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- Erscheinungsdatum
- 1909-03-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190903168
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19090316
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19090316
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-03
- Tag 1909-03-16
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Monat
1909-03
-
Jahr
1909
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Nr. «5. Sette T. »s» Dienstag. N». Mar-; Litt» tt Alk». iPrtv. Tel.! Beim ötterreichisch-ungarischen «beuevattonfulat meldete sich eine große Anzahl russischer Soldaten und Unterossiziereder Reserve. die «ui, Ausnahme in ine bsterreicküche Aruree im Krisge gegen Serbien baten, da sie gehört hauen, baß in Oesterreich die Soldaten gut behandelt würben. DaS Generalkonsulat wies die Bittsteller ab. London. tPriv. Tel.) Der konfervative Ivbser- vcr" warnt die eiyuiicke össentlicke Meinung vor Übel angebvachter sentimentaler Sympathie kür Serbien. Da» Blau führt aus: Aehrenthal weigert sich, die serbische Note als besrivdigenö arrzuiehen. Oesterreich» Mtlitärvor- öereitungen tosten täglich eine Halde Million Francs. Als i>irokmachi kann Oesterreich nicht eher abrüsten, als bi» Serbien dies auch getan Kat. Aehrentbal ist nicht allein sterechrigi, sondern verpslichtet. dies zu fordern, da vor Er iüllung der Forderung au keinen Frieden zu denken ist. «elflrad. Die Skupschtina nahm heute den Gesetz entwarf über den Minimaltarif in erster Lesung an. I» der Debatte führte der Finanzminister aus, der Gesetzentwurf wolle eine .Schädigung der serbischen Kaufleute verhindern. Die Ltupschtina habe den im vorigen Fahre abgeschlossenen öfter reichisch serbischen Handelsvertrag angenommen. Die Paria- mente Österreich Ungarns hätten das bisher nicht getan, obwohl das Provisorium am dl. d. M. adlause. Der Iungradilale Limitsch billigte das Vorgehen der Regierung. Der Nationalist Niviritsch erklärte, die Llupschtina würde niemals eine Regie, rung unterstützen, die versuche, für wirtschaftliche Vorteile die nationalen Interessen zu verlausen, für die alle Serbe» Hab und Gut, ja selbst ihr Leben opsern würden. Der Fortschrittler Parlowitsch betonte. Oesterreich-Ungarn wolle wirtschaftliche Fragen mit politischen verquicken, aber kein Serbe werde für momentan« wirtschaftliche Vorteile nationale Interessen preis, geben. Die bulgarische Frage Svfi a. .Die bulgarische Regierung erhielt ans Peters burg offiziell die Verständigung, dag mir Riiaad Pascha eure volle Einigung über die bulgari s ch e Frage in folgendem Sinne erzielt worden in: 1. Die Türkei akzeptiert 125 Millionen als Entschädigung von seiten Bul gariens: 2. von dieser Summe wird vor allem die Orient- vahn für die vstrumelische Strecke entschädigt, aus der zwi schen Liaptichew und Ser Pforte vereint-irtei, Basis: 3. Ruß land streicht so viele Annuitäten der türkischen Kriegsschuld, als notig sind. um. mit 5 Prozent kapitalisiert, die Summe non 125 Millionen zu erhalten. Weitere Einzelheiten sind noch ausständig. Aufstieg de» Reichslustschisse». 'Friedrichshafen. iPrio.