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- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1909-08-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19090805026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1909080502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1909080502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-08
- Tag 1909-08-05
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Monat
1909-08
-
Jahr
1909
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Donnerstag. 'August 1i»0P ^ Nr. L1T, Königliche Familie au», Daraus beaab sich Ser König nii« de» Prinzen im Autouivvil nach Mvritzburg. wühseud Prinzessin Mathilde im Liane» nach Hvsterivitz zurückiuhr. —* Des Königs Bildnis mit eigenst an dtger Na m e n S u n t e r sch r i f t erhielte» Nestern zur Eriunprung an die Iubiläninstage überreicht der Nektar der Universität Exzellenz Bi „ding, der Prvrektvr Geh Hosrat Ehun und der Vorsitzende des studentischen Fest ausschusses. Stud. tbevl. Na »sch. —* Noosevelto Dank an die Univcrfttät Leipzig. Dem Nektvral der Universität ist svlgeude Zuschrift zngegangen: „Ich bade die Ehre gehabt, Herrn Theodore Rvvseveli seine Prvmvlivn mitznteilen in Nairvhi. Qstasrika. und habe svlgeude Antwort empfangen: „(!onve>> ro tlw llnivorsit.v m.v l»-rrt> ltnuik.^ !»i»I nvve>ointi>>n ok llw stonoo. gez Roosevelt." «„llebermitleln Sie, bitte, der Universität meinen, herzlichsten Dank für die Ehre, die ich sehr wvhl zu ichahen weih."» Hochachtungsvoll gez. David Jacques Hill, amerikanischer Botschafter " —* Zum Brande der Vogelwiese Bau der Witwe Vana, in deren Etablissemeui das verheerendc weiter am Montag abend ausbrach, ivird uns mitqeteili. dasi die Ent- sich«»asmrsache nicht ans FenenvertStörper des Lnst- schissxs „Zeppelin" zurückgesührt weroeu kann, da solche zu der fraglichen Zeit gar nicht abgebrannt wurden. Die Schüsse, welche den Marsch „Hoch Zeppelin" begleiteten, tvnrden alü Platzpatronen eines Revolvers von der Kapelle abaeseuert. Der Brand kann nur durch ei» unvorsich- t i g Iv e g q c w v r s e n es St r e i ch h v l z entstanden sein. Der Rat der Stadt Dresden hat eine Hilfs aktion zugunsten der Bogelwiesen-Geschüdigten eingeleilet Bon der W v h l s a h r t S p v l i z e i nett' uns folgender dienstlicher Bericht zu: Nach Ein za na der Meldung „Groh- teuer Bc>geliviese" ivurdeu alle Bezirke durch ?llärm nach der 'Vogelwiese gerufen. Die erste Tätigkeit der Mann schaft bestand in der Entfernung von Menschen aus bren nenden und vom Brand bedrohten Baulichkeiten. Mehr fach muhte Gewalt anzewendet werden, um die Eigen tümer aus bereits brennenden Buden herauszubringe». Nicht minder wurden iofort und mit Enolg Mahnahmen getroffen, um das .Vvrtschreiren des Feuers zu verhindern. So tvnrden Planen von den Buden heriintcrgerissen oder mir Seitengewehren heruniergehauen, an mehreren Stellen itt kleinen Vndenreihen Lücke» geschlagen, um das lieber springen des Feuers zu verliindern, zahlreiche Krakel- släude ans den an die Brandstelle angrenzende» Straßen entfernt, Petroleum- und Benzinbehälter, sowie Rampen zum Teil aus bereits brennenden .