Suche löschen...
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1909-04-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19090414014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1909041401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1909041401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-04
- Tag 1909-04-14
-
Monat
1909-04
-
Jahr
1909
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
sr S * Z ^ S -F-Z I Sl r. «s L ^ ^ « E» V r» ^ i-^2 »Gr« V«lo» »»d D»tt«»l Berlin. tPriö.-Tel.i Zu der Zusammenkunft des F tt r st e n B ü l v w »i i t T i t t v n i wird berichtet. daß die beiden leitenden Staatsmänner in einer längeren Be- iprechung ihre Ansichten über die schwebende» politischen fragen ausgetauscht liabe». Dabei hat sich Ueberein- siimmuna ihrer Ansichten in allen wesentliche» Punkten ergeben. Bon der Erneuerung des Dreibundes Ist nicht die Bede gewesen, da dieser «Gegenstand nicht aktuell ist. Dir Dreibund-Frage ist lediglich in gewissen Meldungen sran- zösrschcr Blätter angeschnitten worden. Oesterreich »nd Gerbte» Belgrad. «Line von der Regierung heute anSge gebene Kundriebnng bestätigt, daß di« serbisch-öster reichische» Verhandlungen soivohl für den Ab «chiutz eines Proorsoriums als auch eines endgültigen Han delsvertrages abgebrochen wurden, da kein Einoer ftündnis turrüber erzielt werden konnte. Bielsach wird ge glaubt, die serbische Hiegierung habe von vornherein un- .innehinturre Forderungen gestellt, um die Berhandlungen znm Scheitern zu bringen und so Österreich-Ungarn ans diese Weise in ein schieses Vicht oor den Großni-ächten zu gellen. Revolutio» in Konstautinopel- K o n st a N t i n v p e l. lMeldung des Wiener Korre- »oonüenzbureauS.l Stambul scheint nachts der Schau- vlatz e r n si e r B o rgänge gewesen zu sein, ohne daß eS bisher möglich gewesen wäre, authentische Nachrichten zu erhalten. In Galata und teilweise auch in Pera sind die Geschäfte geschlossen. Truppen passieren nach Stambul. Me n t e r n d e Soldaten, deren Zahl viele Hundert be nagt, umstehen die Pforte und fordern, daß der «Alande Mohammeds zur gehörigen «Wellung komme, indem sie er klären: Wer gegen den Islam sei. solle sie angrcifen. In Siambnl herrscht große Ausregung, Kavalleriepatrouillen durchziehen die Straßen. Gerüchte, daß in das Krieg« minislerium gesungene Offiziere gebracht worden seien, oder daß eS von Meuterern beseht und der Kriegsminister entflohen sei, sind bisher nicht bestätigt. Frankfurt a. M. Ein Extrablatt der „Franks. Zig." meldet aus Konstantinopel: Stambul steht seit beute morgen in voller Revolution. Zwei im gricgsministerium kasernierte Bataillone rückten mit den Offizieren an der Spitze heute beim Morgengrauen nach der Lophienmoschee. wo sie das Parlament umzingelten. Sie fordern die Absetzung des Großwesirs, öeS Kammer- oräsidenten und des Kriegsministers. Berlin. iPriv.-Tel.i In hiesigen unterrichteten iiirtüchen Kreisen glaubt man nicht, daß den B vrgänge » 1 n G alat a und Siam b n l besondere Bedeutung beizu messen sei. Man erklärt die Borgänge folgendermaßen: In der absolutistischen Zeit wurden viele junge Leute ohne militärische Kenntnisse durch Protektion einflußreicher Hvs- beamieii zu Ossizieren ernannt. Da diese Leute ihren Dienst weder verrichten konnten noch wollten, sielen sie dem Bud get nur zur Vast und cs wurden daher diese Offiziere, 2000 a» der .Zahl, auf Beschluß deS Parlaments von den Listen gestrichen. Sie lmtten nun das begreifliche Interesse, wieder eine Rolle zu spiele» und verstanden es. fanatische Solda ten und Zivilisten gegen Bis gegenwärtige Regime, das sie als irreligiös schildern, ausznbringen. Ein Millionenraub vereitelt. P etersbur g. lPriv.