Volltext Seite (XML)
Diese» Matt wir» den Lasern von Dre»den zugesirllt, währen» e» die Poft Hbonnenten ,» V» am Lag« vorher derrtt» al« Morgen ,n einer Gksamiaudgave erhol,e». Betug««eLül»r i-l-NeMrl dir Dr«»- den «ei >«»I«ch tw«- m»li,«r Zolr««,,c« Senn, und A-ntäaen nur eiumuli » ro me, durch au«u>ari«,k»oin- u,i»ll«ilür« »M M. P«I einmalig«» Zu- i««au», durch di« Pos» !>P«.s»dnePesIell,eldi. Sie den Leier» von kreiden ». Umgebung on, rage vorder »u< gesleitten «bend.Lu«. gaten »rd»Uen di« »u«- worligen Pe,«ed»r mit der Morgen-ÄuDgad« iuiammen »ugcftelU. iiachdruck nur »ni deui» sicher Quellenangabe ,.,Dr««d. «achr.-i ,u- iossig. — Unoeriongi« Manuikrioie werden »ich! ausdewotzn. Svmtag. 4. JiiN IE. Fenisprccher: 11 - 20W . :!««1. Anzeigen-Tarif Sonntag« nur Marilnstratze v^n U bib '„1 Uhr Tu: einIpaUiqe Grundzeit r lra. tl Silben» 2ü Pf. A«MilitN»NaLr»Llkii 6uü Trrsdrn 20 P< . Olkschafr--L„zeigcti auf d»r Pnvaiseilf Heile AOPs. ^ die zwcilpoltiqL Heiles. Textfeile KO Pi — In Nummern nach Sonn-u. Feiertagen. -eile.^Ps.aufPrivalo i»ne 10 Pf.. Faiiulieu« Nachrichten a Lre^den die (»rundteile 25Pf. — Auslvantge Sluftrafl« nur gegen Vorauzbr» zairlnng. — ^ede-. Be. Irgdlan ioiiet 10 Pf. liotsrt in <»t«1n«»I>n>ter >»8 nur vornekm8ken Uattun? TUMzj, jvlrl »io. »-«3 ViKl0I'iL8tl-L88S. Akv erNc^o Lefov. Beim Hochnlasser der Elbe ist in Dresden für mor gen abend auf «inen Höchststand von 185 Zentimeter über Null zu rechnen. Kaiser Wilhelm wird, wie verlautet, im Laufe dieses Monats der großen dänischen Ausstellung in Anrhus einen Besuch abstatten. Der Reichstag begann heute die zweite Lesung des Vraniitweinsleuergesetzes. In der R e i ch s b e a m t c n b c s o l d u n g s»r a ge er klärte sich die Regierung bereit. l7 Millionen mehr bereit zu stellen. Das Reichsluftschiff „Z. l" wird heute nacht seine Weitcrfahrt onlrcten. „Parseval I!I" ist heute früh zu einer längeren Fahrt cufgestiegen: er fuhr bis Wittenberg- und trat dann die Rück fahrt mich Bittersetd an. Einem Iuwelenhüiidler ist in London eine Tasche mit Perlen und Brillanten im Werte van 2 bis 2 '-- Millionen Francs gestohlen worden. 2«l beicbkkinanrrekorm unä inneren W;iz. Berlin. »Priv.-Tel.» Auf der Tagesordnung sieht die zweite Lesung des Branntweinstcuergescszes. Beim Ab schnitt Verbranchsabgabe, der i» 8 2 auch die Bestimmungen über das .Kontiiigeiil enthält, entsteht eine allgemeine Aus sprache. — Ahg. Weher iiuikl.j bedauert, dag das Mono pol in der.Kvmmünvii „bgelchnl worden !si. So, wie di.' Vorlage j e tz I gestaltet sei, tonne ihr tein ei » z i g e r seiner F r e u n d e z n st i w in c » , ans sachlichen <^i an der» nicht. ..Zn 8 2," »ährt Redner fort. „ist die Liev.s- gabc — ich will dabei von jeder gchäjsigen Bedeutung, die in dieser Bezeichnung liegen tonnte, absehen anirecht crhaltcii worden. Zw Zähre 1887, als die ivgenanntc Liebesgabe cingeiiibrl ivnrde. lagen die Verhällnisse -»niz anders als heute. Damals war die Einrichtung dieser Liebesgabe durchaus