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- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1909-06-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19090618017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1909061801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1909061801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-06
- Tag 1909-06-18
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Monat
1909-06
-
Jahr
1909
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ist. Gelvst abgesehen von dieser teilweise« Doppelbrsteuc. rung würde eine solche Steuer die grobe Gesahr in sich schließen, daß sie sich über kurz oder lang zu einer allgc. meinen RetchLverorügen-steuer auSwachsen würde, einer direkten Reichssteuer, deren Einführung der Reichskanzler mit vollem Recht als eine Mediatisierung der Bundes- staaten bezeichnet hat. Mau kann auch nicht einwenden, daß dieselben Bedenken einer Besteuerung der Fencr- Versicherungen von Reichswegc» cntgcgenstäiidrii. Den» die Abgabe auf Feuerversicherungen, wie sic dem Reichstage vorgeschlagen ist, keniizeichnct sich als eine echte indirekte Steuer, indem sie sich au einen konkrete» wirtschaft lichen Vorgang, nämlich die Entrichtung der Versichcrungü- orämien, anschlickt und die Prämienzahlung mit einem Aufschläge für Reichüzwecke Vorsicht, «»egen eine solche BerkehrSbesteuerung ist. von ihrer unliebsamen Rückwir kung auf den landeörechtlichen llrkundcnftemocl abgesehen, vom bundesstaatliche» Standpunkte ans nichts cin- zuwenden. — Nachdem das Königliche Ministerium des Hinten, bei Erhebung der Brandversicheruugsbciträgc auch für den 2. Termin des Jahres >000 den Erlas, eines halbe» Pfennigs an der Einheit der Gcbändevcrsicheruiigs- abteilung genehmigt hat, werden diese Beitrüge am Oktobertermin dieses Jahres nur in Höhe von l Psg. zur Erhebung gelangen. — Die «nsprägnug der Dreimarkstiickc. Um den viel fachen Klagen darüber, das, nicht genügend Dreimarkstücke im Verkehr find, abznhelse», werden gegenwärtig allwöchent lich für 4- bis 500 000 Mark neue Dreimarkstücke in der Reichsmünz« geprägt und in Umlauf gebracht. Tie Prä gung der neuen Dreimarkstücke begann bekanntlich im Sep tember des Vorjahres,- bis April des Jahres waren sür 30 Millionen Mark Dreiinarkstilcke im llmlans. Es ist nun einem Beschlüsse des Bnndesrates gemäs; beabsichtigt, im Lause des Jahres 1000 für weitere 30 Millionen Mark Drei- inarkstückc in den Berkehr z» bringen, so das, am Ende d. I. Ott Millionen Dreimarkstücke im Verkehr sein werde». Auch im nächsten Hailire dürste eine Lumme von 30 bis 4ü Millio nen Mark zur Ausprägung gelangen. Es scheint übrigens di« Absicht zu bestehen, bis ans weiteres keine neue» Füns- inarkstücke prägen zu lassen. Die letzten FünfniarMücke wunden im Hat,re 1M8 in der Höh", von 8 Millionen Mark in den Verkehr gebracht. Seither haben keine weiteren Neu prägungen stattgefundcn. Insgesamt befinde» sich gegen wärtig für 230 Millionen Mart F-nnsmarkstückc in Umlauf. — Wir erhalten folgende Zuschrift: „Bekehrter Herr klledakteur! Als Ich gestern i» Ihrem Blatt den