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Dielt« Mail wird den Lesern von Dresden zuaeliellt, während e« die Poli-Abonnenten am und Umgebung am Lage vorher dereil« ai« ^ I Morgen in einer «Sesam lausgadc erhallen. 53. Jahrgang, 105. ve;u,Sgebühr vterteliadel. Nie Lr»»- den dei la»hch »>vci- «-I-greAutreeun,,»» Sonn- und Pi«nl»,«n nur einmall r bü MI., durch au«>varli,eKom- milswnLre »,W Lik. Lei cinmaliger Zu stellung durch dl« Po» SM.»od>>« Bestellgeld!. Die den Lesern v«» D leide» u. Umgebung mn Lage »arger ,u- g,,l«ll>!n Sldrnd-Aui- gaben erhallen die au«- wärliaen Besteher „,lt der Morgen-»lligade jusammen jugestestl. lstachdrultnur mltdeul- luder Quellenall,ade l„D>«»d. Rache."! lll- lästig. — Unoeriangl« Mulluilrstnr werden nicht ausdewahil. Telegramm-Adresse: Nachrichten Trradcu. Druck und Verlag von Liepsch L Rcichardt in Dresden. Hauptgeschäfts,tolle: Marienstrasrc 58/fsO. Di'escinei^ kank ^klisnltspilal unll Ks8önven 23l'/r aik. ompüsbit ihm Orosckvn-^., Löuix lloüsliu-Ltrassv 3 „ „ krac-or Strasso 39 :.: Vroacksa-If., LautLvor Strasso 3 blloisson unck Lötssokvnbrocka. Kreita«, 1«. A-ril IVO». Fenisprccher: tt . 2«v« «:r«ni Anzeigen larif Du- sca. 8 Ltlden» L.i P,.. Familien .»tachnchtc,. «ms Dresden .'0 Pt i Anzeigen au» der Pnvatjeuc :M Ps.: dte twetwall'g- .^etle a Texllettk 60 — Nummern ,mn Sonn u steiertaqen d:e einspamge ihrund- jsi-ile ltOPs . auf Privat selle <OPf. ^nnlien. kgblult kostet 10 P,. Doreinloxen, ImiLliiiw xnr Vvrxinüuii'-. 8cdeck-Vertcedr, Lrölknuii^ ecni 8(-htze>cIc<>ut6,i. IVerlpspiere, In- unck Voifcnnt, Dsleitiua^. Loupons, dstnlomin^ iin'l Veivkrlun^. :.: Depots, Insbltts-iiiruiix offonsr u. vorLcdüs^Lbnio,. Kreditbriefe aut alle Ifuuptplüt/.s «ier sVelt. ALdv orkic;e Lofov. Die Abreise des Kaiser paares non Venedig wird morgen früh7, Uhr erfolgen. Meldungen aus konstantinopel zufolge scheint es sicher, das, der Sultan den Putsch selbst organisiert hat, in Salo niki revoltierte, der „Tribuna" zufolge, ein grosier Teil der «Garnison. In Albanien ist ein A usstand ausgebrochen: ini Sand- lchak Nooibazar bereitet sich ein Aufsiand der Serben vor. In den Minenlagern von Pelardena i Mexikos tam es in- folge Verbots einer religiösen Prozession zu blutigen Zu- I a m in e n st ö h c n zwischen Truppen und Unruhestiftern. Zur Militärrevolte in Konstantinopel. Uebcr die Vorgeschichte der militärische» B c w e g u n g verlautet, wie einem Teile der Leser unseres Blattes bereits kurz mitgeteilt, fol gendes: Die ersten Anzeichen eines nnznsricdencn Geistes in der Garnison änsierlen sich vor etwa ll Tagen anS An- lasi der Demonstration der Hodias gegen die Negierung ferner predigte die Geistlichkeit in de» Moscheen gegen die Offiziere, welche aus den Truppen ein willenloses Werk zeug des Komitees machte» und Einslnsi ans den Geist der Truppen ausübten. Weitere Anzeichen waren die Meuterei der albanischen »nd arabischen Bataillone und der Mldiz- besatzung sowie die Ermordung des Chefredakteurs des Serbesti". Die in den Truppen garende Bewegung ent ging den Offizieren in