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- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1909-02-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19090219021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1909021902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1909021902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-02
- Tag 1909-02-19
-
Monat
1909-02
-
Jahr
1909
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* L ^ . I r» > >8-- « - « -- r» ^ V . ^ « « L L- r- '- i-- —* J-re Küniql. Hvcheit Sie Frau Prinzessin I o ha n » G e o r g hat sich heute früh 7 Uhr 30 Min. in Ve- gleitung der Frau Oberhofmeisterin Freifrau v. Kinck, der Hofdame Fräulein vv» Schönbcra-Rvtschönderg und des Hvflnarsch»>lls v. Maitgvlvt-Reiboldt »ach Berlin beseben. um di« AiiLstellun« für Volkskunst zu besuchen, deren Ab- leilung für Lachse» unter dem Protektorat der Prinzessin sieht. Mittaas l Uhr folgte sie einer Einladung deS Kaisers u»rd der Kaiserin zur Frühstüctstafel. Heuie abend trifft die Prinzeisin wieder hier ein. —* Le. König!. Hoheit der Herzog Ulrich von Württembera reist henke abend 7 Uhr 21 Min. wieder nach Lkuitgart ab. - * Das Allgemeinbefinden des Herrn LtaatS> »nnllters Dr. Grafen v. Hohenthal und Berge» lit narb dem glücklichen Verlaus der gestrigen Operation ein zu- s r i e ü e n st e l l e n d c s. —* Die Wahl des Herrn Eta dt rotes Haupt zum Bürgermeister von Freiberg ist vom Ministerium des Innern bestätigt worden. —* ttniversitätsnachrichtc». Zur Feier des .''»»jäh rige n I u b i l ä u in S der U » i v e r s t t ä t L e i p z i g oegibt sich eine Abordnung deS Prvfessorcnkvlieginms der Prager Universität, bestehend ans dem Rektor Zaleich. dem Deka» der juristischen Fakultät:liiinele» und dem De- tan der pliilvivplmchen Fatnltal Frennionö. »ach Leipzig. Die mündlichen Prnsnnge» für die erste jnr > st i s ch e L l a a t s o r ü s ii n g , die am 7. Januar begonnen hatten, inid an> Dienstag beendet worden. Es hatten sich > >2 Kan didaten der mündlichen Prüfung unterzogen, nachdem iüns Kandidaten bei den schriftlichen PriUnngen im Rvvenrl'er zuruckgewioieu worden und 13 Kandidaten freiwillig zurück- getreten waren. Bon dielen erhielten die Zen'iir l tmir Auszeichnungj >3 Kandttniten, die Zensur ii lgntl 13. die Zensur III ibesriedigendl 12 und die Zen in r sV lbcstandcni, II Kandidaten. 25 Kandidaten konnte eine Zensur nicht er teilt werde». —* Die Lage der Llbschisfahrt im Jahre tSV3. Nach dem' Jahresbericht des Konzessionierten Sächsischen Schisser Vereins geikaltete sich das Jahr 1303 sür die Elbeschissahrt im allge meinen recht ungünstig, jo das; die Erträgnisse dieses Jahres zweifelsohne lveit hinter denen des Vorjahres Zurückbleiben. Die großen F r a ch t s ch i s > a h r t s - G e s e l l s ch n s t e n er öffnten ihren regelmästigen Bekried teils am >7., teils am > in Februar bei einem Wasserstande von 101 bezw^30 Zentimeter! inner Null am Dresdner Pegel. Die folgenden Sommermonate. t rachten der Frachtschiisahrt ebenfalls keine günstigere Gestatt j nnig ihrer Lage. Nur zeitweilig zogen die Frachtsätze bei weiter! rurückqehendem Wasserstande an. aber bereits gegen Ende Augu>t waren die Frachtsätze. besonders sür Vergtransporte. aus einem geradezu ruinösen Tiefstände angelangt. Die Hofs nungen. welche auf die Herbstmonale gesetzt wurden, erfüllten ach leider nicht: die Verhältnisse gestalteten sich