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Sonn, und nur tinmau 2 !»0 M, durch auswärriae Kon,« m^ftouäre 3.Ä) Mt. Ve» einmaliger ^iu« uellunn durch die Post :iM.,oh,„Bestellgeld, Die den Lesen: von Dresden u Umgebung am Dag« vorher zu« gestellten Abeird^Luv« gaben erhalten die aus- »vLrtigen Bezieher mit der Morgen-AuSgabo zusammen -uaestellt. -r-rchbruck nur mit dein « licher Quellcnangabe «..DreSd. Nacvr.^ zu- lässig. — Unverlangte Manuikripte werden nicht aufbewahrt. Illu-ckvll-it«- I<»«al««s jslrl kio. Il—!3 ^ VilztoriLZlrasZe. Aüv eiL'ittzo Lefor. Der Großherzog von Baden trisft heute abend 8 Uhr 28 Min. in Dresden ein. Im Reichstag wurden heute u. a. die Ersatzsteuervor lagen der Finanzkoniinission überwiesen. Bei den Unterredungen der Staatsmänner in Björkö wurde scstgcstellt, dah zwischen Rußland und Deutsch land keinerlei gegensätzliche Aussassung in den schwebenden poli rischen Fragen besteht und beiderseits die Fortsetzung und Be festigung der guten Beziehungen aufrichtig gewünscht wird. Die französische Regierung plant, der „.Humanit^" zusolgc, die Maßregelung von mehr als 2000 Postangcstcll- 1 e n. die an der letzten Streikbewegung tcilgcnommen haben. Tie Reichsfinanzreform vor dem Tentscheu Reichstag. Berlin. lPriv.-Tel.» Die c r ü e Lei n n g der Er- satzsteucrvorlagcn wird zu Ende gesuhlt. F- i » a n z mini st e r v. R h e i n l> o l> c n führt gegen über gestrigen Aeußernngen Mvinnisens ans, cs liege auch nicht der Schatten eines Anlasses zu dem Verdacht vor, als »»erde bei den S t c n e r e i n sch a 0 u n g e n einerseits gegen Aermerc. anderseits gar gegen Freisinnige sthärser vor gegangen. als etwa geqe» Grundbesitzer, zniunl solche von anderer politischer Richtung. Seil lgnge» Jahren sei die Steuerpolitik ans Entlastung der schwächeren Schulter» ge richtet, und Fraktionspvlitik werde von den Steuerbehörden nicht getrieben. De» Mitteilungen der Presse über zu niedrige Ein sch ätz»ngcn vermögender Grund besitzer ist die Lieiierbchördc selbstverständlich schon in ihrem eigenen Interesse nachgcgangc». 2tzic wenig solche Handhaben zu bedeuten haben, erlebe» wir alle Tage. In der Mehrzahl solcher Fälle stellt sich heraus, daß sie 'in- zutrcsfend sind. Es kan» ja Vorkommen, daß einzelne Pente mit erheblichem Vermöge,, einmal keine Eintvmm.'n- stcucr zahle». Das ereignet sich sowohl in der Industrie, wie in der Landwirtschaft. da es vortvinml. daß der eine etwa in eine», Jahre mit Verlust gearbeitet, der andere durch Mißernte eiiikvmmenSlos gewesen ist: aber i» keinem Falle liegt da ein Unrecht vor, wein, der Vetresscndc keine Einkvmmcnstener gezahlt hak. «tanz allgemein muß ich noch betonen, daß den Steuerbehörde» früher nachgciagt worden ist, sie beanstandeten zu viel Steuerdeklarationen, während man ihnen jetzt vvrwlrft, nicht jchars genug n»s dem Lande vvrziigchen. Der Vorwurf ist nnberechttgt. Eine Vcvorzugnng des Großgrundbesitzes gegenüber den Städten findet in keiner Weise statt, und Moinmicn liätte bester getan, derartige Dinge hier im Rcichs- lgge nicht erst vorzutrage». lLebhaster Veisgll rechts.» — Abg. B r u l, il lReichsp.» erklärt, seine F- r e u » d e st i m m - tcn der E rba n sa l l st en c r zu, sie würde» aber ihre qanzc Vergangenheit leugnen, wenn sie nicht glich für die Kotierungösicucr