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- Erscheinungsdatum
- 1909-08-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190908101
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19090810
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19090810
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-08
- Tag 1909-08-10
-
Monat
1909-08
-
Jahr
1909
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s -- -SF « e I r» ^ V ?r L ^ S« - §» <« r. s' 6 Europa stürzen würde. S, greift dann auch al» Versöhner ein. Es wirkt in Konstantinopel nicht aufreizend, sondern mit Rat schlägen der Vorsicht. Es zeigt den Türken die Gefahr einer Politik, die Griechenland zum Geisel nehmen müßte. Wenn dieser diplomatische Feldzug gelingt, wird Deutschland Ehre und Gewinn davon einheimsen. Die Schuld daran werden die tragen, di« ihm Gelegenheit geboten haben, dies« Lorbeeren -u gewinnen. Die Stellung Oeftcrretch-Uuaaru». Wien. tPrio.-Tel.) Wie da» ^Frrmdenblatt" erfährt, batte aus Ansuchen der griechischen Regierung der öster reichisch-ungarische Botschafter in Kon stan kt nopel im Sinne der Erhaltung des Friedens inter veniert, indem er auf die gefährlichen Konsequenzen hin- wie», die aus einem türkisch-griechischen Krieg entstehen würden. Die Stimmung in der Türkei. K o n st a n t i n o p e l. Unterrichtet« türkische Kreise rech nen mit der Möglichkeit, daß. salls die Antwort der griechischen Regierung aus die letzten Vorstellungen der Pforte nicht be friedigend sein werde, die Pforte von den Schutzmächten volle Handlungsfreiheit verlangen und Kreta besetzen lassen werde. Die Besetzungsexpedition soll von Smyrna au« erfolgen, wohin seit 2 Tagen zahlreiche Truppentransporte unterwegs sind. Auch die Flott« ist entgegen anderen Mel dungen vor Smyrna vereinigt. Nach Meldungen, die der Psorte zugegangen sind, ist seit gestern keine griechische Flagge inehr auf K. ta sichtbar Die Zunft der hiesigen Barkensührer gibt bekannt, datz in 8 Tagen der Boykott sämtlicher griechi schen Schiffe beginnen werde. Auch Meldungen aus der Provinz besagen, datz der Boykott gegen die griechischen Waren zur An wendung gelangen werde. Neueste vrahtmelstungen vom 9. August. Das Kaiscrpaar io Holland. De Steeg. Der Sonderzng mit dem deutschen K a iser p a a r kam mir 30 Minuten Verspätung um 2 Uhr 5 Minute» hier an. Der Kaiser und die Kaiserin wurde» vom Grafe» und der Gräfin von Ventinck. dem Bürger meister Brandt und dem Geincindesekrelär empfangen. Die jüngste Tochter des Grasen überreichte der Kaiserin einen Blumenskrantz. Bei der Abfahrt nach dem Schlosse suhren die Kaiserin und die Gräfin mit deren jüngster rochier, Ifabella, in einem Vierspänner -i la Daumont. Der Kaiser und der Gras folgten in vierspännigen Kgui- vagen. Der älteste Lohn des Grafen Ventinck und der E rbgras v. Eanell Rüdenhanseii satzcn im letzten Vierftwunei, dann kam das Gefolge und die Dienerschaft. Eine grobe Menschenmenge begrünte das Kaiserpaar. Generalstreik und -Ansspcrrung in Schweden. S l o ek l> o l m. Der Eise n b a h n v e r k c h r in Schweden ist in keiner W e ise g e sl v r t. Wo der Be trieb eingeschräntk ist, in nicht der Streik, vielmehr die in folge Frachienmangels verminderte Nachfrage »ach Güter- zngen die Ursache. Ein Streik der Eisenbahner ist nicht sehr wahrscheinlich.