Volltext Seite (XML)
SS. J«hr,«,. 4«. Montag, 15. Februar l!8>» »e«W««r»«»r ^iotsga»»! wr »r«s> »«a»> ca,ua ,«n. »«! «tnmaNa«r Zu. ttlLtl,» »urch »t«r»N «t, »«« S-Orn «n rr«a>«» ». Umgtöun, »» r«,« „ch»> »u> — --"> B.»t«h.r »u N-L»« p>», «»charujtm-rvill Aegvürröet 1858 Druck und Verlag von tiepsch Lc Reichardt in Dresden. Telegramm-Adresse: Rackrichten LreSSe«. gansprecher: II » LOS« * 8801 Il-odsek L vo. Loüiakanmtav 8r. Ll^j. ä. LSnig» v Laodoen. Vdoeolsüev, Vsvsos 0e88vris. Livrelverl-Luk: lü«,«!««. Iltiucht 2. Anzeigen-Taris Annahme von Änkun« d>gun-en biS nacl'"' :i Uhr, Lonnta^r, nur Munenftraßc «tit vo» U bi» '-,1 Uhr T e «rOpattige Grunkze,!e ica. 8 Silben» 2L P, . Familien '.ffqchrlLisu uu<» Dresden 20 2Z, «vefchütt« ?lii»e,gen an; der Privatieitc Z,ii- UO Pl.! die ziveijpalii^e Zeilen Teriiette00Pj — In 'Nummern noch Sima u.Hkirrtqgrn die einjpnllit,c i^liind. »eile U0Pl., «uOPrwal» leite 40 Pf., Haunlien- Nachrichten o L» t^.i-en dtkGrundje»l«2öP», Uusioartlge '.'l"iuiiie nur gegen Aoiauc.br. Zahlung. — Iebc-r Ae. legblatt kostet 10 Pj. Hauptgeschäfts st eile: Marienstrnfte !f8» 4V. Julius Sekäclliek ckm» 8«« I«, p»nt. a. I. LI. 0eIelii:Iilmli8-Keli8it8tS»ilIl!! kür Oaa, «lettr. t-icüt, Lstrolsnw. llarron- ! LuvvrIL««lU^, rledttMxvkeacke Ullsr^i» oui " . 7^ M var b«Er<« kchMet. benÄrie Inknlitt« iringr», s?» smpüodlt IL«lllK»nUt, 8v«8tlL88v s. /i>< L 8-^ut2ܧ6 «in.I unaers 8>>it >0 ,1«li>k>». ^ XüdliLckerk L Lökne ^ vree»«Ipr>-ck., Qir»»»« I'It»u»»i>->e1i«- 8tr»«»,« 2«. 8pul- uuä MLäouvürmvr L vsrüsn dsi Xincisrn uocl lüneaekLeusn ^riimllici, be8aiti-rt stureb cüo ""»°s 50 Ltsnnixs, Versaust nach ausvcLrls. M 4IIdInvbi ti t«>»: Migl. fiolapoldeke. > r»«L8l»LX-4., <Kparx«»i>«oi. W ZstLv silrSo Lefsv. Mutmahliche Witterung: Kälter, Schnee. Gestern vormittag fand von der Gasanstalt in Reick aus die kriegsmäßige Verfolgung des Ballons „Dres. den" durch Automobile statt; sie verlief erfolglos. ' Das neue Luftschiff des Majors Parseval ist fertig gestellt. Der Sultan hat die Demission Kiamil Paschas angenommen und Hilmi Pascha zum Groß wesir ernannt. In Süditalien wurden neue Erdstößc verspürt. Der Berliner Al esser siecher setzt seine Ueberfälle fort. Neueste Drahlmel-imgtii vom l . Februar. Zur Lage im Qrleut K o n st a n t i n o p e l. D c p u t i e r t e n k a m in e r. Zu Beginn der Sitzung teilte der Präsident mit, daß ein Schreiben des ersten Sekretärs des Sultans eiugegangen sei mit der Mit teilung, daß der Sultan den Minister des Innern Hilmi Pascha unter Belastung auf seinem Posten als Minister des Innern zum Großwesir ernannt und mit der Bildung des Kabinett» beauftragt habe. Bald daraus traj ein zweites Schreiben ein mit der Nachricht, daß der Sultan Siaeddin zum Scheich ul Islam ernannt habe. Im weiteren Verlaut der Sitzung, die ruhig verlief, beriet das Haus sodann mehrere Anträge Es lHyj« mit großer Mehrheit einen Antrag des israelitischen Abgeordneten Larasto, gegen Kiamil Pascha wegen willkür licher Ersetzung des Kriegs- und Marineibinisters einen Prozeß anzustrengen, ab Konstantinopel Das j u.n g t ii r t i s ch c Komitee, i« Saloniki und zahlreiche andere jungtiirkische Lokalkomitees haben in Telegrammen an die Kammer und das hiesige jung- türkische Komitee gegen die Verletzung der Verfassung durch Kiamil Pascha protestiert. I» der Armee und der Maxine herrscht große Erregung, die sich in zahlreichen Kund gebungen und anderen Anzeichen äußert. Erdbeben. Rom. Gestern abend 8 Uhr 20 Minuten wurde inReggio di Talabria «in sehr heftiges wellensörmiges