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- Erscheinungsdatum
- 1909-05-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190905035
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19090503
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19090503
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-05
- Tag 1909-05-03
-
Monat
1909-05
-
Jahr
1909
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Nr. I 22. Leite 2. «» Montag. :r. Mai jubelte Rebe klang in ein Hoch aus all« Mitglieder aut. dir noch nicht Iuvilare find — Generalintendant Graf Seel» ach erklärte, niemand freue sich mehr als er darüber, aas; Theater und Presse gemeinsame Ziele verfolgten. Leine Worte könne er daher «in den etwas seltsamen Toast eines Theaterleiters auf die Kritik" auSklinge» lassen , . ^ Damit war i» der siebenten Stunde die Reihe der Triiikspriiche erschöpft. Während der Taselpausen hatten Frau Kamme,'ängerin Freiikell R a st, Hosschauspieler Walöeck. Prosessor Vertrat,d Roth, der auch in lieben», würdiger Weise die Begleitung der Gesänge übernommen batte, und Redakteur Schwedt er tTrompetensvlvj durch tunitleri'che Darbietungen die Anwesenden erfreut. Auch der von der Tafelmusik gespielte «Wahrheitsmund"-Walzer des Mitgliedes Platzbecker wurde lebhaft applaudiert. Schließlich verlas Herr von Puttkamer weitere Glück- lounschdepeschen. darunter ein ossizielles Gratulativns- lelegramm der preußischen Gesandtschast. unterzeichnet vom "llichästSlrüger Heul von .Herrnsheim. lluler allgemeiner Zustimmung wurde darauf ein Huldigungstelegramm an de» König alrgeiandt. Frohsinn belebte, wie eS der l. Beruhende im Fest- ailus ersehnt halte, alle Taselgäste. auch das vortressliche 'Ulalil Halle Anteil an der Stimmung, die immer seitlicher durch Sen Saal rauschte. Als reizendes Angebinde gab der Zubelverein den Teilnehmern hübsche WidmungS- glaser. niedliche Bonbonniere» und Zigarrentäschchen mit ans den Weg. Dauernder aber als diese wird die schöne eniin,erung an das würdige, w v h l g e l u n g e n e B i e r t e l i a h r h u n d e r t s c st der „Dresdner resse" sein. ^l.-Ti. Oertliches unv Sächsisches. — Se. Majestät der König wohnte gestern vormittag dem Gottesdienste in der Kapelle der Billa in Wachwiv bei. Mittags sand in Wachwitz Königliche Familientasel natl. — Zu der F r n h st n ck s t a s e l. die am Sonnabend nachmittag '.-2 lll» im K ö n i g l. Schlosse aus Anlaß der errössnung der Internationalen Photographischen Aus stellung staltsand, ivaren vom Arbeitsausschüsse der Aus stellung folgende Herren geladen: Professor Seyssert, Stadt verordneter Beck. Kaufmann Bohr, Instizrat Dr. Bvudi, Stadtverordneter Dreßler, Direktor Professor Emmerich, Renner Drohne. Professor Groß. Professor Hempcl, Archi tekt Höhrath, Königl. Hoskuusthändler Holst, Ralsoberiekre- iär Jährig, Kunstmaler Kleinhempel, Generalkonsul Klem- verer. Architekt Kolbe. Ltadlrat Köppen, Direktor Dr. Knh- llckil. Balirar Kühn, Professor Dr. Luther. Direktor Meng, Architekt Menzel. Geh. RegierungSrat Professor Dr. Mrelhe-Eharlottenburg, Konsul Mühlberg, Dr. Schettler, Photograph Schlegel, Kommerzienrat Schulze, Direktor Professor Seliger Leipzig. Kommerzieirrat Silvmon, Di- retlor Springer. Direktor Snlzbcrger, Stadtgartendirektvr v. Uslar. Se. Psaienäl der K ö u i g Hai das Protektorat über den in Schandau vom l!