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für Lre«- ien dct >ogl,ch ,wt>. matt,erZmra-un,<a, >L«n»- und Mo»in«u nur einmal> 2 bvMk., dar» audwartiaeKom- miisi-nar« «ilo MI. Sit »inmdllger Zue „eUuna durch dl« Po» »M.tovnettefteUgetd,. Tie d«n Leiern von Dresden u. Um-ebun, -m r«,» vorher »u. ,ekelte» »dend-Xu«. gaben erhallen dle au«, waniaen Betiehee mt, der Morgen-Auhgabe lulamme« »ugestelll. )lachdru<nm madeut, Ilcher Quellenangabe t.D>««d. «achr."> ,u- läisih — Unverlangt« Mauuikrtvi» werde,, nicht »ulbewahrt. Tclegramm-Adresie: Nachrichten Trcadrn Druck uni» Derlag von kiepsch L Reichar-t in Dresden. Dauxtgescbäftsstellh': Maricnstrasie 58'ssO. Fenispreche,: Nr. U und Familien ^auut.r.. ««uv Trcvdeu 20 ü - OtejdM'- eigeu . . der Prwatsettc 4c, SDP».; die t.ve»ipaln»' ^eUea.T^^etlrLv^' — In Nummern nach Tonn u -eierlagen die emipalügc Grunr »eile.ausPvuul seile 40 Pj.. ^amitie«! liact.ricdten a. DreHec-. dü'<»u'undvi>i:25» P AlN-warrtge .1ustru,ik mir gegtu Aora.l.1,s MUma. — Jede) le^dlar: r.i.'leL 10 'z?,. 1—s kokxodlluckv. UM«Il>. MM. MIÄ. Wllim »live «Nkvlielnbai' gevorclensn Ii,eta»geg«i>8tänae tär f>8U8 »Nil Nvril. 8port etl Aüv ortrc;o Lssev. Im Königl. Rcsidenzschloß findet heute abend Kammer- ball statt. Zn einem zu Ehrensriedersdorf gehörigen Ortsteile sind die schwarzen Pocken ausgebrochcn. König Eduard stattete heute der Stadt Berlin einen offiziellen Besuch im Rathaus ab, dann fand in der Eroßbritan- nischen Botschaft ein Frühstück statt. Dem preußischen Abgeordnetenhaus ist eine neue Berg novelle zugegangen. Im Geodätischen Institut bei Potsdam wurden gestern zwei Fcrnbeben registriert. Neueste Drahlmel-ungen vorn i 0. Februar. Das englische KönigSpaar in Berlin. Der offizielle Besuch im Rathaus, Berlin. iPriv.-Tcl.s Honig Eduard stattete beute der Stadt Berlin einen offiziellen Besuch im Nathauie ab. Die inneren Räume des Rathauses trugen einen künst lerischen. vom Staütbanrat Hoffman» entworfenem Fest- schmuck. Zum Empfang hatten sich auch Reichskanzler Fürst Bütow, Staatssekretär o. Schoen und der englische Botschafter Sir Goschen cingefnnden. Kurz nor ^2 llkir erschien König Eduard in preußischer Generalsnuisorm mit dem Abzeichen eines Geiiet-alfeld- marichalls. Er wurde vom Oberbürgermeister Ktrschnür und Bürgermeister Tr. Reickc, denen sich Stqbtrat Selber» und die beiden Ttadtnerordnetenvorftelier> Michelet und Cassel angeichlossen hatten, am Tore des Rat hauses empfangen. Ter .Honig drückte dem Oberbürger meister wiederholt die Hand. Nachdem auch das «steinige die Wagen verlassen hatte, wurde der .Honig über die Frei treppe direkt nach dem Festiaal geleitet, wo er mit den Herren auf Sesseln Plast nahm, Gleich daraus intonierte die Kammergesongsuereinigung der Berliner Liedertafel l die R eg r ü st n ng Sh u in n e. Danach nahm Oberbürger meister Kirschner den goldenen Becher, ein Werk altdeut j scher lGoldschmiedcknnst. der zu dem Besiste des Märtischen! MuseumS gebürt, und bot dem Könige den Ebrcntrn n l mit 68er Stciiibergcr .Habinett. Während der Oberbürger meister den Becher darr eichte, sprach er einige Begrüß»ngs- worte. Es waren nur wenige Laste, da offizielle Reden vermieden werden sollten. Ter Honig dankte für den Aillkommensgrnst und nahm den Trunt, den er dem Wohl der Stadt weihte. Tann zog der König die Herren in ein längeres Gespräch und liest sich einige der' Stadtverord neten vorstellen. Hieraus