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- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1909-03-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19090305013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1909030501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1909030501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-03
- Tag 1909-03-05
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Monat
1909-03
-
Jahr
1909
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«»«de Mtt Tniprm« dorthin entsandt. Xerknk »trd gleichfall, von den Hainavand, bedroht. Wien. Wie die «Pol. Korr." erfährt, sind den Mäch ten in den lebten Tosen zwei Mitteilungen deS Wiener Kabinett» bezüglich der Baltan-Angelegen- heil zugegangen. Gemäß der in der Zirkularnvte vom 38. Dezember l»«« über die Verhandlungen zwischen Oester- retch-Ungarn und der Türket enthallene» Zusage wurde den Kabinetten daS Protokoll Uber da» jüngst zwischen den beiden Staaten abgeschlossene Uebereinkommen zur Kennt- »iS aebracht. ferner wurden dir Mächte Uber den Stand- vunk« unterrichtet, den da« Wiener Kabinett brzilalich der Bedingungen tür etwaige Verhandlungen, die Serbien de- treffen, einntmmt. Jaffa. iPriv.-Trl.) Der Boykott in Jaffa tst be endtat. Di« österreichischen Schiffe werden ordnungsmäßig gelöscht. Berlin. Reichsversi (Priv.-Tel) Der Gesetzentwurf über die cherungsordnung ist vom preußischen Staatoministerium genehmigt, geht in den nächsten Tagen dem Lundesrat zu und soll alodann durch den „Reichsanzeiger" ver- öffentlich« werden. Berlin. (Priv.-Tel.) Zur Berufung Professor Mahlings an die Berliner Universität erfährt der „Lok.- Anz. . daß es dem Kultusministerium nicht so sehr daraus ange- tommen sei. in Mahling der Universität eine Kraft zuzusiihren, als vielmehr daraus, einen Mann seiner Richtung als praktische» Theologen überhaupt in Berlin zu haben. Es gäbe Anzeichen dafür, dah man ihn gewissermaßen als eine» Ersah für den nun verstorbenen Adolf Stöcker berusen habe. Jedenfalls sei Mah- lcna ein Intimer Freund des früheren Hofpredigers gewesen und er habe sich im Sinne Stöckers als ein Vorkiimpser sur das prak tische soziale Christentum In Wort und Schrift erwiesen. Auf diesem Felde habe er sogar Tüchtiges geleistet. Berlin. tPriv.-Tel.s Dein Reichstvinmissar für die Weltausstellung in Brüssel UUO ist der kvm- missarischc Hilfsarbeiter im Reichsamt des Inner» Negie rungsrat Dr. Hanicl zur Unterstützung in den Vorarbei ten für die Organisation der Deutschen Abteilung zugeteilt worden. Berlin. (Priv.-Tel.) Die „Bost. Ztg." schreibt: Die deutsche Negierung steht der Berufung D r. Ztntgrasfs nach Addis Abeba fern und es liegt keines wegs in ihrer Absicht, wohlbcrechtigtc, durch Vertrag ver bürgte politische oder wirtschaftliche Interessen Italiens oder irgendeiner andere» Macht in Abessinien anznlastc». Berlin. (Priv.-Tel.) Die von Paris her laut ge wordene Vermutung, daß eine Begegnung zwischen Kaiser Wilhelm und dem Präsidenten Fallisrcs zu erwarten sei, und zwar in Monaco, scheint sich als unzutreffend zu erweisen. Weder von deutscher, »och von französischer Seite ist eine solche Zusammenkunft in Vor bereitung. Hamburg. (Priv.-Tel.s Der auf der Werft von Blohm Doh gebaute Panzerkreuzer „L" soll am 20. d. M. aus den Namen des aus dem deutsch französischen Kriege bekannten bayrischen Generals von der Tann gelaust werden. Magdeburg. jPriv.