Bericht über die Bcrsammlnng der Bankbeamte» las, lies eä mir vor Grauen eiskalt über de» Blicken hinunter. Wenn »nn aus Deutschland ei» Industriestaat :i In England gemacht werden sott — »ach Dr. Weber ist er schon bald scrtig —, was soll mir aus uns armen Bauer» werden! Werden denn die hohen Herren Industriellen uns »och das Leben lassen, nachdem sie unsere alten Acker ln Iagdgrnnde siir die grostmnchiigen Herrn Komincrzicii- räte »mgewandelt habe» ? Freilich wir Bauer» sind ja selbst schuld an liiiserrni Unglück, warum sind wir auch noch so dumm und plage» uns täglich voll srüh bis in die Nacht hinein, während die gescheiten Leute mit viel weniger Arbeit nnd viel mehr Bcrgnügen besser auskommcu. Hochgeehrter Herr Redakteur, legen Sic für »ns Bauern doch ein gutes Wort bei den Bankbeamten ci», dast sic uns Delegierte in unsere Tarier schicken, die auch uns das Licht des Fortschritts in die dunkle Nacht dcrNncksiändigkcit bringen. Unsere Dummheit und Beschränktheit, die sich einbildet, kdiiigslrcu zu sein, wenn sic bei Wahlen ordiiniigsoartcilich wühlt, mnst und wird sehr bald einer höhere» Einsicht weiche». Ora pro nokft! verehrte Redaktion. Erbarme Dich Deiner treuen dumme» Bauern." Als Stiminnnassvmptom ist diese Zuschrift gewiß nicht uninteressant: der Verfasser wird aber wohl selbst nicht glauben, saß in Gewerbe, Handel und Industrie nicht ebenso ernst und andauernd gearbeitet wird, wie in der Landwirtschaft. Das, sich sic letztere >u rühren versteht, hat sie im Bunde der Landwirte übrigens schon bewiesen, ja so sehr, dass sie sichtbar den Neid anderer wachruft. — Golbsteins Begräbnis. Der sozialdemokratische säch sische Landtagsabgevrdnetc Goldstein wurde gestern zur letzten Ruhe bestattet. Pnntt '/>4 Uhr setzte sich der Trauer-, zug. ungefähr 2000 Personen beiderlei Geschlechts stark, vom' Volkshause aus in Bewegung. Voran eine Anzahl Drosch ken, mit Palmen und Kränzen beladen. Ans dein Wege ziun St. Pairlisricdhos verstärkte sich der Zug durch frischen Zuzug immer mehr: er mochte in der Nähe deS Fried hofs auf etwa 4000 Personen angewachseii sein. Extra magen der Elektrischen und Droschke» beförderten immer neue Scharen heraus. Kranzspenden von hier und ausser halb waren sehr zahlreich eingcgange». Am Grabe sang die Sängerschaft mehrere Lieder, n. a „Ein Sohn deS BolkeS!" Dann ergriff der sozialdemokratische Reichstags- abgeordncte Molkcnbnhr das Wort nnd feierte die Ver dienste des Dole». Nach ihm sprachen Lft'inski-Lcipzig, Kaufmann-Zwönitz, die Delegierten der auswärtigen -Agita- tionsverbändc und einige Dresdner Genosse» Dann senk ten sich zu Ehren des Toten die Fahnen der Korporationen und der Friedhof begann sich zu entleeren. — Die Internationale Ruder-Regaiia des Sächsischen Rsgatta-Bereins findet, wie bereits erwähnt, am Sonntag, nachmittags 2 Mir. ans der Etbsiromslrecke zwischen Wach witz und Vlassmitz statt. Das Ziel befindet sich am Klub- Hans des Dresdner Rudevvereins. Es werden >2 Rennen gefahren und haben hierzu 17 Vereine mit zusammen 67 Booten und 317 Ruderern sich gemeldet. Tie Vorrenurii finden vormittags von 7 