- sollte er indes doch erfolgen, so sind Maßnahmen getroffen, den Verkehr in be'riedigenöer Weife aufrecht zu erhallen. Zn Stoelholm ist der S t r a ß e n b a h n v e r k e l> r heute vormittag mit acht Wagen, die von Polizisten begleitet werden, auf der Ring- linie wieder e . öffnet worden, Stockholm. Der Zeitung „Tagen" zufolge reist der Vertrauensmann Thvlin der Vaiidesvrgansationcn heute »ach Amerika ab, um unter den Schwedisch-Amerikanern Geldbeträge für die Streikkasse zu sammeln. Lnftschisfahrt Frankfurt a. M. (Priv. TelZ Der Ballon . P arse - va l Ili" flog heute vormittag wieder mit Passagieren aus. Nach viertelstündiger Fahrt erhob sich ein heftiger Sturmwind mit Platzregen. Der Führer Oberleutnant Stelling hielt es für ratsam, eine Zwischenlandung vorzunehmen und lief; das Luft schiff auf der Ginnheimer Höhe nieder. Die Landung erfolgte glatt. Nachdem das Unwetter nachgelassen, erhob sich das Luft schiff wieder und landete glücklich auf dem Flugplatz. Frankfurt a. M. jPriv.-Tel.j Gr gern abend wurde die fast leere Hülle des Freiballons „E l v n t h l I I" beim Rücktransport in die Halle von einem Windstoß erfatzt. Die Begleitmannschaft lieh los, und die Hülle wurde vom Sturme 'vrtgetriebcn. Sie ging bei Rödelheim nieder. Der Elvnkhschc Mvtorballon will morgen seine erste Fahrt unternehmen. Düsseldorf. sPriv. Tel.» Gestern wurde die von der Rheinisch-WEstfälischen Motorluftschisf-Eesellsckmft aus IN Jahre gemietete Luftschiffhalle in Leichlingen eingeweiht. Zn etwa 8 Tagen sollen die Ausstiege mit einem nach dem un narren System erbauten Luftschiffe erfolgen. Es sind Ver gnügungsfahrten geplant, an denen Privatpersonen gegen eine bestimmte Taxe teilnehmen können. Berlin. iPriv.-Tel.i Heute 3 Uhr Ul Min. nach mittags ist ein S i g n a l b a l l v n dcS Lnstichifser- l> a t a i l l o n s in einer Höhe von etwa 500 Metern ge- vlavt und hernntcrgestürzt. ES handelt sich um einen kleinen alten Ballon, der zur Prüfung der Konsistenz des GaseS ausgelassen zu werden pflegt. Der Materialschaden in demnach unbedeutend. Verletzungen von Personen sind nicht vorgekvmmcn. Berlin. iPriw.-Tel.t W c l l in a n n hofft, wie auS Trvnrsö gemeldet wird, in >4 Tagen anssteigcn zu können. Berlin. lPriv.-Tel.s Reichskanzler v. Bethmann Hollweg wurde am Sonntag vom Kaiser zum Vortrag empfangen. Hamburg. <Prio.-Tel.) Die Dynamitfunde aus der Kornhausbrücke haben nunmehr eine harmlose Aufklärung gefunden. Während des Generalstreikes in Schweden waren einige schwedische Bergarbeiter nach Hamburg gekommen, die auch gestohlene Dynamitbomben mitbrachlen und sie in Ham burg einem Deutschen übergaben. Dieser, der das Dynamit- Gesetz kannte, überlieferte das Paket der Polizei und gab, um sich keine Verlegenheiten zu bereiten, an. er habe es auf der Kornhausbrücke gefunden. Ein anarchistisches Komplott kommt also nicht in Frage. Stuttgart. Die Zweite Kammer hat auf Antrag ihrer Finanzkonnnisiion der von der Regierung für den I. Dezember in Aufsicht genommenen Erhöhung des Ta rif e s f ü r die vierte Wagcnklasse von 2 Pfg. aus 2Z Pfg. pro Kilometer mit 56 Stimmen gegen 13 Stim men der Sozialdemokraten ziigestimmk. Posen. sPriv.-Tel.) Der gestern in Stenschewo ver haftete. wegen der Lustmorde gesuchte TischlerAeselle Valen tin Kosziol wurde von sämtlichen Zeugen in Liga mit aller Bestimmtheit wiedcrerkannt. Wien. lPriv.