ciiitretcn würden. W ü r t t c in b c r g i sch e r Finanzminister von Gehn er erklärt, die würitembcrgischc Regierung habe stets auf dem Standpunkte gestanden, daß der ncnc Stener- bebarf unbedingt zum Teil anch durch eine den Besitz ganz allgemein trcssendc Steuer aufgebracht werden müsse, und das sei allein durch die Erbau fäll st?» er zu erreichen, denn die direkten Stenern, die Ein kommensteuer besonders, müßten den Einzelstaaten ver bleiben. Württemberg würde jedenfalls die Erhöhung seiner Bcauttcnbcsoldinige» unmöglich ohne eine weitere Anspannung seiner Einkommensteuer, wie überhaupt seiner direkte,, Steuern, durchsetze» könne». Was der prcnßijche Finanzmiiiister über die geringe Beteiligung des bäuer liche» Besitzes a» der E »Pa »fall st euer mitgcteilt hat. triff! auch durchaus für Württemberg z». In Württemberg wird, wenn man das Maß der Verschuldung des dortigen bäuerliche» Besitzes in Betracht zieht, dieser letztere durch die Erbanfallsteiier nicht mehr belastet als der analoge Besitz i» Preuße». Ich bin überzeugt, und auch die -Herren ans der Rechten werden mir darin wohl beipslichten müiieii, daß es eine soziale und eine Ehrenpflicht des gesamten Besitzes ist, an den neuen Lasten t e i lz n n cl> m c ». Ich hosse daher jetzt noch ans eine Berständignng. Abg. v. Pa» er sSüdd. Voltsp.s verteidigt Mvmmien gegen den preußischen Finanzminister. Wenn nur in der Presse Mitteilungen über die ländlichen Steneretnichätzun- gen. über Bevorzugung des Grundbesitzes begegne», ist es unser gutes Recht als Abgeordnete, ja unsere Pflicht, hier doraus ausmerksgin zu machen. lSehr richtig! links.» Rn» zur Sache: In den letzten Tagen haben wir dc» preußische», de» sächsischen und heute auch noch den wiirt- tembergischen Finanzminister für die Erbansallstcuer ein- trctcn gehört. Diese Energie hätten die -Herren vom Biindcsrat nur schon etwas früher betätigen sollen. lHcik"r- Icit.» Wen» man mich tragt, was denn die Debatte der letzten Tage nu» eigentlich gebracht Hai, welche Schlüße wir daraus ziehen sollen, so tann ich nur sagen: Ich bin dadurch nur verwirrter geworden. tHeiterkcit.» Das ist sicher, m eine F r e n n d e — und ich bosse das auch von den Rattonglliberalen — werden sich bedanken, eine solche vcrtü m merke und ihres Wertes beraubtr Reform, wie die Kommission sic Vorschlags, anzu- i, eh me n. Wird die Erbansallsteuer abgelchnt, so wird der Rcichslanzler doch wohl die Konsequenzen seiner Er klärung ziehen müsse». Wird die Erbansallstcuer ange- nommcii, so ivird es dann notwendig sein, daß endlich die Art an de» Starrsinn de.r Militär- und Marincverwaltiing gelegt wird, die allein daran schuld sind, daß wir solche Zustände haben: denn sonst wird sich an das fröhliche Ende dieser Finanzrcsorm der fröhliche Anfang einer neuen an- knüpsen müssen. sSehr richtig! links.» Redner wendet sich dann gegen die von der Regierung vvrgeichlag.'ne F e n c r v c r si ch e r u ng s st e n c r, die übrigens nichts anderes als eine Vermögenssteuer sei, nur beschränkt ans Bcrmögen, die fcnerversichert sind. Wie können sich da die Regierungen überhaupt noch einer wirklichen, einer allge meinen Vermögenssteuer widcrsctzeii? Die Vlockperiode hat »ns entschieden jedensalls eins gebracht: die Er kenntnis und das Zugeständnis der Regierungen, daß