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- Erscheinungsdatum
- 1909-02-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190902082
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19090208
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19090208
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-02
- Tag 1909-02-08
-
Monat
1909-02
-
Jahr
1909
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-ir. »v. Seite Montag, 8. Februar tvtttt AnguttuSalle« belegen«» Häuser alle voll Wasser. Auch zu Be- t,iel>«einsteUnngc»i iiat das Hochwasser geführt. Der Weberei- und Spiunereibetrieb der Finna «edor Zschüle L Co. steht vollständig, da daö Wasser in de» Maschinemaum gedrungen ist und die Ma schine» außer Betrieb »eßte Auch in der Tuchfabrik I. F. Caspari iaht der Betrieb vollständig. Im Grundstück der Firma HönickeL Thiele sind dir Hinleraedäude vollständig vom Wasser einae- ichlossen. Gleich einer Insel ragt auch das Roiheiche Grundstück am hohen Steg aus den Fluten. Einer weiten Wasserfläche gleicht auch der Sladpark links der Roder. — Bei der Wafsertatastrophe, welche das Erzgebirge heiminchte. ist die Greifen talbrücke ei» ges» ürzt Die Brücke befand sich an der fiskalische» Straße, welche Ge >ier mit Ehrensriederödorf verbindet. Oertliches und Sächsisches. — Le. Majestät der König besuchte gestern vormittag den Gottesdienst in der katholische» Hoskirchc. Mittags ,l Uhr fand bei Ihrer König!. Hoheit Prinzessin Mathilde Iamilientasel statt. In den Nachmittags- stunde» unternahm der Monarch mit den Prinzen Löhnen einen Ausflug. — Le. König!. Hoheit der P r i n z Johann Geor g beinchie am Lonnabend die Galerie Ernst Arnold, Lchlvsmratze, nnd besichtigte die Kollektionen von Louis Eorinth, Katharina Lchaefsner, »oivie der belgischen K im stier. — Das Programm für den Künigsbesuch in Leipzig vom lo. bis l8. Februar lautet: Dienstag, 10. Februar: Antnnst in Leipzig mittags aus dem Bäuerischen Bahnhöfe, -'.l'-llhr nachm. Abfahrt vom Palais nach dem neue» Gar- ikiionlazaiett. ö Tafel. 8,I7> Benich des Akademischen Turn abends. Dvrvthcenstraße o. 9 Abendgesellschaft bei dem Kommandierenden General. Mittwoch. l7. Februar: Uhr vormittags Abfahrt nach der Fabrik sur Draht ieilbahnen niiv. Adolf Bleichem n. Eomv. in Leipzig- Gohlis. Kaiser F rieü r ich st roste 24. I I,lö-l2 Bvrlesnng des i'»e». Rats Professor De. Hering, Lieöigst roste in, über Augenlänichnnge». k-'.kd—l Borlejung des Geh. Iliaies Pro-essvr Di. Wach in der llniversitäl. 2,AI nachm. Fahrt nach dem Grasssimnseum iLammIung des Herzogs Adols Friedrich von Mecklenburg». 2 Inlirt über den Fleischer- vlotz und durch die Pfaisendorser Lira sie nach der höheren Mädchenschule. Döllnitzer Ltratze 2. 5 Tafel. 7.20 Neues Theater. 0 Im RatSstübchen lEingang vom Nathansein gang >iuö». Donnerstag, 18. Februar: 0,l5 Uhr zu Fuß nach Professor Dr. La mp rechts historischem In stitut. Universitälsstratze ll «goldener Bär». lO in der Nvrendruckerei C. G. Nöder. LeipzigMcudnitz, Gerichts weg 5. 10,40 Eintreffen bei der Erdbebenwarte, Talstraße Nr. 25, Besichtigung des Seismometers. 11,13—12 Bor lesung des E1el>. HosrateS Professor Dr. Chun, Zoolo gisches Institut. Talstratze 82. 12.15—1 Borlesnng des Pro fessors Tr. I h mels, Auditorium 20. 2.40 nachmittags Fahrt über den Trvndlinring nach dem Fleischerplatz. Alarmierung der Fenerivchr. Fohri durch die Südstraße nach dem Waisenhaus, Leipzig-Connewitz. Elisenstraße 132, und Besuch des antzotzenden .Kinderheims, Schesselstraße Nr. 42. 