im Gegenteil noch ungünstiger als sie je in diesem Jahre waren. Der an dauernd niedrige Wasserjiand während einer Zeit, in der sich onsr das Herbst und zugleich Hauptgeschäft der Frachtschissahrr abfuwickeln pfleg!, oerursachle bedeutende Erschwerungen und. große pekuniäre Verlusle. iür welche sich die Unternehmer nach keiner Richtung hin erholen konnten. Insbesondere gilt dies ^ iür die Monate September und Oktober. Als bemerkenswert in der Umstand anzusehen, dag trotz des niedrigen Wasseritandcs und trotz der damil zusammenhängenden geringen Ladesähigkeit der Fahrzeuge und der auszcrgewöhnlich langen Reisedauer ein j eigentlicher Mangel an Kal'.nraum nich! cinkrat. Es kann das gegenüber den in" Preußen zutage getretenen Bestrebungen nicht genug betont werden, die dahin gehen, der Elbeschisfahrt durch Herabsetzung der Eisenbahnjrachten gewisse Massengüter zu ent ziehen, sür die naturgemäß nur die Beförderung aus dem bil- ' ligeren Wasserwege in Frage kommen sollte. Vernichtete schon der Herbst die Hoffnungen der Elbeschissahrt aus eine Erholung! von den Mißerfolgen des Frühjahres und Sommers zum großen ^ Teile, so raten die Wintermonate Novemtker-Dezember ein! übriges. Wenn auch nicht in io starkem Maße, so gestalteten sich! auch bei unserer heimischen Pcrsonenschissahrt infolge' der Ungunst des Jahres 1303 die Erwerbsverhältnisse. zu wenig günstigen. Bis Ende Mai hatte der Personenverkehr stark unter dem dis zu diesem Zeitpunkte anhaltend kalten und regnerischen Wetter zu leiden. Die Monate Juni. Juli und die erste Hülste des August brachten zwar günstigere Witterung und damit sür die Personendampfer eine 'lebhaftere Frequenz, indessen wurde diese sehr beeintrüchrigt durch die im Juli eingetretene wesent liche Verschlechterung des Wassersrandes und die damit not wendigerweise verknüpften Unregelmäßigkeiten, sowie durch die in der zweiten Augusthülfle eingetretene kühle und regnerische Witterung, die bis gegen Mitte September anhielt. Mit Ein irin der Kälte, die angesichts des niedrigen Wasserstandcs schnelle Eiseniwicklung als sicher erscheinen ließ, wurde die Personen- dampischissabrr am 7 November sür das Jahr 1333 gänzlich - ingestellr. Die Ausfuhr von Braunkohlen auf der Elbe, an der die gesamte Elbeschissahrt wesentlich interessiert ist. stellte sich m der zweiten Halite -es Berichtsjahres erheblich niedriger als im Jahre 1337. * Der erste diesjährige Dresdner Jahrmarkt, der 'vgcnaniite Ostermarkt. wird Sonntag. Montag und Diens tag, den 21., 22. und 23. März abgehaltcn. — Apparate i» dar ara»<en«slc«e. Für «ln wogen vltsdgelenkaii-re»!»«« ärztlich bcchandeltr- «lud würbe ein orthopädischer Apparat «»geschafft, -esse« «osten sich auf 3» Mk. beliefen. Auf ein« vom Baker des «indes gegen die Krankenkasse, der er augchörte. anaestrengte «läge auf Er stattung der ib« durch dle Behandlung seines .«indes er- ivachsenen «osten vrrurteUt« da- VenvaltungSgericht u. a. dle Sasse zur Tragung des Aufwandes für den erivähnten Apparat, da dieser ein »ähnliches Heilmittel" lm Ginne der Kassenstatuten sei. Die hiergegen non der Sasse erhobene Berufung hat da- OberverwaltungSgrricht beachtet und hierzu auSgefübrt: ES hänge die Entscheidung davon ab. ob der vom Arzt« gelieferte Apparat eln ähnliches Heil mittel im Sinne der «assenstatute» sei, »nd diese Frage komme darauf hinaus, ob -er Apparat zu den ähnlichen Heil mitteln im Sinne vo» 8 o Abs. l deS «rankenoersicherungS- qosetzes gehöre. Denn wenn daS Status den Gegenstand der Leistung genau mit den Worten deS Gesetzes bezeichne» so könne mangels besonderer, daS Gegenteil erweisender Umstände nicht aiigenvinmen n>erdcn, daß es etwas anderes als das Geich unter den betressenden Worten verstanden wissen wolle. Unter die ähnlichen Heilmittel im Sinne -es Gesetzes könne aber der Apparat wegen seines verhältnis mäßig hohen Preises nicht gerechnet werden, weil darunter nur solche Mittel zu verstehen seien, deren «osten de» regelmäßigen Auftmind sür eine Brille oder eln Bruchband nicht wesentlich übersteigen. Nach den Erfahrungen deS tägliche» Lebens sei aber auch seht noch -er regelmäßige Preis für derartige Sachen erheblich geringer als 3» Ms. —* Zirkus Sarrasani. Der stattlich« Tier- und Wagenpark wird morgen früh 'o3 Uhr mit Extrazug von Leipzig aus dem hiesigen Eüterbahnhose einlresfen und alsdann nach dem Zirkus! an der Gerokstraße überführt werden. Der Billettvorverkauf hat bereits heule in den ZigarrenHeschäften von Carl Weise,! Vtktoriahaus und König Johann-Straße, Ecke Altmarkt, be gonnen. —* Polizeibericht. 18. Februar. Wie hierher gemeldet wird, sind in Bremen mittels Einbruchs in einem Uhrenladen eine Anzahl Uhren, Uhrkettcn. Armbänder, Damen- und j Herrenringe, Trauringe und Broschen gestohlen worden. > Verdächtigt wird ein unbekannter Mann, etwa 33 Jahre alt,' mit dunklem Haar und schwarzem Schnurrbart. Bekleidet war er mit dunklem Ueberzieher und schwarzem Schlapphut. Bei! eventuellem Angebot durch diesen Unbekannten bittet die hiesige Krlminalobteilung um Mitteilung. —* Die Feuerwehr wurde gestern abend nach St reh- lener Straße 2 0 und heute früh »ach Re ick er Stra ß e l 3 i» Borna di Strehlen gerusen. Am erste» Ort ivar in einem Vaderaum ein Kord mit Wäsche, der zu nahe an dem geheizten Ofen gestanden hatte, in Brand geraten. An zweiter Stelle betraf cs einen Brand i» einer litho graphischen Anstalt. Hier halte» sich Drucksachen, die ver mutlich in der Nähe eines mit glühender Asche gestillten .Kastens gelagert worden waren, entzündet. Durch das Feuer wurden auch einige Maschinen beschädigt: auch eine Anzahl Fenster zersprangen. Zufolge des schnellen Ein greifens des Personals wurde die Feuerwehr nur kurze Zeit in Anspruch genommen. - * Zn selbstmörderischer Absicht stürzte sich am Mon tag ein Soldat deS 23. Artillerie-Regiments in P irna aus dem l. Stockwerk der Kaserne in de» Hof und erlitt einen schweren Sckiädelbrnch. Gekränktes Ehrgefühl und Schwermut dürsten der Grund zur Tat sein. —* Neue Bilder vom Tage stellte die Photographische Handlung von OSkar Bohr in uii'eren Redaktions-! Schaukästen auS, und zwar: Bon der Volic» Ber>vlgu»g durch Automobile von Mitgliedern des Sächsischen Frei willigen Automvbii-KvrpS und deS Sächsische» Vereins! für Luitschissahrt, sowie vom Wintersport in St. Moritz in Anwesenheit deS Erzherzogs Thronfolgers Franz! Ferdinand. —* HilsSgeistlicher Dr. T o d e l - Leipzig-Thonberg ist zum Diakonns in Netzschkau gewühlt worden. —* Die nur dem Güterverkehr dienende Strecke vom Bahn hofe Iöhstadt nach der Ladestelle Iöhstadt der Schmal spurbahn Wolkenstein—Iöhstadt ist infolge Schneeverwehung und Eisbildung unsahrbar. Die Verkehrsstörung dürfte unge-! fahr drei Tage währen. Hierbei sei bemerkt, daß die Per sonenzüge zwischen Wolkenstein und Iöhstadt ungehindert ver kehren. — * Leit vergangener Nacht