>. bis -I. Bdai d. I. stattsindenden Berbandslag der Deutsch e n M o t v r » a h rer - Ver - e i n i g u n g übernommen. Zn Borstadt Planen vernarb der bekannte Minera loge Oberlehrer Professor Ernst Z > ch a u. jahrzehnte lang hin der Berstvrbeue besonders den Plaucnschcn Grund diirchtvaiiderl. um bei den Sprengungen in den Steiu- brüchen iverrvvlle Zünde zu machen Diese überwies er dann dem Dresdner Museum. Als nalurhistorischer Forscher war er in Gelelirtenkreisen ein hochgeschätzter Mann. :'.l Ialire lang war er Piitglicd der Dresdner Handels lehran na lt. — Zur Reichssinanzresorm erhält der „Bogtl. Anz." „von hochgeschätzter Seite aus konservativen Kreisen" eine Zuschrift, in der über die Frage der Wc r t z u w a ch s st e u e r mit einer energischen Frontwenduny gegen die preußischen Konservativen folgendes ausgesührt wird: Das Königreich Sachsen würde bei Einführung der Reichswert Zuwachs st euer ganz besonders schlecht ab sch neiden, es hat des halb dringende Veranlassung. dieses .Kuckucksei aus dem Neste der sinanzreformerischen Steuerprojekle wieder hinauszuwerfen. 2Ler bezahlt denn die Wertzuwachssteuer? Etwa die pommer- ichen. mecklenburgischen, oßpreußischen usw. Gutsbesitzer? Ge wiß nicht, denn in allen rein landwirtschaftlichen kapitalarmen Gegenden ist bei der gedrückten Lage der Landwirtschaft, dieses unlohnendslen aller produktiven Gewerbe, auf einen Wert zuwachs in absehbarer Zeit leider nicht zu rechnen. Die 2Lert- zuwachssteuer am Grundstücke wird vielmehr im wesentlichen nur von städtischen und nur von demjenigen Teile des länd lich'» Grundbesitzes getragen, der in unmittelbarer Näh« empor- ' '.'ihender Städte liegt, deren wir im dichtbevölkerten gewerb- ileißigen Sachsen gar viele zählen. Unser engeres Vaterland würde also durch diese Steuer ganz besonders hart betroffen, Ae östlichen Provinzen Preußens dagegen jo gut wie gar nicht. Zur uni-r Sachsenland sollte demnach eine Reichswertzuwachs- iteuer indiskutabel sein. Zu unserer Regierung und zu unseren bürgerlichen Reichstagsabgeordneten, den konservativen selbst verständlich in erster Linie, haben wir das Vertrauen, daß sie oie Retchswerrzuwachssleuer auf Grundstücke ablehnen, an der un einmal unentbehrlichen Erbansallsleuer dagegen festhalten. Selbstverständlich nur unter der Bedingung, daß mindestens um der benötigten .Ml Millionen durch indirekte Steuern anf- zebrachi werden, und daß die Linke insbesondere dem Brannt- meinmonopole»twurs zusrimmt. Denn der Widerstand, den die Liberalen diesem Entwurf entgegensetzen, ist mindestens ebenso '.berechtigt, als der Widerstand der Landwirtschastsbündler gegen die Eibanfallsteuer. Die Besteuerung des Wertzuwachses a» Wertpapieren und Aktien unterliegt, darin geben wir der Kritik recht, den allerstärksten Bedenken. Sie mag! theoretisch durchaus berechtigt sein, praktisch ist sie leider gänzlich undurchführbar. Versteht es der mobile Be- itz. sich vielfach schon der Einkommensteuer zu entziehen, so ist ?er Anreiz und die Gelegenheit zu Hinterziehungen bei Erwerb »nd Verwertung von Fnkaberpapiercn wohl noch viel stärker und günstiger Daran ändern auch die gut gemeinten, aber gänz lich verfehlten Vorschläge nichts, die dazu dienen sollen, der Steuerhinterziehung oorzubeugen. Anstatt diesen Rechnungs weck zu erfüllen, würden sie gerade Len soliden Essektenverkehr äußerst belästigen und die wirtschaftliche Kraft der deutichen Börse zugunsten der ausländiichen Märkte erheblich schwächen, damit aber gewichtige nationale Fnteressen schädigen, denn das Deutsche Reich bedarf in Friedens wie in Kriegs,Zeiten einer