Volltext Seite (XML)
- «s - Gstw Pause trat «i«. Arne blätterte gleichmütig in den Zeitunaen. 3«- -alstl her« Luft, sich zu zanken. Er wusste nun. dass er nicht» erreichen würbe .Ich wert« «1s» in de» von Dir angrdruteten Sinne antworten —" sagt« er endlich. Es klang in ei« unsichere Frage au» — ..Du würdest mir einen Gefallen damit tun." Schließlich fragte Jörg »ach Maria. ..Sic ist mit den Kindern auf den Kirch. dos gingen. Es ist Alf» Geburt»tag heute." Jörg fühlte sich plötzlich elektrisiert. ..Darf ich ihr nachgehen ? Ich wollt« ohne hin nicht lange bleiben. Ach möchte sie doch gesehen haben — Tritte" sagte Arne Maria sah an ihrem kleinen Grobe, das sie mit frische» Blumen aeschmückt hatte. Ihre Töchter sahen neben ihr. Es waren große, kräftige, blühende Mädchen^ neben denen sie doppelt schmal und zart aussah Sie sprachen miteinander: wovon, das konnte Jörg nicht hören. Es war wohl etwas Ernstes, der Ltuirde Angemessenes. Maria führte einen stillen, steten Kampf um diese Kmderseelen: ei» bestän diges Werben um ihre Liebe, ihr Vertrauen. Beides war da — das hatte sie erkannt, »eit sie sich der Heranwachsenden Mädchen mit einer aus tiefer, mütterlicher Sehnsucht heraurgedorenen Inbrunst annahm. Beides war da. aber zugleich ein Unvernüigen. es zu äußern Sie sahen Jörg Benningen nicht kommen. Erst, als sie seinen Schritt hörten, blickten sie auf Maria erhob sich und ging ihm entgegen Sie trug ein Helles Broich ileid und sah überraschend jung und lieblich aus. Sre strich mit der Hand über die Augen, als wolle sie den Schleier oo» Btehmut wegwisckre», der sich darüber gesenkt batte. Dann begrüßte sie ihn mit der gewohnten Herzlichkeit. ..Store ich Dich, Maria?" — ..Aber gar nicht." „Ich war bei Arne. Ich wollte bald wieder nach Hause. Ich wollte Dir nur guten Tag sagen." Sie traten zusammen an Alschens Grab, und nachdem er seine Nichten begrüßt batte, standen sie da eine Weile schweigend. „Was wolltest Du bei Arne?" fragte sie „Ich hatte mit ihm zu reden. Ich wellte auch mit Dir reden. Maria. Aber allein." Sie schickte ihre Töchter »ach kurzer Berständigung fort. Dann setzte sic sich auf ihre Bank und er nahm neben ihr Platz. Dann jagte er ihr alles. Er beobachtete >ic dabei, illxnn auch sie ihm nichts würde lagen moUen oder können, so wollte er wenigstens in ihrem Gesicht die Wahrheit suche» Maria wurde langsam sehr bläh. Sie >ah narr gerade aus. Ei» lchmerzlickter Zug verschärfte ihr feines, ausdrucksvolles » eiicht »ne aui ihrer Stirn ieigten sich kleine, feine Sorgensalten. „Warum fragil Du mich jagic iie. als sie geendet hatte. „Wenn Arne Dir nicht ieantwortet bai. so lann ich Dir auch nicht antworten " — „Doch. Maria. Du muht mir die Wahrl-cil tagen. Es ist zu Arnes Bestem —" Und dann begründete er ihr diese Behauptung anssührlich Ich glaube, daß es schlecht steht um Arne." sagte sie. — „Aber, was soll denn » erden?" rief er empört Ick, weih es nicht Er tonnte diese Rulze nicht begreise» „Du kannst da» doch nicht so u»tätig hingeheu lassen! Es ist Deine