-Tel.s Der serbische Kronprinz reist morgen abend von Wien nach Belgrad. Der Prinz wartet« bisher in Wien «ine Entscheidung darüber ab, ob er seine Aus reise in das Ausland fortsetzen oder nach dem Königreich zurückkehren solle. Di« Fortsetzung der Reise konnte nur dann erfolgen, wenn alle unmittelbare Gefahr für das Leben des Königs beseitigt wäre. Uebereinstimmend wird gemeldet, datz Prinz Georg bei Ableben des Königs mit Hilfe der Ossrziere einen Putsch veranstalten und einen Versuch unternehmen werde, die Macht an sich zu reitzen. ' Rom. Ans Anlatz des 6. I a h r e s t a g c s der Krö - nung des Papstes Pins X. fand heute in der Sixtini schen Kapelle eine Feier statt. Kardinal Merry del Val zelebrierte die Messe. Airwesend waren zahlreiche Kar dinale, das diplomatische Korps, Ritter des Malteser ordens, die Schwester und die Nichte des Papstes, sowie mehrere geladene Gäste. Nach der Messe erteilte der Papst Len Anwesenden den Segen. London. lPriv.-Tel.) Sine» Telegramm de» Neev- yorter Korrespondenten der «Time»" zufolge verlautet aus Mexiko, datz der Präsident D:az nach den bevvr- stehenden Präsidentenwahlen den Brretntateu Staaten von Nordamerika und Europa einen länge, rcn Besuch a-ftatte» «erde. MaK glaubt, datz Porstrio Dtaz vor seiner Mise «chdanken werde. Zu seinem Nach folger hat er Ramvn Corral auöerseh««. «ährend seine Gegner demtt-t stad, de« General Neye» zur Präsidenten- würde zu verhelfen. Petersburg. In Madikmnka, wurde ein 1»4 Jahr, alter Grei, Malte« w«-«n Ermordung de« Dorfältesten zum Tod, ,,r»rt«Nt. Da, Krtq^richt nicht ,tn Gnadengesuch »in. Petersburg. Die Nachricht von der Ankunft des Prinzen Ztll eS Sultan in Teheran hat sich nicht bestätigt. Auf dem Wege dahin ist ihm von seiten des Nationalisten » Komitee» da» verbot. Teheran zu be treten, zugrgangen. sowie die Weisung, nach Gtlan zurück zukehren. sNacht« et»a eingehend« Depeschen flehe «eite ä.s Revuen zu Ssla «. Nh. am 9. August. 1. Rennen: !. Domino iRei'sft, S. Lchlip», 8. VockenkvPs. Tot.: 81 : 18. Platz ,4. ,6 : w. — 1. Rennen- I. Vvckuug tBullockj, 1. Firlefanz, 8. Pech von Weil. Tot.: l8 : lt>, Play tl. tt : tv. — 3. Nennen: I. Vorwärts tGchrkej, 1. Galicia, 8. Kuchelna. Lot.: Ri ; ll>, Platz 8l, SS : 10. >M«rchc kam als «rster el». wurde wegen Auslassens einer Wendcilaage disqualifiziert.» — 4. Rennen: I. Swirtigal tCleminson», 1. For Sver, 8. Goldgulöc». Tot.: tl« i >0. Platz 18. l8. 18 : >o. — 5 Rennen: >. Chcvps ivullock», 2. Drost, 8. Oranier. Toi.: 80 : tu, Play 15, St : IN. — «. Nennen: i. Rllbraut »H. Brouvn», S. Bauern, tänaer. 3, Ceibcgus. Tot.: SV : 18, Platz lt, Sl, SS : 18. — 7. Rennen: l. Werra II »Shaw», 2. Cape Common, 3. Myrvha. Tot.: SO : >8. Platz IS, 11 - 10. Ksttswitz, 8. August. iPriv.-Tel.» Die oberschlefilchen Kohlen preise erfahren ab 1. September die üblichen Sommerahschläge. Petersburg, 9. August. ,Prio.