-Tel.s Das Rcichs- > u s l s ch > fr ist heute morgen 8 Uhr aufgesliegen, die Lan dung erfolgte um 10 Uhr bei Manzell. F-r i c d r > ch s li a f e ». lBon unserem Sonderberichl- erüatter.i Die heutige F ahrt des R e i ch s l u f t s ch i s s e » besichtigten der Inipek'eur der Berkehrstruppcn General leutnant Frhr. von Lnncker und Major Groß. Die beabsich kigien Erdlandungen wurden wegen starken Schnee gestöber» nicht ausgesührt. Zum Ausstand der Pariser Postbeamten. Pari». Das P o l i z e i g c r i ch t hat heute sieben Postbeamte, die bei den Kundgebungen am Freitag beleidi gende Ruse gegen den Untersiaatssekretär Simnan auSge- stoßeil hatten, zu 0 Tagen Gefängnis verurteilt. Brüssel. Wie aus Paris gemeldet wird, kam es heute vormittag im Haupttelegraphenamte zu ziemlich ernsten Ruhestörungen und lärmenden Kundgebun- gen, wobei auch einige Fenster cingeschlngeu wurde». Pari». Gelegentlich de» Schichtwechsels im Haupt telegrapbeuamte verweigerte die aiinetende Schicht die Arbeit und warf der akgehendeu Schicht lebhaft vor, dag sic im Laufe der 'Nacht alle Depesche» erledigt halte. Es fand hieraus eine lärmende Kundgebiing statt. Unter staatssetretar Simoan begab sich in den betreffenden Sail, begleitet vvin Pollzeiprüsekten, und forderte die Telegra phiircn auf, den Saal zu verlasse» oder sich an die Arber' zu begeben. Nur 12 bis >5 Beamte verließen den Saal: alle anderen nahmen die 'Arbeit in normaler Weise wieder auf. Die Polizei verließ hieraus den Saal. Die Beamten, die die Ausnahme der Arbeit verweigert harten, wurden suspendiert. Paris. Heute nachmittag scheint in den Bureaus des Haupttelegraphenamtes Ruhe wieder c i n g e t r e t e n zu sein, aber infolge von Störungen, die durch Witterungs- einslüne hcrvorgerusen sind, ist die Telcgraphenverbindung besonders mit Deutschland, Dänemark und England ichwie- ris. Alle von den ausständigen Beamten verursachten Störungen an den Lelegraphenapparaten sind gehoben. Berlin. iPriv.-Tel.s Ter Kaiser Hai mittels NabincülSorder 91 Ehrenritrer des Iohanniter- »rüens nach Prüfung derselben durch das Kapitel und auf Vorschlag des Herrcnmcisters Prinz Eitel Friedrich von Preußen ernannt. Es befinden sich darunter folgende: Sächsischer Kaoalleriehaupkmann im Generalüab der sächli chen 3. Division Nr. 32 Hans v. Mangoldt-Gaudlitz: Oberst- ieurnant und Kommandeur des 2. sächi. Husarenregiments Nr. lll Horn Freilxrr Heinze v. Lnttiy: Major, aggregiert in nicht. 5. Infanteriereg-iment Kronprinz Nr. 101 Han» ». Rvienberg-Lipinskv: Hauptmann z. D. Mar v. Zimmer- inann zu Dresden-Vlaiewitz und BezirkSosnzier beim z andwehrde,;irk Flöl>a HMnther Edler v. Ouersurth: Ritt meister und Eskadronchet im l^arderciterregiment Karl o. Zeschan: Rittmeister z. D. Georg v. 0. lKabelentz-Linsingen aus Schloß Münchcn-Bernsdors in Thüringen: sächi. Sani- tatsrat, dirigierender Arzt im Iohannuerkrankenftaus zu Heidenau Dr. med. Georg Dietrich v. Hopsaarte» zu Hei denau: H-auotmann und Komvagniechei im sacht. Infanterie regiment Nr. lOS Ernst Freiherr von dem Busschc-Hadden- l-auien: .'sViuplnia»» und Kvmpagnieches im ll. sächs. In fanterieregiment 'Nr. I3ll znins Kurt Bvdo v. Schuß und Haupt man n und Kompagnieches im 2. sächs. Iagcrbätaillon 'Nr. t3 Herbert von Metzsch-Reicheirbach. Berlin. iPriv.-Tel.s Aus Kiel kommt die Meldung, daß die H o h e n z o l l c r n Befehl erhalten habe, nach Benc- dlg zu dantpsen, wo das Karserpaar am 13. Avril an Bord gehen werde, um zu längerem Aufenthalt »och Korsu zu fahren. In dieser Beslimmungsiorm ist die Meldung, wie die „Boss. Ztg." zuverlässig erfährt, unzutreffend. Ob das Kaiserpaar Aufenthalt in Korsu nehmen wird, hängt ganz »an der Gestaltung der politischen Lage ab. In keinem Falle würde da» Kaiierpaar eine solche Reife vor Ostern an- treten. Berlin. «Priv.