o li n c R c r ü ct s i ch t ig » n g -es Liberalismus io wie bis her nicht weiter regiert werden kann: ferner eine entschiedene Annäherung der Liberalen nnter einander. Der Block wird uns deshalb eine interessante und lehr reiche Erinnerung sein. «Große -Heiterkeit.» Kommt cs zn Renivghlcn, io wird in dem dann entstehenden Kampfe hoffentlich auch das p r c n tz i i ch c Wahlrecht eine Rolle spielen. »Unruhe rechts.» Es handelt sich da um nichts Geringeres als nm ein Reservairccht der preußische» herr schenden Klassen. Nur diese Wahlrechtsfrage hat die Kon servative» bewogen, in der Stcuerfrage mit dem Zentrum zusammeiizustehe». Tic Konservativen werden übrigens In dem neue» Bcrhältnis einen schweren Stand haben: denn sentimentale Erwägungen werde» das Zentrum niemals hindern, auch in diesem Bcr- hältnis das R echt desStärtcre » zu gebra u che». Das Zentrum, das ja hier jetzt Opfer bringt, wird ichou versuchen, nns seine Kriegslasten zu lumme», und die Lage der Konservativen wird dann kritischer werde». Der Glaube des Mittelstandes, daß seine Inter essen bei den Konservativen gewahrt seien, ist c r » st l i ch ins L ch iv ankc n geraten, nachdem schon der Zolltaris daran gerüttelt hgl. Dieser Umschwung beim Mittelstände wird für »ns künslig eine große Stütze sein. lLebhaster Beifall.» - Ein Lchlnßaittrag wird nun ange nomine» und die E r s a tz st c » e r v o r l a g c n an die Fing ii z tommissivn verwiese n. Aus der Tagesordnung steht dann die 2. Beratung der Finanzrcsormvorlagc, wie sie die Kommission gestaltet Hai. Die Beschlüsse der Kvmmiisiv» liegen in einer längercnReihe von Einzelberichten vor. Z n r G eschästsord n u n g be anlragt Abg. D r. B a s s e r in a n n litt.», diejenigen sieben Stenerbcschiüssc, die die Kommission ans Grund von erst in der Kommission eingegangencn Initiativanträgen gefaßt hat, die also eine erste Lesung im Plenum noch nicht durch gemacht haben, heute in erster Lesung zu behandeln, aljv nicht bereits in zweiter Lesung. Bassermaiin führt zur Begründung ans, daß in der Vergangenheit in allen Fällen, in denen die Kommission die ihr nicht vom Plenum überwiesene» Initinttveittwürse beraten und darüber be- ichlossen habe, diese Bcschlnßsasinng stets nur insoweit als stnttliast anerkannt worden wäre, als dagegen kein Wider iprnch erfolgt sei. Im gegenwärtigen Falle hgbc solcher Widerspruch seitens der liberalen Mitglieder der Kom mission stnttgesunden, mithin bedürften die von der Kom mission beschlossenen Initiativgesctzcntwürsc noch einer ersten Lesung im Plenum. — Abg. Singer beantragt dagegen, daß die sieben Steurrgcsctzeniwürsc heute von der Tagesordnung abgeictzt werden sollen. Herr Bastcrmann sei ja gegen die bisherigen Blvckbrüder sehr entgegenkom mend, wen» er die betreffende» Entwürfe heute noch zur ersten Lening Hellen wolle. Tos sei aber abhängig von der Einmütigkeit des Hauses. — Abg. v. Nicht Hofen fkuns.» macht gegen den Bassermannschen Standpunkt gcl tcnd, wenn gegen eine Abweichung von der Geschäftsord nung, sei es im Plenum, sti cü in der Kommission ein Widerspruch erfolge, >v entscheide eben die Mehrheit. »Ruse links: Tas ist ja ganz was Neues!» Die Kvmmiäioncn hätte» überdies über ihre Geschäftsordnung selbständig zu besinden. Tie Beschlußfassung der Kommission über die