de» Ltambnler Kasernen nicht: die Offiziere unterrichteten vielmehr den Kricgsminister davon und dieser verständigte den Grosiwesir. Tie Negierung war aber bereit« machtlos. Die Nevvlte war erst jür Ton nerstag in Aussicht genommen, aber die Führer waren mit dem <Sang der Untersuchung der Mordtat an dem Nedak tcur des ,-Serbesti" derart iinzusriedeii, dasi sie schon vor gestern nacht das Zeichen zum Ansruhr gaben. Tie Be wegung ging aus von der Kaserne des Scrasticrats. Biele Truppenteile kamen ans dem Achmedplahe mit klingendem Spiel unter den Klängen des Vcrsassilngsm-ariches an. Ein Redakteur des „Ikdam" hatte mit dem Minister des Aeußcrn Nifaat Pascha eine Unterredung über die letzten Ereignisse. Ter Minister war völlig salsungs- loü und gestand, dasi das Kabinett von der Bewegung durlliaus überrascht worden sei. Er lmlte ans alle Iragcn, was nun werden solle, nur die Antwort: „Ich weisi es nicht." Tas Kabinett l>abc eingeiehcn, dasi es Nun an Bor- anssicht gefehlt, und darum habe es demsssionicrt. Man müsse alles tun, um eine Einmischung des Auslandes zu verhindern. Die Insassen des Z e » t ra lg e f ä n g n i ss e s in Konsiantinvpcl machte» vvrgestern abend einen Bersuch, anSzubrcchen und das Gefängnis in Brand zu stellen. Saloniklcr Jäger umzingelten das Gefängnis und scncrten ans die Sträflinge. Tie Nnhc ist wiederhergesiclli Die Haltung des Sultans. Es scheint sicher, dasi der S u l t a » selbst den P u t s ch organisiert hat. Zahlreiche I-äden lausen vom V>ld>z zu den Meuterern. Mahmud Muktar, der am 13. d. M. im Mlüiz erklärte, er wolle mit den Meuterern ansran- mcn, wenn mau ihm Vollmacht gebe, ist von den Meute rern denunziert und non ihnen gefangen genommen wor den. Tic Zuavcn sind in den Bildiz zurüllgekehrt. Kunst imv Wissenschaft. Mitteilung ans dem Bureau der Königl Hosthcatcr. Im Oper nbanie wird Montag, den lv. April, Nichard Wagners „Siegfried" anfgesührt. Tic Partie des Siegfried sinot zum erneu Male Herr v. Barn, die Partie der Brünhilde zum einten Male Iran v. Jollen. Tie Be setzung der übrigen Partien isi die folgende: Wanderer: Herr Perron. Alberich: Herr Plaschkc, Mime: Herr Nüdigcr, Iasner: Herr Pnttlitz, Erda: Iran Bender- Schäfer. Waldvogel: Iran Nasl. f* Königl. Opernhaus. Ein ansvcllaustes Haus und eine prachtvolle Borstellung umre» die Lignatnr der gest rigen l e kt ra"-Aufführung. Hat das Interesse des Publikums in erster Linie dem Gast gegolten oder hat es sich wiederum von neuem der genialen Stranhschen Schöp fung zugcwandt. nachdem cs in der letzten Zeit in so be trüblicher Weise abgeslaut war? Lei dem wie dem wolle: jedenfalls ist cs eine erfreuliche Tatsache, scsistcllcn zu kön nen, dasi gestern das ansverkanslc Haus von der glänzen den Ausführung hell begeistert war. Und mit Recht. Tenn mag man sich auch vor manchen allzusehr ins Einzelne gehenden Instrnmentalkolvriernngen und Illustrationen von Nebensächlichem ui der Musik Strausi' nur schwach an gezogen fühlen — als Hlanzes genommen ist und bleibt die „Elektra"-.Partttur doch das Werk nicht nur eines zum Höch sten