-Tel.s Dieser Tage ging aus Baku der Post- und Passagierdampser „Cüsarewitsch" mit einem G e l d t r a n s p o r t von 8 Millionen Mark an Bord ab. Kurz vor Ausfahrt des Dampfers erschien der Polizeimeisler an Bord lind befahl dem Kapitän, nicht früher Anker zu lichten, bis sämtliche Passagiere nnter- inchr waren. Die Untersuchung dauerte einen ganzen Tag und sührte zur Berhastnng von mehr als 2 0 Personen, denen 20 Revolver abgenvmmcn wurden. Sämtliche Verhaftete erwiesen sich als Mitglieder einer R ä n derb a n d e. die während der Fahrt auf offenem Meci die 8 Mill. Mk. rauben wollte. Die Bande bestand aus Angehörigen aller Nationalitäten. Ter Anführer ivar ein früherer Pvlizeibeamker von Baku, Fürst Matschawa- riani. Unter den Verhafteten befinden sich auch einige längst gesuchte Anarchisten. Berlin. tPriv.-Tei.l In der japanischen Bot schaft ist von einer bevorstehenden Kündigung des englisch-japanischen Bündnisses nichts be kannt. Eine Kündigung des Bündnisses würde auch, wie an derselben Stelle verlautet, nicht im Sinne des japanischen Volkes liegen, das für England die größten Sympathien hegt. Berlin. lPriv.-Tel.i Der 14. kirchlich-soziale Kongreß wird morgen hier durch einen Kestgottcsdienst in der Stadtmissionskirche eingeleitet. Am Donnerstag vormittag erfolgt im Sladtmlisionshans die Eröffnung des Kongresses, der bis Freitag dauert. Am Donnerstag abend findet eine Stöcker-Gedächtnisfeier statt, bei der Abgeord neter Behrens. Superintendent Kruckeberg und die Pastoren Philipps und Braun Ansprachen halten werden. Berlin. lPriv.-Tel.j Der frühere Oberleut- u a n t Mattasich, der in den Scheidungsprozeß der Prinzessin Luise von Koburg verwickelt war, wurde im An schluß an jenen Prozeß wegen Wechselsälschung angcklagt und zu 6 Jahren Militärgefängnis verurteilt. Der Kron zeuge iu jenem Prozeß ir>ar der elxmaligc Schwindler bleicher, der damals noch im Ruse eines Elirenma»»cs stand. Nachdem die Betrügereien bl ei che rs au de» Tag ge Bochum. lPriv.»T«l.i Da- Internationale Berg- ardefterkoinitee dielt unter Vorsitz de- britischen Berg- arbeitersührers Edward in Brüssel eine Konferenz zur Vorberatung des diesjährigen Internationalen Bergarbeiter-Kongresse« ab. Aus der Pariser Tagung im vorigen Sommer mar beschlossen worden, den nächsten Kongreß nach Brüssel cinznberusr«. ES ist nun aber vereinbart worden, den diesjährigen Bergarbeiter- Kongreß in der Pfingstwvch« in Berlin staitftnden zu laßen. « Köln. lPriv^Dells Die »Kv l n. Bo lköitg." ver- dfsentlicht beute in vollständigem Wortlaut die Rede, die der ZenirumSabgevrdnete Gras Oppersdorf gelegent lich der Kommissionöberatung über de» 'Marine-Etat am 23. März gelmlten hat »nd die, wie das Blatt bemerk», infolge der Mehrausgaben und der Debatten über die Reichsiinauzen besonderes Intereß« hat. Ersparnisse bei diese», Etat seien d«-i>alb so überaus schwierig, weil der sür die Marineverwaltung wichtigste Bedarf sich in den Händen «iniger weniger Lieferanten befände, denen