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- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1909-04-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19090415017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1909041501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1909041501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-04
- Tag 1909-04-15
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Monat
1909-04
-
Jahr
1909
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Nr. 104. Seite 2. »M Donnerstag, tk». April 1000 zu einem entscheidenden Kaulpse. Einige Abgeordnete sind erschossen, unter Ihnen der Präsident der Kommission für dos Auswärtige. liegen fremde werden keine Ansschrei tungen begangen. Bon Ltambiil hört m»«i heftiges schieben, auch einzelne Kanonenschüsse. Nur Nhr er schien vor dem P»,rlame»t der erste Sekretär de» SuUans Djevaü Per und verlas ein Irade, da» Tvwsik P«rjcha »um Großwosir. Kytschük Said Miickia zum Minister de» Aeuße- »eu und Nazim Pascha zum Kriegsmintster ernennt. Die Truppen sollen indessen Kiamil Pascha al» Grvßive-sir ver langt haben, Im Hose des Kriegsministeriums befand sich »och gegen Abend Mahmud Mukhtar Pascha, der Kom- »landant der ^irnison, mit einigen Tausend treugebliebener Truppen. ES ist wahrscheinlich, daki das Schießen in Stam- bul daher rührt, daß diese Trupr'en die Meuterer angegrifsen Iiaben. K o n st a n t i n o p e l. Ein Teil der Aufständi schen bat aus dem ParlamentSplahe übernachtet. Zur zeit befindet sich auch der Kriegsmiiiisler bei ihnen und sucht zu beruhigen. Tie Musil spielt: ununterbrochen werden Hochrufe aus den Lniton ausgebrachl und Freuden, ichitsse abgeseueri. K o n u a n t i u o p e l. Heute vormittag ist ein Pan ierschiss ausgelaufen, angeblich, um Sie zu Schiss oon Saloniti kommenden Truppen zur Rückkehr auszn- soröeru. nötigenfalls sie dazu zu zwingen. London. iPriv.-Tel.) Nach einem hier vorliegen den Pripattelegramm aus ziouilanüiiopel von heute ist dort die Ordnung w i e d c r h e r g e st e l l t. Soli n. Die „Bulg. Telegr.-Agent." erklär Die Ereignis s e i n K o u st anti n o p e l erfüllen zwar die b » lgari s ch e N e gier u u g mit großer Sorge, doch ent behren die Gerüchlc- von einer Mobilisierung oder einem aggreuiven Vorgehen Bulgariens jeder Begründung. Netteste Trajitmeldttttjit» vom 14. April. Die Mitrelmecrreise des Kaiserpaarcs. Venedig In r Begrüßung des deutschen g aiier paar es hakten sich an' dem Bahnsteige einge- suliden der Pra'etl. der Buigermeilter. die Spitzen der n llienisciieu Behörden und der deutsche Konsul üiechsleiner. 'Hier Fürst und F nrüiu Biiloiv, Donna Laura Nliughetli, «F-irst ,Viir>ieilberg. der deutsche Bonchasler in Nom Gras Ntonks und «Seinalilin. der Geian-te von Flolow. Haupt- mauu v. Schlvaroioppe», der deutsche Nlilitarauach,'- «Mei ner > o. Hauimersle!!! Eanord, ioivie der deutsche Niarine- iitach« i» Rom «Fuchs. Das .Kaiierpaar begrüßte die An wesenden aus das ireulidlichlte. Die >!ai»eriu nahm von der «Fürstin Buloiv. »er Gräfin Monts und der mahl in des deutschen Konsuls Blumensträuße entgegen. Die Fahrt nach der ..Hohenzollern" ersolgte in einer Rndergig durch den Eanale tKrande. Ans der .zahlt wurde da» aaiserptiar vom Publikum, unter dem sich zahlreiche Deursche velaiiden. mit herzliche» Kundgebungen begrüßt Das Publikum Imike am liier des Kanals seniler und Dächer der umllegenden Häu'er öe-etzl. eiahlreiche Paläste am Kanal, ebenso ossentliche <K<-hände i,.»,,»-,» g-.