allezeit leislungssähigen, der nationalen Politik dienstbaren, vom Ausland unabhängige» Börse fast ebenso nötig, wie einer starte» militäriiäten Rüstung. Auch in ihrem sinanziellen Er nage würde die jetzt empsohlcnc Reichsstcuer aus 'Wertzuwachs sicherlich schwere Enttäuschung bereiten und die Erbansallsleuer keineswegs entbebrlich machen. Sollte es sich übrigens bewahr beiten vorläufig zweiseln wir noch daran . daß der blöde naß gegen die Erbansallsleuer zu einer neuen Acra ultramon- inner Vorherrschaft führen soll, so würde der sächsi sche Konservatismus, der in ultramontaner Hegemonie eme schwere nationale Gefahr erblickt, hiergegen auf das ichärsste Front zu mache» haben und nach Befinden sogar oor die Frage gestellt werden, ob ihm das Zusammen arbeiten mit Parteigruppierungen, die dem Sutrum Gefolg schaft leisten, fernerhin noch möglich ist. - Pferderennen in Reick. Der Dresdner Rennvrr- ein hat entschieden Glück. Am Vormittag hing der Himmel voll drohender Wolken, die ah »nd zu Regen und Schncc- ch«,uer hercibiandten, und mancher, der sich vorgenominen baue, zuin Rennen zu gehen, blickte mit Bangen nach oben, ob denn Petrus 'ich nicht doch besinne» und gutes Wetter ichickcn würde. Und siebe d<i. Petrus hotte ein Einsehen, verscheuchte die Wolke» und bc'chcrte ei» gnädiges Wetter. Dos kam dem Rennverein natürlich sehr zu statte». und wenn auch die Banmblnt mächtig lvckte, io gingen doch Hunderte und Abcrhundertc hinaus »ach Reick, jv daß der Besuch immerhin »och r,»t gut t» »enikp «ar. Pie Domen batten wegen de» unsicheren Netter» ihre duftigen FrühfahrStotletten daheim gelassen und maren in meist dunklen Roben erschienen, di» nicht weniger elegant und kleidsam ihre Trägerinnen schmückten. Unter den An- wesende,, bemerkte man Lesonders Herrn Oberstallmetster v. Haugk nebst Gemahlin "nd Fraglein Tochter, Herrn Hvsmarschall Graf Rer mit Gemahlin, sowie die Herren Zeremvnienmeister Kammerhrrrn v. Blumenthal, Zrre- mvnienmeister Gral Wtlding v. KvnigSbrück. ,Freiherr» v. Kav-berr Lockivttz, Generalleutnant Generalaüsutant von Minckwitz, Maivr v. Holleben. Militärgouverneur Major Baron OVvrn, Baron Huvmann-Valbella. Generalmusik- dtrektor v. Schuch. General v. Sirchbach. und Kommerzienrat Hvesch. — Das Hauptinteresse konzentrierte sich aus da» dritte Renne» — Sächsischer StaatS-PreiS —, in dem sich allerdings nur fünf Pferde dem Starter stellten, jeden, falls eine Folge der großen Konkurrenzen, die gestern allentlialben gusgetragen wurden. Jede» der fünf Pserde lratte große Ebaneen. besvnders gespannt war man aus das Debüt von «Glockenspiel", dle gestern überhaupt zum ersten Male aus grünem Rasen lies. Die Stute, die an dern Königl. Hauptgrstüi Graditzc hrrvorgegangen ist, galt als heißer Gegner, zumal sie von ihren Konkurrenten er- liebliches Gewicht erhielt, Ihr schärfster Gegner und zu- gleich Favorit ivar «A tvut". .Glockenspiel" hat die Hoff» nlliigen, die aus sie gesetzt worden ivaren, glänzend gerecht, fertigt. Sie hielt die Führung in dem dicht geschlossenen Felde ve» Anfang an biS zum Ende durch und konnte den kostbaren Preis nach Hause trage». «A tont" enttäuschte vollständig und kam für deie Sieg überhaupt nicht in Be tracht. Während die. die ans «Glockenspiel" gehalten hatten, ob ihres, wenn auch nicht großen Gewinne» vergnügt schmunzelten, sah man bei denen, die ans «A tont" gesetzt hatte», recht enttäuschte Gesichter: der Ausfall ist sede»- falls nicht gerina gewesen. — Die übrigen Rennen ver» liefen glatt, bis aus einen ungefährlichen Sturz von Leut nant Keoser im Preis von Lindenau. — Am Toto war das Leben nicht so rege wie sonst, der Umsatz betrug 147 280 Mark. Wir lassen hier die Resultate der Rennen im einzelnen folgen: 1. Preis vom Gommern. Garantiert 2500 Mk.: hiervon 2000 Mk. dem ersten. 