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»vie pursten »qren Araue» ymorgeo, Don LIwt, Kaiser Wilhelm hat seiner Gemahlin eine ebenso eigenartig wie schön« Hul digung dargebracht, eine liebevolle Auf merksamkeit. wie sie sich eben nur «in Fürst gestatten kann. Milten im Tiergarten »ei Berlin am sogenannten „Kleinen Stern" ist ein Rosengarten angelegt wor ben, der Tausende schöner Rosen enthält, und in deren Mitte erhebt sich das Denk mal der Deutschen Kaiserin, der diese zart- sinnige Huldigung gilt. Die Rose ist das Symbol der Liebe, und so rst's deutlich ge nug gesagt, was die schöne Huldigung zu bedeuten hat. Nun, wenn auch wohl selten Hohen- zollern so eigenartig schöne Formen aefun- oen haben werden, thron Gemahlinnen ihre Liebe kund zu tun, so fehlte es doch auch nicht bei ihire» an .zartsinnigen Be weisen ähnlicher Art, und auch dre Vor fahren Kaiser Wilhelms — wenn auch freilich nicht alle — haben ihr« Gemahlin neu geliebt und ihnen Huldigungen darge bracht, wie wir aus den Namen von Schlössern usw. leicht erfahre». Der Name Oranienburg in der Nähe Berlins z. B erinnert an eine Huldigung des Großen Kurfürsten für seine Gemahlin, die bekanntlich eine geborene Prinzessin non Oranten war. Die Kursürstin pflegte ihren Gemahl auf seinen Fagdaus slugeir zu begleiten. Aus einem dieser Ausflüge kanr auch das junge Paar ini Fahre 1050 in die Nähe van Bötzow, wie damals das Dorf hieß, und hier war es, wo die junge Fürstin, die vordem nicht ohne Heimweh gewesen war. beim Anblick der lachenden Wiesen, die den Laus der Havel einsaßten, sich lebhaft in die srucht baren Niederungen ihrer holländischen Heimat zurückversetzt suhlte und der Freude hierüber den unverkennbarsten Ausdruck gab. Der Kurfürst, dessen Herz von Liebe und Verehrung gegen die schöne Gemahlin erfüllt war, ergriff mit Eifer die Gelegen heit, ihr einen Beweis der Liebe zu geben und schenkte ihr das Amt Bötzow mit den dazu gehörigen Dörfern uud Mühlen, Tris ten und Weiden, Seen und Teichen. So entstand dort das Schloß Oranienburg Auf eine ähnliche Huldigung ist der Nnme des Schlosses Eharlottenburg zurückzufüh- ren. das der erste König von Preußen für seine Gemahlin Sophie Charlotte errichten ließ. Freilich war das eheliche Ver hältnis dieses ersten preußischen Königs paares kein besonders zärtliches, und es dauerte überhaupt wohl ein Fahrhundert, ehe von zarten Huldigungen eines preußi- schen Königs für seine Gemahlin die Rede sein konnte. Dar Raum würde aber hier kaum reichen, wollte man alle die liebevollen Ausmerl samkeiten erzählen, die König Friedrich Wilhelm HI. siir seine Gemahlin, die schöne Königin Luise, erfand Der König war ein Feind aller Schwärmerei, aber er v. Erbach. konnte schwärmerisch, ja geradezu poetisch werden, wenn e, sich um Aufmerksamkeiten für feine schöne Gemahlin handelte Und noch nach ihrem Tode huldigte er dem An denken der Unvergleichlichen in selten schö ner Weise, wovon das Mausoleum in Eharlottenburg Zeugnis gibt. „Der König ist der beste Mensch, ist liebevoller als je. Oft glaube ich in ihm nur den Liebenden, den Bräutigam zu sehen Mehr in Hand lungen als in Worten ersehe ich die Auf merksamkeit. di« er in allen Stücken für mich Hatz noch gestern sagte er schlicht und einfach, mit seinen treuen Augen mich an sehend, zu mir: Du. liebe Luise, bist mir im Unglück noch werter und lieber gewor den. Nun weiß ich aus Ersahrung, was ich an Dir habe. Mag es draußen stür men, wenn es in unserer Ehe nur gut Wetter ist. Weil ich Dich so lieb habe, nannte ich auch unser jüngst geborenes Töchterchen Luis«. Möge es eine Luise werden." So schrieb Königin Luise ini Fahre 1808 über ihren Gatten an ihren Vater. Daß auch die späteren Fürsten aus dem HohenzaUeriithrone, Friedrich Wilhelm I V. und Königin Elisabeth, Kaiser Wilhelm l. und Kaiserin Augnsta, Kaiser Friedrich und Kaiserin Victoria den« Preukenvolke dos Bild einer äußerst glücklichen Ehe gaben, ist bekannt, und wenn auch nicht Akte beson ders zärtlicher Huldiqungen von seiten der Fürsten gegen ihre Gemahlinnen in weite ren Kreisen bekannt geworden sind, so ist es zweisellos, daß es an solchen nicht ge fehlt hat. Daß derartige fürstliche Hul digungen in weiteren Kreisen bekannt wer den, dazu ist auch nötig, daß sie, wie die Kaiser Millielms, eigenartig sind. Eine solche Huldigung ließ z B. ein König beider Sizilien, Ferdinand I., der bis zum