-selten hrrausgeschafft, aits NeetnlengaSanlagen Earbid beseitigt, an Kohlensäure flaschen die Bentile geöffnet uffv. Weiter trat sich die Wohlfahrlvvlizei an der Säuberung der Brandstelle von IIüberufenen und an den Eöscharbeiten beteiligt, einige Perl ehre mittelst Unfallwagens dein Krankenhause znge- 'iihrr und endlich mit NO Mann die Gendarmerie bei Ab sperrung der Brandstelle „nterstüpt. Die Mannschaft hat sich ausnahmslos gut verhalten, mehrfach viel Verständ nis bei Beseitigung von Gefahre» gezeigt und ist uner- ichrocken an stark gefährdete Punkte vorgedrungen. An wesend waren l Ober Inspektor, ö Infpektoren, 8 Ober- lAuffetier und l«N Aufsel>er. Um zu veranschaulichen, wie gut der Rettungs dienst in Dresden organisiert ist, möge folgender Bericht von der R e t t u u g s aktivn bei d e m B r a n d e dienen. Der aus dem , veno Iahe anwesende Arzt vom Samariter- vereiu zu Dresden, Herr Dr. med. H. Franke, ließ zu gleich in Bertretung des beurlaubten Feuerwehr- und KolonneuarzteS der Freiwillige» Samariterlvlonne und der Kolonne vom Roten Kreuz II, deS Herrn SanitätS- ratS Dr. Menzel, von der Hilssstation aus dem Festplatze ans die .Kolonne des SamaritervercinS alarmieren. (Gleich zeitig wurde vom Kolonnenführer derselben, Herrn Müller, die Hauptwache der Wohlfahrtspolizei ersucht, die für der artige Fälle vorgesehene Alarmierung der Kolonne nach Wohlfabrtspolizei Bezirken anSzuführen. Der Vorsitzende des SamaritervereinS, Herr SaniiätSrat Dr. Plettner, leitete inzwischen, persönlich von der 2. Sani tütswache auS den Transport der ilötigen 8,'etttnigsutensilien usw. nach dem Unsallplatze. Fn,zwischen hatten sich ans der -. Sa- liikatslvache sowie auf der stindigeu Hilssstatiou auf der Bvgelwicse zahlreich eingesunden: die Mann- 'chmteu der Freiwilligen Samariterkolvnne. die des Noten Kreuzes «Kolonne I und Ilt, des Kr»kenpfIegerverbandcs vom Roten Kreuz unter Führung des Herrn Drinks, der Avbeiterkolonne, sowie auch Mitglieder auswärtiger Sa- nitätskvlonneu und sonstige freiwillige Krankenpfleger und ausgebildete Samariter. Auch standen zwei Unfall wagen für alle Fälle bereit. Die Organisation deS Rettungsdienstes wurde erleichtert durch die tätige Mit wirkung der ständigen Heilgehilfen der Hilfsstation aus der Vogelwiese. Anher dem stellvertretenden Kolvnnen- arzte, Herrn Dr. Franke, waren alsbald die Herren Stabs arzt Dr. Grunerr, Stabsarzt Dr. Picysch. Dr. med. Stahl, Dr. med. Georgi, Dr. med. Krüger und andere zur Hilfe leistung ans der Hilfsstelle bereit. Die obengenannte» Militärärzte batten auch Sattitätsmannschastcii zur Ber ingung gestellt. Ans die übertriebene» Gerüchte hin wur den unter Führung des Herrn Santtätsrals Dr. Plettner »ud des KnlvnnensührerS Müller wiederholt Patronilleii- gänge auf Sie Brandstätte unternommen, um etwaigen »liker den Trümmern liegenden Bernnglücttcn Hilfe zu bringen. Entsprechend dem grvhen Umsange des Brand- unglücks und der dadnrch zu erwartenden grvhen Anzahl Verletzter waren in schnellster Weise die umfasiendslen Vor- bereitunaen für Hilfeleistungen getroffen worden. Erfreu licherweise beschränkte sich aber die gesamte Tätigkeit dieses Rettungsdienstes nur aus leichtere Verletzungen lctwa 4l». k>ie auf der panikartigen Flucht des Publikums oder beim Rettungswcrke selbst entstanden wgren. Ler> letz un gen d u r ch ü e tt Bra nb fe l bft waren nicht s c stzustelle n. Dem Besitzer des Au g u st i n e r b r ä u -. Gustav Fritzsche. das bekanntlich vollständig ein Raub der Flam men geworden