Berufenen, sondern eines dazu Auscnvühltcn. Stellen ans dem Monologe Elektras, dem Gesänge Klntämnestras. dem Auftritt Orasts oder ans der Koda der Oper gehören zum Ergrcifend-ste» und Tiefste» nicht nur, maü seit SLagncr auf muisikdramatifchem Gebiete geleistet worden ist — »nd dessen ist -wahrlich nicht viel —. sondern was überhaupt die Opernliteratur aufznwcisen hat. Wer da mit verschlösse, nem Ang' und Ohr abseits steht und sich von diesen gewal tigen inneren Schönheiten abwcndet, möge das ruhig tun: die Kunstentiluilllnng wird ihm so wenig recht geben wie seinerzeit den sogenannten Antiwagnerianern. Tenn nur der Blick nach vorwärts schasst Leben, Kunst und Ent- ialtung neuer Kräfte: wer immer nur am Alten klebt und daS Altbewährte ol» das cinztac Ideal hinstellt, wird nie T ie M e ii t c r e r haben eine P i o s l r i p t i v n s l i sl c I von hundert Militärpersvncn und einigen Zivilpersonen, darunter Hilmi Pascha, ausgestellt, deren Erschiesinng! bczw. Auslieferung sie verlangen. Man hasst, die Meute rer werden jetzt die Iordernng sallcii lassen. Tic Koiisiantinvpler Blätter geben gar keine oder reservierte Komwentare zu den Ereignissen der letzten Tage. Einige drückten Befriedigung über den Negie rung s- und S n sl e in w e ch s e 1 ans. Andere sind be sorgt und mahnen zur Mäsiigung und Nuhe. Tew „Ikdam" zusolge waren die vorgestern aus dem Platze nor dem Parlament versammelten Soldaten gelingend mit Geld versorgt und wiesen alle Gescheute zurück. Bon einem Privatkorrcspondenten wird uns mitgcteilt: Die Stadt Pera in abends fast vollkommen ruhig. Tas Schlesien hat anfgehört. Tie Strasicn bieic» das gewöhn liche Bild. Tic Truppen befinden sich in den Kasernen. Tagsüber ereigneten sich nur wenige Zwischenfälle, bei ! denen einige Bcrlctzungen vorkamcn. — K i a m i l Pascha soll seine Bereitwilligkeit zur Kabinettsbildung von der Auflösung des Parlaments abhängig gemacht haben, was der Sultan ablehntc. Ter Instizminisler ver sprach, wie verlautet, den Truppen den Ausbau der ganzen türkischen Rechtsprechung ans der Basis des Schcriatgesctzcs. M n t d a r Pascha, unter dessen Befehl die ansangs znin inngtnrkischen Komitee haltende» Truppen gestanden hatten, ist nach Europa gcsl ü ch t c t. Tie K a in w e r. in der etwa 79 Abgeordnete anwesend waren, erklärte sich für beschlttsinnsähig »nd beauftragte den Alterspräsidenten Nüa, für Tvnncrstag telegraphisch alle Abgeordneten zur, Sitzung zu laden. Tic Ereignisse in Konsiantinopel machten in militäri schen Kreise» in Saloniki den grösite» Eindruck. Die Offiziere biete» alles ans, um den Einslnsi der Partei für Einheit und Fortschritt zu retten. Sie teilten ihre» An hängern in Konsianktnopel mit, sic seien bereit, mit Trup pen dabln abznrücken. Sie ernmrte» nun stündlich Weisun gen. Der telegraphische Bcrkchr mit Konstantinvpcl ist höchst manaelhast. Es verlautet, die A l b a n c s c n ch c s s bereiteten ihren Abfall vom Komitee für Einheit und Fort schritt vor. Die Albanesen ebenfalls im Aufstand. In A l b a n i c n ist ein A u s st and ausgebrochen. Die