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- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1909-02-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19090227026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1909022702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1909022702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-02
- Tag 1909-02-27
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Monat
1909-02
-
Jahr
1909
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»ves - ner 2? 6 ch r i cd ten Sonnabend. 27. Februar »» Nr. 5»8» Kriegspartei. n»d da diese in Wien ziemlich dcdru-! den um Ausnahme folgender Ausführungen ersucht: „Ueber das > der Provinzen Ost- und Westpreutze». Schlesien. Posen, sei. bestelle die Gefahr, daß sie die Oberhand gewinnen städtische Berufsfeuerwrhrkorps. da» zurzeit eine Pommern und «vandenbur« der Höchstpreis silr Schweine Oesterreich gebe es, ebenso wie auch in anderen Ländern, eine tend se. . ivunle. Pakitsch glaubt nicht, dag Rußland eine Besetzung Serbiens jemals dulden werde. Ter Führer der Fung> radikale» S to j a n v w i t s ch gab demselben Korreipon. öenieil die Erklärung: Wir werden nicht agitieren, wir werden ruhig bleiben, im Kriege werden wir uns aber mit allen Mitteln verteidigen und keinen Pardon gebe». Wenn eine europäische Konferenz nicht zustande kommen kann uni nnierer fordern»» Beachtung zu schenken, die speziell in der Abtretung eines Landstriches i» Süd-Bosnien zwecks 'Verbindung mit Montenegro besteht, so verlangen wir von Europa nichts anderes, als dass es eiusach die Annexion Bosniens und der Herzegowina nicht anerkennt und die Valtan-Frage vsten laßt. Unzufrieden« Elemente im Feuer«,hrkorps. Wir wer-I de» Unterschied vuanlatzt. Während nämlich in den Städten Berti n. Ter Kaiser empfing heute mittag im Schlosse den sranzösischeu Botschafter Eambvn in Gegen wart des Staatssekretärs v. Scho e n. Beide Herren ivaren beim Kaiierpaarc zur Mittagstafel geladen. Berlin. tPriv.-Tel.l Gegeiiüber der Meldung, dein dem Reichstage demnächst ein Reichsihealergeiev- e n t w n r s zngehen werde, wird mitgcleilt, das, der Staats sekretär mit den Bundesregierungen über ein eventuelles geievgeberisches Eingreisen hinsichtlich der Berhältnisse der Theateraiigestellten in Berbindung getreten in. Bon den Antworten der Bnudesregiernngeli wird es abhüngen, ivelche Enlschlietzniigen dann getroffen werde». Stärke von 2S0 Rann hat, sind seit einiger Zeit in dem hiesigen sozialdemokratischen Organ mehrfach« Auslassungen ersolgt, die angeblich aus den -leihen der Mannschaften herrührten. Die darin als Mitzstände bezelchneten Angaben sind von der zustän digen Behörde eingehend geprüft worden, und es hat sich dabei ergeben, bah grobe Entstellungen in Bezug auf das Ver halten der »ilt Namen «nannten Vorgesetzten, sowie arge Uebertreibungen hinsichtlich der Angabe» über Dienst, sanitäre Einrichtungen usw. für Tatsachen ausaegeben worden sind. Auch ln den letzten Tagen sind von dieser Seite wiederum Mltteilun gen gebracht worden und in einer derselben ist der Satz ent halten: „. . . . und die Feuerwehrleute selbst wünschen Gelege» heit zu erhalten, rückhaltlos die Wahrheit zu sagen". — Das klingt so. als ob die Feuerwehrleute »irgend» ein offenes Ohr fänden, wenn sie ihr gutes Recht verfechten wollen. Wie sieht fleisch im Januar nur bis auf 1.70 Marl pro Attogramm >in Potsdams htnaufging, betrug der niedrigste Preis IM Mark (in Memel und Graudenzs. Dem steht in de» west deutschen Provinze» ein Höchstpreis von 2.02 Mark gegen über, der in Köln im Fannar notiert wurde. Der nie- drtgstc Preis war in Rheinland - Westfalen und Hessen- Nassan 1,40 Mark: er wurde tu Münster und Paderborn bezahlt. 