-slaggt oder Teppiche heraus-zelegr. Biele 'Sandeln belebten den Kanal, der nicht abgeiperrl umr. Das BSelter iß sehr schon. Die nalieninheu Schilse und Torpedoboote im Hasen liakken über Sie Toppen geslaggt un» gaben Salut, ebenio dir ,.H>nnburg". Der Kaiser, die Kaiserin und Prinz Oskar nahmen aus der ..Hohenzollern" Wohnung. Am Abend zu vor haue aus der ..Hambura" ein Tanzseß staltgelnndeii und spater beim deutschen Konsul ein Tee. zu dem auch die Offi ziere der deutsche» Schisse geladen waren. Venedig. 'Nachmittags uuterughi» das .Kaiserpaar mit dem Prinzen Oskar eine Spgziersaiirl in Gondeln. Zur Reichssinanzrcsorm. Halle. lPriv.-Tel.j Die «Mühiahrsveisannuluug des Geiciinilvorstandes des Evangelischen Bundes beschloß folgende Erklärung: Der Bund ist sich bewußt, daß die Ausgleichung der nnanztechnilchen, Wirtichasls- und parteipolitischen Gegensätze, die bisher im Reichstage daS Zustandekommen der Reichssinauzreiorm verhindert haben, nicht zu seinem Ansgabenkreiie gehört. Er hält sich aber für berechtigt, in dieser hervorragend nationalen Frage. von der das Ansehen des Deutschen Reiches nach außen und die Gestaltung der politischen Verhältnisse im Innern abhängt, niit ungezählten deutschen Patrioten einen Appell an den deutschen Reichstag zu richten, daß er die trennenden, materiellen Standes und Soiiöeriutcr- encn in vaterländischer Pslichtcriuliung überwinde. Ins- besondere aber erwartet der evangelische Bund, dem Mit glieder aus allen Blockparteien angehorcn. von der Reichs- regierung und den Mohrheitsparlcien des Reichstages, daß sie den offenkundigen Bestrebungen der Zentrums- partei, die Vorherrschaft bei Losung der Retchssinanzresorm wieder zu gewinnen, tatkräftig und einmütig enlgegcn- ireten. Der Evangelische Bund ist aus Grund bitterer Erfahrungen mit der großen Mehrheit d»s deutschen Volkes der unerschütterlichen ileberzeugutig, dnst eine er neute Vorherrschair der ultramontaueu Macht nicht verein bar ist mit den höchsten Interessen des Reiches, mit dem Mieden unter den .Konfessionen und mir den unveräußer lichen Grundlagen der deutschen Kultur. Zur Wahlrechtsfragc in Heilen. D a r m st a d t. Die Regierung hat den Ständekammern abermals eine W a h 1 r e > v r,» v o r l a g c zur Einiülirnng des geheimen, dircilen Landtagswaiilrechis zugehe» lauen. Die Vorlage enthalt wieder drei «Keletzeniivurse: der erste berrissl die Abänderung der Artikel 07 und 7.7 der Ver- sassungsurkunde. der zweite die Landstände und der dritte die Wahlkreiscinteilung. Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. Berlin. sPrio.-Tel.i Der 3 8. Kongreß der Deut schen Gesellschaft für Chirurgie wurde heule vormittag ini Langendcckhause eröffnet. Die Beteiligung ist außerordentlich reich. Die Zahl der Mitglieder überschreitet bereits 1800. Den ersten Vortrag hielt Professor Neu her-Kiel über „Zn halotionsnarkose". Durch eine Umfrage bei den Kliniken und Krankenhäusern sind Berichte über 7l uoo Fälle oon Narkose«: mit 21 Todesfällen eingcgangen. Aus der Statistik ergibt sich wieder, daß Chloroform vorsichtiger anzuwenden ist als Aether. Doch wird auch die Ungesährlichkeit des Aelhers etwas einge schränkt durch die Gefahr der nach der Operation