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- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1909-07-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19090708020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1909070802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1909070802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-07
- Tag 1909-07-08
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Monat
1909-07
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Jahr
1909
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Dves-nev Nachrichten i * « -ü nete« Fret-err v. Gamp lRp.s, Müller-Fulda lZentr.) und Graf Westarp tkvns.» haben zur zweiten Lesung der Novelle zum R e i ch s st e m v e 1 g e s e tz einen Antrag gestellt, die Regierungsvorlage bezüglich der dem Scheck gleichgestellte» Quittungen wiederherzustellen. Berlin. «Priv.-Tel.» Der «Lok.-An z." gibt eine Zusammenstellung der finanzielle» Ergeb- nisse deS .Kompromisses zwischen BundeSrat und der neuen Reichstagsmehrheit. Bis jetzt sind bewilligt insgesamt 352 Millionen. Davon entfallen ans die Grund- stücksübertraauna 40. (»lülikörver 20. Kaffee, und TeezoU 87. Wechselst«»,»« 2. Bier >00. Tabak 48. Branntwein 80, Schaumwein >'>0 und .inndmaren 25, Millionen. Der Be» willig»»», barren noch 05» Millionen, und zwar Quittungen und Schecks 20, Kuxe und Esiektenstempel 224-, Talon üeinpel 27> Erhöhung der Matrikularbeiträge 25 Mill. Aufrecht erbauen bleiben: Falirkartensteuer mit 20 und Zuckersteuer mit 35 Millionen, also zusammen 5.5 Millionen, so d«,ß die Schlus,rechnung sich wie folgt stellt: bereits be willigt 3.52 Millionen, noch zu bewilligen 05» Millionen. Fahrkarlen- und Zuckerüeuer 55 Millioneo. iiiSgesamt 5l>2 Millionen. Deutscher Reichstag. Berlin. lPriv.-Tel.i Das Muster- und Modell- schuNabkoinmen wird »ach kurzer Empfehlung durch de» Ava. A u » ck t» erster u»d zweiter Lesung a ngen oni- >» e n. — Die "Borläge betreffend Ausgabe kleiner Aktien in den Konsnlargerichtsbrzirken und im Schutzgebiet Kiautschou wird g» die Budgetfoiinniifivn veriviesen. — Der Handelsvertrag mit Venezuela iMeisibegiinstignngs- »ertrag« wird nach kurzer Debatte in erster und zweiter Lesung a » g e n o in in e n. Abg. Stadt vagen lSvz.s ivari d>ibei der oreusrischen Oiegierung vor. da» sie die Meifibegnnfiigung nicht auch in bezug aus die Arbeiter inierefsen imilire. Er kritisierie dabei besonders die Aus Weisungen fremder Arbeiter und sei, Legitiniationszwang. Staatssekretär v. B e i l, m an n H g i, ,v cg ivies die Ver dächtigung. als ob die vrensiische Oiegierung die "Verträge »,,i anderen Staaten nicht loual einbalte, mit Entschieden- beit zuriick. (Aortsetzung >nr Morgenblatte.I Aus der Budgetkommission des Reichstages 2t e r l i u. iPriv. Tei l An der vorgestrigen Sitzung der Bndgettoinmisfion baue dieie einfliiiimig ibren "Veicliluß einer Lesiina ilber die G e b ä Iter d e r P o fl s ch a s s II e r II200 bis >ooo Marks bestätigt, obgleich Staatssekretär Sudow diesen -te'chlnf; im Rainen der verbündeten Regie rungen für „n »an neb in bar" erklärt batte. Au der bentige» Sivuiia fianö die ziveite Beanitenkategorie. über die .mischen der Mebrbeit der Kviuiiiissivii und der Regierung ein Einvernehmen nicht erzieli worden war, zur Verliand- lnng: die Gebalier der P »> st a s > i st e » t e » lder Beschluß eener Lesung