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- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1908-06-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19080617014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1908061701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1908061701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1908
-
Monat
1908-06
- Tag 1908-06-17
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Monat
1908-06
-
Jahr
1908
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ILsLsrt kolmt ÜIIM. ^Itmarkt, K»tl>»n8 ». krsxer 8lr. 3«. Oertliches unv Sächsisches. — Der Gelunkheitszuftauk im April war in den größe re», über 15 000 Einwohner zählenden Orten des König reichs Sachsen ein rocht günstiger: die tägliche Durchschnitts sterblichkeit mar erheblich geringer als in den drei Vor monaten und auch geringer als in den Aprilmonatcn der vier Borjahre, obivvhl sie den Durchschnitt aller gleich artigen deutschen Orte etwas überschritt, Nach der Höhe der Sterbezisfcr (aus taulend Eimvvhner und aus das Hahr berechnet) ergibt sich nachstehende Reihenfolge der sächsischen Orte: Freiberg 24. Zwickau 19, Chemnitz 18,9, Mittweiüa 18.8. Annabcrg 18,8, Glauchau 18,3, Aue 18,2, Plauen i. V. 18L, Meerane 18,1, Wurzen 18,1, Crimmitschau 17,9, Rei chenbach i. B. 17,4, Bautzen 16,8, Döbeln 15J>, Werdau 15,6, Dresden lS.S, Leipzig 15,1, Pirna 14,9, Zittau 14, Meißen 12,4, Stötteritz 8,7. Die Mnahme der Sterbesülle seit dem Vormonat war unter den Kindern im ersten Lebensjahre weit stärker als unter den höheren Lebensaltern: die Sterb lichkeit unter ersteren war in diesem April niedriger, als sie seit dem November des Fohres 1906 jemals gewesen ist und erreichte auch nicht den Durchschnitt aller größeren deut schen Orte. Die Säuglingssterblichkeit war im Vergleich zur Zahl der Lcbciidgeborencn am größten in Rcichenbach 1. V„ Zittau, Mittweida, Plauen i. V., Annabcrg, Meerane, Zwickau, Chemnitz, Bautzen, dem sächsischen Durchschnitt ungefähr entsprach sic in Leipzig und Aue, und am geringsten war sie in Stötteritz, Crimmitschau, Freiberg, Döbeln, Wur zen, Meißen, Werdau, Glauchau, Dresden. — Unter den Todesursachen haben am stärksten die Krankheiten der Ver- Lauungsorgane lVrcchdurchsall, Magen- und Darmkatarrh), und zwar lediglich unter den Säuglinge», nbgcnommen. Etwas seltener wurden auch die Krankheiten der Atmungs organe, während die Tuberkulvsesälle zugeuvmmcn haben und die vorherrschenden Krankheitssormen dieses Monats geworden sind. Von den Infektionskrankheiten blieb die fast unveränderte Diphtherie am zahlreichsten: eine starke Abnahme zeigten Masern, eine geringe Scharlach und Kind- betbsieber, eine Zunahme dagegen der Keuchhusten. Sehr selten war wieder der Unterleibstyphus, der nur in Dres den drei, in Chemnitz ein Opfer gefordert hat: auch das Kindbettsicbor hat nur in Dresden fünf, in Leipzig vier Todesfälle und in Crimmitschau einen verursacht. — Die Zahl der durch Gewalt verursachten Todesfälle entsprach im April fast genau dem vorigen Jahresdurchschnitt. — Um der Verbreitung der wieder bemerkbaren Blut laus wirksam cntgogenzutreten, ist die anderwcite Unter suchung der Obstbäume ungeordnet worden. Die erforder lichen Maßregeln sind folgende: a) Bestreichen der