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- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1909-04-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19090417027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1909041702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1909041702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-04
- Tag 1909-04-17
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Monat
1909-04
-
Jahr
1909
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Dresdner Nachrichten Lvnnnbetid. >7. Avril I1X»P M» Nr. 1«Xi Truppen bereit- e i n >v a g g o n i e r t nach Konstantinopel. Ander,eiio wird der „Franks, Ztg." aus Saloniki gemeldet, die Leitung des 2. i'Irmeetorps habe den Mitgliedern öeS Komitees »litgeteili, die H alt» u g d er Truppe n sei ziveiselhasi und die Absicht mit ihnen nach Konstan- tiuvpel zu marschieren, sei unausführbar. — Ein sührendeü Kvmiteemiigiied, da- gestern an» Saloniki in Konstau- tinopel aukaiu, ivurde am selben Abend vvn einem angeb lichen Bettler erschvssen. — Zn Saloniki und in ganz Mazedonien nxrden Klngzetiel verbreitet, in denen die E n > t h r v n u n g d es «ult a n s und die Bildung einer Republik g e s v r ü e r t wird Die prvvisvrische ' auptsiadt der Republik lall Saloniki sei». — Zn Ochridu sand ein ü a >n p s z iv i s ch e » Al bauest n u » d Mi litär slau. Die Ausslandischen habe» die Oberhand ge n-onneu bemächtigten sich derKaserne» und vertrieben die Offiziere. — Zn Z v e k gelang es de» ansstündkschen A l ba- >! e s e n. das vvn llestnb entsandte Ntilitü r, das die Ord nung wieder Herstellen svllte, z u r ü ck z u schlage >>. In Mazedonien und Altserbien soll Hungersnot herrsche», vs wird berichtet, das. Min Familien darunter schwer litten, lieber hundert Perwiien seien bereits Hungers gestorben. Neueste Trahtmeldumien vom 16. Avril. Zum sächsischen Ministerwcchsel. Berlin. iVvit unserem eigenen Berichterstatter.> Zn hiesigen auulichen .Preisen sieht mau den Grasen 'Big th um Eck st ä dt nur ungern von seinem hiesigen Pcnen als Vertreter des Königs von Lachsen scheide», «gras Bivthum hat sich in seiner verhältnismäßig kurzen Mengen Amtstätigkeit allseitig die wärmsten Lninvathie» erivorben. Er hat eS verstände», die guten, frenudschast- lichen Be;iehuugen zwischen den Regierungen in Berlin und Dresden ansrecht -,n erhalten und weiter zu ent wickeln. Man hegt in den hiesigen leitenden Kreise die benen Wünsche sür ante Ersetzte in der neuen hohen Stellung, in die ihn sein König bernsen hat. Auch in der hiesige» Sachsen-Kolonie bedauert man das Scheiden des Grafen, denen leutseliges, steifer Würde abholdes Wesen ihm die Herzen geimnni. Die Mitielmeerreise des klaiserpaares. Venedig. Die ..'lacht ..Hollenzollern" iü mit dem K a i s e r, der K a i s e r i^ n und dem Prinzen Oskar an Bord heule sriih '< Uhr in Ätz-gleilnug der Schisse Ham borg" »nd ..Sleipner" nach Korin abgedainpst. DaS Wetter in ''ch-'n. .'ollsireitigkeilen zwischen Deutschland und Oesterreich. Berlin. tPriv.