notivcndig. Heute ist sie z»w mindesten in der bisherigen Hohe nicht notwendig. Schon 1887 war die Liebesgabe nur als eine vorübergehende Erscheinung gedacht. Das Reich befindet sich finanziell in großer Net. Da »vollen Sie trotzdem die Liebesgabe nnirechterhaUen? Dazu kommt, das? durch die Gestaltung des Brennrechis die bestehenden Brennereien j» einer Weise begünstigt wer den. das? das Enthebe» neuer Brennereien >g»w »och wog lich ist. Das können wir nicht initinachen, und da erheben Lie gegen nns den Vorwurf, das, wir dein Reiche die er forderlichen Mittel verweigern! Dabei haben Lie selber die Verbrauchssteuer sogar noch in der .Kommission herab- gcsctzt und dafür die Porsilmeriestencr beschlossen. Das? wir Zhncn darin nachsvlgeii, können Lie nicht erwarten. Wir beantragen daher erstens einmal die Erhöhung oer Verbranchsabgabc und die allmähliche Herabsetznna der Liebesgabe von Al nns >5 Morl »nd schließlich ans 12 Marl. Redner gehl dann ans die Spiriinszentrale näher ein und legt Verwahrung namentlich gegen 8 «Mo ein, der die Brennereien geradezu zwinge, sich dem Brennerei stttnge zu unterwerfen. Ringsreie Brennereien lönnlen aiigesschts dieses Paragraphen, de,, seine Freunde deshalb zu streichen beanlr,rgen, gar nicht existieren. 8 Oll" habe eine so omi nöse Bedeutung das, dem kein Mensch in diesem Hanse — er müßte denn persönlich interessiert sein «Lehr richtig! links» — zuslimmen könnte. Soweit cs eines Schuhes der Qualitätsbrcnncrcien bedürfe, reichten dazu die An trüge, die von den Ngtivnallibcrglen eingebrachl worden seien, vollkommen ans. Die wesentlichsten Bestimmungen dieses Gesetzes, vor altem 8 »>!»», seien nur gemacht im Znleresse einer Anzahl hochkontingeiilierter Brennerei?». Und ivo bleiben da die Wirte und Destillateure? Tausende, ja .Huiiderttanseitde von Destillateuren und Wirte» werden von diesem Gesetze, wie überhaupt von dieser ganzen Steuergesetzgebung betroffen durch Tabak-, Bier und dieses Brnnittmeinslkneigeietz und auch durch die Ziindwaren- steuer. Au alle diese kleinen Leute denkt wo» nicht, um nur einer relativ kleinen Anzahl Großgrundbesitzern mit Brennereien Vorteile zuziiivendcn. Ganz schlecht kommi in dictem Hirsche auch der Nrcnncrci-Mttlelstand und alle ileinen gewerblichen Brennereien weg. Vor allem mittel- st nndsseindlich ist auch die P a r s ü m c r i e st e u e r. Zch habe mit meinen vvlitnchen Freunden nicht nur Fri- ieurge'chäite in der Provinz, sonder» auch in Berlin be-' sucht. Es ivnrde mir da durch die Bücher ei» besteuerter Reingewinn von höchstens 2NM 'Mors bis hinab zu 7tlU Morl nachgewiesen. Und solche Leute sollen nun eine Rochst?»er für Parttttnerien bezahlen non RAt Mark? l-Hört, hört!) Und wie schädigen Sie mit dieser Steuer. die auch ans Mundwässer gelegt werden soll, die Gettindhcttspilege, die Mnndpücge, mährend man doch sonst seht gerade beiliss.'N ist. schon in ddr Schule ans eine solche Pilear sorgsam z» achte» unter der Mitwirkung von Schulärzte». lTehr richtsg.'l Und