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- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1909-03-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19090328029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1909032802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1909032802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-03
- Tag 1909-03-28
-
Monat
1909-03
-
Jahr
1909
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Dresdner Nachrichten Lountng 2K. Mär; Ittttt» >MM Vir. K7 London. tPrtv.-Tel.f „Reuters Bureau" meldet aus Petersburg, da« es möglich sei. daß Kronprinz Georg, gedrängt von -er Armee, seinen Verzicht auf die Thronfolge znrückziehcn werde. Belgrad. sPriv.-Tel.) Bo» den Anhängern -eS »P r i » z e » Gevr g wird behauptet, das »Verzichkschreiben «Georgs sei nicht für die Oessenttichleit veslimmt, sondern an einige seiner freunde gerichtet gewesen, uiid die Ber- össentlichung sei nur durch einen Akt der Persidie ersvlgt. Der Inhalt des Schreibens Georgs an den Mlnisterpräsi- denten sei ein ganz anderer gewesen. Novakowitsch habe das Schreitk-n dem König gegeben, der eS dem Kronprin zen zuriickgeschiekt habe. Der Verzicht Georgs sei nach alle dem hinsällig. Weiter verlautet, der König habe erklärt, der Kronprinz habe seine Demission nur eingereicht, um der Polizei, der er als Kronprinz nicht unterstehe, in der Untersuchung freie Hand zu lasse». Da der Tod deS kola- towitsch als natürlicher erklärt worden sei, werde die De mission hinsällig. Fm übrige» sei nur der .König alS Fa milienoberhaupt kompetent, der Regierung einen Verzicht deS .Kronprinzen zu unterbreiten. Köln. Der „Köln. Ztg." wird aus Sofia gemeldet, da« Sie Gesandten Deutschlands und Oesterreich-Ungarns der b nlgari > ch e n R egier u n g mitgeteilt haben, da« die Pforte bereit ist. über die E i s e n ba h n s r a g e zu dreien zu verhandeln. Köln. Die „Kol». Ztg." meldet aus UeSküb von gestern, da« bei Fstinitch. unweit Fpek. seit vorgestern mit- !gg mit Artillerie und Fnsanterie gegen den Alba- >! e s e n s ü h r e r z z a o I o t i n a z g e k ä in p f t iverde. Neueste Traytmcldnngen vem 27. März. bin Grubenunglück in Lachsen. >lw ick an. Fm „Wilbelmsschachl I" ging heute früh in der 7. Stunde aus noch nicht ansgeklartcr Ursache die Fördermaschine durch. Durch das Aus stauchen des F-o r ö c r io a g e n S wurden von den darin befindlichen 24 Bergleuten vier getötet, 8 schwer und 12 leicht verlebt. Zwickau. Die „Zwickaucr Zeitung" berichtet: Das ll n g l ü ck aus 0 e in „W ilhel m S s ch a ch t I" ereignete sich heute früh 7" > llhr lxn der Piannschasrsbeförderung und isl darauf zurückzusührcn. daß trotz Bremse»- -nd <»lec,en- dampfS die Ford er Maschine nicht rechtzeitig zum Stillstand gebracht werden konnte. Dadurch wurde das mit 12 Man» besetzte auswärrsgeheude Fvrdergestell an den Seilscheiden- s,uhl angetricben. Das niedergehende ebenfalls mit zwölf Man» besetzte Fördergestell wurde im Schacht ausgeslaucht. Die <») etötet e n sind die Häuer Möckel auS Niederliatzlau, Benreuther aus Friedrichsgrun, Krätzer aus Vielau und Pleul aus Oberhohnöorf. Die S ch w e r v e r l e t) t e n sind Häuer Schmidt ans Riederhaklau, Fördermann »Vachmaun ans isiiederhaßlaii. Häuer Seltinann aits Schedewitz. För dermann Rauh