-Tel.l Zur Erledigung streitiger BoU'ragcn zwischen Deutschland und Oesterreich - Ungarn »indet demnächst eine K e » s e r c n z von Vertretern beider Ltiaten statt. Bon deutscher Leite liegt eine ganze Reihe von Kraaen zur Auslegung des österreichischen Tarifs vvn -nni Teil erheblicher Bedeutung vor, die den Gegenstand der Unterhandlungen bilden werden, während Oesterreich- ilnaar» in erster r'inie Wünsche in veiertiiärpoUzeilicher Beziehung Hai. Bei der Lchwieriakeit der Angelegenheit en'cheinl cs zweiteiligst, eh die Konferenz bereits zu einer Bersländignng süliren tvird. Als wahrscheinlicher gilt die Einberufung eines Lchiedsgerichts, das über die streitigen fragen enischeiden s> ll. Der deut'ch-öslcrreichische Handels- oerlrag euihäli eine Lchiedsklausel, über deren Aus- sülirnna andauernd zwischen den beiden Beriragsnaaien verhandelt wurde, vline dag es gelungen war, zu einem Etgebnis zu trmmeu. .lebt aber und die Berhandlungen 'o iveit gediehen, da« ein sachliches Einverständnis zivischen den beiden Regierungen erzielt in. das eine» sorniellen Ab schluß in nächster Beit erwarten läßt. Der Anrnsniig eines Lchiedsgerichts ivürde dann nichts mehr im Wege stehen. Die sranzösische Marine P a r i S. Unter dem Titel „Z n sa m m e n b r n ch n n - lerer Marine. Weder Mannschaften, noch Kanonen, noch oieschene!" veröffentlicht der Deputierte und General- bcrichternatter für das Budget, Paul D v n m e r. eine» Artikel, in welchem er die bisherigen Ergebnisse der Unter suchungen über die Kriegsmarine schildert. Er schreibt, l ean die zr wen Schiss..- d.er Mktieiineerilvt!.', welche das ein zige nenn-bewerte G.-'ch:vader bi!Sen. anstatt 7l>o, nur NllO ->,'in>> 'Ve-avung zähsten, da« sie rveder Artillerie noch Ge- -mosie hätten und da« ferne'- die drei großen Panzerschisse nickn mehr ihre alten Geschütze besäßen, aber auch noch »ich! M't den neuen Geschützen anscierü'tet -eien. Frankreich, das vor Iü fahren noch den zweiten ''.rna unter den Leem-ich«en einaenemmen habe, nehme ,evt den vierten, sa vielleicht den fünsien Rang ein. Die zcaen nni rt - ae A! i sga b e d e r :>N arinenntersn ch nngsl v m miiü v n -ei, sic Ursachen dieses iv überaus beklagenswerten Rück ganges zu ermitteln. Lut'schisfabrl Berlin. «Priv.-Te!.j Die deutsche Firma Ehrhard Hai eine K a n o n e g e g e n V n s r t r c n z er li n d Klie - ger konstruiert. Lic in ein Paiizerantomvbil, daS mit e tu ein eiciniineter Lchnellienergeichülz ausgerüstet iü und von ä Mann bedient wird. Die Munition, die der Panzer wagen mit sich führt, hcüeht uns kW Bodenkammerschrap- uells. Das ge'anile Fahrzeug wiegt mit Ausrüstung, Mann schaft nsw. --'.ällü .'iilogramm. Der Nickelpanzer- ist drei M'lUmeter üart. Die Hohen- und Leikcnrichtnng isl so konslrnicrt, daß sie wie ein gewöhnliches Geivehr in An schlag zu bringen ist. Die größte Schußweite ist 8000 Meter. Eine sinnreiche Vorrichtung gestattet die Fahrt selbst aus schwierigstem Gelände, damit das Panzerautvmobtl auch die 'Verfolgung eine» Lenkballons gnf.,»nehmen imstande tst. L vndo n. lPriv.-Tel.f Ein grober Freiballon, der am Ostermontag mtt dem Führer Bellamn und einem Berichterstatter des .Daily Ehronielc" ausgcstlegen war, ist in vergangener Rächt im Ä a n a l t r e i b e n ü vvn einem Dampfer aesichiet ivvrden. Die Gbndel hing unter dem Wasser. Bvn den Passagieren war nichts zw sehen. Man befürchtet, dab beide den Tod gesunden baden. Bellamn war ein ersahrrner Führer, der am Ostermontag seinen 67. Ausstieg gemacht hat. Plauen i. B. Wie der «Renen Bvgtl. Atg." aus Lchonheider Hammer gemeldet ivird, ist das Rittergut und die Holzschleiferei Muldenhammer n i ed e r g ev ra n n t. Ein älterer Mann ist in den flammen umji-ekommen. B ra u ii