-Tel.s Zu der Mitteilung der „Köln. VoUsztg", Fürst Bülow habe dem freisinnigen Abgeord neten Tr. Müller-Meiningen gegenüber lebhafte Klage über die Kälte geführt, mir der ihn der Kaiser behandle, und der Kanzler habe seine Stellung als sehr vrekär geschildert, schreibt die „Deutsche Tagesztg.": Es braucht eigentlich nicht besonders hcrvorgehoben zu werden, daß Fürst Bülow sich weder dem Tr. Müller-Meiningen noch irgendeinem anderen Politiker gegenüber so oder so ähn- l ich geäußert hat. Er konnte da» nicht tun, well seine Srellvng weder prekär ist, noch war, und weil er keinen An laß bat. über die Kälte zu klagen, mit der ihn der Kaiser angeblich behandelt haben soll. Tie Stellung de» Kanzler» i«t zurzeit so feit wie nur irgcndmöglich, und seine Be ziehungen zum Kaiser lallen an Herzlichkeit und Vertrauen >"chtS zu wünschen übrig. Berlin. lPrkv.-Tel.s Generalleutnant z. D. Oliver v. Hofs mann ist heute früh hier gestorben. Berlin. iPriv.-Tel.s Frau Claire de Serval, die sich in der Baracke der Charit» in einem besonderen hierfür hergerichteteu GlaSvavillon einer Hungerkur non övtägiger Tauer unterziehen wollte. Hot fetzt aus ärzt lichen Rat da» Fast«, beendet. Die Hungerkur erfolgte lediglich aus tmsseirschafbkichen Grün««», ebenso der Abschluß. Frau Claire de Sernal bat. nachdem fte sich während der ersten lü Tag« ihrer eigenartigen Sur auch de» Trinken» enthalten haue, im »ranzen A Tage gehungert. Darm ftadt. Der Sronortu» und die »ron- priu»essi« sind beute nachmittag »»» Frankfurt im Automobil zu mehrstündige» Besuche des großcherzogltche» Hofes hier eingetrosf«». Essen lRuhrs. Der Bergbaulich« Verein ergänzt die Meldung über di« Zeche Bl lese «dach dahin, daß durch den aus NltesenLach ausgebrochene» Brand die Be dienungsmannschaften der vasserhaltungsmaschtnen infolge der Dämpie zum Rüctzug/gezwnnqen wurden. Durch da» rechtzeitige Eintreffen der Rettungsmannschaften gelang e». dos Wasser zu beseitigen, so daß der Betrieb der Maschinen wieder ausgenommen werden konnte. Wenn der Betrieb der SFallerhaltungemaschinen noch ein« Stunde länger hätte uuSgeietzt werden müssen, wäre die Zech« infolge Wasser andranges ersoffen. Paris. Aus Mazawet lDep. Tarne) wird gemeldet, baß die streikenden Wollkrempler infolge der unter ihnen herrschenden 'Not beschlossen haben, ihr« Kinder nach Eallre» und Albi zu senden, wo sie »on Arboiterfami- lien ausgenommen werden sollen. M Kinder zogen am Abend unter starkem Schneegestöber dorthin, begleitet von mehreren tausend Ausständigen. Die Ruhe wurde nicht gefrört. IRachts etwa «»gehende Depeschen stehe Seite 4.) ».«. ar»d>« »»»Zu ««eo«, vradn« Va»l «« -L S>> «b e»ura-üU» Mt.— U»gLr. Sold —'konuotetett Mrkentoje — Besser, p«r>« Inoqm S Nhr> Ariuc S, S7 Italiener IOS.U HU»» Lorbi»ie«e» d»,l? L»a»l«r »L> Uircen >u»isir «nt S» 4d ktlrkentose «laaCdiip, -. eonldardcu loü pltomanbanc ,lo. - Besser Hamt>»rn, 14. Marz Sold in harren »« Klloor. S7S0 Br. 2781 S. Uder in Barre» vrr nüoar. Kv.öö 8r 68.