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- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1909-06-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19090630011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1909063001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1909063001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-06
- Tag 1909-06-30
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Monat
1909-06
-
Jahr
1909
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Dverdriev Nnchvrchten. 0tr. I7V. Leite 2. M» Mittwoch, :«». Juni LUV» Neueste Drahtmeldnnge» vom 29. Juni. Zur inneren Krisi». Berlin. tPriv.-Telj Zu den Kompromißver» Handlungen mit der neuen Mehrheit wird dem «B- L." non angeblich gutunterrichteter Seite gemeldet, daß der Reichskanzler die Erklärung, daß die Kotierungssteuer, die Müblenuiniabstener und der Kohlenausfuhrzoll unannehm. bar seien, nicht nur für sich, sondern auch für die verbünde ten Regierungen abgegeben habe. Hierüber bestehe zwischen Sem Reichskanzler und dem BundeSrat vollständiges Ein vernehmen. Berlin. lPriv-Tel) Da« Fernbleiben der drei hessische» nationalliberalen Reichstagsabgeordneten Freiherrn von Heyl zu Herrnheim, 6 ras Oriola und Haas von der Abstimmung bei der Kotierung«- und Erbansallsteuer wird in hessisch-liberalen Kreisen allgemein als Ausdruck der (heg »erschüft gegenüber der Politik der natio nal! ibe raten Partei aufgefaßt. Die „Hessisch-liberale Wochenschrift" erwartet, das, Freiherr v. Heyl. Gras Oriola und Haas aus der nationalen Fraktion austreten. Berlin. tPriv.-Tel.j Das «B. T." verzeichnet ei» an der Börse verbreitetes Gerücht, wonach die Ans lös» na des Reichstages morgen erfolgen werde. Berlin. lPrio.-Tel.) Während nach der „Tägl. Rund schau" die diesjährige Nordlandreise des Kaisers auf- gegeben worden sein soll, da der Kaiser bis zur Erledigung der Krisis in Deutschland bleiben wolle, erfährt die „Voss. Ztg", dag an hiesigen unterrichteten Stellen von einem völligen Ausgeben der Reise nichts bekannt ist, wohl aber sei es möglich, daß die Reise hinausgeschoben wird. fel. Der ln «uLsicht ««nommrn« Unterschied von SO Pro- zent »wischen dem Generaltarck und dem Minimaltartf sei nicht übermäßig hoch. Der von der Kommission entworfen« Darts sei derart, daß keine Ratton daraus «inen begründen den Anspruch »ulk Repressalien gegen Frankreich berletten könne. Z«r Kreta-Arage. Konstantinvpel. Die Psort« hat vorgestern an ihre Botschafter ein« Ztrkularnote gerichtet, von der allen hiesigen Botschaftern ein« Abschrift übrrvoben worden ist. Die Worte erklärt, sie habe den Eindruck, daß di« Schvtz- mächie die in letzter Zeit den Kretern gemachten Konzessio nen al» wohlerworbene» Recht betrachten wollten, während die Pforte immer energisch dagegen protestiert habe, weil diese Konzessionen eine offene Verletzung ihrer Souverkini- rät bildeten. Die Pforte müsse auf ihrem Standpunkt be stehe» und hoffen, -aß die Schutzmächte bei den Verhandln»- gen, die zur Feststellung der Form der der Insel zu ge- währenden Autonomie gakührt werden sollten die oben- erwähnten Konzessionen nicht beachten würden. Di« Pforte bemerkt weiter, sie sei unter dem Eindruck der öffentlichen Meinung und der Kammer, die wegen der fortgesetzten Ber- letznng ihrer Rechte