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- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1909-05-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19090530010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1909053001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1909053001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-05
- Tag 1909-05-30
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Monat
1909-05
-
Jahr
1909
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Dresdner ZLnchrichten. Sir. UV. Seile 2. »m Sonntag, »U. Mai 10VV sollte, weil daS Zentrum dafür stimmt, dann wird'» schlimm .ich i>al>e soeben Sie „'Nordd. Allaem. Zty." aeleie». dort ist »och melir «nigeöeulet. Es uiaa kommen — die Herren mögen davon überzeugt sei» —, das, sie eine Mehrheit für irgendeine Borlgge Uder die Erdschastssteuer nicht dekvni- inen werden. Sukkurs hat die Regierung nicht zu er warten. Wenn sie trov-ein eine Vorlage mache» wolle, so mutz ich es dem Herrn Staatssekretär überlassen, den Erfolg abzuwarten. — Es wird abgestimmt und die u o t ie r u ng sst e n e r mit dem -intrage Müller-Fulda e instimmig a » g e n vmme n. ES folgt die Beratung der Umsatz, und Wertzuwachs, neuer. Staatssekretär Sudow ist nach wiederholter Prü- ning der Sache von der ileberzengung nicht zurückgekom- inen, das; die Frage noch nicht so weit geklart sei, bah sie sich zu einer gesetzlichen Regelung in wenigen Monaten eigne. Akg. D r. Böhme iWirtsch. VM.i drillt unter Zurück ziehung seines bisherigen -l» trag es ans Freilassung -er csruiidstücke im Werte unter 20 000 Mark und Stasselnng der Uinmtzsieuer bei Gruudstückeii von höherem Wert eine» neuen Antrag ei», der u»bebaute Grundstücke im Werte von 5000 L>iart. betxrnte im Werte von 20 000 Lllark von der llmiatzstener ans Antrag sreiläsn. >)»i übrigen beträgt die Umsatzsteuer in Prozent. Tritt drei Zähre nach dem Er werb ein neuer Besitzwechset ein. so ist die llmsatzsteuer von dem letzten Besitzer zu entrichten. Solche Erwerber, die einen Grundbesitz im Werte von ininöesleiiS 100 000 Mark besitzen, haben Sie Steuer zu entrichten. Dieser Antra», wird angenommen, ebenso eine Reihe weiterer AbändernngS- anlrchie des Grasen Westarp ikons.s. Ein Teil von ihnen betrisst die technische Anssnhrnng der Steuererhebung. Mo difiziert durch den angenommenen Antrag Tr. Böhme lautet der Eingang zu 8 >: „Feder abgeleitete Eigentumserwerb eines im Denkicheil Gleiche oder seinrn Schnt>,ebieten ge legenen Grundstückes oder Erwerb eines Rechtes, snr wel ches die ans Grundstücke bezüglichen Borichrisien gel ten lErbbanrechte, Bergwerkoeigeninm», unterliegen einer g» d»,S Reich zu entrichtenden Steuer von >5 vom Hundert deS WerreS des erworbenen Grundstückes über Rechtes. Ter EigentumSübergaiig in E»t- eignungö- und ZwangSversteigernngSoersahren. nicht aber der unmittelbar aus Erbsvlge beruhende EigentnmSwechsel unterliegt der Besteuerung." Für die b'aertzuimtchSsicner ivird bestimint: „Laßt sich der Erwcrbs- preis nicht ermitteln, so tritt an seine Stelle der gemeine Wert zur Zeit des Erwerbs. Während nach dem in erster Lesung angenommenen ursprünglichen Anträge die Ge meinden alS Bergütnng snr die Erhebung der Wcrtzu- wachonener 20 Prozent erhalten ivlleii, wird nnninehr be nimmt: Bei den Erträgen der Wertzninachc-ftener sliesten 50 Prozent in die ReichSkasse. der