— S. eoudo». -oruilerniar' «„«>»»»>,ae, Bleu« len und etwa« teurer enaMche, Wcuen >e„ Äo crikaullcher Mal» se», Donau-, Mala lesl, ü ,1 hoher, ÄmenlanNche» und enaunhe« Meh, I.'I h z hoher Gerne fest, d z hlloer, Ha'ei fest, l>/, a hoher vcrtliches unv Sächsisches. — Neber den Ausenthalt Sr. Majestät de» Königs in Algier am 7. d. M. wird mitgeteilt: König Friedrich August traf an Bord des ReichSpvst- öampfers Bülow mittags l Mir daselbst ein und wurde vom deutschen Generalkonsul Baerecle uud dem Generalaaeu- ten Heclmann euipsangcn und in der bereitliegenden Bar kasse Gouverneur gelandet. An Land standen zwei Auto mobile. die den König mit den Herren seiner Begleitung in die Stadt brachten, wo zunächst die Moscheen, der Gou- veriieurpalaü und die Kathedrale besichtigt wurden. Bon hier ging es nach dem herrlichen Iardin d'Cssai und von dorr durch den Ravin de la Femme sauvagc nach dem etwa >2 Kilometer entlegenen Bouzaröan, der höchsten Spitze in der Umgebung Algiers, mit einer imposanten Aussicht auf das schneebedeckte Allasgebirge. Dann wurde das Araberdorf besucht und der Rückweg durch El-Biar nach der Mastaplia LupKrieur angetreten, wo der König den Tee in der Billa des Generalagenten Heclmann cinnahm. Hieraus wurde der gegenüberliegende Sommerpalast üeS Gouverneurs besucht und der Weg Uber den schönen Chemin Telemly zur Casbah fortgesetzt. Tie Eingebore- uensiadl wurde zu Fuß eingehend besichtigt und in dem neue» Hotel Excelnor diniert. Nach dem Diner machte der König noch eine Fußprornenadc durch die Stadt und kelirle um >„lO Uhr an Bord des Tampsers zurück, der als bald die Weiterreise antr.u. — I» Neapel bewegt sich der Monarch vollständig als Privatmann, er unternimmt Aiissahrten und Spaziergänge, besichtigt alle Sehenswür digkeiten und erfreut sich besonders an dem herrlichen Rundblick, den der Golf von 'Neapel bietet. Am letzten Sonnabend fuhr der König mit seiner Begleitung mittels der Straßenbahn nach dem Kloster San Martina, besuchte das 'Naiionalmusenm und besichtigte auch noch die Zoologi sche Station. — Kaiser Franz Joseph stattete der Prinzessin Mathilde von Sachsen im Augarten-Palais zu Wien einen Besuch ab. — König Friedrich August hat gemehnrigt, daß her Vor stand der landwirtschaftlichen Versuchsstation zu Möckern, Geh. Hosrat Prof. Tr. Kellner, den preußischen Roten Adlerorden 3. Klane, der in Sachsen staatsangehürige D r. Külz in Bückcburg das chm vom Herzoa von Altenburg verliehene Ritterkreuz 1. Klasse des Sachsem-Erncstinischen HausvrdenS, der in Sachsen itaatsangehörlge Schriftsteller Holrat Tr. Ruland in München den serbischen St. Lava- vrden 5. Klasse und der BuchdruckeveiLesttzer und BerlagS- buchhändler Tletzsch m Dresden das Ritterkreuz des montenegrinischen Ordens Danilo I. annehmen und tragen. — Tas Justizministerium erklärt sich nickt in der Lage, dem Gesuche kiesiger Rechtsanwälte, die Ver handlungen in Zivilsachen des Sand- und Amtsgerichts in einem Gebäude und zwar, wie in Aussicht genommen war. dem Iustizgebäude auf der Pillnitzer Straße, abzuhaltcn, zu entsprechen. — Zu Ehren der auS dem RatSkollegium scheidenden Herren Stadträte D r. Koch und Haupt findet heute abend 8 llhr im roten Saale des AuS stellungs palaste s eine interne Feier statt» an der die Ratsmit- glicüer teilnehmen. — Ta» Begräbnis des Geh. Instizrat» Lnnbgerichls. direktors Erncr fand gestern abend in der ll. Stunde aus dem inneren katholischen Friedhose an der Friedrichstraße statt. Die kleine Kapelle konnte die große .Kahl der Leid tragenden nicht fallen, so daß auch die Durchfahrt und der Platz vor der Kapelle dicht gefüllt waren. In der Trauer- veriammlung befanden sich Wirk!. Geh. Rat Dr. Jahn und Geh. Instizrat Ortmann vom Justizministerium, ferner der Präsident de» Oberverwaltungsgcrichts Frhr. Dr. von Bernewitz, Geh. Kricgsrat Sturm. Landlagsabgeoriüneter Behrens, Rechtsanwalt Tr. Heim als Vertreter der Dresd ner