ist. bat die Königs. Polizeidirektivn die Er- laubnis gegeben, in dem Ltadtlvkal zum „Eldorado", Steinslrahe 15, täglich, solange die Vogelwiese dauert, bis nachts 1 Ul,r öffentlichen Tanz «rbzuhalten. Zu de» vom Feuer verschonten Zelten gehvrt der Flohzirkus, St ratze 5. dessen Besuch sich lolint. Die lebenden, vorzüglich dressierten Menschenslöste werden durch ihre Kunststücke jederinann in Erstaune» setzen. — Frei mut h s K unstglasblä ie rei. die auf der Vogelwiese durch den Brand mit zerstört worden ist und der die König liche Familie eine» Besuch zugedacht hatte, wird heute aus der westlichen Seite, Straße l, neu eröffnet und dürste des Zuspruchs sicher sein. Es ist in der Tai erstaunlich, mit nnlcher Leichtigkeit und mit welchem Geschick und Ge schmack Glasgegenstäude aller Art unter den stinken Fin gern der Künstler teine Dame und ei» Herrs entstehen. Ausschtietznng des Areals des Alten A»»e»,Fried« Hofes an der Foscphinensiratze Mil dem 3». Dezember v. I. war die Frist .rbgekruze», bis zu der die Genehmigung für de» Be,,inn der Ausführung einer Fest- Hallen-Anlage und eines Zirkusgebäudes am Stern platz erteilt wurden ivar. Trotz des große» Interesses, das Sem Projekt von seiten der Anlieger dieses Platzes und von dem B-ürgervereän der Wilsürnsser, Seevvrstädt und inneren Altstadt entgegengebracht wurde, ist es nicht ge lungen. bis zum obengenannten Termin die erforderlichen Geldmittel durch gleich»»»« von Aktien ausznbrinae». Nachdem sich aus diesem Grunde die Angelegenheit -er Er- l-annug eines ncaisive» Zirkusgebänües auf dem Areal zer schlagen Ixn, irrit die Frage seiner AufschtieHung wieder mehr in den Bordergrund. Die Ausnutzung des fraglichen Geländes in der ursprünglich vorgesehenen und jetzt wieder ausgenommenen dauptaninäßigen Weise sieht zunächst die Sctiassnng eines Pendants zu der bereits vvrb»,ndenen gärinerisctien Schmnckanläge des Lternplatzes vor. DeS weiteren wird die M.üerntslrahe ihre geradlinige Fort setzung bis zur Pvlierstraße finden. Parallel mit der letz teren soll ferner ei» das ehemalige Friedhof-Areal in der Mitte durchschneidender neuer Straßenzng angelegt wer den. der die Fosephincnnrahe mit der Fortführung der Maternistrahe verbinden würde. Auf diese Weife könnte dann die Bebaioung des Areals im Zuge der Maternistraße sowohl wie nach der Seite des neuhergestellten Traktes und der Polierstrahe erfolgen. Anderseits würde damit gleichzeitig den uiannigsach ansgetauchien Wüm'chen »ach Ausdehnung des Schmuctvlatzeö, da in der Wilsdruffer Borüadl solche Anürgen nicht gerade zahlreich vertreten find, Rechnung getragen. * Der Bcrciu sächfischer Gemcindebcamtcn hat für sein um Sonntag in Lichtenslein-Enllnberg statifindende Fahreshnnptt'ersammlung einen Bericht über feine Tä tigkeit in Ser le tz t v e r f l o s s e n e n Verwal tung s p e r i o d e fertiggestellt. Der große Bereit! ist fortgesetzt geivactuen und hat «eine soziale» Arbeite» nicht nur im Interesse der Gemeiudebeamtcn. sondern auch in Rücksicht auf das Wohl der Gemeinden tatkräftig gefördert. Ein grober Erfolg ist in der jahrelang unermüdlich von dem Bereit, betätigte» Bewegung zugunsten einer Eanües- pensionstasse für das Königreich Sachfen erzielt worden und zwar zuletzt gemeinsam mit der Bereinigung von 'Bürgermeistern in Städten mit der Stüdtevrdnung für