aus Kirchberg. Häuer Tautcnhabn ans Oberptanitz, Hauer Eiigelmaiiii aus Zwickau, Häuer Zim- mermanu aus Oberplanitz, Häuer Fuchs aus Riederplanitz. Die Toten und Schiververietzten befanden sich zum größten Teil in dem aufwärts gehenden Fördergestell, wahrend die in dem abwärts gehenden Gestell befindlichen Vergleute in der Haupliache nur ü^erletzungeii der linieren Glied- inaßeu crülleu. Die Toten waren sämtlich verheuatet. -Zon üeii -» schwerverletzten Slergleuten sind 0 verheirat-:. Ob diele mir dem Leben davon kommen werden, ist sehr fraglich. Rur das Zusammentreffen einer ganzen Reihe nn- ziücklicher Rio meine laßt das Versagen der Fördermaschine erklärlich '-richeinen. Zur Reichssinauzreform. Berlin. tPriv.-Tel.s Seitens der Anhänger der a ch I a « ü e u e r wird berechnet, daß innerhalb der kon servative!! Fraktion 2ö bis 30 Abgeordnete für eine Be steuerung des Nachlasses in irgend einer Form zu haben »eien. Dieie rekrutierten sich insbesondere aus den süd deutschen und sächsischen »Abgeordneten. Fhnen schließe sich die gesinnte Wirtschaftliche »Vereinigung a», die etwa >0 Mitglieder tählt. »Man meint daher, daß die »Nachlciß- stcuer auch jetzt noch durchzusetzeu wäre, wenn die »Regie rung dies energisch wollte. Ans den Retchstagskommissionen. V erlt u. iPriv.-Tel.l D ie »V » d g e l k o in in issi v >r ! verhandelte beule den Enn der R eichsei s e n b a h n e n. Eine längere Erörterung sanö statt über den .Kohlenbezug >er ReschseisenHihnverwalrring. Es wurde ans die weit günstigeren kohlen-»Verträge der Mcirineverwaltnng hingc- wiesen und die »Verirmltung crnicht, zur Herabininderung der Preise — l'> R!k. gegenüber ll Alk. bei der Marinever- loaliunq - wenn nötig, auch ausländische Konkurrenz ber- aiizuziehen. ».0,'inister Breiten back, führte dagegen aliS, da« die Mari n-cvermalttinq sich in einer viel günstigeren »Lage befinde, da »ie aus die englische .kohle zurückgreiseu tonne, deren Transport »ach Elsiiß-Lvichrnlgcn zu große Konen oerurache» ivürdc. Er sei für die reichsländischen Dahnen ans die Saar kohle angewiesen, die fiskalische und die von de »Wendel und man müsse eben die Snndikats- oreiie zahlen, unter denen auch der preußische Fiskus nicht verlaust. Schließlich wurde mit knaover MelnA-i, auf !»>»n Antrag des Zentrums die Verwaltung ausgefordcrt, Ver träge vor der Beschlußfassung Wer die eingesorderten Etat», summen i» geeigneter Weise »ur Kenntnis der «esetzgabe«. den Faktoren zu bringen, «aber dem Etat der Reichseisen- bahnen wurde -er Etat der Zöllr und Verbrauchs- steuern erledigt. Man will die kleinen Etats durch an bl»o-Absnliimung erledigen, tun dt« Fertigstellung des Ctt- jamteiats bis zum 81. März zu ermöglichen. Wetterberatung Preußischer Landtag. Berlin. sPriv.->relF Das A bg eo rd ne t e »ha u S nahm den Gesetzentwurf Wer die H«istung de» Staates und anderer Verbände für Amtspflichtverletzungen von Beamten bei Ausübung der üssentlichen Geunrlt in dritter Lesung an. Dagegen stimmten die Konservaliven, weil das Ersetz auch die Schulverbände für die Lehrer haftbar macht. ES wurde beschlösse», bah da» Gesetz am l. Oktober lMg in kraft treten soll. Ferner wurde eine Resolution angenommen, in der die Negierung ersucht wird. Einrichtungen zu ermitteln, durch die den Gemeinden und den Schnlverbändeii die Hastpflicht erleichtert wird. Dan» wurde in die zweite Beratung des Gesetzenlwurses betreffend die Erhöhung des Grundkapitals der Preußischen ZentralgenossrnschastSkgmmer von 50 auf 75 Millionen Mark ei »getreten. Berlin. lPriv.