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- « - Schlaflos warf er sich di« -an»« Nacht umher. E» war ihm eingefallen. daß Schesfler gerade in d«m Moment in fern Zimmer getreten war. als er die Kassenscheine gewählt hatte Aber nein, das war alle» so unwahrscheinlich! Der junge Mensch würde doch nicht weiter in seiner Dachkammer darben, wenn er soviel Geld jm Besitz hatte. — Rur ein ganz raffinierter Verbrecher hätte dos fertig gebracht: und raffiniert war Alfred Schesfler nicht, o nein! Am nächsten Morgen fuhr Danbrück ganz zeitig in die Stadt. Sr suchte nochmals seinen ganzen Schreibtisch durch, wühlte auch in den Fächern, non denen er ganz genau wußte. daß sie ganz uninöglich das Geld enthalten konnte», und entdeckte natürlich nichts. Endlich blieb nichts mehr übrig, als die Polizei zu benachrichtigen. Nachdem auch dieses noch geschehen war. saß Armin in dumpfem Brüten a» ieirrem Schreibtisch und zermarterte sich den Kops, wo er den Dieb suchen und wie man ihn fassen sollte. Schließlich sag er nur noch da und erwartete, was sich weiter er» geben würde. Dieses Warten war das aufreibendste für ihn. und doch blieb ihm nichts andere» mehr zu tun übrig. Aus der Polizeiwache hatte man gleich bei der Aufnahme des Tatbestandes die Achseln gezuckt. — Das war doch zu seltsam! Ein unversehrtes Schreibtischfach, abhanden gekommene Kassenscheine — nicht der geringste Anhalt, wer der Dieb sein könne — es war nicht sehr wahrscheinlich, daß man Licht in diese dunkle Angelegenheit bringen werde! Inzwischen hatte Dr. Biese in aller Frühe Karla ausgesucht. Als er rn der Nacht von einem Künstlersest heimgekommen, hatte er gehört, daß Danbrück am Abend in aufgeregter Stimmung bei ihm gewesen sei Nun kam er fragen, was etwa geschehen sei. karla berichtete ihm mit fliegenden Worten. Sie sah bleich und übernächtig aus. und Biese gab sich die größte Mühe, sie zu beruhigen. ..Es ist ja doch nicht gar so schlimm." sagte er. „Zur Not verschaffe ich Armin di« gestohleirr Summe." „Ader nein, das ist nicht die Hauptsache. Lord Listfield wollte ja gar nichts davon hören, ihm eilt es damit nicht Ls ist nur das Odium. Böswillige Menschen gibt es genug. Gerade jetzt, da für Armin die wichtige Entscheidung mit der „Fortuna" schwebt . . „Das wird die „Fortuna" gar nicht hören, liebe Frau Karla. Und wenn auch cs kann Armin nichts schaden. Feder, der thn kennt, weiß, daß er keiner Unredlichkeit fähig ist. Es ist schon ein Unrecht gegen ihn. nur davon zu reden." Karla schüttelte den Kopi. „So genau kennt man ihn eben nicht überall." ..Nun, so will ick sofort hinsahren und mit dem Generaldirektor reden. Wird Sie dos beruhigen?" „Sie kennen ihn persönlich ?" Sehr genau. Und ich bin einer der Hauptaktionäre. das will hier noch mehr sagen. Ach — Gott sei Dank!" Der Ausruf kam so aus tiefstem Herzen, daß er dem Doktor alle Abgründe der Angst und der Liebe verriet, in denen Karla jetzt lebte. Er verlor keine Minute Zeit und fuhr sogleich zur Stadt. Zunächst suchte er Armin auf. fand ihn jedoch nicht mehr zu Hause. Er war auf dem Gericht, um unaufschiebbare Termine wahrzunehmen. Aber auch den Generaldirektor