mittlere und kleinere Städte und bernfsmähiger Gemeindr- oorstände im Königreich Sachsen. Zwar erstrebte der Ber ein ursprünglich eine zwangsweise EaiiöespcnsivnSkasse für alle Gemeinden und er hält auch heute noch diese gesetzlich einzusühreiide Organisation für einen großen Legen: da dieses Ziel jedoch zunächst nicht zu erreichen ist, begrüßt man es schon mit großer Genugtuung, Freude und Dank barkeit. dah die Regierung die auf eine auf dem Boden der Freiwilligkeit errichtete HandespenfivnSkasse zurückge- setzteu Wünsche erfüllen will und daß sich auch der lrtztver- flvssene Landtag bei Beratung einer diesbezüglichen Pe tition ans diesen Standpunkt gestellt hat. Die Regierung will nicht nur die vorläufige Führung der Kassengeschäfte der HandespensivuSkasse übernehmen, sondern sie hat sich auch bereit erklärt, unverzinsliche Vorschüsse unter Vor behalt des Widerrufes und unter gewissen Bedingungen zu teisien. Besonderen Dank schuldet der Verein n. a. den, Abgeordneten Edlen v. Quenlirth-Schönhcivcrhammer, der in der Zweiten Kammer von der Regierung für die LandeS- pensionskasse eine direkte StaatSbeihiise forderte mit dem Hinweis ans die vielen wertvollen Arbeiten, die von Ge meinden ohne jede Vergütung im StaatSintcressc geleistet werden. Die Handespensionskasse hat folgende zwei Haupt- vorrcile: einmal legt sie die PenfionSlasl der einzelnen Ge meinde ans breitere Schultern und macht die Gemeinden in ihren HauShaltplänen stabiler, und zweitens erhöht sie die Freizügigkeit der Gemeindebeamien. Ein älterer Be amter. der auS irgendwelchen Gründen seine Stellung wechselt, wird jetzt leichter eine neue Gemeindcanstellung finden, als bisher, wv die Rücksicht auf die Pensionslast bei der Frage seiner Anstellung sehr mit in Betracht kam. K Amerikanische Gäste lmite vom 2. bis 4. August der hiesige Plattdeutsche Verein „Waterkant". Aus Nemark «Nordamerikas cvar eine Plattdeutsche Reise gesellschaft über den grvhen Teich gekommen und hatte auch eine Besichtigung des sächsischen Elbflvrenz in ihr Pro gramm aiisgeiiommci! Am Montag vormittag 11.2«« Uhr «and feierlicher Empsang der Amerikaner auf dem hiesige» Hsnvtbahnbos statt und bereit» drei Stunden später «in«» Mit üoq, Da mp trotz nach der Lachs. Schweiz. Bon Pötzscha aus wurde die Bastei besucht und längerer Aufenthalt ge nommen. Da» herrlich« Wetter gestattet« «tue weit« Fern» sicht: alles ,var entzückt tz«n den Reizen txr «o-trasland-. schast. Nach der Rückkehr fand abends von f/Ztz UHr a» ein geselliges Beisammensein beim Mitglied Heinrich Hustedt «^Münchner Hö,ve»bräu"> statt. Der Dienstag- -Bovmtttag rvar der Besichtigung der Dresdner Sehens würdigkeiten lGenmldegalerie, Schloß, Grünes Gewvlhe Albertinum usw-i gewidmet. Nach dem gemeinschaftlichen Mittagessen im „Hüivenbräu" fand ein Spaziergang nach dem Großen Garten statt. Um 8 Uhr abends begann der vssiztcllc Entlang»abrnd in „Metnhols Sälen" (Winter garten >. Der Vorstand des bissigen Plattdeutschen Vereins. Herr Mar Oolimke, begrüßte in plattdeutscher Mundart di« Gäste, wies ans den Aufschwung des deutschen Vater landes hin und schloß seine Rede mit dem Aahrspruch der Plattdeutschen: FfongS, lxttt fast!" Der Führer der Ameri kaner, Herr Otto Jahn, dankte für de» überaus herzliche» Empsang. der um sv freudiger berühre, als inan Ta nie »sc von Meilen