-Tel.s Die Kommission für die B e r g g e s c v n o v e l l e beendete -ie Beratung des zwei ten Abschnitts der »Vorlage. Ei» nativnalltberaler Antrag, de», Oberbergamt die Befugnis zur Bestrafung eines Licherhettsiiianiies mit Geldstrafe für den Fall der Nicht erfüllung seiner »Pflicht zu übertrage» und im »Wieder holungsfälle und in besonders schwere» Fällen ihn seines Amtes z» entheben, wurde abgclehnt. Ein weiterer natio nalliberaler Antrag, die Einrichtung der Sicherveitsmänner auf Steinkvhlenhergwerkc zu beschränken und sie aus andere Bergwerke von der Anordnung des Oberbergaiitts, daß die Gruhenverwallniig auch de» »Arbeitcransschuß anznhöre» hat, abhängig zu mache», wurde nach eingehender Erörte rung zurückgezogen. Dagegen wurde ein konservativer Antrag angenvmmen. wvnach aus Steinkohlenbergwerken, auf unterirdisch betriebene» Braunkvhlenwerken und aus kalisalzbergwerken oder auf selbständig betriebenen An- lagen dieser »Art, wenn darauf in der »Regel mindestens hundert »Arbeiter beschäftigt werde», SicherheitSmänner und ein Arbeitcransschuß vorhanden sein müssen. Aufstieg deS RcichSlustschisscs. F r i e d r i ch Sh a f e ». tPriv.-Tel.s Heute vormittag stieg der ReichSballv» „Zeppelin I" aus seiner Manzeller Halle auf. Da starkes Regcnwetter herrscht, wird angenommen, daß es sich um eine größere Fahrt nicht lzaiidelt. Der Ballon nahm zunächst die Richtung über den Lee nach Konstanz. Das Luftschiff erhält in den nächsten Tagen eine neue Gassüßung. Z» diesem Zwecke sind gestern drei Waggons AVinerstossgas der Ehemische» Fabrik Gießheim hier eingclrvssen. Ein neuer Streik der Pariser Postbeamten? Pari s. Ungefähr lOOO P v st beamte hielten gestern abend eine B e r > a m in l u n a ab, in der mehrere Redner erklärten, der »Ausslanö würde wieder beginnen, wenn auch nur eine einzige Entlassung ausgesprochen werden sollte. Die Versammlung nahm eine Tagesordnung an. in der alle »Postbeamten ansgesvrdert werden, die Erklärungen der Regierung einer genauen Prüfung zu unterziehen. In der Tagesordnung wird ferner die Versicherung ausge sprochen. daß unter den »Postbeamten die engste Solidarität herrsche und daß sie bereit seien, ihre »Rechte und Würde bis zum äußersten zu verteidigen. Außer dieser Versamm lung wurden gestern nach zahlreiche andere abgchalten, in denen Sie gleiche Tagesordnung zur Annahme kam. Die Redner dieser Versammlungen erklärten u, a., sie würde» eS mit vollständigem Gleichmute ansehen, wenn die Regie rung sich damit begnügte, den Unterzeichnern des Anschlages eine» strengen Verweis zu erteilen. — Das „Echo de »Paris" will wissen, daß die Regierung keinerlei ernste S t ra f m a ß n a h m e n gegen die Unterzeichner der Anschlagszettel ergreifen würde. Minister Barthon hat schon im vorgestrigen »Ministerrat, ebenso wie Vriand und »Viviani, die »Ansicht vertreten, daß von der Regierung, »in jede neuerliche Erregung hintanzuhalten, ein Auge zugedrückt werden sollte. Man glaubt nunmehr, daß auch »Ministerpräsident Elümenceau sich dieser »Ansicht anschließen iverde. Berlin. lPriv.