2 Mark kostete 1 Kilogramm in Hanau, Wies baden und Krefeld. Auch Rindfleisch ist im Westen erheblich teurer: der relativ niedrige Preis von 1,10 Mark für 1 Kilogramm, der ln den mehr östlichen Provinzen für fünf Städte notiert wurde, kam im Westen nur einmal, und zwar in Koblenz, vor. Der Preis für Hammel fleisch bewegte sich im allgemeinen in den verschiedenen Gegenden auf ziemlich dem gleichen Niveau: er stand am es aber in Wirtlichkeit aus? Das Feuerwehrkorps ist jetzt in höchste» ln BreSlau, Altona und Wiesbaden, wo er IM ^wei künipagnien eingeteilt: der Führer der ersten Kompagnie ist Brandiiiipektor Mlttmann, der Führer der zweiten Brand- inspekior Herrmann. Während über den Branddirektor und andere Vorgesetzte in jenen anonyme» Veröffentlichuirgen unter Ramensbezeichnung Klagen erhoben wurden, ist dies bezüglich Mark pro Kilogramm betrug. Starken Verschiebungen war der K a r t o s s c lp r r t s untcrivorscn: in Allenstein ging er im Fannar aus «.20 Mark pro Kilogramm hinaus, ln Memel und Posen bis aus v,«4 Mark herab. Auch der Brotprris wies in den verschiedenen Orten starke der beide» Vrandinspektoren nicht der Fall gewesen: man mutzte! Gegensätze auf,- ex erreichte in Krefeld, Neuss a. Rh., Köln und Aachen eine Höhe von 0.4« Mark pro Kilogramm, während er in Bromberg nur 0,2» Mark betrug. Butter endlich schwankte zivischeu 2,11 Mark pro Kilogramm und 2,«l Mark. Erstercr Preis wurde in Köslin, letzterer in Halle a. S. bezahlt. —« Der Vortrag, den Herr Dr. Becker, Präsident des also annehmen, daß die Kompagniesührer als unmittelbare Vor gesetzte noch nicht dem Zorn der Unzufriedenen verfallen sind. Da aber in den Zuschriften an das sozialdemokratische Organ die Einsender ihre Stellung als „Beamte" und Bürger beson ders betonen, so liegt es nur nahe, diese Herren auch daran zu Berti». Hier waren heute mittag Gerüchte von!erinnern, welches Vorgehen ihnen in ihrer 'Beamtenstellung ^ ... einem neuen M e s > e r a r t e n t a t verbreitet. Sie sind der Anstand vorschreiben mühte. Zeder Beamte hat unbedingt Amtsgerichts, heute über di« Reform auf dem Gebiete dahin richtig ,u nellen. das, vormittags ei» Mann an der! die Verpflichtung, etwaige Wünsche oder Beschwerden zunächst der Jugendgerichte hält, findet in Meinholda Sälen Ecke der Friedrich- und Ziegelstratze ein S I t t l i ch k e i t S -! seinen unmittelbaren Vorgesetzten vorzubrinaen. Findet er an statt und be ' alten tot aui eine Dame versuchte und darauf festge- der ersten Stelle kein Gehör, so ist es ihm stets unbenommen, nominell wurde. Nach der Personalbeschreibung kommt der sich an die nächsthöhere Stelle zu wenden. Es wird zur Beur- Berhastete als der Messerstecher vermutlich nicht in Betracht, reiluna der ganzen Sachlage genügen, wenn hier die Feststellung II n k e r > " r >. « r>,-m> >verzeichnet wird, das, beide Kompagniesührer bis r'' a ch s e n b e r g. «fester» abend ereignete sich ! ""Zeichnet, wird, datz beide Ko m p a g n i e s ü h r e r bi s in der Lichtanlage des Köhlerichen Gasthauses zu Schtva-!