-Tel.» Die Müllerei F Manuel Borel ln Saratow lx>t die Zahlungen eingestellt. Die Aktiven betragen 8>4 Mill. Rubel, die Passiven Mill. Rubel. Aus Wunsch der Gläubiger wird die Firma auf 8 Jahre unter Zwangsvcrwaltunig gestellt. «rttliclm unll ZScdrirclm. — Se. Majestät der König hielt auf dem Schlotzteiche in Moritzburg eine Entenjagd ab, an welcher der Kron prinz und Prinz Friedrich Ehristian, sowie mehrere eingc- ladcnc Herren tcilnahmen. Es wurden über 40 Stück Wildenten zur Strecke gebracht. — Zur gestrigen Königlichen Mittagstafel waren der Kammerherr Forstmeister v. Minckwitz-Mvritz- burg unö Forstmeister Schmiöt-Kreyern mit Einladungen ausgezeichnet worden, — Ihre Königl. Hoheiten Prinz und Prinzessin Johann Georg stisteten für die Abgebrannten der Dresdner Vogelwiese 300 Nkark. — Herr BezirkStierarzt Dr. Otto in Dresden lStadls ist vom !>. August bis mit 5. September beurlaubt und init seiner SlcUvertrctiina Herr BezirkStierarzt Beier in Dresden-N. beanstragt worden. — Der österreichisch-ungarische Gesandte Prinz zu Fürstenberg hat Dresden mit Urlaub verlassen. Wäl: rend seiner Abwesenheit fungiert der LegativnSsekretär IC r <i f H v n v s als Gcfchäststräger. — Todesfall. Gestern starb in Ehemnitz nach kurzer Krankheit infolge eines Lungenschlags der weit über Sachsens Grenzen hinaus bekannte Generaldirektor der Chemnitzer W c r k z e u g ma s ch i n e n f a b r i k vorm. I o h. Z i m m e r m a n » , Herr Ernst Gebauer Der Verstorbene, der vor 42 Zähren in das Unternehmen cingetrcte» war, stand seit 28 Jahren an dessen Spitze. Mit ihm ist ein Mann dahingegangen, der, ausgcstattet mit seltenem Wissen und reichen Erfahrungen, es stets ver standen hat, seiner ihm ans Herz gewachsene» Gesellschaft ihren allen Weltruf zu erhalten. Anläßlich seines vierzig jährigen Dienstjuhilüiims wurde der Dahingeschiedenc mit dem Ritterkreuz 1. Klasse vom AlbrechtS - Orden aus gezeichnet. — Zur Landtagswahl. Aus Sehma >. E. schreibt man uns unter dem st. d. M.:-Der seitherige LandiagSabgevrd- ncte des 34. ländlichen Wahlkreises. Stadtgutsbefitzer H ü b n e r - Zschopau, >agte sich in einer hier stattgesniidc- nen öffentlichen Wühlerveriammlniig von der koiiservgtivc» Partei los und erlätzt heute in den Zeitungen seines Wahl- lreises folgendes Znserat: „Meine politischen Anschauun gen stehe» jetzt so im Gegensatz zu den Anschauungen der Konservativen, datz cS mir widerstrebt, noch länger unler falscher Flagge zu legxln: ziehe daher die Konsegncnzeti und erkläre Austritt ans Partei und Fraktion. Hübner, Mit glied der Zweiten Kammer, Vertreter des 34. ländlichen Wahlkreises." — Der Abg. Hübner hakte sich seinerzeit be- reits der Gruppe der Frcikonservativen im Landtage an- gefchlossc». — Sine neue Verordnung zur Sicherung gegen Feuersgefahr ist vom M i n i st c r i n m de s I nner n erlassen worden. Sic beirisst hauptsächlich die Sicherung der Theater, Ztrknsgebäildc, öffentlichen Versammlung»- räume und LLarcnhüufer. Es erschien nötig, die Vorschrif ten der Verordnung vom 28. Dezember 1882. die Siche rung der Schauspielhäuser gegen Feuergefahr betreffend, den bisherigen Erfahrungen und dem heutigen Stande der Technik entsprechend, zu ändern. Auherdem war das Be dürfnis hervorgetretcn, für einige andere Arten von ge schlossenen Räumen, worin zeitweilig eine größere Menge von Menschen zusammenströmt, wegen der besonderen Gefahren, denen die dabei verkehrenden und beschäftigten Personen im Brandkalle ausgefetzt sind, besondere Lchutz- ovrschristcn zu erlassen. Die neue Verordnung erregl jedenfalls deshalb gerade jetzt besonderes Interesse, weil der grvtzc Brand der Dresdner Vogelwiese aufs neue bewiesen hat, datz die Bestimmungen zur Siche- rung gegen