batte sie ans lom bis 3»M :>>iark norniiertl. Siaaisietreiar S » d v iv iviederbolte das ..llngnii^niibar" glich für diesen Beschluß Die Regierung sei bereit, nach »geben in bezug a>is die Erhöhung des BÜndenaehaltS vvu lil'-ii ans l">oo Marl. Es sei aber ausgeschlossen, über mo Mark iniiausziiaeheu. Die finanzielle Belastung würde > Millionen betrage». Dazu kämen die Konsegnenzen sür Brennen in Holie von 5, Millionen Mark Beharre die gonlniiiiioii an» ilirem "Veichluß, dan„ sei die Besoldungs- re'" N' aeicheikerl. Der pieußische Ainaiizilliiiisier Frhr. v. R b e i n b a b e ii teilte noch mil. daß auch gestern der Bundesrai »och einmal einstellig das „Iluaniielniibar" be- iclUoiie» lmbe. 0,'ach läuaerer r'lusiprache brachten Koiiier- valioe. Okeichsrmrtei und Zeniruin einen Anlraa ein, der sich ans den "Boden des Regiern»gsanaeboks stell!: GOO bis Mark. 2000 Mark. 25>oo Nsark. 2700 Rkark. 3000 r'Narl, >.»»i Mark Der Komviomikaniraa ivurde mit dem „lln anueinnbar" der Okegiernng bearündet, soivie mil dem Wuniche, den Beamten weniastens die stiückivirkung auf den l. Avril 100.0 zu sichern, die bei einer Verschiebung der Reform aesabrdei sei. Der Kvmprviiiißantraa ivurde aeaen die Linke und die Wirtschaftliche "Bereiiiigiina angenommen. Tau,, wurde in rascher Folge die Mehrheitsvorlage über die anderen Bcamicnkaieavrien im eiiizeliien aiigenommen. Für einige Beamienkgkeaorien wurde auS formelle» oirnndeil noch eine dritte Lesung oorgeiiommen. iveil eine llmrangierung der .0lassen ersorderlich ist. A» einer Rcio- Inlion der Mebrlieilsvarleien wird der Reichskanzler er sticht. ostne "Verzögerung die Clel,älter, Zulage» uiw. zur Ansiablnng zu bringen und den durch die Beschlüsse deS Reichstages erforderlichen Nachtrags«.« zur formellen Rege lung erst bei denen Wiederzinammentritt im Herbst einzu- bringen. Eine Aelideruna an den Kouivromißvorschlägen er'olgle bei Blaste 20b Post und Telearaplic» Sekre täre die Ailsrsscknngsiäbe sollten danach looo, 2200, 2000, oooo, :u«>o. 0000, 0200 Mark betragen. Der Bericht erstatter beantragte >000, 22oo. 2000, 0000, 0400, 0700, bioo „nd >2oo Mark. Mit dieser B e i > e r st ellu n a der B o st > e k r e l ä r c erklärte sich der Staatssekretär einver standen. mährend die Sorialdemokrareii die "Besserstellung abiebnten. Die Koniuittsioll konnte oor Beginn der Plenar- >!NNiig die "Berarnng der Z-esoldungsgesetze nicht z» Ende iisstren. Es soll das heule in einer Abendsitznnq geschehen. Zur Lage in Frankreich Paris. An der gestrigen Seiigtsöebattc über die Ruhegehälter der Eisenbahner wurde ein An trag des Senators Tvurvn, demzufolge solche Eiicnbahn- bediensteie, die infolge eines Ausstandes entlassen worden sind, das Recht aus Ruhegehalt verlieren sollen, an eine» Ausschuß verwiesen. Der hetUlge Mliltstcrrat wird sich mit diesem Hutraa« zu belassen Hatzen. ES -eitzt. -ie Regierung werde bid Ablehnung Le» Anträge» Touron verlangen, da. sie der Ansicht sei. Latz den Eisenbahnbeamten das Recht, in de» Ausstand zu treten, nicht verweigert werden dürfe. Paris. Der Obmann der Vatriotenliga Dsrou- lSde. der im Hinblick auf die nächstjährigen allaemeinen Kammerwahlen in aanz Frankreich einen nationalistischen WabUeldzita bereits eingeleitrt bat. hielt aestern abend in Bordeaux eine Bcrsammlu » a ab, in der Regierung und Parlament aufs schärfste anaearissen wurden. Als rin