Volltext Seite (XML)
»I«,k» «lat» wir» d«n Le,»» von D»«,d«n und Umgedung am La,« vorher bereü» at« zugesttllt, während «» dl« Vosi-Abviinenten a« Morgen tn einer «csamtausgabe erhalten. SS. Jahrgang, 3VS. Louutag, 8. November 1998. vezngdgebühr »dr»»l>el>kl wr krl. w-> h>! l«,Uch »attg'r Zutragun, . „ Gönn» u»t Tonlage, «i« »Inm-I,»»»»!»., d »ch u»»ani-,r N«m» »ilsu»>ür« t.Ä W,k. B-t 0u««»«r Au» Mui-, durch d!»t »«t IW! ^ob»»<j«Nel»eir,. tt>» drn Irlrrn »on Lrewen u. Uma-dung an La,« d»rt>»r ,u- g,I»ll»n Nboid-Au«, 1«d«n erhuIKudiiuu«- «dtrliUkn »»,,«hrr Mit d«r vio-g«i»-»ur«aba lutommkn luLtfieUi. Ndchdrui« nu> »utdrui» lichrr Q> «Uenuustod- t.L,wd. Nacht.,u- jafstg. Unverlunglv Wlanulkrti"» mcrdtn utcht uujdrwahrr. Telegramm-Adresse: Nachrichten Tresden. ^egvünSet 18LV Druck und Verlag von Licpsch L Reichardt in Dresden. Hauptgeschäftsstelle: Marienstraffe 38/^0. Fernsprecher: Rr. 11 und 2ül>«. slnzetge«-Tarif Annahme von Lnkun - digungen ditz nackim. 3 llhr. Hoimtaq» nlv. Variensirahe 38 von U bn. ' ,l Uhr Lu «nspait ge ÄrundieUe <co. 8 LilLen^ , A»«Men Aachri^.lei ail» Dresden Lll A» VejckastL-An »eigen au? der PdwaLleiie .^Uc 30 Pf.; die zweisvüll,q< Zt-Ueo.TeirljutletaoP' — In Nummern nom Sonn u feiert »geu » i'e:iOPs..aniPnnoi frue -10 Ps., Aumliun Nachrichten a. Dr»soc.l dieGlunb»eileL'»Ps. — AnHwariige -tttiiräg» nur gL.tLir Dvlausb. Zahlung. — Jedes 2ie- kgvlair kostet 10 Ps. sisiocl. 2immsi-uki-sn Lustsv Qi-osse Ltsnäukk'sn Solid» flbeücit» . UnUd«eteoü,n« cku»»»KI Von IS di» IOO ss»el>. 1 fH IVIoni Irslpsssel ssH S«»t« 1V«e>c« - bt»rrliot,«e 0ong»obI»H , von SO di» 800 dsiell., s oikrxxe <-Lesev. König Friedrich August begibt sich Montag früh nach Weimar und von da aus nach larvis. Der Vorstand der konservativen Gesamtpartei erlüht eine aussehenerregend« Erklärung mit Bezug aus die letzten Ereignisse. Der Ausstieg des Zeppelin l mit dem Kronprinzen und Graf Zeppelin an Bord erfolgte heute vormittag II Uhr '5 Min., um 2 Uhr manövrierte das Luftschiff vor dem Kaiser i« Donaueschingen. Die Dampsschifsahrt wird injolge eingctrctener Kälte und des abnorm niedrigen Wasserslandcs heute abend einge st e l l t. Aus Miersdorfer Revier bei Weiher Hirsch ereignete sich heute morgen ein Mord und Selbstmord. Zn Plauen i. V. erfolgte gestern abend wieder ein« ziemlich starke Erderschütterung. Neueste Drahtmeldungen vom 7. Novbr. Der deutsche Kronprinz mit Zeppelin im Luftschiff. F r i e d r i ch S h a s e n. Der deutsche Kronprinz traf heute früh 5 Uhr 80 Min. hier ein und wurde vom Oralen Keppel!» am Bahnhofe empfangen. Es herrsch! kaltes Wetter mit frischen nordöstlichen Winden, die dem 7uz,»liege indessen nicht hinderlich sind. Friedrichshofen. Um lN^ Uhr bestieg Gras Zeppelin mit dem K r o n p r i n z « „ am Landungssteg des Deutschen Hauses das dort harrende Motorboot, das die Flagge des Kronprinzen führte. Beide fuhren daraus nach Martzell. Fricdrichshafen. lPriv.