gegen- über das Reichsmariuoamt sür die Jahr« 1Ü02 bi« I8Ü4 verpflichtet gewesen sei. Im August 190S und Anfang De zember ll>07 wurden Nachtrag-Verträge geschlossen, wodurch der Staat auf Jahre hinan« der Möglichkeit freier Ent schließung beraubt und den betressenden Unternehmern und Monvpolinhabern im ersten Vertrage auf sechs und im letzten Vertrage sogar auf acht Jahre ausgeliefert wor den sei. Im letzten Rachtragsvertrage wurde übrigen« auch die besondere Bestimmung ausgenommen, baß selbst sür den Fall, daß ein neuer Unternehmer bester liefern sollte, als Krupp und Dt Hinge» bisher geliefert habe», das Reich diesem neuen Unternehmer doch nur dann eine» Auftrag erteilen darf, falls Krupp und Dillingen außer stände feien, zu erklären, nunmehr ebensogut wie der neue Unternehmer zu liefern Die Bevorzugung der beiden Firmen hätte insofern einen Schein der Berech tigung gehabt, als ihnen der Schutz von Patente» zur Seite stand. Heute dagegen seien die wichtigsten der be treuenden Kruppschen Härtungspatente abgelausen. Nach demselben Blatte antwortet« Staatssekretär v. Tirpitz, daß er erfreut sein würde, wenn es gelänge, sür Panzerplatten-Fabrikatc ein Konkurrenzwerk zu gründen. Er würde ein solches unterstützen, soweit es den bisherigen Lieferanten gegenüber in loyaler Weile geschehen könnte. Prag. iPriv.-Tel.i Seit den letzten hiesigen Skan dale» war das Straßenpflasier derart ausgerissen, daß jeder Verkehr unmöglich war. In den letzten Tagen wurde an die Wiederherstellung dieser Verwüstungen gegangen. Es verlautet, daß der Kaiser die Bestätigung des kürzlich iviedergewählten Bürgermeisters Groß davon ab hängig gemacht habe, daß diesen Zuständen ein Ende be reiter werde. Brüssel. iPriv.-Tel.i In Antwerpen ist der aus La Plata eingetrossenc englische G e t r e i d e d a m p f e r „Rubens Doel" von der Hai'cnpolizei angehaltc» worden, da sich angeblich vier P e st k r a n k e an Bord befinden. Brüssel. iPriv.-Tel.) Beim Internationalen Wettschwimmen siegten die deutschen Schwimmer auf der ganzen Linie. P etersb » r g. Die auswärts verbreitete Meldung von einer B e s e tz u n g der Brücke des Mendschil- Paiies durch russische Truppen ist unrichtig. Petersburg. Nach Me sch cd wurden zur Ver stärkung der Schutz wachen des dortigen General konsulats 75 Kosaken mit 2 Maschinengewehren entsandt. Belgrad. Der nach Lissabon versetzte deutsche «>i c s a „ dte Prinz von R a t i b v r hat dem König sein Abberuiuiigsschreiben überreicht. Der König hat dem Prinzen von Ratibor den St. Sava-Orden 1. Klaffe ver liehen. iNachtö etwa eingehende Depeschen stehe Seite 4I Frankfurt a. M., lrt. April. Aach einer Meldung Ser „Frks. Ztg." aus Rewyork haben die Kupserproüuzciitcn den Betrieb um 15 ^ eingeschränkt, Mailand, 18. April. iPriv.-Iel.I In den letzten Tagen sanden zwischen der Lerwaltung der ttalientschcn Staatsbah» und der M c r i d > o n a l b a h n - G e s e l l s ch a f t Unterhandlungen statt, die mit dem Abschluß eines Kaufvertrages endeten, dcm- zusolge der gesamte Besitz der Gesellschaft an Grundstücken in den Ltädten Bologna, «Brindisi, Ancona und Foggia Eigentum deS Staates wird, Tie .gaussumme betrügt 20 Millionen Lire. Da« Abkommen bedarf noch der Zustimmung des Parlaments. ,irmNfliri 2>. lrauuß.I Nred» lös.7» Llttonla ISS— Dr«»dnee ivan! >50 7» Staatödahn 14g m. Lamdardtn Id dp r««»tu>« t»«.7l> UN,«, »«Id —, Partupeltn - ,— rurt-nlol« — . Nuhtg, , aris. produlttnmarll, ZIei,«n ver ilpril 2L,«d. v«r SevUmd-r.r«,-»,»« iS 8S, t-fl Rüboi v«r LvrU «L,»0 o«r S«ple>nder,D«,«mL«r <N, , stetig LplrNu» »er Arril Ri 7i, per Sevlemder-Deiemd« 8».