Erdbeben verspürt, das mehrere Sekunden dauerte. Die Bevölkerung verließ bestürzt die Baracken. In Messina wurde ungefähr um die gleiche Zeit ebenfalls ein sehr starker wellenjörmiger Erdstoß verspürt, der 6 Sekunden dauerte und bei der Bcvol- kerpng große Erregung heroorries. Brancalcane. Gestern abend 8 Uhr 22 Minute» er eignete sich hier ein sehr heftiger Erdstoß. Die Bevölkerung eilte voller Angst ins Freie. Petersburg. In Sotschi wurde heute vormittag um 8 Uhr 5 Minuten ein schwacher Erdstoß verspürt. Berlin. Heute vormittag gegen 8-", Uhr wurde vor dem Hause Levetzowstraße 15 die 22 Jahre alte Arbeiterin Luise Wolf, Berlichinaerstraße 12 wohnhaft, von einem Mann durch einen Messerstich am linken Unterarm verletzt. Bor 'dem Hause Dalldorfcr Straße 21 wurde vormittags 10'-: Uhr die dort wohnhafte 22 Jahre alte Frau Wilhclmine Gösch von einem unbekannten Mann in den linken Oberschenkel gestochen. Heute nachmittag erhielt in Hohenschönhausen eine Frau von einem Unbekannten einen Messerstich stegen den Unterleib, der am Korsett abprallte, und cinxn Faustschlag ins Gesicht. Der Täter entkam. >F r i e d r i ch s h ü t t e. Aus der F r i e d e » s g r u b c brach in vergangener Rocht infolge Feuchtigkeit ein «Gerüst .»usämmen an einer Stelle, wo gerade eine Belegschaft an- gesähren war. Lieben Mann wurden verschüt tet. Durch einen später die Strecke befahrenden Steiger irrurdc der Unstill bemerkt und die Rettungsarbeiten wurden in Angriff genommen: bis heute früh 0 Nor wurden zwei Ääuer und zwei Schleimer als Leichen geborgen. Die RettungSarbciten werden fortgesetzt, und man hofft, die übrigen Verschütteten im Laute dcä Tages zu bergen. Rathenow. Unweit Töppeln bei Havclbcrg hat heute früh das Hochwasser den Elbdeich durch brochen. Große Eis- und Wassermassen mälzen sich über das Land. Die Beiwohn er der Ortschaft Reuwerben sind »ach Ritzmv geflüchtet. Andere am Wasser gelegene Dörfer sind von Menschen und Vieh geräumt worden. Ha m bürg. Heute früh brach aus bisher unaufgeklärte Weise in dem Vorort Eppendorf in der St. A » schar - kirch« Feuer aus. durch daS brr hllrchturm. das Dach geschoß und der Kirchen st »hl zerstört wurden. Paris. Der Deutsche Kgiscr richtete an den deutfchen Botschafter Fürsten Radolin ein Telegramm, in dem er ihn zu dem Abschluß der d c u t sch - s ra n z ö s i- fch«n Verständigung beglückwünscht und ihm aufs wärmste für die Mitwirkung an ihrem Zustandekommen bankt. — Der Kaiser verlieh dem französischen Botschafter in Berlin Jules Cambon das GLoßkreuz des Roten Adler- «rbens. London. Amtlich wird mitgeteilt: Der König ist von feinem Besuch in Berlin sehr befriedigt und hat die Heimreise ohne Beschwerde zurückgelegt. Er befindet fich entschieden wohl« als bei feiner Abreise nach Deutschland. Der König war damals erkältet und da» rauhe Wetter, das er auf dem Kon tinent antraf, ließ Vorsichtsmaßregeln ratsam erscheinen. Er ist nunmehr wiederhergestellt. Die Königin befindet sich durch aus wohl. Santiago. Laut amtlicher Mitteilung ist es einer bowaffneten Truppe nunmehr gelungen, des flüchtigen Kanzlisten Beckert habhaft zu werden. Rectert be ging den Mord a» dem chilenischen Pförtner um 0 Uhr vor mittags und legte sodann Feuer an. Die Erbitterung gegen den Verhafteten ist hier so groß, daß man fürchtet, es werde bei seiner Ankunft in Santiago zu Liinchvcrnlchen kommen: jedoch sind von der Polizei ausreichend Maßnahmen ge troffen, um eine Volksjustiz zu verhindern. hhemniyee Bsnkverci». der gestrige» Liyuug des Aui- sichlsralcs wurde die Bilanz, sowie