wurde der Rnndgang durch die RepräiciiiationSräume des Rathauses angeircte». Auch den Reichskanzler begrüßte Honig Eduard wahrend seines Aufenthaltes im Rathanse. Unter den Ehrengästen des Magistrats befand »ich auch der frühere Oberbürgermeister uird spätere Finanzminisier Hobrecht. Dieser hatte die Einladungskarte zn Hanse vergesse», weshalb ihm aniangS der Zutritt verweigert wurde. Zur Fcstsaale brachte der Stadtnerordnetenvvrstehcr Michelet ein dreifaches Hoch aus de» Honig ans, das kräftigen Wiberball fand. Der König verabschiedete »ich hieraus an» das liebenswürdigste und kehrte »ach dem Schlosse zurück. Daü Frühstück in der grostbritanuischen Botschaft. Berlin. Gegen 12-L, Uhr begaben sich der Honig und die Königin zur grostbritanuischen Bot schaft, wo ein Frühstück statksand. Sir Edward Goschen und Ha dp Goschen empfingen das HönigSpaar. An dem Frühstück nahmen autzcr dem Botschafter und seiner Ge mahlin teil die Herren der Botschgst mit ihren Damen, das Gefolge und der Ehrendienst, alle in Berlin akkredi tierten Botschafter mit Gemahlinnen, Reichskanzler Fürst s Büloiv nebst Gemahlin. Staatssekretär Freiherr v. Schoen, der dänische Gesandte v. Hcgerinann-Lindcncrvnc mit Ge mahlin, Fürst Anton Radziwill, Botschafter Gras Wolsf- Metternich, Herzog und Herzogin von Ratibor, Fürst und Fürstin zu Fürstenberg, Fürst und Fürstin Ptcst, Frei herr und Freifrau v. Reischach, Baron Seckendorfs, Geuc-i ralloiisul n. Schwab ach. Ter Honig empfing nach dein Frühstücke eine Tepntaiion von 14 Hcrr.en der englttchen Holonie unter Führung von Mr. Lvnth. die eine Adresse überreichte. Die NatiouaUiberole» und die Rachlaststeuer. Berlin. <Priv.-Tel.s Die Erklärung des natio- nalliberaten Abgeordneten Tr.' Paaschein der Steuer- lommissiou des Reichstages zur Nachlast st euer am gestrigen Tage lautete, seine Freunde hätten schon inehr als einmal sich dagegen ansgesprochen. F» dieser Situa tion sei es wirklich wertlos, Gründe und Gegengrnnde immer wieder abzuwägen, da inan mit der Möglichkeit der Nachlaststeuer überhaupt nicht rechnen könne. Er hebe ausdrücklich hervor, daß seine Freunde die Steuer nicht wegen der finanziellen Belastung ablchnten, iondern »veil sie im ungeeignetsten Moment das Vermögen zu fassen suche. DaS sei allerdings ein Fmpondcrabile allerschlimm- »ter Art. Das gäbe ein Hereindrüngen in Privalverhält- nisse, das dem Bewußtsein des deutschen Volkes zuwider sei. Bei einer ReichsvermögenSsieüer würde es sich nicht um so große Sätze Handel», sie könnte in großen Staffeln und in einer nicht schikanösen Weise erhoben werden. Sic würde viel weniger Erbitterung Hervorrufen, als die Nachlabsteuer. Diese sei auch viel mehr ein Schrittmacher der Sozialdemokratie. Die Stimmung in der Kommission sei jetzt so, dast nur ein kleiner Bruchteil, nämlich die Sozialdemokratie, für die Vorlage sei. Die Freisinnigen zögen die Vermögenssteuer vor. Aus den Re'chstagskommisfioncn. Berlin. lPriv-TelF Tic B u ö g c t t v m m i i s i o n des Reichstages beriet heute zunächst den. Etat des Reichstags. Ter Vorsitzende der Kommission bemän gelte die Höhe der Truckkosten des Reichstags. So habe allein die Denkschrift über die Finanzreform IM OM Mt. erfordert. — Präsident Gras Ltolberq bat um Richtlinien. Es sei vielleicht richtig, dast 00 Prozent der Herren Abgeord neten eine solche Denkschrift nicht lesen, aber 1 Prozent lese sie doch. Die Satzkosten betrügen -H