erbittert seien, entschlossen, di« Rechte der Türkei ans Kreta zu behaupten. Wenn die Gchnb- mächte auf dem Beschluß bestünden, den sie gefaßt zu habe» schienen, werde das Prestige des neuen türkischen Regimes, das doch ans «ine wohlwollende Mitwirkung der Groß mächte rechne, merklich leiden. Schließlich fordert die Note die Botschafter ans. ihre patriotischen Bemühungen darauf zu richten, den Kabinetten zum Bewußtsein zu bringe», daß die Pforte unbedingt genötigt sei. jeden Borschlag abzn- weisen, der Griechenland gestatten würde, sei es auch in direkt, an den kretischen Angelegenheiten tei-lzupehmen. Marokko. Die preußische Berwaltungsreform. Berlin lPriv.-Tel.j Fm Ministerium des Innern trat gestern vormittag die I m m e d i a t k o m m i s s i o n zur Vor bereitung der Verwaltungsreform zu ihrer ersten Sitzung zusammen. Der Vorsitzende. Minister des Innern v. Moltke, legte in eingehendem Vortrage den vollzählig erschienenen Mit gliedern den Arbeitsplan der Kommission in großen Zügen dar, woran sich eine längere Besprechung knüpfte. Es wurde be schlossen, zur Vorbereitung der weiteren Arbeiten Ausschüsse zu bilden, und zwar je einen für Vereinfachung des Geschäftsbetrie bes bei den Behörden der inneren Verwaltung, für Reform der Schulverwaltung, für Reform der landwirtschaftlichen und der Landeskuliurverwaliung. für Reform der Finanzverwaltung einschließlich des Hinterlegungs- und des Kassen- und Rech nungswesens, für Dezentralisation der Dienstgeschäfte und für Reform des Rechtsmittelwesens. Den Mitgliedern wurden zu ihrer Vorbereitung für die weiteren Beratungen die aus den Vorverhandlungen zwischen den Behörden hervorgegangencn Be- ralungsunterlagen. soweit sie schon gedruckt Vorlagen, ausge bändigt. Der Ausschuß für Vereinfachung des Eeschäfis- PariS. Im heutigen Mr trister rat äußerte sich der Minister des Auswärtigen über kleine Schwierigkeiten, die im S ch a u j a h g e b i e t c gelegentlich der Erhebung der Steuer» bestanden. Die Eingeborenen wollte» die Steuer» i» Naturalien bezahlen, während die sranzösische Regierung, die im Namen Mulen Hasids handelt, verlangte, daß diese Steuern in barem Gelde erlegt werden sollten. Der fron- zösische Gesandte in Tanger Rögnault erhielt Anstrag, diese Frage zu prüfen. Hieraus berichtete Marineminister Pieard über den Stand des Streiks der eingeschriebene» Seeleute. Berlin. lPriv.-Tel.j Die Deputation für städtische Jrrenpslege in Berlin hat die Errichtung einer Für sorge st a t i v n sü r geistig Minderwertige be schlossen. Berlin. lPriv.-Tel.s Sächsische Orden erhielten: das Großkreuz des Albrechtsordens der General der Kavallerie von Kleist, Generalinspekteur der Kavallerie, und das Ritterkreuz x ^ ^ ..... . ..... I. Klasse mit der Krone desselben Ordens Major o o n P o I e ck, betriedes de, den Verwaltungsbehörden wird demnächst zuerst ist! Adjutant der Eeneralinspektion der Kavallerie. Tätigkeit treten, da für sein Gebiet die Vorarbeiten am wei-! lenen gediehen sind. Alsbald nach Beginn ihrer Beratungen^ hatte die Immediaikommission dem Könige Meldung von ^ ihrem Zuiammentreten und von.der Aufnahme ihrer Arbeit ^ekr^.rmv^ erstattet. Darauf ging aus Kiel folgende telegraphische Ant wort ein: „Ich habe gern Ihre Meldung vom Zusammentreten der Jmmediatkommission zur Vorbereitung der Verwaltungs reform entgegeiiFenommen und bosse. daß die eben begonnenen Arbeiten zum Segen des Vaterlandes guten Verlauf nehmen und eine brauchbare Grundlage für die beabsichtigte wichtige Reform zeitigen werden. Ich entbiete den Kommifsionsmitglie- dern dazu meine landesväterlicl-en Wünsche und Gruße, gez. Wilhelm N." Neuregelung des Zrrcnwrsenö. Berlin. iPriv.