Initiativgc'ctzentwürse sei also rite erfolgt und die Anträge Bassermaiin und Singer somit hinfällig. — Abg. Gamp lRp.» erklärt sich für den Antrag Bastermann, gibt aber doch nicht zu, daß die Kommission gcschästsordnilügswidrig ver fahren sei. — Abg. Spahn verteidigt das Vorgehen der Kommission. — Abg. Ge» er lSoz.» bezeichnet cs als Rechtsbruch. — Rach längerer Geichä'tsvrdniingsdcbatte wird der Antrag Singer gegen die Stimmen der Sozial demokraten und Freisinnigen abgelchnt. -Beim Antrag Vasscrinaini wird Hammelsprung notwendig. Dieser er gibt Ablehnung des Antrages mit 180 gegen 11« Stimmen. Die Polen stimmten mit der Mehrheit. Die Verband luug geht alsa weiter (Fortsetzung im Morgcnblatte.1 Neueste Drahtmeldungen vom 19. Juni. Z«r Kaiscrbcgcgnung in den finnischen Schären. London. Zur Kaiscrbcgcgnung in den finni schen Schären schreibt „Dailn Ehrvniclc": Tic herzlichen Gefühle, die die beiden Kaiser miteinander aiisgctauicht habe», können alle Freunde des iittcrnationalcn Friedens Kunst und Wissenschaft. s* Wochen-Spielpla« der König!. Hofthcatcr. Oper ti li aus. Sonntag: „Ter fliegende Holländer". l'i>8.» Montag: „Tiefland": Maria: Frl. Hagen a. G. <'28.» Dienstag: „Tie Tame Kobold". N28I Mittwoch: „Ter Evangelium» ii". <'28.» Donucrstag: „Samson und Talila". U/28.» Freitag: „Eugen Oncgin". t'28.» Sonn abend: „Tie lustigen Weiber von Windsor", Sonn tag. 27., Letzte Vorstellung vor den Ferien: „Tannbüuser". »7.» Vom 28. Juni bis mit 7. August geschlossen. S ch a n s p i e l h a u S. Sonntag: „Robert und Bertram". 1>/28.» Montag: „Rathan der Weise": Taia: Fr. Bardv»- Müller a. G. ,7.» Ttenstng: „Mein Leopold". U48.» Mittwoch: „Robert und Bertram", l'28.» Tonnerslag: Lchiller-Znkliio, 0. Abend: „Die Braut von Messina". »7.» Freitag: „Hamlet". l>/2<.» Sonnabend: „Robert und Bertram". l7.» Sonntag, 27., Letzte Boxstellung vor den Ferien: Schiller-Zyklus, 10. Abend: „Wilhelm Teil". »7.» Vom 28. Juni bis mit 11. September geschlossen. 1* Mitteilung aus dem Bureau der König!. Hostheater - 20. H - - Im Opcrnhause wird Sonntag, den Wagners „Fliegender Holländer" mit folgender Besetzung anfgesührt: Taland: Hr. Puttlitz: Senta: Frl. von der Osten: Erik: Hr. Bnrrian: Mary: Fr. Bcnder-'Schäfer: Steuermann: Hr. Soot lzum ersten Male»: Holländer: Hr. Plaschke. — Montag, den 21. In»i, geht die Oper „Tief land" von Eugen d Albert in Szene. Besetzung: Sebastians: -Hr. Perron: Tommaso: Hr. Puttlitz: Moruccio: Hr. Büffel: Pepa: Frl. Eibcnschütz: Antonia: Fr. Tervani: Rosalia: Frl. v. Chaoannc: Nuri: Frl. Kcldorscr: Pedro: Hr. Sem- Vach: Nando: Hr. Lüschcke. Die Partie der Maria singt Frl. Mar» Hagen aus Berlin als Gast. s-* Köuigl. Opernhaus. In der gestrigen Vorstellung der „Götterdämmerung" sang aushilfsweise Herr uni, Richard jn Alois Pcnnarini vom Hamburger Stadttheatcr denSieg- sried und erntete für sein wackeres Eiitspringcn lebhafte Anerkennung. -?