infizier ten Stellen, insbesondere der Stellen, an denen die Bäume geschnitten worden sind tder sogenannten Wundränder), mittels Petroleumcmulsion. Diese ist in Drogengeschästen käuflich oder dadurch herzustellen, daß man 1 Kilogramm grüner Seife aufkocht und in heißem Zustande allmählich mit 1 Liter Petroleum vermischt sje 1 Liter dieser Mischung ist vor dem Gebrauch mit 5 Liter Wasser zu verdünnen): b) im Falle, daß die Tiere bereits auf die jungen Zweige ausgcwandert sind: Bestreichen der in Betracht kommenden Stellen mit denaturiertem Spiritus, in dem etwas Schellack aufgelöst worden ist: e) etwa abgeschnittene, mit den Schäd lingen behaftete Zweige sind sofort zu verbrennen. Die unter o und b angeordncten Maßregeln sind aller zwei Wochen zu wiederholen, da häufiges Nachsehen den Kamps gegen das Ungeziefer erleichtert. — Sonderziige von Leipzig Berliner Bhs. nach Hamburg (über Halle—Magdeburg—Stendal—Uclzcnt werden im diesjährigen Sommer am 4., IS., 18. Juli und IS. August verkehren, und zwar ob Leipzig Berliner Bs. II Uhr 19 Min. vorm., mit Ankunft in Hamburg Hbf. 7 Uhr 8 Min. nachm. Außerdem werden an den gleichen Tagen Sonderzüge von Leipzig Berliner Bf. nach Bremen süber Halle—Magdeburg—Braunschweig—Hannover) abgelassen, wovon die Züge am 4. und 18. Juli in Leipzig Berliner Bs. 11 Uhr 38 Min. vorm, abfahren und in Bremen 8 Uhr 2 Min. nachm, eintresse», während die Züge am IS. Juli und IS. August vorm. 8 Uhr S8 Mt», von Leipzig Berliner Bf. abgelasscn werden und 4 Uhr 35 Min. nachm, in Bremen ankommen. Zu den Sonder- zügc» am iS. Juli und 15. August verkehren Anschluß-Sonderzüge von Dresden, die von Dresden Hbf 6 Uhr SS Min. vorm, ab fahren und den Berliner Bahnhof in Leipzig 8 Uhr 53 Min. vorm, erreichen. Zu sämtlichen Sondcrziigen werden auch in Dresden Hbf. (Fahrkartenausgaben und Ausgabestelle für zusammcnstell- bare Fahrscheinhefte! und Dresden-Neustadt Sonderzugskarten 2. und 3. Klasse nach Hamburg-Altona, Bremen, Cuxhaven, Helgo land, Norderney, Borkum, Amrum, Wyk a. Föhr, Westerland a. Sylt und Lübeck ausgcgeben. In Hamburg und Bremen wer den gegen Vorzeigung der Sonderzugskarien nach Hamburg- Altona und Bremen Anschlußrttcksahrkartcu 2. und 3. Klasse zu ermäßigtem Fahrpreis ansgcgebc», und zwar in Hamburg Hbf nach Kiel, Glücksbnrg, Büsum, Helgoland, Langeoog, Norderncn, Cuxhaven, Borkum, Juist, Wyk a. Föhr, Amrum, Westerland a. Sylt, Lakolk a. Roin, Lübeck, Travemünde, Schmartau, Pans dorf, Bs. Gleschendorf, Eutin und Malcntc-Greinsmühlcn, sowie i« Bremen nach Amrum, Borkum, Helgoland, Juist, Langeoog, Norderney, Westerland a. Sylt und Wyk a. Föhr. Der Verkauf der Fahrkarten wird bereits am dritten Tage vor jeder Sonder fahrt abends 6 Uhr geschlossen. Alles Nähere geht aus besonderen Uebcrsichtcn hervor, die unentgeltlich zu erhalten sind. — Das Personal-Verzeichnis der hiesigen Technische» Hoch schule ist erschienen. Es enthält Angaben über die Zusammen setzung des Senates, an dessen Spitze Rektor sich. Hosral Professor Dr. Möhlau, ferner ein Verzeichnis der Proscssoren, Dozenten, Assistenten und Beamten mit Angabe von deren Wohnungen: die Kommissionen für die Diplomprüsungen, sür die Doklor- Jngenieur-Prüsungen, die wißciischastlichc Prüfungs-Kommission sür Kandidaten des höheren