sch w e ig. Das OberlandeSgericht iiat beute die Bern s u » g der >Erbe » der tv rasin Eiv r n gegen das Urteil des Landgerichts in der Ptillivncnerb- schaitsklage gegen den ziünig von Lachse» und de» Herzog von Branirschw-eig als ulibegrnndet znrückge >vi e s e n. B r e m e ». Der nach einer Blaliermeldung bei ap Ehartes auf Grund geratene Vlvndd-nnpier „Wittekind" ist nach Erkundigungen an zuständiger Lielle. ohne Schaden erlitten zu haben, wieder s r e i g e k v m m e n und hat seine zMihrl sorigeiehi. Paris. Alle Beamten deS Haupiielegra- phenaiules erklärten sich in einer gestern abend abge- hailenen Beriammlnng sür die Uinwändliing des Allge meinen Verbau des der Post-. Telegraphen- und Teleplwn- beamien in ein Lundikat und wiesen die Einführung eines Beamtenstaiuts zurück. London. Die Ä ö n i g i n A l e x a n d r a und die gaifcrin - W i t w e v o n R » stIa n d sind heule vvr- iniltag nach Paris abgereisl, wo sie mit dem Uvnigc zusam- mentresien werden. Pele r s b nrg. Einer Meldung der „Rnstkoe Lnanja" zufolge schenkte der -ü a i s e r der Gesellschaft Rnstkoe Lobr a » ie. einer Vereiiiignng, der verschiedene Pvliiiker niid Parlamentarier der änsterste» Rechte» angehüren, aus Aiilast des Osterfestes l»ü»00 Rubel. LertUches uno Sächsisches. Dresden. 16 April —* Se. Majestät der König nniernahm heute nach mittag mit seinen Kindern einen 'Ausflug nach Mvrih- bnrg. —* Das Befinden Lr. Kvnigl. Hoheit des Prinzen Mar hat sich so weit gebessert, dast er den grössten Teil des heutigen Tages auster Beil znbringen konnte. —s «rünszigjährigeo Bürgcrjubiläum. Herr Privat mann Louis Hermann Wvll, hier, Zahnsgasse üü, beging gestern das östjährige Zubilänin als Bürger der Liadt Dresden. Ans diesem Anlässe ist ihm ein Glückwunsch schreiben der städtischen Körperschaften übersendet worden.^ —» Die Ucbcrsiedeluiig einzelner städtischer Geschäftsstellen i» das neue Rathaus war bekanntlich bereits sür den Herbst dieses Jahres in Aussicht genommen worden. Insbesondere sollte der neue Ratskeller wenigstens teilweise schon im bevorstebende» Herbst seiner Bestimmung ubergeben werden. Wie man jedoch hört, dürste es nicht möglich sei», diese Ab sichten zu verwirklichen, sondern die Bauleitung plant erst im beoorstehenden Winter «ine gründliche Prüfung der neuen Heizanlage, um sicher zu sein, dast dieselbe auch gut funktioniert. Infolgedessen werden die ersten städtischen Geschäftsstellen im neue» Rathause voraussichtlich erst zu Ostern lülv eröffnet werden, ebenso dürste auch der neue Ratskeller nicht eher seiner Bestimmung übergeben werden können. Der Keller wird neben zahlreichem plastischen und figürlichen Schmuck ein großes Gemälde erhallen, das von der privilegierten Bogenschützen- aeseüschaft zu Dresden gestiftet worden ist und das größte Dresdner 'Volksfest, die Vogelwiese, darstellen soll. Die Gesell schaft hat bekanntlich sür diesen Zweck gelegentlich ihrer letzten Hauotversammlung die Summe von MOü Mark einstimmig be willigt. Im neuen Rathause werden auch der Sitzungssaal und die Geschäftsräume des Stadtverordneten-Kolle- iums mit uutergebracht werden, so dast die gegenwärtigen üume des Stadtverordneten-Kollegiums dem Städtischen Armen-Amte, welches in> Stadthause, Landhausstraße 7. ver bleiben wird, zur.'Verfügung gestellt werben können. Auch der alte Sitzungssaal des Stadtverordneten-Kollegiums soll seiner Bestimmung bis auf weiteres erhalten bleiben und für Ver sammlungen und Bortrage des Gemeinnützigen Vereins zu Dresden, des Vereins sür BoUshpgiene usw., bereit gehalten werden. —-t- Die Plenarversammlung deo Königlichen Landco- medizinaltoliegiumo findet in dictein Zähre am W. 