Albanier unter Führung Behikinaes planen einen An griff ans die Städte Pristina, Prizvcm, Ipek und Mitro- witza. Tie serbische Regierung teilte den Vertreter» der Mächte mit, dasi sic sich in Anbetracht der Notwehr ge zwungen gclehen habe, die Garnison von Nisch »ach Wransa »nd die an der Trina ansgestellten Truppen nach der Sandschatgrenzc zu dirigieren. Das neue Kabinett ist gebildet. Tic offizielle, einem Teile der Leier ebenfalls bereits gemeldete Liste lautet: Grosiwesir Tcwsit Pascha, Inneres linterimistischs Adil Bei, Krieg Edhcm Pascha, Marine Emi» Pascha, Auswärtiges, wie bisher, Nitaat Pascha, Handel, wie bisher, Nvradunghian, Justiz Hassan, Fchmi Pascha, Finanzen Nnri Bei, Scheich lll Islam, wie bisher, Zta-Eddin. Wie verlautet, Inri Tcwsik Palcha die Bildung des Kabinetts erst ans wiederholtes Bitten des Sultans übernommen. In der Ernennung -rückt der Sultan den Wunsch aus, der neue Grosiwesir möge auf die Anwendung der religiösen Vorschriften, sowie ans die Ausrcchtcrhaltung der Verfassung grösite Sorgfalt ver wenden. Eine Abordnung der Ulcmas begab sich zum Sultan mit der Bitte, er möge künftig wieder die historische Tracht der früheren Sultane tragen. > den Mut finde», die alten Tafeln zu zerbrechen und neue Werte zu schassen. — Fräulein Gärtner vom Ltadt- theatcr in Barmen war die erste aiiswäriigc Elektra, die sich dem hiesigen Publikum vorstellte. Tic Gencra'lintcn- danz hak einen glücklichen Griff getan, als sie diese Knnsi- lcrin zu einem Gastspiel einlnd. Tenn ihre nnsürnlich.' Fürstciitochtcr n,.,r eine Leistung, die auch vor gestrengen Richtern in Ehren bestehen konnte. Tie änsicre Erscheinung der Sängerin ist zwar nicht sonderlich grvsi, kaum grösier als die unserer einheimischen Elektra: doch bringt die Künstlerin vor allem auch ein ausdrucksvolles Mienenspiel mit, dessen reiche Wandlungsfähigkeit die Tarstellnng auis vorteilhafteste unterstützt. Die hochgradige Hiisterie und der Rachesauaiismns. die ja das ganze Lein Elektras ans- süllen, malte sich schon in der Maske und den Gesichtszngcn der Künstlerin anss deutlichste. Musikalisch beherrscht sic die Partie mit staunenswerter Sicherheit. Tas Organ ist jorgsältigst geschult: der Ton klingt leicht, frei, im Alijatz machten sich säst nirgends -Schwankungen bemerkbar. Turch Tragfähigkeit und Fülle scheint vor allem die Höhe ansgezeichiiet: mit sieghafter Leuchtkraft drang sie über alle Orchcstersliitcn hinweg. Nicht ganz so ergiebig wollte die untere Hälfte der Mittellage erscheinen. Die Aussprache liest an Schärfe und Tentlichkcit nichts zu wünschen. Ein explosives unmittelbares Temperament voll rassiger Voll blütigkeit legte die Künstlerin im Sviel an den Tag. Tasi sie dabei trotzdem nirgends die Zügel aus den Händen ver lor. ist ein Zeichen ihrer haltbaren künstlerischen Kultur. Tas Lauernde, Bösartige, die krankhaft gesteigerte Sensibi lität, die für das Wesen der Hniterie so bezeichnend sind, brachte sic mit einer überzeugenden Anschaulichkeit und Glanbhastigkeit zum Ausdruck, die kaum übcrtrossen wer den können. Und zwischen all