im» die Bestimmungen über den Brannt- meinhgndel: 88 U>4, M1-> nsiv. -Heute ist man srvb, wenn der Aikoholverbranch sinkt, wenn der Alkoholgehalt in Brainitwein, Likören »sw. ein relativ mäßiger ist, 25 Proz. nicht tiberichreitet. Hier i-n 8 >01» verbleien Sie den Schenke», Waren unter RI Prozent Alkoholgehalt auszn- schciikc». Das ist unerhört! (Sehr richtig! links.» Durch die Annahme dieser Vorschläge bringen Tic großes Un heil über weile .Kreise des Volkes, schasse» Tie nur Er bitterung und verschärfen Sic nur die bestehenden Gegcn- iähe. Und während Sie in bezug an,' die stöhle lich den Snndikalsbestrebnngen widersehe», schaffen Sie liier ein Monopol siir das Brenner Lnndikat. wie es iinbeilvvller »ich, gedacht werde» kann. «Lebhafter Beifall links.» Aba. Spell sZeiiir.» vertritt, im Gegensatz zum Vor redner, die Anssassung. daß hinsichtUch des Ersordernisses der sogenannten LiebcSaabc die Verhältnisse heute noch genau i,i tägen wie 1887. Redner widerspricht der Behaup tung, daß die Rentabilität im Brennereigcmcrbc eine gute sei. ebenst' der Annahme, daß die Errichtung neuer Brenne reien durch diese» Entwurf vollständig nnterbmiden werde. Die Ausrechierhattniig der sogenannten Liebesgabe in voller Höbe von 2«i Mark sei ein unbeüinates Erfordernis. 'Rur in einem Punkte habe Aba- Weber recht: 8 litt a errege auch bei seinen Z-rcnndcn Bedenke». Es gebe doch wohl zu weit, nvrznschreiben. daß Trinkbrannliveine nicht unter einem absoUtten Alkoholgehalte von M Proz. ausgeichenti werden -iirsc». Er gebe deshalb aichciin, den Prozentsatz niedriger sestzuictzen. Zm allgemeinen aber seien die stvm- iiiissionSbeschliisse jedenialls ei» Z-ortschritl gegenüber der Regierungsvorlage. Abgesehen von Aendernngen in kleinen Einzelheiten würden seine Freunde daher für die stoin- missivnsbeichliisse stimmen. — Abg. S ü d e k n m lLoz.» be hält seinen Freunden eine allgemeine Aussprache über dieses Gesetz sür die dritte Lesung vor. Leine Freunde lehnten alle neue» indirekte» Steuer» ab. Er beschränke sich hier lediglich ans 8 2, die Liebesgabe, das stvittingeitt. Nach wie vor seien seine Freunde der Meinung, daß diese Liebesgabe unter allen Umständen gushörcn mnisc. Auch die Liberalen müßten ja selbstverständlich die Liebesgabe nbiehiic». Daran» habe nur das Zentrum gelauert, »nd — der Bund mit den stonserlwtioe» w8ir fertig. — Abg. Frhr. v. Ga mp iReichsv.l: Die sogenannte Liebesgabe kommt hauptsächlich kleine» Brennern zugute. tLehr wahr! rcchis und im Zentrum.» Einen wesenttichen Bvrieil haben die H»roßgrniiübeittzer von diest'r Liebesgabe nicht. Bei Ans hören der Liebesgabe wäre den kleinen und mittleren Be trieben die Ernsten-, unmöglich. Ten Abgeordneten Weber habe ich gar nicht iviedererkannt, in der stvminissto» ge- sielen mir ieine Anssühruiigei, besser. So schwer es nns wird, den st o m m issions b c j ch l ü s i e n z n z n st i in - men t-Höri, hört! links: Ziviichenrni Singers: Piuicher arbeit -stommiiiivn!t, io zwingt »ns doch dazu