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V«urLr8t«nInvn L.«ÄVuI«ppvi»- VG^vttvrn»»iitvL einzig grösste ^U8- evnsis im Lpsrial- :: Ovsckükt von :: ^08. k^lseLlll LLRR8 ILr ol rs Ücliiitt-Sft. rs. 8«lAlo»» - 24. *V«^k«r von Kslclersutfi, ökLNZw^n <-»>-., ALLrr oitr^s Lofsv. In Gegenwart des Königs wurde heute mittag durch den Pnnzen Johann Georg die 23. Wanderausstellung der Deutschen tzandwirtschasts-Gesellschaft in Leipzig eröffnet. Die „Hohenzollern", mit Kaiser Wilhelm gn Bord, traf heute vormittag 1c 16 Mir in Helsingfors rin; der rus sische Kaiser begab sich sofort an Bord der „Hohenzollern". Im Reichstag wurde heute die Beratung der Ersatz- stenervorlagcn fortgesetzt; Abg. Graf Westarp lkons.) erklärte u. a.. daß seine Freunde die Bedenken gegen die Nachlaßsteuer nicht für beseitigt ansehen und sich eine Reichssinanzreform ohne genügende ausgleichend«! Heranziehung des itiobilen Kapitals nicht denken könnten. Die letzte Etappe der Prinz Heinrich-Fahrt begann heute morgen um 8 Uhr in Salzburg. Das Obergutachten der wissenschaftlichen Deputation für das Medizinalwesen erklärt den Fürsten Eulenburg nur in beschränktem Matze verhandlungsfähig. Die Pforte soll die Mächte vertraulich benachrichtigt haben sie werde die Annektierung Kretas mit Waffengewalt verhindern. Die Reichssinanzreform vor dem Deutschen Reichstag. Berlin. <Priv.-Tcl.) Die Beratung der Ersatz steuervorlage« wird fortgesetzt. Abg. Graf Westarp fkoufj: Weinr der Reichskanzler gestern sagte, er lehne cS ab, den Liberalismus von der Mitwirkung auszuschlictzen, ko kann ich hinznsügen: Auch meine Freunde wünschen, datz die Finanzresorm zu stände kommt n»f der breiten Basis der Mitwirkung aller bürgerlichen Parteien. Da werde» aber die Liberalen auch aus ihr völlig negatives Verhalten . . . »Große Unruhe links. Leb hafte Ruse des Widerspruchs; Ruf: Unwahr!» Lassen Sic mich doch auSredcn, che Sie „Unwahrheit!" rufen. Also, die Liberalen werden verzichten müssen auf ihre völlige Negation gegenüber unseren Vorschlägen. (Ruse links: Aha! Heiterkeit.) Wir werden auch jetzt noch Entgegen kommen zeigen und aus Abänderungen cingchcn, wofern uns dadurch an dcu Grundlagen unserer Vorschläge nichts geändert wird. Die gestrige» Verhandlungen waren nicht geeignet, unsere Hoffnung auf ein Zusammenwirken mit Ihnen zu stärken. Wenn uns der Führer einer grossen Partei vorwirft, wir handelten aus Eigennutz, sNufe links: Sehr richtig!), und wenn Sic diesem Vorwurf jetzt gar noch durch den Ruf: „Sehr richtig!" zustinnnen, so kann das unsere Abneigung, mit solchen Parteien zusammenzugehcn, nur verstärken. Die Auffassung des Reichskanzlers, als nähmen wir einen ablehnenden Standpunkt zur Finauz- resorm ein, als seien wir ein H i n d e r n i s d e r Finanz reform »Sehr richtig!), weisen wir zurück. Wenn es uns gelungen ist, MO Millionen indirekte und 140 Mil lionen direkte Steuern zu bcschlietzcii, so ist dies ein Er folg. den wir erzielt haben unter Zurückstellung politischer und partcitaktischer Rücksichten- lLachcn links.) , Die Negierung hat jetzt mit der Bcsitzsteuer einen neuen Begriff in das Reichssieuerwescn cingcsührt. Tie Erbansall st euer ist eigentlich eine direkte Steuer und gehört als solche nicht dem Reich. Wir haben gegen die Erb anfallsteuer dieselben schweren Bedenken, wie gegen den ersten