Uhr an statt. Zn der Regatta uirü später großes Militär-Konzert. -- Während der Regatta wird die bezeichnet«- Etbstromstrecke nach einer Bekannt machung der Königs. Aintslmupiuianliscliaft Dresden -Neu stadt auf die Zeit von 2 bis 6 Uhr nachmittags für die Flößerei und Schiffahrt einschließlich der Vergnüg»»gS- sahrzeuge oller Art l.Kähnc, Boote, Gondeln usw.s hiermit gesperrt. Ausgenommen von der Sperrung bleibt nur der Verkehr der fahrplanmäßige» Pcrsvncndampsschissc. — Die Mänuerortsgruppc Dresden des Vereins für das Dentschtum im Auslände hielt am Mittwoch im Vinckc- schen Bade ihr S o m in e r s c st ab, das im Zeichen der Wohltätigkeit stand und sorgfältig vvrbcreilei war. Von 1 Uhr ab konzertierte das Trvmpctcrkvrps des Gardereitcr- Rcgimcnts unter Obcrmilsikmeistcr Ltocks bewährter Leitung, in dem herrlichen Garte». Lange Wimpclschniircn .zogen sich von Baum zu Baum und riesen eine farbenfrohe Stimmung hervor, die gesteigert wurde durch die duftigen Sommertoilcttcn der Damen. Für die Kinder landen während des Nachmittags Belustigungen und Bewegungs spiele unter Lcttung von Seminaristinnci, statt. Zn den Pansen ergötzte sich die Ktndcrschar an den Darbietungen deS Kasperle-Theaters. Ein KnchcnhäiiSchc» sorgte sür schmackhasic Beigabe zum Nachmittagskaffee. Für wohl tätige Zwecke waren mehrere Verkaufsstände errichtet worden. Im Sektzeltc kredenzten Frl. Rocsc und Fräulein Gründig prickelnden Schaumwein. Den Hauptgewinn der Tombola bildete eine -Nähmaschine. Ferner war ein Ring- wurfzrlt, eine Pfcfscrknchcnbnde, eine Rodelbahn ausge stellt. Der Vertrieb von Kttnstlcrpvstkartcn brachte eben falls ein Schcrflein ein. Der gesamte Reinertrag fließt den deutschen Gemeinden in Oesterreich zu. -Nach cinge- trctener Dunkelheit erglänzte der Garten in festlicher Be leuchtung. Nach Beendigung des Konzerts vereinte ein flottes Tänzchen die Dame» »nd Herren. Kaufmann Fockc hielt im Laufe des Abends eine nationale Ansprache, in der er Bezug nahm auf die bevorstehende Sonnenwende. Die Ansprache klang aus in Heilrusen auf die Bestrebun gen des Deutsche» SchulvcreinS. Reichen Beifall rief die Mitteilung hervor, daß die Erste Kulmbacher Akticn-Bier- brauerei von der Einnahme aus dem Wonncbräu INOsi Mk. als dauernde Spende zum Besten des SchulvcreinS gcstis. tet habe. Turnerische Vorführungen, bestehend aus einem exakten Damenreigen und wohlgelungencm Barrcnfprin- gen der Vorturnerichast des Turnverein» für Neu- und Antonstadt, boten ein schönes Bild von Anmut und Iugcndkrast. Das Fest, an dem auch Mitglieder auswärli- ger Ortsgruppen tcilnahmen, verlies in harmvnischer Weise. — SS Sächsischer AaftlvirtSverdandStag in Aue. Bei de« Hauptversammlung am Dienstag übernahm .Herr Berbandrvor- sitzender Treuiler die Lettin,! »g der Verhandlungen. Anwesend Jahresbericht lag gedruckt vor, der die waren 225 Delegierte. Der „ , Kassenbericht schließt mit >7 OOl.OO -.'NarkEinnähme und Ausgabe ab. Hieraus reserierte Herr Guthaidt-Leipzig über die -Reichs- s i n a n z res o r m, gegen die eine Resolution ini ablehnende» Sinne angenommen winde. In, weiteren Verlause