—, ruhig. OertlicheS nnv SSchfischeS. — Ge, Majestät der König empfing gestern mittag 12 Uhr im Residenzschloffe au« Anlaß de» 60. Iahre»tageS des Gefechts bei Düppel 11 Veteranen der König!. Sachs. Vereinigung Schleswig-Holsteiner Veteranen unter Füh rung des Generalmaiors z. D. v. Süßmilch gen. v. Hörntg. Um -'/zl Uhr fand beim Könige Familientafel statt. — Se. König!. Hoheit Prinz Max ist gestern vor mittag 8 Uhr 6 Min. auf dem Neustädter Bahnhofe hier eiligenvsfen, wo er vom Könige begrüßt und in das Resi- dcnzschlvb geleitet wurde. tomlnen sind, hm der jetzt in Berlin verweilende M.nt.,si< - Den Rücktritt des Staatsm'nister, «rasen Hohenthal, ei» W iederaut n ah in e v e r fa hr e n icines Prozeges !wir bereits gestern mitgeteilt haben, meldet nun auch offi- beaiuragt. . ^ ^ das amtliche „Dresdner Journal". Es schreibt: „Das Be- Berit n. lPriv.-Tel.j Aui Veranlaiuing der Ber- ,jnden des «taatsministers Grafen von Hohenthal eit Iiner Kriminalpolizei ist durch die französische General Polizeidirekiivn das -Haupt einer Baude internatio naler Hotel- und Inwelendiebe in Paris ver liasiei worden. Es ist dies der frühere Schornsteinseger Albert Bvrmchuh, der mit seiner Nichte und Geliebten und seinem langsährigeii .Hanpksekretär Willy Starke ergriffen worden ist. H a m b >i r g. lPrw.-Tei.s lieber die seit kurzem beim H a m b n r g i s ch e n K o l v n i a l - I n st i t u t einge richtete Zentralstelle ist milzuteilen: Tic Ausgabe der Zen tralstelle ist in erster Linie, eine Verbindung zwilchen den Interessenten in den Kolonien, sowie anderen überseeischen Ländern und Sen Organen des Instituts anzubahnen. Zur Erleichterung dieser Ausgabe ist zwischen dem Reichs- kolonialamt und dem Kolvnialinstitnt vereinbart wor den, daß die Leitung der Zentralstelle sich in allen Fragen direkt an die Gouvernements in den Kolonien wendet, »m deren Mitwirkung bei den Arbeiten des Instituts zu erbitten. Tie Beamten unserer Kolonien sind ange wiesen. in allen einschlägigen Fragen die Zentralstelle zu Rate zu ziehen und deren Zwecke auf jede Weise zu för dern. Das Reichskolonialamt wird auch die für Lehr- nnd Forschnngszwccke erforderlichen Materialien au« den Kolonien soweit irgend möglich zur Verfügung stellen. Die Zentralstelle übernimmt die Beantwortung von An trägen über wirtschaftliche und wissenschaftliche Angelegen heiten der Kolonien, wobei neben den Professoren und den wissenichastlichen Anstalten auch der Kaufmännisch« Beirat" des Instituts mitwirkt, so daß auch alle Erfahrun gen der kaufmännischen Praxis dabei verwertet werden. Schon in der kurzen Zeit des Bestehens der Zentralstelle haben Behörden der Kolonien in wichtigen Angelegen heiten Gutachten erhalten können. Es ist schließlich die Anlage einer großen Sammlung von InformationS- material über die Kolonien vorbereitet, in der alle wirt- lchaftlichen und wtstenfchaftlichen Nachrichten über unsere Kolonien vereinigt werden, um so den Dozenten, Hörern und anderen Interestenten einen umfassenden und syste» mottsch geordneten Stoff für koloniale Arbeiten zu