auslretenden Lungenentzündungen Chloroformäther hat sich sehr bewährt. Von allgemeinen Betäubungsversahren wird jetzt am meisten die Skopolamin-Morphium Narkose angewendet. Sie ist das humanste Verfahren, wenn auch Gefahren, wie Lungenentzün dung. Herzschwäche bei alten Leuten Vorkommen können. Pro sessor Bier Berlin sprach über den heutigen Stand der Be täubungen durch Einspritzen von Medikamenten in das Rückgrat und den Ort der Operation selbst. Professor Sudek- Hamburg besprach die Stellung des von ihm eingesiihrten Aelherräusches unter den üblichen Betäubungsmitteln. Dr Bauer-Breslau zeigte einen Betäubungsapparat, der es ermöglicht, die Hände des Narkotiseurs fortzulassen. Der Apparat selbst wird durch Treten mit den Füßen bedient. Sin politischer Beleidigungsprozeß. lBergl. Vermischtes.) Berlin. lPriv.-Tel.j Herr v- Z i tz e w i tz - Betzwitz fahrt in ieincr Erklärung lort: Gleichzeitig habe ich aus Anraten de» Landrates und des Vorstände» der Beßwitzcr ElektrizitätswerkSgenosierrschast an das Generalkommando un- den ReglerungSpräsidenten telegraphiert. Herr von Einem hat mir erwidert, baß er in -er Angelegenheit nichts tnn könne, da er nicht zuständi« lrl. Später ist dann vom Genernlkviumuiido dl« Abiendnug «luer Avntpagnie Pio niere verfügt worbe«, die A-hruchK. und Wiede rher- strllungSarbettci» lelfteten. Auf Befragen durch den Vor sitzenden erklärt Herr v. Zttzrmtß weiter: Ich -ade die lkeberlandzentrale a»rf mein Risiko gebaut. Al» ich damit anflng, war nlemanb tu der ganzen «egend, der an die Möglichkeit dachte, elektrischen Strom so wett üLertragrn zu können. Ich sah in dem Unternehmen »inen sozialen »ud kulturellen Fortschritt erster «lasse für die ganze Gegend. Ich war von meiner Aufgabe begeistert und bin es auch heute noch. Ich reiste überall -erup, und faste de» Landwirten: .Baut doch mit. seht doch, wie aut die Sache gchtl" Diese Begeisterung hat sich natürlich auch den Behörden mttgetetlt. mit denen ich in Verkehr kam. Das ist ia öas Merkwürdige, daß immer, wenn einmal die Behörden «Feuer und «Flamme für Line Sache sind, ge sagt wird, da» sei au» Gefälligkeit gegen eine Person ge schehen. Da» ist aber hier ausgeschloffen. Am 27. August >007 halte ich dann das Unglück, daß in einer Viertelstunde der ganze Bau zuiammenbrach. Der Moment war so über wältigend für mich, daß ich nur sagen kann, daß ich keinem Menschen etwa» Aehnliches gönne. Ich stand vor meinem wirtschaftlichen Ruin. Da telegraphierte Ich allerdings an meinen guten «Freund Einem. Dann war der Witz, daß das Hauptgebäude stehen geblieben mar. aber andauernd von den «Fluten umivült wurde. ES kam im Interesse der Genossenschaft darauf an, das Hauptgebäude zu retten. Weil mein Unternehmen im Dienste einer Genossenschaft stand, ertaiinie die Regierung ein öffentliches Interesse an und gewährte mir militärische Unterstützung, die auch prompt eiiuras. Ich habe nicht einen einzigen Pfennig aus Staatsmittel» bekommen. Au die Pioniere lmbe ich pro Tag 80 Psg. gezahlt. — Rechtsanwalt «Friedmann stellt fest, daß Zivilarbeitcr wohl erheblich teuerer gewesen wären, v. Zitzewig: Nein, die Pioniere wurden mit erheblich teuerer dadurch, daß sie verpflegt werde» mußten und da außer dem »och vier Offiziere bei dem Kommando waren. ES kann doch schließlich jedermann um militärische Hilfe näch tliche». — Rechtsanwalt »Friedmann: Allerdings, er bekommt sie aber gewöhnlich nicht. Aus Befragen durch den Ange klagten Lvchaezvwer gibt v. Zitzewitz noch zu, daß die Pioniere für ihn gegen Bezahlung auch eine Brücke gebaut hätten. — Bors.: Es liegt doch im össeiillichen Interesse, wenn zu Ernlearbeileu Militär zur Verfügung gestellt wird. Es liegt also auch ein ösfentliches Interesse vor. wenn ein so elementares Ereignis eintritt. — Beklagter: Ngch meinen Informationen war schon jede Ge fahr beseitigt, als das Piviiierkomwaudo eintraf. v. Zitzewitz erklärt da» für falsch, das Hauptgebäude sei noch in großer Gefahr ge- iveien. Die Beweisaufnahme dreht sich sodann um die Er- Niuliug deS Bahnlioses Beßwitz. Herr v. Zitzewitz spricht dabei immer von „seinem" Bahnhof. Sr erklärt, der Bahn- IlossGiu iei schon lange ein Wunsch seiner «Familie gewesen. Da die Behörde sich a» den Kosten stieß,-habe er den Bahn hof aus eigene Kosten erbauen lasse». Die Dezernent>n hakten wiederholt erklärt, daß sie eine so starke Entwicklung des Verkehrs nicht eriiKiriet hätten. Der Beklagte stellt seit, daß der Bahnhof zwei bezw. fünf Kilometer von den näch sten Stationen ciitsernt liegt. 'Nach den ihm gewordenen Mitteilungen werde für ieden der 11 Züge täglich nur eine «Fahrkarte verkauft. Berlin. sPriv.-Tel.s Der Redakteur des „Bert. Tagebl" Ludwig Svchaczewer wurde in dem Prozeß wegen Beleidigung des KriegsministerS von Einem und des Ministers der öffentlichen Arbeiten B reile » ba ch zu l V 0 Mark Geld st rase verurteilt. Berlin. iPriv.-Tcl.s Der K r o n p r i n z , der am >0. April mit großem Gefolge in Bukarest eintrisft, um an den Geburtstagsfeieilichkeitcii König Earol» teilzu- nelline», der am 20. 'Avril sein 70. Lebensjahr vollendet, wird sich eine 'Woche lang dort anfhalten. »Für die Zeit seines Ansenthaits sind n. a. Ausflüge nach Konstanze und nach Senaia gevlant. Am 20. Avril wird der Kn'nprinz die Rückreise »ach Berlin antreten. Berlin. lPriv.-Tel.i In dem Befinden des ,F il r st e n E n l e n b n r a ist gestern eine w e i te r e Ber schst m m e r ii n a eingetret e n. Während er bi» znm Ostersonntag zeitweise das Bett verlassen und am Stocke kurze Spaziergänge im Schioßvart von Liebenberg machen konnte, ist er seit Ostermontag fest an das Bett gefesselt. Die Arteriosklerose ist weiter vorgeschritten und in die sogenannte Thrombose eingetreten. Die »Füße des Patienten sind ange'chwollen. die Venen verstopft. Berlin. lPriv.-Tel.j Ein ISVrsähriger Ter tia n e r. -er einzige Sohn des Kaufmanns Paul Maß, Inn in der vergangenen Nacht durch Einatmung von Leucht gas seinem Leben freiwillig ein Ende gemacht. Er hatte aus einem geringfügigen Anlaß vor dem Zubett gehen von seinem Vater eine Rüge erhalten. Außer diesem Tadel war nicht» vorgcsallcn, was die Lat irgendwie zu erklären vermöchte. Wien. lPriv.-Tel.i DaS KrtcgSministcrium hat an alle Offiziere nn - M i l i t ä r b e a m t e ein Verbot erlaßen, für K a m e r n d c n B ü rg sch a s t c n sür irgend welche Darlellnsvervsiichtungcn zu leisten. Es soll da mit der 'Verschuldung der Ossiziere vvrgcbeugt werden. Prag lPriv.