'No vember statt. Als vvrlansige BeratungSgegenstüiide sind vorgesehen: Antrag auf Bekanntgabe der Entscheidungen des Ehrengerichtshvscs: Regelung des Verkehrs mit Arzneimitteln austcrhalb der Apotheken: Abgabe der den Aerzte» von Zabrikcn »sw. zugelendeten Arzneimittel an Kranke und die Verir-citdung von Arzneimitteln seitens der Aerzie bei der.Krankenbehandlung in der Sprechstunde: die Lvezialarztsrage: das Aminenwesen: die Desinsektion bei übertragbare» Krankheiten: das. Gesetz über Fürsorge erziehung. —» Aus Anregung des Nationalliberalcn Deutschen Rcichsvereins Dresden sand gestern abend in Potschap - vel unter Vornv des Herrn Direktors Grützner-Denben eine Versammlung statt, die sür den Planenichen Grund die Gründung eines nativnalltbcrale» Vereins üeschlvst. Den einleitenden Vortrag hielt Herr Genevalsekretllr Dr. Westenberaer aus Leipzig. Dem Vereine trat eine größere Anzahl Mitglieder aus Potjchappel, Tharandt. Hainsberg, Döhlen und Deuben bei. —* Landeslotterie. Am heutigem dritten Ziehungstage der 5- Klasse der iss. Sächsischen Lanüeslotterte siel der Hauptgewinn vvn 2N« »vt» Mark auf Nuimner ft>««7 »ach Dresden in die Kvllekäivn von Eduard Renz. Annknstraste >l. Z>, dieselbe Kallaktivn siel außerdem ein Gewinn von 1!>M> Mart auf Ruuuner 72V18. Kerner siel heute ei» Gewinn von 1INM1 Mark auf Nummer 67SÜ4 in die Kollektiv» von Artur Steinhaufen. Prager Straße A>. — Der große Gewinn von ÄltlOllil Mark verteilt sich aus Zehntellos«: die arößere Hälfte wurde in Dresden, der kleinere Teil in der Provinz gespielt. —* Sine eindrnckSoolle Övatto« brachte gestern abend der «Dresdner Orpheus" seinem Ehrenmitgliede, Krau Kammersängerin ErikaOschwald.Wedekind dar. «ns Anlaß de» Scheidens der Kiinstlerin an» dem Verbände unserer Hosoper sand eine festliche Vereinigung ihrer zahlreichen Freunde und Verehrer im Saale des Hvtcl Bristol statt. Der Vorsitzende, Herr Rechtsanwalt Bienengräber, hielt nach einem einleitende» üKsange eine Ansprache, in der er der langjährige» Beziehungen des «Orpheus" zu Krau Wedekind gedachte. Die Künstlerin Hai vvr länger denn lb Fahren schon, nvch bcvvr sie unsere Hvsoper betreten, mit dem Verein gesungen und dann wiederholt glänzende Konzerte mit ihm gegeben tPrag, Elicinnitz, Kreibergs. Redner überreichte schließlich als sichtbaren Ausdruck der aufrichtigen Verehrung und Tank- barkeii die höchste Auszeichnung, die der Verein vergeben tan», seine gvldenc Ver.ütenstmeöaille. Herr Ktnanzrat Ofchwaid dankte im Nanren seiner Gattin für diese außer gewöhnliche Ehrung, und Krau Wcdekind drückte, sichtlich iies gerührt, de» Sängern die Hand. Fungsts „Rvsenfrüh- ling" und die vvn der Kestveonnmmlnng begehrte Zu gabe, niiier Herrn Kluaes Leitung schwungvoll gesungen, beschlossen den schönen Akt. - * Städtische Stipendien zu vergeben. Kür befähigte, würdige und bedürstige Studierende der Röntgt. Tech nische» Hochschule hier find vvn Oster» ab mehrere städtische Stipendien in Hüde von RlO, lOü und 560 Ri. sährlich anderweit zu vergeben. — Kür in ihren wissenschaft lichen Leistungen günstig beurteit-te, würdige und