Rest fließt vorbehaltlich anderweiter Bestimmungen der EandcSgesetzgebnug den Gemeinden zu. Bon der Umsatzsteuer sind befreit: der ctönlg, die Königin, die königliche Witwe, der Reichs- und bundesstaatliche Fiskus. deutsche Kirchen- und Rettgivns- aesellsclxrfteii mit dein Rechte juristischer Personen, öffent liche WohltäligkeitSansialken, Schulen, Universitäten, Ge meinden »sw. in Armen-, Schul- und Äircüenangclegen- heite». gemeinnützige Wohnungc-baiigeuvssenictiasten. Tie ,n 25jährigen Perivden zu entrichtende Zideikomminabgabe wird statt auf 1 Prozent auf Prozent festgesetzt. Tie Umsatz- und WeriznmachSsteiier sind nicht zn entrichten bei Besitzveränderungen, deren notarielle und gerichtliche Beurkundung vor dem l. April 1009 erfolgt ist. Zn der ersten Lesung hi es; es: „Bor dem 1. Oktober. falls die Um schreibung im Grün dH »che vor dem l. Oktober 1910 erfolgt." Mit diesen Aenderungen werden Umsatz- und Wert- znwachssteuer angenommen. — Sodann werden die gestern und heute beschlossenen neuen Stenervorlagen in zweiter Lesung nochmals durchgesehen: Kaffee- und Tee- zvll. BelenchtnmiSkörper- und Zundholzsteiler, Mnhlen- nmsatzsteuer und .EvhlenansfuhrzoU. und überall werden die gefaßten Beschlüsse bestätigt. — Tie nächste Sitzung wird für die Berichtsverlesnng auf den 16. Juni festgesetzt. Ter Vorsitzende bittet die ganze Kommission, bei der BerichtS- feststellnna in beschlußfähiger tzlnzahl zugegen zu sein. Kurz vor 7 Uhr schlicht die Sitzung. kan», nötig sein nttlrde. A«cks »te NvrgängrI,, der Kvm mifsivn. die er ans das lebhafteste bedauert, können ihn keineswegs zu einer Aenderun« seiner ganzen bisherigen Haltung bewege». Ter Reichskanzler wird die nächste Gelegenheit im Reichstage benutzen, um seine Stellung vor dem Lande klarzulegen." Sin Protest der deutschen Zündholzsobrttante«. Berlin. (Priv.-Tel) Die deutschen Zündholzfabrikanten md« Resolution ter von 46 deutlchen „ , esamten deutschen roduktion darstellen, müssen gegen die Einführung einer Zund- olzsteuer protestieren und ersuchen die Regierung, von der geplanten Ltruervorlage adzusehen, da sie eine weitere unge heure Schädigung der deutschen Zündholzindustrie verursachen und insbesondere die mittleren und Heinere» Betriebe geradezu ver nichten würde. Sollte jedoch die Regierung wider Erwarten auf Einbringung der Vorlage bestehen zu inüssen glauben, so könnte» die deutschen Zündholzfabrikanten unter folgenden hauptsächlichen Voraussetjungen zustimmen: 1. dürsten für die nächsten fünf Jahre Konzessionen zur Errichtung neuer Fabriken seitens der Bundesstaaten nicht erteilt werden. 2. der Einfuhr zoll muh neben dein Betrage der Steuer von ltz Mark auf 25 Mark für lütz Kilo erhöht werden, >1. die jetzt bestehenden Züiidhoizfadriken müssen sämtlich von Reichs wegen kontingen tiert werden. Leine neue Inseratcnstcucr. Berlin. tPriv. Tel.) Tie Mitteilung, -atz in der FiiianzkommiMon des Reichstages auch eine Z nseraten - sl e n e r angekündigt sei, verübt auf einem Irrtum. Er ist dadurch entstanden, daß, als bei der Bestellung der Re ferenten die Mitteilung gamaM wurde, daß eine Mühlcn- uiniatzstener eingebracht werden, würde und bereits «in Re ferent für diese bestimmt wurde, auch von einer Inseraien- siener die Rede war und auch für diele das Referat vergeben wurde. Es handelt sich dahei aber um die in erster Lesung abgelehnie Steuer, worüber Bericht erstattet werden muh. * Berlin. lPriv.