-Tel.j Zwecks Erhaltung der Per sonenbeförderung auf der böhmischen Elb strecke durch die Sächsisch Böhmische Dampfschiffahrts-Gesell ! schast schwebe», der „Post. Ztg" zufolge Verhandlungen zwischen dieser und den österreichischen Körperschaften. Letztere beabsichtigen eine Subvention bei der Wiener Regierung zu be antragen. R v m. iPriv. Tei l Ans den l I b c r i s ch e n Inseln hat sich ei» neuer Krater gebildet, aus dem eine ge waltige schwarze Rauchig»ic aussteigt. In den Abruzzen haben abermals heilige Erdbeben staitgesunden, denen ein Dort zinn Opfer fiel. P a r i s. lPriv. Tel.j Ter Volksichullehrer- Kongreß beschloß in seiner ersten Sitzung, die Postlente zu ihrem Ausstande zu beglückwünschen »nd die Aus ständigen > an Möru und Ma.zo.met durch eine Geldspende z» ermutigen. Paris. 'Nach einer Meldung ans »Fez vom 8. d. M. sind an die Groß wesire, die den Sultan in Malmt erwarte» sollten. Eilboten abgegangen, um ihnen zu cmv sehien. gleich nach dem Mnlndseste nach ,F e z zu mar schieren. da ein Zusammenstoß mit dem Rvghi zu er warten siehe. sRachts etwa eingehende Depeschen siehe Seite 4 > »vrankfurl t». M. lÄchluß.j Kredit 19^25 Diskonto 188.60. Dresdner Bank 15ß 25 ^.taatsbahn 1-18 90. Lombarden 18 :tt) LaurahüUe 194 75 Ungar. Gold Paris knaclnu. :< Uhrl Nentc 97.80 Italiener 104.55 -reue Portugiesen 61.22'/, Svanier 98 8>) Diirken innisic. Aul. 93 20 Turkenlme 173.25 Staatsdahn—,—. Lombarden —Lttomanbank 715.— 1 aris. 1 rovukrenmartt. ILerien ver AprU 25.10. oer Sevtember-Dezeinber 23 75. rul,!g Mdol oer Avril 64.50 per September-Dezember t'3.75. matt Spiritus oer Avrn <8.75. ver Levremder-Detember 38. — . ruhig London. Mullermare:. ÄuSliindiicher Weizen stramm, 2 vk 6 <1 boher. englischer Weizen ,'tramm 2 rOi höher Amerikanischer uno Donauer MaiS ruhig aber stetig. Amerikanische» Mehl nrainm. 3 »li 6 .1 höher, englisches «-hl stramm, 2 st» hoher Herste lest. ^a»er stetig. Das kommende UniversitittS-Jubiläum. Der Ncktor der Universität Leipzig, Geh. Rat Professor Tr. Rinding, bittet »ns um Aufnahme folgender Mit teilung: Leipzig. Ostern 1800. In wenigen Tagen — mit dem lö. April — beginnt daS Semester, worin die Universität die Feier ihres sünshundert- iährigcn Bestandes begehen wird. Tie Leipziger Hochschule ist, wie so viele Ihresgleichen, nicht an einem bestimmten Tage begründet worden, louderu öle «ründrum -at einige Zeit — wenn auch eine retattv tlei»K — in Univruch ge- NVNNWN. Di« viert« Säkülar-tF«i«r «vuvde sehr einfach, aber würdig — in schwerer Zeit — am 4. Dezember Illüv be gangen. Aber im Winter find Feste Lei und schwer zu set«rn. und so wurden für die sürUte Säkularfeter dir -letzten Tag« des Svmmersemester» 1VVV in Au»sicht genommen. In andere Zeit kvnnte die ,Feier nicht verlegt werden, weil svnß der Studtengang in diesem Sommeriialbjahr schwer geschädigt worden wäre. Daß -sie gerade in die Zelt der Ge- rtchtsferten — dank einer sehr weisen Verordnung der Re gierung nicht auch noch in die der Gchulserien! — füllt, ist der Universität sehr bedauerlich, ließ sich aber nicht ver meiden. 'Nun sind di« eigentlichen Festtage Donnerstag und Frei tag, der 2U. und >10. Juli. Am Abende des 28. Juli findet die Begrüßung der eingetrofsenen Gäste in der Universität, dann im Palmengarten statt. Am lll. Juli will Le. 