zurück,wiegt habe, um daS Vaterland wieder zusehen. Frau Einst oben t vug eine» vom Berelnsmitglied Herrn Fritz Köhler versaßten schneidige» Prolog vor: Frl. Elara Eäsar erfreute die Versaminelien mit einigen Hie der«. Dan» gelangte Fritz Reuter zu Wort: Frl. Hedwig Neudert brachte einig« Dichtungen von dem Altmeister plattdeutschen Humors zu Gehör. Im weitere» Verlause des Abends wechselten Vvriräge und gemeinsame Gesänge ab. Die amerikanischen Gäste schieden mit dem Bemüh, sei», einige äußerst angenehme, anregende Tage in Dies den verlebt zu haben. —* Das Sommerseft im Ausftcllungspark. das für gestern abend a»gesetzt war, mußte des ungünstige» We> ters wegen aussallen. Der dichigefültte Saal zeigte trotz dem ein« reizende rot-weiße Dekoration im Biedermeier stil, und im Iägerhosgarten ivar «ine geräumige Tanz tenne errichtet. Bei gutem Wetter soll das Svmmersci'r morgen, Donnerstag, abgchalien werden. — Fm «l,l filr «ddachlose Mä»»er wurden t>m Juli lim Personen ausgenommen, »27 badete». Vom l. OKIover >881 b,s Ullemu vorigen Monats wurde» S74 424 Personen ausgenommc». V4 (»2 badete». In de» Lctnihmacver- und Hchneideriverkstanen arbeiteten vom S. März 1883 bis Ultimo vorigen Mona«» 49 150 Man». —* Polizcibcricht. 4. August. In der Wilsdruffer Vor- sdadi kam vorgestern ein mit dem Kehren eines Fabrik schornsteines beschäftigter S ch v r n st e i » s e g e r g e h i 1 s e beim AuSsieigeu durch eine zu diesem Zwecke vorhandene tOesfnung zu Fall und erlitt einen Bruch des rechten Unterschenkels. —* Die Feuerwehr wurde heute nacht nach 3 Uhr nach Am See 2«; alarmiert. Dort waren in einer Wert statt vermutlich durch Selbstentzündung Polierlappen in Brand geraten. Das Feuer beschädigte eine Hobelbank und einige Gebäudeteile. —* Der l2jährige Ernst Hantsche in Radcberg fand in der Wohnung des Altwarenhändlers Schubert eine Sch uh mafse. Er entsicherte sie und traf dabei den 4jährige» Sohn Schuberts, der eine Verletzung am Ober schenkel davonirug und sofort in ürzstiche Behandlung ge geben werden muhte. —* Ein tödlicher Unfall hat sich vorgestern aus der Straße zwilchen Coswig und Zitzjchewig bei der großen Eisenbahnbrncke ereignet. Ein Ziegelsuhrwert passierte in dem Augenblicke die Vriiikennnterführiiiig, als ein Zug heranbranste. Hierdurch wurden die Pferde scheu und sprangen zur Seite. Unglücklicherweise sahen am Strahenrande zwei Kinder. Das größere tonnte »och zur Seite springen, während das kleinere, zwei Jahre alle Kind der Witwe Hanswald, in Zitzichrivig wohnhaft, unter die Räder geriet. Diese gingen dem armen Kinde über Fuß und Heid. Es erlag alsbald den Verletzungen. —* Von einem tollwütigen H u n d e wurden in Pulsnitz drei Personen gebissen, die zur Behandlung in das Pasteursche Institut nach Berlin geschickt werden muhten. Außerdem soll dasselbe Tier, das getötet worden ist, mehrere Personen pei Elstra gebissen haben. —* In Leipzig Hai vorgestern unter großer Be teiligung das >!