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- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1909-03-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19090306016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1909030601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1909030601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-03
- Tag 1909-03-06
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Monat
1909-03
-
Jahr
1909
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Nr. tisii. Leite 2. MM Sonnabend, t». März 1U0V (Reform».) spricht sich zustimmend über die neue Fernspre/b gebützrenvrönung aus urrd wünscht »veiler, das? noch meoc als dies jetzt geschehe zu Lieferungen für die Berioaltung die kleinen Handeverker I-erangezzigen würden. — Abg. Dufsuer (Zentr.) wünscht eine Revision der Gebühre» beim Poitzeitungs- und Nachnahmewesen. — Abg. Gros Westarp tkviis.i begrübt die neu« Fernsprechgebühren- vrdnung. Bei den kleinen Retzen würden die Gebühre» immer noch nicht »»gemessen geregelt sein, wenn er auch Sie Borteile der Reform für diese kleinen Netze nicht vcr kenne. Auch noch der neuen Ordnung würde der Durch schnittsbetrag sür das einzelne Gespräch höher ausialle» als in Großstädten. beispielsweise in Berlin. Bedenklich se, auch der Passus in den Motiven, daß die niedrigen OrtS- gebühren nur sür einen Umkreis von 5 Kilometern gelten sollen. Ans dem Lande reiche das nicht aus. Die Ortsge bühre» sollten wenigstens bis aus den Umsang etwa eines Landkreises, also etlva 25 Kilometer, ausgedehnt werden. Auch die EutsernungSznichläge würden sür das platte Land zu hoch sei». Zn finanzieller Hinsicht billigten seine freunde die Borlage durchaus. — Abg. Tr. Strese- mann inatl.l: Bei der Errichtung von Postgebauden sollte an» die Wünsche der einzelnen «tadle mehr Rücksicht ge nommen werden. Bedauerlich ist. daß bei dem Hochwasser- Unglück i» der Älimark die Poslbehörden sich iveigerten. de» Fernsprechdienst über die sestgesetzte .Feil hinaus auszu- üelmeu. Die Zentralverivaltung müßte die Behörden ver anlassen. in Ausnahmesällen den Fernsprechverkehr auch über die Diensthunde» hinaus zu gestatte». Zur Ent lastung des BeamtenversonalS empsehle sich eine weitere Berwendung non Postwertzcichenaulomaten zur Aufstel- lung aus öffentlichen Plätzen. Man Imt gestern meinen Freund dahin mißverstanden, als ob er der Fernsprech, gebührenvorlage unbedingt zuslimme. Das ist nicht der Fall, er tun sic» z>»>r mit denn Prinzip der Borlage, einen Ausgleich zwilchen Stadt und Land zu schassen, einverstan den erklärt, aber ebenso bat er im Aufträge der Partei auch die mindestens fakultative Ausrechterbaltnng eines abge- stuiten BauichsiistemS sür wünschenswert erklärt. Mit einer staiselweisen Abstufung der Gesprächsgebühren, mit der Pflicht, von einer bestimmten Anzahl von Gespräche» an einen zweiten Aplmrar zu benutzen und zu bezahle». Hai man sich eiiioerstanden erklärt, man hat sich aber dagegen erklärt, daß das an sich richtige Prinzip von Leistung und Gegenleistung so mechanisch, wie eS in der Bvrtage zum Ausdruck kommt. üveri»>ani!t wird. Dem Abg. Kaemps. der an der Spitze des Deutschen Handelsiages, der last lückenlosen Bertretung von .Handel und Industrie, sicht, tann man nicht nachiagen, daß er die Dinge vom einseiti gen Standpunkte auS betrachte. Gerade diese Kreise stehen n» praktischen Leben. Wäre der Standpunkt der