'Majestät eine Anzahl der Teilnehmer am Fest aus die Albrechtsbiirg in Meißen laden. Die Ausgestaltung des «Festes wird stärker als wün schenswert beeinträchtigt durch den Mangel genügend großer »Festraume. Tie 'Aula der Universität mit ihren paar «hundert Plätzen ist ja viel zu klein. Zählt doch der Lehrkörper zusammen mit den speziell geladenen Ehren gästen allein jchvn 000 bis 700 Personen, die Damen un galariterwetse zunächst nicht mitgerechnet! Tie schöne Wan delhalle der Universität war zu Reüeakten nie bestimmt und ist dazu wenig geeignet! Verwendet man sie doch, wie be- schlvsse» worden ist, damit die Universität wenigstens einen der Hanpisestakte im eigenen Hanse begehen kann, so kommt man kaum über w»o Plätze. Sv wird die Universität, auster für ,zanz intime Feierlichkeiten, aus ihren eigenen Räumen herausgedrängt. Und »un macht sich schwer fühlbar, daß die Stadt nicht, wie «Frankfurt und andere Städte, eine stehende iinposaiile und zugleich gut akustische »Feitballe be sitzt. Groß und bedeutend genug ist Leipzig geworden, um solchen Raum ans die Dauer nicht entbehren zu können! Dennoch ist die Stadt der Universität eine getreue und vpsersreud'gc Helferin zur Jubiläumsfeier geworden. Sie hat zunächst zur »Feier des 20. Juli — di« wesentlich eine Feier der Begrüßung und des Empfanges der Deputationen ist — der Universität das 'Neu e T h e a t c r zur Verfügung gestellt. Natürlich verschwinde» >ür diesen Tag alle „Rang"-Unterschiede und alle Piave gelten als gleichwertig. Ihrer bleiben aber nicht mehr wie annähernd 1800, und das ist bei dem Umfang, den daS Fest voraussichtlich nehmen wird, immer noch sehr wenig! So wird der berechtigte Wunsch gar mancher — mögen sie hier wohnen oder von auswärts gekommen sein — diesem Teil der «Feier beiznwvhneii. nicht eriüllt werden können. Mime dann der unerfüllte Wunsch nicht zuni Grunde der Ver stimmung werde»! Die, denen ein Platz nicht mehr zur Verfügung gestellt werden konnte, dürfe» versichert sein: Die Verteilung der Plätze wird so gerecht erfolgen, als dies nur überlniupt möglich ist: und die Universität bedauert »och viel mehr wie jeder ihrer «Freunde, daß sie nicht alle die Tausende und Abertausende der ihr treu Anhangende». besonders alle die alten Kommilitonen, die daS Fest der almn lnnO-r mit ihr begehe» wollen, wenn man so sagen darf, höchst persönlich empfangen und jeden von ihnen als Teilnehmer an allen ihren «Festlichkeiten begrüßen kann! Wir -Deutsche verderben uns so leicht hohe Zeiten dadurch, daß sich unser Gefühl an einen imaginären Stein stößt »nd wir dann — statt irob und erhoben die Feiertage als solche zu empfinden und zu erleben — die bittere Genugniung einer schuldlosen Kränlung empsinden und uns verstimmt abwenden! Auch die Universität beklagt die Enge der ihr zur Verfügung stehenden Räume und die trotz der Groß mut der Stälrde nicht ganz gehobene Beschränktheit ilMr Mittel, die sie hindert, das Fest noch mehr nach ihren Min schen auSzligestaUen. Aber vergällen wird sie sich ihre Feier nicht dadurch lassen, daß das Unmögliche nicht möglich ge macht werden kan». Möchten alle, die uns wvhlwvllen, diese Empsittdilng teilen! Am 'Nachmittage des 20. Juli findet dann ein «Fcst- e s s e n i i» P a l in c »garte n statt. Tie Regierung gibt eS »nd lädt dazu ein. Tie Universität und ihre iÄjren- gaste werden geladen. Damit ist der Platz ganz gefüllt -- ja, er reicht taum aus! Daran schließt sich ein Garten fest im Palmengarten mit möglichst großer Teil nähme — auch der Damen, der Freunde und Gönner der klnivevsität in hiesiger Stadt und vvr allem der fetzigen und früheren Kommilitonen. Am Freitag, den 30. Juli, wird dann