300 Mk. dem zweiten und 200 Mt. dem dritten Pserde. Der Sieger ist für 4000 Mk. käuflich. Distanz 1000 Meter. 1. Mr. E. S. Godfreys F.--W. .«Hv raz" iSvears, 2. Herrn O. Kampfhenkels F.-St. „Eziezuska" lIeomansl und 3. Herrn A. Braunes br. H. „Pekin-Medaille" kBullocks. Ferner liefen: «GophocleS", „Maineville", «Redleap" und „CaScade". Tot.: Sieg 20 :10, Platz 18. 13. 13 : 10. Umsatz: Sieg 18 055 Mk., Platz 14 810 Mark. Auf den Sieger, der mit 8500 Mk. eingesetzt war, wurde kein Gebot abgegeben. 2. Preis von Lindenau. <»aranticrt 2500 Mk.: hiervon 1800 Mk. dem ersten, 400 Mk. dem zweiten und 300 Mk. dem dritten Pferde. Jagd-Rennen. Herren- Reiten. Distanz 3500 Meter. 1. Major v. Wuthenaus F.-W. „Manhattan" sLt. Stresemann), 2. Lt. M. von Borbergs br. W. „Tobias" tLt. v. Lütkei und 3. Lt. Frei herr» v. Fritschs br. W. „Tragoman" lOberlt. v- Stralcn- heim». Ferner lies „Wißmuth". Das Rennen spielte sich nur zwischen „Manhattan" und „Tobias" ab. Lt. Strese- mann aelan« es im scharfem Endspurt. „Manhattan" vor. die Front zu bringen und mit Kopfeslänge als Erster das Ziel zu passiere». „Wißmuth" kam beim Sprung über die Wallbecke mit Oberlt. Kenscr zu Fall, glücklicherweise ohne Schade» für beide Teile. Tot.: Sieg 17 : 10, Platz 1l, 12 : 10. Umsatz: Lieg 13 270 Mk.. Platz 0880 Mk. 3. Sächsischer Staats-Preis. 10 000 Mk. dem ersten, garantiert l-500 Mk. dem zweiten, 1000 Mk. dem dritten und 500 Mk. dem vierten Pserde. Distanz 1600 Meter. >. Königl. Haupt-Gestüt Graditz' hbr. St. „Glockenspie l" iB u l l o cks, 2. Herr« O- Kampshenkels F.-St. „Blaustrumpf" lIeomansj. 3. Herrn O. HoeschS br. Sr. „Goldvrse" sTorkcs und 4. Herrn I. BeutlerS F.-H. „Donner I" lRastenbergers. Ferner lief „A tont". Tot.: Sieg 18 : 10. Platz 14. 20 : 10. Umsatz: Sieg 22 940. Platz 11 990 Mk. 4. Preis von Frauenüorf. Graditzer Gestüt». Preis. 2000 Mk. dem ersten, garantiert 400 Mk. dem zweiten und 300 Mk. dem dritten Pferde. Hürden-Rennen. H c r r c n-R e i t e n. Der Sieger ist für 4000 Mk. käuf lich. Distanz 3000 Meter. 1. Herrn B. WolfsS br. St. ,^Ibis" lOberlt. Wondracki, 2. Masor v. Wuthenaus dbr. W. „Verdi tDberlt. Kentert unb 8. Major v. Wuthenaus br. W. „Kaiiertag" tLt. Strcsemanns. „jbis" führte unter Oberleutnant Wondrack vom 7. österreichischen Dragoner- Regiment vvn Anfang an und hielt bis zum Schluß durch, ohne ernsthaft bedrängt zu werden. „Bcrüi" siel ganz ab. Tot.: Sieg 17 : 10, Platz 12, 13 : 10. Umsatz: Sieg N 230 Mk., Platz 3130 Mk. Die Siegerin, die mit 2000 Mark eingesetzt war, ging für 3000 Mk. tn den Besitz deS Herrn Leutnants o. Stammer über. 5. Preis von Dohna. Ehrenpreis dem siegenden Reiter und garantiert 1800 Mk.: hiervon 1200 Mk. dem ersten, 300 Mk. dem zweiten, 200 Mk. dem dritten und 100 Mark dem vierten Pferde, j a g d - R e n n c n. Handi cap. D ff i,z i c r-R e i t e n. Distanz 1000 Meter. 1. Lt. Stelnbecks hbr. St. „Augsburg" lLt. Graf Holks und 2. Gras El. Westphalcns dbr. H. „Ignorant" (Oberlt. Wvndracks. Die beiden Renner lagen fast das ganze Feld hindurch nebeneinander. .