-Tel.) AnS der Tatsache, daß Direk tor Baltin und G e h. R a t Witting gestern vom Fürsten Bülvw empfangen wurden, ist gefolgert worden, der Reichskanzler habe Herr» Wttttng den Posten des Ncichs- schatzsekretärS aiigelwten. Das „B. T." kann versichern, daß diese Schlußfolgerung gänzlich unzutreffend sei. Auslassungen der „Rordd. Allg. Ztg". i g." be- Berlin. sPriv.-Tel.s Tie „2k o r d d. A l l g. merkt in ihren Rückblicken zu den Vorgängen in der F inanzkvm m issi v n : „Es ist im Interesse unseres gesamten politischen Lebens dringend z» wünschen, daß cS gelingen möge, das entstandene Zerwürfnis zwilchen Par teien, die grundsätzlich zur Durchsetzung der Reform mit zuwirken bereit sind, wieder bcigelegt werde, bevor die Verhandlungen im Plenum beginnen." — Hinsichtlich der neuesten K o m m i s s i o n s v o r s ch l ä g e bemerkt das Blatt, daß cS sich da um solche Steucrprojekte gehandelt habe, die im Bereich des Möglichen liegen, wenn ihnen auch, besonders der Erhöhung des Käffeezollcs. gewisse Be denken gegenüberständcn. Daneben seien aber nach zwei andere Projekte, nämlich eine M üh l e n u m s a tz sl c u e r und ein Kohlenausfuhrzoll, in Vorschlag gebracht und angenommen worden, die sedenfalls in dieser Form nicht Gesetz werden könnten. Sie gehörte» nicht in ein Finanzgesetz, sondern seien ganz überwiegend wirtschaftspolikische Maßnahmen. Ihre Einfügung in das csesetz betreffs Acnderung des Finanzwesens belaste dieses mit Fragen, die nicht hineingchörcn. und sei geeignet, die Freiheit der Entschließungen der Vundesrcgiernnge» .^i beeinträchtigen. Laste man die beiden letzteren Vorschläge aus der Ertragsherechnnng ans. so ergebe sich für die in direkten Stenern, ans welchen die verbündeten Regierun gen insgesamt 380 Millionen Mark hätten ziehe» wollen, ein Gesamtertrag von -'!20 Millionen. „Während", w fährt das Blatt fort, ,>nis dem Gebiete der indirekten Steuern Ter deutsche StaatSbahnwagrnverband. München. Die .Ilorr. Hofsntann" wendet sich in längeren Ausführungen gegen eine Darlegung über die Wirkung des deutschen SGalsbahnwagenverbandes. die «ins dem Fachorgan deS bayerischen Eisenbahnverbandcs in einen Teil der Mnirischen Presse übcrgcgangen ist und die Behauptung anssteltt, daß infolge des Staatsbahnivagen- verbandes die besseren bayrischen Güterwagen größtenteils in Preußen, die schlechteren preußischen in Bayern verkehr ten. Tie Korrespondenz führt aus: Tie Bolmnptting, daß die preußischen Wagen älter und mangcllmfter seien, als die bäuerischen, widerspricht den Tatsachen. Das Durch schnittsalter der preußischen Wage» ist zweifellos geringer, ihr Ladegewicht durchschnittlich größer. Der Prozentsatz der jährlich ausgemusterten Wagen ist in Preußen lwher und die Unfallstatistik zeigt, daß die Unfälle aus preußischen Bahnen keineswegs größer sind, als bei den übrigen deut sche» Bahnverwattnngen. Die Vorteile, welche die frei zügige Benutzbarkeit des großen GittLnvageiit>arkeS für Verkehr und wirtichastliche Betriebe mit sich bringt, sind für die kleineren deutschen Verwaltungen größer als kür Preußen. Gewisse Uebergangsschmierigkeitcii fallen nicht ins Gewicht gegenüber dem großen Vorteile. Der früher oft betonte 'Mangel an Güterwagen ist bereits im ersten Monat nach dem ZnSlcbentretcn der Gemeinschaft vollständig ge