Rechtsanwaltschaft, mehrere Landgerichtsdirektoren, Staatsanwälte, Land- und AmtSgerichtSräte, Offiziere und viele jüngere Juristen. Tic Gedächtnisrede hielt Pfarrer Reichel von der Andreas-Gemeinde, da der Entschlafene protestantischen Glaubens war und nur deshalb aus dem katholischen Friedhosc beigesetzt wurde, weil sich dort das Erbbegräbnis seiner katholischen Anverwandten befindet. In zu Herzen gehender Weise schilderte der Geistliche das Leben de» Dahtngeschiedenen, das bis auf den Tod seiner geliebten Gattin vor zehn Jahren von Sonnenschein durch leuchtet gewesen sei. Schnell sei der Tod a» ihn heran getreten, nachdem der Entschlafene noch am letzten Diens tag seinen üü. Geburtstag feiern konnte und nachdem er noch am Donnerstag in geistiger und körperlicher Frische seine» schweren Amtes gewaltet hatte. Sein letztes Urteil am Donnerstag sei ein Freispruch gewesen: möchte der höchste Richter auch dem Verewigten einen Freispruch ge währen. Gütig und mitleidig sei er gewesen «egen die, die sich vor ihm zu verantworten hatten, treu tn seine- Freundschaft zu Kollegen und väterlich fürsorgend für die Kinder seiner Geschwister, da ihm selbst kein« Kinder be- schieden gewesen wären. Mit einem Gebet schloß die ernste Feier. Dann trugen Diannschaften der „Pietät" den Sara zu Grabe, der mit einer Fülle »on kostbare» Blumen» und Palmcnspenden bedeckt war. Darunter sah man letzte Liebesgaben von den höheren Richtern des Landgerichts, von allen Richtern des Schöffengericht-, von der Recht-- anwaltickaft usw. Nach Gebet und Gegen am Grab« weih, ten die Kollegen dem Entschlafenen unter dem Geläute der FriedhofSglocke den letzten Gruß. — Der langjährig« Borsteherdert»raelitischen Religionsgemeinde Herr Adolph Salzburg ist am Sonntag nach langem Leiden verstorben. — LaudtagSwahlbewe-ung. Die Vertreter aller kon. servattoen Verein« be» »wette» städtischen Wahlkreise» kBautzen, Elstra, Sa«««», Kv«ta»brüch Reufalza, Gchirgiswalde) baden einstimmig beschlossen, den Amtsftraßenmeister und Stadtverordneten Petasch als Kandidaten auszuftelle«. Dt« Freisinnigen haben den HcmdelSschuloberiehrer und Stadtverordnete» Schuster in Aussicht genommen: außerdem kandidiert der bt-hertge »attonalltberale Abgeordnete Hartman« wieder. — Für da» värgerst»spttal stad de« Rat« 4000 Mart von der Küche-AnNuug au» de» Erträgnissen der Deutschen Kochkunst-Ausftellung. di« Anfang diese» Fahret im städtische» Ausstrllunatpalaft stattfand und «in äußerst günstige» Ergebnis bracht«, überwiesen woxde«. — Zur Setzr««bes»ld»»gd»»rla,e erhalte» wir folgende Zuschrift: Bei der kürzlich erschienenen Lehrerbesoldungs Vorlage der Stadt Dresden vermtßt man in Frauenkreiseu einen besonderen Ansatz für dt« w i s l e u sch a f t l t ch e» Lehrerin««». Diese haben im Gegensatz zu denseulgeli seminaristisch Vorgebilbeten. die die sächsische pädagogische Prüfung oder die preußische Oberlehrerinnen-Prüsuna be standen haben, das Oberlehrer-Examen Gro »crultiiu.