„Zgnvrant", der aus der Geraden brillant ließ verlor bei jedem Sprung an Terrain und mußte schließlich um Kopfeslänge unterliegen. Tot.: Sieg 14 : 10. Umsatz: Sieg 9030 Mk. 0. Mai-Flachhandtcap. Garantierter Preis 5500 Mk.: hiervon 4000 Mk. dem ersten, 800 Mk. dem zwei ten, 400 Mk. dem dritten und 300 Mk. dem vierten Pserde. Distanz 2000 Meter. 1. Mr. E. S. Godtrens br. H. „L a » d e s va t e r" sSpears, 2. Herrn Bischofss F.-W. .,Kirschwasser" ijcomanSs. 3. Herrn Fielbs F.-H. „Gold gräber" sPullockl und 4. Herrn WendhvtS J.-W. „Schlips" iElcminsvn». Ferner liefen: „Swtntvoda" und „Myman". Das Feld lag durchweg völlig geschloffen unter „Gold- gräbers" Führung. Kurz vor dem Ziele holte „Landcs- oater" brillant aus und vassierte alS Erster das Ziel. Tot.: Sieg 03 : 10. Platz 38. 4» : 10. Umsatz: Sieg 22 305 Mk.. Platz 13530 Mk. — Der Dresdner Rndsrverei» eröffnet» gestern vor mittag mit dem üblichen Aurudern seine diesjährige Lportiaison. Um II Uhr setzte sich die aus 2 Einern, 5 Zweier». 10 Vierern und 8 Achtern bestehende Flottille vom Bootshaus« in Blasewitz in Bewegung, begleitet von dem Motorboot des Vereins, einigen Booten des „Dresd ner Rnücr-Elubs" und der „Dresdner Rnder Gcsell'ckmst". sowie zwei Dampfern mit den geladenen Gästen. Tic. in doppelter Kiellinie fahrenden Boote hatten ans der Tal fahrt mit Regenböen und heftigem Westwind zu kämpfen, der eine» starken Wellenschlag zur Folge hatte. Zwischen Earola- und AngusiuSbrüac, wo ein zahlreiches Publikum die imponierende Ausfahrt mit jntcrcisc verfolgte, wurde gewendet und »ach kurzer Pause die Rückfahrt zum Boots baus«: aiigctrcten, wo man um Uhr cintraf. Im An schluß an das Anrudcrn fand in den Klubräumen eine Fcstlasel statt. Hieraus folgte die Taufe von drei Booten, wobei Herr Naeter die Ansprache hielt. Bet zwei Booten lBater und Mutter Brandts standen Herr und Frau Brandt, bei dem Rennboot „Saxonia" die ttzattin des zweiten Vorsitzenden, Frau Wendschuch, Pate. Ein Kränzchen beschloß den Dag. - Der Sächsische Landesverband sür staatliche Prnstons, Versicherung der Privatangestellten hielt gestern in Dres den seine Landesverbandsversammlung unter sehr starker Beteiligung von Delegierten aus allen Landes- teilen ab. Vormittags fand eine großartige öffentliche Klilidgebung im „Eldorado" statt, der Oberregierungsrat Scheller als Vertreter der Negierung, Kommerzienrat Grumbt sür die Dresdner Handelskammer, die Landtag». abgeordnesen «»Kren». ^ Stadtverordnetenkvlleatum» zu Dresden und der nativ- nalen Au-schüffe. sowie befreundeter Verbände betwobnteu. Herr Redakteur TieSler-Dresden eröffnet« die «und- gebuna mit begrüßenden Worten. ,yte- darauf hi», bah im »uSschuffe zur Herbeiführung der staatlichen Peuflon». versichern»,« sür Privatangestellte in, Deutschen Reiche rund 7VOOOO Prtvatbeamte vertreten sind, und forderte jetzt, wo nun ein dementsprechender RetchSgesetzentwurf zu er warten ist. ganz besonders dt- tnteresfferten Kreis« zur Mit- arbeit auf, damit in Deutschland ein bessere» derarttgr» Gesetz zustande komme als tn Oesterreich. Den Hauptvor. traa hielt der nationalliberale Reichstagsabgeordnete Dr. Hei nz r-Dresden. Er erklärte, dt« soziale Arbett zur Herbetjühruna der PensionSverstcherung der Privatange-- stellten sei in den Kreisen de- gegenwärtigen Reichstage» mit Energie betrieben worden, so daß jetzt ein« Denkschrift der RetchSregierung vorltegt, dt« die Richtlinien für da» kommende Gesetz enthält. Die RetchSregierung wolle di« FnvaliditätSversicherung bestehe,, taffen, wie sie ist. Die tn ihr befindlichen Privatbeamten sollen i„ ihr belassen