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- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1909-06-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19090605024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1909060502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1909060502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-06
- Tag 1909-06-05
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Monat
1909-06
-
Jahr
1909
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Dresdner Nachrichten Sonnabend. 5. Juni tiNIU WW Rr. 1 »4 Pari» Während eines gestern abend nledergegan- aeiien t, estiaen Gewitters drangen die WaNermassen durch das Dach der Baracke, in der das Haupttele- araphename seit dem Brande des Zentralgedäude» unteraebracht ist und überschwemmte n das Innere, so daß der Tclvgrapliciivcrkehr länaere Zeit beträchtlich ge stört nmr. Vondvn. Einer Blättermeldung aus Kapstadt zu- folge Iiaben die Mitglieder der Parlamente der Kapkolonie. der Oranjesluß-Kvlvnie und von Transvaal in einer Ber- lammluna mit allen gegen 2 Stimmen die Verfassung i ü r d a s B e r e i n i a t c Südafrika angenommen. Petersburq. Der Erzbischof von Mobilem und Metropolit der römisch-katholischen Kirchen des Reiche», W unkvwski. ist gestern aestorben. T » b r i S. Die .Zahl der in das türkische Konsulat g e - s l ü ch t e t e n Perser ist aus etwa 20 gesunken, In der Siadl verbreitete Ausrufe verurteilen scharf die Tätigkeit S>noar Klmns und B>rgir Klians und ihre gegenwärtige Handlungsweise. Ihr Prestige ist stark gesunken Um »»- initzem «berede vorz» beugen, üssneten die Kausleute sogar aeiler». am Todestage Malta»imedo. die Ba'are. I» der .'.acht herrschte vollständige Rübe. OertlicheS nuo Sächsisches. DreSdeu. 1 Juni —* Le Majestät der König ist gestern mittag mit seinen .Bindern cn bestem Wohlbefinden in «iginaringen eingetrosscu. —» Ihre König! Hoheiten Pr ine und Prinzessin Johann Georg trafen heute vormittag kurz nach ll Uhr. von Wildensels kommend, in Begleitung der Oberhosmeisterin Freisrou v. Finck und des persönlichen Adjutanten Hauptmanns v Elterlein, über Wiesenburg in Schneeberg ein und fuhren nach der St. Wolfgangskirche. die sic einer eingehenden Besichtigung unterzogen. Ei»' Orgeloortraa begrüßte das Prinzenpaar, das durch den Superintendenten Thomas namens des Kirchenvor- siandes willkommen geheißen wurde. Das Töchterchen des super intendenlen überreichte der Prinzessin einen Blumenstrauß. Prinz und Prinzessin Johann Georg verweilten ungefähr eine '»albe Stunde in der Kirche und gaben ihrer großen Freude »der das herrliche Bauwerk und seine Ausstattung Ausdruck. Bon der Kirche fuhren sie nach der Konigl. Spitzenklöppel-Muster- jchule Bor der Anstalt wurde das Prinzenpaar durch den Ge werbe Oberlehrer Lorenz begrüßt. Dieser geleitete die Prin zesjin — Prinz Johann Georg verweilte inzwischen im Auto mobil — durch die Schulräume, wo die Arbeiten eingehend de sichngr wurden. Die Prinzessin war entzückt, derartig« Spitzen zu sehen, und erwarb einige. Sodann wurde die städtische Klöppelschule besichtigt. Die Prinzessin äußerte ihre lebhafte Freude über die kleinen .Klöpplerinnen und übergab der Lehre rin eine Geldsumme zur Verabreichung von Schokolade an die g inder. Bach herzlicher Verabschiedung fuhren Prinz und Prin zeisin Johann Georg nach Zwickau. § Eine bekannte Dresdner Persönlichkeit in mii dem Kaufmann und iXindelsrichler -Hugo Rudoipb Bai dam us zur Ruhe eiug.'gaugeu. Besonders i» Ser Pau- delsivelr stand der Verstorbene in hohem Ansehen, war er doch über l«> Fahre Che» des alrreuomniierlen hiesige» Hand Iuuge Hauses 'Rosseck u. Baldamus. Kolonial- und Landes Produkten Großhandlung, Kleine Packhosnraße Das Ge schält wurde lü«>-.