5 Tafel. 7,20 Geivandlianskonzert. Nach Been digung desselben 'Abreise vom Dresdner Bahnhvse. Als 'Nachfolger des Geheimen NegiernngsrateS Kalahne in der Leitung der Geichoste der Neichsbank- I> a n v r ü e l I e Leipzig ivirü nach einer Meldung der ..L. N. .»,'." der Bvrsiand der Neichsbanksielle Eheinnitz, Bankdirelior Ernst ,F r e » l e l. bezeichnet. Das Mandat des Reichstags,bgeorvucteu Goldsteiu iin 2Lghltreiie Ltvllberg - Läuieeberg war in letzter Zeit «gegenständ von Gerüchte», nach denen die Sozialdemokratie inivlge der Erkrankung des jetzigen Mandatsinlmbers mit einer baldigen Neuwahl rechne nnd dafür den Genossen Schöpfliu ausstellen wolle. Herr Lchvpflin bestreitet, das daran irgend etwas Wahres sei, und auch das sozialdemo kratische Organ in LeipIg erklärt, üatz der Gesundheits zustand Goldsteins keine Beranlaisung biete, sich mit seinem etwaigen 'Nachfolger zu beschäftigen. — Der herein für das höhere Mädchcnschnlwcseu im Königreich Sachsen ragte gestern vormittag bis in die Nach- miltagsstunden hinein in der Aula der städtischen höheren Töchterschule zu Chemnitz, um auf Anregung des säch sischen Kultusministeriums Stellung zu nehmen zu der preußischen Neuordnung des höheren Mäd - ch e n schul w escns, wie sie durch die unlängst erlassenen „Bestimmungen" nnd „Anssülirnngsbestimmungen" mit Wirkung vom I. April d. !I. ab für das ganze Königreich Prentzen verbindlich ist. Tie Frage des weiteren Ausbaues der höheren Mädchenschule zum «L n z e u m" iFrauen- schnle», zur L c h r e r i n n e n b i l d n n g s a n st a l t und zur L t n d i e n a n st a l t stand wegen Zeitmangels nicht gns der Tagesordnung der gestrigen Berignimliing. Man beschränkte sich vielmehr ans eine Erwägung derjenigen Frage». die die Organisation nnd die lliuerrichtsgestaltniig der zehnstnsigen höheren Mädchenschule als einer in sich geschlossenen Bildnugsanstalt betreffen. Die Rücksichtnahme ans einen Weiteransban der Mädchenschule zur Vorberei- inng aus bestimmte Frauenberufe hat in den neuen preußi schen Lehrplänen manche Umwälzungen gezeitigt, die bei allen denen Bedenken erwecken müssen, die der Meinung sind, daß ein tOsabrigeS inngc's Mädchen, das zehn Jahre lang die höhere Mädchenschule besucht hat, durch diesen Besuch eine bis zu einem gewissen Grade abgeschlossene, ,n gutem Sinne höhere iober nicht gelehrte» Allgemein bildung erreicht haben müsse, auch ohne sich noch einer andermeiten höheren Bildungsstätte znznwenden. Mit anderen Worten: die zehnstnsige höhere Mädchen- ichule darf nicht zu einer bloßen Vorder ei- iungsanstalt für Hausholtungs-, Seminar-, Obcrreal- ichiil, Nealglimnnnal- oder Giiiniiasialtnrse werden. Die lachsischeii Bestrebungen gehen, diesem Grundsätze ent- prechend. dahin, der höheren Mädchenschule ihre bisherige Selbständigkeit und BildniigSgeichlossciiheit zu wahren, ohne jedoch ans eine an ihre zehn Iahresknrie sich anschlie ßende Weitersülirnng der Bildungsgelegenheiten für das weibliche Geschlecht — namentlich in der Richtung nach der U n i v e r i i t a t s r e i s e hin — zu verzichten. Da aber jedenfalls der zuletzt angcdeutctc Weg doch nur von ver- Iioltnismostig wenigen, hervorragend begabte» jungen Mäd chen beschritlen werden dürfte, sv wäre cs unzweckmäßig und ungerecht, um dieser wenige» willen die gesamte Mäd- chenbildnng in ibrcn erprobten Grundlagen zu erschüttern