Lei! der Versammlung Einspruch erbob, entspann sich ein Handgemenge und die Polizei mutzte mehrere Per. Haftungen vornehmen. Paris. Infolac der wegen der Ueberfälle bei Bigneur cinaelettete,, st ras rechtlichen llntersuchuna ist der Sekretär des Gnudikats ber Erdarbeiter in Corhetl in Hast genommen worden. Erdbeben. Marseille. Eiestern abend ereignete sich in Salon ein zwei Sekunde» andauerndes Erdbeben, das bei der Bevölkerung grvfte Bestürzung hervorrief, aber keinen Schaden angerichtet lmt. Pari ». Aus E o n st a » ti n.e lAlgerienl wird ge meldet. das, gestern nacht in der Gegend vvn Ai» Milila sich in el, rere starke Erd st ö fi e ereigneten, wodurch in verschiedenen Eingeborenen-Dörfern eine Anzahl Be- l>a>isuiigeii last völlig zerstört, drei Eingeborene getötet unö etwa zwanzig venvundet worden lind. Zur Lage in Persien. ,?ranks»rt a. M. Die „z>ra»ts. .itg." meldet aus .üonslgininovel: Nach Telegrammen, die der Pforte aus Telieran zugegangen sind, haben die persischen Kosa ken li»ter Liachew in einem Geiecht mit 0000 Mrchtiaren, die aus Teheran marschieren, eine Niederlage er litten. Lvndv». iPriv.-Tel.s Die letzten Nachrichten anS Persien bezeichnen die Entschridun g als unmittel bar b e v v r st e l> e n S. Die Russen sind augenscheinlich enkichlvneii. den Schal, zu unterstütze» oder ihm wenigsten» in der russischen Gesandtschast Zuflucht zu gewähre». Ruß land handelt im Einvernehmen mit England. Eine be zügliche AiiterveUation >» der gestrige» ParlameiitSsitzung wußte die Regierung zu vereiteln, so daß allgemein ange nommen wird, daß zwischen Engl a n d n n - R n ß l a n d ein g el> ci m e s Abto m in e n betressü einer Teil u » g P ersiens bestehe. A Ilen st e i n. Der Glöckner und A leischcrmcister Aoliannes lliorigk, der wegen Ermordung der LehrerSivitwe Demski zum Tode verurteilt worden ist, ist heule früh hier enihgiiptet worden. A r a n k f ii r t a. M. Noch einer Meldung der „Arankf. Zeitung" gus Saloniki hak sich dort ein Komitee gebildet, iim den griechi s ch e n H a n d e l und die griechisch e n S ch i f i e zu b v n k o t t i c r c n. K ö n igSber g. Aus dem Pregel kcnterte gestern abend ein "Boot mit drei Anlassen. Ein etwa OOjühriger Arbeiter und ein lojühriger A-aktor ertranken. Der achtjährige Sohn des erster«, wurde gerettet. verllicber un<l ZäcbKrckez. Dresden. 7. Juli - * "Besichtigung des Königt. Polizcigcbändcs. Der neue Minister deS Annern G r a i B i tz I h u m v. E ck st ä d t stattete heute vormittag 0 Uhr dem hiesigen Poli.zeigebäude einen .".stündigen Besuch ab. um alle Einrichtungen cin- gchend zu besichtigen Er erschien in Begleitung de» Wirk- liclwn >">eb. :l!ates Merz und wurde im Hauptportgl von den Herren Präsident Koettig und QbcrrcgicrungSrat -Hohlseld emoiangen. Die Abteiliiiigsvorftän-e wurdcu dem Minister in ihren Zimmern, die übrigen -Herren Aoristen, Polizeioifiziere und Anivcktoreil bei einem Rapport im großen Saale vorgestellt. Zuletzt wurden eine Radiahrer- abieiliing und mehrere berittene Gendarmen vorgeführt. Hieran schloß sich die Bormhrung von 14 Polizeihunden in verichiedenen -Höfen. Beiondercs Antcreiic fand hierbei ein Polizeihund, der über eine 3,10 Meier senkrecht aus gestellte Bretterplanke kletternd sprang. — Der -Herr Mini ster sprach sich in höchst anerkennenden Worten über die mustergültigen Einrichtungen unserer Polizeibehörde auS. Er