traf Biese nicht an. Man sagte ihm. eine Reise, die vielleicht nur wenige Tage, vielleicht aber auch eine Woche dauern könne, habe den Herrn nach Siiddeutschland gerührt. Das war fatal. — So wenig es der Doktor Karla gegenüber zugab, so fest war er doch auch davon überzeugt, daß dieser Vorfall gerade rn die ungünstigste Zeit ge fallen war. — Soviel es noch möglich war. mußte verhindert werden, daß es in die Oesfentlichkeit kam. Armin mußte, ob er cs gern tat oder nicht, .zunächst Brests Hilfe airnehmen, damit das fehlende Depo: wieder zur Stelle war. Während dieser ganzen Zeit lag Alfred Schesfler in seiner Dachkammer, von Fieder geschüttelt, und wartete aus ein Wort von Ast«. Er hatte heute nach Buchsanden fahren wollen, doch fühlte er sich zu schwach und matt dazu. Ob Asta ihm zürnte? Oder ob sie nur aus Mangel an Zeit nicht zu ihm kam? „Nlangel an Zeit — vielleicht auch llebersluß an Zerstreuungen!" dachte Alfred bitter. Seit sie nach Buchsandcn gezogen war. erkannte man sie kaum wieder. Sie war nicht mehr so übermütig, nicht mehr so lebhail wie früher. Es schien sogar, als wollte sic sich von der Boheme zurückziehen, zu der sie doch jo ganz gehörte. — Ach Gott, käme sic doch nur! könnte ich sie nur zehn Minuten sehen!" - « - Und Mfred sah mit brennenden Augen nach dee Tür. ob fie sich nicht öffnen «erde. Sein« Wirtin trat endlich ein, um nach chm zu sehen. Sie war die einzige Person, «U derer, außer «sta, je verkehrt hatte. — Di« brave Frau sorgt« sich in einer mütter lichen Weife um ihren jungen Mieter. Er fah so krank aus. schon seit Wochen, und benahm sich auch wie ein Kranker. Schlich herum, aß nicht, trank kaum etwa», magerte zusehends ad und durchforscht« nur immer gierig di« Zeitungen. Bisher hatten st« noch nichts aebracht, was ihn interesfierte. Er winkte der Wirtin ab, er brauche nichts und wolle allein fein. Endlich erhob er sich. Mühsam kleibet« er sich an und ging die Treppen hinab. Er wallt« d«ch noch »ersuchen, sich dis zum Bahnhof zu schleppen und hinauszufahren. Auf dem ersten Treppenabsatz stieß er mit Danbrück zusammen Bleicher als er war. konnte er nicht werden, und so merkte ihm der R«cht»anwalt keinen besondrren Schreck an, als er ihn so unverhofft vor sich Iah. „Sie wollten ausgehen, Schesfler? Auf ein Wort, ich möchte Sie «in paar Minute» sprechen." ..Aiich, Herr Rechtsanwalt? Dann will ich gleich umkehren." Er stieg wieder hinauf und schloß seine Kammer auf. die ungeheizt und mit den spärlichen Möbeln einen mehr als kümmerlichen Eindruck machte. Danbrück war es äußerst peinlich, was er sagen mußte. „Sie scheinen kran» zu sein?" fragte er zunächst. „Ich weiß es nicht. Herr Rechtsanwalt. Seit vierzehn Tagen geht es mir nicht besonders gut. Aber eine richtige Krankheit habe ich wohl nicht. ..Sie feben unwohl aus. — Doch ich kam her. um Sie etwas zu fragen. Sage» Sie, Schesfler, erinnern Sie sich des Tages, als Lord Listiield bei mir war. und mir die Tausendmarkscheine in Verwahrung gab?" Alfred hatte inzwischen Zeit gehabt, sich zu fassen. „Gleich wird er nach dem Geide fragen, dachte er fortwährend, „und er wird mich dabei ansehcn. - Gräßlich, dieses Ansehen! Und er wird nicht ahnen, daß ich seinen Schreibtisch aufschließen konnte mit einem meiner eigenen Schlüssel, von dem ich bloß ein winziges Eckchen abzuseilen brauchte. Und ich muh ihm auch ganz gerade in die Augen sehen, ihm. den ich bestohlen habe. Das ist das schlimmste.'