und bei ihrer Neuorganisation alles nur ans die zu er reichenden „Ainchlüsie" zu fachbernslicher oder gelehrter Weiterbildung zuznichneiden. Da schon vor Einberufung der gestrigen Versammlung über diese grundlegenden fra gen unter den Vereinsinitgliederii völlige Einmütigkeit herrschte, so konnte der 'Versitzende. Herr Dir. Pros. Tr. Döbler »Tresdcn, in seiner Begrüßungsansprache, die zugleich den erschienenen Ehrengästen, n. a. den Herren Geh. Schulrat Dr. Müller (als Vertreter des .Kultus ministeriums» n»d Herrn Bürgermeister Tr. Hübsch- mann «als Vertreter der Stadt Chemnitz» den Dank für ihr .Kommen votierte, unter allgemeiner Zustimmung dar aus Hinweisen, daß die Beriammlung lediglich zwei Aus gaben z» lösen gedenke: nämlich: «i die Festsetzung einer neuen S t n » ö e n ta be l l e und b» die Festsetzung neuer Lehrgänge für die zehnstnsige höhere Mädchenschule, und zwar im Hinblick und unter Berücksichtigung der neue» vreußischen Bestimmungen über diese Dinge. Einstimmig wurde zunächst eine wichtige Abweichung von der vreußi- 'chen Stundentabelle beschlossen, nämlich die Beschränkung der Wochenstundenzahl für die Mittel- und Ober- stufe auf 20 »statt 21 und 22» und die Vermeidung deS wriinghaitc'n Anwachsens der Wochenstundenzahl von 22 ans 2i »von Klasse 8 zu 7». Durch diesen Beschluß soll, wie bisher iwenigstens für die obligatorischen Jacher», der Nachmittagsunterricht und damit ein täglich zweimaliger Weg zur Schule vermieden werden, was nicht nur im Intcresie Enticrntmohnendcr liegt, sondern auch in Rück sicht auf die zarter« und schonungsbedürftigere weibliche Konstitution der Mädchen geboten erscheint. Weniger tief greifend waren die anderweiten Abweichungen von der preußischen Stundentabelle, die zum Beschluß erhoben wur dem Die wesentlichsten sind die folgenden: 8. Klaffe: 2 Stunden Heimaisrunde Matt 1 HeimatSknndr- und 1 Raiurgeschichtsstunde». 4 Stunden Rechne« Matt »». 2 Stunden Singen Matt 1»: 7. Klaffe: k Stunden Franzö siich istqtt 8j. 4 Rechnen ,8j. 1 Zeichnen iS»; ». Klage; 1 ««"gen «B: V. Klaffe: desgl.: 4. Klaffe: 2 Naturgeschichte s8». S Turne» t-tt, 1 Singen tR: 3. Klaff«: 2 Turne» lü».- S. Klaffe: deSgl..- 1. Klaffe: 2 Geschichte tS». 3 Naturlehr« t2», 2 Turnen (3j. Gegenüber der bisherigen Stunden tabelle der sächsischen höheren Mädchenschulen bedeuten diese Beschlüsse jdie selbstverständlich nur Bvrschläge für die endgültige Regelung der Stundenzahl seitens deS Mliiisteriums sind» namentlich insofern wesentliche Aende rungeu. als der mathematisch-natunviffenschaftliche Unter richt erheblich verstärkt, dagegen französisch Mm ie eine «tunbe in der 7. und «I. Klasse» und Schreibe» tum 1 Stunde in der Klaffe 7» gekürzt werden tollen, ferner kann der z>iudarbeitsnnterrichi in den Klaffen 2 bis 1 nur uoch als wahlfreies fach austrete». während in der ü. Klaffe zwei halbe Turnstunde», in den Klaffen 8 und 7 ie eine Zeichen stunde neu austrete». tIm lausenden Schuljahre sind ein zelne dieser 'Neuerungen bereits probeweise eingesührt wor den.» Lange nnd eingehende Beratungen, die aber in der Hauptsache nur fachmännisches Interesse hatten, dienten so- dann der Ivrtsetzuiia der Lehrgänge für die einzelne» Unterrichtsfächer. Bon allgemeinerer Wichtigkeit ist die Tat sache, daß bezüglich des Religionsunterrichts im Gegensätze zu hinlänglich bekannten Zeitströmnngcn ohne jedweden Widerspruch beschlossen wurde, »eben der Ge schichte des BvIkeS