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jüngst — mochte Ende Juli sein — Fuhr ich einmal nach Leipzig '««in. Hm, lag«' ich mir, wa» ist denn bloß In diesen, Neste wieder Io»? Girlande» hingen kreuz und quer, vor Fahnen sah kein Han» man mehr, Ans allen Gaffen sauste rum Lin höchst fidele» Publikum, Man drückte Hönde sich mit Macht, Umarmt sich, daß der Brustkorb kracht, L» ward gejubelt und geschwatzt, Und mancher herzhast abgeschmatzt. — Da krallt' ich den» 'nen jungen Mann Mit einer bunien Mütze a» Und fragte ihn: »Mein Herr,'war hat Das heute auf sich mit der Stadt?" — ,,'ne alte Tante," sagt' er mir, »Die feiert heut' Geburtstag hier." — vosbast. Ver ritznuna»loie. Liu Nachklang zum leipziger Universitätr-Jubiläum »lva»?" rief ich, .wegen einer Frau wär' vieler riesige Radau? Und so wa» woll'n Sie wri» mir machen? Na, junger Mann, da muß ich lachen!" — »Ja," sprach er, »so 'ne Taute hat Auch mch» gleich eine zweite Stadt; Venn unsre zählt fünfhundert Jahr! Und solche Tanten, di« sind rar." — Li, Du infamer Lügner Du! Dacht' ich, doch fragt' in aller Ruh': „Lutschuld'gcn Sie, wie ist der Name von dieser leben»lust'gen Dame?" — Da zog in Falte» er'» Gesicht Und schrie: „Die kennen Sie noch nicht?! Ist doch im ganzen Sachsenland Die Mutter Alma längst bekannt! Sie zweifeln, Mann, Wohl etwa dran? Mein Wort ist Gold! Ich siunk'r» nie! versteh n Sie mich? Sonst fordr' ich Sie!" — Da nickt' ich mit dem Kopf und schlich Ganz sachte auf die Seite mich; Denn der war über alle Maßen Lrbost und ließ nicht mit sich spaßen. Ich ging. Doch schon beim nächsten Hau» Sprach einer '» Wörtchen Alma aus. Jetzt stieg ein brausend Lied empor, Drau» klang die Alma mir aus tvhr. Kurz, rechts und links und hier und dort war Alma, Alma 's dritte Wort... Ich aber fing zu stutze» an —; Am Lud' ist doch was wahre» dran l Edwin Vormann Aelliier: „Ich bcdaure, der Wirt ist jetzt nicht zu sprechen, er ist zu einer Taufe I" Gast: „Na, da rufen Sie ihn doch mal aus dein Keller 'raufl" Lin Künstler. „wie geht's denn jetzt mit dem Radfahren?" ,,„G fanios; ich bi» schon so geübt, daß ich mich unterwegs rasiere, wen» ich morgens ins Geschäft fabre!"" Vs» den» vuell. Leutnant (zum Burstbe», der ihm das Korsett znschnürt): „So eng wie mögliä', Fritz . . . desto schwerer bin ich zu treffen I" Spitzfindige Schlussfolgerung. Polizist (einem alten Einbrecher, der eine Frauensperson am Arme ! führt, begegnend): „was, eine Braut hat er auch, der Schlosserede. Daun ist er auch der Täter gewesen, der vergangene Woche in der Buchhandlung die Liebcsbriessteller gestohlen hat!" Lin Geduldiger. „wenn jetzt ein Vffizier ins Lokal tritt, gehe ich nach Hansel" „„warum erst dann?"" „weil der Soldat am Ncbentisch dann aufstehe» muß, der sitzt aus meinem Hutl" Sprüche mit rlnwendungen. „Ich habe die Flitterwochen bis zur Nagelprobe ausgckostetl" — sagte der erst kürzlich verheiratete Herr Müller, als ihn sein Freund Schulze frug, woher er so viel Kratzwunden habe. „Das wäre entschieden das Richtige gewesen I" — sagte Student Suff, -a wollte sein Alter, daß er Medizin studiere, während er doch der Ansicht war, daß er zum Braumeister besser gepaßt hätte. Man sagt, daß in der Vorzeit Tagen Den ganzen Himmel ich getragen, Indes — die Zeiten ändern sich — Jetzt trägt die ganze Welt auch mich. Auflösung des Rätsels in Nr. 3Z: wende, winde, Wunde.