Regio- iiing richtig. Sann hatte man niemals Sie Ehausseegebührcn ausheben, niemals ei» einheitliches Brieiporlo einsührc» dürfen. Es in auch durchaus nicht richtig, daß etwa der ge- 'amte Mittelstand der Borlage zustimmt. Den Ausgleich zwischen Stadt und Land wollen auch wir, wir sind sogar der Meinung, daß eS vielleicht sich ermöglichen lasse, wenn auch nicht direkte Bezirksnetze sür die Landwirtschaft zu ,cliassen, so doch einen gewissen Zonentarif, der das Tele pho» aus dem Lande noch inehr einbürgert als gegenwärtig. lBei'gll.i — Bitiinie!,r eriolgk Vertagung. — Persönlich be merk! Abg. Struve: Der Staatssekretär lml eine klieihe persönlicher Angriffe gegen mich gerichtet. Der Staatssekre tär meinte, ich glaubte wohl selber nicht das, ivaS ich sagte. Zch lege Protest ein gegen eine solche Unterstellung, die der Gepflogenheit durchaus widerspricht. — StaatSsekre tar K raetke: Ich bi» mir nicht bewußt, dem Herrn Ab geordneten gesagt zu lxiben, daß er gegen seine llebcr- zeugung spreche. Hätte ich das in der Hitze des Gefecht» getan, so würde ich das mit Bedauern zurücknehme». — Weitcrberatung morgen 2 Uhr. — Schluß der Sitzung gegen 7 llhr. Aus den Retchstaqskommissionen. Berlin sPriv. Tel.) Die Budgetkom Mission setzte die Beratung des Militäretats sort. Ein frei sinniger Redner forderte ganze Arbeit beim Militäretat in bezug ruf die Sparsamkeit. Da man in der Kommission doch nich? sachverständig genug für Einzelheiten sei. solle mau einfach einen Pauschbetrag von etwa Iliü Millionen vom Militäretat abstreichen und den» Kriegsminister sagen: Co, nun teile Dir die Lumme und sieh' zu. wie Du auskommst. Der Kriegsminister wandte sich entschieden hiergegen. Ganz abgesehen davon, daß an eine Ausbesserung der Mannschaften auch dann nicht mehr gedacht werden könne, würde bei einem solchen Abstrich entweder eine sehr erhebliche Verminderung der Präsenz erforderlich oder ein sehr umfangreiches Maß von Beurlaubungen, beides zum Lchaoen von Armee und Land. Unter Zustimmung des Kriegs- ministers wurde beschlossen, den Posten des Kommandanten in Magdeburg nach Erledigung der dort noch notwendigen Aus- lassungsardeiten sortsallen zu lassen: dagegen ein Antrag der Freisinnigen, die Kommandanten von Lpandau und Klogau zu streichen, abgelehnr. Es wurde eine Resolution der Korreferen ten angenommen, den Reichskanzler um Erwägungen zu ersuchen, inwieweit die Stellen der Platzmajore mit inaktiven Offizieren besetzt werden können. Bon freisinniger Seit« wurde die ver- rassungsrechtliche Stellung des Militärkabinelts und die Frag« der persönlichen Adjutanten der deutschen Fürsten, deren es nicht weniger als ßü gibt, zur Erörterung gestellt und der Antrag eingevracht, von den 12 persönlichen Adjutanten des Kaisers zwei Ltellen abzusetzen. Der Kriegsminister erklärte einen sol chen Antrag für unmöglich. Es sei ganz undenkbar, dem obersten Kriegsherrn einfach zwei Adjutanten zu nehmen Die übrigen deutschen Fürsten, die aus jede Autonomie in militärischen Din gen zugunsten Preußens verzichtet baden, könne man auch nicht verletzen und in ihren Rechten beschränken wollen. Der Antrag wurde zurückgezogen und durch eine Resolution ersetzt, wonach der Reichskanzler mit den beteiligten deutschen Fürsten über eine Verminderung der Zahl ihrer persönlichen Adjutanten in Ver bindung treten soll. Die Resolution wurde abgelehnt. Bei Er örterung der Zahlstellen im Ossizierkorps wurde die Frage der Feloweöelleittnnnis besprochen Der Kriegsminister ist ein ent schiedener Gegner einer solchen Zwischenstufe. Das Ossizierkorps müsse komplettiert werden Bon freisinniger Leite wurde eine Resolution beantragt die lcroae in einer ^-"tia-r-st m «-G-m-m Diese Resolution wurde mit 12 gegen 9 Stimmen angenommen. Weiterbcratung morgen. Berlin. sPriv.