-Tel.s Die P e i i t i o n s k o m m i s- s ion deSReichStag e S hat eine Petition um Neurege lung des JrreimveienS durch Reichsgei eh dem Reichskanzler alS Material zu überweisen beschlossen. Regierungsseitig wurde auSgeiührt, daß die Stellung der Bundesregierun gen zu der Frage eine sehr geteilte sei. Bon einer großen Zahl von Bundesregierungen ist ein Bedürfnis für die Regelung verneint und die Auffassung vcrircten worden, daß die bestehenden landesrechtlichen Verordnungen und Vorschriften durchweg genügten und daß, wo Mißstande gleichwohl Vorkommen sollten, ihnen durch Aonderung oder Verbesserung der landesrechtlichen Verordnungen begegnet werden könnte. Trotzdem werde erwogen, ob eS möglich sei, gowisse Grnndzüge gnfzustellen. die einem gesetzlichen Vor gehen als Grundlage dienen könnten. „Zeppelin I" auf der Fahrt nach Metz. M i t t e l b i b r a ch. Um 3>^ Ulir wurde mit der Er gänzung der G asiüllung deS R e i ch S l u f t s ch i f s e s begonnen, zu welchem Zwecke ungefähr 150 Flaschen Wasser- iioffgaS vorhanden waren. 'Nachdem bereits alle Vorbe reitungen getroffen waren, um das WasserstossgaS iu die VallonettS uachzusüllen, wurde die Arbeit im letzten Augenblick wieder eingestellt, und das Luftschiff liegt jetzt ft>.45j seit verankert aus seinem Platze Der Wind ist noch immer nicht abgcflaut, der Himmel dicht bewölkt. TaS Luftschiff ist auch diesmal mit Hilfe von in den Boden ein gegrabenen Wagcngcsiellen sesigemachi. 'Neuerdings verlautet, daß die Fortsetzung der Fahrt nach Metz aus keinen Fall vor heute abend io Uhr und wahrscheinlich sogar erst morgen früh zu erwarten ist. Die Kieler Woche. Eckernsöröe. iPriv.-Tel.j Tie Jachten der mittleren und kleinen Klassen gingen gegen I I'i- Uhr durch das Ziel in der Eckerniörder Bucht. Bor den kleinen Jachten passierte „Meteor" mit dem Kaiser an Bord als erste ettva st Uhr 0 Minuten nachmittags das Ziel. „Germania" folgte gegen st> , Uhr. Die „Zduna" war im Lause des 'Vormittags durch ein Torpedoboot hier eingeschleppt worden. Die Käiseriacht „Hvheuzollern" ist mittags hier cingetroffen. Der Wind hat ausgcsrischt, das Welrer ist schön. Der „Parscval Hl" über Leipzig. Leipzig. iPriv.-Tel.s Gegen 'S 7 Uhr erschien, von Vitterfcld kommend, der Luftkrenzcr „Parscval III" über Leipzig und führte verschiedene Manöver aus. Er war -'ft, Ubr von Bittcrfeld ausgesiicgen, wo er um st Uhr wie der in Licht kam. In der Gondel befanden sich .Haupt- mann Härtel-Leipzig vom Trainbataillon, Oberingenieur .Kiefer, Korvettenkapitän Engelhardt, .Hanptmann Tillinger, Oberleutnant Stelling und zwei Monteure. Wie ans Bitterielü mitgeteitt wird, soll „Parscval lll" in Kürze eine Fahrt nach Berlin antreten. Die Revision des französischen ZolltarisS. Paris. Dcputiertenkammer. Bei der weiteren Beratung der Revision des Zolltarifs führte der Be richterstatter Morell aus. der französische Tarif sei gegenwärtig ungenügend angesichts