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7S» „Ehe Hansen» nützt benachrichtigt sind, kann ich Loch anstandshalber nicht »on einer aufgehobenen Verlobung sprechen," schluchzte sie Es dauerte lange, ehe olle Briese geschrieben waren Beitend« Boten sollten sie morgen in aller Frühe befördern Dann kamen noch mehr Bedenken Alle Aufträge, die in der Stabt für da» Hochzeitsmahl gegeben waren, muhten abbestellt werben „Wieviel Las trotzdem noch tosten wird," klagte sie. „ohne AdstanbsgelL wirb wohl keiner dieser Leute die Austrage zurücknehmen Hätte ich doch die Hochzeit kleiner eingerichtet! Es ging eigentlich pekuniär weit über unsere .Hräste" So lammerte sie fortwährend Magdalenr wunderte sich fast über ihr eigene», kühles Empfinden dabei Ach, sie hotte viel Schlimmeres erlebt Das alle» zetzt er schien ibr wie Sturm in einem Glase Wasser, aber ihr Herz bebte doch vor Mitleid mir dieser Armen, Endlich waren sie fertig und konnten sich zur Ruhe begeben Zur Ruhe! Fra« non Landeck konnte nicht schlafen Wie eine nicht abzuwcndende Erfahr stand ihr Biolas Weigerung vor Augen Mit schmerzendem Kopf warf sie sich ruhelos aus ihrem Lager Kerum und lauschte auf das Ticken der llbr, Ihr schien es. als höre sie das Atmen der Ewigkeit, Endlich s>ng es an zu dämmern Mit entschlossener Miene erhob sich Frau von Landeck Es wurde Heller und Heller und mir dem erwachenden Tage gewann ihre feste, klare Natur das Gleich gewicht wieder. Der folgende Tag verlies nicht ohne Aufregungen Als Frau von Landeck noch einer sehr kühlen Beqrüstung mit ihrer Tochter endlich den erstaunten Hausgenossen deren Enijchlutz mugeleill hatte, hoss'e sie, das Schwerste übeiwunden zu haben, sie irrte sich Nach kurzer Zeit kam ein schwechhedeckier Neiler aus den Hof gesprengt Walde mar Er lieg sich inchr abweisen, sonder» bestand daraus, Viola oder wenigsiens deren Müller zu sprechen Die e>i:eie erschien nicht, aber Frau non Landers muszte sich ent schließen, dem Diangen nacb'.ugeben Schluchzend iie! ihr Waldemar um den Hals „Mama, liebste Mama, es ist dach nicki! möglich! So grausam tann sie nicku sei» ' Frau oa» Landeck weinte gleichfalls, tröstete, bal, schalt aus Viola, aber alle Warte hatten jchliestlich nur den einen Sin» es >st nichts mit ihr anzulangen Waldemar war verzweiseli ,,Am liehiien schasie ich mir eine Hügel ourch den Hops," neriicherie er Diese Drohung deruhigie Frau non Landeck elwas, Goil sei Dank, dachic ste. Wenn er da.- sagl, lul er es wenigsiens nicht „Ih must sie I-öber sprechen, ich must!" ries der ,unge Alsa,,,, Da Harle er platz- Ilch ihre Stimme aus dein Nebenzimmer, kalt und Han: „Ich will nrchi," Waldemar war zusammengezuckr, als halte er einen Schlag erhalten Er sagte kein Wart mehr, küstte Frau von Landeck stumm die Hand und ging Das war jedoch nicht der einzige Nervenchot, den die arme Frau erhalten sollt" Haum hatte sie stch non der Unterredung erhalt, ols feierliche Tone sie erschraken der Lehrer war >uil seinen Schüler» gekommen, der jungen Braut ein Ständchen iu dringen. Den ersten Vers des Ehorals: „Lade den Herren, den mächtigen Honig der Edren" mustte man inil anhoren. dann erst nerrnachle Airred den eitrigen Sängern di>' oerblün'ende Neuigkeil von der Ueberilüsiigteir kdrer Huldigung beizubringen Abermals ein Erschrecke», Ein Bo«,- brachte eine Depesche, Frau non Landeck zitierte vor Furch:: war aherinats ein Unglück geschehen ' Mit Hebender Hand oifnele ste das Papier: . Den Neuvermählten die herzlichsten " Bor Wut zerrist iie das Blatt in unzählige Stücke, Es Kali nichts, das bös- Erinnern blieb: immer wieder kamen Depeich.-nbalen mit neuen Glückwunsch relegrammen Dann erschien Biala zu kurzem Abschied, Sie halte schnell eiitschloisen ihren .Horfer gepackt und einer ihrer Tanteu telegraphisch ihren Besuch angekünöigi Die Muiier wnliest sie kalt E-> war das beite so. In welch anderer Weise Kälte sich heule der Ab-ckiied von der Techler gestaller, wen» Als der Wagen davangero'I, war, sank ste wie gebrochen aui einen Stuhl Sie umring^ -,.