> von Herr» E. M. Nvst'eck in denselben Räumen, ivo es sich jetzt noch besiudet, gegründet. Iüt>.', trat der seht Verstorbene als Mitiultaber in dasselbe ein und er hat das Unternehmen mit seinem Kompagnon bis zu denen im Fahre 1800 erfolgten Tode gemeinsam geinlirk. Leit dieser Zeit nmr Herr Rudolph Valdanius alleiniger Fuhaber der genannten Firma. Herr 'Baldamus belleidetc auch seil vielen Fahren das ehrenvolle Amt eines Handels richters. Des Verstorbenen Verdienste um die Vvrndels- inicressen waren durch Verleihung von Orden an masigeben- Ser Stelle gewürdigt worden. —* Anläßlich der am 7. Funi. also nächnen Montag beginnenden Gleiserneuerunq und Fahrbahnbcscstignng der Wilsdruffer Straße einschließlich des Skraßenkrenzcs am Altmarkt wird aus die Dauer dieser Arbeiten, wie schon mitgeteilt, der Durchaa n g s v e r t e h r für W agcn aller Art durch die Wilsdruffer Straße vollständig auf gehoben. Rur solchen Fuhrwerken, welche daselbst Ver richtungen haben, wird es — soweit möglich gestattet sein, in der Richtung Pvsivlah-Altmarkl in die Wilsdrns ser Straße einzusahrcn. Ferner wird der Teil der Wet- tinerslraße zwischen Postplatz und Großer Zwinger- srraße iür allen Fährverkehr gesperrt. Während der Sperrung der .Kreuzung 'Wilsdruffer Straße—Schloßstraße bat der 'Wage»verkehr von der Prager Straße her nach dein Theatervlaß bcziv. nach der Rcuitadt und umgekehrt ent weder durch die .König Johann-Straße-Reumarkt oder nach der Wall und Svphienslraße itattzufinden. Der Drvschkenstandplatz für Dro'chken l. Klasse am Postplatz ivird lvährcnd der Gleisbauten daselbst nach der Annen- straße entlang des v>i:ip!poiiamies verlegt, der Automob'l- drpschkenstandplatz aber ausgehoben. * Von der Sängcrsalirt der „Dresdner Liedertafel" erhalten wir über den Abschied von Rürnbcrg und den Besuch in K v u st a n z von einem Teilnehmer noch folgende Schilderung: bl ach dem Schlüsse des glänzenden Konzertes in Rürnbcrg fand in einem Rebcuranm des .Kon.zerisaales ein gemeinsames Abendessen und nachfolgendes gemütliches Beisammensein der Dresdner und Nürnberger statt. Hier bei wurde» wertvolle sgngesbrüüerlichc Ansprachen von den beiderseitigen Vorsitzenden «»halten. Sv erinnerte Hartwig Dresden an da» Rürnderger Längcrsest I8«1. Auch der heutige Da« solle die Herzen der Langesbrüder einander nahe bringen im Bewußtsein de» gleichen Stre ben». der Pflege de» deutschen Liede». Ihm erwiderte ebenso herzlich Fabrikbesitzer H e tz e l - Nürnberg. In fest licher. geistreicher Rede verglich Iustizrat Dr. Pötzfch- Dresden die Nürnberger Meistersinger von ehedem mit den Sängern von heute und feierte al» Meistersinger alle die, für die dg» Lied eine Quelle reiner, wahrer Freude sei im Ginne de» unsterblichen Hans Sach». Hosrat Dr. E m m r i ch - Nürnberg gedachte seiner alten Beziehungen zum Schweizklub der „Liedertafel" und Rechtsrat Dr. Merkel- Nürnberg lobte die Vvrstandsschast der «Lieder tafel". die den Weg zu den Nürnberger Sängerherzen ge bahnt habe. Dazwischen tönten Soli der Liederiäflcr Wiggert «Piston». Piehier «Baritons. Jena lBatzl und reizende Unicrhaliungsvorträae von zwei Nürnberger Herren. Besonders gefielen die Lieder de» anwesende» Komponisten Hutter: „Im Chore" und „Bergfahrt", die Herr Piehler sehr schön ovrirug. Noch manch schöne» Wort erklang als Rede und Gesang, dann mußte geschieden lein, de»» gm nächsten