- ckooonciis abgelegt, also die gleiche Gymnasial- uud Uni. vcrsltätSbildung genossen wie die wissenschaftlichen Lehrer der höheren Unterrichtsanstalteu. Sollte die Stadt Tres den den Mädchen einmal gymnasiale AuAbildung gtiväli re», k> würde damit einerseits die Anstellung solcher wisse» schaftlicher Lehrerinnen nötig werden, anderseits aber auch die Ansetzung einer besonderen Gehaltsstassel für sie. die der der unverheirateten wissenschaftlichen Lehrer nach Mög lichkeit gleichen müßte. Einige deutsch« Stadt«, wie z. B. Berlin, sind schon tn diesem Sinne vorgegangen. — Die Fortstthrnng der Straßenbahnlinie 1 sBlase Witz —Plauens di» zum Rathaus« in Plaue» soll vor lausig bis vor das Plauener Rathaus in der Nöthnitzer Straße erfolgen, da man zunächst die immerhin schwierige Ucberschneidung der Linie 15 vermeiden will. — Der Dentsche Resormverein für Dresden hatte für Sonntag vormittag nach dem Tivoli eine Versammlung eiubcrnsen. um zu der Besoldung»- und Woh- nung-geld-Vorlage der Reichsbeamten Siel lung zu nehmen. Es mochten etwa KM Personen anwesend sein. U«bern»tog«id war die Zahl der Postbeamten. Ass Redner sprachen die Reichst-^sakgeordiret en Oswald Zim mermann und Werner lEharlotteiiburgs. Der Versamm lungsleiter Rechtsanwalt Dr. Max Richter deutet« daraus hi», daß in jüngster Zeit die Diensteinkommen der städti scheu Beamten und Lehrer erheblich ausgebessert wurden, eine Ausbesserung der Ltaatsbeamden sei die notwendige Folge. Die Deutsche Resormpartei erachte cs als ihre Aus- gäbe, für die Beamtenschaft, die einen bodeutungsvollen Teil deS Mittelstandes bilde, einzutreien. — Der Haupt reserent, Reichstagsabgeordneter Werner, be- zeichnet die bisherigen Versuche zur Ausbesserung der ReichSbeamteu als Flickarbeit. Sv könne es nicht weiter gehen: die Beamtc»sck>ast befinde sich in einer direkten Not- läge. Es sei eine irrige Annahme und Behauptung, das, die im Rahmen der geplanten Finanzrcform geforderten Mittel zum wesentlichen Teil für die Voamtenaufbesserung verwendet werden sollen. Redner bemängelt dann — haupt sächlich im Bereiche der oberen Postbeamten — die vielen Versetzungen im Interesse des Dienstes. Dadurch gehe den Beamten das CKKühl der Heimatsliebe und Seßhaftigkeit verloren. Zn fordern sei ferner die Beseitigung der gc Heimen Personalakten. Gratifikationen solle» beseitigt wer den, weil dadurch das Lpeichelleckertum großge,zogen werde. WaS wir verlange», ist ein genügender Gehalt, genügendes WohniuigSgelö. Eine Personalresorm erscheine dringend notwendig. Die Forderungen der Militüraliivärter aus Gleichstellung mit de» Zivilanwurtern sei voll gerechtfertigt, ebenso das Verlangen, daß den „gehobenen" Uirtevbeamten, die mitunter Assistcntcndrenste tun müssen. Beamteneigcn- iclnift vorliehen werde. Die Unterbcamten haben bei den jetzigen GohaltSverhältnissen zu smircii gelernt: eine Aus besserung tue ihnen dringend not: wenn gespart werden soll, so möge es oben geschctnui. Die vom Verbände der Postassistenten ausgestellten Gehaltssorderungen gelten als mäßig und völlig gerechtfertigt. Eine Gehalisvorlage mit entsprechender Aufbesserung und rückwirkender Kraft könne nicht mehr hinausgcschoben werden: die Regierungsvorlage genüge nicht: cs stehe aber zu hoffen, daß sie zu Falle ge bracht werde und am 1. Juli IllOll oine 'Neuregelung ein- trete. Der Redner kritisiert dann in scharfer Weise die un zweckmäßigen Erhebungen über die Wohnungsverhältnisse: die Dresdner Postbeamten seien auf grund der Erhebungen deklalsiert — in die Wohnungsklaffe L — versetzt worden. Die Beamten müssen in di« Lage versetzt werden, ohne Zu schüsse von dem ohnedies nicht reichlichen Gehalt ein« meu- schenwürdig« Wohnung zu nehmen. Im Interesse der Be amten. um deren Zufriedenheit und AvbeitSfreudigkeit zu hoben, sei eS, daß die Regierung endlich den berechtigten Forderungen in Bezug aus Gehalt und Wohuungsgeld stattgebe. Mit einem Provisorium nach dem Beispiel« Preußens sei