Lehramtes, sowie die Kommission für die Nahrungsmiltel-Chcmikcr-PrUsuiigc», endlich eure Uebcrsicht der akademischen Institute, Sammlungen und Seminare. Hieran schließt sich ein Berzcichuis der Studierenden und Zuhörer, welches deren Wohnungen enthält. Ans der am Schlüsse befindlichen Frequcnz-Ucberstcht ist folgendes zu entnehmen: Die Gesamtzahl der Studierenden und Zuhörer beträgt 1952: hiervon gehören an der Hochban-Abteilung 179 Sind., 42 Znh.: der Ingenieur-Ab teilung 192 Sind., 24 Zuh.: der Mechanischen Abteilung 284 Sind., 39 Zuh. (darunter 84 Elektro-Jngenicnrci: der Chemischen Ab teilung 217 Sind., 12 Znh.: der Allgemeine» Abteilung 73 Sind., 19 Zuh. — T«r Nationalität nach sind SSI aus Sachsen, 2t8 aus den übrigen deutschen Bundesstaaten und 283 aus dem Auslande. Mit Einschluß von 130 Hospitanten beträgt die Gesamtzahl der Hörer 1182. — Die Kaiser Wilhelmö-Spcnde, Allgemein« Deutsche Stiftung für Alters-Renten- und Kapital-Versicherung in Berlin IV., Maucrstraße 85, sollte von jedermann benutzt werden, der sich einen sorgenfreie» Lebensabend sichern null. Sic ist ins Leben gcruscn mit einem Grundkapital von 1710 000 Mark als freiwillige Spende »um Andenken an die Errettung Kaiser Wilhelms I. aus wieder holter Lebensgefahr und stehl unter dem Protektorat des Deut schen Kronprinzen. Tie Anstalt soll besonders den weniger be mittelte» Klassen dienen und versichert deshalb JahreSrcntcn bis zum Höchstbetragc von 1000 Marl oder das cntsvrcchcndc Kapital. Je S Mark bilden eine Einlage. Nach der Zahl der Einlagen, die jemand macht, richtet sich die Höhe der Altersrente oder das Kapital. Man kann sich selbst oder eine andere Person versichern. Im all gemeinen beginnt der Bezug der Rente oder erfolgt die Auszah lung beS Kapitals nicht vor dem vollendeten SS. Lebensjahre, vor her jedoch im Falle eingctrctcner ArbcitSunsähtgkeit. Ein ganz besonderer Vorzug der Kaiser Wilhelms-Spende ist, daß die Ver sicherten zu den Vcrwaltungskostcn in keiner Weise bcizutragcn haben, di« Versicherung vielmehr ganz kostenfrei geschieht. — Bon den Teilnehmern am letzten Preisschreiben beim Vtenographen-Berbaiidslage in Freiberg wurde» prämiiert die Herren Knop-Loschwitz, Erdt-DreSde», Wagner-Dresden, Horsch- Lcipzig-Ost, Leißncr-Dresden, Handschack-AugusiuSburg, Melzer- Plaueu, Jrmscher-Auerbach und Otto-Dresden. — Die bronzene Häpe-Denkmünze erhielten die Herren Lehrer Bretschneider-Hil- bcrSbors, Kirchner Streidt-Dresdcn und Polizciickrelär Schmerlcr- Planen. —t Im M a t wurden nach Dresden »7 893 Tonnen Stein-, kohlen und K8887 Tonnen Braunkohlen eingesühr». Da von sind im Zwischenhandel 1219 Tonne» Steinkohlen und 19 Tonnen Braunkohlen wieder versandt worden. — Ucker den Stand der Weinberge unk Obstgärten in der Lötznitz wird uns von dort geschrieben: In den, Weinbergen wurde der Austrieb der Neben dieses Jahr infolge des kalten nd nassen Frühjahröwettcrs länger wie tonst zvrückgehalten und erfolgte erst im Monat Mai. der sich durch warmes, schwüles Wetter und zahlreiche Gewitter auszcichnetc. Das bewirkte eine um so schnellere und kräftigere Entwicklung des Weinstockes, so daß schon in der zweiten Hälfte des Mai mit dem AuSbrechcn der Reben begonnen werden konnte. Leider richtete das am Abend des 2. Juni über das