Tag, Mittwoch, sollte der Erirazu« »ach Friedrichshafen weitergehe». — Früh 8s/- Uhr war der Zug fertig, unter einem Sängerspruch verließ er die Halle, be gleitet vom Winken der auf den Bahnhof gekommenen Vorstandsmitglieder aus Nürnberg. Nun begonn bei bren nender Loilnenglul eine heiße F^hrt bi» zum Bodensec. e» war ein glücklicher Gedanke, daß Nürnberger Freunde zwei Faß Diicherbicr in de» Zug gespendet hatten. Nach l Uhr langten die fahrende» Länger in F r i e d r i ch s l, a f e n a». Das Schiss hatte au» telegraphische Bitte gewartet und »>ln ging s in herrlicher, kühler Fahrt über den ewigschönen Bodensee nach K o n st a » z. Bei der Ankunft braustet, uns die Klänge der Sachscnbymne entgegen, eine Deputation des Kur- und BerkehrsvereinS und eine solche des Kon- slaiizer Gesangvereins empfingen uns in festlicher Klei dung. Unter Bvraniriii der Musikkapelle hielten wir iiti'ern Einzug in das vornehme Inselhotel. wo alSbald zur Tafel geläutet ward. Im Anblick des grünen Sees, des blauen Himmels, der lachenden Sonne ging allen das Herz aus. Nach kurzem Spaziergänge im herrlichen Siadt- park folgte Ltellprvbe im alihistorischen Kvn.ziliuinsaale, der mii der Geschichte von Konstanz sv eng verknüpft ist. Das K v n zert nurr vollständig ausverkanft. ES fand zu wohltätigen iinö gemeinnützigen Zwecken in Konstanz statt und nahm denselben glänzenden allgemein hochbeiriedigen- den Verlaus wie das am Abend vorher in 'Rürnbcrg. Auch die Solisten, die dieselben waren, fanden reichsten Beifall. Rach dem Konzert war Abendessen im Inselhotel. an dom Vertreter der Stadtbehörde teil nahmen und manch schönes, ehrendes Wvri für die Leistungen und den Veinch der > ..Dresdner Liedertafel" erklang. Auch ein Telegramm des befreundeten „Slullgarter Liederkran,zes" kam zur Ver lesung, das die Dresdner ans badischem 'Boden begrüßte und glücklichen Forlgana der Fahrt wünschte. - * Sächsischer Gnmiiasiallchrer-Vcrein Heute früh 8 Uhr fanden .zunächst wiederum in der Aula des König Georg-Gizmnasinins die geschäsrlicheii Verhandlungen statt, woran sich um I l Uhr die o s s c n t l i ch e V e r s a in m I n ng gnschloß. Derselben wohnte» die Herren Kultusminister Dr 'Beck und Wirkt. Geh. Rat I>. Gra« Otto Vitzthum von Eckstäüt, Geh Schulra, Dr. Vogel, Bürgermeister Dr. Man. Bezirtsschnluispekior Schulrat Dr. Prietzel und Mtlrciche namhastc Pädagogen bei. Den Hanptvortraq hielt Herr Oberstndienrat Professor Rektor D r. Ltüreiibiirg- Dresüen über das Thema: „Läßt das Gymnasium i n S a ch i e n i e ine S ch nler zn alt werde n?" Der üiedner erörterte die Frage, ob das Jahr der Militarüienst- zeil zur Studienzeit gerechnet werden solle oder nicht und! zog dann interessante 'Vergleiche zwischen Preußen »nd > Sachsen bezüglich des Abschlusses der Gnmnasialbildung.! Er wies daraus hi», daß aus den .Zahlen hervvrgehe, ö,iß i der Abschluß der Gymnasialbildniig bezüglich der Zeit in l Preuße» ziemlich derselbe sei, wie in Sachsen, wenigstens > stehe Sachse» nach dieser Richtung hin Preuße» nur wenig! nach. Die Frage, ob cs äuge,zeig! sei. die Knaben schon! nach dreijährigem Unterricht in einer gntgeleitetcn Bür gerschule dem Gitmnasium ziizunihren, sei jedenfalls der Erörterung wert. Ein gewisser Zwiespalt sei dadurch vor handen, daß daS Grinnnrsiunr bei der Ausnahme von dem Knaben so viel verlangen solle, als er in drei Bürgerschul- lahren gelernt haben müsse. Dagegen würde» »ll Prozent unserer Knaben den Gninnasien erst nach einem vierjähri gen Bnrgerschulnntcrrichte zugcsührt. Vielleicht sei es möglich, die Forderungen für die