bedürf tige Studierende der K ö n ig >l. Tierürztl! ch e n H v ch- s ch » i e zu Dresden, welche die sächsische Staatsangehörig keit besitzen und nach Maßgabe der jetzt geltenden Prvmo- tivnsvrdnnng oder künftig an der Tierärztlichen Hochschule zu Dresden vroipovieren wollen, sind zwei städtische Sti pendien in Höhe vvn je »00 M. als Beihilfe zur Bestreitung der mit der Promotion verbundene.» Kosten zu verleihen, wobei unter geeigneten Bewerbern Löhne Dresdner Ein wohner den 'Vorzug haben. — Ferner ist sür einen befähig ien, würdigen und bedürftigen Studierenden der K ö nig l. Tierärztlichen Hochschule von Ostern ab ein städtisches Stipendium in Höhe von M. jährlich arrder- meit zu vergeben. Bei der Bergebnng sollen nur deutsche Reichsaiigehörige berücksichtigt wenden, und zivar in erster Linie Löhne Dresdner Ein-nwhnier. in zweiter Linie sächsi sche Liaatsangehörige und in önitter Linie Richtsachsen. — Kür befähigte, würdige und LedüritigeSchüler der össent- lichcn H a n d e l s l e h ra n st a l t der „Dresdner K a n s m a n n s ch a s i" hier, und zivar für Schüler des tausmänni'chcn iei»jährigen» -Kn.rsns, sind vier städtische Ltivendien in Höhe vvn ,e 00 M. jährlich zu verleihen. Die Ge'nche sind beim Siistsamte einznreichen. —» Fn der -Streitfrage tun S t r a ß e n b ah n g c s c li sch asten in Leipzig wegen der Tariferhöhung hat daS Oberverivaltungsgenicht in Dresden die Entschei dung der Kreisbaiiptmannschast Leipzig und den Bescheid des Rates der Stadt Leipzig als Ortspolizeibehörde als solche aufgehoben und sestgcstellt, daß den in ihnen enthalte nen Aussprüchen über die Zulässigkeit der von den Kläge rinnen beantragten Erhöhung ihrer Fahrtarife nur die Bedeutung vvn gutachtlichen Errkläruvgen zukommi, die maßgebende Entschließung über die Festsetzung der Straßenbahniarife aber ausschließlich der Staatsregierung znstcht. .Der Rat beauftragte die Stratzenbahndeputation mit der Weitcrverfolgiing dieser Angelegenheit. —* Vom Bahnhossbau in Lcüvzig. Nach 7V2iährigeii gewaltigen 'Vorarbeiten, Terrain ver schiebungen, Gleis- ilnd Rangierbxrhnhossbanten aller Art wird nnnmehr in diesen Tagen die zweite Halste des größten Bahnhofes in Europa in Angriff genommen. Nach abermals 7^2 Fahren wird im Herzen der alten Meß- und Buchhandelsmetropole Leipzig mit dem Anfang des Fahres lOlti der Bahnhof ser- tiggastellt sein. Das neue Bahnhofsgebäude wird sich a»f dem Areal der drei bisherigen hauptsächlichsten Bahnihvse Leipzigs, des Dresdner, Magdeburger uud Thüringer Bahnhofes, erheben. Das Hauptgebäude wird eine Gesamt länge vvn ,'0« Metern haben. An den 62 »Meter langen Mittelbau schließt sich an beiden Seiten je ein Eckbau, die sächsische und die preußische Hälfte, und nach rückwärts zwei Seitenflügel von sc 00 Metern Länge. Sechs große, 220 Meter lange Hallen überdachen 2t Gleispaare an >!! Bahn steige». Diese Gleite gehören je zur Hälfte der sächsischen und der preußischen Vcru>altniig an. Der Querbahnsteig ist 2s Meter brcü, der durch eine Halle von 36 Meter -Höhe überdacht wird. Das Haiivtgcbände allein wird einen Kostenaufwand vvn etwa 6 000 000 M. erfordern, Bon den auszuführenden Brückenbauten beansprucht die Branden burger Straßenbrücke besonderes Futeressc. Sie führt über sämtliche Gleise des Hauptbahnhofes himv-eg und ermöglicht dadurch eine bcgueme und direkte Verbindung der inneren Stadt mit dem Vorort Schünfeld. Die aus 15 Fahre berech nete Vanarbeit an dein gervaltigen llnternebmen zersäll' des Direktors? ilebenviege» die Kündignngsgrüilde deS Tiretiorc-? Besteht der Probemonal?) Fst Urlaub zum Anssinüen eines neuen Engagements snach Kündigniigs verweigert worden? Welche Erfahrungen wurden mit dem Tlicateragenten gemacht? * Erster Fniernationaler Ncnphilologcu-Kongrcß. "!