Elbtal nicdergcgangene Ge witter sowohl durch den heftigen Regen, wie durch strich weise gefallenen Hagel in den Weinbergen bedeutenden Schaden an, so daß nicht allein vielfach der Boden abge- schwcmmt wurde, sondern auch stellenweise mehrfach die jungen Nebschößlinge abgeschlagen und in den Spitzen um- geknicki wurde». Da aber in diesem Jahre die Neben gut- gepflegter Berge mit zahlreichen Gescheinen ausgestellt sind und auch schon am 10. Juni der erste blühende Wein aus den einheimischen Reben des Cckbcrgeö in Niederlößnitz gesunden wurde, so ist der Stand der Weinberge zurzeit ein befriedigender und der Jahreszeit entsprechender. — Gedeihliches Wetter wie dem Wein ist anch dem meist reichen Fruchtanhang der O b st b ä n m e und Beeren sträucher zu wünsche». Von eigentlichem Ausfall der Frnchtzeitigung ans dem diesjährigen reichen Blntenslor der Obstkultnren sind nur die Birnen und Frühpslanmcn betroffen, die ganz spärliche Ausnahmen mit Anhang von Früchten mache». Von den Kirschen fällt auch ein beträcht licher Teil einzelner Sorten ganz aus, um so volleren An hang haben die gut durch die Blüte gekommenen anderen. Pfirsiche und Aprikosen erfreuen sich vollen Behanges, wie anch Aepscl und Spätpflaumcn gut angesetzt haben und reichlichen Ertrag verheißen. Alle Ncerensträncher bieten meist vollen Frnchtschmnck, und auch die Stachel beeren sind dem Abnagcn der ans ihren Stöcken eingczvgc- nen Raupen entwachsen. — Ferienaufenthalt für Knaben im Ostsecbad A h l b c ck. Tic Familien Ser Lehrer A. und G. Änbel (12. Bürger schule! bieten während der diesjährige» Sommerfcricn, wie schon auch in früheren Jahren, Knaben in einer freundlichen Villa im Ostseebade Ahlbeck Aufnahme. Es wird den Knaben eine freund liche und gewissenhafte Beaufsichtigung zugesichert. Ein ganzes Haus «Villa Waldhcimi, direkt am Wald und am Strand gelegen, ist zur Aufnahme der Kinder bereit. Anmeldungen werden bal digst erbeten an die obengenannten Herren. Prospekte: Adlers Buchhandlung, Marienstraß« IS, O. Thicles Buchhandlung, Amalienstraßc 9. — Bädersreqneuz. Karlsbad, 12. Juni, 15131 Parteien mit 19 590 Personen. Eichwald bei Teplitz, 18. Juni, 397 Personen. Bad-Elster, 12. Juni, 8125 Personen. Bad Kissingen, 13. Juni, 8712 Personen. Franzensbad. 14. Juni, 2036 Parteien mit 2741 Per ionen. Flinsburg, 12. Juni, 1043 Parteien mit 1681 Personen. Bad Orb, 14. Juni, 1164 Kurgäste. Travemüirdc, 14. Juni, 1035 Personen. — Am Kuhstall in der Sächsischen Schweiz ereignete sich am 14. d. M. ein Absturz. Ein junger Mann wollte den Felsen beim Habichtgrabcn ersteigen: die Kräfte ver ließen ihn aber, und er stürzte ab, wobei er schwere Ver letzungen davvntrug, so daß er nach dem Schandancr Kran- kcnhause überführt werden mußte. — Der Bienenzüchter-Verein in Lommatzsch beging unter Anteilnahme seiner Mitglieder und vieler Ehrengäste das 50jährige Bestehen in einfacher, aber wür diger Weise. Mehrere Mitglieder, die sich um die Jmker- sache verdient gemacht haben, erhielten ehrende Auszeich nungen. — Gegen das anonyme Denunziantentum richtet sich eine Bekanntmachung des Stadtrats in Reichen de ch i. V., der darauf aufmerksam macht, daß bei ihm eingehende anonyme Zuschriften unbeachtet bleiben und sofort vernichtet werden. Veranlassung zu dieser