-Tel.) Die Stadtverordneten von Schönebeck a. d. Elbe beschlossen, für den Elb- drückend« » eine Zinsgarantie von 1 200 000 Mark zu übernehmen und ermächtigte» den Magistrat, die von Staat und Provinz erforderlichen Zuschüsse, soweit noch nicht zugcstaiidcn, zu erwirken. Nordhausen. (Priv.-Tel.) Der B a n k t e r Julius Stehr wurde von der Nordhausener Strafkammer wegen Betrugs, ÄonkurSvergchens und Bilanzverschleierung zu h Monaten Gefängnis verurteilt. Köln. (Priv.-Tel.) Die fiskalische Zeche Waltrop bei Recklinghausen ist in Gefahr, zu ersaufen. Das un- cuishaltsam eindringende Wasser hat die unteren Sohlen über schwemmt und steigt ununterbrochen. Alle Arbeiten unter Tage sind eingestellt; sämtliche Pferde sind zu Tage gefördert. 2l>l> Bergleute mutzten entlohnt werden. Nom. „Popolo No mono" schreibt bezüglich des vor gestrigen Artikels der „Tri.bnna" über A l> c s s.i n i e n: Die „Tribuna" spiegele nicht immer die Ansichten der Ne gierung wider. Menelik brauche bei der Wahl seiner Vcr- tiauenspersonen von niemand eine Erlaubnis einznholen, und wenn er einen Deutschen wühle, so hätten die Italiener weder Grund, sich zu sreucn, noch verstimmt zu sein. Mailand. (Priv.-Tel.) Bei Gemona in der Pro- ninz Udine wurde eine Hütte mit vier Einwohnern durch eine Lawine begraben. — Die Eisenbahnlinie Rnnsebba—lldine wurde bei Moggiv durch Lawinen ver schüttet, so dah die Züge über Eormons auf der Linie lld ine—-Triest geleitet werden muhten. Paris. (Priv.-Tel.) Trotz seines Inkognitos wird König Eduard Folliöres besuchen und mit Elömcnccau und Pichon Unterredungen haben. Part«. (Priv.-Tel.s Nach einer Meldung aus Venedig verhaftete die Gendarmerie aus dem dortigen Bahnhofe den früheren Kavallerieofsizter Frizziero, der des Hoch verrats beschuldigt wird. Er soll Pläne über die Befestigun gen von Venedig an ein« auswärtig« Macht geliefert haben. Newyork. In Washington wütet ein schwerer Schneesturm. Die Stadt ist seit heute früh von der Außen welt abgeschlossen, da der Telegraphen- und Telcphonvcrkehr lahmgelegt ist. Montreal. (Priv.-Tel.) In der Stadt Corel (Pro vinz Ouebeck) ist Erotzseuer ausgcbrochcn. Montreal und andere Städte haben Hilfe mit Sonderzügen gesandt. (Nachts ctioa eingehende Depeschen stehe Seite 4.) Berlin, 4. März. In der heutige» Lihuiig des Verwai- lungSrats der der DiSkonto-Gei ellschait und dem Hau>e »z.Bleichrötcr „«hestehendcnBank „<Z> c » cral N c> u m a i »"wurde beschlossen, der aus den K. April ineueu Stils» nach Bukarest einzu- berufende» Seneralversammlung -te gleiche Dividende wie in, Bortahr, da» ist S A>, ans da» Aktienkapital von 10 Millionen Lei in Vorschlag zu bringe». M ü « ch e n , 4. M«rz. <Pri>».-Tel.> Die tZZencralvcriammluiig der Bayrischen Hopoihekcn- und Mcchsclbant schic di« Div-ideude aus l:Z lest. araaesxr« », M. «Lainz.» ar-dic cs«,25 Diiamio >87,2^ Bank . Ela-ie-atn <« «I> eombarden »..0 ^anroyiin« >SI,?I, Ungar. Gold Portugiesen Türkenlose — steft. Viril tnachi». ä Nhr» R-Mc !>s 07 ZtaUcn-r Neue PorNigietcn M. —. Soanier 180 Nieten (unific SInl Sb 87 Tikkcnloie 176,— Slaalonahn . SombeaNen Ovomandank «lit.- Lebe tett Ha«d«rH, 4. MSr». Sold in Barren ver KUogr. 2700 Br. 2784 G. Silber >n Barrrn ver Krlogr. «8.7» 8r. Ld.rs Ä. Vartt, Pr»dn!