in der Wandel halle der Universität das intime U n i v e r s t t ä t s s c st abgehalten. -Seine drei Hauptbestandteile sind: Die Ucbergabe der Marmorstatue Sr. Majestät dcsKönigsan die Universität, die Fe st rede, die Geheimer Oiat D r. W u u d t halten wird, und die Ehrenpromotionen. Tie durch die Universität ünd ihre Ehrengäste nicht in Anspruch genommenen relativ wenigen Plätze werde», soweit irgend möglich, den Damen und unseren jetzigen wie früheren Studenten überwiese». An diese intimste Feier reiht sich die öffentlichste: Der Festzug unserer Studierenden, wesentlich eine Verbildlichung des Werdeganges unserer Hochschule wäh rend ihrer fünf Jahrhunderte. Die Länge des Weges, den der Zug znrücklcgen wird, betrügt »ach glaubhafter Mit teilung neun Kilometer. Er füllt wesentlich in die Mittags stunden von 12 bis 2 Mir. Die Universität hvfft, daß die Geschälte ein paar Stunden schließen und auch die Fabriken ihren Arbeitern die Möglichkeit gewähren, den Zug zu sehen, damit sozusagen die ganze Stadt sich an unserem Feste beteiligen tan». Am Abend des 00. Juli geben dann höchst dankend werter Weise die Stadt eine F-e st v o rst el l u ng im Theater und die Direktion -cs Gewandhauses e i n F c st k v ii z e r t — zusammen etwa 3500 Plätze — und daran reiht sich der große Kommers in der aus dem Meßplatze dazu erbauten F-esthalle. Hierin ist endlich einmal ei» wirklich großer :Naum gegeben: die trefflich disponierte Halle enthält lOOOO Plätze. Das reicht wahr scheinlich auch noch nicht entfernt an», ist aber immerhin ctm-as! Hier sollen die Tausende unserer Studenten, sollen Tausende srühcrer .Kommilitone», soll die Universität mit ihren Gäste», solle» ihre »Freunde und Gönner aus Stadl und Land Platz finden, soviel die .Halle irgend -ergibt! Unter Mitwirkung des ,Fe-stansschilsscs unserer Studenten, der sich mit großem Eifer und Erfolg der Vorbereitung des Festes widmet, sind die Platze schon mit peinlicher Gercch tigteit — natürlich nicht die einzelnen Plätze, sondern svzu iagen die Platzgrnppe» - genau zugewie-sen. Auch da aber wird öielleicht mancher keinen Platz mehr finden und dann hoffentlich nicht unwillig von dannen gehen. Wer zulctzi kommt, kann nicht verlangen, vor früher Slngemcldetcn bedacht zu werde». Das ganze »Fest findet eine besondere Weihe durch die persönliche T e i l n a h m e S r. Majestät dcS Königs, des Ib'lKor Nlngnit'iek-ritioüiintm der Universität, und -durch die Anwesenheit aller Mitglieder des Königlichen Hauses mit Ausnahme der jüngsten Kinder des Königs. Die Zeit der Ailkunst Sr. Majestät stellt noch nicht ganz fest. Jeden falls findet feierlichster Empfang statt, dessen Einzelheiten noch der »Feststellung harren. Die Einladungen, welche die Universität Lißtzcr erlaßen hat, sind gedacht als Einladungen zur Teil- nah me an allen Akten Les Feste». Gerade ües- liaib mußten sic, wie gesagt, in beschränkter Zahl ergehen, weil die Geladenen auch an den intimen Feiern teilnöhmcn solle». Besonder» empfindlich ist un» diese Beschränkung gegenüber Stadt und Land gewesen. Großen Behörden beider, großen UernsSsiänden hätten wir gerne eine reichere Vertretung gegönnt. Sic war auch ursprünglich von un» in Aussicht genommen. Wir mußten un» aber schließlich ber cingcschenen Notwendigkeit zur Beschränk»«« fügen. Zu
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