-Tcl.) Ter deutsche .Kronprinz unternahm heute vormittag II Uhr Io Min. mit dem Grasen Zeppelin in dessen Luftschiff den geplanten' Ausstieg. DaS Luftschiff nahm bei starkem Gegenwind seinen Kurs nordwestlich, vermutlich direkt nach Donau eichingen zu. Konstanz. Graf Zeppelin suhr, nachdem er einige Zeit nordwärts gefahren war, gegen Westen das Sec- nfer entlang in der Richtung nach Mccrsbnra und Ueber- lingem Um 12 Uhr 15 Min. befand sich das Luftschiff bei Ucberkingen und führte dort einige mohlgelungene Manö ver auS. Dann ging die Fahrt weiter i» der Richtung nach Singen und Donaueschingen. Z„ Manzell wird die Rück kehr um 5 Uhr erwartet. Zn den Gondeln befinden sich Gras Zerwelin. der Kronprinz und zwei Adjutanten. Donaueschingeii. Um l Uhr 5V Min. traf das Zeppelin schc Luftschiff mit dem deutschen Kron prinzen an Bord über Donaueschingen ei» »nd kreuzte über der Stadt. Mit dem Glockenschlaae 2 Uhr lief der kaiserliche So» Verzug im hiesige» Bahnhöfe ein. -r as Luftschiff manövrierte in diZem Augenblicke '>ilwärls vom Bahnhöfe in einer Höhe von 150 bis 250 Metern. Ais der Kaiser auöstiea »nd vom Fü zu Fiirstcnbera be grübt wurde, näherte sich das Luftschiff dem Bahnhöfe. AuS den Gondeln wurden Griiste durch Tücher,chweute» herab gesandt, die der Kaiser erwiderte. Um 2 Uhr 5 Mi», bestieg der Kaiser mit dem Fürste» zu Fürstcnbcra de» Waneu und suhr zum Schlosse. Nachdem der Kaiser mit dem Für sten zu Fürstenbera im Schlosse anaekommcn war und noch mals türübe mit dem irronvrinzen anSgetanscht hatte, um kreiste das Luitschiss das Schlob und schlug daun die Rich tung nach dem Bvdensee ein. ES entschwand um 2 Uhr 20 Min. den Blichen. Znr inneren KrisiS. Berlin. sPriv.-Tel.s Die vom Vorstand der k o n- servatioen Gesamtpart ei abgegebene Erklä rung zu der bekannten Veröffentlichung erregt Aussehen und wird allgemein besprochen. ES ist das erste Mal, dab eine Partei, die durch ihre Geschichte, Traditionen und Ziele dem .Hohenzvlleruhause so nahe steht, von der hervorragende Mitglieder hohe Ehreustcllen nächst dem Throne inne haben, eine Mahnung an den Monarchen selbst erlabt. Ist die Mahnung auch wie selbstverständlich in respektvoller Form ge halten. in ist sie doch zugleich ernst und gemessen. Man glaubt, dab diese Erklärung, die u. o. von dem Präsidenten des Herrenhauses, des Abgeordnetenhauses und der Säch sischen Zweiten Kammer unterschrieben ist, auch an der allerhöchsten Stelle den Ernst der Sachlage und das Bedenklicl-e des bisher Geschehenen vor Augen führen und dort ««würdigt werden wird. Berlin. tPriv.-Tcl.) Der Abg. Raab versendet folgende Mitteilung bezüglich des gestrigen Rundschrei. bens der w i r t»ch a s t l i ch c n Vereinigung an die Parteien sbctrcssend eine A d re s s c an den Kaisern der in diesem Riindstlireiben enthaltene Vnrichlag ist abqclchnt worden, zuerst vom Zentrum ohne Grundangaben dafür, von den Deutschkvniervative» „aus prinzipiellen Gründen", dann uvn der Rcichspartei, „weil nicht alle Fraktionen mit- marke«". Die Freisinnigen lehnen ab, weil ihre eigenen früheren Versuche ergebnislos verlausen seien. National- liberale und Pole» haben bis Heine vormittag 11 Uhr, dem erbetenen Anlivortterini». noch nicht acgukwvrtct. Frankfurt a. M. lPriv.-Tcl.s Einer Berliner Depesche der „Franks. Ztg." zufolge wird der Wirkl. Geh. Legationsrai im Auswärtigen Amt D r. Kl chm et. der mit der Prüfung des „Tailn Telegraph"-Artikcls Leguf- trggt war, in den nächsten Tagen zur Dispofitio» gestellt werden. Win neues Interview des Kaisers. Berlin. lPriv.