>enin»r«>. «e»en ver Mtr, 2«.18. ver «m Bug»» 24,70, SrUl a»nol ver Ntir, 82.611 ver Seglember Denmber 62 7S, stetig LpirNuS ver MtU> 88.-0, »er Se»i«mber-I>«^mdc> 08.2» stetig Vcrtltches nnv Täättisches. — Sc. Künigl. Hoheit Pri » zIoha » n Georg be sucht« gestern das Atelier de» Kunstmalers Adolf Nöther im Körnerhause. — Dem in den Ruhestand versetzten Beamten der GtaatSetseubahnverwaltunq Eisenbahn-Aisistente» Deub- uer in Dresden, Lokomotivführer 1. Klasse Gäbe lein in Zwickau, Oberschafsnern Jahn in Chemnitz und Kohl in Dresden ist das AlbrechtSkreuz, Fcuermann l. Klasse Gcheunert in Nossen, Stativnsschassncr Schwarzen berg tn Glauchau. Bahnwärter Ocrtcl in Ltmbach i. V. und Weichenwärter 2. Klasse Fischer tn Jrctberg da» Ehrenkreuz verliehen worden. — Dl« EiuäscheruugSseier für Oberbaurat Klette fand a» Mittwoch nachmittag Uhr im Krematorium zu Ehemnttz statt. Sir beschränkte sich, da die Hauptseter in Dresden stattgesunden hatte, aus Gebet und Segen. Von DreSSe» waren außer Le» Angehörigen Le- Verstorbenen dir vaurät« Helm und Kluge erschienen, au» Chemnitz Baurat Pietzsch und mehrere vberingenieure und Bau- meister vom Tiefbauamt. — Zur bevorstehende« LaubtagSwahl. Seitens der nationalliberalen Partei tst beschlossen worden, in 24 städtischen und ländlichen Wahlkreiien selbständig vorzugehrn und keine Kompromisse abzuschlie- tz e n. Insbesondere Ist von der nationalliberaten Partei- lettuna in Ehemnitz, wo die Sozialdemokratie am meiste» Aussicht aus Ersola hat. ein von der MittclstandSvrreini- guna gemachtes Anerbieten, zur Bekämpfung der sozial- deinokraiilchen Kandidaturen gemeinsam vorzugehrn. abge- lehnt worden. — Bemerkenswert >st. datz autzer den rechts- nalionalliberale» Abgeordnete» Geheimer Nat Dr. Schill. Kommerzienrat Schieck und Franz Goniard auch die gleich falls dem rechten Flügel der nationalliberaten Partei an- gehörigen Abgeordneten Ahnert. Poppitz. Ehret und -Händel eine Wiederwahl endgültig abge lehnt haben. Schlirtzlich soll sich auch der Abgeordnete M ü l l r r - Lcipzig-Neuschöneseld in gleichem Sinne bereit« geäußert habe». Diese Weigerungen. Kandidaturen wieder anzunchmen, werden aus abweichende Meinungen inner halb der Partei zurückgelührt. In nationalen Kreilen kann es nur lebhaft bedauert werde», wenn durch solche Wandlungen die naltonalliberale Partei in ihrer Gesamt heit eine Berich iebu na nach links erfährt, indem die extremen Elemente mehr und mehr die Oberhand ge winnen. — Mit der Stratzenbahnvorlagc de« Rates beschäftigte sich tn seiner letzte» Mitgliederversammlung am Mittwoch' abend tn de» „Drei Naben" der Bürgerverein der Wilsdruffer und S e c v v r st a d t n. i. Altstadt unlcr Leituiia des Herrn Beyer. Der Verein stimmte der am Sonnabend i„ der erweiterten Vorstandssitzun« der vereinigten Bezirks- und Bürgcrvcreine angenvmmenen Resolution nicht zu. Die dort gefaßte Entschließung ver trete. wie der Vorsitzende betonte, zu sehr die Interessen der Neustädter Vereine, die in jener Versgmmlnn« am stärksten vertreten waren. Der tagende Verein gehört, wie »och einige andere Burgcrvereinc, der am Sonnabend zu sammengetretene» Vereinigung nicht an. Das einleitende Referat hielt der Stadtverordnete -Herr Gawchn. Refe rent hatte seinen Standpunkt schon in der Svnnabend- Versammluiia präzisiert: er trat auch