Entwurf. Für uns ist da die Hauptsache die Be steuerung der Deszendenten und Ehegatte», und vor allem ist das eine Art Vermögenssteuer. Diese gehört den Einzklstaate» und nicht dem Reiche. Ferner sehen wir in dieser Steuer eine Präaravativn des Fmmobilien- basitzeS gegenüber dem mobilen Kapital. Das trisst nament lich zu sür die Fälle von 'Schenkungen zwischen Eltern und -Kindern. Wertpapiere kann man jeder Schenkungssteuer entziehen. WaS über Steuerhinterziehung ans dem Lande gesagt morden ist, ist geradezu lircherlich. lLautcr Wider spruch links.) Fa, haben Sic schon einmal gehört, datz je mand seine Scheune» in die Bank von England ichicklc? »Große Heiterkeit.! Durch die Erbansallstcuer wird auch der Sparsinn beeinträchtigt, das Sparen von Eltern für die -Kinder. «Lachen links.) Solche Betätigung des Familien sinns wird aushören. iLachen links.» Und der Moment des Todes ist der aller ungeeignetste Moment zu einer Be steuerung, die ein solches Eindringen in die Familien- vcrhältnisse erfordert. Der Reichskanzler sagte, bringen wir jetzt diese Erbansallstcuer zu Fall, so könnte unser jetzi ger Sieg nnS später Niederlagen znzichcn. Nun, gerade die jetzige Lage zeigt uns, wie recht wir hasten, als wir nnS früher der ReichöerDsckiaftsstxilcr widersctztcn. Fetzt ist cin- getrosfen, .was mir schon damals befürchteten. Man hat unS politische Beweggründe nachqcsagt, aber wir ksibcn uns der Erbansallstcuer schon längst widcrsctzt, noch ehe von Aenderung der Geschäftsordnung, noch che von Ministerperantwortlichkcitögesetz und noch che von prcnhi- schcr Wahlreform die Rode ipar. Unsere Stellung war auch längst schon jestaslvat. «och che wir das Zentrum aus uns«, rem Wege fanden. «Lebhafte Zustimmung rechts) Die Annahme also, datz wir uns durch parteipolitische Rück sichten hätten leiten lassen, ist durch de» (Hang der Geschichte widerlegt. ES ist auch absolut nicht davon die Rede, datz wir etwa daran gedacht hätten, den Reichskanzler zum Rück tritt zu drängen. Wir meinen sogar, datz gerade wir durch unser energisches Eintreten kür die Finanzresorm dem Reichskanzler den Bodcngeeb net haben. lStür- misches, anhaltendes Gelächter auf der Linken.) Wir hoffen, datz cs dem Reichskanzler bei seinem bewährten patriotischen Sinne gelingen möge, die Finanzreform zu Ende zu füh ren. »Ruf links: Armer Bülow! Grobe Heiterkeit.) Nicht wir. sondern die Link« durch ihren beharrlichen Wider stand gegen indirekte Steuern hat das Zustand ekom- m e n der Finanzresorm erschwert, dergestalt, datz setzt alle meine politischen Freunde bis auf nur ganz wenige Ausnahmen die Bedenken, die wir schon stets gegen die Erbansallstcuer hatten, nicht sür beseitigt ansehen können. Sollte eine Kommissionsberatung be schlossen werden, so wollen wir uns dem nicht widersetzen mit Rücksicht auf die verbündeten Regierungen. Nun zu den anderen Steuern. Gegen die Steuer auf die Feuerversicherungspolicen haben wir schwerc Bcdenken. Die Umsatzsteuer auf Im - mobilien liegt ja eigentlich auf dem Wege unserer Vor schläge, aber hier werden sie doch vorg eich lagen unter ganz anderen Umständen, als von denen wir ausgingen. Wir werden deshalb auch hierzu unsere Stellungnahme noch genauer prüfen müssen Redner verbreitet sich dann eingehend über den .Kotierungsvorschlag seiner Partei, um ihn d ringend zu empfehle». Von