-Tel.) Die Arbeitskammer- Kommission beschloß heute die Wählbarkeit der Ar- beitcr'ekrctärc in die Arbeitskammern. — Die Auto mob i l - K o m m i s s i o n hatte in erster Lesung die wesentliche Bestimmung der Regierungsvorlage gestrichen, wonach die Haiipslichi fortsallen sgllie, wenn der Unfall durch ein Fahrzeug verursacht wurde, das ans ebener Bahn e,»c begrenzte Geschwindigkeit nicht überschreiten kann und hieraus amtlich geprüft ist. Zn der zweiten Leüina hat heute die Kommission die Geschwindigkeitsgrenze meniastcns sür Lastsahrzeiige wieder cingesührt und auf 29 Kilometer in der Stunde festgesetzt. Pr«-„s,isme, Landtag Berlin. sPriv-Tel.) Das Abgeordnetenhaus erteilte gegen die Stimmen der Freisinnigen. Polen und Sozial demokraten die Ermächtigung zur strafrechtlichen Verfolgung des Gewerkschastsbeamten Hermann Helbig in Leipzig, der in einer Versammlung gesagt hat. das Abgeordnetenhaus müßte vor sich selbst ausspeien. Der Antrag des Konservativen Hammer um Vorlegung eines Gesetzentwurfs, durch den die steuerliche Bevorzugung der Filialbetriebe beseitigt wird, wurde an die Kommission für Handel und Gewerbe verwiesen Die Redner der Rechten, des Zentrums und der Nationalliberalen sprachen für. Abg. Rosenow (sreis. Polksp.) gegen den Antrag. Berlin. lPriv.-Tel.) Abg. Trimbvrn (Zentr.) bat im Abgeordnetenhaus« mit Unterstützung seiner Partei «inen Antrag eingebracht, der die Hebung des kleinen K a u s in o n n s st a n d e s betrisst. Die Regie rung soll ersucht werden, unter Fühlungnahme mit Ver tretern des Katifmannsstandes usw. in eine Prüfung einer Reihe von Frauen «inzutrete«. dt« dt« Schaffung einer Gewähr bezüglich d«r Lehrlingsausbildung, dt« Begegnung der LehrlingSzüchierei im Handetsgewerbe. dt« Errichtung von Prüfungsausschüssen -et den Handetskammern. weitere Einrichtung paritätischer Stellennachweise sür kaufmänni- 'chrs Personal nsn, betressen Berlin. Dl» Wahlprüsnngolo« misst an de» Abgeordnetenhauses hat die Wahl he» nationalttberalen Abg«. ordneten Hausmann l-annooer 7j für ungültig erkldrl. Dt« IvL Tri»b»r«. Berlin. (Priv.-Tel.) Zu der angebltche« Auf- bebung derlsx Trimborn schreibt man dem «Neue» Politischen Tagesdienst" von unterrichlkter Seite: Daß sich der Bnndeorat mit einem Gesetzentwurf beschäftigen werde, der de» 8 lö des ZolltarisgesetzeS anshebt, »ach dem ein Teil der Einnahmen aus den erhöhten landwirtsäiaftlichen Zöllen für die kommende Witwen- und Waifenversicherung altgesammelt werden soll, iü unzutreffend. Diese Regelung wird vielmehr durch die neue Reichsversicherungsordnung, die für diesen neuen Zweig der sozialen Gesetzgebung ge naue. aus statistischer Berechnung beruhende ReichSzuschüsse festsetzt. erfolge», die dann alljährlich ebenso, wir bet der Atters- und Invaliditäts-Versicherung, durch den Etat zur Verfügung gestellt werden. Hierdurch wird der 8 <5 des Zolltarifgesetzes ohne weiteres außer Kraft gec-tzt. ohne daß eS eines besonderen Gesetzes hicr.vt bedürfte. BRrhrscheinlich wird die RetchSversicheruiigSor-nung eine- entsprechenden Vermerk enthalten. Der lax T.rimborn lag der Gedanke zugrunde, es könnten die Mehreinnahmen aus den landmirtfämft'ichen Zölle» überhaupt auSre'cken, »m den Reichozuschuß zu decken, eine Erivartung, die sich nicht erfüllt ho», da die bisherige» Erträge auS 2>; Jahren kaum den Beirag brach»-», der damals als Iahrcsertrag ange nommen wurde. Z»»m österreichisch-'-rbischen Konflikt. Berl'n. lPriv.