Bekanntmachung ist die lleber- handnahme derartiger Zuschriften in letzter Zeit. — Am 14. d. M. kippte ein Automoüil- vmnibuS der Linie Mittweida—Burgstädt—LiMbach bei Burgstädt hinter dem Gasthause „Bellevue" um. Einige auf dem Verdeck sitzende Passagiere konnten noch rechtzeitig ins Feld springen. Von den im Wagen sitzenden Personen erlitten einige unbedeutende Verletzungen. Der Konduk teur trug eine Fußuerstauchung davon. Das Unglück ge schah dadurch, daß die Rüder des Omnibusses infolge Ver sagens der Steuerung in den Chansscegrabcn gerieten. Der Omnibus war derselbe, der vor nicht zu langer Zeit in Limbach ein Kind tot drückte. — Tagesordnung sür die Sitzung der Stadtverord neten ani 18. Juni, abends 7 Uhr: Gesuch des Vereins Dresdner Kaujleute um Äcndcruiig des neuen Wahlgesetzes sür die Stadt- vcrordncteu-Ergäuzungsmahl in der Richtung, daß die Gruppe C, Kaiitlcuic und Industrielle, aufgehoben und mit der Gruppe I). Gewcrbtreibcnde usw., zu einer Gruppe O vereinigt werde, und die hierzu cingegangencn, gegen diele Aenderung gerichteten Ein gaben des unabhängigen Ausschusses für die Stadtverordnetcn- wahlcn der Gruppe L vom 4. Januar 1007, des Vorstandes der Dresdner Kaufmannschaft vom II. Januar 1907, der Freien Ber einigung von Kaufleuten und Industriellen Dresdens vom 18. Januar 1907, des Orts-Ausschußes des Verbandes Sächsischer Industrieller vom Januar 1907 und des Verbandes Dresdner Ge schäftshäuser vom 4. Februar 1907: — Antrag des St.-V. Krüger u. Gen., an Stelle des jetzt bestehende« Wahlrechts iür die Stadt- verordneteil-Ergänzungsmaht das vor dessen Eiusührung in Gel tung gewesene Wahlrecht, und zwar unter Anwendung der Vcr- hältniswabl, wieder einzuftihren: — Antrag des St.-B. Kohlmann, das Stadtvcrordilctcii-Kolleginm wolle beschließen, sich dem von einer Anzahl hiesiger Rechtsanwälte an das Justizministerium ge richteten Gesuche um Zusammenlegung der Vcrhcuidlungssälc sür Zivilsachen des Landgerichts und des Amtsgerichts in ein Gebäude, am beste» das Amtsgerichlsgcbäubc. anzuschließen und den Rat uni Beitritt zu diesem Beschlüsse zu ersuchen: — Antrag der St.-B. Thiersclder u. Gen., bei der Kaiserlichen Obcr-Postdircktion dahin vorstellig zu werden, daß von dieser balütunlichft Einrichtungen ge troffen werden, di« eine ununterbrochene Benutzung der Fern- sprccheinrichtung auch während eines drohenden oder sich entladen den Gewitters ermöglichen: — Acschaskuiig einer Feiicrlöschcinrich- t»ng sür das städtische AuSstclliinasgrundstück: — Abschlnst eines Vertrages mit dem Staatsfiskns über die Ermietung von Wald zu einem Waldparke a» der nordwestliche» Stadtgrenze: — Unter haltungs-Voranschläge für die Grundstücke Bürgerstraße 72, 76, 87 und 89: — geheime Sitzung. — Oesfentliche Versteigerungen in auswärtige» Amtsgericht«». Donnerstag, 18. Juni. Pirna: s- Fleischcrmcistcr Theodor Rein hard Walthers Grundstücke daselbst: Wohnhaus mit zwei Aubauen und Hofraum, Barbicrgasse 3, 27 559 M.: 2. Wohn- und Hinter gebäude, Hosraum und Garten (1,4 Ars, Barbicrgasse 2, 17 850 M. Da« Grundstück ist zum Fleischereibctriebe eingerichtet. Döhlen: Kaufmann Max Karl Ddrscls Feldgrnndstück (20,7 Ar! in Gittcrscc, 1188 M lieber da» Grundstück führt ein Zweigglcis nach der vorüberftihrcnden GtaakSeiscnbahn Gittcrsec—.Hänichen. Meißen: Georg Ernst Köhlers Wohnhaus mit Hintergebäude, Hoi, Garten und Kiescrnyochwald «7,5 Ar! in Weinböhla, Tannenstraßc 4, 15 340 M. Versteigerung an Ort und Stelle. Königstcin: Kauf mann Paul Dietrich Buckmanns Grundstück (1,5 Ar> daselbst, Pirnaische Straße, 19 250 M. BereinSkalender für henke: Sllla. Deutscher Schulverei». Mänuerortsaruppe Dresden lE. B.): Großes Sommerfell, „LinckescheS Bad". Allst. Haudm.