Vörscnsreiindschast sei bei diesem Vorschlag ab'olur keine Rede, nur das mobile Kapital würde damit getrosten werden. Darin liege keine Feindschast gegen die Fndnstrie. geschweige denn gar gegen den Mittelstand. Wer letzter»« behauptet, mit.dcm ist überhaupt nicht zu diskutieren. «Lehr richtig! rechts.) Ohne eine genügende, ausglci ch e n d e H e r a n z i c h u ng des mobilen Kapitals, so schlicht Redner, die wir in einer Erhöhung des Estcktcn stempcls um 10 Millionen Mark nicht erblicken können, können wir uns eine Finanzresorm nicht denken. »Bestall bei den Konservativen.» Mit dieser Rede, der mit begreiflicher Spannung ent- gcgcngcsehcn worden war, dürste daS wesentlichste Inter esse an der heutigen Verhandlung erschöpft kein. Nach dem Grasen Westarp sprach Abg. Singer »Soz.s, der behauptete, datz der Widerstand der Konservativen sich weniger gegen die Finanzresorm, gegen die Erkansall stcuer. als gegen die Wahlrcsormplänc der Regierung richte. Verzichte diele aus die preußische Wahlrechtsreform, so wür den die Konservativen auch für die Skeucrvorjchläge der Negierung zu haben sein. <Fori«ctzuilg im Moracnblatte.t Neueste Trahtmeldnnnen vom 17. Juni. Prinz Heinrich-Fahrt. Tic gestrige Etappe Wien--Salzburg, überreich an landschaftlichen Reizen, wurde bei wundervollstem Wetter absolviert. Die Strassen waren zwar kurvenreich, aber in vorzüglicher Verfassung gestatteten sic ein slottes Tempo, so datz die ersten Fahrer bereits um 2 Uhr am Ziel eiu- trafen. Prinz Heinrich, der ans diejer Etappe nicht voranZgcfahre» war, kam um 2 Uhr 30 Min. am Zivlc an, wahrend die Wagen der Oberleitung und einige Wagen von Teilnehmern schon vor ihm an der Etappenstatwn Lehe ne > Kaserne angekommen waren. Der Prinz begrüßte zunächst die Prinzessin Marie von Sachlen-Mciningen und nahm dann die Vorstellung des Landcspräsidenten Grafen Schafs- gotsch sowie die der Zivil, und Militärbehörden und der Mitglieder des Salzburger Automobilklubs entgegen. Hier aus begab sich Prinz Heinrich in das Hotel de I'Eurove, wo er mit der Prinzessin von Sachjen-Meiningen den Tee nahin. Bon den Ost in Wien gestarteten konkurrcnzbercchtigtcn Wagen waren bis znm Kontrollschlutz nicht cingetrosten 078 lSchaar), (i86 «Schmidt». 637 »Fries) gab am Ziel aus. Das Schiedsgericht erteilte dem Fahrer des Wagens 673 lWild Verweis. Gestern abend fand zu Ehren der Teilneh mer ein geselliger Abend statt. S. Etappe: Salzburg—München: München. Zur letzten Etappe Salzburg—Mün chen starteten die Magen heutemorgen8Uhrin Salz burg. Die Fahrt ging bei gutem Wetter über die Münche ner Vorstadt Giesing, wo die Wagen der Oberleitung um 101- Uhr durchfuhren. Prinz Heinrich passierte um 10-14 Uhr und wurde vom Publikum lebhaft begrübt. Dann kamen in kurzen Abständen die anderen Wagen. Von München geht die .Fahrt zum Starnberger See. von mo aus nachmittags die Abfahrt zur Schncüigkeitsprnsung im Forstenriedcr Park erfolgt. Kunst und Wissenschaft. s* Der Dresdner Lehrergcsaugverciu begeht in diesen Tagen das Jubiläum seines 25jährigen Bestehens — ein Ereignis, das in hiesigen und auswärtigen musikalischen Kreisen sedensalls vielfachem Interesse begegnet. Im Juni >884 vollzog sich die Gründung des Vereins, bei dessen Taufe die Herren Elcmcns Gebhardt, Hugo Möbius. Bruno Müller und Emil Richter Pate standen. Weit über 100 