-Tcl.s Im Juli b. F. wutzte dle „B. Z. a. M." mitzutcilcn, dab Kaiscr W i l he l m am 10 Zull in Bergen auf der Zackt „Hohrnzollern" den Korrespondenten der ,Ncwnork Times" emp fangen habe und nach dem Tiner vvlle zwei Stunden lang allein mit dem amcrikaniichen Zournalistcn tm Gespräch ans der Brücke der „Hohenzvllern" ans und ab promeniert sei Jetzt lüpdtat der Berlag des „Eentlirn Magazine", eine der vornehmsten monatlichen Zeitschriften Amerikas, an, dab die DezembeiNummer eine Unterredung veröffent lichen werde, die ihr Mitarbeiter, der bekannte amcrika Nische Zour»allst William Hale, mit dem Deutschen .Kaiser hatte. Er gibt die Kommentare des Kaisers über Menschen und Cinrichlnngeii idlan a»<t Ink-inutioii^j wie der, dann des Kaisers Eindrücke über den Präsidenten Rvvsevclt ldcr Kaiser ist bekanntlich ein Bewunderer Rooicveltsi, sodann werden die Ansichten des Kaisers über die christliche Religion, über den Krieg und über die wahre Mi'sivn des Reichtums miedergegeden. Mr. Haie hat wohl dielen Teil der Unterredungen nir die amerikani schen Milliardäre niedergeichriebcu. Dann bespricht der Kaiser die Prinzipien der Architektur, und Mr. Hase Inn alles wvrtgetreu berichtet. Nachdem er die Grundlagen der Banknnst ve'prochen hatte, ging der Kaiser zu einem we" abliegenden Thema über, znr Erörterung der römisch-ta'ho lifchen Kirche. Ter Berlag des „Eenturn Magazine" liiii digt an, dab Mr. -Hake ei» intimes Bild des Kaisers i» Worten male. Mr. Hale hält den Kaiser für einen ern zückenden, hochiinnpathifchen Man», einen wahrinnt christ lichcii Monarchen. Mer Kaiser sei ein Regem, der gel.'rm habe, mit seiner Kralt zurückzuhaltc», obwohl er ' seiner Kras» bemuki sei. Diese Bemerkung bezieht -nbor auf die Friedensliebe des Kaiiers, die er bewahrt, trotzdem Deutich-land die mächtiastcn Brüstungen besitzt. Das «e-e- spräch zwischen dem Ptonarchcn und dem Zo"-'"'-'"'u war ganz ungezwungen. Der Kaiser äubertc seine Au sichten mit grösster Offenheit. Plauen. Gestern abend 7 Uhr -12 Min. erfolgt? wieder eine ziemlich starke Erschütterung, nachdem auch im Lause des 'Nachmittags kleinere Beben veripün worden waren. Zn der Nacht lind eine gröbere Anzahl, mindestens 15 Erdcrschüternngcn geringerer Stärke wahr- genommen worden, die heftigsten »m 1 Uhr 15 Min. und l Uhr 50 Min. Gegen Morgen ist es ruhiger geworden. Mainz. Zn der Nacht erschob sich der Stadtver ordnete Karl Oppenheim, Mitinhaber eines der ältesten Bankhäuser Hessens. Schwere finanzielle Verluste tollen die Ursache sein. Algier. Einem Maschinisten des Torpcdobootsateliers wurde ui einem Gasthausc eine Geheimschrift bekr. die Erzeugung der neuen T v r p c d o s g e st o h l e n, die von der Marinebehörde einem Schissslcutnant anvcrlrani und von dem Maschinisten entliehen worden war. Tie Sicherhcitsbchörde hat eine strenge Untersuchung einge leitet. Oertlichcs uns Sächsisches. Dresden. 7 November —* Heute »and eine Königliche Zagd aus Bärwalder Revier statt. Leine Mai. der König begibt sich nächste» Montag früh !! Ubr II Min. einer Zaqdeiuladung des Grobherzogs von Sachscu-Weungr folgend nach Weincar und reist von dort am genannten Tage abends 11 Uhr 0 Min. zu einem Zagdausenthalt direkt nach Tarvis. Tie Rückkehr noch Dresden erfolgt am 22. 'November früh. —* Zhrc König!. Hoheiten der Kronprinz sowie die Prinzen F r i cd r i ch Ehristion und E r n st H e i n- rich besuchten in Begleitung des Militärgouverncurs Majors Barons O'Bnrn die Kunstausstellung Emil Richter, Prager Strahe. »nd besichtigten das dort aus gestellte Bildnis des Königs Friedrich 'August in der Uniform keines Seebataillons in Kiel von Georg Meckes, sowie die Gemälde von .Hans Ungcr, Wolsgangmüllcr. Boden-Heim, Hugo Gngg. Paul Bach, ferner dir Plastiken vom Bildhauer Alsr. Voelckerling. —» Die