-Tel.) Die „N v r d d. Allgem. Ztg " schreibt: Noch che positiv sesisteht, daß Serbien die von allen Machten gewünschten Versicherungen seiner Friedfertigkeit und seines BerzichtS aus territoriale Ansprüche allgegeben hat. beschäftigt sich ein großer Teil der Presse mit der an geblich uni'crsoliul'che» Haltung Oesterreich-Ungarns. Diese soll darin liegen, daß Oesterreich-Ungarn verlangt, über Sie Konzessionen aus wirtscimsllichem Gebiete, die es Ser bien gewahren zu rönnen glaubt, direkt mit Serbien zu verlmnde!». D>cs>. Forderung ist aber geradezu selbstver ständlich. Soll etwa Oesterreich-Ungarn mit der Gesamtheit der Signatarmächte oder mit einer derselbe» über einen serbischen Handelsvertrag oder über Be detaillierten Be stimmungen der servlsch-vsterreichisch-ung-'rischen Ei'enbahn- aiischlüsse verhandeln? Daß dies nicht geht, ist so einleuch tend, daß die Forderung Oesterreich-Ungarn koste bei seinen Verhandlungen über wirtschaftliche Frag.m die Mächte als Mandatare Serbiens zulasten, von niemand ausgestellt »»erde» sollte, der eine friedliche und billige Bei legung der bisherige» Gegensätze ernstlich wünscht. Um einen Versuch der Einschüchterung und Demütigung Ocsterreich-UngarnS kann eS sich nicht handeln, da im vcr- auS festste»», daß ein solcher Versuch an der Ablehnung er von Dcucschlünö unterstützten Dvppelmonarchie Leitern müßte. B erli ». iPriv.-Tel.) Zur OrientkrisiS wird der „Boss. Ztg." aus Belgrad gemeldet: Wie aus hiesige» diplomatischen Kreisen verlautet, datiert der Entschluß Serbiens, einzulenkcn, seit der Rückkehr des hiesige» russi schen Gesandte» Sergejew von seiner jüngsten Orientie- ruiigsiahrk. In Wien war Sergejew nach längere» Unter redungen mit dem dortige» russischen Geschäftsträger Swerbejew zur Ueberzengung gelangt, daß Oesterreich- Ungarn den Zeitpunkt für gekommen erachte, die serbische Frage mit de» Boanen zu lösen. Er wurde gleichzeitig durch den Wiener russischen Militär-Attachs Oberstleut nant Maschtichenkow von de» umfassenden KriegSrüstungcn Oesterreich-UngarnS in Kenntnis gesetzt. Herr Sergejew machte kein Hehl daraus, daß man über alles das in Bel grad gänzlich desorientiert sei, daß Serbien an de» Ernst Oesterreich-Ungarns nicht glaube. Er teilte seine Wiener Erkundigungen sowohl dem König Peter als auch dem Ministerpräsidenten und dem Minister des Auswärtigen mit und forderte dringend, daß Serbien seine Haltung in der bosnischen Frage ändere. Rußland sei höchstens in der Lage, drei Armeekorps zu mobilisieren Wenn Oesterreich Ungarn das Schwert ziehe, werde Serbien unter den gegenwärtigen Verhältnisse» nicht nur zermalt werden, sondern der Bälkan dem rechtgläubigen Slawentum gänz lich verloren gehen. Gegen die von Rußland mit allem Nachdruck geforderte Abkehr Serbiens von der aggressiven Politik opponierte jedoch bis in die letzte Zeit ein Teil des Ministeriums Nowakowitich, der den militärische» Untergang Serbiens der diplrmatiichen Schlappe vorzog. indem er meinte, daß die Folgen solcher Schlappe die Zntcrcsien des rechtgläubigen Slawentums auf dem Balkan nicht minder beeinträchtigen müsse. Rußland nnd die Türke' Sofia. sPriv-Tel.) Nach hier aus Petersburg ange- langtcn offiziösen Meldungen ist das russisch-türkische Abkommen bezüglich der seitens Bulgariens zu zahlenden Entschädigung bere'ts perfekt und dürste heute in Petersburg vom türkischen Minister des Acußern Rifaat Pascha unterzeich net werden. Berlin. (Priv.