der Verband lungen wurde der Antrag des Vereins Bnchholz über A bände rn» g d es Zo l lt a r i s s für cingcsührl es böhinis«>>es Bier mit Mehrheit angenommen und soll dem Reichstag eine dahingehende Petition zngehen. Ter nächste Punkt der Tages ordnung betraf die Beleidigung des W i r t esl a d e s durch die Aeußerunge» des Pastors Dr. Burck- 21 u erb ach. Der Verbandsvorstand beantragte hierzu, in öfsent- lichen Versammlungen van Verbands wegen gegen die Ucbergiisse der Abstincnzbewegung Stellung zn nehmen Nachdem Herr Gut- Hardt-Leipzig den Anlrag ausführlich begründet halte, brachte er eine Resolution ein, in der die Beleidigungen des Gastwirts- gewerbeS znrückgewieien werden. Nachdem noch in dieser Ange legenheit Herr Pfarrer Temper-Aue gesprochen hatte, der die Akußernngen Dr. Bnrcks bedauerte, wurde die Resolution an genommen. Ein Anlrag des Vereins Dresdner Gast- und Schank wirte, die Vorbesprechung bei den VcrbandSlagen fallen zn lassen, fand nach längercr^Debalte ebcnsalls -Annahme. Die Frage der Stellung deS Sächsischen Landesverbandes r n in Bund Deutscher Gastwirte bildete den nächsten Punkt der Tagesordnung. Herr Haaie-Ehemnitz empsohl. daß der Bun destag regelmäßig von sächsischen Delegierten beschickt werden möge. Rach ziemlich erregter Debatte beanirngle der Verein Leip ziger Gastwirte: „Ter Sächsische Landesverband wolle beschließen, mit Rücksicht daraus, daß die Zugehörigkeit znm Bunde Deutscher Gastwirte als belanglos angesehen werden kann, ans demselben anszutreten und die dndnrch zu sparende Summe von jährlich 1500 Mark der Hilfslasse znznivendeii." Der -Antrag wurde ab gelehnt. Der nächste Verbaiids:ag wird in Limbach abgeballcii. — IS. Sächsisches Bnndeotcgelu in Zwickau. Der Min wvch war der letzte Tag des Festes. Ans diesem Anlaß fand in der Fesilialle ein Abschiedskommerv statt, den der Bundesprüstdeiit Risse Dresden teilte. Er dankte in seiner Begrüßungsansprache nochmals allen denen, die für das Gelingen des Festes beigetragen habe», und brachte ein Hoch ans den König aus, von dem ei,, Daiiktelearaiiim cin- gegangen war. Dann folgte die Bekanntggbe der ersten Sieger. M e i st e r! cha s t s k c g 1 c r wurde Ebuer-Ehcm »itz. der die vorgeschriebcncn Figuren mit acht Kugeln er füllte. Ihm zur Seite stehen Augst-Dresden, Krctzschmar. Ehemnitz und Mittlocher - Auerbach als Ritter tue»» Kugel»!. Aus der Eh re» bahn errang Werschi,-Harten stein den ersten Preis mit 7ü Hotz: er erhielt den Titel „Keglerkönig" »nd de» Ehrenpreis der Stadt Zwickau im Werte von 800 Mark: 2. Walther-Dresden ü»8>: 3. Elaudei- Nussen tt>3>: 1. Löscher-Auerbach tt>3j: 5. Burlhardt^Mciße» sl!2j: ». Gehmlich-Ehciiinitz lt!2j: 7. Oclmgnn-Zwickau I62j: 8. Baumaiin-Lößiiitz 0>2>: 0. Zinke-Zwickau still: lst. Nen- märtcr-Oberplanitz stistj. Ans der Silberbahn war I. Hemmann-Rußdors <31 ft- 2. Walther-Dresden: :i. Luckner- -Auerbach t30j: 4. Sommer-Ehciiinitz lüstj: 5. Böhin-Plaucn lüstj. Aus der I n d u st r i e b ahn: 1. Mchlborii-Zivictau s25>: 2. Frantc-Oberptlttiitz t25j: 3. Fiedler-Cheuiicitz s2is: 1. -Weber Aiccranc t2:!j: 5. Büttner-Ehemiiitz