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- 202 - Draußen sanken die Vögel. und ihr lustiges Ibermilscher durchdrang di« Late«. IliU« des Gemock»es uu> der oergolveien Spiegeikvnsole schlug eine Uhr mit stlberae» Tönen die sünste 'Rnchmittagstunbe. und an der Fenfterstheibe stietz sich eii« Hummel und summte und schwirrte dazu. > . > Elena hone das alles, wie >nan in einem Grabgewölbe einen Tropfen sickern dort — unheimlich' Ihre (bedanken waren wie gelahmt, eine tiefe Angst und Be« tlommenheil hielt sie uinsangen. und dabei mutzte sie. ohne ihren Blick abwenden zu tonnen, immer in diese wunderbaren grotzen blauen Augen blicken, die so starr, sa ratselhasl aus ihr ruhl.n Es schien eine endlose Pause, dann bewegten sich die Lippen des Kranken, und mit vibrierender, leiser Lumme sraale er langsam. „Bor einer Viertelstunde ist Ihnen so Furchtbare» klar geworden. n««in Fräu lein? — Und wre kam das ' — Das werden Sie mrr doch wohl auch sagen?" Wie selisam dieser Mann zu fragen verstand — so ruhig, seine» Gegner wie mit elnem uneniwirrhaleii Netze umipaiineiib! Äü»n er geladi. geschrieen halte wie ihr irmler. uni wieviel lieber wäre Elena das letzt gewesen, da hätte sie ebenfalls los wettern und ihm alles sagen können, aber diese vornehme und doch so scharfe, zwingende Art. dieser Blick, der sich dis »r die tiefste.» Tiefen der menschlichen Seele zu senke« lchien — das alles peinigte sie. dotz sie hätte schreien möge», und von Minute zu Minute empsand sie es tiefer, datz sie vor diesem Manne eine Niederlage erleiden würde, datz »e diesem da nicht gewachsen war. Sie wappnete sich mit Ruhe und <Iestigkcit und erwiderte. .Das werde ich Ihnen nicht sagen, denn darüber kann ich nicht sprechen" ..Sie werden sich doch wohl dazu. herdeilassen müssen. Fräulein Pallestiazzr. denn ich käiinle mich »ich! enkschlietzen. Sie früher von hier gehen zu lassen, als bis dieser Fall klar gelegt ist." Er sagte dies mit einem seinen, beinahe gütigen Lächeln, alrer dennoch erdedle Elena vor diesem Lächeln. ..Mich nickt früher sortlasfen . . . .Nein. Fraulein Pallestrazzi. nicht um eine Sekunde früher." Mit Gewalt „Ja - nur Gewalt." Er legte den Finger seiner marmorweitzcn Hand auf den lauer der elektrischen Klingel, die an seinen Rollstuhl angehängt war. und sagte Wenn Sie mir setzt nicht die Zusage luachen. datz Sie iiilch freiwillig über alles auf. klaren wollen, i» bin ich entschlossen, meinem Diener zu klingeln und ihm zu de- >ehlon. er möge die Tür dorr schlietzen. Aber dazu werden Sic es wohl nickt kommen >a>>en. mein Fräulein .'" Elena «chrvieg und Gerhardos fuhr fori: ..Ich lue dies alles und weitz. datz ich mir immer mehr Ihre Verachtung und Ihren Hatz zuziehe, aber ich bin ein Sterbender, und in diesem Stadium schwinden olle Rücksichten für andere. Man wird Egoist, und darum rechne ich setzt weniger mit eein. was Ihnen gejalll. als mit dem. was ich will. Und ich will wissen, wieso Sie ,u dem Schlüge kamen, datz ich dersenige bin. der Ihre Eltern getrennt und elend gemacht Hai Elena sah kein Entrinnen, wenn sie nicht den Schein vollständiger Feigheit, ,a -och mehr, den einer gedankenlosen 'Verleumderin auf sich laden wollte. Einen Augen» olick lang sachte sie „Und wenn auch'' Was liegt daran, wie dieser Mann über mich denkt." Ader ein Blick in das merkwürdige Antlitz, in diele rätselhaften Augen. >,e Iran des Grolls, den er gegen sie hegen mockie. mit einem Strahl unendlicher Güte aus sie gerickiel waren, verkehrte alles in ihr. Am liebsten hätte sie seine Hand gesatzt und ihn gebeten, lhr nicht zu zürne» — mir lieben Worten hätte sie ani liebsten geredet, und darum fiel auch der Ton ihrer Stimme weich, bernahc zärtlich aus, als ne sagte „Lre haben recht, Herr Gerhardos. Nachdem