^ ..Die Taustndmarkscheine?" sagte er ganz ruhig, „gewiß, ich erinnere mich daran. Herr Rechtsanwalt zählten sie gerade, als ich hereinkam." „Ja. das weiß ich. Nun denken Sir, Schesfler. diese zwanzigtausend Mark sind Mir gestohlen worden." „Was? Aus dem Bureau etwa?" „Natürlich aus dem Bureau. Wo sonst her?" „Mein Gott — ich dachte. Sic hätten sie mit in Ihre Wohnung genommen. Da war doch kein Eeldschrank ..." ' „Nein, da war kein Geldschrank," sagte Danbrück langsam und Alfred mit prüfen den Blicken ansehend. „Wissen Sie. Schesfler, dag die Polizei sich wahrscheinlich auch bei Ihnen umsehen wird? Ich selbst traue Ihnen allerdings nichts Derartiges zu, aber die Behörden kennen keine Gefühlsrücksichten." Es war ein Aufwand ungeheuerer Beherrschung, mit dem der junge Mensch den Kopf zurückwarf und ausricf: „Auch das noch, Herr Rechtsanwalt! Sie sehen, wie es mir geht, wie ich darbe, am der Kunst leben zu können, und man glaubt, ich hätte mich an fremdem Gelde vergriffen." „Zch glaube es nicht, wie ich Ihnen schon sagte," sprach Armin begütigend. „Doch, wissen Sie mir vielleicht einen Wink zu geben, wen aus meiner Umgebung Sie einer solchen Tat für fähig halten?" .Mein, ich beschuldige keinen Menschen des Diebstahls!" Schesfler hatte es mehr geschrien als gesprochen, und Danbrück sah, in welcher furchtbaren Aufregung er sich befand. Achselzuckend und mit einigen kühlen Worten des Bedauerns wandte er sich zum Gehen. ..Der arnie Mensch ist krank," murmelte er im Hinabgehen. „Es ist ganz sinn los, das Geld bei ibm zu suchen." Alfred aber taumelte wie ein Trunkener, als er allein war. — Vor keinem Bett brach er in die Knie und vergrub dos Antlitz in die Kissen. Er weinte herzbrechend in hilflosem Ianimer. Als es Abend geworden war, ging er dennoch aus. Von Asta keinerlei Nachricht! Vielleicht war ihr etwas zugestoßen, vielleicht war sie selbst trank? ^Sortstvung folgt.) ktontsg. den 2S. Zsnusr beginnt mein Qer Inventur rnarkt Unsxreves Original irrscks n. ksIMlim- u. 8pipi1ii8-1l8lröleii, Ujs»r»rrn<>clil>« i . I*vlrolSiimk«»^I»er, Kl»irii„»kn« !>«-> , < III Hui»!»«! Isupilw 8rc56en-6. Nru'sckollsti'. > Lcke Tckiulyutsti'. 1 larlslt lür nslurgemäzzg Kur- u. Xranlieapüs^g u. iüchllislldaä. v llä l,rv<1» dsi Xkänitliöi'sri klsk ltmulixs-. 6!u1 roizlästf- uikl Vol-^uuoxrokx os. ä«fl.''.v«5u 6 6 l!ön»sxz. «1r5l!äln-u.6sä'-.i!!2<^. «fss'sts. ÜSL Lv*!s d«i sllon 8koff- Psekssl'.kk LlloissS- nntf fr'...f,l.-r2oi,stn,»4n, c'E-. «t/5- u. rokstSll,. üäkls'. ?»Lkungen - . «i< l.ioktdssli'Aflluna N. v.«.) u. «irssäxsli S»ti-»iIIiil>z«!siI IZzlicli für v-m«a vnii üsrrsa. vrospikl s grslis. Fahrräder, nen. I Iabr (Kar.. 7.,». 67». 77», HZ-,«».-» M Damenräder, 05. 75 ins >50M. -rnabenradrr von ", M. an. <a,-brauchte Nab. lO 20-75M. LL 2^4 — 1 gebrauchte 1.50M. 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