der ganzen Summe. Ans ein paar hundert Exemplare mehr oder weniger komme cs nicht an. — Schließlich wurden die Abgg. Erzbcrger lZcntr.s, Singer (Loz.l und Dr. Wagner lkons.» mit der Vorprüfung dieser Angelegenheit betraut. Ferner wurde eine endgültige Regelung der Frage der Freisahrtarten der Abgeordneten angeregt. Der Seniorentonvent wird »ich damit beschäftigen. — Weiter wurde der Etat des Reichs- eisenbahnaintes beraten, wobei der Präsident des Rcichs- eisenbahnamtcS mehrfach vertrauliche Mitteilungen machte. Für das Bureau des Reichstages soll ans Beschluß der .Honnnission der Achtstundentag dnrchgesührt werden. Dann verhandelte die Bndgettvnunission über den Etat für Neu-Gninea im Anschluß an die gestrige Abgevrd netenberatnng der Postdampfer-Subventiovs-Borlage. Ta<- Ergebnis ist, dast in den» Etat für Neu-Guinea 150OM Mark Ausgaben gestrichen wurden, »vorauf die Postöampse, Subventions-Vorlage genehmigt wurde. Dagegen stimmten nur die Sozialdemokraten. Chemnitz. Den „Chemn. N. Nachr" wird au-.- Eh r c n s r i c d e r s d v r s berichtet, daß dort in einem von der Stadt abseits gelegenen OrtStcilc in dein Gehöft eines Wirtschaftsbesitzers die schwarzen Pocken anSgebrochen sind. Von mehreren Familien liegen zahlreiche Äinder an der Hrankheit darnieder. ES sind vier Hrankcnstatio nen errichtet worden. Bisher ist kein Todesfall zu ver zeichn en. Hal l c. ,Fn Ammendori wagten sich gestern nachmittag mehrere Hnaben ans das ichivachc Eis der vom Hochwasser überschwemmten Wie'cn hinter der Schasbrücke. Drei zehn- bis zwölfjährige Ä naben kamen hierbei bis dtchi an die hoch geh en de Elster. Alle drei brachen ein und er tranken. Eine Leiche konnte bereits geborgen werden. Potsdam. Gestern mittag 12 Uhr 88 Min. 5 Set wurde von dein Leismologischen Fnstrument des König liehen Geodätischen FnstitntS bei Potsdam ein stärkeres Fcrnbeben ausgezeichnet, dessen Herd in einer Entfer nung von SOOO Hilometern zu suchen ist. Um 8 Uhr 43 Min. nachmittags folgte ein zweites schwächeres Beben, das von demselben Herd herrührt. Paris. Fm -Pro.zcst wegen der Ermordung des Bankiers Romy wurde heute über die Angeklagten Renarö und CourtoiL das Urteil gesprochen. Die Ge schworenen bejahten die Schnldsragen, billigten den Auge klagten aber mildernde Umstande zu. Rcnard wurde zn lebenslänglichem und Conrtois zu »'Ojährigem Zucht hauS verurteilt. .. ... . > >i »,'»,«»-»>>>> ,«, LertlicheS uns Sächsisches. Dresden, 10. Febma» —Le. Majestäl der H ünig wohnte heute vormittag 0 Uhr der Rekrutcnbesichtirilng beim 2. Bataillon des 177. Fnsanteric-RegimenlS bei und wird nachmittags 4 Uhr die städtische Heil- und Psleganstalt an der Löbtaner Straße besichtigen. —* Höni.g Friedrich August, der am Diomag, den 15. ü. M-, dem Hcrzogpaarc von Altcnburg seinen offiziellen Besuch abstattct, tris-'t nachmittags 3 Uhr 53 Mn,, aus dem Bahnhof in Altenburg ein, wo großer Empfang stattfindet. öl-. Uhr ist im Herzoglichen Rösidenzschloi».' Galarasel und um 7'-- Uhr Galavorstellung im Hostheater angcfetzt. Dienstag, den l«>. Februar, vormittags 10 Ubr. besucht der König das Rathaus und fährt um 10 Uhr 45 MG. nach Leipzig. —* Sc. Majestät der König hat dem (Generalmajor z. T v. Wurmb das Komturkrcuz 2. Klasse des Verdienstordens mit Schwertern am Ringe und dem Sergeanten Trompeter Lehmann im 21. Ulanen-Rcgiment die FriÄnich August-Me daille in Silber mit dem Bande für Kriegsdienste verliehen und genehmigt, dast der Reichsmilitärgcrichtsrat Hauptmann d. R a. D. Duckart den Preustischcn Roten Adlerorden 8. Klasie und Major Frotscher im Gcneralslabe, kommaildiert zun» Preußischen Grostcn Keneralstabe, denselben Orden 4. Klasse und ! Oberleutnant Freiherr v. Mcyscnbugim 18. Jäger-Bataillon Gas Fürstlich Reustische Ehrcntrcuz 8. Klasse onlegen. Kunst und Wissenschaft. 