schwunden. Der Artikel schließt: Es kann also zweifellos schon heute, trotz der verhältnismäßig noch so kurzen Zeit, die seit ZiiSlebentreten der Wagengemein,schart verstrichen ist, die segensreiche Wirkung der neuen Einrichtung fcstgc- stellt werden. Große Fernfahrt des „Zeppelin H*. F r i c d r i ch s haf e n. sVon unserem eigenen Bericht erstatter.) Die gestern infolge starker Regcnfälle aufgc- gebene grobe Fernfahrt des Luftschiffs „Zeppelin II" über Bayern nach Norden ist für heute nacht beab sichtigt, falls nicht unvorhergesehene Umstände eine Aus führung unmöglich machen. Lustschiffverbindunge». Zürich. (Priv.-Tel.) Die Deutsche Luftschiff-Gesellschaft will eine Verbindung zwischen Luzern und nord- sowie süddeutschen Städten Herstellen. Die Baukosten einer Luftschiffhalle in Luzern betragen etwa 700 000 Mark. Den Bau und die Unterhaltung der Halle übernimmt die Deutsche Luftschiff-Gesellschaft. Di« Hall« soll vier Luftschiffe aufnehmen können; zu Anfang sollen deren drei dort stationiert werden, und zwar zwei für den Fernverkehr und eins für den Lokalvcrkehr. Das letztgenannte Schiff wird um den Rigi fah ren. aber auch je nach den Witterungsverhältnissen Fahrten »ach Engelsbcrg, Zugcrbcrg, Obwalden und anderen benachbarten Orten unternehmen. Ferner verpflichtet sich die Luftschisf-Ge- icllschast, gegen Entgelt auch Luftschiffen anderer Systeme in ihrer Lialle Unterkommen zu gewähren. Die Stadt Luzern tritt der LuftschissgescNschaft für 10 Jahre zur unentgeltlichen Benutzung ein Grundstück von 300 000 Quadratmetern ab. Es ini Tribschenmoos gelegen. Unmittelbar daneben liegt das um dort an den wShrend der nächsten Tag« stattfindenden «er. Handlungen de» Internationalen Institut» sllr Kolonialrecht teilzuneymen. ' Berlin. sPrlv.^Tel.) Zum Raubmord ans üem Brocken wird bertchtet. daß der LebetmniSvolle Gast, der da» Wechseln he» TausenSmarAcheilres durch den Direk tor Friedrich im Brocken-Hotel mit angesehen hatte und sich dann rasch aus dem Hotel entfernt«, ein ««viffer Engel hardt ist, der vor kurzem aus dem Zuchthaus« entlasten wurde und in Gchierk« ln «rheit stand. Engelhardt war vor einigen Tagen au- Schierke verschwunden und logiert« in der Nacht vor dem Morde im BrockewHotel. Wie ver- lautet, soll -er To- Friedrichs dadurch etnaetrctrn sei», daß der Täter auf ihm kniete und ihm Len Brustkorb ein drückt«. Magdeburg. ldriv.-Tel.) Der wegen Verdachts des Betrugs bei seinen Kaliunternehmungen seit dem 17. Februar in Untersuchungshaft befindliche Kaufmann Eichier ist gegen eine Kaution von 80 000 Mark aus der Untersuchungshaft entlasten worden. Bad Ga st ein. <Priv.-Tel.) Fürst Philipp Eulenburg wohnt hier mit seiner Gemahlin unter dem Namen eines Grafen von Hamm Paris. Gegenwärtig finden hier zwischen einer franzö sischen und einer deutschen Kommission Besprechungen über die Anwendung des französischen Schiffahrtsge setze s statt. Madrid. (Priv.-Tel.) Zahlreiche Ortschaften Andalu- siens sind durch ungeheure Heuschreaenschwärm« schwer geschädigt worden. Die Ernte ist strichweise vollständig ver- nichtet. London. lPriv.