-Tel.s Gin internationaler Kongreß für la n d w i r t s cha s t l i ch c s Genossen schaftswesen findet gelegentlich der Weltausstellung in Brüssel im September in IO statt. Die Einladung zur Be teiligung ist soeben an das Deutsche Reich gelangt. Dem Kongreß liegt der Gedanke zugrunde, da« in den einzelnen Ländern große Organisationen sür Landwirtschaft nach den verschiedenen »Prinzipien bestehen, von deren Einrichtungen und Erfolgen man in den anderen Ländern keine Kenntnis hat. Es soll daher «in Bild der landwirtschaftlichen Orga nisationen der ganzen »Welt eiidivorfen werden. Die Behand lung technischer Fragen gehört nicht zu dein »Programm des Kongresses: vielmehr sollen alle Gebiete nur von sozialen Gesichtspunkten aus behandelt werden. Alle Verhandlun gen werden in deutscher, französischer und englischer Sprache geführt. »Wiesbaden. Fm Erbfolge st reit des Grafen Merenberg «egen das Hans »Nassau verkündete das Land gericht das Urteil. Die Klage des Grasen wurde kosten-! pflichtig abgewiesen auf Grund -er bausgesetzlichen Be- Kimmungen vom Fahre 1822. Paris. Aus Ersuchen deS Präfekten des Departe- mentS Isöre wnrdoa nach St. Laurent du Pont Truppen entsandt, da dort seit kurzem streikende Zement- arbeiter den Trambahnverkehr zu hindern versuche» und auch sonst Gewalttätigkeiten verübten. Lissabon. Die Deputierten kammer lehnte in -weiter Lesung mit 74 «ege» 58 Stimme» den Am rag ab. tn die Beratung Wer den Vorschlag ans Ernennung einer Kommission zur Untersuchung des Verhaltens des Ftnanzminifters einzutreten. Die Opposition protestierte gegen diese Beschlußfassung so heftig, daß die Sitzung nicht fortgesetzt werde» konnte. Fn der Kammer der Patts er klärte die 'Opposition, daß sie sich infolge deS Beschlusses der Deputiertenkammcr an den parlamentarischen Arbeiten fernerhin nicht beteiligen könne. Der »Präsident des Mi- »tsterrates de Eampos HenrtqneS entgcgnete, er könne es nicht für möglich halten, daß die Opposition aus dieser »Ver zichtleistung beharren werde. Die Opposition lasse cs an »Patriotismus fehlen: sie verfolge politische Zwecke. Das »Verhallen des Finanzministers müsse dabei als »Vonvand diene». OertlikheS unv Sächsisches. Dresden. 27 MS>r —* Se. »Majestät der König tras, von Italien kom mend, heute mittag t»2,50 Uhr in Karlsruhe ein und wurde am Bahnhof vom Grvßherzvg und vom »Prinzen Mar von Baden begrüßt. Auf dem Bahnsteige hatte eine Ehrenkvi»- bagnle des Lcib-Grenadier-Regtmeuts mit 'Fahne und Musik Aufstellung genommen. Der König und der Groß Herzog nmarniten und küßten sich herzlich. »Nach Ser »Vor stellung der beiderseitigen Gefolge schritten die beiden Monarchen die Front der Ehrenkvmpagnie ab, woraus ein Vorbeimarsch erfolgte. Unter den Hochrufen eines zahl reichen »Publikums snhre» die Fürstlichkeiten, von einer Schwadron Leib Dragoner geleitet, durch die festlich ge schmückten Straßen nach dem Schlosse. —* Ihre Königs. Hoheit Frau Prinzessin Jo hann Georg wird heute abend 7 Uhr 80 M>». dem von Herrn Königl. Kamme,-virtuosen Walther Bach»,an» im Reustädter Kasino veranstalteten Wvhltätigkeitskonzcrt znm Besten der LungelifürsorgesteNen »nd des Oesterrcichisch- Ungarischen Hilfsvereinö in Dresden beiwohne». —* »Prinz Waldemar von Preußen ist gestern mit seinem militärischen Begleiter