herrschen im Bogtlandc gewaltige Schneestürmc und Schnecvcrwehun. ge n. Die Verkehrsstockungen sind erheblich. Die Züge von Fallcnnei» nach Muldcnberg sind stecken geblieben. —* Der aus Lebenszeit gewählte Bürgermeister Tr. Polster in Reichenbach. früher Bürgermeister in Hoheniicin-Ernstthal, wurde durch KreiShauptmann Dr. Fraunadt-Zwickau feierlichst erneut cingcwicsen. —* Gestern brannte in RitterSgrün daS Haus deS MkiurerS Ottomar Richter nieder. Leider ist dem Brande auch ein Menschenleben zum Opfer ge fallen. Heute mittag wurde die zum Teil verkohlte Leiche des 37 Zahre alte» verheirateten Maurers ZuliuS Ble»l, der in dem Hause wohnte und nach dem Brande vermiß! wurde, unter den Trümmern gefunden. Die Familie vleyl hat leider nicht versichert. Die Sntstehung-ursache de- Feuer- ist noch unbekannt. —* La«-«er»cht. Der trotz seiner 1» Jahre ln Oester, reich und Deutschland ganz erheblich vorbestraft« «rbettS- bursche Albtn Martin «orrmann erhält al» aemein- aesährltcher Dieb « Monate Gefängnis, well er am l». AprU ln Dresden einem Kutscher di« Taschenuhr und am 12. Juni in Löpitz von der Straße weg ein Fahrrad im Werte von 80 M. stahl. — Der 2«iLhrig«. mehrfach vorbestrafte Ar beiter Gustav Hermann Walther aus Arn-dors slngerte am 0. Januar ln Radebcrg einem Zechgenossen die Uhr an der Tasche. Er bat mit 3 Monate» Gesängni» unb 3 Jah ren Ehrverlust zu büße»: I Monat Gefängnis gilt als durch die Untersuchungshaft verbüßt. — Der -Rähvige in Döhlen wohnende Maurer Friedrich Karl Rvbitzsch ent nahm seinen Bedarf an FeuerungSmalerial an- dem mit tels falschen Schlüssels geössnete» Keller eines Hausgenosse». ES trifft ihn die Mindeststrase von 3 Monate» Gefängnis. — Die ArbeilerSeliesrau Minna Mortlia Witte geb. Keil aus Elauzig ist unter Anwendung eine» falschen Schlüssels wiederholt in de» NiederlagSraum eines Kausmanns in Gröba eingedrunge» und hat daraus Waren ii» Werte vo» 3» M. gestohlen. Gemeinsam mit Ihrem Manne, dem Ar beiter Johann Wilhelm Witte ans Schilda, entwendete sie überdies beim Entladen von El'bknhne» miudesteiis 123 Psuiid Getreide. Die Frau erntet 3 Monate 2 Tage, der Manu 3 Tage Gefängnis. — Der 30jährige, erheblich vor bestrafte Arbeiter Emil Otto Reinhardt auS Dresden uiiterschlug >m Juni zum Schaden eines Lacksabrikantei, 7Z.', M.. betrog eine» Schneidermeister um einen Anzug im Werte vo» 33 M. und trat in zwei Fälle» als 'Fahrrad marder aus. Das Gericht diktierte ihm l Jahr 0 Monate Gefängnis und 3 Jahre Ehrverlust. — Im August 1003 besuchten der Arbeiter Gustav Advls M ü n ch und die Hand lerSehesrau Selma Marie -Ho r » geb. Krause die Kötzschen- brodarr Vogelwiese als Marktüeraiiten und entwendeten gemeinsam van einem Verkaussstaiiüe eine Partie Glas waren im Werte vo» 3 Mark. Zn einen« Restaurant ans der Roscinlraszc kam Münch bei Begleichung der Zeche mit dem Wirte in Streit und beleidigte den herbeigernsc neu Gendarmen. Er erhält l» Monate Gefängnis und 3 Jahre Ehrenrechtsverlnst, die Mitangeklagte 2 Monate Ge fängnis. — Der Kupferschmied Alfred Hell mich hat vom Lagerplatz einer hiesigen Falirradfabrik nach und nach llo» Kilogramm Metallabsälle im Werte von 017 Mark gestvh len und im eigenen Nutzen verwendet. Er wird zu lo Monate» Grsängiiis und 5 Jahren Ehrciirechtsvcrlnn verurteilt. A»S den amtlichen Bekanntmachungen. Don den Eihcntiimern aller innerhalb der Stadt Dresden gelegenen, gesetzlich nicht befreiten, bebauten