-Iel.) Das Unterrichtsministerium gibt bekannt, dah im September mehrere Lehrer nach Preußen und Frankreich geschickt werden, um in den dortigen Volks schulen als Assistenten tätig zu lein. Es hängt das mit dem tl.bereinkominen zwischen England, Frankreich und Deutschland betreffs des Austausches von Dolksschullvhrern zusammen. Die drei Regierungen steuern 000 Mark jährlich für jeden Lehrer und jede Lehrerin als Beitrag znm Lebensunterhalt bei. London. Die Berliner Gäste sind heute wieder nach Deutschland abgereist, mit Ausnahme derirnige», die noch aus privaten Gründen in England zurückblcibc». Kopenhagen. lPriv.-Tel.) DaS Parlament ist zu einer außerordentlichen Tagung zum l>. Jnnt ein- berufen worden. Konstantinopel. Der „Osman. Lloyd" demen tiert das gestern von einem türkischen Blatte verbreitete Ge rücht von der Verhaftung des früheren Eroßwesirs Kia- mil Pascha. Philadelphia. Die Straßenbahn führer und Schaffner der Philadelphia Rapide Transit-Line sind in den Auvstand getreten, woraus 3300 Mann ausgesperrt wurden. Die Leute verlangen höhere Löhne. Ruhestörungen sind nicht voraekommen, da die Straßenbahnwagen von der Polizei be wacht werden. (Nachts etwa eingehend« Depesche« stehe Seite 1.) Fideikommisgut TribsäM, in dem Ende der 00er Jahre Richard Wagner seine „Meistersinger" und den „Siegfried komponierte, ein Werk aeichanen ist, das, wenn es auch wesentlich butter Nächsten Dienstag wird Zeppelins Luftschiff auf dem Tribschen den Erwartungen ziirnckbleibk, doch immerbin eine brauch- moos zu einer Probelandung erwartet. Es ist eine festliche Be- bare Grundlage für die Durchsetzung der Finai,zresvrm be deutet, ist ans dem Gebiete der Besitzilcuern ein solches Er gebnis nicht zu verzeichnen. Gegen die von der Kom mission auch in '.weiter und dritter Lesung bestätigten Be schlüsse ans Einsübruiig einer sogenannte» Kvticrnnasstcuer sowie einer Rcichsnmsatzsleuer von Grundstücken und einer Reichswertzuttzachssteucr besreben vom wirtschaftlichen Stanüvnnkte aus so starke Bedenken, daß nicht anznnehmen ist, sie werden Gesetz werden. Vom Standpunkte der Reichstinanzen lieat übrigens ein gewichtiges Bedenken auch darin, daß die Ertragsbcrechnung dieser Vorschläge auf volliq schwankenden Füßen steht. Hinsichtlich des Ertrags der Kotierungssteuer fehlt cs an den wichtigsten Grnnd- lggcn, da sowohl über die tatsächlich in Deutschland ge handelten ausländischen Wertpapiere, wie auch über den Kurswert der in Deutschland umlaufenden genaue Berech nungen nicht vorliegen. Dasselbe gilt von der Wertzu- wachsstener auf Immobilien. Wie von Sachverständigen allgemein zugegeben wird, liegt bisher auch nicht die ge ringste Möglichkeit vor, eine einigermaßen zuverlässige Er tragsberechnung gufzustellen. Die verbündeten Regierun gen haben zu Beginn der Finanzreform als Leitsatz ihres Programms ausgestellt, daß neben einer energischen Bc- stcuernna der Gcnnßmtttcl der Allgemeinheit auch der all gemeine Besitz zu den Reichslastcn in angemessener Weise hcranaezogen werden müßte. Sic haben zu diesem Zwecke eine Besteuerung der Erbschaften vorgeschlagen und sind »ach wie vor der Meinung, daß dies die geeignetste Bcsitz- abgabc ist, die für das Reich in Frage kommt. Ein Teil der Prelle hat über die Haltung des Reichskanzlers in diesen Fragen gänzlich unbegründete Anschauungen ent- wickelt. Der Reichskanzler war in den letzten Wochen fort gesetzt mit Verhandlungen über die Finanzrcsorm beschäf tigt. Er hat nichts unversucht «clallen. um eine Einigung zwischen der Rechten und der Linken hcrbeizuführcn. Seine Stellungnahme zu den einzelnen Tellen der Reichs- ktnanzrefonn ist so häufia