der Aenderungen, die von anderen Mäch ten an ihren Tarifen vorgenomme» seien, besonders von Deutsch land. das auf Grund seines Spezifikationssystcms nur Produkte einsühre. deren Ursprung genau bestimmt sei. Der deutsche Er- port nach Frankreich sei beträchtlich gewachsen, insbesondere für Werkzeugmaschinen, während der französische Export nach Deutschland in den letzten drei Jahren gehemmt worden seft so hauptsächlich der Export von Seidengeweben, Mousselinen, Kla vieren. Automobilen und Pariser Artikeln. Die neuen auslän dischen Tarife würden Frankreich eine Mehrausgabe von über stll Millionen auferlegen, von denen aus Deutschland 3 830 000 Francs entfielen. Zn seinen -»»eiteren Ausführungen be tonte Morell, die Kommission habe den Gencraltarif er höht, um einer Aufforderung der Regierung z» entsprechen, dg sie gegenwärtig, wenn sie verhandeln wolle, ohne Waisen Fischmarkt w egg «fahren. Jetzt hat man ihn bei Teufels brück in betriebSunfühigem Zustande wiedergeftinden. Der Entführer hatte eine Kette an 'der Schraube angebracht und sich dann entfernt. Kiel. lPriv.-Tel.j Gestern abend gegen 10 Uhr. als gerade die große Illumination der Flotte stattfand, brach plötz lich in einem Nebengebäude der städtischen B r i ke t t s a b r i k. das zur einstweiligen Unterbringung von Arbeitswilligen benützt wird. Feuer aus. Das Nebengebäude brannte an allen Ecken zugleich, so daß als Urheber streikende Straßenarbeiter in Betracht kommen. Jedenfalls haben die Brqndstifter in der Annahme, daß die Bewohner des Gebäudes der Illumination beiwohnten, das Feuer angelegt. Heute morgen wurden in den Trümmern menschliche Knochenreste gefunden. Es scheint, daß eine Person, die vermißt wurde, in den Flammen ihren Tod gefunden hat. Der Kaiser erbat sich eingehenden Be richt über die Brandstiftung. Schwerin. sPriv.-Tol.j Universitäisvro-fessvr Körner in Rostock hat heute a» der jungen Großherzogin Alexandra von Mecklenburg-Schwerin eine Nalsenoperativn vollzogen. Mailand. lPriv.-Tel.s Gestern fand aus dem Po lln» ans der Strecke zwischen den Provinzen Pavia und Manilia ein M 0 t 0 r b 0 0 t - W e t t s a h r e n statt. Von dein begleitenden Dampftchiss stürzte der Mailänder Inge nieur Loeatclli ins Wasser und konnte trotz aiigcstellicr Rettungsversuche nicht mehr aus den reißenden Fluten des Flii'scS gezogen werde». Pari». lPriv.-Tel.s Der als beendigt angesehene See mannsaus st and in Marseille beginnt von neuem, weil die Reeder die Mannschaften nicht wegjagen wollen, die sich während des Ausstandes anmustern ließen. Zürich. lPriv.-Tel.s Heute morgen will man unrer den EinstnrzirUmmcrn im Brnggivalder Tunnel noch die Hilferufe eines lebendig Begrabene» gehört haben. Dieser Unglückliche müßte schon sechs Tage unter den Trüm mern liegen. Energische 'Nachgrabungen sind im Gange. London. fPriv.-Tel.s Der KabinettS-AuSschuß ?nr Prüfling der Anklagen Lord Bercss 0 rdS gegen die Admiralität tritt diese Woche zusammen. Laut „Dailn Mail" dürfte der Bericht des Ausschusses, der wohl unveröffentlicht bleiben werde, durchaus für die Admiralität günstig lauten. Tullgarca. DaS russische K a i s e r g e s ch w a - der ist heute morgen in See gegangen. K 0 n st a u t j 1, 0 p c l. TerSultan empiing eine Ab ordnung der ägyptischen N a t i 0 n a l p a r t e i, die ihm als ersten konstitutionellen .Kalifen eine Huldigung dar- brachic, ihn der Anhänglichkeit von 4M Millionen Molmm- medaiierii vernclferie und 'die Hoffnung aussprach, daß auch Aegypten eine Verfassung erhalten rverdc. A m 0 y. 