Rckrntcnvcrcidignng der >m Herbst eingezoge- uen Soldaten der Regimenter der hiesigen Garntsone» fin det, wie alljährlich, am 2. Dezember 1>Xbt, am Gedenktage der Schlacht bei Villicrs im Zahre 1070. aus dem Alaunplatz statt. Dem feierlichen militärischen Akt werden König Friedrich August und die Prinzen beiwohnen. —* Anläblich der 25. Wiederkehr der Einstellung de» Rekruten bei der l. Kompagnie des Leib-Grenadier Regiments, deren Ausbildung durch den damaligen Prinzen Friedrich Anglist erfolgte, empfängt Te. Mascstät der König morgen mittag 12 Uhr im Königk. «Schlob die damals znr Einstellung gelangten Mannschaften und deren Auöbildnngspcrsonal. Kunst und Wissenschaft. ** Vochcnspielplan der König!. Hosthcater. Opern haus. Sonntag: „Margarethe". 17Z Montag: Auber- ordentkichcs Konzert: Sviistischc Mitwirkung Georg Szöll. k'eö.f Dienstag: „Engen Onegin". s' -OZ Mittwoch: „Der Freischütz". i'äO.f Donnerstag: „Figaros Hochzeit". s7.j Freitag: „Tristan und Zsolüc". i0.« Lonuabend: „Tief land". i'/-50.i Sonntag il5.j: „Ter Rattenfänger von Hameln". il!.'8Z Montag llü.i: „Ter sliegendc Hvlländer". — Schauspielhaus. Sonntag: „Tic Liebe wacht". lV-S-f Montag: „Zahrmarkt in Pulsnitz", l'eö.s Dienstag: „Torquato Talio". Mittwoch: „Ter Strom". slt.-8.l Donnerstag: Zum ersten Male: „Thuiu- inslumsen". i's-8.s Freitag: „Der Erbsürster". <7.s Sonn abend: „Thumnielumsen". l'/^8.j Sonntag U5Z: Nachm. '43 Uhr: l. Bvlkövvrstclluiig: „Zriun". Abends '->8 Uhr: „Thummclumien". Montaa „Die Liebe wacht", l' ^.j Mitteilungen ans dem Bureau der «önigl. Hos- theater. Wie angekündigt, findet die Erstaufführung der Komödie „T h u m m c l u m i e n" von Gustav Wied Dminerstaa. den 13. November, statt. Die Besetzung der Hauptrollen ist di« folgende: Karen Thvmfen: Frau Firle, Emanuel: Herr Fischer, Zakob venrikien: Herr Wctnwann. WAlsdine: Frl. Beiden, die dänischen Fretzsäckc: Herr Müller Mausens. Herr Rcnö (Knagstedi. Herr Gunz t-Heil- buuths, Herr dleumaun lFreiSlebens. Herr Bauer s'Nus- gaards. Herr -Suff lLassens: Frau Heilbunth: Frl. Listl. Frau Lassen: Frl. Diacono. Olivia hieiersen: Frl. Bünger, Witwe Svendsen: Frau Salbach. Line Fredriksen: Fräu- letu Schcndler. Maüs Mortensen: Herr Froböie, Gras Roscnkalk: Herr Wahlbcrg, Gras Zulius: Herr Jubelst«, Komtesse Agathe: Frl. v. Schlettingcn. Hansen: Herr Leichert. Hetmann: Herr Eggcrtli. Bürgermeister: .Herr Hübner. s* KSuigl. «ustkalische Kapelle. Das zweite Sin fonie-Konzert der ^-Scrie brachte als Neuheit die „Heroische Sinfonie" l'Nr. 0, E Durs von Hans Huber. Der treffliche Schweizer-Komponist, bekannt auch als Pädagog, als Direktor de- Baseler Konservatoriums, beteiligte sich in hervorragender We-ic fast ans allen Ge bieten der musikali'chcn Produktion. AlS Sinfoniker ist er dem Dresdner kein 'Neuling: vor Zähren kam hier die Bücklin-Sinsontc in E Moll zur Ausführung, die seinen Namen in weitesten Kreisen der mnsilalischen Welt geläufig machte. Zm Schassen folgt Huber dem Wegzciger Schu mann-Brahms, doch sind auch Einflüsse der neudeutschen Richtung deutlich erkennbar bis aus Straub, dem er die E-Diir-sinsoute zuctanete. Aus dem imposanten Wctkc spricht erstaunliches Können und ein bewundernswertes Mab von technischer Gewandtheit. Ursprüngliches Talent und lebensprühende Eigenart gewinnen Ausdruck in rcich- strömendcr, selbständiger Erfindung: eine kernige Persön lichkeit kvmmt zu Worte mit starkem Empfinden