-Tel.) Der Dundesrat hat gestern den Vorlagen betreffend den Börsenpreis sür Zucker, ferner wegen Blenderung der Aussührungsbestimmiingen zum Reichsstempel gesetz nnd wegen Aenderung der Ausführungsbcstimmungen zum Gesetz betreffend die Statistik des Warenverkehrs mit dem Aus land« zugestimmt. Berlin, (Priv.-Tel.) Das preußische Staats ministerium hat in seiner gestrigen Sitzung den Beschluß der verstärkten Budgetkommission des Abgeordnetenhauses zur Frage des Wohnungsgeldzujchusses. durch den die 48 deklassierten Orte wieder herauigesetzt. anderseits aber die Differenz zwischen verheirateten und unverheirateten Beamten ausrechterhalten werben sollte, für unannehmbar erklärt. Heute hielt das Staats- Ministerium wieder eine Sitzung ab. Berlin. sPriv.-Test) Der argentinische General Dur los. der an der Spitze der noch Deutschland entsandten Militärtommission steht, ist von seinem Besuche bei Krupp in Esten nach Berlin zurüikgekehrt. General Duclos soll bedeu tende Aufträge sür Geschütze an Krupp und sür Gewehre und Karabiner an die hiesigen deutschen Waffen- und Munitions fabriken erteilt haben. Auch der Präsident non Argentinien hat sich sür Kruppsche Geschütze entschieden, weis die argentinische Artillerie bereits mit diesem Modell versehen ist und eine ein heitliche Wasse angebracht erscheint. Berlin. (Priv.-Tel.) Im Hörsaal des Poliklinischen In stituts der Universität trat heute vormittag die Bal neolo gische Gesellschaft zusammen. Der Vorsitzende Geheimer Medizinalrat Professor Dr. Drieger (Berlin) erösfnrte die Ver handlungen mit einem Hinweis auf die Bedeutung der M Ver sammlung der Gesellschaft. Vor M Jahren stand die Balneolo gie noch auf einem sehr niedrigen Niveau. Wenn heute der Stand der balneologischen Wissenschaft ein sehr hoher Ist. so dürste dies zum größten Teil auf dos Konto der Balneoloaifchen Gesellschaft zu setzen sein. Gehetmrat Dr. Brock (Berlin) er stattete sodann den Geschäftsbericht Er widmete Insbesondere dem verstorbenen Vorsitzenden Professor Dr. Liebreich einen warmgel,altenen Nachruf. Weiter teilte er die von der Gesell schaft getroffenen Abmachungen mit der Huselond-GeseNslbofi mit. welch« die Zustimmung der Versammlung erhielt. Der nis- hertae Vorstand wurde wiedergewählt. an Stelle de« eine Wohl ablehnenden Dr. Winternttz wurde Kaiserlicher Rot Dr. Jellmer (granzensbad) gewählt. Der Vorsitzende teilte sodann mit, daß die Gesellschaft den Geheimen Medizlnalrat Professor Dr. Ve nator (Berlin) zum Ehrwrmttglted ernannt Hab«. Berlin. (Priv.-Tel.) AlS Rachsvlger Richard Pifchels, bes Dozenten für Sanskrit, an der hiesigen Uni- versttüt, der. wie bereits mitscretlt, in Madras gestorben tft. ist Professor Heinrich Lllbers in Kiel beruseu «ovdrn. Berlin. (Priv.-Tel.) von dem Verteidiger des flüchtigen Dr. Ilgen stet» ist bi« vom Gericht gefor derte Kaution von ABO Mk. nunmehr hinterlegt worden. Dr. Ilgenstein befindet sich bereit- auf dem Wege «ach Berlin. München. (Priv.