'Nach amtlicher Meldung sind in den letzten 11 Tagen 117 Todesfälle an Bubvncnpest z» verzeichnen. lNachts etwa eingehende Depesche» stehe Seite »j grankfur n u>. lEchiutz.i Kredit 2ov.S0 Tiitonw 18» »0. Dreidner 8ani l»2 io Staalidahn U...SO Lombarde» 2i R. LLuratzüne ,— Ungar. Äolt —. Portugieie» , Tttrieniole — . Fest. porig machm. 8 Uhr, Nente87 20 Italiener Neue Portugiesen 84,10. Spanier 1,8 7g. Dirken (unisic An> 82 80 Tnrkcnioie 174,7» Slaarsdahn 782.-. Lombarden 114.- Lttomanbank 7-8 Behouptet. Parts. Prodiittenmarn. N'eiien »er Juni L885, oer Lentemder-Detemder 24.7». stetig Niidoi oer Juni cs.50 per September-DeiiiNber 18,2». lest SpirUu» per Juni !ig,—, per Septembee-Teieinbel 28 —, ruhig Oertliches unv Sächsisches. — Wie verlautet, wird der neuernanntc Herr Staats minister Graf Vitzthum v. Eckstädt. der die Leitung des Ministeriums des Innern morgen übernimmt, den König ans seiner Reise durch das Erzgebirge begleiten. Ter Tag der Begrüßung des neuen Ministers, die im SitzungSsaale des Ministeriums des Innern erfolgt, ist da her noch nicht bestimmt. In Aussicht ist dafür der 3. oder 3. Juli genommen. — Se. Majestät der .König hat genehmigt, daß der König!. Hgusdicncr Gebhardt und der König!. Kutscher Hönig die silberne Medaille des bayerischen Verdienst ordens vom heiligen Michael annehmrn und »-agen. — Dem Direktor der LandeSkorrekttonSanstalt zu Sohilstciil Schink ist bet seinem Uebcrtritte in den Ruhe- stand ber Titel Negicrungsrat mit dem Range in Klasse IV unter Nr. 14 der Hosrangordnung verliehen worden. — Herrn StaatSminkster Tr. Grafen v. Hohenthal und Bergen ist aus Anlaß seines heute erfolgenden Scheiden» au» dem Amte ein, Dankadresse »on den Beamten des Ministers»»,» de» Jnnebn gewidmet worden, die auch von den Beamten -er auswürtigrn Angelegen betten mit unterzeichnet worden ist. Die Ueberretchuna der Adresse ersolgte durch Herr» Ministerialdirektor Wirkt. Geh. Rat Dr. Mer». — Der Beztrk»ti«rarzt Bet.-Rat Baum- a»rtel in Oschab tst vom 2. bis 89. Juli, der BeztrkS- nerarzt Beter in DrrSden-N. vom 8. Juli Li» 8. August Leurlaubt und mit deren Stellvertretuna dt« BezirUtier- ärzte Dr. Gvhre in Großenhain vom 2. LI» 10. und Vet.-Rat Hartenstein in Dübeln vom 11. Li» 29. Iult, bezw. GtadtbezirUtterarzt Dr. Otto in DreKdeu beaus- tragt worden. — Das Begräbnis Le» VLerftnLienrateS Rektor» Pr», seffors Dr. Meltz«, hatte gestern nachmittag aus dem Trini- tatiSsriedhof eine so große Zahl von Leidtragenden ver eint. daß nicht nur dt« Halle, di« sich wieder elmnal al- viel zu klein erwies, sondern auch der Platz davor bis hinüber zur Leichenhalle und die Hauptallee von Trauernden dicht gefüllt waren. Der Andrang setzte schon lange vor der ange sagten Stunde ei», so daß auch die Trauerselerlichkrtt eher als angesetzt, beginne» konnte. Eine Füll« kostbarster Palmenspenden und Blumen- und Lvrbeertränze war rings um den Sarg auSgebreitct, wie man sie nur in den Tage» derRosen und auch da selten zu sehen gewöhnt ist. DteLehrer- kollegten deS Wettin-GymnasinmS und aller Dresdner höheren