diesmal dem Vor schläge entgegen, de» Siraßcnbahnlaris so zu gestalten, das, von der Stadtgrenze bis in das Slndtinncre ein Fahr preis von 10 Psg. gefordert werde. Einigcrmatzcn aus- gseichcnd würde sein Vorschlag wirke», der dahin geht, für >0 Psg. von der Ltadtgrenze bis auf die zweite llcber- schncidung der Ninglinie 2» zu gelangen. Das, was die 108. Drucksache des Rates einzuführen beabsichtige, sei kein genügendes Aeguivalent gegen die Vorteile, die wir aus- zugcbcn gezwungen wären. Seine Vorschläge bestünden, wenn auch nicht in derselben, so doch in ähnlicher Weise in London und anderen englischen Grotzstädte». -Herr Gawehn empfiehlt für ganz kurze Zwischcnstrcckcn die Einführung des Fünf-Psennig-Fabrscheins und wünscht, die Straf,en- balinwagen nach den VerkehrSbedürsiiisscn folge» zu lassen »nd nicht nach den im Fahrplan sestgclegle» Abgangs zeiten. Rach einer Ansivrache über die Vorschläge des Referenten nahm die Versammlung folgende Resolution an, die sich von der am Sonnabend bcichiossenen Kund- gebiing im wesentlichen dadurch unterscheidet, datz sie von Dnrchschnittslänacn und nicht von Maximallängen spricht: „Die am Mittwoch. 3. März, in L>cn „Drei Raben" tagende Mitgliederversammlung des Bürgervcreins der Wils druffer und Secvorstadt und der inneren Altsta't ersucht das Stadtvcrordncten-Kollcginm, den vom Note in der M8. Drucksache geplanten Tarif abzulehnen und den Rat zu ersuchen: l. einen den Anschlutz- und Verkchrsbcdllrf- »isscn jeder einzelnen Linie sich besser anpassenden Einzcl- lnrif zu schassen und hierbei dahin z» streben, datz ans >cn DnrchgangSlinicn -die Zchn-Psennig-Teilstrecke von der innerhalb der Ltadtgrenze liegenden letzten Haltestelle bis zur zweiten Ncberschneidung der Ringlinte reicht, soweit diese Entkern»»«, 52, Kilometer in der Luftlinie gemessen nicht übersteigt, wodurch sich eine Turchschnittslänge von der Zehn-Psennig-Teilstrecke von 5,2 Kilometern ergeben würde: 2. die Fünfzehn-, Zwanzig- und F-ttnfundzwanzig- Psennig-Teilstrcckcn dementsprechend so wachsen zu lassen, dah deren Diirchichnittslänge ctiva 0,7 bezw. 0 bezw. II Kilometer betragen würde: 3. dahin zu streben, datz sür 10 Pfennige auch das llmstcigcn von Anfang an mög lich wird." — Der Mitgliederversammlung war ein Vor trag des Herrn Dr. med. Krull, Spczialarzt für Frauenleiden, über: „Unsere Frauen" vvrausgcgangcn. Der Vortragende stellte Betrachtungen in körperlicher und geistiger Beziehung über den eigentlichen Berns der Frau und die Frnlienfraac an und erntete mit seinen interessanten Ausführungen reichen Beifall. — Ausbildung von Gendarmen in fremde« Sprachen. Bei der König!. Polizcidirektion hier sind eine Anzahl Gendarmen in der französischen, englischen und russischen Sprache so weit anSgebildet worden, daß sie die eine oder andere dieser Sprache genügend beherr schen und imstande sind, Fremden auf der Straße Rede und Antwort zu stehen. Sic tragen aus dem linken Oberarm ihrer ttnnormen und Sommcrdienstjoppen kleine cinge- stickte Flaggen in den sranzösiichcn oder englnch-amcrika- nikchcn oder russischen Nationalfarben als entsprechendes Erkennnngszeichcn. Außerdem sind noch Gcndarme vor handen. die des Esperantos mächtig und dadurch kenntlich sind, datz sie ans dem linken Oberarm einen grünen fünfzackigen Stern führen. — Inlandsausweisc sür