bieten. enthai und Bergen hat sich zwar im allgemeinen so weit gehoben, daß der Genannte binnen absehbarer Zeit an die Möglichkeit denken kann. Dresden ju verlassen. Immerhin haben sich aber seine Geiundheitsoerhältnisse nicht derartig gebessert, daß aus eine baldige völlige Wiederherstellung bis mr Erreichung der Dlenst- fähigkeit gerechnet werden darf, Graf Hohenthal hat daher für den t, Juli seine Entlastung au» dem Staatsdienste erbeten, die ihm von Sr, Majestät dem Könige durch das nachstehend« Allerhöchste Handschreiben in Gnaden bewilligt worden ist. Dresden, den 8. «prtl ISNS. Mein lieber Gras Hohenthal! Zu Meinem lebhaften Bedauern habe Ich Ihrem Gesuch« vom 5. d. M. entnommen, daß Sie sich entschlossen haben, um Ihre Versetzung in den Ruhestand zu bitten. Ich hatte gehasst, noch aui recht lange Zeit hinaus auf Ihre wertvollen Dienste rechnen zu dürfe», kann Mich aber gegenüber der Tatsache, daß Ihr Ge- sundhcitszusiand es Ihnen unmöglich macht, noch langer im Amt« zu bleiben, der Avtmcndigkcit nicht entziehen, Ihrem Gesuche um Versetzung in den Ruhestand vom l. Jult des laufenden Jahre» an stattzugeben. Indem Ich die» hiermit tu«, spreche Ich Ihnen Meinen warmen Dank sür die treuen und ersolgretcheo Dienste aus. dt« Lic Mir und Meine» tn Gott ruhenden Vorfahren t» Ihren früheren Stellungen sowohl, wt« namentlich auch in den letzten Jahren al« Letter der Ministerien de» Innern und der Auswürtigen Angelegenheiten unter sehr schwterlgen Berhältniffen geleistet habe». Ihr dankbarer König Friedrich Lngnß. Zum Nachfolger de« Staatsminister« Trafen Hohenthal ist sicherem Vernehmen nach der derzeitig« Gesandte zu Berlin Graf Vitzthum von Eckstädt m Lnsstcht genommen worden." Graf Shristoph Johann Friedrich Bitzthum von Sckstüdt wurde am 14. Oktober I8SS tn Dretben geboren. Nachdem er bas Bltzthumsche Gymnasium besucht hatte, studiert« er in Lausanne, Berlin und Leipzig bte Rechte. 1887 legt« er sein Referenbareramen ab, war bann beim Amtsgericht, bet «tnem Rechtsanwalt und am Landgericht seiner Baterstadt tätig und trat lSvo als Legatton». sekret«» tn bas «tniftert»« de, auswürttß«, AneeleoenbeKen ein In den folgenden Iohren ka« Gras Vitzthum zu« Berit««» Geiaudlschast, wurde >804 l» das Mtntftertum des Autwürttgen zurücktzerusen u«id I8ü« zum Vr«irk»aßelsor bei der Amtshauot- mannlchaft Dresden «., I8S7 zum Regieruiigsaslessor dort und lvt» sem Regierungsrat bet der »retshauotmannlchaft tn Khemnttz er««»nl. Im Jahr« >R>l erhielt Gras Bttzthu» dt, Lettu», der >»««hauptmantischast «nnabera ttbertraaen und tm Jahre 1S0«i wurde er zum Nachfolger de» Gres»«« Hohe«»»«! als sttchstfcher Ge- »idter »ech Berlln berufen. Gr ist rin lllngerer vtlrsbruder de» irssidenten ber Ersten Standekammer, Grase» Friedrich Bitzttzm» von Sckstüdt, ein Echmager de» Grasen Hohenthal. Mit Kltfabetk «rttftn oor» Herrach vermählt und besitzt zwei Söhne und vier Locht«» Gre, Sttzthu« ist «tttmetster der Reserve de» Garde reiter-Regtment». — Dem Geheimen Rat Dr. Paul Mrhnert, Prä sident«», -er Zweiten Stän-rkannner. wurde der preußische Kronen-Orden 3. Klaffe mit dem Giern, döm Geheimen Hofrat Dr. Kellner zu Möckern bet Leipzig der preir- bische Rote Adler-Orden ». Klaff« verliehen. — Dem Bezirksschul-Oberlehrer T e tz n e r in Chemnitz ist da« Berdieiistkreuz und dem vormalige» Verwalter der