>^h^ keine Beschwerden der .Nannschaften erhalten derb a a> eine s cd iv e r e E rvIoii v n. Das Gasthaus »Zben. und damit ist erwiesen, datz nur etnzelne unzu,nedene wurde vollständig demoliert, wobei zwei Personen den Tod triemente. denen überhaupt keine Tsteiistordnung Zusagen fallen > durste, kernen anderen Weg für ihre Wühlarbeit finden wollten, ^ r.... t. V... als sich unter sozialdemokratische Fittiche zu begeben. Für ihre r nt r u r t. Mute nun gen. oie bem >?anut- ans.chnöe zngegangen und. werden beim KaliervreiS- Auftastung als Beamte ,st dieses Verhalten bezeichnend. — lieber Lebensmittelpreise und HauShaltSkostcn schreibt die ..Arbeitsmarkt Eorr.": 'Berechnet inan ans Grand der NahruiigSmittelrativn der deutschen Marine- soldaien die Kosten der Ernährung für eine oierköpfige Familie nach den Preisiiotierungen im Fannar, so erhält man für die einzelnen Plätze in den verschiedenen LandeS- teilen des Tentschen 'Reiches sehr stark voneinander ab-! w W c 1 t s i n g e 11 im ganzen »6 Vereine mit 7öd> Sängern Mitwirken. 'W i e n. Tie ..'Reue Freie Presse" meldet ans L e o b e n: Um N Uhr wurden hier heute zwei heftige Erdflöhe oeripnri. Tie Erschütterung bestand in vertikal schwingen den Bewegungen, die von einem dummen Getöse begleitet waren. Auch in der Umgebung war das Beben ziemlich stark bemerkbar. Paris. Dem „Mann" wird aus Litte gemeldet, dah in dem dortigen 8. Fäger Regiment in beunruhigender Weise die G e n i ck st a r r c ausgehrvchen sei. P a r i s. Wie aus Madrid berichtet wird, trifft General d ' A in a d e morgen in Sevilla ei», wo ihn der König empfangen wird. Ucbermvrgen wird der General in Madrid cintreft'eii, um den KriegSministcr zu begrüne». Paris. Aus der Eisenbahnlinie Genf—Annee» ex plodierte während der Fahrt durch einen Tunnel der L o l o m olivkc i»e I. Ter Heizer wurde getötet. Paris. Tem ..Petit Puristen" zufolge Hai Präsident Fallu-res den Bonchafter Fnles Eambon beauftragt, in ieinem Namen Kauer Wilhelm die lebhafte Befriedigung auszuivrechen. die ihm der Abschlnh des d e n ti ch - f r a n- z ö lisch e n M arotto - A t> t oni in c n S verursacht hat. e >v n o r k. Franklin Nie. B c a g h - Ehieago hat das Po>teienille des S ch a tz s e k r e t a r s im Kabinett des neuen Präsidenten übernommen. L a n i i a g o de E h i l e. Bon öenlscher Leite wird der Witwe des von dem Hilfstaiizlisten Beckert ermorde ten ch i l e n i - ch e n P s v r t n e r S der deutschen Gesandtschaft eine P ensi o n gezahlt werden. S a e r a m c » l o. Ter Sraatssenal hat mit W gegen 7 Slimmcn eine Re'olntion angenoinmen, die sich für den A >i s i ch l il h all c r A > iat e n ans den Bereinigten Staaten ausspricht. statt und beginnt abends 8 Ühr. —* Königliches Belvedere. Tie Heiteren Künstler- abendc waren in diesem Monat allabendlich ansvrrkauf». Thevdvr Francke, dieser unvergleichliche Humvrist, tritt am Svnntaa zum letztenmal auf. —* Tivoli. Fm nächsien San »tag-'Nach mittag-Konzert des Wiener Orchesters iTirektivn: Kapellmeister Kagei werde» nochmals das beliebte Mcistcrsäiigcr-Quartett und die Oper», und KviizertsäNgeriiinelt Fräuleins Friedet Brianelli und Elvira Lvrctta Mitwirken. —* Polizcibericht, 2«. Februar. Fnsvlge der durch den Tchneefall enislaildeiien lätte kamen vorgestern meh rere Personen zu Falle und zogen sich teils Arm-, teils Beinbrüche zn. — Anfang dieses» MvnatS sind in einem Hausflur der Flemmingstrahe zwei H v l z k t st r n, gezeichnet „H. :>t. R!