Lckrcr traten dem Vereine gleich bei seiner Grün dung bei. An der Spitze standen als Vorsitzender Hugo Möbius, als Dirigent Oskar Wcrmann. Letzterer mutzte freilich bald nach dem ersten große» öffentlichen Konzert infolge seiner Gesundhcitsverhältnissc von der musikalischen Leitung zurttcktrcte». Einen berufenen Nach folger für die künstlerische Führerschaft fand der Verein in Edmund Kretschmer, dem Komponisten der Fol- kunger, der bis zum Jahre 1888 sei» Amt innebehielt. Noch mals übernahm Wcrmann die Leitung »nd hielt den strebsamen Verein auf seiner bemerkenswerten künstleri schen Höhe. Als den verdienten Dirigenten nochmals Gesundheitsrücksichten zum Rücktritt nötigte», wurde Uni- versitätsdirektor Dr. Harth au zu seinem Nachfolger ge wählt. Nur zwei Fahre sollte dieser seines Amtes walte», io daß nach verhältntsmützia kurzer Zeit der Verein schon wieder vor eine Neuwahl seines Dirigenten gestellt war. Dieses Mal wurde der Direktor des Konservatoriums. Krantz, gewählt, der den Verein zu höchsten künstleri schen Leistungen ansporntc und anspannte. Drei Jahre lang stand er an der Spitze der mittlcrwetse glänzend heran- gebildeten Körperschaft. Als cs galt, ihm einen Nachfolger zu geben, siel die Wahl ans den Musikrcferentcn des Dreöd- ncr Anzeigers, Friedrich B r« n d c s, der Sen Verein stets auf seiner bedeutenden künstlerischen Höhe hielt. Als Hauptaufgabe hatten die Gründer dem Verein die Pflege des kunstgemätzen »nd vor-allem des volkstümlichen Gesanges vorgesetzt, ein edles Ziel, in dessen Verfolgung die einzelnen Dirigenten ihre ganze Ehre setzten. Da her kann es nicht wundcrnchmcn, daß den Konzerten des Dresdner Lehrcrgesangvercins die hiesige Bevölkerung immer wärmstes Interesse entgcgcnbringt: ist die Körper» schast doch immer bestrebt, nicht nur Alte« in wohlgefetlter Form zu bieten, sonder» richtet ihr Augenmerk ebenso gerne auf die wirkungsvolle Interpretation der neueren Ehor- literatül:. Mehr als einmal stellte der Verein seine Kunst auch in den Dienst der Wohltätigkeit, oder trat bei fest lichen Gelegenheiten in Reih und Glied vor sie Oefsent- lichkeit. Darum ist es nur selbstverständlich, datz sich der Dresdner Lehrcrgesangvercin in allen Kreisen des Publi kums allgemeiner Beliebtheit erfreut, mit dem Orpheus, der Trcytzigschen Singakademie, der Liedertafel und dem Männergcsangverein zu den ersten Eksorvercinigungen Dresdens zählt, datz deshalb das Jubiläum feines 25iähri- gen Bestehens überall warme, freudige Anteilnahme findet. einstens ihre leichten Schatten zwischen die Geschwister gebreitet hatten, waren längst verflogen. Nicht genug, ^aß sie dem Bruder die treueste Pflegenn bis in seine letzten ist, nach seinem Tol ,llc Nletzscheana. Don vr. Hugo Daffncr. I. Friedrich Nietzsche und Franz Overbeck Am 25. August 1000 ist Friedrich Nietzsche gestorben. Zehn Jahre lang Hatto unheilbares Siechtum auf dem Gewaltigen gelastet und seines Geistes Leuchttrast in undurchdringliches Dunkel gehüllt, jahrelang hatte der Umnachtete eine aufopfernde und hinaebcndc Pflegerin in Frau Dr. Förster. seiner tapferen Schwester. Schon vorher hatte sich die Frau als vollwertige Schwester des erhabenen Bruders bewährt, als sie ihn bei früheren Krankheiten pflegte, ihn auf seinen Er holungsreisen begleitete und ihm in mancherlei Fährnissen treu und wacker zur Seite