OrtSfchlachtsteuereinnaljme in BoeLenbors Baumann das Ehrenkreuz verliehe» worden. — Roch einmal der chinesische Besuch in Dresden. Bezugnehmend auf die in der «estrigen AuSgalbe unseres Blattes enthaltene Meldun« üvrr den Besuch der chine fischen Sondergeiandtschaft in Dresden sei noch folgende« nachgetragen: Der Abstecher der chinesischen -Herren »och Sachsen erfolgte in erster Linie in der Absicht, die freund schaftlichen Beziehungen, die der Führer der Gefandtschast, Erzellenz Tang fchao yi. zu dem kaiserlich deutschen Ge snndten Grafen von Rex in Peking unterhält, durch eine» Besuch bei besten Bruder, dem Kammerherrn Grafen von Rex auf Zehista, und dessen Familie zu bekräftigen. Nach der bereits gestern erwähnten Besichtigung mehrerer Fabrtkctabliffements und »ach einem Besuch beim Grasen Alexander Rex auf Friedrichschal bei Berggießhübel, der während eine» längeren Aufenthalts in China zu den Mit gliedern der Gesandtschaft in Beziehungen getreten war, fand feierlicher Empfang der fremden Gäste aus Schloß Zehista mit nachsolgenbem Diner statt. Beim Scheiden gaben die fremden Herren wiederholt ihrem Dank »nd ihrer Befriedig»«« ü-ber die Ausnahme, hie sie tn Dachsen gesunden hatten, Ausdruck. — Der Konservative LandeKverein sendet uns folgende Zuschrift: „Die in einigen preußischen Zeitungen ausge sprochene Ansicht, die Kundgebung der sächsischen Konser vatlven zur R e i ch sf i n a n z r es o r m sei unter dem Druck der sächsische» Regierung entstanden, ist durchaus unrichtig. Die sächsische Regierung hat nicht den mindesten Einfluß aus die konservati-ve Partei Sachsens ausgsübt. Die Kund gcbung ist vielmehr auS der freien, eigensten Entschließung der Partei hevvorgcgongen. Dresden, den 12. April iSOst, Der Konservative Landesvercin im Königreich Sachsen. Tr. Wagner." — Die Stadtverordnetensitzung fällt i» dieser Woche an«. — Borortvcrkchr Drcsden-Tharandt. Der neue Som- mcr-Falirplan zeigt eine willkommene Erweiterung der Bororizngsvcrbindiingen mit Tharandt insofern, als von Dresden Hauptbahnhvf abends 8 lkhr 45 Min. ein neuer, an Werktagen verkehrender Persvncnzug mit 1. bis 4. Klasse nach Tharandt eingerichtet worden ist. Derselbe hält an allen Unterwegsslativncn und trifft in Tharandt !> Uhr 15 Min. ein. Ferner wird der zurzeit früh 6 Uhr II Min. an allen Werktagen von Pokschappel abfnhrendc Personen- zng künftig von Tharandt aus geführt werden, und zwar 5 Ulir 4» Min. früh ab Tharandt, 5 Uhr 68 Min. ab Pvtschappel, 6 Uhr 10 Min. in Dresden Hauptbahnhos mit Halten ebenfalls an allen Unterwegsstationen. Bv» .den übrigen Aenderungen im Fahrplan sind noch folgende als wesentlichere hervorzuheben: Der zurzeit abends » Uhr von hier abführende Persvnenzng wird erst 9 Uhr 21 Min. abgesertigt werden,- an Sonn- und Festtagen wird jedoch abends 9 Uhr ein Zug von Dresden Hauptbahnhos nach Tharandt eingeschaltet, welcher in Hainsberg den Anschluß nach Dippoldiswalde-Kipsdorf lab 16. Mais vermittelt. Für die Theaterbesucher angenehm dürste die Später- legnng des Abcndzugcs nach Freibcrg sein, derselbe wird statt um 11 Uhr erst 11 Uhr 15 Min. von Dresden Haupi- bahnhof abfahrcn. Der zu dieser Zeit an Sonn- und Festtagen nach Tharandt abgegangene Sonn- und Fest tagszug wird künftig den hiesigen Hauptbahnhos erst 11 Uhr 50 Min. verlosten. — Hierbei ist noch zu ermähnen, daß die