Lehranstalten hatten prachtvolle Palmwcdel ge spendet, während jode einzelne Klasse des Äettin-Gnmna- sinniS ihrem Rvktor einen schönen Kranz, geschmückt mit Schleifen in den Schulsarben. als letzten Gruß gewidmet batte. Die Schüler der Anstalt avaren in vorpoiv mit um florten Mützen erschienen,- die Oberpriinaner hatten mit der Schulsaline im Trauerflor Aufstellung neben dem Sarge genommen, während ihre jüngeren Kameraden draußen auf dom Pfade bis zum Grabe das Spalier formierten. In der Trauerversainmlung bemerkt« man die Herren Geh. Rat Dr. Vogel. Geh. 'Schulrat Dr. Seeliger, Oberschulrat Dr. Lange als Bcrlreter des Ministeriums des Kultus und öffentlichen Unterrichts, ferner Geh. Rat Oberbürgermeister Beutler, Bürgermeister Dr. Kretz,chumr. Stadträte Dr. Kür- »er, Dr. Häbler, Professor Dr. Lyon und die Stadtverord neten Dr. Thümmler und Gärtner als Vertreter der städtischen Kollegien. Von den Lehrern höherer Dresdner Schule» nxiren erschienen die Herren Rektoren Oberstuüien- räte Professor Dr. Skürenbnrg. Friedrich und Bernhard, Studienräte Konrektor Professor Dr. Dünger, Heger und Urbach, Rektoren Giesing, Henke, Stange, Wag- »er, ferner Professor Dr. Reichardt, Direktoren Dr. Kaiser, Hahn, Wuttig, Tätzner und Rachel. Auch Wirkt. Geh. Rat Dr. Otto Gras Bitztlftim von Eckstädt, Geh. Rat Böhme, Ge neralarzt Dr. Selle. ftlel». Stu'üienrat Dr. Peter-Meißen und Roklor Professor Dr. Müller-Leipzig erwiesen dein Ver storbenen die letzte Ehre. Rach einem Trauergesang des Schulchores hielt Pastor Puschmann von der Jakobi- kirche eine ausführliche Gedächtnisrede, der er das Bibol- wort „Ich will wirken »nd schaffe», solange es Tag ist, es kommt die Rächt, da nieinalld wirke» kann" zugrunde gelegt hatte. Der Geistliche rühmte die Verdienste des Entschlafe nen als bewährten Schulmannes, angesehenen Gelehrten und treuen Familien,vaters. Mit der Witwe trauerten sechs Kinder um den Dahingeschiedene». Wenige Wochen vor dein schönen Abschluß seiner Lehrtätigkeit, seinem 25jührigcn Rektorenjubiläum und seiner Pensionierung liabe ihn der unerbittliche Tod dahingerafft. Nach dem Hielstlichen wid meten noch der Konrektor des Wettin-Gymnasiiims Professor D r. Poland im Namen des Lehrerkollegiums, der ver waisten Schule, Oberprimaner Sprentzel im Auftrag der Schüler und Student Ne esc namens der früheren Wettin-Gymnasiasten dem Verstorbenen ehrende Worte des 'Nachrufes. Den Dank des Kirchenvorstandcs zu St. Ja kobi, dessen Mitglied der Dahingeschiedene -nun, kleidete Geh. Finanz rat D r. R n ö c r t in herzliche Abschicdswvrte. Zum Schluß lieh auch »och der Bürgermeister von Laucnstein der Trauer dieser Stadt um den Tod ihres Sohnes beredten Ausdruck. Der Verein für die Geschichte Dresdens hatte durch seinen Vorstand Dr. Richter einen Lorbeer!ranz am Large iiiedcrlegcn laste». Rach einstündigcr Trauerfeicr bewegte sich der lange Zug der Leidtragenden zum Grabe, wo unter Gebet lind Segen die sterbliche Hülle des Ober- sttldienraies Mcltzcr der Erde übergeben wurde. — Zum Sächsischen Elcmeindctag. der am Freitag in Annaberg beginnt, haben sich auch die Herren Staatö- minftster Graf Vitzthum v. Eckstädt, Staaisministcr Dr. B c ck. Geh. Ncgierungsrctt M e r z. Geh. Schulrat Dr. Kühn und Regiernngsrat Lossow angcmeldct. — In den Ruhestand tritt