und unbebauten Grundstücken wird sür das Jahr lOOO eine Kirchengrund sreu er in Höhe von 0.2 vom Tausend des gemeinen Wertes, sowie eine S t a d t g r u n d st e u e r und eine Schulgrund steuer in Höhe von o.l vom Tausend des gemeinen Wertes einaehoben werden. Diese Steuern sind zur einen Halste am 1. März, zur anderen Halste am l. September fällig und binnen drei Wochen, von den Fälligkeitsterminen an gerechnet, im Stadlsteueramt K z» bezahlen. Nach einer Anordnung des Königlichen Obcrhofmarschall amtcs erhalten von jetzt an neben den Königlichen Hosequi pagen und Herrschaslswagen usw. auch Droschken t. und 2. Klasse Einlaß am Königlichen Eckpalais am Taschcnberg. Dagegen wird Kraftfahrzeugen die Einfahrt auch sernerhin n'cht gestattet. Die bisherigen Vorschriften, wonach den Droschken und Krastsahr^eugen die Einfahrt in das Königliche Schloß verboten ist. während Kraftwagen — mit Ausnahme der Automobildroschken — zu größeren Hossestlich- kciten in das Königliche Mittelpalais am Taschenberg ein- fahren dürfen, bleiben unverändert in Geltung. Mit dem Kanalbau in der G e i b c l st r a ß e, zwischen der Rankestraße und der staatssiskalischen Grenze, soll am 1. März begonnen werden. Paiidclsrraiftcr. Einactragcn wurde: daß di« ofscne HandelS- geiellichast P a u I H u l, n ln Dresden ouigelvii. der Gesellschafter Map Rudolf Schumann aiiSgcichicdc» ist und das, der Kaut man» Earl Hermann Paul H u d » daS HandclSgcschäst und die Firma sorisiihrt. Vercinsregister. Gingctraacn ivnrde: betreffend die Vereini gung alter Herren des Eorps Teutonia zu Dres den. eingetragener Berel» in Dresden, das, Fritz Marckwald aus dem Vorstände geschieden und an seiner Stelle der Assistent an der Technischen Hochschule Dr. Kurt Neumanu in Dresden als Vorstandsmitglied bestellt worden ist. Konkurse, Zahlungseinstellungen ulw. Fm Dresdner A ui t s g c r i ch 1 Sb c z l r t: Das Konlnrsvcrsahrcn über das Vermögen des Obsthändlers Friedrich Rcinlwld Vcgcr. hier. Adlergassc 1. ist nach Abhaltung des LrhlnkiermniS auigchobcn. — DaS .aonIlirSversghrett Ober den Rachlab des Dr. med. Bruno Rv ! cnbanm ist nach Abhaltung des LMustlerniinS aufgehoben. Zwangsversteigerungen. Fm Dresdner A m t S g e r i ch t S- bezirk soll zwangsweise versteigert wcrdein das im Grundbuche sür Lo schwitz Blatt 3dl aus de» 'Kamen des Architekten Paul Bernhard Marcus eingetragene Grundstück am IN. April, vor mittags 'Oo Ilbr. Das (Grundstück ist nach dem Flurbuche ll.O Ar grost. ans 03 wu> M. geschätzt, besteht aus einem Wohnhaus mit ver schiedene» Anbanen, Hoiraum und Garten und liegt in Loschwitz, Schweizer Strastc 18. denen mon ihren weichen Anschloq und ihre perlende Skala zu bemunderu o>Kttegenheit lxttie. Am besten fand üch die Pianinin mit Ehopin ab, von dem >ic die Etüde in E-Dur cud den PFa'zer in Es-Dur mit eminenter Finaerfertiqkeil vielte. Als Begleiter der Sängerinnen waltete Herr Paul B ercht in aewohnter treulicher Weise seines Amtes. — Der nächste Künstlerabend findet am 12. 'März statt. f-* Ernst Haeckel als Mensch ist ganz anders geartet, wie mancher sich den kampscsfreudigen 7.'