t23s. Aus der Damen bahn: l. Fra» Heerde-Drcsdcn 2. Frau Prvse-Drrsden t2st>: 3. Frau Ehrlich-Ehtmuitz I21i: t. Frau TöppcI-Drcsden s24s: ö. Frau Tischcildors-Diesdeu «2D. Das Fest hat finanziell gut abgcschiiittcn. da in de,, letzten Tagen das Wetter weniger ungünstig und demzufolge oer Besnch des Festplatzes stärker war. — In der Gruppcnvcrsammlnng der Allgemeinen evangelisch-lutherischen Konferenz, welche am II. Juni im Mnsenhans z» Dresden abgehalten wurde, bot Kirchenra! Ziirser eine, den Ernst der gegenwärtigen Zeit klar und eindringlich behandelnde Ansprache im Anschluß a» das Bibelwvri: „Weide meine Lämmer", Ioh. 21, lö. — Schul direktor Thüminler sprach über die Sioffbehandlnng im Religionsunterricht. Er führte !m ersten Teil anS, wie die geplante Reform, historisch und sachlich angesehen, erneu völlige» Bruch mit der Tradition der aus gründNcher vädagvgischer -Arbeit ruhenden Gesetzgebung bedeute. Im zweiten Teil wurden Einzelsrage» der Sloftbehandlnrig erörtert. P. Hübcncr teilte einiges aus der -Arbeit der Lutherischen Konsercnz mit, verwies insbesondere ans das -Apologetische Seminar der Kvnscrenz, welches seinen ersten Kursus in Wernigerode vom 4. bis 15. Oktober d. I. abhalicn wird, und empfahl den Mitgliedern der Konferenz die »»entgeltliche Benützung der Bibliothek, die vom Sekretariat in Miltitz bei Meißen vcrwalict wird. — Internationale Photographische Ausstellung Dresden 1900. An der letzten Führung des Herrn Dr. Weisz durch die Gruppen Phvtt'graphie im Dienste der Gcistcswisscn- schaftcn, Phnsik und Ehcinic und Farbenphvtvgraphie, sowie durch die Sternwarte nahmen etwa hundert Per sonen teil. Das Interesse blieb bis zum Schluß der Füh rung, die etwa 2 Stunden dauerte, ein überaus lebhaftes. Die Erklärung des großen Fernrohres in der Sicrnivaric übernahm der Erbauer desselben, Herr Gustav Heydc, per sönlich. — Heute, Freitag, findet eine F ü h r n n g des Herrn Professors D r. Luther durch die Abteilun gen: Geschichte der Photographie, Plwtogrammctrie, Meteo rologie, Farbenphoivgraphic, Phnsil und Ehcmie, sowie Unterhaltung und Belehrung, statt. Interessenten wollen sich um 4 Uhr in der Kuppelhalle versammeln. — Das Konzert wird heute, Freitag, durch die Kapelle des 1. Feldartillerie-Regimeuis Nr. 12, Direktion Obermusik- mcister Baum, aiisgcführt und dauert von 4'2 bis 10'ä Uhr. - Ein Gedächtnisse»» wird am 22. Juni in Verbin dung mit dem Fackclzug der Dresdner Stüde»- tcn schait ans der Vismarckiänle in -Vorstadt Räcknitz, sobald der Zug die Säule erreicht Hai, wie alljährlich, ab gebrannt werde». — In Zwickau hat sich eine Gruppe von gewerblichen Arbeitern zufammengetan, um eine» V e r s i ch c r n n g s- verein auf Gegenseitigkeit ins Leben zu rufen, der dem -Arbeiter eine Altersrente schon vom M. Lebensjahre an und eine Iurmlidenrente, die ihm mehr als die staatliche es tun kann, vor Not und Entbehrung schützt, gewähren soll. — T e r Z » sa tz „i. V." zum Siädienamcn „P laue n" soll künftighin als überslüfsig wegb leiben, nachdem die Landgemeinde gleichen Namens längst nach Dresden cinver- lcibt ist. Der