Ailfnahmcprnsung »och mehr alS bisher scsrzulcgen. dann würden vielleicht eine größere Anzahl gurveranlagtcr .Knaben dem Glimnasium schon nach drei Schulßrhren übergebe» werden können. Der Redner verbreitete sich dann über seine Erfahrungen in der von ihm geleiteten Krcuzschulc und erörterte in längeren Ansführnngen die Frage der Vorschulen, für welche in Sachsen nach seiner Meinung kein Bedürfnis vorhanden sei. Selbstverständlich komme di« verichiedensachc Begabung der Schüler in erster Linie mit in Frage. Diese ergebe sich auch aus der Bcrschicdcnartigkeit der Zeit, die aus die Hgnsarbeit verwendet werden müsse. Dazu komme noch, daß sich die 'Anlagen mancher Schüler erst einige Jahre später entfalten uiw. Ter Redner kam zu dem Schlüsse, daß gut- veranlagte und gut fortgeschrittene.Knaben schon nach einem dreijährigen Besuche der Bürgerschule ausgenommen und daß sie dann nach weiteren neun Jahren durch das Gum- nasiurn gebracht werden konnten. Schließlich erörterte er noch den Uevergang der Abiturienten zur Universität, um darauf hiiizuweilen. daß man wohl auf eine Herabminde- rung des Alter» der Abiturienten zukvmmen könne, doch werde sich die Zeitersparnis ivobl höchsten» auf ein halbes Jahr erstrecke». Die Ausführungen de» Redner» fanden lebhaften Beilall und auch der Borfitzende sprach ihm de» Danck und die Anerkennung der Beriammlung aus. An zweiter Stelle sprach Herr Professor Dr. Bassenge- DrcSden über den staatsbürgerlichen Unterricht auf dr» höheren Schulen. Auch er erntete mit leinen AuSstthrungen lebhaften Beifall unb Dank der Versammlung. —* 1. Denlscher «lindentag. Den heutigen Berhand- lungeil wohnt« ai» Berireier der Siaaisregierung Herr Eleh. Regierungsrai Dr. Gelbhaar bei. Zum ersten Bvr- sitzerrde», wurde Herr Dr. Cohn»Berlin gewählt. Der- selbe dankte zunächst de» Mitwirkenden des gestrigen Kon- zcrie» und hob hervor, daß dasselbe einen glänzenden künst- lettischen Erfolg ergeben habe. Ein Antrag de» Herrn Ritter v. Ehlumeck «, der Witwe de» BUnden-Freu»- dcS Paul Schneider die gestrige Trauerkundgebung ichriii lich miizuieilen, wurde einstimmig angeuommen. Ein An- trag des Herrn Th. Oellricha. Petitionen an de», Reichstag »nd den Btindesrai zu richten, um Einführung des v b i iga io r i s ch e >, S ch n I » nt e r r i ch t s für blind« >K i n d e r gleich de» Sehenden wurde einer Kommission überwiesen. Als nach st e n Tagungsort wnrde Ber - l i li gewählt und beschlossen, daß die Tagung i» der Psingst- woche ll»I.' dort stcmsinden toll. Weiter stände» noch aus der Tagesordnung Referate des Herrn Musikdirektors Urlaub über: »Die lljährigen Ersahruiwen in der Mustkausbil- dung blinder Künstler im wahre» Sinne dieses Worte»", des Herrn I. Wunsch über: »Der Blinde als Muisiklehrer der Sehenden" und des Herrn H. Psingsten über: „Blinde Lalonpianisten". Die anweiende» blinden Damen hielten eine Londcrsi tz n n g ab. Für morgen ist eine gemeinsame E i s e n da h » sa h r i »ach Chemnitz zum Besuch der LaildcSbliiideiiansiali geplant. —* Nachklänge zur jüngsten Zeppelinsahri. Der Schwindel m it Zeppeliu - P v stkarie n, d. h. mit Postkarten, die angeblich photographische Aufnahmen des Zeppelinschen Luftschiffe» über Leipzig wiedergeben, steht augenblicklich in großer Blüte in der Pleißestadi. Da wer de» zunächst an allen Straßenecken Postkarten verkauft, die Leipziger Straßen und Plätze zeigen, über die der „Z. Il" wegsliegt. Es sind das alles ganz grobe Fälschungen, den» i» die Ansichtskarten ist das Lustschifs hineinkopiert, und nicht einmal der „Z. II", der Leipzig am