>jährigen berühmten Bio logen oorstellt. Es zeichnet ihn gerade die schlichteste Bescheiden heit aus. Jeder, der ihm nähergekreten ist. weiß seine liebens würdige Anspruchslosigkeit nicht genug zu rühmen. Mancher lei charakteristische Züge erzählte der jetzt verstorbene Bild hauer Harro Magnunen. der Ernst Haeckel modelliert hat und auch das nicht zustande gekommene Denkmal für Jena ausführcn sollte. In Berlin besuchte Haeckel wiederholt die Schwester seiner Mutter. Fräulein Bertha Sethe, eine ehrwürdige alte Dame. Sie war die Tochter eines hohen Beamten, der die Freiheitskriege mitgemacht hat. und aus dessen Erinnerungen Gustav Frentag in seinen Bildern aus der deutschen Vergangen heit mancherlei erzählt An dieser Tante hing der große Ge lehrte mit einer rührenden, kindlichen Zuneigung. Und nicht minder groß war die Liebe, welche d>e alte Dame für „ihren Jungen", wie sie zärtlich sagte, empfand. Wenn Haeckel in Berlin weilte, wohnte er bei ihr und nahm dabei gern alle Unbequemlichkeiten in den Kauf. Er schlief sogar auf einem völlig ungastlichen — Hängeboden, wo heutzutage mit Recht nicht mehr unsere Dienstboten Hausen mögen. — Als Haeckel vor Jahren eine Reihe von Vorträgen in Berlin halten wollte, glaubte Magnussen ihm raten zu sollen, seinem äußeren Men ichen durch Erwerbung eines neuen Anzuges einen gewissen Glanz zu geben. Haeckel widerstrebte anfangs, gab aber schließ lich der ernsten Vorstellung nach und legte sich eine neue fertige Kleidung zu in einem — Kaufhause, wo die einfachen Dolks- krcise ihren Bedarf zu decken pflegten. — Eine Stütze gegen über allen heftigen Angriffen, die seine wissenschaftlichen Hypothesen erfuhren, fand er immer in dem alten Großherzog Karl Alexander Man erzählt sich davon eine prächtige Anek dote' Ein Theologe war einst beim Großherzog persönlich vor stellig geworden und verlangte, daß ein Mann mit den Ansich ten Haeckels seiner Professur enthoben würde. Karl Alexander aber fragte gelassen' „Meinen Sie denn, daß er dir Dinge, die er norträgt. wirklich glaubt?" — ..Natürlich," entgegnete der Eiferer, „das ist ja gerade das Schlimme: felsenfest glaubt er garantt — Darauf erklärte der Fürst ganz einfach und treffend: „Ja, dann tut Haeckel ja nur das Gleiche wie Siel' r* Die Stiftung „Nietzsckfe-Archiv" in Weimar hielt Anfang Februar ihre erste Vorstandssitzung ab. Der Vor stand besteht auS folgenden Herren: Oberbürgermeister Dr. O e h l e r - Krefeld, Vorsitzender: Gchcimrat Prosessor Max Hcinzc-Leipzig: Gchcimrat Professor Vaihinger-Halle: Dr. med. Gockl-Hallc: Gras Harry Keßler-Weimar: Pro fessor Raoul Richter-Leipzig: Oberleutnant Lehler-Ostcrode. Die Verhandlungen wurden damit eröffnet, daß der Vor stand zunächst der Frau Elisabeth Förster- Nietzsche den wärmste» Dank aussprach für die persön lichen und finanziellen Opfer, welche sie sür die Errichtung, Ergänzung und bisherige Verwaltung des Nietzsche- Archivs, sowie für die Veranstaltung möglichst vollkomme ner Ausgabe» von Friedrich Nietzsches Werken gebracht habe. Nach Erledigung geschäftlicher Angelegenheiten wurde u. a. beschlossen, daß die Stiftung in den Rechtsstreit gegen den Verlagsbuchhändler Diederichs in Jena und den Schriftsteller Bcriionlli in Arlcsheim wegen des aus die Ltiitting übergegangencn Urheberrechts an den Briefen Friedrich Nietzsches an Prosessor Franz Overbeck cintrctcn solle, um den Anstrag deS Rechtsstreites möglichst aus das rein sachliche Gebiet zu beschränken und alle persönlichen Momente hierbei ausziiicheidcn. Zum Schluß der Verhand lung legte Sie Archivleitting das Beweismateriol zur Nm- wertungssrage vor. Bekanntlich war von gewisser Seite behauptet worden, Nietzsche habe in seiner letzten Zeit die in vier Teilen