und so nachdrücklich dargelegt worde». daß elne neue Kundgebung in diesem Sinne wohl grüßung geplant. Z»m Besuche der Rcichotagsabgeordncte» bei Zeppelin. Stuttgart. Aus den von der Zeppelingescll- schast für die Reichstagsmitglieder heraestellten Karten ist ersichtlich, daß an jeder Fahrt 16 Käste teilnehmen, die durch Auslosung festgestellt werden. Es sind drei Fahrten in Aussicht genommen, die mit einem Kreuz bezeichneten Karten berechtigen zum Aufstieg. Die Länge des Luftschiffes beträgt 136 Meter, der Durchmesser 13 Meter, die Gasfüllung 15 200 Kubikmeter. Die beiden Motore indizieren zusammen 220 Pserdekrüfte und bewirken 920 Umdrehungen in der Minute. Die Tragfähigkeit beträgt 16 Mann und 2000 Kilogr. Ballast. Das Abkommen zwischen Frankreich, England und Italien Uber Abessinien. London. lPriv.-Tel.) Das bereits seit zwei Jahren vereinbarte Abkommen zwischen Frankreich, England und Ita lien über Abessinien ist erst jetzt ratifiziert worden. Das Abkommen bezweckt die Aufrechterhaltung der bestehenden poli tischen und Besitzverhältnisse', es soll daher bei Gesuchen um Konzessionen für Ackerbau, Handel oder Gewerbe so verfahren werden, daß die im Interesse eines der drei Staaten bewilligten Konzessionen nicht den Interessen eines der beiden anderen scha den. Ferner sollen die Angehörigen der drei Länder in Fragen des Handels und der Durchfuhr eine unbedingt gleiche Behand lung genießen sowohl auf den Eisenbahnen, die von britischen oder italienischen Gesellschaften angelegt werden, wie auch in den britischen oder italienischen Häfen, von wo diese Eisenbahnen ausgehen. Von den Waren soll kein staatlicher Durchfuhrzoll zugunsten der britischen oder italienischen Kolonien oder ver Staatskasse beider Länder erhoben werden. Die genannten Ver günstigungen über die gleiche Behandlung der drei Vertrags- Mächte in bezug aus Handel und Durchfuhr sollen auf die An gehörigen aller anderen Länder ausgedehnt werden. Berlin (Priv.-Tel.) Der Staatssekretär de, Reich«, kolontalamts Dernburg begibt sich morgen nach dem Haag, vertliches und Sächsisches. — Der Vorstand der AmtKhaupdman»rschast Dresden- Neustadt Herr Geheimer Rat F- r e ihe r r v. Sa l za und Lichte na u ist vom 27. d. M. bis mit 15. Juni beurlaubt und ivird mährend dieser Zeit öurch Herrn RiAierungsrat T r. D r e ch s e>l vertreten. — Der König hat acnchmigt. daß der Ritterguts besitzer auf Mittelsaida v. Kiel in Schleiz den Titel als Diensttuender Kammerhcrr Sr. Durchlaucht des Fürsten Rens, j. L." annchme und führe. — Der russische Ministerresident Baron v. Wolf hat Dresden mit Urlaub verlasse». Während seiner Abwesen heit fungiert der Legationsselretär Staatsrat v. Smir- now als Geschäftsträger. — Dem Gärtner Kehr in Mühlbach und dem Brief träger Wilhelm in Burkhartshain, die einen Knaben aus Gefahr des Ertrinkens in einem Rittergutstcich in Mühlbach gerettet haben, ist eine öffentliche labende An erkennung ausgesprochen worden. — Die gesamten Anleiheschulden der Stadt Dresden stellen sich Ende des Jahres 1908 wie folgt: 2 040 000 Mark Rest der 31/2 peoz. Anleihe vom Jahre 1871, 4 380 000 Ptark Rest der 31/2 praz. Anteil»: vom Jahre 1875. 