-Tel.) Wogen heftlger Sch n er st ü r m e ist der Bahnoerktzhr in Tirol vielfach unterbrochen. Viele Ortschaften sind vom Verkehr vollständig abge- fchnitten. Grobe Laioinrnstürze richten bedeutenden Schaden an. Durch eine Lawine wurde u. a. das Elektri zitätswerk Bomperloch zerstört. Die Städte Schivaadt, Hall und der Vorort IglS bei Innsbruck sind ohne Licht. St. I » gber t. tPriv.-Tel.» Der Rendant der Saar brückener Ortskrankenkasse Rieser wurde mit kMO Mk. flüchtig. Binnen in Jahren ist das die vierte größere Veruntreuung bei dieser Kasse. Paris. tPriv.-Tel.) Alexander Eharpentier, bekannte Bildhauer, ist hier gestorben. Haag. Prinz Heinrich der Niederlande begibt sich nach Belgien, um mit dem Kapitel des Iohanniterordeno über die Errichtung einer niederländischen Abteilung des Ordens zu beraten Brüssel. Tie D e p u t i e r t e n k a m m e r hat einen Antrag betreffend Einsetzung einer Enquete- Kommifsion sür die Heeresresorin mit 76 gegen 75 Stim men angenommen. fNachts etwa eingehende Depeschen siche Seite S.) grantsurl a. M tSchiubz Uredit IM,— r,«kom<! >««?.— Lr»a>«er Sank TiaalSvah» >c 2» Lombarden '- 60 Laura-Ütt« iSl.7s Unsar. iüoid — Por»i,irlen Türkenlole — J«st. PsrU (nachm, z NI»rc R-m« !>»,I2 Italien» I6!I «ii Rru« Por'u,tr>-N Seanar s.— Lürfrn luntstr A»l Li, 6 TUrkenldsc 175,di, Staat,bahn — —. Lombarden -- Otlomandank /Ul.- A«ft Pari». Produiirnmarii. Wr»r» o,r Mitr, o-r Max«»»»» 2,,60, seit „uvvl >>«r Mär, «L.75 vrr Septrmbkr Dezrmber 63.—, stetig Lpirttu» orr Mär, öS v, oer Sn»emder^l!e>«mder b».2d stetig London. Mügrrmar- 7>u,ländliche, wki»en rubir aber stetig, rnaitichn weNrn «»„g»r An,-bot »m-rNanOcher und Donau,r e>a,a >«it AmerikanOche« und «nainac» u-di irtt kaum ncNg pater fest l>/, ,1 höher. Oertliclies unv SächsischcH. — Das Befinde» des Herrn Ltaatsministers Dr. Grafen Hohcnthal war in den lebten Tagen recht zufrie denstellend: er cmpfina täglich Besuche. Obwohl die chirur gische Behandlung, die die Beraiilassniig zur Aufnahme in die Klinik des Herrn Hosrats Dr. v. Mangolds gegeben hatte, beendet ist, verbleibt der Herr Minister zunächst »och daselbst, da der ungünstigen Witterung wegen eine lleber- siedlniig nach dem Ministers,viel nicht angebracht erscheint. Die Behandlung des Kranken »at in Vertretung des Herrn Generalarztes Dr. Seite, der Sc. Majestät de» König be kanntlich ans seiner Miltclmcerreisc begleitet, Herr Pro fessor Dr. Päßler übernommen. — König Friedlich August hat genehmigt, daß der Sla.ilSarcliioar Regierungorat Tr. L i ppe r t den bäurischen Verdienstorden vom heiligen Michael 4. Klasse aimehme und trage. — Dem Lithligrapkien Großer in Dresden wurde für Rettung eines Mannes vom Tode des Ertrinkens in der Elbe eine Geldbelobining bewillial. — Der russische Minister Resident Baron von Wolfs ist vom Urlaub hierher zurückgekehrl und hat die Leitung der russischen Gesandtschaft wieder übernommen. — Von einem »löblichen Tod c wurde in der Nacht zum Mittwoch in Mentene, wo er mit seiner Gattin seit ßU- Wochen weilte, Herr Kvmmerzicnrat Otto Grimm ereilt. Der Heimgegangene war Mitinhaber der weit über Sachsens Grenzen hinaus bekannten VuckSkin- strbrik Grimm ». Albrecht in E r i »i m i t s ch a n und seit einigen Jahren Besitzer des Rittergutes TeichwolsrnmS- dors. Ter Dahingeschiedene hat sich um die Stadt Erim- mitschau hohe Verdienste erworben, insbesondere um die Freiwillige Feuerwehr, deren Ehrenkommanöant er bis zu