7* Mitteilung aus dem Bnrcau der Königl. Hostheater. Zm Opernhausc »vird Sonnabend, den 18. Februar, Richard Wagners „Tristan und Fivldr" mit solgen- der Bejetzung ansgesührt: Tristan: Herr van Barp, Fsoldc: Frl. Zoder, Marte: Herr Perron, Hnrivenal: Herr Schcide- mantel. Melot: Herr Nebnichka, Brangäne: Fra» Bender- Schäfer. Seemann: Herr Grvsch, Hirt: Herr Rüdiger, Steuermann: Herr Büst'el. Königl. Opernhaus. Opern wie Aimä Maillarts „Glöckchen des E r c in i t e n" haben ihren besonderen Stil, zu einer seinen graziösen Ausführung des gcsong- lichey Teils must sich eine gewisse Pikantcric des Vortrags, leichte beflügelte Amnut gesellen, die im allgemeinen deut schen Sängern nicht als Naturgabe mit in die Wiege gelegt ist. Da berührte cs sehr angenehm, in dem Gast Herrn Fleischer von der Komischen Oper in Wien einen Bühnenkünstler tenncn zn lernen, dem die seltene Gabe eigen ist. Er gab als erste Rolle den Schwerenöter der Oper, den Tragoncruntcrossizier Belamn. Eleganz, slottes Wese», frisches Draufgängertum sind die Norbediiignnqen für wirkungsvolle Gestaltung solcher Charaktere. F» dieser Beziehung zeigte sich Herr Fleischer den Anforderungen voll gewachsen. Ihn empsiehlt eine stattliche Bühnenerschei nung. in seinem ganzen Wese» sind Kennzeichen, die än Paul Bulst erinnern. In seinem Bortrag blüh» etwas wie heitere Sinnlichkeit auf, er ist geschickt nuanciert und zün dend in der Wirkung. Die gut geschulte angenehme Stimme hat in der oberen Lage schöne ergiebige Töne, die Tiefe ist schwächer und nicht sehr farbig. Hier müßte noch eine andere Partie den nötigen Befähigungsnachweis für Las Ensemble des Dresdner Opernhauses erbringen. Es würde sich empfehlen, den jungen Sänger in einer Mozart- Rolle. als Graf Almaviva oder Don Juan, austrcten zu lassen. Für Kavaliere dieses Schlages scheint seine Art etwas zu haben, und wünschenswert wäre es, zu wissen, ob der Sänger Mozart singen kann. Fräulein Serbe sang die Rose Friquet sehr schön mit künstlerischer Feinarbeit, nur beim Ansetzcn und Auswinnen der Kopstöne durch eine leichte Indisposition gehindert. Innige, zarte Stellen, „wie ist mir doch, seit ich geliebet werde", liegen ihr noch besser als muntere. Die große und schwierige Arie des letzten Aktes gelang ihr besonders gut. Ihr Spiel war mehr gewandt und liebenswürdia als pikant. Darstellerüch farblos, aber gesanglich ungemein stilecht und stimmlich hervorragend schön ist der -Lplvain des Herrn Grvich. Die. dunkle warme Stimme der Frau Bcuder -Schä » e r fühlte sich in den Kantilenen der Georgette wohl. Die An teilnahme des Ebores an den Borgängen tonnte eine be trächtlich lebhaftere sein, überhaupt ruht aus manchen Szenen Staub, der die Unmittelbarkeit der Wirkung ver mindert. Das Haus war ausfallend schwach üch'iichi, der Beifall aber nach den hübsch ansgesührten Gcsangsnnm- mcrn sehr freundlich. Iig. Bereinigung der Musikfreunde. Fm Vcrcinshause veranstaltete gestern die Bereinigung der Musik freunde ihr viertes dicswintcrlichcs Konzert, das einen »ehr anregenden