10 880 MO Mark Rest der R/ä proz. Anleihe vom Jahre 1886, 28 036 OM Mark Rest der gi/hproz. Anleihe vom Jahre 1893, 50 Millionen Btark Ende 1908 erreichter Gesamtbetrag der 4- bezw. 3'/s proz. Anleihe vom Jahr« 1900, 2 829 IM Mavk bis Ende 1908 begebener Betrag der 4 proz. Anleihe vom Jahre lM8, 4 800 229 Mark Rest der von der Stadt nach zu verzinsen den und zu tilgenden SS Anleihen -er einverleibten Land gemeinden, 1 144 404 Mark Rest der von der Stadt noch zn verztsenden <und zu tilgenden Anleiheschulden der -et den Eiwverlerhungen übernommenen Gas- und Wasserwerke, 36 Millionen Mark bis jetzt begebener Betrag der im Jahr« 1906 znm Ankavfc der Stoa he »bahnen «mfaeirom- menen Anleihe von 40 Millionen Mark (4 Millionen Mark sind noch unbegeben), 0 876 484 Mark Rost der von den Stratzenhahngefellschaften früher ausgenommen«» An leihen. Das sind zusammen 149 496 217 Stark. Die Ver- zinsuna und Tilgung der gesamten Anleiheschulden verlangt noch dem Entwürfe zum diesjährigen HauSholtplanc eine Gesamtausgabe von 7 601139 Mark gegen 7 168 320 Mark im Jahre 1908. Die Ausgabe erhöht sich also gegen das Vorjahr um 437 819 Mark. Es werden gebraucht: 3 723 610 Mark sür die Verzinsung der Anleihen aus Len Jahren 1871. 1875. 1886, 1893, 19M und 1908, 1 644 MO Mavk für die planmäßige Tilgung der Anleihen aus den Jahren 1871, 1875, 1886 und 1893, I 589 780 Mark für die Verzinsung der Straßciibahnanlcihe vom Jahre 1M5 und der von den Straßcnbahngescllschasten früher ausgcgebenen Prioritäts- obligationc», 375 180 Mark für die planmäßige Tilgung der erwähnten Obligationen, 260 669 Mark für die Verzinsung und Tilgung der von den «i»verleibten Landgemeinden «ufgenommenen Anleihen und 8M0 Mark sür Vergütung sür Einlösung von Schuld- und Zinsschcinen und sür Be kanntmachungen, zusammen sind dies also 7 601139 Mark. — Die Deutsch« Kolonialgesellschaft hält, wie bereits be kannt, in den Tagen vom 7. bis 10. Juni ihre Tagung in Dresden ab. Die Beteiligung verspricht «ine außerordentlich große zu werden,' es liegen bereits gegen 1200 Anmeldungen vor, darunter auch solche aus dem Auslande. Der Präsident, verzog Johann Albrecht von Mecklenburg, sowie Herzog Adolf rievrich von Mecklenburg, der bekannt« Afrikaforscher, ferner Bot schafter a. D. v. Holleben, Admiral Strauch. Graf Arnim- Muskau, di« in Deutschland anwesenden Gouverneure und andere werden daran teilnehmen. Den Vorsitz des Ehrenaus- schusses hat Herr Oberbürgermeister Geh. Rat Beutler über nommen. Am Montag, den 7. Juni, werden sich die zu der Vorstandssitzung eingetroffenen Herren auf dem Belvedere zu einem internen Empfang vereinigen. Am Dienstag, den 8.. findet sodann die Vorstandssitzung, die ebenfalls nickt öffentlich ist. im großen Saale des Vereinsyauses statt. Abends wird die Abteilung Dresden im Ausstellungspalast die Kolonialgesell schaft offiziell begrüßen. Am Mittwoch vormittag beginnt im großen Saale des Vereinshauses die Hauptversammlung, zu der Se. Majestät der König um 11 Uhr lein Erscheinen zu gesagt hat. Abend, 8 Uhr versammeln sich -te Teilnehmer zu oem offiziellen Festessen im Veretnshcmse. Am Donnerstag, den 10.. wird die Tagung am Nachmittag «tt einem Ausflug nach der Bastei beschlossen. — Zu« Leipziger UniversttiltHudilLu« erlllßt der Preß- ausschuß der Jubiläums-Kommisston (gez. Prof. Dr. Branden burg) folgend« veröffentltchnng: In den Kreis«» der ehemaligen Studierenden der Universität Leipzig scheinen noch mancherlei Zweifel bezüglich ihrer Teilnahme am UntverfitStsjuhULnn zu
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