Herrn Hauplmann »Müllenhvss zur Kur in Dr. LahmannS Sanatorium cin- gctrofsen. —* Das Hochwasser der Elbe, das nach den bisherigen Vor aussagen schon beute früh seinen Höchststand erreiche» sollte, wächst immer noch langsam weiter: es wird noch ein Steigen bis morgen abend aiigekündigt. und zwar bis zu 230 Zentimeter über Null. —* Als Hauptgeschworeue für die dritte diesjährige Sitzungsperiode des Schwurgerichts wurden heute vor mittag »achhenannte Herren ausgetost: August Robert Bcritt-ard Hanbold, HandelSgürtner in Lauhegast: Emil Biertel, kansmann in Meißen: Karl Hugo Lehmann, Osen- und Tonwarensabrikant in »Pirna: Georg von Altrock, Gutsvorsteher in Grvtm: Franz Peterö, Apotheker in Dres den: »Paul Helnzinann, Kaufmann in kesselsdvrs: Robert Pleißner, Uhrmachcrmeister in Blasewitz: Aemilius Edwin Wunderlich, Dr rchil., Ehemiker in Oberlößnitz: Heinrich Zschalcr, Dampssägewerksbositzer in Schöna: Alois Pattis, Kaufmann, Hoflieferant in Dresden: Adolf Gustav Hultzsch, Hvlzhändler in Kötzschenbroda: Hermann Anton Biber, Kansmann in »Pirna: Ernst »Paul PUschel, HandclSgärtncr in Laubegast: Richard Ran, Tr. med., Rentner in Dresden: »Rudolf Lndwia »Müller, Dr. med., priv. »Arzt in Blasc- Ivitz: Fritz Albert Hermann Berndt, Tischler, Arbeitcr- sckretür in Dresden: Arthur Graf, Fabrikbesitzer in Groß- röhrsdors: Kurt Grützner, Kaufmann in Deuben: Kurt Gliemann,. Rittcrgutspüchter in »Meusegast: Karl Hugo Glaußnitzer, Fabrikbesitzer in Madedeul: Dr. Emil Otto Teisler, Fabrikbesitzer in Dohna: Bruno Trobisch, Hotel besitzer in Vlasewitz: Julius »Pohl, Kaiserlicher Rechnungs- ral, -Ober-Postinspektor a. D„ in Dresden: Enge» Ohm, Apotheker in Dresden: »Moritz Otto Schmidt, Hotelbesitzer in Großenhain: Ernst Max Claus, Gcmcindevorstand in »Reick: Moritz Henker, Gemcindevorsland in Kessetsdors: Max Arthur Findcisen, Rittergutsbesitzer in Porschnitz: Dr. Franz Emil Günther, Rittergutsbesitzer in Schieritz und Robert Gustav Franz, Gutsbesitzer und Gemeindevorstand in Ockerwitz. —* Liebesgaben jeder Art. die zur Linderung der Not in den ll e b e r s ch w c m m u n g s g e b i e t e n der Provin zen Sachsen, Brandenburg, Hannover, Hessen-Nassau, West falen, des Rheinlandes und der thüringischen Staaten be stimmt sind und an das Landratsamt in Osterburg oder an die mit der »Verteilung oder Weiterbeförderung der Gaben betrauten üssentlichen Komitees »der Sammelstcllen zur Eisentmhiibesvrderung aufgegcben werden, werden auch auf de» sächsische» S t a a t s c i s e n b a h n e n bis auf weiteres gegen jedxrzcittgeli Widerruf frachtfrei befördert. Nähere »Auskunft erteilen die Güterabsertigvngsstclle». —* Der Eemeinnühige Verein zu Dresden hielt gestern abend in seinem Sitzungssaal« am Jiidenhof seine 3 4. ordent liche Generalversammlung unter dem Vorsitze des Herrn Stadtrats Baurat Kaiser ab. Aus dem Jahresbericht ging hervor, daß sich der Berein auch im abgelaufenen Geschäfts nachichopferischem Empfinden auf, cnisK beste unterstützt von icineii! treffliche» Orchester. Eingeleilet wurde der Abend mit einer Wiedergabe non Bachs zweitem Brandeiibnrgischeil Konzert, die man icidcr als eine mißratene bezeichnen muß. ES wäre jedoch unrecht, das llnkünstlcriiche der Anfsnhrung dem verdien ten Letter in die Schuhe zu schieben, denn er tat