Sonntag besuchte, sondern das alte, bei Echterdinge» vernichtete Lustschiss, kenntlich an der in der Mille des Lausgangcs zwischen den Gondeln besindlichen kleinen Kajüte. Wie plump die Fäl schung ist, sieht man schon daraus, daß aus den Postkarten dnrchiveg alle Läden offen sind, was am Pfingstsonntag nicht der F^tll ivar. Andere Karten zeigen Mvrgenbelenchtung statt NachMlNagSsvnne, und an, manchen hat man auch die fehlende» Menschennilissen einfach ganz mechanisch htnein- kvpieri, sv ans einer Karte, die den Augnstusplatz zeigt, einen Zuschaiiersireise» mit Rennplatzpublitnm, das nun aber leider nicht in die Höbe schaut, sondern sich gegenseitig ansieht. Dabei sind einzelne Leute schändlicher Werse sogar ihres Kopses beraubt morden, sv daß an einer Stelle nur ein hoher Umlegekragen sich mit einer jun gen D a m e u n terhül l. Ans allen diesen Machwerken, von denen sich übrigens wohl niemand ernsthast hat täuschen lassen, ist außerdem das Lnstschiss viel zu groß und viel zu nabe dem Erdboden wiedergegebe». — Auch auf die Gc- slügelwelt hat das Erscheinen Zeppelins seine Wirkung nicht verfehlt. In Geilsdorf wurde einer in der Nähe des Dvrsteiches Futter suchende» Schar Hühner durch das in der Luit kreuzende Fahrzeug »nd das surrende Ge ränich der Motoren ein sv heftiger Schrecken cingejagt, daß das sonst wasserscheue Bölkchen samt und sonders in den Teich flatterte und nur mit vieler Mühe vom Tode des Ertrinkens gerettet werden konnte. Selbst Len freche» Sperlingen war die Sache nicht geheuer: es wird von verschiedenen Zeitungen bestätigt, daß sic unter Anzeichen von Angst und Schrecken in Staren- lübcln, unter Dachtraufen und selbst in menschlichen Be Hausungen Unterschlupf suchten, bis die Lust wieder „rein" war. — Eine überwältigende Wirkung hat das Erscheinen des Z e p p c l i n ba l l o n S in Planen i. B. bei dem 'Vorsitzenden des Vereins für Lustschissahrt hervorgerufcn: denn er trommelte sosort seine» Verein zusammen, und dieser machte seinem Herzen in einem Telegramm an den König Lint, das ,'olgendcn Wortlaut hatte: „Eurer Majestät sendet untertänigst Unterzeichneter Verein namens der begeisterten Bevölkerung die freudige Psingstmel- dung, daß Gras Zeppelin mit seinem neuen, siegreichen Lnslichiss die erste Stadt Ew. Majestät Lande, unser Plauen, in stolzer Fahrt heute mittaa überflogen hat. In alter Sachientreuc. Bvgtlündischer Verein für Luftschifsahrl. Der Vorsitzende." — Der König ließ dem Verein fol gende Antwort übermitteln: „Se. Majestät der König haben sich sehr über die Meldung gefreut, daß Plauen die erste 'ächsiichc Stadt gewesen ist, welcher vergönnt war. das Lust'chi't des Grasen Zeppelin zu sehen. Freiherr v. Könneritz. Major und stellvertretender Flügeladjutanl." —« Bereit, der Handlnugsgehilsinncn für TreS den und Umgegend. E. B-, veranstaltet am k- d. M. ei» Som merse st im Garten und Saal von „Stadt Amster dam" in Lanbegaft. Das Fest findet bei jeder Witterung statt, da der geräumige Saal acniigend Platz bietet. —* Auszeichnung. Tie Handelskammer Dresden ver lieh dem Prokuristen Herrn Max Lorenz, der seit 25 Iah Paul S t r u v e - .Klotzjchel. der einen rührenden Dank an die enthielt, deren Herz für die in der Nacht Wandelnden schlägt und der zu den musikalischen Darbietungen überleitete. —er.' 