die Talii! der Linken. Wir werde» sonst zu Totengräbern der F-inanzreiori». Wir wolllen in der stvnimi'sivi, die grosten stoutiiigentc ichärier iassen, aber die ganze Linke war da gegen. — Abg. Sch weill Hardt lLüdd. Volksp.j: Daß stvllege Weber jetzt ichärier spricht als in der stommnno'.', ist ganz iiatnrlich: denn die Vorlage der stonnniinvn steh, ganz anders miS als die ursprüngliche Vorlage. lSchr richlig! links.j Wir wollen durchaus keine Gesetzgebung, durch die das ganze Brenncreigcwerbc aus den Fugen geben soll. Wir »vollen aber nicht einen Schutz der bestehenden Brennereien, durch den das Entstehen neuer einiach nnmög Ult, wird. Die Spiritnszentrale bat bei der PreiSregu licrnng vbllig versagt. Sie bat lediglich Preistreiberei ae trieben. — Abg. V og »- Erailshcim lWirksch. Vgg->: Die Anträge aus H e r g v i e tz n n q der ivgcnaniitcn Lieb e s gäbe sind für uns » n n n n e h m b a r. Dieie sogenannte Liebesgabe konimt weniger de» Grvßgrunöbei'itzern zugute, als vielmehr den mittleren und kleineren Brennereien, namentlich in Süddeutschland. Abg. D r. Roes icke lkons.» stimmt dem zu und weist dann einen Angriss der „Liberalen storresp." zurück, »vvuach er keine Eiukvmmensteiier gezahlt habe, obwohl er eü hätte »n» »»stsscii. Zcdes Wort, soweit es einen Angriff gegen ihn enthalte, sei unwahr. Weiter tritt Redner s ii r Pi« Ausrechterhalknng der sogenannten Liebesgabe Sin und wendet sich gegen die Mcberschcn Ausführungen über die Lpiritiiszeiitrale. Er und ieine Freunde wollten gerade die Sndikate „nmögkKK mach«,. Ähre Sorge sei, daß jede Brennerei an der Gestattung der Marktlage tcil- iiehinen könne, so daß nicht allein die Grvßbrcnncrcicn den Markt nuSiiütze» könnte». Das sei der Zweck dieser Gesetzgebung. Daß in der ersten Zeit das Entstehen neuer Brennereien erschwert werde, gebe er zu. Aber wenn einem Gewerbe am einmal wieder eine so schwere neue Last anserlegt werde, dann sei cs die erste Ausgabe, die bestehenden Brennereien zu schützen, sie cr'stcnziähig zu erhalten. Die startvtt'clbreunereieu mußten bestehen bleiben. Die Landwirtichast habe bisher die Ausgabe, die ihr zugeiallen, glänzend erfüllt. «Beifall rechts t - Abg. M o in w s e » tsrcii. Vgg.»: Wenn der statzenjammer, der jetzt schon bei den Mehrheitsparteien und auch bei den ver bündeten Regierungen Platz zu greise» begonnen hat, erst voll in Er'cheiuiing treten wird, dann wird gar mancher auch von der Rechten den Liberalen nur dankbar dafür sein, daß sie dieier Finanzresorm die Zustimmung ver weigert haben. iLachcn rechts.» Unsere Finanzen seien nicht durch Heer »nd Marine rninicrt, sondern durch die Unersättlichkeit der Agrarier. — Ai8»g- Scmler inatl.i, Weber lnatl.», G o t h c i n iircii. Vgg.» »nd Wicmcr isreii. Pvlksp.» betämpsen nochmals das Gesetz, woraus der maßgebende 8 2 Alvcitz » »stvittingeitt und Liebesgabe von 2t> Mark» mit 2t>7 aegcv t»:» Stimincn bei li Stimmeitthal- tiingcn angenvminen wird. lFortsctzinia im Morgcnblatte.» * Berlin. (Priv.