seinem schnellen Ende war. — Ucber 29 Millionen Mark cingclöstcr oder sonst wertlos gewordener Liaatopapicrc solle» aus Veranlassung des LandiagsauSschnsscS zur Verwaltung der Staatsschul den Freitag, den 12. Marz, vormittags !1 Uhr, im staat lichen Fcrnhciz- und Elektrizitätswerke öffentlich verbrannt werden. — Oekonomischc Gesellschaft. Ueber die Erfolge der intewsdvcn Wciöcmirtichoft im deutschen Binnenlandc unter besonderer Berücksichtigung dcS Königreichs Sachse» sprach rn einer gestern stat»g<Zundcncn Versammlung Herr Pro fessor D r. Falke-Leipzig. Der Beriammlung wohnten u. a. die Herren Ministerialdirektor Geh. Rat Dr. Roscher, Geh. Oekonomierat Hähnel-Kuppritz, Oekonomierat Dr. Naubold bei. Der Redner wicS einleitend daraus hin. daß man fast überall in Deutschland geneigt sei, de» Weiden einen Plotz in der Landwirtschaft einznräiimen, und daß überall gegenwärtig Versuche mit der Anlage solcher Weiden gemacht würden. Durch die Gründung von Gc- nvst'enschaiiswcide» habe die sächsische Landwirtschaft vor bildlich sür die weiteste» Kreise gewirkt und habe hierdurch ihre führende Rolle von neuem bestätigt. Der Redner ver breitete sich hieraus über die kiimgiischrii Vcrhälinisic, die bei der Einrichtung von Dancnveidcn in Betracht kommen und gab im Anschluß Hiera» genau Daten aus vier ver schiedenen Gegenden, in denen Weiden eingerichtet worden waren. Weiter äußerte sich der Vortragende zu den Wcide- erträgnissen, gab wertvolle Ratschläge nach dieser Richtung hin und besprach ferner »vch dir Stärke des Besatzes einer Weide. Nach einer Besprechung der Anszucht der Kälber und der Er„h(,r.,,ng Tiere, bevor dieselben uns die Weide gebracht werden, besprach er znm Schluß noch anssührlich die Düngung der Weiden. — Bebannngszengnisse. Wer sein Grundstück dinglich belasten oder dessen erfolgte Bebauung und die dem Ge bäude verliehene Brandkatastcrnnmmer im Grundbuche vcrlautbgren lassen will, bedarf hierzu eines von der Bau- pokizcibehörde ausznstcllenöen BebnuungSzcngiiisseö. Die durch dessen Ausstellung entstehenden besonderen Kosten hat der Antragsteller zu tragen und auf Verlangen zu hintcrtrgen. Die Voraussetzungen sür die Erteilung des Zeiianisses sind i» einer Verordnung des Könlgl. Ministe riums des Znnern icstgeietzk worden Nähereo ist durch die Könlgl. Amlöhauptmaiinschaft Dresden-Neustadt zu er fahren. — Heimatscheinc kür die Schweiz. Im Hinblick au' die strenge Hondlmbung der Frcmdenkoiitrolle durch die Ortsbehördcn in der Schweiz und zur Vermeidung von Weiterungen und Unzuträglichkciten sowohl sür die Be hörden aiS insbesondere sür die Beteiligten wird dcn- teniaen sächsischen Staatsangehörigen, die sich in der Schweiz niederznlasien oder dort längeren Aufenthalt zu nehmen beabsichtigen, empfohlen, sich vor der Abreise mit einem Heimatscheinc oder doch wenigstens mit einem Ncile- pasir und einem LenmundSzrngnisie zu versehen. Der An trag aus Ausstellung eine» Hrimaischcines ist unter näherer Angabe der Geburt--. Abstammungs- und Ansenihalts- nerhottntss, bei der Verwaltungsbehörde des Wohnorte- bcz letzten Wohnortes id. i. in Städte» mit der revidierten Ltäbteordnnng der Stadlrat. sonst die Amishauptmann- Ichokl» »u stellen — Dle Urausstthrunst des TondrnmaS „Christ»»" von Zterold wird DienStag, den 9 März, im VereinShau», Ztazendorfstrabe, erfolgen. Zur Förderung -es Unternetz-
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