Sommer-Schnellzüge zwischen Dresden Hauptbahnhos und Chemnitz ab Dresden Hauptbahnhos früh 5 Uhr 87 Min und in Dresden Hauptbahnhos früh 5 Uhr 45 Min. wieder ausgenommen wurden, und daß der abends 7 Uhr 45 Min von hier absahrende Ehemnitz-Neichenbacher Eilzug ab 1. Mai in Klöha Anschluß nach Annaberg, Buchholz, Weipert und Seitenlinien vermitteln wirb. Die Verbin dung nach diesen Gebirgsorten durch den 6-Ubr^chnellzug besteht dann nicht mehr in der bisherigen Weise. — Sächsischer Fleischertag. Der dieSMrige Bezirkstag deS Bezirksvcreins Königreich Sachsen tm Deutschen Fleischerverbande wird am 1l. Mai in Aue abgehaltcn. Die Berhandlungen beginnen mittags 1 Uhr im Bürger- gartcn. Hieran schließt sich: Festmahl und Ball im Muloen- tal. Für den 12. Mai sind Spaziergänge und Besichtigung der städtischen Anlagen vorgesehen. — Die öffentlichen städtischen Fortbildungsschnle« wer den tn diesem Jahre mit Beginn des neuen Schuljahres, am 19. April, eröffnet. — Städtische Ehrcnzeugniffc erhielten: Maschinenbauer Müller, Schleifermeister Schierz, Tischler Horn, Laekicrer Peschke, Schlosser Franke, Bohrer Bcrthold, Packer Löwe, Bohrer AlverS, Fabrikarbeiter Edlich, »nd Fabrikarbeiter Pappermann, sämtlich bei der Firma Clemens Müller. G. in. b. H., Rähmaschinenfabrik. hier, Maurer Rüger, Berßhold, beide bei der Firma G. Carl u. A. Rönitz. hier, Geschäftsführer Schmidt, bei der Firma O. Sachse ». G. Hofsrichter, Glaserei und Tasclglashandlnng. hier, »nd Klempner Benther, bei der Firma Julius Pintsch, Aktien gesellschaft, Zweigniederlassung Dresden, Gasmesser-, 4Has- apparate- und Gasntensilienfabri-k, hier. — Die Hundesperre, unter deren Unbequemlichkeiten Hunde und Hnndcbesitzer in gleicher Weise gelitten habe», geht mit morgen zu Ende. — I« der Dresdner Lesehalle findet man als neueste Erscheinungen die kürzlich in Kraft getretenen neuen säch sischen Stempel- und Wahlgesetze. Auch eine Karte, welche die Einteilung Sachsens in Wahlbezirke zeigt, weist der grobe Lesesaal aus. An neuen Büchern findet man u. a. Gerhart Hauptmann, „Griselda": Graf Monts, „Napoleon 111. auf Äilhelmshühc": Artedmann, „Wa» ich erlebte": Gabriele Reuter, „Das Tränenhaus". — Wohltätigkeitelottcrie. Der unter dem Protektorat des Königs .stehende Wohltätigkeitsperein „Sächsische Fechtschule" — Verband Dresden — veranstaltet am 18. Jult ein« unter behördlicher Kontrolle stehende große Warenverlosung nützlicher und praktischer HanShaltungS- gegenstände, deren Reinertrag dazu bestimmt ist. Not und Elend unter den hiesigen Armen zu lindern. Der Gewinn plan ist vom WarenoerlosungSausschuß vollständig neu auSgsarbeitet worden. Der niedrigste Gewinn beträgt nicht mehr 50, sondern 75 Pfg., auch der Hauptgewinn Und dt« Prämie für den zuletztgezogenen Gewinn find »tk einem höheren Betrage eingestellt. Dte Los«, die sich infolge ber wertvollen Gewinn« und günstigen Gewinnchancen stet» einer «roßen Beliebtheit erfreuen, sind in fast allen Sottektr- kollekttonen und in den durch Plakate kenntlich ««machten Verkaufsstellen, sowie bei sämtlichen Vorstandsmitgliedern zum Preis« von V0 Pfg. zu hoben. Zuwendungen könne« auch an den Vorsitzenden dr» Lott«rt«au»schuste». Herrn Tapszlerermelsier Hermann Heyn«. Ztegelstraß« 8«, r„ oder an den Kaksierer der Warenverlosung. Herr« Gokretär
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)