nur, waS biS vor einiger Zeit als Tradition allgemein üblich war. »Aber mit dieser Tradition gilt es nun, allmählich anszu- räumen: echte Rcich-Aufführnngen im Bachichen Geiste iniinen kommen, die die Ergebnisse der mnsikwisseirschast- Uchei, Forschung genau berücksichtigen und eine» nnvcr- läUckten Bachichen Stil heraustristallisicren. Gestern wurde bas Bach-Konzert in Mottlscher »Verballhornung ansgesührt: da gab s leinen .kontinuo, kein Eembalo, keinen Flügel, sasür stilwidrige orchestrale »Anspntzlinge» mit Hörnern nsw.. derentwegen sich F-clir »Mottl schon manches harte und tadelnde Wort hat gefalle» lasten müssen. Und mit Rechi. Denn mir wollen heutzutage Bach hören, nicht wie ihn sich Robert Franz oder Felir »Mottl oder sonst wer gedacht hat — sondern wie er sich selbst gibt. Stit- widrigkciteii, Geschmacklvsigkeite» wie die geschilderte wer de» Gott sei Dank von Fahr -,u Fahr unmöglicher. Tic Erlen,itnis bricht sich glücklicherweise immer mehr Bahn, da« man Bach mit genauer Beachlnna aller orchestralen »Vvrichristcn, vor allem mit ansgcsctztc m K vnti » uo aus dem Flügel aufsühren muß, wie svlchcs aus den alten Lehrbüchern eines Fvhan» Foachim Quanz, eines Karl »Philipp Emanucl Bach Haarschars zu ersehen ist. Fede andere »Art der Wiedergabe mit de» unzeitgemäßen Füll stimmen. den fadenscheinigen hinzngefügten »Mittelstimmen, ist aus historischen, wissenschaftlichen, künstlerischen und stilistischen Gründen unbedingt abzulehnen. Haben sich doch darum auch die namhaftesten Orchcstcrlctter, darunter auch Felir Mottl selbst, schon dazu entschlossen, zu Bach-»Auisül>- rungen Cembali oder in deren Ermangelung eben einen modernen Flügel hinznzichen. Vortrefflich entledigte» sich in der gestrigen Ausführung des Konzerts die einzelnen -Solisten ihrer Ausgabe: namentlich die Wiedergabe der Trompetenstinrmc verdient alles Lob. Einen glanzvollen Abi'chlnß fand Ü«S Konzert mit ktzlkr k«ich»«le-teu Aufführuil« von Beethovens dionysischer siebenter Sinfonie. Während das Scherzo durch etwas mehr Frische gewonnen Hütte, statt spritzigen Mvsels fran zösischen Sekt hätte biete» dürfen, machten die drei anderen Lätze dem pielgcwandten Dirigenten und klangsreuöigen Orchester wiederum alle Ehre und trugen ihnen tosende» »Beifall ein. Leider aber waren auch diesmal »Pauken und Trompeten in der Sinfonie zu laut. Or. Hugo Doffner. A* Wochen-Spielplan der Königlichen Hofthrater. Opern haus. Sonntag: „A>da" ss-48). Montag: „Lohengrin" (iA7>. Dienstag: „Tiefland" l'e8l. »Mittwoch: „Samson und Dalila" C-i.-«). Donnerstag, l. »April: „Eugen Onegin" (7). Freitag geschlossen. Sonnabend: Mit allerhöchster Genehmigung: Ge neralprobe zum Palmsonntags-Konzert (7>. Sonntag, 4.: Mit allerhöchster Genehmigung: Zum Besten des Unterstützuiigssonds für die »Witwen und Waisen von »Mitgliedern der Königlichen musikalischen Kapelle: Palmsonntags-Konzert s7>. — Schau spielhaus. Sonntag: „Hamlet" l'A7>. »Montag: „Die Liebe wacht" s'-aNl. Dienstag: „Mrs Dot" s'd-hs. »Mittwoch: „Zopf und Schwevt" sDonnerstag, 1. April: „Hamlet" l'"7). Freitag „»Mrs. Dot" s'48j. sonnaLend: Zum erstenmal. „Fuhrmann Henschel" l'-8) Sonntag, 4.: „Hamlet" l^7j. — Vom 5. bis mit 10. April bleiben die Hostheater geschlossen. s* königl. Schauspielhaus. Herr »Walther Stein- beck, der sich