Israel und der Geschichte deS Christen tums auch Luther» Kleinen Katechismus den religiösen Unterweisungen zugrunde zu legen. Herr Geh. Schulrat M üller, der vor Eintritt in die 'Verhandlungen der Ver sammlung die Grütze und Wünsche Sr. Erz. des KulinS- nlinisters Dr. Beck übermittelt hatte, begrützte in der Debatte mit besonderer Genugtuung auch die in den Lehr pläne» vorgesehene Aufnahme vvn Belehrungen über die christliche Ltebestätigkcit, die Werke der inneren und äutze- ren Mission und die Notwendigkeit der Ausübung prak tischen Christentums. Als Referenten für die einzelnen Unterrichtsfächer hielten knavpe Vvrträgc: Dr. D i e t e r l e- Lcipzig sRcligivn», Prof. Dr. W ü r f s e l - Chemnitz nnd I-rüulein Martens-Leipzig (Deutsch», Irl. Schulze- Leipzig «Geschichte», Prof. Dr. H o f s ma n n - Dresden lNaturwissenschasten», Dr. W. Schulze-Leipzig iRcchnen und Mathematik», Prof. Dr. Hupfer-Dresden »Erd- künde», Pros. Dr. W u t t i g - Dresden »Englisch». Aräulein Dr. D op sch a l - Leipzig iIranzösischt und Oberlehrer Hallig-Dresden (Gesang». Da in einigen Fächern nicht völlige Uebereinstimmung der Meinungen erzielt werden konnte, wurde eine Weiterberatung dieser Disziplinen in je einer fünsgliederigen Kommission beschlossen. Die Er ledigung geschäftlicher Angelegenheiten und ein gemein sames Mittagsmahl, das allerdings infolge der langaus- gedchnten Beratungen beinahe zu einem Abendessen wurde, hielten die Bereliisinitglieder »och längere Zeit beisammen. — Di« cvangelisch-luthcrischc Lan-essynode. die heute zu einer kurzen antzerordentlichen Tagung znsammentritt, ivird morgen, Dienstag, vormittag ll Uhr. ihre erste öffent liche Sitzung abhalten. Die 'Verhandlungen unseres säch sischen Kirchenvarlaments finden im Sitznngssaale der Zweiten Ständekammer statt. - 'Vorarbeiten zu einem nationalen Tarifvertrags- wcscn im Schncidcrgewerbe. Wie uns vvn seiten des „All gemeinen Deutschen Arbeitgeberverbandes für das Schnei- dergcmerbe" mitgeteilt wird, ist zwischen diesem und sämt lichen in Betracht kommende» Gehilsenvcrbändcn neuer dings ein 'Vertrag abgeschlvii«» worden, durch welchen alle im Rahmen dieser Organisationen vorhandenen Tarif verträge durch die Hauptverbände übernommen wurden. Gleichzeitig wurden in diesem Vertrage einheitliche Be- ilimmungen über den Abschlutz von Tarifverträgen, Ar- beitsverträgcn, über die Einsetzung vvn Tarifübcrwachungs- Kvmmisfionen und die VermittlungStätigkcit der Haupt- vorstände im Falle von Tarifstreitigkeiten getroffen. Schlietzlich wurde bei Gelegenheit des Vertragsabschlusses auf Antrag des „Allgemeinen Deutschen Arbeitgeberver bandes iür das Schneidergewerbe" die beiderseitige Be reitwilligkeit zum Ausdruck gebracht, alsbald mit den Vor arbeiten zu einem nationalen Tarifvertragsmesen zu be ginnen. In den beteiligten Kreisen erwartet man, Satz durch diese Vereinbarungen allmählich die alliährlichen Be unruhigungen des Gewerbes vermieden und die Lohnsragc aus dem Wege gegenseitiger Verständigung gelöst werden kann. — Vortragsabend. Der im vorigen Jahre an die Universität Leipzig berufene Professor Dr. Hunzinger wird heute abend im grotzcn Vereinshaussaale über das Thema: „Religion als persönliches Leben und Erleben" sprechen. Rechtzeitiges Erscheinen zu dem 8 Uhr beginnen den Vortrage ist bei dem zu erwartenden starken Besuch zu empfehlen. — Uuterhaltungsabcud des Fraueu-Vercins der Martin Luther-Gemeinde. Dienstag, den 