>:sgdalew' die >l,k tröstend die Hand aui die Schulter gelegt halte, ">mtz: mutzt Du meine Tochter fein." jagte ste leite schluchzend, Di« erstem Wochen nach Viola» festgesetztem Hochzeitstage verliefen für dt« -enen- Nrchener recht unbehaglich E» wurde wenig über die fatale Angelegenheit gesprochen, desto mehr empfand man ste „Das Haus Lande«! scheint stch in ein Irappistenkloster verwandeln zu wollen." spottete Alfred, „mit solcher Hingebung pflegt man hier die fönst so schwere lugend de» Schweigens Dir Mahlzeiten gleichen Andachten: wenn es so bleibt, vergesse ich meine Muttersprache und werde es zur Abwechslung mit dem Chinesischen versuchen ' Ader er selber tat nicht», die Stimmung zu beleben, er war merkwürdig ernst ge- worden Seine Gedanken weilten bei Gertrud Viola batte einige Male geschrieben. Harten, in denen sie mit kurzen Worten Tatlach-'» meldete Dann tam eln langer Brief, der aus die letzten Ereianttfe zurück - grifs und die Mutter herzlich um Verzeihung.bat. ihr jo viel Ungemach uno Aufregung bereitet zu haben Frau non Landeck fühlte sich wie von schwerem Druck befreit beim Lesen der liebevollen Zeile», aber Magdalenc gaben sie zu denken Sie will einlenken, empfand sie. gewist langweilt sie sich Die Grost Gaditzer hüllten sich den Herrenkirchnern gegenüber t» bissige» Schwei gen Dennoch dritte Frau von Lanbeck erfahren, in welcher Weise stch die alten Hansens über die Auslösung des Verlöbnisses geäuszert hatten Sie hatten ans die taktlosen Be merkunge» keine Antwort, sondern zuckte» nur die Schultern Dos mustte man in den Haus nehmen Mochten ste immerhin hästliche Glossen machen, es war ihnen glück licherweise keine Gelegenheit geboten, stch aus andere Art zu rächen Frau non Lanbeck atmete tief, als sic dies bedachte. „Sic werden stch beruhigen." sagte ste vor sich bin „Das müssen wir ja alle" Es war ein wunderschöner Sommernachmittag. als durch den Herrenkirchenrr Forst ei» Man» schritt Man hätte auch sagen können, ein Herr, wenn man diese Bezeichnung als Hlasstüzieruna seines Aeusteren gelten lasten wollte, nur war die ruhige Männlichkeit seiner Erscheinung in die Auge» springender als die Eleganz seiner .Hleidnng Er war grost und breitschultrig Ein brauner Bollbart. der ihm bis auf die Brust iiel. umrahmte ein wohlgeiormtes. klasses Stukengesicht. aus dem ein Paar merk würdig kindliche, sinnende Augen sahen Diese Augen waren mit einer Brille Ke mossnet und »erriete» dadurch >m Verein mit der Botanisiertrommel. die der Fust- ganger trug ueb dessen wenig strammer Haltung, die gewissermasten etwas Aufhorchen des. Grübelndes batte, dast ber Mann ein deutscher Gelehrter war Er lenkte feine Schritte nach den, Liünengrab Eingehend bezchaitigte er stch mit der Untersuchung der grösteren Steine, die neden den, Hügel laqen. grud eine kleine Oeffnung und zeigte durch unwillkürliche Ausrufe, wie w-ckpig ihm die Besichtigung schien Endlich Kielt er inne. sah kopfschüttelnd nach der Uhr und dann unschlüssig auf die lerschiedenen Wege, die sich hier kreuzten Als er non weitem einen Wanderer entdeckt--, ging er diesem rasch entgegen Es war ein lunger Bauernbnrsch. vor dem der Gelehrte höflich den Hut zog. rndem er sich nach einem sauberen Gosthof erkundigte Einem „sauberen", betonte er. Der Jung- g^-b Auskunft und empiahl mit Inbrunst dos nahegelegene Gasthaus „Zum Klauen Affen" Dann schritt er. da er den gleichen Weg mit dem Ircnrdcn hatte, neben diesem b-r Nun sing der Bursche, der sich ats Protektor zu fühlen begann, ein Verhör an. „Was wollen «re denn da. im Josthof'?" „Ich will ganz einfach dort wohnen," . Üf lange ?" „Ich weist noch nicht Das hangt non verschiedenen UmPLnden ab." „Was wolle» Sie denn da machen so lanqe^" Jetzt mustte der Gelehrte über diese naive Neugier lachen, „Ich will dos Hünen grab in Eurem Walde, von dem ich in der Zeitung gelesen habe, einmal genauer untersuchen," Der Bursche schüttelte ungläubig den Kops, „Wer schickt S« denn?" „Niemand, Ich bi» — nun. sagen wir Lehrer in einer Stadt, die ziemlich weit von hier ist Jetzt habe ich Ferien und möchte diese benutzen, mir die Steine. Münzen und Urnen anzusehen, die man dort schon gesunden hat, und zu überlegen, wie sic dort- bin kommen und aus welcher Zeit sie stammen." Der Bursche sab den Sprecher grost an. als schätze er diesen Sonderling auf feine Geisleskeschassenkeit ab, .Homisch! -sicher Sachen wegen im „Blauen Affen" wohnen zu wollen. iForisetzung folgt,) »4 I akkr-ltt-u. beiväbiies Pl-stervativ- u. Reinigungsmittel bei Störungen der blSWb u l! ibeni rlriii. gestörter HaruabiondeuiNg. .Harndrang, Harnverschlei- innng Dr"e 2 /. >e l ,/«. Allciiwcrkaus n, Veiiand inr Sachsen >»1««,«»»^ - i», - 4.. Ncumarkt 8. ?raL!»08, F'.ugel v, Fenri.b, Ibarb Schied-- »lauern Sohne, Bieic nun, auch M'Ltumnizua. bill, :n verkante» u, M vermieten. Hoffmann. Amaücnin, !), PMgl'leli <t Stück I Markt mit eigener Photographie, gleich j z, Mitnehnieu. ierligt Photograph , Meliarck^älmiz, Marienftrake Nr. 12. Zur Einmachezeit! m lumrstlk tÄummiring. per Tutz, v :z.H» am zum Zubtuden. trdstösser L «sudert -Lesselsd.Slr.2 Del. A.1G IHN. IMel MM WM üsuptstr. ll. 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