>ls Paris schreibt man uns unter dem 11. d. N!.: Die . nhl der AninclSnngen beim Ersten .Internationalen Nen- nbilntogei! .Kongreß betrug gestern 5l2, darunter gegen 7»» deutscher Zunge, ans dem Reich über 20. 'Als Vertreicr der Universilät Greifswald war Prof. Dr. Ltengel er schienen, von der Leipziger Universität der französisch»' Lek tor Evhen: non Dresden war die Technische Hochschule ver treten und die Gesellschaft für neuere Philologie: von be- tannten Schulmännern sah man die Direktoren Walter und Dörr iowie Pros. Wendt. Die Abendversammlung im „Eas>- Vaihette" trug einen zwanglose», gemütlichen Eha- ratter. Zn der ersten Liünng des Kongresses am Mittwoch nliier dein Vorsitze des Gesthichtsprosessors der Lorbonnc, Herrn Brnnot. b».-grüstte Herr Prof. RanGs die Versamm lnng und wies aut die .siele des .Kvngresses hin, die dessen Sekretär, Pros. Delvbel, ii» einzellten entwickelte. Ans dem geschichtlichen Ueberblick, den Prof. Vrnuvt in geist- und nOGprüheitder Weise gab. ging hervor, daß Frankreich im Gebiete der neueren Sprachen einer Umwälzung entgegen- geht. ans deren Bedeutung schon Männer wie Richelieu H,».gewiesen haben, zugleich erkannte dieier Ueberblick auch die anschauliche, lebensvolle dentßhe Methode an. Die eigentlichen Verbandlungeit leitete der Universitätsprosessor Planet lLlllel mit der Krage nach den Anforderungen ein, die an die 'Vorbildung der künstige» Lehrer neuerer Sprachen ;» stellen sind, eine Krage, die vom eng'»scheu LlandlNtiitte Pros. Brent lEambridgc» beleuchtete. Beide summten überein in der praktischen Beherrschung der Lpraclie Unit Betonung -er Phonetikl, Kenntnis ihrer ge schichtlichen Entwicklung, Literatur, während Pros. Breul besonders noch Kenntnis der Poetik und Vertrautheit mit der älteren Literaturgeschichte »nd den Mundarten ver langte. Zur Erörterung wurde die Krage gestellt, ob die geschichtliche Kenntnis der Sprache unbedingte Borans- lcvuiig für Prüfung und Unterricht werden soll. Nach ein gehender Aussprache, an der vvn deutscher Seite auch Pros. Wendt, Universitätsprosessor Stengel und Direktor Dörr teitilähmen, wurde die Krage dahin entschieden, daß Leim Unterricht die moderne Leite zu betonen und. wenn not wendig, durch die ältere Sprache zu erläutern ist. - Zn der Nachinitiagssitzung sprach zunächst -Herr Prof. Thomas ILtwnl über „Tie Wichtigkeit des Altenglischc» sür den lünftigen Lehrer" und trat lebhaft für die Gründung eines philologischen Znstituts »ach dieser Richtung hin ein: in- ivicweii die Phonetik im Unterrichic lebender Sprachen zu verwenden ist, erörterte Pros. Piguet, während Zünd lBur- gnetl die phonetische Bildung der Lehrer iw Anschluß an einen ministerielle» Erlaß besprach. Fhrc Ausführungen unterstützte» lebhaft Direktor Walter und Pros. Wenot. Nach lebhafter Erörternna wurde beschlossen, die Phonetik iit den akademischen Unterricht einzuführen, aber bei der Prüsiing keine besondere Arbeit zu verlange». Ueber den englischen Unterricht an der Pariser