1«. Februar, nachmittags 4 Uhr, findet in den prächtigen Sälen des Etabltiseinents Waldichlötzchen eine Wvhltätigkeits- 'Veranstaltung statt, deren künstlerische Darbietungen ebenso wie der gute Zweck — Unterstützung alter Mütter chen, Kinderspeisung, Wöchnerinnenpflege — ein regrS Interesse beanspruchen dürften. Frau Charlotte Bast« hat sich und ihre grvtze Kunst in uneigennützigster Weise in den Dienst der guten Sache gestellt: ebenso Adrian Rappoldi (Geiget, Louise Olbrich lGesang», Kammer virtuos Ritter Schmidt nebst Frau und Tochter (Mando line». Paul Wiggert iPistonsolo): außerdem noch ein Lust- spiclchcn. das nur von Damen der Gesellschaft dargestellt wird, und ein Kinderreigen, den die Turnlehrerin Frl. Gertraud Bier einstudiert hat. Eingeleitet wird der künstle rische Teil durch einen vvn Frl. Mia Glettz gesprochenen lustigen Prolog aus der Feder des Hofschauspielcrs Paul Neumann, in dessen Händen die Leitung der Darbietungen liegt. Vorher und nachher wie in der Pause werden Er frischungen verabreicht, und an den ?<erkaufsständcn wird es hvsfcntkich lebhaft zugehcn, zumal selbst unsere gefeierte Pauline Ulrich an einer solchen das Prvicktvrat über nommen hat. — Selbstmord. Am Sonnabend machte ein im Haute Rabenerstratze io ivohuhaiter 42 Jahre alter Maurer, wahr scheinlich in einem Schwermuteansallr. seinem Lebe» durch Erhängen ein Ende. — Seereisen. ,>iir Ncisclußige dürfte cs von Iutcrcssc sci», zu crsaftrcn, das, das lOcssgc Nclsc- und Lpcdttivnsburcau von A. tz. Mc » dc, Baiiknraßc 2. tzlelcgcnlicil zu Lccreijcn bictci, die iellntandig und unabhängig unternommen werden können, wobei indessen tzandausslnge in de» Änlaufhiifen unter bewähr tester Führung ciiigcsiigl werden. Tic .Kosten sind hierbei äußerst billig nnd stellen sich einichlicklich aller Lveica, Verpflegung. Füh rung. Magcnsahricn. CiniriiiSgeldcr usw. z. V. in Lissabon aus '.'X M. Tanger 12 M.. Malaga 18 M.. Algier 15- M.. Malta 8 M.. Taormina und Messina 22 M. usw. Tie Reisen werden durch vorzüglich cingcrichlelc Passagierdampser unternommen, die a» Bord anogezeichnci« Vervsieaung bieten. Tiese ist in dem Fahr preise eingeichlosseii. der z. V. von Hamburg nach Lissabcn Oll» M. beträgt. Auslünfie und Prospeklc kostenlos und bereitwilligst durch die Firma A. ?. Mendc, Vankstrahc 2, woietbst Billett» zu Ehemann, der Tischler Lobmann, «egen Aufsorderuns u»r Abtreibung und Beseitigung eines Leichnam- zu 8 Mo. natku Gefängnis und « Wochen Haft, Frau Poirr wegen Beihilfe zur Abtreibung zu ll Monaten Gefängnis, «lata Heine wegen desselben Delikts zu 5 Monaten Gefängnis, die übrigen Angeklagten zu Gefängnis- und Haststraien verurteilt. Bci der Angeklagten Frau Lvhmann hat der Gerichtshof strasschärsend berücksichtigt, daß sie schon schwere Borftrasen erlitten hat. auch wegen Abtreibung und Sup pelei, nnd daß sie als eine sehr geuieingefährlicht Person angesehen werden muß. Durch die vewetsausnayme haben di« Geschworenen und der Gerichtshof die Ueberzeugnng gewonnen, daß nicht n«r die an der Mitangeklagten Baum begangene Abtreibung erwrrien ist, sondern daß die Frau Lohinan» auch in dem an dem Dienstmädchen Emma Heine begangene» Verbrechen als die Haupttäterin an-usehen ist. Die Frau Lehmann hat bis zum letzten Augenblick dt« Tat geleugnet. — In der letzten Sitzung deS Gemetnderates zu Schön efeld bei Leipzig kam ein Schreiben der Amts Hauptmannschaft zur Berlesung. aus dem hervorging, daß die