«« n„d 3.327" gestohlen wvrdcil. Eine dieser Kisten enthielt zwei Aibllmständer ans gelbem Zinn- giist, einen dergleichen aus 'Brvnzegilh und fUns Puppen- iveiciicnde .Resullatc. die nur ,,u cincm geringen Teile, i" ^ köpfe. Elivaige Wahriielimnnaeu über den Berbleib dei' Fehlerauellen in der Methode der Preisfeststellung zu Ge c,.sta, de sv v.7 über d^ inche-ll sind, sonder» in der Hauptsache daraus resultiere», den an ^ Siebes wer- dah die HanShaltSkvsten in den verschiedenen Gegenden '' crveien. Tcutschlmids bei ouantitativ und qualitativ qletchem ^ Sportzuge. T>ou den größeren Wnrtersportplätzen ium noch ünhersl stark differieren. Für öö deutsche Plätze! Sachsens werden^zu Sportzwecken günstige Sch nee Verhältnisse ergibt sich, dah der wöchentliche Aufwand für die gleichen gemeldet Die Staatsbahnverwaltung wird deshalb nächsten Nahrnngsmitlelmengen sich im Fannar zivischen Ui.öti und «onntag die beliebten sportsonderzüge nach Obeiwiesenthal, 2ö.47 Mark bewegt hat. Es läht sich ganz deutlich eine Ge>iiiig.Allenberg. Kipsdorf und von Zlttau nach Oybm und Tchcidliiig der verschiedenen Landesteile nach der Höhe dcS Der Oberw lesen t hat er Son- Koslenautwatides für die Ernährung diirchfülirett, obwohl Verzug ist in «Föha mit dem früh 4 Uhr 10 Min. vom hiesigen innerhalb jedes einzelne» LandeSleiles selbst wieder charat- .Hautübahnl,ose abgehenden Personenzuge zu erreiche». Der teristische Abstufungen zwischen Stadt und Land vorhanden früh 7 Uhr 27 Min. vom Hauptbahnhofe abfahrende Tharandt" sind. F» de» westlichen Provinzen ist zweifellos die Er- Borortzug vermiltelt den Anschlutz an den vorm. 8 Uhr in nähruiig durchschniUlich teurer alS im 'Norden und Osten Hainsbcrtz abgehenden Kipsdorjer Sportsonderzug. Die Deutschlands. Tie höchste Staudardzisscr weist Köln a. Rh. Ankunft in Kipsdorf ersolgt vorm. » Uhr IN Min. Der Son ant: hier betrug in, Fannar der wöchentliche Nahrnngs- Verzug verlässt Kipsdorf nachm, ö Uhr 2ö Min. und trifft nachm, miltelauftvaild 2ö.47 Mark. Tie nächste Ltandardzift'er hat « Uhr :!7 Min. in Hainsberg ein. Hier findet er Anschlutz an dann mit M.li Mark Wiesbaden. Fn Kreseld ist der Kosten- den 0 Uhr 44 Mi», nach Dresden Hanptbahnhos iAnkunst 7 Uhr ailftvand fast ebenso hoch: er beträgt nämlich 2ö,38 Mark. 04 Min.j absahrendcn Personenzug. Der Geisinaer Sport- Mit der »ächsthohen Ltandardzifser ist dann Halle a. S. ftnderzug verkehrt zu den bekannten Zeiten: ab Dresden Haupt- -,ii nennen, wo sie 2t,87 Mark beträgt. Es folgen weiter bahnhoi früh, ab Mügeln 'Bahnhof 8 Uhr 2b Min., in Geising Tiisseldvrs mit 2t,42 und Sigmgringeil mit 2t.tb Mark. Attenberg 1« Uhr «7 Min., zurück von Eeising-AItenberg nachm. Höher alS 23 Mark steht die Stnndardzifter noch in den b Uhr 3« Min., in Mügeln Bahnhof 7 Uhr 08 Min., in Dres- Städtcn. Trier, Neust a. Rh-, Essen und in Altona. Es den Hauptbahnhof 7 Uhr 37 Min. aeh, ans dieien Angaben schon hervor, datz in den westlichen j j« der Pleitzc. Wie TertlichcS uns Lächsnchttz. T > ? SLen . 