eben um »Anstellung am Königl. Schauspiel- Hans bewirbt, ist ein moderner Schauspieler, der einen natürlichen, von keiner komödiantischen »Routine verdorbe nen Ton hat. Sein Spiel ist frei von »Nebenabsichten, er will nicht scheinen, sondern sein. Eins steht ihm im Wege, um mit der an sich so schätzenswerten Einfachheit das Publikum zu gewinnen: das Fehlen der suggestiven Kraft. Um den Paul »Abek in Wieds Satire „Zweimal zwei ist fünf" mit voller Wirkung spielen zu können, muß man aber eine Persönlichkeit haben. Herr Stetnbeck hatte sich den Charakter wie ein gescheiter »Mensch zurechtgelegt, man spürte solide künstlerische Arbeit, aber die Sonne fehlte, der siegende Humor. Diesem Paul Abel hastete etwas Klein» bürgerliches an, auch in der Erscheinung, er war kein »Mensch, der mit dem aroßen Lachen über den Dingen steht. Es war nicht direkt ein Versagen in der Auffassung und Durchführung — manche Momente, die nach -er ernsten Seite gravitierten, gelange» sogar gut —, aber es wies kein Zug darauf hin, daß in ihm dem Ensemble des königl. Schauspielhauses eine Fndividualität von scharfer »Prägung gewonnen werden könnte. Der Gesamteindruck der Vor stellung war wie bei der erfolgreichen Erstaufführung an läßlich einer Matinee der Literarischen Gesellschaft, ein vorwiegend günstiger. Die Gestalt der in ihren Mann verliebten prächtigen Frau, könik hat durch die Besetzung mit Fräulein Lißl belrächtlich an Echtheit gewonnen. Herr Beyer kann als ,/Frieda" die Erinnerung an Gebühr wohl nicht verwischen, bot aber eine sorglich gefeilte, an kleinen hübschen Nuancen reiche Leistung. Die Frische, die namentlich vv» der munteren degagierten Othella des Fräuleins Werner und dem charmant gegebenen Kkri-- katurenzcichner des Herrn Rena anoging. erhielt haupt sächlich das Interesse lebendig. Es ist sehr erfreulich, daß Herr Rcnä dem Schauspielhausc wieder aus eine Reihe von Fahre» erhalten ist. I>a. s-* Liober-Abend Käthe Docrper. Tic auch in Dresden ichon wiederholt mit gutem Erfolge ausgetretene Sänge rin Frl. Käthe Dorrpcr gab am Freitag im „Pal- mcnqartcn" einen eigenen Lieder-Abcnd, der ganz ansehn lich besucht war. Die Dame, eine tugendfrische, anmutige Erscheinung, verfügt über klangedlcs und sorgfältig ge schultes Material, das wohl wert erscheint, durch ergänzende Fortsetzung der Studien künstlerischer Vollreife entgegen- geführt zu werde». Stillstand wird Rüügangl Wirksame Belebung ist dem »Ausdrucksvermögen zu wünschen, dem eS etwas an Vielseitigkeit »nd Wärme fehlt. Das Beste bot die auch nach musikalischer Sette hin einen günstigen Ein druck hintcrlassende Künstlerin mit den vier Liedern ihres ganz ausgezeichneten Begleiters, des Herrn Clemens Braun. Der begabte heimische Tonkünstler bekundet in den interessant gearbeiteten Weisen einen beachtlichen Reichtum an Erfindung und Farbgebung. „Bach und Blume" ist eine dankbare Komposition, ebenso vornehm in der Stimmung gehalten wie das sangliche „Erste Liebe". »Mehr noch als der „Dorfabenb" gefiel in feiner knappen Formung das zündende „Schön ist das Fest deS Lenzes", das in trefflicher Ausführung wiederholt werden mußte. Im übrigen hatte die Konzcrtgcberin Lieder von Franz, Loewe, Brahms, Strauß, Retnecke und Eolverg gewühlt.
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