Pflicht, einzugreisen!" Sie lächeiie Iriiiw „ÜEer sagt Dir, daß ich oas nicht »ersucht hatte? Aber, ich bin machtlos: glaube mir. ich bin vollkommen machtlos!" Er wagie nicht, daran zu zweiseln. Er hatte fa selber soeben erfahren, wie n,achtlos »ran Arne gegenüber war „Und wenn das nun so weircr gehr — wenn es zum Aeuherstsu tomint —" — PreUcichi kan» dann eitler von Euch — oder Ihr alle zusammen den Hof libernehmen." logie ne ruhig, so ruhig, wie man von Dingen spricht, mit denen man sich beretls innerlich auseinandcrgejetzt und abgesunden hat Jörg Benningen sprang aus. Ihm war heiß geworden. „Es geht nicht — iH >a»n das uickri so mit anseheu —" — „Wie willst Du es andern?" fragte sie und sah ihn mit ihren schönen, klaren Augen traurig an. Er lief hin und her. um dann wieder dicht vor ihr. stehen zu bleiben „Mar»a. ee, sprich mir. wenn irgend etwas sich ereignet — wen» Du irgend ein« schlimme Gewiß, heit bekommst — benachrichtige mich!" — „Ich verspreche es Dir. Und ich danke Dir." Sie hielt ihm die Hand hin und in ihren Augen standen Tränen. Er drückt« ihre fxrnd gewaltsam Irgend eine Rührung würgte ihm die Kehle. — — — Borlausig erfolgte nichts werter, und die momentan« Aufregung verlor sich wieder. Aber es blieb eine Spannung der Gemüter Benningens hielten Augen und Dbren oisen für allls. was ste üder Arnes Wirtschaft erfahren und beobachten kann- ren Einmal mißtrauisch geworden, sonden sie leicht weiter« Rohrung für ihre Be fürchtungen friste, der das alles milgeleilt worden war. schrieb einen entrüstete« Brief „Es wäre empörend, wenn Arne uns den Köbinghos verwirtschaftete. Ihr sitzt ,n der Nähe Ibr mußt da. verhindern Ja ste Inn gut reden, dachte Jörg. Rur Maria erregie stch nicht, weil das alles nichts lleberraschendes für sie war. Rur. doß ihre Benrteilung der Sachlage jetzt eine hondgreülrchc Bestätigung erfahren - «8 - hatte, Und damit setzte etwa» Beua» bei ihr ein. Da» Mitleid mit Arne. Sie kannte ihn. kannte feinen maßlosen Stolz, seine Selbstgerechtigkeit, seine Selbstzufriedenheit. Wußte, wie furchthur krstnlmrd und schmalzend jL« Mißerfolg für ihn »ar. Wußte, «t« er doppelt darunter litt, »eil er nie imstande sein würde, sich dt« Wahltut ainer Aussprache zu verschaffen Da» hieße e,«gestehen. dah er etwas verkehrt angefangen hatte: und sa etwa» gestand Arne niemals eln. Ste wußte auch, daß Ar« um Kiidtug Hof hing: nicht mit zärtlicher, in der Liefe de» Semtit» entspringender Heimat,»^«: aber mit der Kraft seine» Besitzrechte«, mit Herrschsucht, mit dem Stolz alter Traditian. L» gibt Menschen, di« liehen nicht, was sie besitzen, sonder» weil sie es besitzen Murtu überlegte sogar, ob ste ihn, jetzt ihr Vermögen geben sollte: setzt hätte sie es gekannt — fretwilllg und unaufgefordert: einem drängenden Gefühl zufolge. Ader st« wußte »ich», wie sie e, anfangen sollte. Wenn sie es ihm a»geboten hätte, würde er Verdacht schöpfen Er würde es akkehnen, uni die Vermutungen, die sie zu solchem Anerbieten veranlaßt««, dinsällig zu inßche». Und weiter dacht« sie. baß