anslondische polnische und ruthcnischc Arbeiter. Mit Beginn des Frühjahres ist wie der aus eiucn starke» Zuzug ausländischer Arbeiter zu rechnen. Das Ministerium des Innern weist daraus hi», das, sür ausländische Polen und Ruthenen, die in Sachsen als Arbeiter i» Landwirtschaft. Gewerbe oder sonst be schäftigt werden, »encrdings in deutscher Sprache abgcsatztc Ausiveispapierc, Arbeitcr-Lcgitnngtionskarten eingcführt worden sind, die für das Kalenderjahr gelten, i» dem sie ausgestellt werde», und nach seinem Abläufe zu erneuern sind. Zur Mitwirkung bei ihrer Ausstellung sind i» Dresden und Oelsnitz i. V. Abscrtignngsstcllen der Deut sche» F-eldarlu'iter-Zentralslellc zu Berlin errichtet morden. — 8. Mcistncr Dombanlottcrie. In der gestrigen ersten Ziehung entfielen 2000 Mark ans Nummer: >7 771, 1000 Mark aus: 40 702, 50» Mark aus 78 700, 300 Mark auf 35 057, i 80 007, 140 871: 200 Mark aus 58 743, 102 410, 108 403, 1I4 8»«i. lOhne Gewähr.) — Der Sächsische Fischereiverein hält am Mittwoch, den 24. d. Mts., mittags 12 Uhr. seine General versammlung in den „Drei Raben" ab. Nach Erledigung der Tagcsvrdniina wird -Herr Professor Schicmenz-Fried- richShagcn über: Zusammenhang von Fischkraiilheitcii und Fischwirtschaft" sprechen. — Die Gesellschaft für Christentum nnd Wissenschaft gedenkt am 12. März im grvtzen Saale des Gewerbeiiauses, Ostra-ANec. »vn neuem einen ösfentlichen Vortragsabend z» veranstalten. Diesmal ist es ihr gesungen, den fein sinnigen Philosophie-Professor D r. Walter Kinkel von der Universität Gießen zu gewinnen. Sr wird über Charakter und Schicksal spreche». Seine zahlreichen, glänzend anerkannten Schriften beweisen, wie gerade Kinkel vor anderen berufen ist, dieses bedeutsame, problemrcichc Thema zu behandeln. — Zirkus Sarrasani. Mit lebhafter Verwunderung werden die grandiosen Hochsprüngc der acht sibirischen WolsSjäger verfolgt, welche von Frau Direktor Stosch- Sarrasani vorgcführt werden. Wenigen Kennern nur dürfte bekannt sein, welchen Wert diese prachtvollen Hunde lvsiven. Es sind einzelne Tiere darunter, die wegen ihres hervorragenden Stammbaumes eine» Wert von mehr als 1000 Mk. besitzen. Unter den Hunden, die in hoher Gunst stehen, nimmt der Barsoy jedenfalls ein« hervorragende Stellung ein. Die schönen Formen, die elegante Be wegung, das wundervolle Haar entzücken das Auge. Eine» eleganteren und ausdauernderen Begleiter zu Wagen und zu Pferd als einen Barlo« gibt es nicht. Ein Jahr alte Hunde können mit Leichtigkeit den Reiter 40 Kilometer be gleiten und bleiben trotz dieser erstaunlichen Leistung immer noch irisch. Eine Augenweide ist es daher, ein ganzes Rudel BarsoyS in der Manege des Zirkus Sarra sani al» wunderbare Hochspringer zu sehen. Morgen, Sonnadcnd, und Sonntag, den 7. Mar», linden je zwei Galavorstellungen, nachmittags 4 und abends 8 Uhr begin nend, statt. In den NachmittagS-Fremdenvorslellungen, in denen ein vollständig ungekürztes Abendprogramm zur Abwicklung kommt, zahlen Kinder unter 14 Jahren ans allen Plätzen, und Militär bis zum Feldwebel lauSgcnvm- men die -Herren Einjahrig-Freiwillige»! aus allen Sitz plätzen lmlbe Preise. Schlltzzollbewegllllll in (Hngland. Ucber die Möglichkeit englischer KampszölIe gegen Frankreich wird der „Köln. Ztg" aus London geschrieben: Es ist schon seit geraumer Zeit ein stets wie der