«'>. F i s ch e r st e ch e ii stattgesunden. —* In dem Tvrse Prvcdcl bei (Haschwitz in der Nähe Hctpz:as wurde lxnte vormittag in seiner einsamen am Walde gelegenen Billa der Oberrcgiernngsrat bei der Leipziger Kreislmupttnannschast Freiherr von Wöhrmann mit zertrümmertem Schädel tot ansgefunden. Als Täter stellte sich heute früh um 8 Uhr bei dem Gemeinde- Vorstand von Hartmaniisdvrf der 20jührige Zimmermann Georgi unter der Angabe, den Freiherr» mit einem Knüppel erschlagen zu haben. Georg, ist der Sohn der -Hausmannslentc, mit denen der Ermordete seine Villa zusammen bemokuitc lieber die Motive zu d«m Verbrechen ist noch nichts Authentisches bekannt. Man nimmt Raub mord an. Ter Mittäterschaft verdächtig ist ein Land streicher, dessen man noch nicht hat Iiabhast werden können. —* Teplitz, 3. August. Heute vormittag wurde hier ein ungefähr 3t> Jahre alter, gut gekleideter, fremder Mann auf einer Bank im Schloßgarten tödlich vom Herz schlag getroffen. Die Identität des Toten konnte bisher nicht scstgestellt werden- —* Landgericht Betrugsprozcß gegen die „Baronin Münchhausen" u. Gen. «Forts.» Heute vormittag !» Uhr wurde in die 'Vernehmung der noch übrigen Zeugen ei» getreten. Die meiste» Zeugen bekunden, daß die „Frau Als der zweite Deutsche trat 1894 Edwin Bvrmann mir 'einem ..Siiakespcare-Geheimuis" ans den Plan: das Wert erregte allgemeines Aussehen und Gras Bitzthnin schrieb darüber an den Vcnasser: „Im Shakespeare-Ge- betmins ist der von uns langst gesuchte Beweis für die Autorschaft Bacons endlich gesunden." Das Nene, was Bvrmann in diesem Buche brachte, war: 1. Er stellte die Gesamtheit der Shakespeare-Dichtungen mit der Gesamtheit der Vaevnschen Prosaschriften in Vergleich. 2. er führte als erster, ohne die philosophischen, .'thiichcn, psnchvlogischen und sprachliche,: Vergleiche zu vernach lässigen, die Natnrwissenichasl als wirksamsten Bc- iveisfaktor in die Frage ein, :!. er setzte einige Dramen. Sturm, Hamlei, -Verlorene Liebesmüh', König Lear, in eingehende Parallele zur Pacon Prosg. I. er wies n«ich, dah Vaeons einziges historisches Werk „Die Geschichte König Heinrichs VIl," die Lücke i» den Königsdramen Shakespeares anssüllt. Die Folge hiervon war, daß sich zahlreiche Schrift steller und Dichter, viele Gelehrte, besonders Männer der Nakurwissenichast, zur Baevn-Thcoric bekehrten und cssen dazu hekannten. Das wesentlich Neue, was Bormann in seinen späte re,, Schritten brachte, war: 5. in der „Kunst des Pseudonums" der Nachweis, daß vor und nach Bacon viele hervorragende Geister sich in ganz ähnlicher Weise bei literarischen Publikationen versteckt hatten, s>. im „Anekdotcnschatz Bacon-Shakespeares", -atz sich in diesen witzigen Kleinigkeiten massenhafte Parallelen zn den Dramen vorfinöe», 7, in „Bacon-Shakespeares Venus und Adonis", daß wir in dieser versgewanüten Dichtung eine allegorische Darstellung in engstem Zusammenhänge mit Bacon und dessen Wappen zu erblicken haben, 8. in anderen Schriften, daß auch das anonym erschi.'iicne Stück „Tamburlainc", das bisher dem liederlichen Marlowe ziigcschrieben wurde, von Francis Bacon herstammt: !>. daß ein allerengster Zusammenhang zwischen Barons „Essans" und den Dramen besteht, und daß sich in dielen, wie auch in anderen Büchern Bacons eine Menge in Prosa versteckter Reimgehilde vorsinden, an Stellen, die aerade deutlich ans die Autorschaft der Dramen Hin weisen: 10. serner mar Borman» der Erste, der zwei Dramen, „König Heinrich VIII." und den „Lausman» von Venedig", sowie die epische Erzählung „Venns und Adonis" durchaus neu, und zwar im Sinne der Bacon- Shateipeare-Theorie, ins Deutsche übersetzte. 