diesen psnchopathischcn Nacht- znständcn wußte Frl. Gärtner ihr volles künstlerisches Temperament hindurchleuchten zu lassen. Es kann hier nicht auf Eitrzelheiten eingcgangcn werden: doch muß die Gestaltung deS Schlußtanzcs, dieser gllmähliche Ucbergang von Verzücktheit in Verrücktheit, glS eine in ihrer Art ein zige Leistung hcrvorgehobcn werden: da gab s kein mattes Stilisieren, keine affektierten Schrittchen, das war eine blnt- oolle Wirklichkeit, in der das Weib tm höchsten Tanmcl der Eindruck in Paris Tie Pariser Blätter erörtern eingehend die Kon stantinovler Ereignisse. Ter „Siöcle" schreibt: Wir hatte» in der letzten Zeit mit Bedauern gesehen, wie der öfter rcichisch-denttchc Einfluß in Konstantinovcl von neuem mächtig wurde.' Aber wir beobachteten der Rciormregie rung gegenüber eine große Zurückhaltung. Jetzt bestell! dieser morali'che Zwang »ich, mehr Ohne gegen die Türkei irgendwelchen Tadel zu erheben und ohne die tür tischen Staatsmänner, die sich der Triple Entente nähern möchten, irgendwie entmutigen z» wollen, können wir sagen, daß wir nunmehr die Hände irei haben. Für uns darf nur das Interesse Frankreichs maßgebend sein. Tas „Journal des Tc-bats" verlangt, dasi man unter den gegen markigen Umständen nicht wehr länger zögere, Bulgarien die gewünschte Genugtuung zu geben und seine Unabhän gigkeit anzucrkcnncn. Man dürfe sich nicht bei Protokoll» rischen Formalitäten ainhattcn. Tie Tetailichwierigteilcn könnten später geregelt werden. Tic neuesten Meldungen lauten: K o n sta n t i n o p c l. Soweit bis tL-- Uhr vormittags bekannt war, ist die Na ch t o n n e Z w i s ch e n f ä I l c v e r laufen. Tic Straße» waren morgens ruhig. Tic Mvrgenblätter begrüßen das neue Kabinett Tewsit Paschas »nd heben die gemäßigte Haltung der Truppe» lobend hervor. K o n st a n t i n o p e l. tPriv.-Tel.s Tas Straßen- bild ist bcntc wieder normal. Tie Geschäfte sind geössncl. Tic Krise gilt indessen noch nicht als überwunden. Als Soldaten aestern einen vornehmen türkischen T-amcn- klub in Ltambul passierten, wurde ans dem Fenster geschossen. Tas Militär gal> Schüsse zurück und drang ins Haus ein, wo viel Mobiliar zerschlagen und eine Dame verletzt wurde. Es heißt, dasi alle Prozesse gegen die ge stürzten Würdenträger des absolutistischen Rcginrs nieder- acfchlggcn und die auf den Prinzeninseln gefangenen Häup ter der ehemaligen Kamarilla bereits sreigclassen worden seren. K onstantin o p c l. Ter Pubcl, geführt von Sol daten, hat die Redaktionsräumlichkeiten der iungtürkischen Blätter „Tanin" und „Schnrci Unimcd", sowie die Räume des jiingtiirküchen Klubs und des Frauenklnbs zerstört und geplündert. Ter Chcsrcdgltcncr des „Taniii", der Depu tierte Hussein Tichghid und der Salouikicr Deputiert. Dschavid sollen sich in eine Botichait geflüchtet haben. Auch die übrigen iungtürkischen Deputierten und viele hervor ragende Iuvgtürten haben sich teils versteckt, teils sind sic geflüchtet. K o n sla n t i n o p e I. Das Kriegsministerium ist be müht, die O f f i z i e r s b e st ä n d c der meister hiesigen Regimenter zu ergänzen, da die Oinziere, die als Inng- türkcn oder sonst verhaßt sind, im Dienste fehlen. K o n st a n t i n o p c l. Einer Meldung des „Tnrguie" zufolge ist ein englisches Geschwader von Malta j ii a ch den Dardanellen abqcgangen. Wien. lPriv.