Feucrogesahr durchaus notwendig und ange bracht sind, ivciin cs selbstverständlich auch nicht möglich fein wird, durch derartige Verordnungen alle plötzlich ein- trctenden .Katastrophen nun mit einem Male auS -er Welt zu schaffen. Die neuen Vestimmuingen erstrecken sich in erster Linie ans solche Gebäude, die ausschlietzlich oder hauptsächlich zu theatralische» Vorstellungen bestimmt sind. Hierzu gehören auch die sogenannten Va r i ö tö-T h ea t e r, wenn ihre Einrichtung der von Theatern tm engeren Sinne ähnlich Ist. Weiter erstreck^ sich die Verordnung auf Zirkusgebäude, die aus schließlich zu Zirkusvorstellungen bestimmt sind, dann aus öffentliche Versammlungsräume, und zwar auf Tanz- und Konzertsäle der Gast- und Schank wirtschaften und die sonstigen saalartig gcschlvsscnen Räume, die dazu bestimmt sind, bei Versammlungen, seit lichen Veranstaltungen, Vorträgen usw. eine größere Menschenmenge ausznneh»en. Räume in Privathäusern fallen nicht unter die öffentlichen Versammlungsräume, sl lange sie nur einem enger geschlossenen Kreise von Personen zugänglich sind. Auch ans Kirchen und solche Versammlungsräume, die ausschlietzlich sttr kirchliche oder Unterrichtsgwcckr bestimmt sin-, findet die neue Verord nung keine Anwendung. Warenhäuser, in denen tm Erdgeschoß und dem darüber liegenden Stockwerke, auch in anderen Geschossen grobe Mengen brennbarer Stofs.' scilgehalten werden, sollen unter die neuen Bestimmungen, welche jedoch ans die sogenannten EngroS-Mufterlager- gcfchäste keine Anwendung finde». Nach der neuen Ver ordnung sollen Theatergebändc in der Regel nach allen Seiten freUtehen, von der öffentlichen Straße leicht zugäng lich un- von der den Hauptein. und Vlu»gSnoen gegen« llbcrlilgende» Srraßcubearenzung le nach Größe 1b bt» Ai Meter entfernt sein. I-st das Gebäude aus beiden Set» ten eingebaut, sv soll Zulchauerraum und Bühne von den Nachbargrenzen durch offene Hülfe von mtnbesten» st Meter Breite getrennt sei«, die mit der öffentlichen Ptraße mittels Durchfahrten von ü,5 Meter lichter Brette und 8,5 Meter lichter Höhe »u verbinde« sind. Der Bllhnenraum svll reichlich tief und mehr al» di« doppelt- Portalhöhe erhalte». Er maß akfo so -och sein, daß die ge malten Hlntevwänbc. ohne ausgerollt zu werden, unter dem Schnürboden Raum finden. Das Bühnenhau» muß von dem Zuschauerbau» durch eine mindesten» ihk Meter llber die Dachfläche reichende «nafsive Mauer abgeschlossen fein. In dieser Mauer ist nur die vühnenüfsnung, sonne auf deren beiden Seiten je eine in der Fußdoüen-üh« des Bühnenhauses gelegene Türöffnung zulässig. Diese Tür öffnungen müssen mit feuer- und rauchsicheren, selbst- tätig schließenden Türen verwahrt werden, während die Bühneilösfnliiig gegen den Zuschauerraum durch mindestens einen Schntzvorhang aus unvcrbrennlichem Stoffe rauch- und feuersicher abgeschlossen werden muß. Auch die Be stimmungen für ZirkuSbautcn schließen sich in der Haupt sache dem Borstehenden am Ebenso verlangt die neue Verordnung für die össentlichcn BcrsarmnluilgSräume vor Etn. und Ausgängen derselbe» hinreichende freie Räume. Für den Fußgänger- und Wagcnverkehr nicht nach der Straße gelegene Ausgangsiüren oder Fensteröffnungen müssen von -er Nachbargrenze oder von anderen Bauten mindestens 6 Meter abstehen und, wo cs die örtlichen Bei. hältnisse zulassen, sollen