-TelZ Zu den Gerüchten über den bevorstehenden Rücktritt des Schohsekrctärs Sydam wird geschrieben In unterrichteten Kreisen glaubt man nicht, daß der Staatssekretär des Reichsjchaßamtes sich mit Rücktritts gedanken trägt: denn die für den Reichskanzler bestehenden Ursachen rein politischer Art gelten für Herrn Sydow nicht. Isunzl unck AlüenLcbsst. V* Der Professor PsaIIn e n st ! el in st i c l ist durch eine Znfeltion bei einer Docraiton in der Frauen klinik an B t ii t n e r a >»t u n a lebensaesährlich erkrankt. Wie sie heißen. Eine T h e a t e r p l a ii d e r c I. Die Gcpilvgciihett, daß Schanspicler und Schanipiele- rinnen sich sür die Bühne ein Pseudonnm wählen, stammt zum Teil noch ans jenen dunklen Zetten, da die „stomü- dinUten" zum sabrenden Volte gezählt wurden und im bürgerliche» Sinne nicht als „ehrlich" galten. Um die Familie nicht bloßzustelle», »ahm man, sobald man ans dem brcttcrnen Gerüst stand, mit Schminke »nd Puder auch einen neuen 'Name» an, so die Maste möglichst nndnrch- dringlich machend. Da es aber licntzntage nicht mehr als Schande gilt, der Bühne anzngeliöreii, so ist auch die Mode, seinen angeborenen, ehrlichen Namen im Theater zu ver leugne», mehr und mehr !m Anssterbcn begriffen. Zivar ündcrn auch heute noch gar manche Bühnenkünstler ihre eigentlichen Namen, aber dafür sind dann meist ganz andere Gründe maßgebend. Entweder hastet dem ursprünglichen Name» irgendein komischer Beigeschmack an, der seine» Träger in seiner Theaterlausbahn letcht schädige» könnte, oder es bandelt sich um irgendeinen Allcrweltsnamcn, der ständig zn Verw«chsl»ngcn Anlaß geben würde. Man kann es z. B. dem allbeliebten .stomiker Richard Alexander doch ganz sicher nicht verdenken, daß er nichts alS Richard Kräbahn zur Bühne gehen wollte, zumal da er, ja ursprünglich die Absicht lnttte, nur ernste Liebhaber in klassischen Dramen zn spiölcn. Auch daß Max Pategg nicht! unter dem Namen „Wrltn-ut" berühmt werden wollte, ist! ebenso verzeihlich wie die Tatsache, das, der ausgezeichnete Eharaktcrdariieller Hans Pagap leinen Wert daraus legte, ans der- Bühne „Papigay" gerufen zn werden. Ludwig Barnay, der jetzige Leiter des stöliigUchc» Theaters in Hannover, hat wohl Wert auf den Wolilllang gelegt, als er seinem Vatersnamen Weiß ein ungarisches Mäntelchen um- häiigte. Wollten sich die Herren Otto Sommerstorsf, Arthur straiißneck und Georg Moicnar, diese bekannten Mitglieder des stöniglichen Schauspielhauses in Berlin, alle drei mit ihrem richtige» Familiennamen „Müller" nennen, so müßten sic zum mindesten streng numeriert wer den, lind außerdem wäre dann für den nicht minder tresf- Uchen .stomiker Ernst Müller an der Berliner Hoibüli»? ianin noch Platz gewesen. Daß der verstorbene Adolph L'Arrvnge eiacntUch „Aaron" hieß, und daß Dr. Lttto Brahm, der Direktor des Lessingtheaters, ein geborener „Abraham" ist, dürfte nicht wenige! bekannt sein als der Nmstaiid, das, der auch schon dahingeschiedcue Direktor des Berliner