürdigen Manne, der seine Lebensarbeit ihnen und ihrem Wohlergehen gewidmet hat. Als das allge meine ..Böhmert-Lied", ein zu Ehren des Tages verfaßter Kinderchor, verklungen war, erhob sich der Gefeierte, trat an die Böschung heran und rief den lieben, jubelnden Kindern zu seinen Füßen ein herzliches „Habt Dank und bleibt gesund!" hinunter. Mit Tschingbum zog daraus die wirbelnde Schar zu Milchtöpsen und Kuchenschüsjcln. während sich die Herren des Vorstandes mit ihren Angehörigen und viele Freunde und Ver ehrer des Gefeierten, darunter Graf Otto Vitzthum v, Eckstädt, Geheimer Rat Treu. Kommerzienrat Bierliim, Sanitätsrat Feine, Stadtverordneter Dr. Hopf und Pastor Sülze, im Volks heim zum Kaffee niederließen. Eine Begrüßung durch den „Fraucnabcnd" und turnerische, sowie gesangliche Darbietungen beschlossen die erhebenden Stunden, Wohl dem, dem Tausende des Volkes, alt und jung, in solcher Liebe zugetan sind! — Feftzng z»m Jubiläum der Schützen und Jäger. Tic Teilnehmer am Feslziige stellen sich am 31. August
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