morgen nach 51 Dienstsahrcn ein Kriegsocteran, der Ministerialsouricr im Ministerium des Innern E r nst Zi m m e r. Er dürfte allen denjeni gen. welche in den letzten Jahrzehnten im Ministerium des Innern verkehrte», eine bekannte Persönlichkeit sein. 1858 wurde er zu dem Gardereiter-Rcgimcni ausgehoben und nahm an dem Feldzüge 180« teil. Im Ministerium des Innern wurde er 1870 angestellt. Bei seiner Verabschiedung wurde ihm ein warm gekniliencs Anerkennungs- und Dank schreiben, sowie eine Geldspende des Ministeriums über reicht. Staatsminisicr Dr. Gras von Hohenthal lind Bergen überreichte ihm sein Bild mit NamcnSunterschrist. — Dem städtischen E i n ig u ng s a m t ist cs unter der Leitung des Herrn ObergcmcrbcrichterS Stillung ge lungen, den Streik der Fliesenleger durch Ab schluß eines Vergleichs beizulegen. — Die neue Dresdner Radrennbahn. Die Verwirk lichung des Projektes, die sich aus finanziellen und techni schen Gründen eine geraume Zeit verzögert hatte, ist nun mehr endgültig gesichert. Der Verein für Rad- wettfahren in Dresden, der acht Jahre lang auf dem vom Dresdner Stadtrate gepachteten Grundstücke an der Pfoten- haucritraßc Radwettsahrten veranstaltet hat, gründet mit einem Grundkapitalc vvn 375 000 Mark ein neues Rad rennbahn-Unternehmen in Dresden-Strehlen. Zu dem Zwecke ist ein Areal, das 50 000 Quadratmeter umfaßt, an- gekanst wvrdcn. Ter Kaufpreis beträgt 225 000 Mkk. Dazu kommen Aufwendungen für Erbauung der Bahn »nd Tribüne in Höhe von 100 000 Mk. Der Rest wird znm Ankauf des Bahn- und Rcstaurations-JnventarS, sowie Bildung eines Betriebsvermögens verwendet. Das An lagekapital wird durch Ausgabe von 1250 Anteilscheinen ä 300 Mk. aufgebracht, die Verzinsung ist mit 4 Prozent in Aussicht genommen. Für jeden Anteilschein wird eine JahrcSdauerkarie auf de» 1. Platz gewährt, auf zwei An teilscheine eine solche im Jnncnrailin. Den Mitgliedern er wachsen weitere Vcrpslichiungcn als die Zahlung der An teilscheine nicht. In erster Linie ist die Realisierung dieses Unternehmens dem Entgegenkommen der Stadt Dresden, die vom Kaufpreise 200 000 Mk. als Nestkausgelder-Hypo- lhek zu 4 Prozent auf 15 Jahre unkündbar stehen läßt, und verschiedener Bankhäuser, die dem Verein einen Kredit von 85 000 Mk. eröffnet haben, zu verdanken. Außerdem sind 40lt00 Mk. Mitglieüeranteile bereits sichergestellt. DaWider- sprüchc gegen die Planung nicht eingegangen sind, wird bereits am 3. Juli mit dem Bau begonnen werden, der Ende September beendet sei» soll. Die Abhaltung von Rennen in diesem Jahre ist also dadurch ermöglicht. Sämt liche Zeichnungen ans neue Anteile und Einzahlungen er folgen bei der Deutschen Bank. Bei dem großen Inter- esse, das dem Radrennen von allen Seiten entgegcngebracht worden tst, hofft der Verein» daß ihm auch eine finanzielle Unterstützung zuteil wird. Der Ankauf des Geländes mit 4,50 Mk. pro Quadratmeter ist so vorteilhaft, daß durch einen etwaigen späteren Verkauf infolge der Steigerung des Grundwertes ein großer Gewinn voraussichtlich zu erzielen ist. Di« Verzinsung des Kapitals tst durch den Betrieb der Bahn garantiert. — Der Preis der Stadt Dresden, der alljährlich hier auSgesahren wirb, soll auch in diesem Jahre, falls die Stadtverordneten die Summe
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