Fahre 1825 regierte, seiner Ge mahlin angedeihcn. Er war in erster Ehe mit einer Tochter Maria Theresias ver heiratet, heiratete dann aber, mit einund sechzig Fahren Witwer geworden, die Witwe eines Fürsten Partana, die den Greis anbetetc Freilich war sie, wie die Herzogin Amalie von Sachsen, die bekannte Biihiicndichterin, in ihren Memoiren er zählt, sehr liebenswürdig und sehr schön, und Ferdinand I. hatte ihr bereits ach»! digt, als seine Gemahlin und der Fürstin Gemahl noch lebten. Als die Fürstin dann seine Geinahlin werden konnte, erhob er sie zur Herzoain von Floridta und ließ ihr auf Bcrgeshöhe ein Lustschloß Floridiana errichten mit dem Blick aus den Golf von Neapel. Vor dem Schlosse ließ der König eine Gruppe, Amor und Hymen, aufstellen, deren Standpunkt in solcher Werse gegen die Sonn« verdaut ist. daß die von Amor gewundene Rosen kette von der Sonne nur an dem Tage und in der Stunde beschienen wird, an welchem und in welcher der König mit der Fürstin getraut wurde, (Fortsetzung folgte IKlttnWt beililk Erschein« täglich Freitag, den 18. Juni. Ester, die Aokette. Roman von Horst Bodemer. t«t. Foriledung.» „Gott bewahre! Uebrigens, was soll passieren, Du horchst doch an der Tür!" Wider Willen mußte Frau von Ailingen lachen „Also schnell, Mama, wir können doch den Besucher kein halbes Fahr warten lassen!'' Seufzend gab sie dem Diener, der im Nebenzimmer stand, Befehl, Herrn von Flm in das Boudoir des gnädigen Fräuleins zu führen. Langsam, mit einer raffinierten Eleganz, erhob sich Ester beim Eintritt des Flügeladjutanten. „Sie müssen schon entschuldigen, Herr von Flm, aus so frühen Besuch ist nmu in Berlin nicht gefaßt!" „Aber, ich bitte, gnädiges Fräulein, führte mich nicht ein höchster Auitrog him her, ich hätte . . ." „Gewiß, gewiß, ich kann mir denken, daß des Fürsten Zeit gemessen ist!" SV sagte das alles in sehr förmlichem Tone. „Meine '.Nulter werden Sie enitchnvig l müssen!" Herr von Flm machte eine höslichc Verbeugung. Ester sortierte ihn anz Bloß zu nehmen „Fch will gar nicht störe», gnädiges Fräulein, nur mich meines Austroges en> ledigen. Hochsürstliche Durchlaucht, mein gnädigster Landesherr, wird sich erlaub'», gegen 12 Uhr bei den Damen vorzusahren, wenn nicht noch in letzter Minute sich Hn oernisse entstelle» sollten!" Fräulein von Ailingen hätte »m liebsten lau! herausgelachl Was man ins einmal für Umstände mit Karl Anlon machte, seit er den Thron siner Väter beitiea, n hatte. Und ganz sonnte sie ihrer Spalt tust doch nicht die Füget anlegrn „Er soll uns willkommen sein, Herr von Flm: bitte, sogen Sic dos Fhrem gne digsten Landesherrn!" Bei diesen Worten zuckle es um ihre Lippen, Sofort erhob sich der Flügcladjutani „Gnädiges Fräulein, ich zweifle nicht, daß Hochfürstlichc Durchtaucht hochcrsrcn! fein wird!" Hellauf lachte Ester „Fch auch nicht, Herr von Flm!" Da machte der doch einen Augenblick ein sehr verdutztes Gesicht Sie reichte ihn, die Hand, klingelte dem Diener, zwei Spore» schlugen zusammen, Ester war wieder allein. Da trat auch schon ihre Mutter ein, „Zufrieden mit mir, Mama?" „Aber gor nicht mit dem Fürsten!" „Nun, nun, dem werde ich schon die höheren Flötentönc bcibringev'" „Kind!" „Gib mir getrost den Kops jrei, ich nreiß schon, was ich zu tun habe und was ich Luch und mir selbst schuldig bin! Da verließ Frau van Ailingen seufzend ihre Tochter. Wenn diese ganze Andre nur nicht noch am Ende böse auskiet, aber Ester ließ sich ja so blutwenig sagen, sch! ihren Dickkops aus und tat, was sie wollte! Als einziges Kind hatte sic von jeher im Hause das Zepter geschwungen. 10. Kapitel. Fn einer wundervollen weißen, mit Brüsseler Spitzen besetzten Toilette, ein breites, bordeauxrotes Seidenband um die Taille, dessen Ende» bis zur Halste des Rockes Herabsielen, erwartete Ester den Fürsten — mit Ungeduld Sie hätte dieses Aostüm gewühlt, weil es stc jünger machte — mädchenhafter, und Karl Anton ihi einmal gesagt, daß stc Weiß am besten kleide. Tüchtig wollte sic ihm den Kopf ver 18. ^um 19 I m iniolAS vvk'SSi'ü eklen Leisen. vsrsslbs uwkssst,: UoäsiLS IsilsinssLö-ZtoKs, Astis iiilL Zsstrsiüs Voiles, HoüsLllss, VN<Msüsts iwä, ^.Ixskss, VToli-Uoussöliilss, V/ssekstoüs. Hslblsttiss Hoben Hslbssnligs Llussn tu 8M., LIpsU», ülmrslt. in I-eivsn, Batist, DüU. 8bLntunx, Last, ^ollbatist. in I-aineu, Latist. Wllbatist. 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