begab sich hieraus von dem Hauptpolizefgcbäude nach dem l l. Polizeibezirk auf der Wintergartens!raße, dessen Ein richtungen gleichfalls höchst lobende Anerkennung fände». —* Rcichstagsersatzwahl. Di« Ersatzwahl im 19. sächsischen Rcichstagswahlkreise sstollderg, Schneederg ujwZ, dessen Vertreter der verstorbene sozialdemokratische Abgeordnete Galdstein war, findet am 7. September statt. —* "Bon der övNjährigcn Aubelscicr der Universität Leipzig. <Dic ,>estord»nng > Wie man uns aus Leipzig unterm 0. Auli mitteilt, ist die A'ostordnung sür die öOOsahrige Aubelseier der Leipziger Unwepsität nunmehr festgelcgk und veröffentlicht worden. Die Feierlichkeiten werden sich über vier Tage, vom 20. Juli bis 31. Auli. er strecken. Das Auhilüumsfest nimmt seinen offiziellen An fang am 2 0. A » li, abends Uhr. mit dem Empfang der Ehr«n-üftr in der UniveMUU: zu «letcher Zeit versammeln sich die übrigen Teilnehmer am Foste im .Palmengarto«*. der auch vvn den Ehrengästen später ausgesucht wird. Am Donnerstag»-«« 2 S A uN. evfvlgt srühmoraenS m» 8 ll-r der Empfang Gr. Majestät des «königS. des Rqotor ru«gnilioonti>»>wwi der Univevsität, durch den LehrLürver der Universität und die Gtudentenschast im Füvstrnzimmer des Dresdner Bahnhofes, woraus die Chargierten den Wagen des Königs zu Pferd» dis zum Palais begleiten und die jetzige» und früheren Kommilitonen Spalier LiS zum Palais bilden. Um 0 Uhr findet unter Teilnahme des Königs der Festgvttesdirnsl in der UniversitätSktrche zu St. Pauli statt, an dem sich um Uhr der Foltakt im Reuen Gtadtthrater anschtletzt. Die Feier im Theater wird eingcleitet durch die Aubeh-Olwertüre von Carl Maria v. Weber. Dann folgt die Begrüßung der Versamm lung durch denRektor. dieBegUickwünschung derUniverisität durch den König, die Beglückwünschung durch den Kultus minister Dr. Beck namens der Sta«tSregier>ina und schließ lich die Beglückuvlllischuiig durch die Deputation der Stadt, eine Ansprache der Vertreter der deutschen Universitäten, die darauf in alphabetischer Reihenfolge, aber unter Borantritt der Universitäten, die älter sind als Leipzig, ihre Adressen dem Rektor ülxrrciche». Hieran schließt sich eine Ansprache und Adressenüberl-eichung des Rektors von Prag, zugleich im Namen der übrigen österreichischen Universitäten, dann der schweizerischen Universitäten, da»» derlwesrkvntinentale» Universitäten Belgiens. Hollands, Frankreichs. Ataliens und Spaniens, der oft- und »ordkontinentalen Universitäten Bulgariens, Dänemarks. Griechenlands, Norwegens. Ru mäniens, Rußlands, Schwedens, dann der Universitäten deS englischen Mutterlandes wie seiner Kolonien, der ameri- laniichen Universitäten, der deutsche» und autzerdeutschrn Akademien nnd wissenschaftlichen Gesellschaften, der Tech nischen Hochschulen und schließlich der Deputationen. Nach dem Danke des Rektors findet die Feier mit einer vom Professor Schreck komponierten und dirigierten Festigntale ihren Abschluß. Abends 0 Uhr findet das Festmahl der Königl. StaatsregicrilNg im „Milmengarten", um 7 Uhr bas Gartenfest im „Palinengarten" statt. Am Freitag, d e n 3 0. A » li, beginnen die Feierlichkeiten um 0 Uhr mit dem Festakt in der "BSgndelhalle der Uinversilät. Nach dem E»ipsg»g des Königs nnd des "Vertreters des Kaisers am Eingang des Augusten»,» durch den KnUnsininister. den Rektor. Prorektor und die Dekane wird die Feier durch