die Versammlungsräume nach ver- schiedeuen Straßen oder Richtungen Ausgänge erhalten. Bei größeren Versammlungsräumen ist dies unbedingtes Erfordernis. Besondere Bestimmungen sind noch für die bauliche Ausführung, für die Einteilung und Anordnung des Gebäudes, für die Beleuchtung, die Heizung und Lüs tling und die Feuerlöscheinrichtungen getroffen worden. In den Geschäftshäusern dürfen Über den Geschäftsräume» Wohnungen in der Regel nicht eingerichtet werden, doch wird dies ausnahmsweise gestattet, wenn sie von den Ge schäftsräumen vollständig scnersicher abgeschlossen und be sondere Treppen- und Straßcnniisgünge smben. Das Dach geschoß darf zu Verkaufs- und Ausstellungsräumen nicht benutzt werden. Sämtliche Unisassungswünde und die inneren Wände der Kauf-, Lager- und Arbeitsräume, der Treppen, Flure und Durchfahrten sind feuersicher herzu stellen. Die Beleuchtung der Räume mit Petroleum und andere» Mineralölen, deren EiitslammungSpunkt bei einem Barometerstände von 760 Millimeter unter 21 Grad Eelsius liegt, sowie mit Spiritus und anderen leicht ent zündlichen Stoffen rst in den Verkaufs-, Ausstellungs-, Slr- beits, Lager- und Packrünmen, sowie auf den Treppe» und Fluren verboten. Auch für die Warenhäuser sind Be stimmungen über Fenerlvschcinrichtungen und sonstige Sicherniigsniatznahme» getrosfen worden. — Die Bnchsensammliingc» ans der Vogelwiese für die durch Feuer Geschädigten haben annähernd 7000 Mark ergeben. — Das „Atclierhans" in der Iphad. Wohl jeder Besucher der Internationalen Photographischen Aus stellung kennt das nach den Entwürfen des Herrn Professors Oswin Hempel erbaute, einem Rokokoschlötzchen ähnliche reizvolle „Atelierhaus", rechts an dem Hauptwege gelegen, da» sich mit seiner Umgebung von Lebcnsbäumen in einem kleinen Weiher spiegelt. Die lauschigen Ecken mit weihgestrichencn Bänken bil den einen Lieblingsaufenthalt von Ruhebedürftigen. Leider aber wird das Innere des kleinen hübschen Gebäudes vom Publikum nur seyr selten betreten, so datz sür die Aussteller, die dort ihre Erzeugnisse dem Publikum vorführrn wollten, der Er folg der ausgewendeten Mühe und der nicht geringen Kosten in Frage gestellt erscheint. Die Bezeichnung „Atelierhaus" verführt zu der Annahme, datz das Gebäude zur Aufnahme von Porträts bestimmt sei. Diese Annahme wird bestärkt durch die beide» an der Autzenseite der Gartenmauer befindlichen, wenn auch ganz uiiaufsälliaen Schaukästen einer hiesigen bekannten Photo- graphensirma. Wenn auch etwas verspätet, so erscheint es des halb dennoch angebracht, auf das erwähnte Ausstellungsobjekt und dessen Inhalt einmal besonders hinzuwcisen. Das Gebäude soll nicht zu photographischen Ausnahmen dienen, sondern es ent hält lediglich Einrichtuiigsgegcnstünde zu Ateliers und die wirk lich sehenswerten Ausstellungen einiger hervorragender Photo graphenfirmen: so diejenige von Max Fischer, Moritzstratze. die vortreffliche architektonische und kunstgewerbliche Aufnahmen enthält. In einem hübschen, ziemlich geräumigen Salon schmücken die Wände eine nicht geringe Anzahl von Bildern aus den rühmlichst bekannten hiesigen Ateliers von Klinck- hardtu. Eyssen, Prager Strotze 56 und Baußner Strotze 16. Es sind vorzüglich gelungene Porträts Sr. Majestät des König» und der erlauchten Mitglieder des Königlichen Hauses, sowie der