ich Ihnen schon so viel sagte, mutz >ch Ihnen alles Weitere gestehen, so peinlich und schmerzlich es mir auch ist. Ich nutz meiner Unbesonnenheit dieses Opfer dringen und will für die Zukunft eine Lehre daraus ziehen, denn die letzte Stunde hat mir gezeigt, was ich bis jetzt nicht gemutzt bade, datz mir ,edwede Nühe und Uederlegunq'mangelt und datz ich noch nicht recht imstande b,n. dre Folgen meiner Worte und Handlungen vorher.zusehen." Dazu waren Sie auch noch zu sung, mein Fraulein. Ruhe und llederlegung stnd der Vorzug des Aireis." „Ich will es Ihnen also rasch sagen. Herr Gerhardos, um das Peinliche unseres Beisammenseins abzukurzen — aber ich werde doch ein wenig ausholen müssen. — Mein Vater — war nicht sonderlich erfreut, datz ich hermgekehrt bin —" .Me'" „Nein, er zeigte es mir unverhohlen. Latz er in mir seine Frau weiter hatzi" „Unmöglich!" riet Gerhardos sichtlich erschüttert au? ,.Es ist io Manchmal glaubte ich sein Her; gewonnen zu haben, aber d« nächste Augenblick zeigte mu)'immer wieder meinen Irrtum. Da kam eine „rr^esyau, . . . / r .2V nein. . .» Sie „Nein!' - Nichts. .Es war »in Drttt - 2» - katsch»" un». ein, «ufr»ge»de, »Ls« Stand« — p«d d« sagt» «te ««t. Bat« . . Li- hielt iirne. „Nun? . . .?" fragte Gerhards» -«spannt. „Weshalb mein« Mutter eigentlich von ihm gegangen." prahle Lkna müh. Km hervor. Weshalb . . . ? Weil er skr tyrannisierte. quält« . . ena war totenbleich geworden und atmete schwer, . . . Was denn? . Ich beschwör« Sie, wa» sagt» «7* ritter daran schuld . " „Ein Dritter . . . ? Wer . ? Ich bitte Sie, mein Ktnd. roden Ei« um Himmelswillen!" ächzte der Kranke gequält. ..E» verkehrte ja fast niemand tm Haute Ihrer Eltern al, ick, . . " „Ja. ja. SleG stieb Elena au« ..Er hat mir Ihren Namen nicht genannt, aber er erzählte jo viele«, das. aneinandergereiht, ergeben muh. daß . . und al» ich Viele« Zimmer betrat, kam e» über mich wie rin« Offenbarung, daß Sie . . ..Datz ich derjenige war. um dessentwillen Kindl Ich war ja d«r beste Freund Ihrer Mutier, und ich sollte sie sortgeirieden haben?" „Ach .... sie wußte ja. was ihre Pflicht war!" rief Elena unter Tränen „Pflicht . . . Pflicht . . ?" Er starrte sie mit weitgeöffneten Augen an. dann rief er mit zitternder Stimme „Kind. Elena, martern Sie einen Schwerkranken nicht zu Tod«, sagen Ei« mir — ich beschwöre Sie — sagen Sie mir alles, was Ihr Vater sprach?" Eine seltsame Empfindung durcksksbte Elena, ihr Herz klopfte zum Zerspringen. „Mein Vater sagte mir. datz die Mutier aufgehört hätte, ihn zu lieben, weil . . . weil sie »nfing. einen anderen zu lieben . „Mn . . . wen . . ?" stietz ttzerhardo» atemlos, heiser, hervor und »s war, al» ob se>ne Augen vor Erregung und Spannung aus ihren Höhlen treten wollten. „Er nannte keinen Flamen, jedoch . . ." sagte Elena leise, dann hielt sie wieder inne „illtas . was ich beschwöre Sie!" stöhnte der Kranke. „Sie lieble den Mann, den, mein Vater Dank schuldig war . . mit dem er später in Todseindschaft geriet ... sie liebte denjenigen, der ohne Wissen meines Vaters die 'Vaujchuid sür sie getilgt hatte . . ." ..(beliebt ... den ... den hätte sie geliebt . . . ?" Ein schrilles, heiseres Aus lachen, kurz und schmerzlich wie ein Todesfchrei — dann sank Gerhardos in sein« Kissen zurück, und ohne sich mehr zu regen, dlicü er lautlos, wie in sich zusammen gesunken, in seinem Rollstuhle liegen Elena wagie es nicht, die Stille, die in dem Gemache herrschte, zu unterbrechen ' Alles in ihr zitterte und bebte, sie hätte weitz Gott was darum gegeben, von dem Manne, den sie vor einer Stunde noch gehasst, verachtet hotte, -in erlösendes Wort zu hören, aber er rührte sich nicht: selbst als Elena endlich langsam zu ihm ging, seine Hand fasste und leise