26 Febrnai Hcnie vormittag »ahm Se. :Viajcstat der König militäisjche Nseldnnge» nnd die Bnrträgc der Herren Staaksminister entgegen und wird nachmittag ! llhr daS blinl iür obdacliiose NGnner ans der Käusser st raste bc- lichtsgcn. —* Fhre Königs. Hoheiten Prin z und P r i n z esii n Fotlgnn iS c o r g trafen heilte vormittag mit der Bahn in Geiung ein und beachligten die Ski und Rodelbahn Nach dem Tiner, das im Balmlwsslwtcl eingenommen wurde, iubren die hohen Herrschaften mittels Schlittens über NiNliiwgld. Scülost Reheield und durch das Böbel-g> nach Kipsdors, von wo iie Heine abend m:> der Balm nach Dresden zurü^jehren. in der Pleitzc. Wte die Stcmtsanivaltschast in Leimig mittcilt, hat nun auch die kürzlich zu sechs Jahren Zuchthaus verurteilte Tischlers- ehesra u L vhma n n ei» n mfassendcs e st ä n ü - nis abgelegt nnd auSgesagt, das, sie den Leichnam des Tienstinädchciis Emma Heine in ihrer Küche zerstückelt habe. — Amtsgericht. Der Fnhrwcrksbesitzer Earl Fcrdi nanü Roch in Striesen lieh sich von einem Berufsaenossen einen Personcilschtitten, anstatt ihn aber zurückzubringen. vervfändete er ihn kür bO Ml., dadurch machte er sich straf bar. Tas ltrteil lautet aus l Monat Gefängnis. — Dem vorbestraften Lchuhmachergesellen Richard Oswald Deut scher aus Ebrenberg bei Walülieim waren vor wenigen Tagen von einem Kaufmann 30 Mt. zur Ablieferung an einen Tritten übergeben worden, die er unterschlug. D. Ist geständig: cS wird ans n Wochen Gefängnis erkannt. — Tas Uijährige Dienstmädchen Tora Fvhanne Trüber ivo iie 2ii,2ö Mart betrug. Fn Berlin belief sich die Stau- hatte am 1ö. Fannar den Dienst, den cs seit Mai vorigen Mrdzitier im Fannar an, 2l,!«ii Mart. Gehen wir den Fahrcs bei einem praktischen Arzt in Leuben inilc hatte, llriachen nach, die die Berichiedenhcit der HauShaltskoiic» ohne .Kündigung verlaiien, worauf dem Mädchen aus An ziviichen Löcsten und Osten bedingen, io zeigt sich, das, eS trag des Tienslherrn vom Gcineindevvrstand eine Stras- i» erster Linie der Preis für L ch w c i n e s l e i ich ist, der i versngung über 3 Mt. Geldstrafe zuging, gcz,cn die cs ge- Plätzen die Hanshaltskosten im allgemeinen erheblich höher sind als im Durchschnitt aller Orte. Fn Dresden, Leipzig, dann i» Frankfurt a. M.. Stuttgarl, '.Oiiinchen blieb die Siandardzifter im Fannar dnrchiveg unter 24: in Dresden betrug sie gar mir 21,73 Mark. Die Städte, in denen die Standarözisser unter 22,32 Mark blieb, ver teilen »ch überwiegend ans den Norden nnd Osten Deutsch lands. Am niedrigsten ivaren die Hanshaltskosten im Fannar in Graudenz, wo sie 1«.5t> Mart betrugen: die Spannung zwilchen diesem Preise und dem höchsten in Köln mit 2ö,t7 Mark stellt sich aus rund 30 Prozent. Eine ganze Reihe von Städten der Provinzen Ost- und West vrennen. Brandenburg, Posen nnd Schlesien >>at eine Slandardzitier von weniger als 2l Mart. Fn Königsberg stellte iie sich aus 20,3t Mark, in Memel ans 20,48, i» Tilsit ans 20.0l nnd io fort. Lehr nicdria >ir die Standardzisser auch in Köslin, wo sic 20.18 und i» Köingshüttc i. O. S, als notwendiger Teil des Milieus sich mit den Architekturen verbinden 'ollen — liier wird man den Eindruck des Ge- wvllie». Absichtlichen. Künstlichen nicht los. Wundervoll in gleich daS erste Bild: die Tcrraiie. Eine ernsthafte Archneflur, hohe Rundbogen, die immer nnd immer wieder gc'chickt verwendet werden, darüber scheinbar gewölbt der nacnldiitttte, mir fernen Gestirnen nberiäle Himmel. Der «wist von Hamlets Bat" erscheint, mit Ealeium ange- stiichen. violett leuchtend, aber am nicht gespenstisch nnd geheimnisvoll wirtend, noch weniger im 3. Akt, wo er durch das tarierte Master eines Vorhangs schimmert und selbst kariert erscheint. Hier musste man entschieden ans etwas ande res deuten. Ein Anüienzsaal — die lang wallenden Velvets >» Violett