bas. was st« ihm anzubieten hatte, nicht mehr hinroichen würde, eine wirtliche Hilf« zu sein Dann oder war es weggeworfen, verloren fiir ihre Kinder, Für sich selber hätte sie sich gern davon getrennt. Ader gegen ihr« Kinder hatte ste Pflichten. Ihr Pflichtgefühl war gerecht, unumstößlich. Der Sommer bracht« schlechtes Erntowetter. Das wenige, was Arne Terhalde« auf seinen unverständig behandelten Feldern «ntgegenwuch». verdarb unter schweren Gewiilergüslen, siechende» Sonnenstrahlen und schwulen Nächten. Der wilde Mohn entfesselt« seine drennendc Pracht, der Rittersporn reckte seine blauen Kerzen zu üppiger höh«, die rote Steinnelkc leuchtet« im knietiefen Unkraut der Raine. Aber da» Korn fault« in den Aehre». Der Allald sog Kraft zu wucherndem Leben au» dem getränkten Erdboden, die Walserläufe schmollen z» übermütiger Lust und Fülle. Ader in den Garben starb der Kein« des neuen, zukünftigen Leben». Es ging allen sa im Lande umher. Aber keinen iras es so hart, wie es Arne tras. „Es ist ein trostloses Wetter." sagte sie. „Es ist zum Verzage» —" „Es ist doch nicht zu ändern," antwortete er ruhig „Das Jammern darüber macht es nur ärger." Die Schwüle draußen und drinnen war kaum noch zu ertragen Sie erschlaffte, lähmte, legte sich wie ein Druck aus jede Lebensüußerung. 'Wenn ich nur wüßte, wohin wir treiben, dachte Maria. Dieses Nichtwissen, dieser unklare Zustand ist das Mar terndst« von allem. Wenn man der Gefahr ins Auge sielst, weiß man wenigstens, wie man sich zu rüsten Inn. Erguickend und doch ueiderregrnd waren Antjes Briese. Dos Bieh gedieh, die 'Wolle mar reichlich gefallen und stand gut im Preise. Zwanzig glatte Füllen hatten sie auf den Markt gebracht und gut verlauft. Die Liebe war groß, und dos Glück war reich, und die Sonne lachte immerfort. Ein prächtiges Kind batten sie, und das zweite würde bald kommen Sie selbe» war gesund — jo gesund an Leib und Seele, wie man nur sein kann, wenn mau glücklich ist. Wen«, doch irgend etwas käme, das diese Schwüle klärte! seufzt« Maria in schlaflosen Nächten. Und wenn es ein vernichtender Sturm wäre — es wäre besser, als dieses unheilvolle Brüten eine« unbekannten Unheils! — LVIll. Es kam etwas. Arne Terhalden legte sich an einer schweren Lungenentzündung. Am Svnntaa war er stundenlang auf den durchweichten Feldern herumgelaufcn. aus denen die spärlichen Garben zerzaust durcheinander lagen, mit grauer' Leichenfarde überzogen: stundenlang in stechender Sonnenglut, mit der unausgesprochenen Sorge, der stummen Verzweiflung, dem ausbegehrenden Trotz im Herzen. Heiß von Sonne und Erregung, hatte er das heranfzichend« Gewitter nicht bemerkt oder nicht beachtet Ein laltec Wasser stürz hatte seine Kleidung durchnäßt, sich wie eisige Umarmung aus di: erhitzt« Haut gelegt, daß da» Blut erschreckt zurückwich und ihm die Glieder schwer wurden am Leid«, wie von einer tödlichen Lähmung. Klappernd vor Frost, hatte er sich nach Hause geschleppt Er wurde nicht wieder warm, trotzdem die Sonn« nach kurzer Zeit von neuem stach und brannte. Am