und über aus beweglicher Phantasie. Die Rhnthmik zeigt vrigiiiellcn Schwung, eine Fülle von schöpferischer Kraft vstenbarend. Der pvesievolle Lyriker gestaltet in irisch blühender Melodik, nur schade, dab die Stimmungen in allzu jähem Wcchkel einander geradezu jagen: die Seele kommt bei der Flucht der Eindrücke selten zum Atmen. Erfindungsreiche Linienführung spannt sich aus über einer einfachen harmo nischen Basis, die die -Homophonie zu ausgezeichneter Wir kung kommen läßt und die in künstlerischer Mäbigung überaus wohltuend berührt, namentlich in unferen Zeiten der harmonischen llebersüttcrung. Hochentwickelte Meister schaft bekundet sowohl die instrumentale Einkleidung, allenthalben klangsrendig und farbcnsatt, wie auch die Wahrung der strengen Form, die dem gedanklichen Reich tum zu übersichtlicher Architektonik verhilst. Ein tiefernstes C-Mvll-Zckapöo molto Ist dem ersten Satze s?Xl1oaro non troppo) vorangcstcllt. Der auS schlichtem Dreiklangömotive gewebte Hauptgedanke durchzieht als höhere, bindende Ein heit das Ganze. Ermüdend wirkt die andauernde Hoch spannung, i» die »ns leidenschaftliches Heldentum mit viel, viel Kampf und Tatendurst, oft in betäubenden Steigerun gen, versetzt. Das vrricHnlich wirkende Ende bringt den ersehnten Ausgleich in weich abgetönten Stimmungen. Es folgt eine Toicnklage, eine erschütternde Szene iw Dom. Requiem. Ergreifende Bilder erstehen vor dem geistigen Auge, Bilder von nachhaltiger Wirkung und packender Gewalt. Der As-Dur-Mitteliatz ist von wundersamem Zauber, von bezwingender Macht tm Ausdrucke. Kunst voll sind altkirchlichc Weisen dem thematischen Materiale eingeslochtcn. Als dritter Satz schliebt sich ein Totentanz lTompo cki Vulk-o) an, in seiner grotesken Komik der ent schieden originellste. Die Zdccnvcrbindung mit HolbeinS „Totentanz" gebt schon aus den Variationsüberschriften hervor: Kind, Jüngling, Mann, Greis, Held, Tänzerin. Student uiw. Das Finale s.^IIogro oon knooo) entfesselt alle K langmächte und führt sie an die Grenze der Lcistungs Möglichkeiten. 11>v!< i,a.--Scha»der gibt dem phantastischen Tvitbilde den Grundtvn. Der Schrecken verstummt endlich, und in visionärer Verklärung erklingt wie aus einer Welt des Friedens das Kmn-krw !>oniin»t« Dou« Hukootb! — Die Königl. Kapelle lüste die Riesenansgabe mit gewohnter Bravvur: mit Herrn -Hoftapellmeistcr Hagen an der Spitze brachte sic die zahlreichen Einzelschönhciten der Sin fonie zu glanzreichcm Entfalten, unter Aufrechterhaltung des einheitlichen Zuges, der dem grob angelegten Werke zu eigen ist. Die Aufnahme war anfangs eine kühle, steigerte sich aber nach dem leichter eingängigen dritten Satze und »ahm am Schluffe begeisterten Eharakter an. Hellem Sonnenschein gleich, der nach langen Rebeltagen das trübe Gewölk durchbricht und der Landschaft neue», lachenden Farbenreiz verleiht, wirkte nach dieicm düsteren Gemälde Schuberts Rosamunden-iOuvcrtüre. Sie zählt zu den hervorragendsten Schöpfungen des Meisters, in ihrer Formenkchüne voll Zartheit und Wärme, getaucht in Frische und Natürlichkeit. Wundersame Musik! Den zweiten Teil desProgramms füllte Beethovens D-D»r-Sinfome, die uns bei allzu grober Nachgiebigkeit des Dirigenten etwas zu bleiern, zu wenia nervig erschien im Scherzo sowohl als auch i» den Eckiätzcn lXllogro oon brio und von molto). Entzückend gelang das A-Dur-Larghctto, in seliger Fricdensstille ein sützes -Herzcnssehnen, den Blick