und weichem Blangrün gehen ausgezeichnet mit dem 'Kran des Steins zusammen — in der Milte erhöhte Thronsitze, 'ehr tarbig. >ln»iiert von Kandelabern. Pracht voll heben tick die Geharnischten von den Vorhängen ab. Feinstes Gefühl »ür die Farbe wall" in dieser Szenerie vor. Sehr interessant ist der Rundsaal, in dem das Schau spiel aufgesührt wird, eine herbe, strenge Architektur, nur die nötigsten Stühle und Baute — Beleuchtung durch Fackeln und hvhc Kandelaber, aber der stärkste Lichtstrom kommt doch von der Rampenbelenchtnng, absolute Echtheit lasst sich eben nicht erzielen. Feinen Reiz hat das land schaftliche Bild, in dem der junge FvrtinbraS zuerst aus- lritt, vorwiegend ans Gelb und Gran gestimmt, atmet es bei aller Lenchtlrnft doch Schwermut. Schwierig zu be handeln war die Kirchlwssszene, Eiiizelbeiten hatten viel Stimmung, aber eine innige Berbindung zwischen Realismus, der hier doch wohl erforderlich erscheint, und „neuem Stil" war nicht erzielt. Köstlich wirkten die bunten, hell erleuchteten Kirchensenitcr in der Melancholie dcS Orts. Nicht unbedingt zilstimmen taiin ma» de» Funen- ränmen. hier suhlt man z» stark das Walten eines moder nen Architekten. Direkt verfehlt erschien das Zimmer, in dem Hamlet seine Mutter sucht abgesehen davvn. datz der Szene durch den ossencn Gang im Hintergrund jeder intime Eharakter genommen war, war die ganze Liniensnhrnng zu modern — Kriegsrns: „Raumkunst". Ausfallend mar last bei allen Bildern die ungewöhnlich intensive Belichtung der Hintergründe i» den vorderen Partie» der Szene Dämmerung, rückwärts strahlende Helle. Tas Auge des Zuschauers wird iiaturgematz ans die Hellen Punkte gelenkt vom Schauspieler weg. dessen Mienen,viel, unter der Licht verteilung leidend, manchmal fast nndcntl'ch wird. Und das Antlitz ist der Spiegel der Seele, in den man hincinschaiieii must. Als besonders fein hervorzuhebc» ist eine Galerie mit dem Gekreuzigten über einem Altar — das Bild hat in seiner ruhigen Schlichtheit etwas ungemein Suggestives. Nicht ganz klar wird ma» sich über die architcktvilischeu Anlagen im Hauie des PoloniuS geworden sein. Faßt man seine Eindrücke über die szenische Gestaltung zusammen, io ist die schöne Einsachheit, das Wegwenden von jedem falschen Prunk, die künstlerische Behandlung der Tctails iStühle, Gerätichastcni besonders bemerkenswert. Solange Einsachheit »nd Wahrheit auch in den Theatern noch nicht das Natürliche, um nicht gleich zu sagen Selbstverständliche sind, wird man von svlchcn Fiftzeniernitgen immer als von etwas Besonderem sprechen müssen. — Für die neuen Kostüme zeichnete Herr Professor F n n t o. Eine Fülle feiner Kombinationen siel angenehm in die Augen, viel Gran und Violett, blaugrün und braun, resedasarbcn: manchmal schien es, als wären die Kostüme direkt auS den wallenden Vorhängen im Königsichlvtz geschnitten. Feder lebhafte Farlnlcck »vor ängstlich — als könne er der milde», samtenen Grundstimmung schaden — vermieden. König Elaudins wirkte fast wie ein Kirche »für st. Biel zu reich und üppig wäre» die Trachten der Schauspieler im Spiel. Man hatte hier direkt die Empfindung dcS Stil widrige». Ans die Fndividualität des einzelnen könnte immerhin mehr Rücksicht genommen werden, io dürste zum Ercinpcl der erste Schauspieler kein Kostüm trage», daS ver breitert, sondern eins, daS schlank macht — eine» langen Mantel oder dergleichen. Köstlich war daS Kostüm der