-* Köuigl. Schauspielhaus. Eine der stärksten In dividualitäten. die die deutsche Bühne gegenwärtig besitzt, ist'Frail Ida Müllcr-Bardou. Als Ida Müller kam sic vor 11 Jahren ans Münchner Schauspielhaus, an dem sic bald eine führende Stellung cinnahm, als sie den Münchnern zeigte, wie man modern und gut Komödie spielen müsse. Ihre Originalität, die Stärke ihrer Ans- drucksmittcl, die Vielseitigkeit ihres Eharakterisiernngs-- vcrmögcns sind an vielen „literarischen" Abende» er probt, und manchen Sieg hat ihre Kunst entscheiden Helsen. Ida Müller-Bardo», Hedwig Wangcl, die hier noch unvergessene Maximiliane Blcibtrc» sind, wie schon früher gesagt, die Schauspielerinnen deutscher Zunge, die i» weiblichen, scharf nmrisscnen Eharaktcrrollen Bedeuten des leiste». Eine Verpflichtung der Münchner Künstlerin wäre ein Gewinn, wenn auch die zweite Rolle, die sic am Königl. Sli-auspielhause gab, nicht ganz aus der Höhe ihrer Hanne Schäl war. Es gibt wenig dankbarere Ausgaben für eine intelligente Darstellerin als die Waschfrau Wolfs Hauptmaniis Ticbskvmödic „Ter Biberpelz". In der Spätbiedermcicrzeit nannic man solche Rollen „Krinvlincnrollcn", weil sic von selbst stände». Tie Mutter Wolfscn gehörte zu den Eharakterfiguren, mit denen Fra» M ii l l c r-B a r d 0 n in München einen glänzenden Er folg davontrug. Sie hat sie dann im Lause der Jahre mehrere hundertmal gespielt: da gab cS an diesem Abend eine neue Nuance, an jenem eine zweite. „D'Leut' haben g lacht", und die Nuance wurde vcibehaltcn. An dieser Ucbersüllc von Nuancen, Gesten, Schattierungen und Wie derholungen litt im ersten Akt besonders ihre Darstellung. Diese TieLSkomödtc darf nicht auf die Groteske hinauö- gcspielt werden. Hauptmann empfindet feine Gestalten biS in die letzte Faser ihres Wesens, und bei seinem „Biberpelz", dem feinsten Wirklichkcitsbild, das ihm ge lang, ist jedes Unterstreichen seitens der Darsteller durch aus unangebracht. Tie Aufführung, die das Königliche Schauspielhaus mit den Damen V erde », W e r n c r. den Herren M ehncrt. Fi s ch e r, Tctt m e r, Fr 0 böi e, Bauer, Ne n m a n n, Iüdickc und H u f s bietet, ist eine sehr rühmliche, ans eine» einfachen Ton gestimmt, ein Wirklichkeitsbild von überzeugender, von jeder Komödian tcrie freie» Echtheit. Fra» Müller brachte »nn nicht etwa einen falschen Ton herein, aber ihre Darstellung trug einen Zug vv» Absicht, sie unterstrich gelegentlich, wo die Situation dessen durchaus nicht bedurft hätte. Tie gläu zcnde Anlage des Eharakters blieb immerhin erkennbar, die Vollsastigkeit ihrer ganzen Person, die Unbekümmert beik, mit der sie anch das Derbste sagbar macht, vcrhalscn ihr beim Publikum zu einem starken Erfolg. Wenn Fra» Müller erst im Ensemble stellt, wird sie von selbst ihre Leistungen mit künstlerischem Takt so stimmen, daß sie sich in den Rahme» harmonisch einstigen. bp. !-* Martin Greif, der am Vorabend seines 70. Geburts tages Gegenstand mancher Ehrung war, entging den Glück wünschen anch in dem idyllischen Wildbade A d e l l> v l z e » im Ehiemgan nicht, wo er zur Erholung weilt. Am Ge biirtstagsmorgen trafen in Aüelholzcn die Glückwünsche telegraphisch und brieflich «ehr zahlreich ein, dazu viele Blumciispendcn und Geschenke. Der Prinz-Regent sandte dem Dichter einen Blumenstrauß mit einem herzlichen Glückwunschschreiben. Die Stadt Speoer, die den Dichter bereits durch die Benennung eines Platzes nach seinem Namen geehrt hat, hat ihm seine Ernennung zum Ehrenbürger telegraphisch mitgcteilt. Die philv- sophische Fakultät der Uliiucrsität München ernannte Greil zum Ehrendoktor. Der Direktor der Akademie der bildenden Kiinstc, Rcichsrat Ferdinand v. Miller, brsuchtc den Dichter in Adelholzen.