's-'' D>e 2. Musik-Fachausstellung, veranstaltet vom Zen tralverband deutscher Ton künstlrr und Ton- 1 ü n si l e r v e r e i n « iw Kristalloalast zu Leipzig, wurde, wie telegraphisch schon kurz erwähnt, gestern nachmittag in Gegenwart zahlreicher Ehrengäste, namhafter Tonkünstler. Musi- kalienverleger und Musikinüustrieller feierlich eröffnet Adolf «s o r r m a n n. Vorsitzender des Zentralverbandes, hielt die Er- viinungsrede. Er gedachte einleitend der vor :k Jahren in Ber lin abgehaltenen l Musik-Fachausstellung der großen Ausgaben und Ziele, die der Verband sich gestellt habe Ein harmonisches Zusammenwirken der schassenden und ausübenden Tonkünstler Deuiicblands. ihnen diejenige Stellung zu verschossen, welche sie lnniichllich ihrer Bildung und Leistungen einzunehmen berechtigt und. pekuniäre Sicherstellung im Aller, die Hebung und Sanierung des Musiklehrerstandes, sowie die NeaUsterung iveale: Ziele habe der Verbanv sich zur Ausgabe gestellt. Die 2 Musik Fachausstellung solle zu der Lösung dieser großen Auf gaben. einer weitausgreiienden. großzügigen Förderung dienen. Sie zeige den hohen gegenwärtigen Stand und die Entwicklung der Kunst des Instrumentenbaues. des Notendrucks. Notenstichs und die Entwicklung auf dem Gebiete unserer allgemeinen Musik- industrie. Anregungen zur Kunst und Besruchtung derselben, sowie freien Meinungsaustausch herbeizusllhrcn. das seien die weiteren hohen Ziele, die den Zentralverband zur gegenwär tigen Ausstellung veranlaßt haben Sie solle gleichzeitig dem Z,weck dienen, sestzusteilen, ob cs möglich ist. in längeren Perioden i» großen deutschen Musikzentren weitere Ausstel lungen zu veranstalten. Mit herzlichem Danke an die staatlichen und städtischen Behörden für die große Förderung des Unter nehmens und einem Hoch aus den Protektor der Ausstellung. Se Majestät den König Friedrich August von Sachsen, schloß Redner seine Ansprache Namens der Stadt Leipzig begrüßte alsdann Bürgermeister Roth die Ehrengäste, Künstler und Aussteller au»s herzlichste. Nachdem vor l! Jahren die l. Musik- Fachuusstellung in der Reichsbouptsladt siatigesunden habe, sei für die 2. Leipzig der gegebene Platz In nnjerem deutschen Vaterland dürste sich kaum eine zweite Stadt jinden. in der die künstlerische Ausbildung in der Muiik und das Verständnis sür dl« letztere Generationen hindurch bodenständig gewesen «st. Große Musiker und Komponisten sind mit der Geschichte des Musiklebens und den Mustk-Lehrinstituten Leipzigs aufs engste verknüpft. Aber alles dieses dürste allein wohl nicht den Aus schlag gegeben haben sür di« Wahl der Ausstellungsstadt. Leipzig steht auf dem Gebiete des Musikalienverlags und der Musikindustrie obenan. In innigem Zusammengehen mit dem Musikleben und dem seit alters her ansässigen Buchhandel haben Musikverlag und -Industrie sich sicher und stetig derartig entwickelt, daß sie heute wirtschastliche^Faktoren von größter Be deutung sür Leipzig geworden sind. Es kann sich rühmen. Fir men in seinen Mauern zu haben, die aus dem erwähnten Ge biete zu den ersten der Welt zählen. Nicht nur aus idealen, sondern aus wichtigen, materiellen Gründen spreche er deshalb den Wunsch aus. daß die Ausstellung dazu beitragen möge, die ^Beziehungen zwischen Tonkünstlern und Ausstellung zu vertiefen j im beiderseitigen Interesse und dem unserer ganzen Stadt. Möge sdas stetig zunehmende Einvernehmen und Zusammenwirken zwischen den Vertretern der Tonkunst und den Vertretern des Munkverlags und der Musikindustrie der bleibende Erfolg die ^ ser Ausstellung sein. — Namens vr. Majestät des Königs Fried- ! rich August erklärte hieraus Kreishauptmann Freiherr von Welck die Ausstellung sür eröffnet. — Die Ausstellung gliedert sich in 17 Gruppen und bietet einen erschöpfenden Uebcr- blick über die markantesten Erzeugnisse der praktischen Musik industrie