-Ver. z. Dresden: Versamml.. Zoolog. Gärten. Allst. Hansbes.»Ber. zu. Dresden: Bersannnl.. Zoolost. Gort. All«. Tnrn-Bcrcin lstestr. 1844): Versstnnnlnnst. Gewerbe-Verein s1884): Ausslust nach Frciberst. Gewerkvcrein der Heimarbeiterinnen: Ausslust noch der Bstumwiese. Uhr. Wilder Mann. Börsen- nnv HandelStett. Hartgußwcrk und Maschinenfabrik , vnrmaIs K. H. K ühnc u. C o.t, Aktiengesellschaft i» Dresden in Konkurs. In der gestrigen ersten Gläubigervcrsammlnng teilte der Konkursverwalter mit, daß auf die bevorrechtigten Forderungen voraussichtlich eine KonkurSdioidende von etwa 60 A> entfallen wird. Tie Aktionäre gehen mithin leer ans. Erste Kulmbachcr Aclien-Exportbicr.Brau c r c t. Im Anzeigenteil gibt die Gcscllichast die Nummern ihrer PrtoritätSanlcihc vom Jahre 1895 bekannt, die zur Rückzahlung per l. Oktober d. I. ausgclojt worden sind. Deutsch -O st asrika Nische Gesellschaft zu Ber 1 i n. Der Geschäftsbericht sür 1907 teilt mit, daß die Handels tätigkeit de* Gesellschaft insolge verschiedener Ursachen im Jahre 1907 nach vielen Richtungen unbefriedigend verlausen ist. Neben Verlusten bei einzelnen Unternehmungen wnrde das Hinnbcr gleisen der allgemeinen wirtschaftlichen Depression Amerikas »nd Europas auf das afrikanische Geschäsislcbcn schwer empfunden. Die Landcsprodiikte wurden stark entwertet und brachten bei An kunst in Deutschland zur» Teil beträchtlichen Schade». Andersens wnrdeu auch die Händler im Schutzgebiet durch de» starken Preis rückgang der Landesvroduktc sehr geschwächt. Die Verwaltung hcssc, daß sich das Geschäft an der Tcntjch-Ostasrikanischen Kt,sie bald wieder belebe» und cs ermöglicht wird, im lausenden Jahre bessere Resultate zu erzielen. Ter Weiterentwicklung der Deutsch- Oßasrikailischcn Kolonie sieht die Gesellschaft um so zuversichtlicher entgegen, als durch die nunmehr erfolgte Bewilligung der Milicl zum Bahnbau nach Tabora die reiche» natürlichen Hilfsquelle» der Kolonie weiter zur Entsaltung lommen werden. Der Rein gewinn beziffert sich aus 513 250 M. li. N. 402 082 M.>. A» Divi dende werde» gezahlt 5 A «»s -jx u(s -,,,n zg Juni 1907 in Höhe von 2 550 000 M. cingczahlicn Vorzugsanteilc sür ein halbes Jahr und 5 ans 3 Mill. M. vollgezahlie Vorzugsanteilc aus ein halbes Jahr. Die Stammantcile im Betrage von 3 721 000 M. erhalten 5 „nd auf neue Rechnung werde» 23 700 M. vorgctrage». F r i e d r. Krupp, A k t. - G e s. Anläßlich der demnäcl.st statlfiiidcndcn Subskription aus einen Teilbetrag von 20 000 000 Ni. der 50 Millionen-Aulcihe sind nachstehende Angaben von Interesse. In den vier Jahren, seitdem die Firma als Aktiengesellschaft besteht, betrugen die Reingewinne »ach Abzug sämtlicher ltn kosten und Abschreibungen 1003/04 11 562 762 M., 1904/05 16 558 201 Mark, 1905/06 20 925 734 M., bei einem Aktienkapital von 160 000 000 Mark, 