dus «Sewiii»- und Berlusi- uonlo pro »>08. vvrgelegt und beschlösse», der aus de» >a. März dieses gahrc» auberaninic» «Hc»era>vcrs»»ii»iuug die Verteilung vou 7 5i> Dividende «wie i. V.s bei gegen die Vorjahre er höhten Riictlagcn vorziischiageu. Holzstoff- und Papierfabrik zu Schlei»» bei Schneedcrg. Der Ausfichlsrat Hai beschlossen, der am <i. Mnrz i» Riederschlema siait- finbende» Geueraiversaminlung die Verteilung einer Divi dende von 11 '/L (wie i. V.s vorzuschlagcn. vertliches und Sächsisches. — Sc'. Majestät der König wohnte gestern vormittag dem Gottesdienste in der katholischen Hoskirche bei und erteilte später im Resibenzschloß mehrere Audienzen. 1 Uhr nahm er an der Familtentasel bei Ihren König!. Hoheiten Prinz und Prinzessin Johann Georg teil und unternahm nachmittags mit feknen Kindekn eine Spazierfahrt in die Dresdner Heide. — Die Fra» Erzherzogin Maria Joseph» hat gestern vormittag 11 Uhr M Minuten Dresden wieder verlassen. König Friedrich August gab ihr das Geleit bis zum 5>aupr- bahnhofe. Ter Landcsausschoß -es LlNtdesvcrbandes sächsischer Feuerwehren hielt am Sonnabend und Sonntag in Dres den unter Leitung seines Vorsitzenden, Herrn Branddirek tors Weigand ans Ehemnitz, längere Sitzungen ab. Von der König!. Laudesbraiidversicherungsanstalt »ahmen an den Sitzungen teil -Herr Präsident Geh. Rat Dr. Bvnitz und Oberregicr»iigsrat W i l i s ch. Zunächst wurden Ge suche »m Sammlungen für abgebrannte Kameraden tm Rahmen des Vezirksverbandes erledigt. Weiter bewilligte der Ausschuß einen Beitrag zu einer Ehrentafel für den hervorragenden Leiterkonstrnkteur Stahl in Rürnbcrg und verschiedene UnterstntzuiigSgesnche. Von einer Zuschrift der „Deutschen Gesellschaft für Samariter- und Rettungswcsen" über den Ausbau des Rcttungswesens wurde Kenntnis ge nommen. Danach gab der Vorsitzende Bericht über die von der Vrandversicherungskanimer geforderten und erstatteten Ofntachtcn, welche n. a. betrafen: die Aufhebung der alten Dorfseuerordnnng im Königreich Sachsen und die Abände rung des Braildversicheriulgsaesetzes,-Gesuche verschiedener Gemeinden um höhere Beihilfen zu den Fencrlöschkassen, die Bildung eines besonderen Fonds für Beihilfen an die Gemeinden bei der Bildung neuer Feuerwehren usw., die Gewährung vo» Spritzenprämien und verschiedene An lagen im Fcnerlüschdicnste. Von Fntcrcssc war ferner eine Besprechung mit Herr» Dr. K o r m a n n-Leipzig, als dem Vertreter des Landcsansschnsses des Landes-Samariter- Verbcmdes im Königreich Sachsen, über die Versorgung des ganzen Landes mit einem verbest ertc» R e t t » n g s m e s e n dadurch, dgß den Feuerwehren unter gewissen Voranssctznngen Krankentransport- wagcn vom Landcs-Samariter-Vcrbande zur Verfügung gestellt werden. Die Erörterungen führten zur Erklärung des prinzipiellen Einverständnisses des Feuerwehrverban- des mit dem Angebot des Landes-Samariter Verbandes. Die Einzelheiten der Sache müssen erst noch geordnet wer den. Der Landcs-Samaritcr-Verband verdankt die Mög., lichkeit zu dieser Versorgung des Landes mit Kranken- transportivagen der ihm gemährten Staatsunterstntzung. — Den nächsten Beratnngsgegenstand blidete die Erörterung über die Stellung der Fa b r k se u e r w e h r zur Gemeidebehörde. Den Anlaß hierzu gab ein Spezial- fall. Aber auch an einigen anderen Orten sind ähnliche Differenzen vorhanden, wo cs sich hauptsächlich darum han delt, daß die Fabrikseuermehr, obwohl diese eine össcnlliche Wehr ist, sich nicht unter die Oberaufsicht des Gemeindc- vorstandcs oder des von diesem mit Gcnebmigung