es nicht getan. lBcifall.s ReichStagSabgeord- ncter OSwald Zimmermann sagt in einer kurzen Aus führung, daß von einer fürstlichen Ausbesserung der Be amten gar nicht die Rode sein könne — nur um die Ein lösung eines früher gegebenen Versprechens. Bei der Fi- nanzvoform könne es keinen Zweifel geben, daß der größere Besitz in Form einer direkten Steuer herangvzogen werden müsse. Eine Nachlaßsteuer hätte uns z. B. in Sachsen lange nicht so schwer getroffen, wie die Äompvomißsteuer. di« den Widerstand der größeren Bundesstaaten hervorgerusen Hai. ES werde notwendig sein, aus eine Reform der Erbschaft^ steuer zurückzukommen. Vielleicht komme auch eine Bank, Dividenden- und Reichsvermögenssteuer in Betracht. Es werde nötig sein, daß ein Teil den ander» trägt zum Wohlc des Ganzen. Im allgemeinen erklärte sich Zimmerman» mit den Ausführungen des Vorredners einverstanden. Be dauerlicherweise sei bei den Vorarbeiten über die Wob- nungsgLld-Vorlagc di« Masse der Petitionen nicht berück sichtigt worden. Dadurch würde die Arbeit des Reichstag» und der Kommission erschwert. — Noch einer längeren De batte, an der sich vorzugsweise untere und mittlere Post beamte beteiligten, wurde folgende Resolution an genommen: „Die vom Deutschen Neformverein zu Dresden etnierufenc, stark besuchte Versammlung ersucht deu hohe» Reichstag, tnSbelo»- dere die Mitglieder der Budgetkommlsffon, bet Erleblgurig der Veamtenvorlage ml« Entschiedenheit zu fordern: 1. bl« Zurück Verletzung der Haupt- und Residenzstadt Dresden tu Serois- klaffe F. in der sie sich als Fremdenstadt fett Jahrzehnten befand: 2. dt« Durchführung der Personal- und Gehaltsrefvrm tn dem vom Lerband« mittlerer Postbeamten geforderten Ginn«, min destens aber die sofortige Ucbcrssihrung der charakterisierten Se kretär« tn etalsmäsiige stelle» und dle Einführung der »lederen Keamtentaufbahn: «. dt« Tagegelber für lümtllche nicht angestellten Beamten und Unterbeamten sind erheblich auszubeffern: 1. samt ltchc Stellenzulagen sind zu beseitigen, auch dle für Stellenvor sicher lOberlekretäre). Dagegen sind Postnerwaltern und Pon Meister» Ortszulagen von Rlä blS Rio M. zu gewähren, b. Zur Dermindctung der Kosten für persönliche Ausgabe» und wegen anerkannten Ueberfluffcs an höheren Postbeamten ist zu fördern: as die Stellung «tn«S Tetles der 60 Jabr« allen höheren Beamten auf Wartegeld sh 24 be» Retchsbeamtengcsetzes, Bezug von H des Gehalts und vollen Wohnungsgeldzuschuffess, Hs dl« zwangswetlc Penslonlerung aller über 8S Jahr« alle» hoher«» Beamten. 8. Stiic wettere Einstellung von weiblichen Beamte» ist entgegen der Be fürivortung einzelner Mitglieder des Retch-togS tn der 2. Lesung de« Poftatal« zu bekämpfen: »s w«U wetbltch« Beamt« durch viel, Erkrankungen nachgewtejenrrmasien nicht billiger, tonder» taurcr als männliche sind, ks weil sede dieser Stellen den Männern die Möglichkeit raubt, sich «tn«» eigenen Hanssianb z« gründen, und ei wetl dt« »etsten Aawärter aus bte veamtenstelleu au» Mittel- sianbskretse» heroorgeheri, diese aber da» Rückgrat de» Staate-- bilden." — Di« «nter dem Protektorat des Köniq» stohende Aua- ftellnn« der LSßntßortfchafte« vom 2L. Mat bis 28. Inu, wirb tn ihrer «tnHeitlichen Planung «in mustergültig es Gesamtbild vor Augen führen. Der idyllisch am Elbstrom gelegene AusstellungSPlatz wird tn seinem Mittelpunkt gärt nerische Anlagen »eigen, an deren närdlicher Seit« kr der
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