1906,07 25 053 005 M., bei einem Aktienkapital von 180 000 000 Mark. Hieraus wurden nacheinander 6 A, 7>/2 A>, 10 und 10 Dividende verteilt. Der Stand des Jmmobilicnkvuios nach den Abschreibungen des Vorjahres, zuzüglich der Neuanlagen, betrug am 1. Juli 1907 180 534 552 M. Die Zuweisungen an die Reserve» betrugen in dem gleichen Zeitraum zusammen 14 677 009 M. An Steuern, gesetzliche» und freiwilligen Wohlsahrtsausgabcn wurde» in derselben Zeit gezahlt 42 615 242 M. — Hierzu wird der „Frkf. Ztg." noch berichtet: Die neue Anleihe ist nicht hypo thekarisch sichergestellt. Ihr Erlös soll zur Verstärkung der Betriebsmittel nach voranfgcgangenen und noch schwebenden Ncu- anlagen (so bei Rheinpreußeu, bei den Walzwerken usiv., dienen. Die Leistungssähigkeit der vorhandenen Betriebe sei durch die bestehende Beanspruchung erschöpft, daher seien Neubauten nötig. Eine Bankschuld ist nicht zu tilgen. Die Begebung der restlichen 30 Mill. M. ist vor Mitte des nächsten Jahres nicht beabsichtigt. F. Tippe, Maschinenfabrik, Aktiengesell schaft in Schladen ( H a r z >. Lam Rechenschaftsbericht vc- trägt der Reingewinn des 9. Geschäftsjahres einschließlich 12 722 Mark Vortrag aus dem Jahre 1008 NI 813 M. NN 399 M. i. B.s bei 47 135 M. Abschreibungen (42 929 M. i. V.i und 14 612 M. Vor trag aus das Jahr 1008. Die Gewinnverteilung wird wie iolgt beantragt: Reservefonds 5591 M„ 8 Dividende 6! ovo M. ,wic i. V.j, Tantieme an den Aussichtsral 6150 M., Tantieme tttr de» Vorstand 34M M.. Gratifikationen an Angestellte 0000 M.. Speziai- Nescrve-Fonds 7000 M., Nüclslcllnng sür Wohlsahrts-Einrichiungcn 2000 M., Vortrag aus neue Rechnung 14 612 M. Das verflossene Geschäftsjahr stand unter der Einwirtung eines sich auf die letzte Hälfte des Jahres erstreckenden Streikes des größten Teiles der Kesselschmiede und Arbeiter in der Eisenkonstruttiono-Werlstülte. Wenn auch ein Rückgang in der Konjunklur unverkennbar ist, so erscheinen die Aussichten sür das laufende Geschäftsjahr nach dem bisherigen Stande der Bcsct'äsligung nicht ungünstig. Adolfshüite (vorm. Gräflich Einsicdelsche Kaolin-, Ton- und K o h l e n w c r k c >, A. - G. in C r o st a. Das abgclauscnc Geschäftsjahr hat ein befriedigendes Ergebnis nicht gebracht, obwohl der Beschäftigungsgrad hinreichend war. Beeinträchtigt wurde das Endresultat durch die gestiegenen Preise für die Rohmaterialien und die Mehrausgaben sür Kohlen und Zinsen. Für das lausende Geschäftsjahr dürste in der Kaolin- Industrie ein besseres Resultat zu erwarten sein, weil die allen Abschlüße erledigt sind und im Kaolin-Syndikat die Kontingent- Quantitäten zu nicht unerheblich höbcren Preise» voll verlauft sind. Anch in der Chamolte-Jndustrie ist zurzeit der Bcjchäfli gnngsgrad zufriedenstellend. Nach de» Abschreibungen in Höhe von 89 582 M. ii. V. 95 775 M.s ergab sich ein Reingewinn von 6325 M. (i. B. 38 935 M.i, wovon der Rücklage 5900 Ni. überwiesen »nd 1325 M. auf neue Rechnung vorgelragcn wurden. DicLagcder Spiegelglas-Industrie hat sich, wie berichtet wird, derart verschlechtert, das, eine fernere ooostige Ein- schränckung seitens des Internationalen Verbandes angeordne, worden ist. Tie Art, in der die Einschränkung vorzunchmcn in, bleibt den Werke» überlaßen: die Mehrzahl der deutschen Spiegel glassäbriken will die Einschränkung derart durchiübrcn. daß nur an 15 Tagen im Monat gearbeitet werden soll. — Entgegen anders lautenden Nachrichten erfährt die „B. B.