angeregter politischer Unterhaltungsgegeustand, datz welligste»« zwei Mitglieder des heutigen Ko b i n e t t s, der Schatzkanzler Llo»d-Gevrge und -Herr Winsto» Churchill, in einer für orthodoxe Freihändler höchst anrüchigen Weise mit i ch u v z v l l » e r i s ch e n Maßregeln k o ke t t i e r cn lallen. Als Beispiele sei nur an dje viel beredete neue Patenigeietzgebnng erinnert unä an die neuerliche Erklärung des Präsidenten des Handels amteS, datz er sich Fälle denken könne, wo er cs sür geeignet halten würde, Vcrgeltungsinatzregeln in der Form von Finanzzöllen zu verhänge». Die letztere Andeutung oder Drohung wird hier natürlich oielsach mit der geplanten Durchsicht des französischen Zolltarifs in Bei bindung gebracht, die weithin die englischen Gcichüstskreiie enttäuscht uud verstimmt. Gerade in gegenwärtiger Zeit hatte man in diesen Kreisen am wenigsten erwartet, das, die guten Nachbarn und Freunde von der Entente Anstal, machen würden. England von ihrem Markt in vielen Punkten geradezu auszuschlietzen. Der beratende Ausschuß des -Handclsamtcs hat uun mit Bezug aus die in Aussicht stehenden Veränderungen deS französischen Tarifs eine Menge Material der verschiedenen englischen -Handels kammer» und großer Industrieller über de» Umsang des englisch-sranzüsischen Geschäftes studiert »nd ist zu dem Schlüsse gelangt, datz die Genehmigung der gedachten Tarisveränderungcn einen lähmenden und unheil vollen Einfluß aus das britische Geschäft mit Frankreich ansüben müsse. Ferner wird hervorgehoben, es liege eine gebieterische Notwendigkeit sür ungesäumte Schritte der Negierung vor. da andernfalls die französische Kammer ihre Beratungen über den Gegenstand ahschlietzen werde. Am Schlüsse wurde aber für den Fall, datz die britische Regierung versäumen sollte, rechtzeitig bedeutende Ermäßigungen der neuen Tarifsätze zu erzielen, von ver schiedene,, Ansicht,tzimtgliedern lebhaft als höchst erwünscht befürwortet, datz hier zu Laude Vergeltungsmaßnahme» getroffen werde» möchten. Im einzelnen hat ein Ansichntz- mltglicd einem Austräger gegenüber erklärt, man habe sick sehr bitter gegen die französischen Vorschläge geäußert. Ans den vom Handclsamte znsammengestellten Mitteilun gen gehe in entscheidender und nnanicchtbarcr Weise her vor, datz der neue französische Tarif das englische Geschäft mit Frankreich vernichten würde, nnd die Entrüstung sei allgemein gewesen. Wohl habe dem Vernehmen nach die französische Regierung ihre Bereitwilligkeit erklärt, alles in ihren Kräften Stehende z» tun, um eine gütliche Ver ständigung hcrbcizilsnhreii. und es siehe zu hassen, datz dies richtig sei: indes das Betze sei jedenfalls, Englands For derungen io rasch wie möglich zu stellen »nd standhaft dabei zu bleiben. (Vergl. Leitartikel in Nr. 02 unseres Blattes.) Bei der Jahresversammlung der Bereinigung der englischen -Handelskammern wurde die Resolution der Bclfastcr -Handelskammer beraten, in wekcher cs heißt, das Land solle sich selbst von dem starren System des Freihandels befreien, in der ferner eine Ausbrei tung der Grundlage der Besteuerung und eine Reform des Finanzsnstems befürwortet werde». 