bis zu den neuesten Errungenschaften und Ersin- Iunaen. Sie nimmt sämtliche Säle des großen Etablissements ! ..Kristallpolast" «in. Unter den Streich-. Blech- und Schlag- ! instrumentcn befinden sich Werke altitalienischer, französischer und deutscher Meister Der Verband deutscher Geigenbauer stellt seine Erzeugnisse in einer Sonder-Abteilung aus. Die Ab teilung Harmoniums. Klaviere und Klavierbestandteile ist über reich beschickt. Auch Sammlungen. Bibliotheken und Original werke usw enthält di« Ausstellung in großer Fülle. Vierzehn l Staatsmedaillen stehen dem Preisgericht zur Verfügung. Paul Lindau. 1839 in Magdeburg geboren, feierte, wie bereits mitgeteilt, am 3. Juni seinen 7 0. Geburtstag. Er i beging ihn. wie das ,.L. T." mitteilt, in unverwüstlicher Heiter keit und Frische. Schon nachts um 12 Uhr hatte man ihm im FZreundeskrcilc eine intime Feier bereitet: dabei waren Adolf Wilbrandt. Mar Halbe. Hermann Heijermanns, Gras Stcrnberg (der österreichische Abgeordnete), Eiscnbahndirektor Marti,,! ^ und verschieoene andere Meininger Freund? Lindaus vereinigt. Einen musikalischen Morgengruß brachte Professor Hummel, der mit seiner Tochter sein „Hosiannah" vortrug. Dann regnete eine wahre Flut von schriftlichen und mündlichen Glückwünschen. Kränzen und Geschenken aller Art auf tzen jugendlichen Siebzig jährigen herab, die von seiner Beliebtheit Zeugnis gaben. Nicht weniger als achthundert Depeschen waren bis mittags ein- aegangen. Persönlich gratulierten: Paul Schlenther, Adolf Wilbrandt, Albert Niemann, Direktor Lautenburg, Direktor Barnowski, Josef Kainz. Max Grube, Guido Dhielscher, Mar Pohl, Klara Meoer, Rosa Popp und viele andere. Depeschen sandten der Herzog und die Herzogin von Meiningen, der Erb prinz von Meiningen, Eerhart Hauptmann, Richard Alexander, Johannes Trojan, Hermann Sudermann und zahllos« Kollegen Lindaus. Unter den ungeheuren Blumen- und Kranzspenden waren besonders zu erwähnen: die Kränze von sämtlichen dcut sche» Intendanzen, von den Solomitgliedern des Berliner König!. Schauspielhauses, von Prinz und Prinzessin Reuß, von Gehennrat Schweninger und ein prangendes Rosengewinde von Harry Walden. Um zwei Uhr scind dann in der Wohnung eine größere Feier statt, bei der zunächst ein Quartett, von Hein rich und Alfred Erünfeld, Professor Dessau und Kapellmeister Birnbaum gespielt, zum Vortrag kam. Dann hielt Professor Klaar eine Ansprache, woraus Lindau ein Album überreicht wurde, dessen Umschlag ursprünglich zu einer Renaissancedibel mit kunstvollen, alten Beschlägen gehörte. Das Album enthält auf achthundert Blättern zahlreiche Wünsche in Bers und Prosa, darunter auch solche von Fürstlichkeiten, an den Jubilar. Später gratulierten noch Abordnungen der Schiller-Stiftung, des Ver eins Berliner Presse, der Wiener Loncordia. Zum Schluß sang Lilli Lehmann Ehren des Jubilars, dem der freudenreiche Tag mit einem Festbankett am Abend ausklang. Die „Signale sür die mnstkalische Welt" lNerliu ^V. Ol erlassen ei» Preisausschreiben für kurz« Klavier stücke jeglicher Art. Charakter der Musik und Schwierig leiten der Technik sind vollkommen sreigestellt. Es gelan gen Preise zu M>. 100. :i00. '.'Oll und sechs zu je 100 Mk. zur Verteilung. Als Preisrichter ivalten die Professoren Gustav Holländer »nd Philipp Schar wenka, Termin ist der l. September dieses Jahres. s Meyers Große» Konversations-Lexikon. Ein Nachschlage werk des allgemeinen Wissens Sechste, gänzlich neubearbeitcte und vermehrte Luilage. Mehr als IhtzOOO Artikel untz P«-
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