des Gemcinderatcs eingesetzten Branddirektors stellen will. Rach den Bestimmungen der Revidierten Landgeincindevrdnung hat sich aber jede öffentliche Feuerwehr doch in dieser Weise unterzuordnen. In Streitfällen über den Umfang dieser Unterordnung sollen die Einzelheiten im Wege der Ver einbarung zwischen Gemeinde »nü Fabrik festgcstcllt wer de». Allerdings soll die Unterordnung, nicht so weit gehen, daß die Fabrikwehr alle Ucbungen der Ortswehr mitmachei, muß. Sic soll aber die Hauptlibnngen aus Anordnung mttmgchcn. Der LandeSausschutz wird bei Beurteilung einschlägiger Fälle nach diesen Anschauungen verfahren. — Nach grundsätzlicher Beurteilung einer Art von Unter stützung aus dem Feuerwehrsonds standen zur Beratung die Wasserlettungsprojekte und deren Beurteilung. Hierzu wurden zunächst Mitteilungen gemacht über die bei der Begutachtung von Wasferlettungsprvjekten in neuerer Zeit göammelten Erfahrungen. Die Gutachten werden durch die Äöntgl. Landesbrandverflcherungsanstalt einge fordert zu dem Zwecke, um zu prüfen, ob die neu anzu- lcgendc Wasserleitung auch modernen Anforderungen des Feuerlöschwesens entspricht, was einen ausschlaggebenden Faktor bei der Bestimmung der Höhe des zn der örtlichen Feuerlöschkassc von der Vrandversichernngskammer zu ge währenden Beitrages bildet. Lto», Ministerium des Innern sind für Wasicrleitnngsprojette ans Grund iachver ständiger Gutachten eine Anzahl Leitsätze ansgestellt wo» de». Diesen tragt der Landesansschnß in seinen Gutachten in erster Linie Rechnung. Außerdem setzte er »och einige Normalien sür die zn Fencrlöschzwecten zn fordernden Wassermcngen scsi. — Bei der schließlich noch erfolgenden treten Aussprache teilte Herr Branddirektor Weigand über die Stiftungen des Verbandes mit, daß der König A l b e r t - F-e u e r w e h r - L t i f t n n g in die sein Jahre rund 580 Marl zur Verteilung an bedürftige Kameraden zur Vcrsügnng stehen und daß sür 1010 eine nicht unwesentliche Erhöhung dieses Betrages zu erwarten, da das Ttistungskapital um OOoo Mart gewachsen ist. Die Rictz - Stistnn g soll wirksam werden, sobald sie die Höhe von 1000 Mark erreicht hat, was sür übernächstes Jahr zu erwarten ist. Die Zinsen der Rietz-Stiftung solle» armen Kameraden zufliesßcn. Bo» Interesse war noch die Mitteilung, daß die vom Landcsver bandc ausgestellte sächsische Rvrmalsencrlöschordnung durch Vermittlung der Landesbra»k»verncheru»g als Muster von Rußland erbeten worden ist. Tic sonstigen Beratungen waren interner Art. '^ — Der Gesundheitszustand in den größeren, über 15 000 Eiuwvhner zählenden Orte» des Königreichs Sachsen ivar im Monat Dezember v. I. ein recht günstiger, ob wohl die tägliche Durchschnittssterbltchkeit erheblich größer als in den drei Pvrmvuaten v>Lr; letzter« war noch weseut- lich geringer als in den D«zembermonaten 1006 und »907, überschritt iedoch ein wenig die mittlere Sterblichkeit aller gleich«,rügen deutschen Orte. Rach der Höhe der Sterbe zisfcr lanl lausend Einwohner und ans das Jahr berech net- ergibt sich nachstehende Reihenfolge der sächsischen Orte: Meerane 22,l, F-reiberg 21Z, Glanckmu 2l,l, Pirna 21,0, Wer da» 10,-j, Zwictan 10,2, Wurzen 18Z, Meißen 18,0, Chemnitz 17,o, Rcichenbach i. V. 17,0, Döbeln 10,:i, Plauen i. B. 16,0 Bautzen llgt, Crimmitschau 11,8, Dresden 11,7, Leipzig 11Z, Mittweida >1Z, Zittau 13,2, Aue 11,7, Annaberg 10,0, Stötteritz 10V- Die Zunahme der Sterbcsällc seit dem Ro vembcr hat sich unter den Kindern im ersten Lebensjahre stärker als unter den höheren Lebensaltern geltend gemacht: die günstigeren Verhältnisse gegenüber den Dezember mvnatc» der beiden Vorjahre zeigten fich indessen ziemlich gleichmäßig unter allen Altersklassen. Die Sänglings sterblichkeil war im Vergleich zur Zahl der Lebendgcborr neu am größten in Meerane, Mittweida, Wurzen, Pirna, Werdau, Reichenbach i. V„ Glauchau, Döbeln, Chemnitz, Zwictan, dem sächsischen Durchschnitt ungefähr entsprach sic in Plaue» i. V-, Freiberg und Zittau, und am geringste» war sie in Annaberg, Aue, Bautzen, Meißen, Crimmitschau Leipzig, Stötteritz. Dresden, — linier den Todesursachen sind im Dezember die vorherrschenden Krankheiten der Atmnngsvrgane und auch die der Verdauungsorga».' lBrechdurchsall, Magen- und Tarmtalarrhs nicht wesentlich häufiger, die Tuberkuloiefälle erheblich seltener geworden. Von den .Infektionskrankheiten waren wieder die Diph theriefülle am meisten vertreten, sic haben zugenommen und mehr Opfer als seit dem Januar 1008 in einem Monat ge fordert. Abgcnommeii haben dagegen Keuchhusten und Unterleibstyphus, unverändert blieb der Scharlach und häufiger wurden Kiiidbctüieber und Masern. Das Kind bettfieber hat in Dresden 7 Opser, in Leipzig 1, in Esten, nitz 2, i» Bantze», Glauchau und Wurzen je eins gefordert, der Unterleibstyphus in Dresden t>, in Leipzig, Chemnitz, Bautzen »nd Freiberg je eins. Die Zahl der durch Gewalt verursachten Todesfälle war im Dezember niedriger als in den nenn Vormonaten. — Tie Gabelsberger-Feier des OrtSverbands der Gabele- bergerschen Stenographenvereine »u Dresden, die am Sonnabend im Tivoli stnltsand, batte eine überaus rege Anteilnahme in alle» Dresdner Bevölkerungsichichten gesunden. Unter den Erschienene» bemerkte man den Präsidenten des Ev.«luth. Landeskonsistorimns Dr. von Zahn. Geh. Schulrat Dr. Lange vom Kultusministerium. Oberlandesgerichtsrat Dr. Steinmetz. Stadtrat Professor Dr. Leh mann, Professor Dr. Schessler, mehrere Stadtverordnete, Vertreter vo» staatlichen und städtischen Schulen und der Dresdner Handels- welt. Die Festfeier wurde von Herrn Kciusmann W. Schink als Kommerslciter eröffnet, woraus der Vorsitzende des OrtSverbandes. Herr Assessor Dr. Lnmve, den Erichieiienen einen herzlichen Willkommensgrub entbot. Schon seit langer Zeit vereinigten sich nm den 0. Februar herum die Gabelsbergerschcn Stenographen, uni den Geburtstag des Meisters zu begehen und ihm zn danken, für das, was er uns hinterlassen habe. Obwohl die Stenographie bi- inS Altertum zuriickreiche, sei sie dennoch ;u den modernen Er rungenschaften zu zählen, da sie für den modernen Menschen eine Waffe im Kampfe ums Dasei» sei. Gabelsberaer würde auch dann noch gefriert werde», wenn die Vielheit der Systeme untergeben würde in einem einheitlichen System, denn es könnte doch nur genommen werde» a»S den Elemenlen der verbreitetsten Systeme und diese gingen alle auf GabelSberger zurück. Ter Redner ließ seine Worte ciusklingen in einem Hoch auf König Friedrich August, den Protektor des Sächsischen Landesverbandes „GabelSberger". in das die Anwesenden freudig cinstimmten. Den musikalische» Teil des Festabends bestritt in vortrefflicher Weise die Kapelle des Narderestenegiments: mit gesanglichen Darbietungen erfreute die Erschienenen Herr Opernsänger Häbler. Im Mittelpunkte des Interesses stand der Feswortrag des Herrn OberregierunoSrats Professor Dr. Clemens. Der Redner, schon beim Auftreten mit Beifall begrüßt, schilderte zunächst die näheren Umstünde des Tode» GadelSbergers und die Ehrungen, di« er i» Deutschland und Oesterreich erfahre» hat, um dann ausführlich auf ei««