eine» Gesang de» Thomanerchor» eingeleitet. -Hieraus über gibt der König der Universität sein Standbild, ES folgt die Annnatriknlgtion de» Kronprinzen Georg und deS Prinzen Friedrich Christian. Geheimer Rat Proseisor Dr. Wilhelm Wandt hält die Festrede, woraus die Ehrenpromotionen der Fakultäten erfolgen. Durch einen Gesang der Thomaner findet da»» dieser Teil der Feier seinen Beschluß. Um >2 Uhr setzt sich der A»b>länmS Festzng in Bewegung, den die Flirstlichteite», die Ehrengäste und die Angehörigen der Universität von den Tribunen «ins dem Augiistusplatz aus bclrachlcii, Abends 7 Uhr ist Festvorstellung im Theater und Festkonzert im Gewandhaus. "Bei der Festvorstellung, die die Stadt Leipzig dev Universität und ihren Gäste» gibt, qetgiigen zur Ausführung: PhilotaS vvn Lesising, Die Laune der Berlielsten von Goethe und Die Huldigung der Künste von Schiller. "Bei dem Festkonzert im Gewandhaus gelangen zum "Bo»trag: Das Vor'piel zu den „Meister singern" von R. Wagner, hie Sinfonie Nr. 4 D-Moll von Ol. Schumann nnd die Sinsonic Nr. 5 E-Moll von van Beethoven. Abends ' ZO Uhr beginnt der große Fast lominerS in der Festlialle ans dem Meßplatzc. Das Ehren präsidium ruht hierbei in de» -Händen des Königs, das Präsidium führt Geh. Hosrat Professor Dr. Küster. Die Anbiläninsfeier erreicht am 3 1. Auli ihr Ende mit einer abends 7 Uhr in der AlbrechtSburg zu Meißen stattfinden den königlichen Tafel. Zn dieser Tafel ergehen besondere Einladungen an die Beteiligten. Ter König als keotor 1, »iir»ifw. ,>,i>stm»^ hat den Wunich alisgeivrochen. so viel Ehrengäste und Mitglieder der Universität, als die be schränkten Ra»nrperl,äUn>sse ber Albrecktsburg in Meißen gestatte», dort als seine Gäste zu begrüßen. Damit haben die offiziellen Feierlichkeiten anläßlich des Jubiläums ihr Ende erreicht. -* Der Schlnßbcricht über die Fntcrnationale hsarteu- bau-Ausstclluug Dresden 1W7 ist erschienen. Er ist von Herrn Rittergutsbesitzer Seidel- Grüngrglichen zusam- mengostellt und besteht aus drei Teilen: l. Bericht über die Ausstellung, ihre Erfolge und ihre Mängel und Wünsche: 2. Wirtschaftliches und Statistnches und 8. Schlußrechnung. Die Endsumme» der Schlußrechnung bczifscrn sich auf 220 272,10 Ml. Der Ueberichuß bezifferte sich auf rund 35000 Ml. und aus demselben konnten 10 000 Mk. an die Garleiibaugesellschait „Flora" zurückgezahlt werden, die ein Darlehen in gleicher Höhe gewährt hatte. Ferner konnte an dieselbe Clesellschast ein Fonds von 25 000 Ml. sür die 4. Anternationale Gartenbau Ausstellung zu Dresden ge zahlt werden. Die Zahl der Besucher ivurde ans rund 250 000 geschätzt. -1- Der Sächsische Pho»ograpl,cn-B»nd. der unter dem Pro tektorat Sr. Majestät des Königs steht, hielt heute vormittag von 9 Uhr ab im Konzertsaale des „Zoologischen Gartens" seine Du n d e s o e rs a m ni l u n g ab. zu der sich etwa 150 Herren einqesunden hatten. Die ersten Punkte der Tagesordnung be trafen interne Pereinsangelegenhciten. Nach einem Bericht des ersten Vorsitzenden. Herrn R. A. Schlegel-Dresden, erstattete der Kassirer des Bundes, Herr Oskar Bohr, Bericht, demzu- Georg M it l l e r - B r e s l a U wiederhole» sich »in io inehr, und geben daher weder zu Lob, »och z„ Tadel An laß. Als Tiermaler kommt unter den Genosienichaftlern nur Franz H o ch m a n r, in Betracht. Sei» „Sonnner- abenö" mir Kirben im Wasser gehört zu den