Zentral-Theatcrs. Zoll'- Ferenezn, als „Fried man»" zur Welt gekommen ist. Und wenn ei» ursprüng licher Gerivn sich auf der Bühne Garrison, wenn eine ge borene Mener sich Morelln, wenn ein Mann, der eigentlich Heinrich Berg heißt, sich Henri» Bender und ein Fräulein Grüiizweig sich ans der Bühne Zlka Grüuing nennt, so ist das bcgrcisltch, denn es klingt eben entschieden wohl lautender. AehnUchc Gründe mag cs gehabt habe», daß Emmi» Dcsttti», die gefeierte Primadonna der Berliner Hoiopcr, aus der Bühne nicht ihren Familiennamen „stittl" bcibebalten bat. und daß Bianca Bianckn, dir einst vicl- bewnndertc .Koloratursängerin und spätere Gattin des Hos- rats Pollini in Hamburg, beim Theater nicht Bertha Schwarz genannt werden wollte. Daß Agnes Pallaczck, als sic zur Bühne ging, sich Agnes Sorma nannte, hatte jedoch einen anderen Grund. Sic hatte nämlich noch zwei Schwestern hei der Bühne, von denen sie sich doch irgendwie untcricheiden mußte. Tie eine dieser Schwestern nannte sich Pallas und lebt jetzt in Hamburg, n»d nur die dritte, die längere Zeit am stönigl. Theater i» Wiesbaden enga giert war, behielt den richtigen Familienname,, PaUiezek bei. Helene -Odilvn, noch bis vor ein paar Zaliren der Star des Wiener Volkslliealcrs, ivnrde als Helene Pcler mann in Leipzig geboren, und die beliebte Lonbr.'tic Zvscsina Dora, die jetzt schon komiiche Alte geworden in, heißt mit Vatersnamen Fricic und ist»eine der sieben Töch ter des in Wien einst berühmten stomilers dieses Namens. Weniger verständlich ist es, wenn ein Fräulein Steiner sich heim Theater Hcrinine Bland nennt, oder warum Antonie Bannicistcr, die leider schon verstorbene Vorzug Uche kviiinchc Alte des Hvstheaters in Hannover, ihren rich tigen Namen Banmüller verlcngnete. Oskar Gimnig an gegen, der einst dem Berliner Wallner-Theater angrhöri? »nd jetzt eine Zierde des Hosbura-Tlieaters in Wien ist. nahm dies Bühnciipiendoiinin wohl ans Rncksichl ans seine Familie an, denn er entstammt dein alten, in den baltischen Provinzen ansässigen Frelhcrrenqeschlecht derer v. Bntlnr. Auch über die Vornamen ans der Bühne, namentlich soweit dabei die Damen i„ Frage lommcn, läßt sich maiichcrlci erzählen. Die Bühnenkünstlerinnen scheinen i» ihrer Mehrzahl einen besonderen Werl aus möglichst neckische Vornamen zu legen, gleich als wollten sic Zeit ihres Lebens Naive bleiben. Solange sic jung sind, sichen ihnen .Kosenamen wie LiM. Ljzzi, Lining. Mia. Mimi, je nachdem mit einem ni vder mit zwei geschrieben, ja sehr niedlich zu Gesicht. Dvch wen» die Naivität ,u livlien Zah reu kommt, dann erhalte» derlei schelmische Scherze doch einen etwas üblen Nachgeschmack. Aber daran denkt die iinbctttminertc Zugend natürlich nicht, »nd io entwickelt sic denn eine wahrhaft bewundernswerte Ersindniigsqabc in -er Prägung oft geradezu verblttsfend aninutender Kose namen. Tic FritziS, .KatiS. Majas. MorgaS. Lottis. Rests. FiniS. MiraS, Minkas, Maschas. SaschaS »nd Lenas stnd noch die landläufigsten dieser Vornamen. Aber auch lieb-