Diplomatie, hoher Staats- und städtischer Beamten und einer grotzen Reihe von Herren und Damen der Gesellschaft überhaupt. Die Bilder zeichnen sich durch grotzc Aehnlichkeit, künstlerische Auffassung uno ausgezeichnete technische Ausführung aus. Insbesondere sind die Piamentdrucke hervorzuheben, die bei aller gemäldeartigen Weichheit der Konturen doch alle Einzelheiten eines Antlitzes mit größter Naturtreue wieder- gebcn Freilich ist der Pigmentdruck ein ziemlich schwieriges Verfahren, das große Anforderungen an die Kunst des Photo- raphen stellt. Wir finden in dem „Atelierhaus«" u. a. noch ie Elektrophotographiiche Gesellschaft Jupiter" in Frankfurt a. M., sowie die Gesellschaft „Regina" in Köln-Sülz mit neu artigen Beleuchtungsapparaten vertreten, die sowohl in Zeit- als auch in Momentbcleuchtung den Photographen unabhängig von dem natürlichen Lichte machen. Die Lampen werden aus Wunsch der Besucher in Tätigkeit gesetzt. Interessant ist auch die von G. Zimmer mann in Stuttgart ausgestellte Glas halle zu Ausnahmen, mit einer neuartigen Einrichtung zur Re gulierung der Tageslichtbeleuchtung. Es würde zu weit führen, noch weitere Einzelheiten zu nennen, es soll hier nur auf rin Stiefkind der Ausstellung aufmerksam gemacht werden, das einen Besuch verdient. Nur die ausgestellten Hintergründe mögen noch erwähnt werden, darunter solche der hiesigen Firma Bauru. Co. und des Dekorationsmalers Herrn Schlenkrich. — Die Miliiäranwärtcr-Vereine von Dresden, Zittau, Görlitz, Bischofswerda und HonerSwerda verein ten sich vorgestern in Bautzen z» einem Zusammen treffen anläßlich des 5. Stiftungsscstes des dortigen Brndervereins. Im Lnufe des Vormittags erfolgte der Empfgng der Gäste in der Bahnhofshalle durch Abgeord nete. Um '411 Uhr begann das Frühschoppen-Konzert der Bautzner Städtischen Kaxielle tm „Bürgcrgarten", wv auch alle übrigen Veranstaltungen der Militärgnwarter abae- halten wurden. Ngch der Mittagspause erfolgte eine Be sichtigung der Stadt, wobei die Teilnehmer, die sich in großer An,zahl etiigesundcn hatten, mit den sehenKwrrtestcn Punkten der alten Budissa, wie Ortenburg, Nikolai- Ruine, Denkmal von 1818, Schietzblcichc, Illistizpalast usw. bekannt gemacht wmrden. Um 4 Uhr begann das geplante große Kinderfest, das abends mit einer Lampionpolvnäsc beschlossen wurde. Zu derselben Zeit vereinigten sich di« Kameraden im Hauptsaale des „Bürgergartens" zu einer Versammlung. Den Abschluß der ganzen Veranstal tung bildete ein Festkvmmers, der sich überaus reger Beteiligung zu erfreuen hatte. Der komzertlichc Teil wurde von einem ans Kameraden fchemal. Hoboisten) ge bildeten Orchester ausgosührt, deren Leitung Herr Königl. Musikdirektor Gtetzelt übernommen hatte. Nach einigen einleitenden MtlsiVvvrirägen richtete der 1. Vorsitzende des Bautzner Vereins, Herr Zollassistent Lahode, herzliche Worte der Begrüßung an die Anwesenden. Fräulein Lahode sprach alsdann einen sinnigen, auf -aS Fest be züglichen Prolog mit warmer Empfindung, worauf der Kommersleiter, Herr Obertolcgraphen-Assistent Benne witz - Bautzen, eine längere Ansprache hielt. Seine von inniger Vaterlandsliebe getragenen Ausführungen über das Thema: „Wahres Deutschtum", welche» Redner in vorzüglicher Weife durchgearbeitet hatte, weckten tiafen
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