stärkere» Sincken der AiissteUiiiiä "Bon der gravlii'chen Abteilung, die verhältnismäßig am besten beschickt ist, gibt es allerhand Gutes zu berichten. An erster Reihe stehen hier die Arbeiten Georg A a h nö. Er erweist sich auch diesmal wieder als ein ungemein iolider und fleißiger Techniker, der cille die verichiedenen Abarten des Kupferstiches mit gleicher Sicherheit beherricht und in der Landichaii wie im Fignrenbild ieinen Mann üellr. Die Kuhle, die ihm o>t eigen ist. wird inan ihm öieies A-ilir nicht Vorwerken diirse». Hot auch sei» „Frauenbild- uis", weniastens auf den ersten Blick, etwas Starres, so entbehrt es doch auch wieder tcineSweas einer gewissen Anlimität. die sich bi» g»i die Durchbildung der etwa» langen Hände erstreckt. Das Selbstbildnis und das als Schabtunstblau behandelte Porträt dco Malers Georg Müller-Breslau und ungemein ähnlich: die „zwei Land linder" cnreuen durch ihre Anmut: die beide» Laiidithcis- ien, zumal die ..LchitsSmüble" aus der "Nabe von Lvboiitz, werden Sem gewählte!! Motiv durchaus gerecht. An den zahlreichen Radierungen R i ch ard Müllers bewundert inan ebenso wie bei seinen Gemälden die Voll- iommeilheit der Zeichnung und die Sauberkeit der ggnzcn Ansiülirilirg. Seine radierten Porträt», wie da» des Bildbauers Rasta» oder des Malers Walther, sind sprechend ähnlich, 'eine verschiedene» Akte, männliche wie weibliche, könnte man Dvtlimentc angewandter Anatomie nennen, ieine Tierstndicn, z. B. das Blatt mit dem jungen Hund ..King Charles", beweisen das ieinste "Bersiändnis sür Rassenliittcrich'cde, aber seine freien Erfindungen, z. B. das sisx libri-- mit dein Mönch, der betend ans dein Wieicn- vlan, vor einer Kirche, die mit einer Dornenkrone um geben ist, littet, habe» etwa» Gezwungenes, das aus eine gewisse Sprödigkeit der Phantasie hindcutet. Georg Ln hrig hat sich daran? beichränkt. die Aus stellung mit einer Reihe von zumeist mit Kohle kwrgcstellicr Aktzeichnungcn und Bildnisstudien. die kein unvcrmeid- lichcs Streben nach "Vervollkommnung beweise», aber noch keine eigentlichen Resultate ergeben, zu beschicken. Fried rich Heys er steuerte sein gezeichnetes Selbstbildnis und ein liebl'ches Kinöerbild in Rötel bei. Max Pietsch- man n drei höchst sauber öiirchgesüihrtc Zeichnungen und einen „weiblichen Prvsilkops" in Srhabkiinstmanicr und Otto Rossow eine farbige Zeichnung mit in Blau und Weiß gekleideten .Waisen madchen" bei. DeS Berlin« Karl K oepping Original-Radierung „Mädchen am Teich" imponiert mehr durch ihren Umfang und ihre tech nische Bcl>anül»»g, als durch Originalität und innere» Gehalt. Als mehr oder weniger neue Erscheinungen tauchen die Namen von Arthur Barth i» Meißen. Käthe Frank, Karl Hansel und H. R. Deutsche!, wiederum in Meißen, mit einer Reihe gefälliger 2<er- suchc aus. Die Plastik gewinnt durch die Beteiligung des Leip zigers Karl Seltner erhöhtes Ankerest«, Sein Modell zu der Reiterfigur des Königs Georg ist in jeder Beziehung so vortrefflich, daß man nur bedauern kan», daß die A»rn sich nicht tiir seine Ausführung entschieden liat. ^'luch die beiden Büsten Seifners, die des Professors Dr. Schmiede berg und die von Erzcllcnz Wach, halten den Rns des Meisters aufrecht. An bezug aus Achnlichlcit kommen chm unter den Dresdnern Arnold Kramer und Paul Mo ne am nächste». Auch Oskar Nöhms Kinderbirstc und die Plaketten von Fritz Hörnlein