Rat zu Plauen will nur noch die Post- und die Eifenbahnbehörde darüber hören. noch zn veislärke» Die „Deutsche Tageszeitung* bemerkt zunächst Ervcinsallstenervorlage brauche sie sich überhaupt kaum mehi über die zu äußern. da sic nach wie vor völlig mehr unaunchmbal öteibc. Ter Auf Seite IS und 1« der heutigen Stummer finden unsere Leser die 7. BerlosllWlijle voll Wkleil. Zu den neuen Steuerentrvlirfeu schreibt die sächsisch-offiziöse ., Le iz i g c r Z e i t un g": „Mit der ersten Kritik dieser neuen Steuervorlagen hat die „Deutsche Tages zeitung* auigewartet. Ihr Urteil lautet ans glatte Ablehnung. Diese auffallende Eile mit dem unbedingten Neiniagen könnte dabin gedeutet werden, daß die konservative ReichstagSfrakticm sogleich in der Opposition sestaelegt werden sollte. Wir wollen aber nicht annebmen, daß eS sich um einen solchen Versuch handelt oder gar. daß die konservative RelcMagSfmktion sich ans solche Weise ihr Urteil vorschreiben ließe- Wir glauben jedenfalls nicht, daß bet den Konseivativen Neigung besteht, den ilir jetzt schon anhastenden Schein einer rein agrarischen Interessenvertretung )UIfl Wid recht eingehend geprüft werden, denn darin ist. wie schon vor stehend gesagt, auf die bisherigen Eiuwändc in erheblichem U»>- sange Rücksicht genommen morde». Ebenso rasch tut das Organ des Bunde« der Landwirte die übrigen Ersatzsteuerentwnrsc at>, die seine Befürchtungen weit überträsen, nnd spricht es „zunächst mir mit aller Tenllichkeit und Schärfe" aus, daß für eine derartig verteilte Heranziehung deS Besitzes eine Mehrheit im Reichstage niemals zu haben sein werde: „Wir scdenialts werden sie aus das schärfste bekämpfen." Wenn damit das letzte Wort im -Namen einer Reichstagsmehrheit gesprochen wäre, dann könnte nur» wirk sich die Flinte ins Korn werfen und dteFinanzresvrm aus „bessere Zettcn" vertagen. Aber wir h 0 sse», daß i» de» parla mentarischen Faktoren ein anderer als dieser Geistdes n b i 0 l u t e» W id e r s p ru ch s herrschen und daß mau nicht nnsden verhängnisvollen Ge danken kommen wird, d i e K v m m iI s i 0 n S b c i ch lü ss e in der vorliegenden Gestatt den Verbündeten Regierungen a » s zw i n gc 11 zu wolle». Selbst die „Köln. Vvlkszcitnng" schreibt i» ihrer Montag-Abendausgabe: „Daß diese lKviinnissiviis-: Beicblnsse nicht schlechthin Geict; werde» können, versiebt sich eigentlich von selbst, den» das technische Rüstzeug nnd Material, das den Verbündete» Negierungen zur Verfügung steht, hat keine Reichstagslommiisio». Es wäre auch gar nicht erwünscht, daß sie sozusagen i» Bausch nnd Bogen angenommen würden, man wird die bessernde Hand an sie legen. Wer dabei intthiist, wird willkommen iei», wer es vorzieht. sich dabei in die Ecke zn stellen, mag da stehen bleiben. Die Verbündeten Regie runge» können sich nicht in die Ecke stellen nnd denken nicht daran. Denken auch nicht daran, eine» Kamps auf Leben und Tod gegen die Konservativen zn führen." -Als Beweis für die Richligkell dieser -Anschauung können die vorliegenden neuen Sienervorlagen angesehen werden. Darum kann nnd wird wohl auch keine ihrer Berantwvrtiichkcit