-Tel.» Ans K v n sta n t i n o v e l wird gemeldet: Das > r c u d c n s ch i e si e n des Militärs, das in Patrouillen die Strasicn durchzog, dauerte ununtci brochcn bis spät abends an. Verirrte Kugeln durchschlugen Dächer und Fenster, jedoch ist lein Verlust an Menschen leben zu verzeichnen. Spät abends kehrten die Soldaten ans Zureden in die Kasernen zurück. Berlin. iPriv.-Tel.» An die Deutsche Oric » > bank gelangte tienic folgendes Telegramm gus Kon Ekstase zur Megäre ward. Ticker Schlusitanz bilhere eine Sehenswürdigkeit für sich, deren Eindruckstiefe vis ins Innerste erschaudern machte. Tie einheimischen Kräfte hatten gestern ebenfalls einen ausgezeichneten Tag und schienen alle aus ihre Art vorzüglich bei Stimme: Frl. v o n Chavanne, Frl. Licm S und Herr Pe r r o n. Am Tirigentcnpulte saß Kapellmeister Ntalata, der Viel gewandte und Vielgeübte. Tas Hans war von dem qlän zendcn Verlaus der Vorstellung geradezu begeistert und spendete allen Künstler», voran natürlich dem illustien Gaste, stürmischen Beifall. ff. ck>. -f* Königl. Schauspielhaus. Tic bedauerliche Ei trantung Fra» -Laibachs an den Maiern war der Anlaß zu dem Gastspiel der Frau I da M ü l l e r - Ba r d o ii vom Volkststcater in München als -Hanne Schäl in Hauptmanns „F n l, r ma n n H e nschc l". Tie vortreffliche Künstlerin war länger als ein Jahrzehnt die künstlerisch reifste Schau spiclcrin des Münchner Schauspielhauses, in dem vor wiegend die moderne Kunst gcpilegt wurde. Schars um riffene weibliche Charallere lagen ibr stets am besten, sie bot nie eine Puppe, iondern stets einen Menschen mit de» Zügen echten Lebens. Es steckt etwas crdbaft Kräftiges in ihr, sic pflegt sich zuweilen derber Holzschnittmanier zu be dienen, ohne dasi ihrer Kunstübiing seinere Schattierungen und zartere Nuance» etwa versagt wären. Ihre Eigenart ist eine so ganz andere, als die vvn Frau Laibach, die sictz immer erst einen starten Ruck geben muß, wenn sie aus der Bühne nnlicbenswcrt erscheine» !oll. Frau Müller-Bardo» gehört z» der kleinen Gruppe der deutschen „Charakter spielcrinnen" Hedwig Wai'gel, Mari.miliane Bleibtren und einigen wenigen wehr. Gerade die -Hanne, die brutale Magd mit der starken Intelligenz, der ausgesprochenen Sinnlichkeit ihrer Natur und dem Mangel an jeglicher altruistischer Empfindung lag ihr immer besonders gnl- Sie bot auch gestern eine ungemein reiche, sehr inlerrffante Leistung. Nur in der Szene mit dem Kellner hätte sie eine» Ton versteckter starker Linncnglut anfchlagen können, um auch diesen Zug im Wesen der Hanne deutlich zu machen. Sonst hatte sie für den Charakter ungemein starke über zeugende Ansdrucksmittcl, eS gab keine Lücken und keine toten Stellen. Tic Aufführung, deren Vorzüge vereite- PIIN SIIIiM MW» 606l U0l»89.rss AllNks^riNV -?un>lkj.,s-A UIllISjUSd.,nn llorlorrt-lS