können sich sehen lass.'». Die ireiersilndencii Adealgeitalten leiden zum Teil unter der "Neigung zur schicken, theatralischen Pose, so akademisch korrekt sie auch sein mögen, allen voran die „Occanide mit Hummer" von Aohannes Schilling. Am energisch sten bemüht sich H ans -H a r t ma n » - M a c l ca n. aus diesem bekannten Dresdner Schema heraiiLzukommen. Doch ist ihm sein durch Meunier beeinflußtes großes Re lief vom Grabmal des Herrn Kommerzienrates Haubold in Chemnitz nur halb gelungen. Es ist nicht geschlossen ge nug und schwankt in verschiedenen Stilousfastungcn. Gute, wen» auch ziemlich akademische Aktfigurcn sind der „Ado nis" von Richard König und der „Füngling mit Netz" von N e i »ha r d S ch na u d c r. Das Marmorrelics eines Kniecnden von August Schreitmüller spricht mehr sür seinen Urheber als sein Christus mit der Dornenkrone, doch ist dieser immer noch weit erträglicher, als die ganz äußerlich gebliebene ChristuSstatue Heinrich Wedc- meyers. Die Abteilung der Architektur und Raumkunst, die am Schluss« des Katalogs ausgeführt ist. erweist sich keineswegs als die geringste. Sic zeigt viel in ehr. daß di« Dresdner Kunstgenoiicnichast eine Reihe überaus tüchtiger "Vertreter dieser Fächer zu ihren Mitgliedern zählt. Die ausgestellten Entwürfe und zumeist farbigen Außen- und Innenansichten von Privat- und öffentlichen Bauten hatten sich aus einer mittleren Linie. Sic machen den modernen Bestrebungen nach neuen Formen viel Zugeständnisse, vermeiden aber die bekannten Aiisichreiinngen der Moderne und das Haschen nach Originalität um jeden Preis. Die Tendenz ist, kurz ansgedrückt. der "Veriuch, das würdige Alte mit dem kräitigeii Neuen z» verbinden. Vielleicht am kräftigsten Ivmmt ne in den Arbeite» Georg v. Ma n c n b u rg s zu ihrem Recht. Die Teilaiisichten des dem Grasen A. Rex gehörigen Schlosses Berggießhübel und mehr noch die ver schiedene!, Dgrstellnilgcii von dort nnd gndcrirvärts aus- gesührtcn Anterienrs lassen das eben angedciitctc Streben deutlich erkennen: sie verbindet vornehme Ruhe und einfache Größe mit dem Zug zum Traulichen und Gemessenen, der auch das von dem Tischlermeister H. Ficklcr und dem Dekorationsmaler Carl Hausmann gearbeitete Gar-- te»zimmer von Maiienburg auszcichnet. An zweiter Stelle wäre Martin Pie tzsch wegen seiner für das heitere Spiel der Sonne wie geschaffenen anheimelnden Diele in der Villa Grumbt zu nennen. Es folgen RichardSchlei- n itz und Alexander Tandler, die es beide vssenbar mit Glück darauf abgesehen habe», ihre Entwürfe und Rauten dem jedesmaligen landsäxistlichen Hintergründe ge schickt anziivassc». Die Kirche in Eolta von Rudolf Nitzaii, die in einer Kohlezeichnung vorgeführt wird, ge winnt durch den etwas zu massigen Turm und das steile hohe Dach, sowie die vorgelagerten mächtigen Säulen etwas allzu Wohrlnrstes, beinahe Trutzigcs, das sich für unsere Zeit und Gegend schon etwas gesucht ausnimmt. Felix Boretzsch endlich, von dem die Raumgestaltung des in der Hauptfachs von der Dresdner .Raumkunst" hcrgestelltcn reizende» Leiezimmers hcrriihrt. empfiehlt sich t» erster Linie als Annenorchitelkt. Er vereinigt wohltuende Zurück- lwltung in der Wahl der Farben mit gediegener Ruhe kn der Form, während sich icineFraii als vortreffliche Stickerin durch verschivdcnc Kissen hervortut. H. A. Vier.
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