40 Handelskammern stimmten sür und 31 gegen die Resolution, 82 enthielten sich der Abstimmung. Der Vorsitzende erklärte, da keine Zweidrittcl-Majorität vorhanden sei, könnte in der Sache nichts weiter getan werden. — (Daß 46 Handelskammern für den Schutzzoll gestimmt heben, ist zweifellos ein be achtenswertes Zeichen der Zeit. Red.) Zur Lricnttrifis. lieber die internationale Situation wird an maßgebcn der Stelle in Berlin folgendes erklärt: Wenn Serbien so wie bei den anderen Signatarmüchten des Berliner Vertrages auch in Wien versichern lassen wird, daß es keine territorialen Ansprüche an Oesterreich-Ungarn mehr stelle, so würde dies die Grundlage zu einem direkte» Einvernehmen zwischen beiden Staaten geben und den ,Freiherr« v. Aehrcnthal in die Lage versetzen, nun auch seinerseits der Frage wirtschaftlicher Vorteile näher zutretcn, welche bei beiderseitigem guten Willen nicht nn gelüst bleiben dürste. Wenn alle Schwierigkeiten beseitigt sind und ein Abkommen zwischen Oesterreich-Ungarn und Serbien zustande gekommen ist, trete die Möglichkeit der Einberufung einer Konferenz, deren Ausgabe cs wäre, die vorher erfolgte Verständigung feierlichst zu sanktiv liieren, wieder in den Vordergrund der Erwägungen. Ob es sich dabei um eine formelle Einberusung aller Vcr- tragsmächke oder um eine Botschafter - Kvnscrenz handeln wird, ist zurzeit eine mehr sekundäre Frage. Ter Kon ferenz könnten drei Abkommen zur Bestäti gung vvrgclcgt werden: das österreichisch-türkische, da« bulgarisch-türkische unter eventuellem Einfluß Nutz lands uud das österreichisch-serbische. In der Sanktio nierung dieser drei Vertrüge durch die Berliner Vertrags möchte läge die endliche Lösung der BaUankrise. lieber die Vermittlung in Belgrad wird der „Südd. RcichS-Korr." offiziös geschrieben: Dem Schritt, den R u ß l a n d in Belgrad gegen die serbischen Bcrgrötze- rungSkorderungen unternommen hat. kann man nirgends mehr Erfolg wünschen, als in Berlin und Paris, wo alles willkommen ist. was zur friedlichen Lösung der Schwierigkeiten im Orient beitragen kann. Die nächsten Lage werden hoffentlich Klarheit darüber bringen, daß der Ernst der russischen Absage an die grobserbischen Ansprüche in Belgrad erkannt wird. Ans dem ferneren Verhalten Serbiens muß sich ergeben, ob der Kundgebung des Kabi nett« in Petersburg das Verdienst znkvmmt, die serbischen Staatsmänner zur endgültigen Umkehr aus dem bisherigen sür die Ruhe Europa« bedenkliche» Wege bestimmt zu haben. Ehe keine cnEchicdrnc Wendung der serbischen Poli tik im Sinne einer willigen Annahme der vollzogenen Tatsachen eingetrcten ist, wird auch die Wunde in den diplo matischcn Beziehungen zwischen Oesterreich-Ungarn und Serbien sich nicht schließen. Sie muß aber bald geheilt werden gerade in Serbiens Interesse. Tic Dermitt ln ngsarbcit der Mächte kann im wesentlichen zu nächst nur darin bestehen, Serbien mit Ocstcrrctch-Ungaru wieder so weit zusammenzufiihrcn, wie cs für die Auf nahme unmittelbarer Verhandlungen zwischen Wien und Belgrad erforderlich ist. Denn die Einzelheiten eines Einvernehmens beider Länder über wirtschaftliche Bedürf nisse entziehen (ich der europäischen Festsetzung: sie werden am besten zwischen den Beteiligten selbst geregelt. Man weiß, daß Oesterreich-Ungarn, sobald Serbien sich auf das . rein ökonomische Gebiet begibt, bereit tst, zur Anbahnung i eines billigen Ausgleichs daS «einige g» 1»«. Dresdner Nachrichten. 61. «eite 8. M» Freitag, S. Mär» 1V6»
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