anderen Mrrgen war die Krankheit da. Arne war eigentlich noch nie im Leben krant gewesen. Alle sein« Organ« waren van einer robusten Kraft und Gesundheit. Darum, als es ihn tras. packte es ihn mit verdoppelter Starke. Arne mar ein sehr schwieriger Kranker. Er nahm es vom ersten Tage an sehr tragisch: sein Zustand verschlimmerte sich noch in seiner Auffassung. Er war körperliche Leiden nicht gewöhn«: darum ängstigten sie ihn. machten ihn ungeduldig Er war reizbar und anspruchsvoll. Niemand konnte es ihm recht machen. Auch Maria nicht Trotzdem duldete er keinen andern an seinem Krankenbette als sie. Nacht für Nacht verwachte sic an seinem Lager. Er dachte nicht darau, daß sie ihm all ihren Schlaf opferte, daß sic das auf die Dauer selbst krank machen mutzte. Er hatte nie an andere denken gelernt. (Sori,e,ung felgt.s lene, tiede i^« — Ziekrte nstesäe I»etz»< Weni»i« dlmch cke bliebest» «il vrdlo ckir mickstM kiMllellttz 80tt «>S Ti Möbel in allen Preislagen und großer Auswahl bei iMllÄRW i„ -u Irr I > Iivc >1 IE überall erhältlich lidnl: R Pt,«» ! ,-rr,rv. st bar!« t ton burc. Vertieren 1k. t Unkkn,»»,«, .i'stasrinstüätoi Tier z > >! -nc a bccor^o kü86L8tt3886 45, park., I., II., III. Telephon 10S0. DM" PreiSkuranl franko. IW I Vvr»»»«!. Teilzabl«»« «estattct. LUv8 '.n st> .tzreio^ter unck /.urer- lasm.esior Beise. sic sr.-Acivcu inncrk.ilb nenigcr Ilmuten, nkenruttcln mittclz Back, also !««I>n»-»r?r als nnckcrneit mäzZü'ü. liseimeliteii aller frl unck kelstrckern uniNFvprtek, rettet Ion K«1ilnm6-)latorial, übernehmen 8«-rr te-ne-n, Ink»-,«,», n. ckerpl. iiedcdiittsstells. 8vt»retd«rzra»,e «. Tolepkourul: H«1<- Uncklo,-. ' ».n-' vamenlucb. > la QnalitäiZn neuesten Farben. ! zu elegante» Promenadcnkieidcrn. ! Billardtttch u. moderueAuzug- stoff« iür Herren u Knaben ver sende billigst jcd. Maß. Prvd« frei. Msx llliswsr. Sommerfeld. N.-L- Beste« 1wW WM zum Vane« II. Dünne», gemahl. Stü«kk«lk. sowie gemahl. kostlenf. S«lk emps. zu billigst. Tagespreis. sliltstlMt 1MM«. Aklieiigrselllchast, a Hallen /S.,Maiti»Sberg2. ^00 em droit. vnler Lelrx tür rimmer. LorrMre. Lüctlso. IrepM «tc. Vslwoudorslvr kLdrikLlv LMf»rdi8 brAUN iu 6 ^uLlitLtov, Kot, xrüv, 8DLU, klsu iu 3 vorsedisäsosu drtürlcsu, Lväruekt, krrdstt- uuä lexpied-iUnblor, Kranit w 3 HuitlilLtou, Ivllllä » 5, 6, 7'/,. 8, l), 10—12 klLrl.. s Lsciriiolcl. stLit 3,20 kllr 2,40 LtLrk, VLäeUosss Ismolsum ! ,," ^'00 " Illllllif ,, 6,50 „ 5,00 uvtsr krsis 8,60 „ 6 u. 5 0—12 „ 8 u. 7 L.molsvm-I»Luker ia 6 kreilev. L.moleilm-IsppjeL>e in 5 6rü886o Vsstv- 1—4 Rtr., di8 uotvi' tzns H^ rrnned I r-tinenntiin«- I.e-^c-nn »irreel» 4 „ LS. flaninor. Iua»I berühml. -Hoslieser. zum lllk» Berlaul. Miete. Teiizbl. kekrittr«, Aohannr-str. IL. ^IKNlNtie! ll>. Ausiv. billig ,u verk. Meitzer. Srauenstr. 14. Ecke Reuin. Waffelbruch. darunter seiner Wiener Teegcback-Brnrst, in Tüten zu SO Pf, ist wieder zu haben DM- sQ.I.-r, I o»«»» EW, im Kvntor der Wiener Waffelfabrik HVTlIi-«»»»»«Ue» M Eü»«,- Aia^l»!., DreedeN'Vlanen, tzofmühlenftraß« 14/lS.