Universität sprach hieraus Pros. Morel, dann Pros. Dr. Lchcfslcr iDrcödenl zu der Erläuterung »vn Schillers „Glocke" lunterstützi durch eine Ansstellniigl, indem er als Hilfsmittel auch die neueste» Errnngeiiscliasien der Technik: Phonograph. Gram mophon. Projektion und Kinematograph herangezogen wissen wollte. A» diese Ausführungen schloß sich der Vor trag des Pros. Roszul lDongjj an, der sich über das Stu dium der Realien verbreitete und über die Mittel, dieses Studium zu fördern. — Der Abend vereinte die Teilnehmer zu feierlichem Empfang bei dem Rektor der Sorbonne. -t* Nus, ln die Lchiveiz! Welche» Reichtum an Gebaute», welche stille vo» jubelnder skelenslimmuiia UM dieser Aus tu uns aus, 'All die Wuudcrpracht dieser Bekämest tut sich vor uns aus, wenn »Kr die soeben erschienene Lchwelznuminer der Leipziger „Zllnftrlerlen Zeitnna" dnrchblatlcr», die auf dem Raum vo» w» «eile» die mblloien Zedeiisivlirdlakellen dieses von der Ratur io reich aeseanelen Landes ln Wort »nd Bild vorsiikrl. Dl« Svnderbeste der ...sttliiltriertcii Zeitung" sind berühmt durch thr« illustrative Ausstattung. Und auch diese der Lchiveiz gewidmet« SpczlalnuNimer, deren Tinzclprcis »ur 2 Ni. beträgt, ein in An betracht des Gebotenen äußerst mäßiger Preis, repräsentiert sich als ein Wunderwerk der modernen ReproduLtionStcchnjk. Be, dem reichen Inhalt des Hestcs ist cs natürlich nicht möglich, aus Einzelheiten cinziigehe». Es sei nur kurz aus die besonders ge lungenen farbigen Ansichten des Rheinfalls bei Schafshaulen, der Tamtiiajchluchl bei Ragaz, des Lbcrengadtns, von Muottas Muraigl aus gesehen, der Iungfrangrupve von.Zürich mit den Alpen htngewicse». Besonderen Wert verleiht dieser Verükfcnt- llchung eine große farbige Tourtstcukartc der Schweiz, aus dcr »amciitltch die zahlreichen Eisenbahnverbindungen deutlich ln die Erscheinung trete» Unter den literarischen Mitarbeitern finde» wir blamen, wie I. E, Heer, der eine wundervolle Skizze „Der Borgführer" bcigesteuerl hat. Ernst Zahn, Adolf Kren. Ernst von Wildcnbruch. Mil einem Hnmuus ans Zürich, Adolf Bögttui ii. a. in. Kür den Reiselustigen ein trefflicher Führer, der ihm auch nUpliche Winke über die wirtschaftliche» Verhältnisse bietet, dem Kenner des Landes eine ivrrtoollc ErinnernngSgabe, wird dtcles Sondcrhcst der ..Illustrierte» Zeitung" immer eine» her vorragende» Platz tu der nicht gerade arme» Literatur über die Schweiz und ihre Bewohner cinnehmcu. Friedrich Nietzsche übers Heiraten. Das zweite Aprilheft der „Oesterreichischen Rund schau" bringt uns den noch unveröfsentlichten Briese» Friedrich Nietzsches an seine Schwester eine ausführliche Mitteilung, die die Schwester zu ihrem Hvchzcitsfeste er halte» hat. Da er „e ine Art L c b e n s a b r c ch n n n g" gibt, hat sein Inhalt ganz besonderes Interesse und möge darum hier im Wortlaut folgen. «Vencdt g, 20. Pias 1885. Mein liebes Lama! Kür den lag, welcher über Dein Lebenslovs entscheidet, lund zu dem Dir Niemand mehr als ich Glück und Ge deihen »nd gute Vorzeichen und guten Muth anwüiische» kanns — für diese» Tag muß ich mir selber eine Art Lebens- Abrechnung mache». Von jetzt an, wirst Du ganz andere Zachen zunächst und zuvorderst in Kopf und Herspin haben, als hie Lachen Deines Bruder», und so soll es rocht und billig sein — und ebenso liegt es in der Natur. Laß D>>
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