AmtShauptinannschast die Anfrage an die Stadtver w-altung gerichtet hat, ob sie noch wtllenS sei, die Gemeinde Schöneseld e i n z u v e r l c t b e n. Der Rat der Stadl Leipzig hat hierauf mitgetcllt, daß er hierzu nicht eher eine bestimmte Erklärung abgcben könne, als bis dle end gültige Entscheidung über die seit langem vorbereitete Ein gemeindung der bekannten sechs Vvrvrte vom Ministerium eingegangen sei. Im Interesse einer gedeihlichen Wetter führung der ganzen Angelegenheit ist eS daher zweckmäßig, wenn vvrlänsig alle weitere» 'Verhandlungen über die EinverleibuugSsrage ruhen, bis die oberste Behörde ihre Entschließungen dazu gefaßt hat. — Der Buchhändler, der am Svnnabend in Zwickau unter dem Verdachte, der Mörder der Friedrich- s ch e n E l> e l c u t e i u L cipz i g zu sein, verhaftet wurde, ist bald wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Er tonnte Nachweise», daß er zur Zeit der Bluttat im Ge- rtchtsgesängilis zu Danzig interniert war. — Zu der am 4. Juli in Aue stattfindenden Aus stellung vvn Hunden aller Rassen sind 8- bis M Rassehunde zu erwarte». — In Eber sb ach bci Zittau explodierte vor gestern in der »lectnniischeu Weberei vvn Wünsche im Apprc tnrranm eine .Kuprertrvmmel, wobei der Appreturmeister Adolf Rößler und der 2lppretcur Hermann Lange aus Ober friedersdorf sv schwer verletzt wurden, daß beide nach weni gen Stunden starben. Ein dritter Arbeiter konnte sich durch einen Sprung durch das Fenster noch retten. Sowohl Rößler wie Lange sind am ganzen Körper gräßlich zuge richtet. Stößler wurde der Kc>pf zerschmettert und ein Stück Holz drang ihm tief in den Leib ein. Beide sind verheiratet und schon Uber 30 Jahre in der Fabrik tätig. Die Ursache der Explosiv» ist noch nicht sestgestellt. — Oesseutliche Berfteigernngen in anvwilrtis«« Smtsgertchtr«. Mittwoch. 10. Februar. Nossen: Frans Eduard Zschocke» (Sait- wirlichaftogrundstlick: Wohnhaus, Seitengebäude und Garte» >20,8 Ar» in Niedcreula. an der 'Nossen—Wilsdruffer Slaatsslrahe. 22UM M. Iuvehör 5>W M. Dippoldiswalde: Hedwig Antonie verehel. Becher ged. Wagners Baiaitsieinbruch l8tH Ar» in Nicder- >raue»dors, 20 200 M. Aus den amtlicken Bekanntmachung«». gonkurie, Iahlungsciustellunge» nsw. Iw Dresdner A in t s g c r i ch l s b c z i r l : lieber de» 'Nachlaß des Privatus Earl Friedrich Fnrchtcgotl 'Wende hier »Scariastraße t'2» ist da» Kon kursvcrfahren eröiinei »nd Herr Auktivnalor Pechselder, hier, Drchgaiic I, zui» .Konkursverwalter ernannt worden. Kvnkurs- iorderuiigen sind dis zum 27. Februar auzumcldc». verei«Skale«»« lür deute; Drrsd. Ortsgr. d. Hüter. Bundes: Vortrag. Gewerbe-Verein: Vortrag. '/a8 Uhr. Neuer Dresdner Tiersch.-B«r.: Vortrag, 8 Uhr. Prim- Bogrnschützrn-Ges.: Faschings-Vogelwiese, „Zool. G." 8U. Wetterlage in Europa am V. Februar Lv«v. Unter Verstärkung des Druckes tnr Norden bat sich hier ein Hoch eno wickelt, unter besten Einfluß wir uns befinden. Wie erwartet, ist Frost «ingelreten. Da da« Hoch von Norden her fick» weiter über da« Festland ausbreüen wird, so ist eine Aenberung des Wetter« nicht ,u erwarten. Der Frost wir» stärker austrclrn, so daß in dem Steigen der Flüsse eln Still- stand in Aussicht fiel». Prognose für Montag den 8. Februar LV09. Nordwinde: meist heiler: stacker Frost: trocken. Glossen zur politischen Woche. Lriginalpreilen ohne Aufschlag ausgestellt werden. — Vom Leipziger Schwurgericht wurde am Sonnabend das Urteil im Prozeß gegen daS