Ophelia. Rock und Aermel vvu weichsluieiidem grauen AtlaS, das Mieder von brann-vivlettcr Seide. Auch die Kostüme der Hoftungsern waren delikat gestimmt, Fedcn- satls „gingen" Szene und Kostüm gut „zusammen". Für Literarhistoriker war cs interessant, daß eine Menge Striche ausgemacht waren: »»bedingt nötig er- lchicnen diese Ausmachungen nicht, obwohl zugegeben wer den mutz, datz die Fntrigen des Königs Elaudins klarer als sonst vor de» Zuschauern ausgcbrcitel waren. An sich ist cs ziemlich gleichgültig, ob man genau über den Gang der Affäre unterrichtet ist. Merkwürdig ist daS Anpassungsvermögen darstellen der Künstler — die Befürchtung lag nahe, sic würden unter den ungewohnten Verhältnisse», der relative» Enge des Raumes etwas auS Rahmen und Stil heraussallc», aber man wurde angenehm enttäuscht. Ten stärksten Anteil a» der iliiniittelbarcn und großen Wirkung hat Herr W lecke. Er ist ein Hamlet, der sich ivcit über die Grenzen empvrhebt, die im allgemeinen schau spielerischem Können gesteckt sind. Seine Leistung ist von dem lebendigen Quell echt künstlerischen Wesens durchpulst, er hat Szenen, Augenblicke, in denen seine Kunst für den Genießenden direkt zum Erlebnis wird. Seiner Auffassung lagen zwei Züge, die sich durchaus zu einem Charakterbild«: vereinigen lassen, zugrunde: der starke persönliche Mut, der vor keiner Gefahr znrückichent, und die vhilosvphischc grüblerische Anlage, die ans dem aktiven Helden den Zau derer und Schuldigen werden läßt. Hamlet ist gewisser maßen ein innerlicher Held und Herr Wiccke schöpft aus dem Ticsinncrstc», dem Gemüt. Vor Weichlichkeit bewahrt ihn der ausgesprochen männliche Einschlag seines künstle rischen 'Wesens, aber er hat die Gabe, über seine TaZbictnng jenen Schleier der Melancholie zu breiten, der wie feiner, silbcrschimmexndcr 'Nebel Uber einer ernste» Landschaft liegt. Schon seine Erscheinung wirkt ungemein suggestiv, in dunkel» Angen die Schwermut der leidenden Seele, die Züge durchfurcht von den schweren bohrenden Gedanken und der Qual über die Last dcS ihm anserlcgten Geschicks, den Blick gleichsam nach iiine» gelehrt. Tie nächtliche Farbe der Trauer ist der einzig passende Rahmen für die ernsthafte FünglingSgestalt. Müd sind seine Gesten und von schmerzlicher Bitterkeit dnrchtränkt seine Rede. Es ist, als ob er an diesem Hofe voll »»cinqcstandeiter Ver brechen »och vor Erscheinen des Geistes die fremde Schuld ahne und ans seine Schultern a">vnnnrn habe. Und was sein FnncrcS in unendlich beklemmender Qual gefangen hält, das findet in den großen Monologen, die kaum in einem Drama wieder io als inncrc Notwendigkeit erschei nen, ergreifenden Ausdruck. Wie i» einem Traum, dessen Bann man sich nicht entziehen kann, offenbart sich die Zer rissenheit seiner Seele. Die Welle, die aus der Dichtung cmvorstcigt. vereinigt sich mit der Flut in des mitschassen- dcn Darstellers Seele und läßt das Drama lebendig werden. Der Zuschauer leidet mit ihm, mutz mit ihm leiden und wird mit ihm ans die Pfade gewiesen, die ihm die Rache für schnöde», unerhörten Mord weist. Niemals, auch in den schauspielerisch so schwierig zu behandelnden retardie rende» Momenten ließ Herr Wiccke intime pftichvlogische Motivierung vermisse». Gerade die Einfachheit in der Be handlung des zweiten Monologs „Sein oder nicht icin" ließ an» ihm eine starke Lchmrrzcnsgcwatt hervorbreche»,
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