geplante „Umwertung aller Werte" mit der Konzipierung des erste» Teiles sdcS „Antichrist"» sür er ledigt gehalten, das heißt, er habe vcn der Ausarbeitung der übrigen drei Teile nicht nur absehen, sondern diesen ersten Teil bereits als die Umwertung gelten lassen wollen. Aus den zwanzig vvrgelegtcn handschriftlichen Dokumen ten iBriesen, Auszeichnungen, Korrekturbogen» ging un widerleglich hervor, daß Nietzsche nie daran gedacht hat, die Umwertung auf den „Antichrist" zu beschränken ober gar aus die literarische Ausaestoltung des überreich vorliegen den Umwertiingsinaterials zu verzichten. Zwei wiedcraufgcsnndene Violinkonzerte Haydns. Einen iliikrwartelcn Fund hat die bekannte Berlagshand- lung Breitkopf u. Härtel in Leipzig gemacht: Zn ihrem Archiv wurden nämlich unter einer großen Zahl bestaubter Manuskripte zwei Original-Violinkonzerte HaqdnS in Stimmen aukgcfunden, deren Veröffentlichung berechtigtes Aussehen erregen wird, um so mehr, als bisher noch kein Violinkonzert Haydns veröffentlicht ist. Beide Konzerte stammen von einem Notenabschriftenlagcr, das Joh. Gottl. Im. Brcitkops entrichtete, und sind von Haydn zwischen 1700 und l700. j» welchem Zahre Breitkopf sic aufnahm, sür den Primgcigcr der Esterh-izyschen Kapelle, Lnigi Tomassin!, komponiert: Haydn macht zu dem E-Dur-Kv»zci> i» einem von ihm eigenhändig geschriebenen Katalog feiner Werke den Vermerk: kotto »oi- ii I.uigi. P* Oskar Blumenthal macht in der Wiener „N. Fr. Pr " ein paar lustige Glossen zur „Elektra", von denen hier ein paar besonders launige Proben mitgeteilt seien. Beneidet und gepriesen sei. Wer diese» Tonsturm kn»» vertragen! Das musikalische Stra»sic»-Ei Verlangt auch eine» Stranhcn-Magcn. » » » Tie Instrumente schluchzen, stöhnen, heulet Um tote Verse und erschlag'»,: Zeilen. Vom Lärm verschlungen sinkt das Wort hinab — Und das Orchester wird zum Massengrab. » » -I Das Werk ist ans. „Nnn, wie erscheint es Ihnen?" So frag' ich eine» Freund von der Kritik. Unb er erwidert mir mit Sehnluchtsmiencn, „Fetzt Hort' ich gern clwos Musik!" l Zur Fahrhundertseier Richard Magnero. Fn vier Fahren vollendet sich ein Fahrhundert seil der Geburt des größten mustko Ittche» Dramatikers, Richard Wagners. Fm Hinblick daraus haben sich die Verlagshandlniigen, denen er seine bei Lebzeiten herausgcgcbenen Buhnenwcrle anverlraut hat, vereint, eine würdige »nd billige Gesamtausgabe der Opern und Mustkdrame» Richard Wagners al) „Ausgabe der Origi nal v c r l c g e r" erscheine» zu lassen. ES erfolgt Subskription auf dle oiesamiheit dieser Werke zunächst in Klavierauszügen mit Gelang in wöchentliche» Lieferungen zu k>0 Pfcnnigon und in els sechswöchenilichcn Bänden zu 0 Mark. Die Lieserungen eines Werkes erscheinen hinlercinander, kein Werk wird mehr als zwüls Lieferungen »msassc». Die Herausgabe beginnt am W. Geburts tage des Meisters. Die Ausgabe ln Bänden wird im Herbst 1010 vollständig sein, die in Lieferungen im Lause de» FaftreS ION. Rach Abschluß dieser Subskriptionen beabsichtigen dle Verleger eine billige Subskriptionsausgabe der Klavierauszüge zu zwei Händen mit beigrlOgtrm Terlc. lpivie der Partituren i» Folio folgen zu lasten. Die AnCündla»»« dieser OVibe sür das deutsche Volk wird überall willkommen sei», da es hierdurch einem jeden «rmiiglichl wird, sich ohne sinanzlclle Opscr in den Besitz -er Werk« des Meisters zn setzen-
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