werden: aber daneben soll eine besondere Zuschußkass« für die Pension», und Hinterbliebenenverstcherung der Privat- beamten ins Leben treten mit Durchführung des Prinzip» der sogenannte» Berusstnvalidttät an Stelle der Erwerbs invalidität und der Pensionsaltersgrenze von 05 Lebens jahren. Da» ganze Werk bedürfe allerdings einer gewissen Ruhe tn der Politik. Die gegenwärtige außerordentlich ungünstige politische Situation sei dem neuen sozialen Ge. setze nicht günstig. Man müsse aus ihr herauSkommen zu ruhigen, friedlichen Zuständen. iLebhafte Zustimmnng.j Er wünsche, daß nun endlich im Reichstage die Rcich-stimnz. reform gelöst werden möge, nicht nur wegen des Ansehen» Deutschlands nach außen und zur finanziellen Äonsoltdie. rnng des Reiches, sondern auch um Platz und Raum zu gewinnen sür andere wichtige gesetzgeberische Aufgaben. Die Reichsfinanzreform sei aber leider Gottes im Reichs tage trotz halbjähriger Arbeit fast nicht vormärt» gekom men, weil gewisse Parteien sich von bestimmten Theorien nicht sreimachen können. Das müsse aber unbedingt ge- schehen, damit soziale Fragen gelöst werden können. (Bei fall und Bravo-Rufc.j Die Besprechung des Vortrages führte zur Animhme folgender Resolution: „Die Ver- sammlung hält d'c Einführung einer staatlichen Pensionä- Versicherung sür alle Prilmtangestellte,, in der von der Reichsregicrung vorgcschlagenen kombinierten Form für dringend notwendig. Sie hofft, daß die Neichsregterung recht bald einen Gesetzentwurf zur Vorlage bringt und spricht gleichzeitig dem HauptauSschuß, der „Gtebener^kom- Mission" und dem sächsischen Landesverband, namentlich aber auch den ReichStagsabgeorbneten für die tatkräftige Vorarbeit und die wirksame Vertretung, die tn dieser Sache geleistet wurde, ihren Dank aus." Weiter fand eine von der Freien Bereinigung der Privatbeamten zu Chem nitz eingebrachte und durch den Oberingenieur Stadtver ordneten Steinle-Ehemnitz begründete Resolution fol genden Wortlauts Annahme: „Die Versammlung des Ver bandes sächsischer Privatbeainten. dem säst alle kaufmänni schen und technischen Privatbeainten - Organisationen und auch Vertreter der nicht organisierten Privatbeamten ange hören, richtet an die sächsische Staatsregierung das Er- suchen, den Ständekammern möglichst bald einen Gesetz entwurf vorzulegen, worin den Privatbeamten eine ange messene Vertretung in den sächsischen Handelskammern ge währleistet wird." Im Anschluß an die öffentliche Ver sammlung fand noch eine Geschüftssitzung statt. — Der gestrige Baumblut-Louutag kann «zwar Hinsicht- lich deS Wetters nicht zzr den allerbesten gerechnet werden, denn eS wehte ein ziemlich empfindliches Mailllfterl. das ein längeres Sitzen im Garten nicht ratsam erscheinen ließ. Immerhin Halle die Sonne von Len Nachmittägssiunden an doch Sie fast ununterbrochene Herrschaft und lockte unge zählte Dausciide ins Freie, hinaus in die im Blütenschmuck prangende 'Natur. Eine wahre Völkerwanderung vollzog sich wieder nach den Ortschaften aus dem linken unteren Elbufer, vor allem in der Gegend nm Cossebaude, Bries nitz, Merbitz usw. und namentlich nach dem Schoner Grunde. Hier in diesen Strichen standen die Kirschbäume in vollster Blut und bllüeten, unrflutet vom Sonnenlicht, eine unver gleichliche Augenweide. Der Zuzug nach diesen bevorzugten Baunrblutgebietcn wurde gai^z außerordentlich unterstütze durch die Lossebauder Straßenbahn und durch die Eisenbahn. Die Wagenfolge aus der elfteren war so dicht, baß