bewußte parlamentarische Fraklivn schnell fertig mit einen, -Nein hervvrtreten. Selbst die v i e I n m st r i t t c n c Erbschaftssteuer ist. »m das noch mals zu betonen, dnrch den Er b a n fa l l st c u e r en tw u r s zu einem ganz anderen Gegenstand geworden, als ih» bis jetzt »ainenIl ich die Konservativen beka m p s t haben. Die Erleichterungen und Zugeständnisse an die Gegner der Erbschaftssteuer gehen in dem neuen Entwürfe so weit, daß die Konservativen, ohne ihren Grundsätzen das Geringste zn vergeben, ans den Boden dieses EnIwursS treten und sich da durch ein großes Verdienst erwerben können. Wie rasch und glatt würde in diesem Falle die schwierige -Aufgabe der Frnaiizresorm gelöst sein' Tenn wir haben Grund zu der Annahme, duß ein nicht unbeträchtlicher Teil des Zentrums nur auf eine ver änderte Stellungnahme der Konservativen oder einer größeren Zahl von ihnen wartet, um für die Ervansallsleucr eiiizntreten. Tie nächste Hauptsache bei den Plciiarverhaiidtuiiaen über die ReichSfiuanzrciorni ist, daß die Debatten ohne Parteileidenschaft, ohne verletzende Unterstellungen gejührt werden. Bis jetzt har geiadc die Tonart in der Komission wie in der Presse viel zu wünsche» übrig gelassen. Bon der besseren Einsicht der er fahreneren Führer im Parlament wird man die Herbeiführung eines Wandels erwarten dürft». -Allen Parteicn m 11 ßd 0 ch daran gelegen sein, endlich aus d e 11 I rr >111 g c n und Wirrungen der F i n a r>; d e b a t t e heraus zu einem Ziele zn kvinmcii. Die Verbündete» Re gierungen haben mit den »enc 11 V 0 rlagcn eine Brücke zur V c r st ä n d i gn 11 q gebaut, die von der Rechten wie von der Linke» nun auch be trete» werde» sollt e." TilieSneschichte. Ein drittes deutsches Geschwader. Für die Abhaltung der größeren Flottcnübungcn in der zweite» Svmincrhälftc ist die Bildung eines Reserve- g c s ch iv «1 d e r s i 11 d e r O st s c c angcvrdnct worden. Dieses hat sich ausschließlich aus den vor einigen Jahren vergrößerten, aber sonst ganz veralteten Küsteiipanzcrjchiffen der „Liegfried"-Klasse zusammeiiziisetzeii, von denen zivei bisher die Reserveforiiiatioil in Danzig bildeten: und zwar sollen die sechs kleinen Panzer „Hildebrand". „Bcowuls", „Heimdall", „Hagen", „Odin" und „Siegfried" am 22. Juli in Danzig in Dienst gestellt werden, um mit den bereits unter der Flagge besindlichc» Schissen „Aegir" und „Frith- jvs" den neuen Geschivaderverband zu formieren. Allerdings wird dieses dritte Geschwader sdie beiden anderen sind die Liiiiciischisfsgeichivadcr bei der Hvchseeslvttcs nur wenige Woche» im Dienst sein, da alle acht Schisse schon wieder Mitte Leptcwber zur Aiißerdiciiststelliiiiq kommen werden. Iuiinerhiii werde» sich Lei der Abhaltung der dies jährigen ,F l o t t e n m a n ö v e r z um er st cn Male d r e i G c s ch w a d c r mit 24 Panzcrschisscn, wenn auch ver schiedener Gattung, im Verligiide der Hcrbstmanvvc^lotte befinden. Dem neuen Geschwader werden zwei Admirale beigegebcn werden, von denen der Gcschwaderchcs seine Flagge a»f den Panzer „Hildebrand" z» setzen hat: „Aegir" wird dem zweite» Admiral