11. Weiter war Vvrmann der Erste, der den größten Teil von Vaeons Anekdoten und auch Raivleys Lebcns- skizze ins Deutsche übertrug: 12. — Ia«t „nt least — war er auch der Erste, der, ange regt durch Professor Georg Eantor in Halle, und mit ihm im Einverstündnlssc, einen Neudruck der 32 latei nischen Traucrgcdichte besorgte, die Bacons literarische Freunde seinem Gedächtnisse kurz nach dem Tode wid mete», und welche von Bacons Kaplan herousgegebeii wiirdcii. Er wies in dieser Schrift nach, daß in den Gedichte» der Tod des größten Dichters und des größ ten Tramatikcrs beklagt wird. In Summa: Bormann hat klarer als alle Engländer, Amerikaner und Deutschen alles früher Gefundene zusam- mcngesaßt und mehr Neues hinzugefügt, als jeder andere Forscher. Nirgends ist die Angelegenheit so universell be handelt worden, wie in seinen Werken. Er war auch der Erste, der mit reichem und beweiskräftigem Bildermaterial seine Schriften unterstützte. Der Deutsche, wenn er sich über die Frage orientieren oder wenn er sie näher studieren will, hält sich am besten an Bormanns Bücher. Es ist kaum nötig, zu sagen, daß auch die Angehörigen anderer Ratio- nen am besten bei ihm in die Schule «eben, und daß der. jcnigc, der die neuere» Ausländer stndieri, ohne Bvrmann ganz genau zu kennen, da ein reger Export längst cingejctzl hat. Gefahr läuft, Tatsachen bei uns zu importiere», die bei ihrem sekundären Anftauchen im Auslände für viele nnscrer Landsleute freilich das Parfüm der Echtheit erst gewinnen. Es muß anerkannt werden daß die Philvlvgen Professor Gustav Hvlzer in Heidelberg und Prosessvr Kvnrad Meier in Dresden später selbständig und aus ihre Weise den wissenichastliliwn Zusannnenhang zwilchen dem Shakespeare- scheu Lustspiele „Der Sttirin" und Francis Baevn beide nachgeivieie» haben und Meier allein auch den Mischen Hamlet und Baevn. Das Endergebnis dieser Arbeiten ist aber dasselbe, wie das scheu, 1804 von Edwin Bvrmann »achgeivicsenc. Wer dessen Schriften kennt und nicht weiß, daß Kvnrad Meier hauptsächlich ans englischen Werten sästipsi, iveil seiner Ansicht nach die deutschen Forscher wenig Pvsitives geleistet haben, der könnte bei der Lektüre deS Mcicrschen Vvrtrages zu folgendem Schlüsse kommen: Kvn- rad Meier kennt genau eine Schrift von Edwin Bormonn: „Der historische Beweis der Baeon-Slnikespcare-Theoric". Er kennt ein wenig ö Schriften von ihm: 1. „Das Shakc- sprqrc-Gcheimnis". 2. „300 Geistesblitze und anderes von und über Bacvn-Shakcspeare-Marlvwc", 3. „Die Kunst des Pseudonyms", 4. „Der Shakespeare-Dichter: Wer ward? und Wie sah er ans?" 5. „Der Autvr Sir John Fallstafss". Er kennt aber gar nicht 7 Schriften von Edwin Bormann: 1. „Bacon-Shakespeares Venus und Adonis". 2. „Der Anck- dotcnschatz Bacon-Shakespeares", 3. „Neue Shakespeare- Enthüllungen". Heft 1. 4. „Neu- Shakespeare-Enthüllungen". Heft 2. 5. „Der Lucrctia-VewetS der Bacon-Shakespeare- Theorie", ». „Shakespeares Debüt", 7. „Francis ÄrconS Reim-Geheimichrift und ihre Enthüllungen". Der ein« Edwin Borman» hat in der «Shakespeare. Bacon-Frage soviel geleistet, daß alle-, was die Engländer hier getan haben. >» nicht aufwtegt. Ein sehr naheliegen der Beweis dafür ist aerade der erwähnte Vortrag Kvnrad Meter« selbst. Fast alle», was dort gebracht wird und aus drücklich in den neuesten englischen Quellen seine Stütz»
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