-Ztg.", daß das Jute, nationale Syndikat bisher nicht erneuert worden iß: mau ist noch svrlgcscyt am Verhandeln, ohne absehcn zu könne», wann die Unterzeichnung des neuen SnndikatSvcrlragcs crso>«cn kann. Die sorlschreitcude Abslauung des Marktes verzögert die Erneuerung des Abkommens fortgesetzt. Sl n a t o l i s ch c Eisenbahn-Gesellschaft. Im Jahre 1907 erzielte die Gesellschaft einen Ucbcrschntz von 3 083 475 Fr., der folgend« Verwendung finden soll: An dem ordentlichen Reserve fonds 137 660 Fr., 5 A Zinsen aus das einbczahue Ariienkavila! 2 107 335 Fr., für Akticntilgung 45 000 Fr., an den Bcrwailungs- rai als Tantieme 23160 Fr., 1 Supcrdividciide aus 133 863 Aktien und N37 Gcnußschcinc 425 000 Fr., Vortrag aus neue Rcc» »iing 345 320 Fr. — Der Personenverkehr ha! im abgclauscnc» Geschäftsjahre aus dem ganze» Netze eine bedeutende Steigerung erfahren. Der Güterverkehr hatte darunter zu leiden, baß insolge des schlechten Ausfalls der Getreideernte im Bereich der Angora- Linie aus dieser letztere» der Gelrcidciraiisport um 41 450 Tonnen hinter dom des Jahres 1906 zurückgeblieben ist. Dieser Ausfall wurde jedoch durch die Steigerung der Gctrcidciransportc anderer Hcrlunft aus 32 300 Tonne» hcrabgcniindcrt. Die Cftromtransporle stehen noch immer unter ber Einwirkung der sehr ungünstigen Marktlage. Trotzbcm hat bic Gesellschaft bei einem Gcsamttraus- port von 10 450 Tonne» eine Zunahme von 1890 Tonnen gegen über dem Jahre 1006 zu verzeichnen. Die übrigen Gütertrans porte betrugen im ganzen 133 760 Tonnen gegen 128 290 Tonnen im Jahre 1906 und weisen somit eine Zunahme um 5470 Tonnen aus. Kakao er nte und Kakaovcrbrauch 1908. Wie die Kakaosachschrist „Gordian" in Hamburg berichtet, verspricht daS Jahr 1908 für die Kakaofabrikanten und Kakaokonsunierilcn et» gutes Jahr zu werden. Der „Gordian" berechnet, baß in acht Ländern in den ersten 5 Monaten schon 21 Mill. Kilo Kakaobohne» mehr geerntet worden sind, als im Jahre 1907. Zugleich hat der Verbrauch in den Hanpllanbern in diesem Jahre rund 7 600 000 Kilo Kakaobohnen weniger genommen, so daß bisher 19W rund 28 Mill. Kilo Kakaobohnen mehr zur Ausfüllung der Wcllvorräte benutzt werden konnten, als im oorigcn Jahre. Da die Ernte aussichten weiter gut sind, da aus keinem Hauptlande bisher Klagen gekommen sind, so ist anznnehmen, daß baS Jahr 1908 wieder gutmachcn wird, was -ic Spekulation in den beiden letzten Jahren bei dem Fehlen überreicher, allzusehr brückender Vorräte den Kakaokonsumcnten und der Kakaoindnstrie geschadet hat. Die Preise werden daher bald wieder so stehen, baß Kakao nnb Schoko lade als tägliches Nahrungsmittel asigemcincr wieder verwandt werden können. Bagdadbahn . Gesellschast. Nach dem Geschäftsbe richte bclics sich im Jahre l907 die Anzahl der beförderten Per sonen aus 37 l48 gegen 29 020 im Jahre 1006, d. h. eine Zunahme von 7516 Reisenden. Infolge des günstigeren Ausfalles »er Ernte , im Bereich« der Linie der Gesellschaft ist der Gütertransport ans Dves-irev Nachpichten. Nr. 1««. Seite V. Mittwoch. 17. ?/uni 19««
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