Verlaus nahin. Der illustre <'6ast des Abends »oar Prosessor He nrpMarteau , der Becthovcirs Violinkonzert und Regers 2. Sonate aus Op. 00 für Solo violine mitbrachte, lieber die klassische Vollendung von Marteaus Spiel braucht nichts Neues gesagt zu werden. Die kristallklare Reinheit der Fntonation gehörte von jeher zu seinen vielgepriesenen Vorzügen: auch i» der Leichtig keit der Bogensührnng, der weichen Rundung des Striches hat der hervorragende Geiger jetzt den letzte» Höhepunkt er reicht. All die technischen Vorzüge treten aber zurück gegen die geradezu vorbildliche Beherrschung des klassischen, abgeklär ten und dabei doch warm belebten VortragSstils. Seiner Auffassung und Interpretation des Bectliovenkonzerts dürften heute nur ganz wenige als ebenbürtig an die Seite zu Hellen sein: kaum ein zweiter Geiger dürste sich finden lassen, bei dem sich das schäumende Temperament der Emp findung in eine ähnliche klassische Linienführung der Dar stellung abgeklärt hat. Wie ergreifend erklang gestern z. B- die Koda des ersten Satzes! Das war eine künstlerische Wethestunbe. Heller Jubel burchbrauste nach dieser Pracht, letslnng den Saal. Regers Soloviolinsonate aus D-Dur, die Marteau mit Vorliebe spielt, zeichnet sich nicht nur durch einen bewundernswert klangvollen Biolinsatz aus, sondern erreicht in den Ecksätzen trotz oder wegen der wenig verwickelten Harmonik durch geschickte thematische Fnndie rung echte sonatenbastc Plastik. — Der zweite Solist des Abends war Frl. Ilona Durigo, eine Altistin, dir über ein schönes und reiches Material verfügt. Tas Organ der Sängerin ist im ganzen gut ansgcbildet, nur in der Höhe klingt der Tvn gelegentlich ein wenig unfrei und ge preht, »vas dann ein leichtes .Flackern der Stimme zur Folge hat. Vielleicht tonnte die Sängerin ihre sicher hüb schen Mittel noch reicher entwickeln, wenn ne die Stimm - weiter' nach vorn bringen könnte. Dadurch ergäbe sich dann die noch nötige schärfere Akzentuscrung der Aus spräche und deutlichere Färbung der Vokale von selbst. Frl. Durigo sang die OrpheuSarie aus Glucks Mnükdrama und vier Lieder von Grieg, Kjernlf, Strauß und Wolf mii vielem Ersolg, sür den sie mit Regers „Waldciviamlcil" dankte. Die Klavierbegleitung führte Herr Emil Klin ger sehr zart und zuverlässig ans. Das Gewerbe hauS-Orchester unter der h-ngebenden Leitung non Herrn Will», Olsen steuerte außer der guten Beglei tnng zu Beethovens Konzert noch zwei Svlonummern zun, Programm bei: zur Erinnern»» an die lOO. Wiederkehr von Mendelssohns Gebnrtslag die Ouvertüre Fingalshölilr und drei Stücke sür Streichorchester von Main'». Letzteie murden hier z»m erstenmal gespielt. Man hat mit ihrer Aufführung dem berühmten spanischen Violinvirtuosen wohl einen Gefallen, sicher aber keinen Dienst erwieien Denn die Stückchen geben, ausgenommen vielleicht das von tristanüchcr TvdeSstimmnng geschwellte, mittlere, kaum mehr als oberflächliche, der persönlichen Note fast ganz bare Unterhaltungsmusik. Die Bereinigung der Musikfreunde aber kann mit Stolz und Genugtuung ans den im ganzen so wohlgelungenen und an künstlerische» Eindrücken G reichen vierteil Abend zurückblickc». 8. v. Berliner Leben ü. Berlin, 4. Februar. Eine oer erireulichsten Erichcinungen des modernen Großstadtlsbens sind die erfolgreichen Versuche, die Kunst dem Verständnis des Volkes näher zu bringen, das Voll der Kunst zu gewinnen. Früher glaubte man. dast Hie Ar