oft innerhalb weniger Minuten bald ein halbes Dutzend Elek trischer. meist mit einem, oft auch mit zwei Anhängern, an den Fußgängern vorbeisausten. Hinsichtlich der Unterkunft in den Ga-stii,äusern war man dieses Jahr etwas besser daran als in triihe.rei, Jahre», da sich der Menscheustrom gleichmäßiger verteilte. Abends lmtte die Elektrische einen noch stärkeren Ansturm als nachmittags auszuhalten, denn obwohl Wägen aus Wagen dichtbesetzt nach der Stadt rollte und auch per Eisenbahn Tausende znrückfuhren, nahm der Andrang der Ausflügler stundenlang doch kaum merklich ab. Nebel ivaren die daran, die außerhalb des Endpunktes in Cossebaude oder der Haltestelle a», SchiistcrhauS, wo die meisten Wagen der Straßenbahn wieder die Richtuna stabt wärtS nahmen, aufsteigen wollten, sie mußten eine lange GüduldSprohe auShalten, ehe sie endlich einmal ein Plätz chen fanden. Dem Vernehmen nach hat sich aber der gc- nniltige-Verkehr ohne Unfälle abgewickelt. — International« Photographische Ausstellung Dresbeu 1909. Der Besuch der Ausstellung bat sich am ersten Tage bereits außerordentlich lebhaft gestaltet. Der An- drang an den Kasienstellen war ein io starker, daß, dem allgemeinen Bedürfnis entsprechend, zwei weitere Kaffen- stellen sür den Verkauf von Dauer- und Tageskarten bei den Firme» Thomas Cook k Svn, Prager Straße, und Alfred Kohn, Ehristianstraße 31, errichtet worden sind. Das Konzert im Ausstellungspark wird heute, Montag, durch die Kapelle des Gardereiter-Regiments unter persönlicher Lettun« des Obcrmusikmeisters Stock ausgesührt und dauert von 4 Uhr iwchmittagS ununterbrochen bis 10 Uhr abends. Abends ft Uhr hält Herr Ernst Juhl, Hamburg, einen Lichtbildervortrag über: „Hamburg unb die Ham- burger Landschaft". AusstellnngSbesucher haben freien Eintritt. — Ltndienheim für Dame«. Frl. Marie Hel d hat in ihrem Pensionat Ammonsiraßc 9 eine Reihe soziolwtffcn- schastlicher Kurie für Frauen eröffnet, die sich bereits einer guten Ausnahme erfreuen, namentlich wird diese Eiu- richturu, denen sehr willkommen fei», die sich bestimmten Bernsen widmen wolle», sei es als Assistentin bei der Königl. Gewerbcinspcktion oder der Pvlizeidirektion oder als Oberin usw. Herr OberlaiGcSgerichtsrat Dr. Lobe, dem nicht nur ein guter Ruf als tüchtiger Jurist, sondern auch als Pädagog zur Leite steht, führt durch sechs Vorträge in das bürgerliche Recht, Herr Privatgelehrter Dr. Gvrler durch zehn Vorträge in die Verfassung und die Verwaltung des Deutschen Reiches und Herr Dr. Großmann durch acht Vorträge in die allgemeine Volkswirtschaftslehre ein. Herr Dozent Dr. Billiger von der Gehostistung behandelt i» acht Vorträgen die sozialen Ideen des 19. Iahohunderts und Herr Dr. med. Flachs in mehreren Vorträgen die Hpgicnc. Vvn den ctnva 40 Teilnehmerinnen haben mehrere Dame» sämtliche Kurse belegt. Der Preis sür alle Kurie beträgt 30 Mk.. für «inen Einzelkurs 10 Mk. Anmeldungen können noch rntgegengenommen werden. Im Oktober be ginnt ein neuer Vortragszyklus, so -aß unsere Damen künftig ein ähnliches BildungSinsiitut wie die Männer in der Gchestistiinq besitzen. — Der neue Riesenballon der Herren Beckert und Lämmel, der gestern nachmittag kurz nach 5 Uhr von der .Waldvilla".Tracha„ aus seine Dausfahrt begann, zog bet klarem Wetter eine Stunde lang mitten über die Stadt in ihrer ganzen Ausdehnung und verschwand um 7 Uhr tn beträchtlicher Höhe in der Richtung Ntedersrdlttz^Dohna.
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