Ehepaar Lohmann und Genossen gesprochen Fra» Lvhmann wurde wegen fahrlässiger Tötung, begangen an dem Dien st Mädchen Emma Heine, deren zer- stückelte Leich.» in der Pleiße gefunden wurde. Beseitigung eines Le.chnams, Lohnabtretbung usw. zu 6 Jahren Zucht- Haus, 8 Wochen Halt und 8 Jahren EhrenrechtSverlust, ihr Fast scheint es, als wolle sich die hohe Politik auch daheim in Deutschland dem Gange der Naturkräste un passen — wohin »vir blicken stehen mir im Zeichen des Kampfes. Wenn nur auch, wie in der Natur, dem Kamps mit den tückischen Eisriesen ein sicherer Frühling folgen möchte! Einstweilen sicht cs »och nicht ganz danach aus! Kamps um die Finanzrcsorm, Kampf um bas Land tagswahlrecht, Kamps um ein Reichsbcrggesetz, Kamps um den Reichskanzler, und zum Schlüsse noch: Kampf der her vorragenden „Afrikaner" untereinander. Das genügt fürs erst«, wenn schon zum Glück auch tn der Politik nicht alles sv heiß gegessen wird als man es kocht. Jedenfalls ist vvn allen diesen Kämpfen -er um die R e i ch s f i n a n z r c f o r m der ernsteste, um so mehr, als während seiner Tuner der „Block" der der Regierung folgen den Parteien schon recht bedenklich in Gefahr geriet. Man täte überhaupt gut, den „Block" in „Ambo ß" umzutausen, haben docki nun schon Freunde und Gegner nach Möglich kcit auf ihn losgcklopst. Vielleicht wird ihm seine einst weilige Lebensdauer aber gerade dadurch garantiert, daß im Falle seines Zusammenbruchs vorläufig doch niemand etwas Besseres an seine Stelle zu setzen wüßte. Vielleicht ist auch gerade die eben gemeldete Ausnahme eines Antrags der Reichspartci in der Finanzkommission -es Reichstags geeignet, die preußischen Konservativen insbesondere zur Besonnenheit zu mahnen, der Antrag, nach dem im Falle der Ablehnung der Nachlaßstcuervorlage die Aufbringung des Fehlbetrags durch die Bundesstaaten aus Grund einer einheitliche» Feststellung ihres Gcsamtvcrmögcns gesetzlich geregelt werden soll. Diesen Vorschlag haben bereits der sächsische und der bäurische Finanzminisler wie der säch fische Bundesratsbcvollmüchtigte bekanntlich klipp und klar für unannehmbar erklärt. Mit anderen Worten, nach wie vor wird die Finanzresorm mit der Nachlaßsteucrsragc stehen oder falle», und die Partei, die durch unzeittge -Hals starrigkeit das Scheitern des ganzen große» Werkes her beisühren würde, würde eine so furchtbare Verantwortung auch der eigenen Wählerschaft gegenüber auf sich laben, wie sie bisher noch wenige Politiker getragen. Hoffen wir also, daß Block und 'Nachlaßsteuer auch fernerhin aushalten. wenn auch nur, weil an ihre Stelle doch niemand etwas anderes zu setzen weiß. Da sicht sich der Kampf.zwischen Reichskanzler und den Konservativen schon weit gemütlicher an. Der Reichs kanzler sollte in einer Rede die Konservativen bedroht und beleidigt haben, und diese sollten sich dafür zu seinem Sturze rüsten wollen. Die Feindseligkeiten begannen denn auch, aber es ging dabei wie ans Lein bekannten Münchner Bilderbogen: UnL jeder haut, nnd jeder sticht, Und einer trifft Len andern nicht. Und sv tat man das Klügste, was man tun konnte: der Reichskanzler erklärte, mit seinen Anspielungen die Son- servativen gar nicht gemeint zu haben, und dies« steckten nun nach einer feierlichen Erklärung ihrer Führer den eben noch so dräuenden Degen ein. Vielleicht hat bet dem rakcke» Friedensschlnß doch auch ein wenig -ie Ueber,
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