als Füßrcrschisf dienen. Zur Auf füllung der Lchifssbesatzuiige» werden Mainiichaften des B e » r l a n b t e n st a 11 d c s herangczvgeii werden, so daß die Bildung des iiciicii Geschwaders auch eine größere Hebung auf dein Gebiete des E i 11 b e r u s u n g sg cs ch ä f- tes der Reservemannschaften ist, wie sic seil mehreren Jahren nicht mehr ft, der Flotte stattgesunde» hat. 2!ach der Aiißerdiciiststelliiiig der acht Küstcnvanzcr wird dann für das Winterhalbjahr eine Neubildung der Rcscrvefvrmgtion der Ostsee stattsinden, zu der die älteren Kttstcnpaiizerschisse nicht mehr herangczvgen werden. Das dcntschc Flottcnprogramm im englische» Uutcrhansc. In der Verhandlung des englischen Unterhauses wnr de» von mehreren Abgeordneten aus die Ausführung des deutsch en F l v t t c 11 p r 0 g r a »1 m s bezügliche Fragen gestellt lind zugleich gefragt, ob die Regierung offizielle oder nichiossizieUc Nachrichten hierüber habe. U. a. sragic Lord Lviisdalc, ob bekannt sei, dast eins der Schisse erster Klasse des deutschen Vauprogramms für 1000 aus cincr laiscrlichen Werst gebaut, der Bau der anderen an Privat werstc» vergeben werden solle. Der Erste Lord der Adm, ralitüt Mac Kenna erwiderte, cs läge keinerlei vfsiziclle Nachrichten vor, er wisse auch nur, was in den Zeitungen gestanden habe. Hieraus wandte sich Wedgwood mit dcr Frage an Mae Kenna, »bMaßnahmcn getroffen seien zur Ausrüstung der Kriegsschiffe mit Geschützen, die gegen Lustschisse zu feuern imstande wäre». Me. Kenna antwortete, ,na» habe bereits Pläne für Stcilfcncrgeschützc eiitworfcii, und beabsichtige, diese de» Schissen zuzuicilcii, sobald cs wünschenswert erscheine. 50. Haupiversammlnng des Vereins Deutscher Ingenieure Die dritte Sitzung der 50. Hcniptvcrsammlung -cs Vereins Deutscher Ingenieure fand im Konzertkmuic der Liedertafel in M ai » z statt. Die Versammlung beschäftigte sich 11. a. mit der Vertretung des Vereins ans der Well n n s st e l l n n g in Brüssel. Darüber referierte Bau- rat Herzbcrg-Veriin. Unter Vetonnna der Vorteile, die für das gesamte deutsche Indnstriewescn, speziell aber sin den Verein, durch diese -Vertretung hcrausspringen wür de», empfahl er die Annahme des vom -Vorstandsrat ge stellten Antrages ans Bewilligung von 15000 Mark zur Errichliing einer Geschäftsstelle aus der Weltausstellung. Der Antrag wurde angenommen. - 21 ls Ort der nächsten Haiiptvcrsamnitiing wurde ans Einladung des Wcstprcußi- schen Bezirksvereins Dg» zig gewählt, »nd im Anschluß daran beschlossen, der Weltausstellung in Brüssel torpora tiv einen Besuch abzustatten. Der Haushaltsplan für 1010 wurde in den Einnahmen mit 1 4MO00 Mark, in den Aus gaben mit 1 352tl00 Marl genehmigt. Dgrauf schloß dcr -Vorsitzcnde gegen 1 Uhr mittags den geschäftlichen Teil der Verhgndlungcn. — flach kurzer Pause hörte die Versäum, lnng noch mehrere Vorträge. Professor Dr. Prandtl-Göttin gen sprach über: „Modellversuche für die Zwecke der Luft schifsahrt und Flugtechnik und die Göttinger Einrichtun gen für solche Versuche". Ingenieur Heller-Berlin spra^
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