stand. Ein leuchtendes Mal echter Ge schwisterliebe! Vorübergehende Wolken warfen ihre Schatten auf dieses sonnige Verhältnis erst, als die Schwester einen Mann, Herrn Dr. Förster, als Weib ininnte und ihm über das bald festen Fuh aesaht, und Nietzsches Schwester ihrem Gatten als treue Helferin zur Seite, son ür die ganze Kolonie zu einer kräftigen Stütze beiden ihr Glück drüben in fernen Landen suchten, hatte dort Nietzsches Schwester stand nicht nur Seite, sondern war bald und zu einem egnenden Mittelpunkt geworden. Dr. Förster starb plötzlich. >ie vereinsamte Frau wickelte die geschäftlichen und sonstigen Fäden, die sie mit dem Neulandc verbanden, unter mannig fachen Hemmnissen ab, um nach Europa zu ihrem mittlerweile unheilbar erkrankten Bruder und zu dessen Pflege zurückzu- kehren. Denn die kleinen Wölkchen der Verstimmung, die in seine letzten Tage gewesen izen umfangreichen und wertvollen literarischen Nachlaß in sorgsame Hut und verwaltete das hehre Gut nicht nur nach bestem Wissen und Gewissen, son dern auch mit sach- und sachkundigem Können, um ihn vor leichtfertigen und gewissenlosen Schädigungen zu bewahren. Sie gründete zu diesem Zweck in Weimar das Nietzsche-Archiv, das ein Sammelbecken aller Nictzscheana bilden soll — ein schwedi- säicr Verehrer des Philosophen. Herr Ernst Thiel in Stockholm, hatte die Mittel dazu zur Verfügung gestellt —, sie veranstaltete Neu- und Gesamtausgaben der Zverke ihres Bruders, setzte seinem Leben und Schassen mit eigener Feder in einer mehr bändigen Biographie ein leuchtendes Mal. Fürwahr ein er hebendes Bild echten deutschen Frauengeistes! — Seit 1869 war Nietzsche als Professor sür klassische Philo logie an der Universität Basel. Zehn Jahre lang. Während dieser Zeit war er vorübergehend in nähere Berührung mit dem dortigen Kirchengeschichtslehrer Overbeck gekommen — ein Mann, der weder basaltische noch gedankliche Kolosse zu türmen imstande war. seinen Namen auch nicht mit feingeschliffcner spitzer Feder in die ehernen Tafeln der großen Werdegänge ein ritzen konnte. Gern möchte er sich jedoch in den Sonnenstrahlen seines genialeren Kollegen wärmen, und wenn spätere Ge schlechter einst ihren Blick auf die leuchtende Reckengcstalt Nietzsches heften, dann möchte auch er sein Plätzchen in der Sonnennähe dieses Großen haben, um wenigstens aus diese Weise nicht ganz aus dem historischen Gesichtsselde der Nach weit gebannt zu sein. Dieser Professor für Kirchengeschichte hatte eine ebrsiichtigc Frau, die der literarische und schöngeistige Ruhmesteufel ebenfalls plagte. Doch auch die Spaziergänge ihrer Feder führten nicht zu dem so heiß ersehnten Ruhmes- gipsel; denn di« Ergüsse ihres Herzens und ihrer Feder boten eine würdige Ergänzung zu dem unverfälschten berühmten Pro- fessorendcutsch ihres Gatten. Die Unsterblichkeit muhte also wo anders gesucht werden. Nietzsches Gestirn leuchtete bereits einer größeren Allgemeinheit. Der Sonnenblick, der schon des Gatten Auge geblendet, blendet nun auch die Gattin, und wie Mücken an der flackernden Flamme ihren Tod finden, just wo sie ihr Heil zu erreichen hoffen, so strebte auch das Ooerbecksche Ehe paar dem strahlenden Gestirn zu und glaubte nun. da sie das zufällige Glück hatten, im Perchel zu sieden, die ganze Wesen heit des Brennpunktes zu erkennen. Uederschaurn konnten sie