sagte: „Herr Gerhardos . . machte er kein« Bewegung, und sie blieb, seine Hand in der ihrigen, neben ihm stehen und wartete zitternd auf den ersteh Laut, den er von sich geben würde Endlich schlug er seine Augen wieder auf, sie hafteten lange aus Elena, dann murmelte er tonlos. „Setzen Sie sich zu mrr. mein Kind . nahe , . .ganz nah« . damit Eie jedes Wort hören und verstehen können . . und was ich Ihnen setzt sagen werde, dar- jagen Sie. Wort für Wort. Ihrem Vater . . . Ihrem armen Vater." Er zoq sie zu sich heran. Elena setzte sich, und Gerhardos sprach langsam, mühsam vor unterdrückter Bewegung und Ergriffenheit: „Vor allem mutz ich Ihnen sagen, datz ich mit Ihrer Mutter bis knapp vor deren Tod« in Korrespondenz gestanden habe —' „Also doch?" rief Elena schmerzlich aus. „Ich habe alle ihr« Briefe wohlverwahrt, dies« Dokument« einer Fnwenseele. eines Herzens, das sich nie selbst erkannte, nie den Weg zu sich selber finden konnte, weil es einmal aus seinen Bahnen herausgeschleudert worden war. Können Sie sich r.orstellen. datz ein Weib seinen Gatten liebt und fürchtet, anbetet und hasst zugleich" Datz dieser Gatte sein Mit, vergöttert und tyrannisiert, aus Händen trägt und zu Grund« richtet? Wenn sie von ihm fort war. sehnte sie sich nach ihm zurück, und waren sie beisammen, so fühlte sich ihr feines Naturell durch tausend kleine und arotze Brutalitäten verletzt, abgestotzen Sie sind zu jung, um derartig« Rätsel und Zwick ,palte der menschlichen Natur ganz begreifen zu können: mir selbst wurde es anfangs schwer, es zu verstehen, denn ich sah einerseits, mit welcher Liebe Ihre Mutter an Aristides hing, und sah anderseits, wie sehr sie an seiner Seite litt. Sie sprach nie ein Wort darüber uud doch wühle ich es. (Sortsctzuug folgte r «Osts iirtMquagLmMlÜ Bei Mutarmut, Bleichsucht gibt es kein besseres Unterstützungsmittel als die Lisen-Somatose. Die Bleichsucht äußert sich bekanntlich in erster Linie in einem zu geringen HSmoglobingehalt des Blutes sNfemnangey. Sie ist aber auch meist von allgemeiner Körperschwäche. Arbeitsunlust. Appetitlosigkeit. Verdauungsstörungen usw. begleitet. Die Lisen-Somatose ist nach diesen beiden Richtungen hin wirksam und darum besonders wertvoll. Weitere wesentliche Vorzüge bestehen dann, datz sie dre Magenschleimhäute nicht ätzt, nicht verstopfend wirkt. Henfo die Zähne weder angreist noch schwärzt. Über olle diese Gesichtspunkte, sowie die wichtigen Unterschiede zwischen anorganischen und organischen Eisenpräparaten (siehe unsere Broschüre) sollte man sich vor dem Kauf genau unterrichten. Genau so ratsam ist es. in Zweiseisfällen und bei ernsten Erkrankungen zum Arzt zu gehen. Dieser allein bietet die größte Garantie für zweckmäßige Behandlung und Anwendung des jeweils besten Mittels. Gerade von ärztlicher Seite au» ist besonders die Somatose so gründlich wie nachweisbar kein anderes Präparat durchgeprüft worden. Auch die spezielle Form der Eisen-Somatose findet ollseitiqe Anerkennung. Wer darum zu Bleichsucht und Blutarmut neigt, verlange die vorerwähnte Broschüre Rr.l4 G. kostenfrei vom Wissen, schaftlichen Bureau ll der Act. Ges. vorm. Friedr. Bayer L Lo.. Elberfeld. Das Präparat selbst führen alle Apotheken und achte man bei Einkauf auf den Namen: Eisen-Somatose. TümM - cn„o»«««, »I» »r lllidcr, kiMMs!!. kiangsr s» «»<»»«, »,-»«« »I,n fnsy« »«MSN Xert. -tnn»d« von v«nk»uf^1»ttav. pro»pcktcqr»tt»duccl> Vsrsimuts LNenvsvv« t^txrrstorlen, Xvtr,ob»nbcock» - l)r«,ck«n. kei'llimilr'8 Mel-üliNtsttliiigslililis „Ssmis" s, I., UU., III. «. IV. Z6l»Dx«. DW" küv HG oIinunK8-LIi»rIvIit«iRK«ii. »^-»leNtt«»»« de, ausgestellten Zimmer »t»ne KnorLvsn»: gern gestattet. »MM Vlnrnntt«. MW» Franko Lieferung. WWW» Fernsprecher 388. (Begründet I87tt.